DE605444C - Verfahren zur Gewinnung reiner Sulfonsaeuren und Sulfonate - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung reiner Sulfonsaeuren und Sulfonate

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DE605444C
DE605444C DEST50336D DEST050336D DE605444C DE 605444 C DE605444 C DE 605444C DE ST50336 D DEST50336 D DE ST50336D DE ST050336 D DEST050336 D DE ST050336D DE 605444 C DE605444 C DE 605444C
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sulfonates
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ammonia
acid
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DEST50336D
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C303/00Preparation of esters or amides of sulfuric acids; Preparation of sulfonic acids or of their esters, halides, anhydrides or amides
    • C07C303/42Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives
    • C07C303/44Separation; Purification
    • C07C303/46Separation; Purification from by-products of refining mineral oils with sulfuric acid

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung reiner Sulfonsäuren und Sulfonate Bei der Behandlung von Kohlenwasserstoffölen, wie Erdölen und Produkten, die durch gewöhnliche oder destruktive Destillation oder Hydrierung, insbesondere Druckhydrierung, von Steinkohlen, Braunkohlen, Torf, Ölschiefer, Teeren, Erdölen u. dgl. erhalten wurden, mit starker oder rauchender Schwefelsäure erhält man ein unter dem Namen Säureteer bekanntes Nebenprodukt. Der Säureteer besteht aus verschiedenen Bestandteilen, darunter organischen, von denen beispielsweise die für das unten beschriebene Verfahren wichtigen Sulfonsäuren genannt seien, und anorganischen; wie z. B. überschüssiger Schwefelsäure. Manche Anteile sind darin in gelöstem Zustand, manche in kolloidaler Verteilung vorhanden.
  • Es sind verschiedene Methoden' zur Gewinnung der Sulfonsäuren bzw. der Sulfonate aus dem Säureteer bekannt. Beispielsweise kann man die Sulfonsäuren oder die Sulfonate durch extrahierende Behandlung des gegebenenfalls zuvor neutralisierten. Säureteers mit sauerstoffhaltigen organischen Lösungsmitteln, beispielsweise mit wäßrrigen Alkoholen, wie Isopropylalkohol, gewinnen. Diese Stoffe- wirken als selektive Lösungsmittel für die Sulfonsäuren bzw. die Sulfonate. Es wurde nun gefunden, daß man verhältnismäßig reine Sulfonsäuren bzw. Sulfonate durch Extraktion von gegebenenfalls zuvor neutralisiertem Säureteer oder von daraus gewonnenen Sulfons.äuren oder Sulfonaben mit flüssigem Ammoniak verhalten kann. Der Säureteer kann in der Form, wie er erhalten wird, vorteilhaft jedoch nach einer Auswaschung, der Extraktion unterworfen werden. Vor der Extraktion kann man mit Ammoniak, Alkalien u. dgl. neutralisieren. Besonders vorteilhaft ist die Ammoniakextraktion für die Herstellung reiner wasserlöslicher Alkalisulfonate, z. B. der Natriumsalze. Bei der Neutralisation von Säureteer mit Alkali bleiben schwerere dunkel gefärbte Anteile kolloidal gelöst, so daß unreine Produkte ientstehen. Mit organischen Lösungsmitteln, -.wie z. B. Benzol, gelingt die Abtrennung der sogenannten schweren Alkalisulfonate nur sehr schwer; diese Mittel neigen zur Emulsionsbildung. Dagegen löst flüssiges Ammoniak einen Teil der Salze, wahrscheinlich die niedriger molekularen, und die Lösung läßt sich von den ungelösten Anteilen gut abtrennen. Durch Verdampfung des Lösungsmittels lassen sich die niedriger molekularen Salze leicht gewinnen. Aus Salzen, die durch Verunreinigungen dunkel gefärbt sind, können durch Auflösung in flüssigem Ammoniak und Abtrennung.von ungelöstem Rückstand (Filtration, Dekantation, Zentrifugieren u. d,-I.) reine Sulfonate erhalten werden. Das flüssige Ammoniak wirkt offenbar als selektives Läsungsmittel für die Sulfonate von niedrigerem Molekulargewicht und hinterläßt die höher molekularen, dunkler gefärbten im Rückstand. Die so gewonnenen bzw. gereinigten Produkte zeichnen sich durch eine helle Farbe aus und sind gute Netz- und Durchdringungsmittel.
  • Die Extraktion mit flüssigem Ammoniak kann bei gewöhnlichem oder erhöhtem Druck ausgeführt werden.
  • Ein geeignetes Ausgangsmaterial wird beispielsweise in folgender Weise hergestellt: 5o Gewichtsteile eines Säureteers, der bei der Herstellung von Weißiäl durch Behandlung des Materials mit Schwefelsäure erhalten worden ist, werden mit 52,5 Gewichtsteilen Wasser vermischt und einige Stunden bei 9o° unter Einblasen von Dampf verrührt. Nachdem diese Behandlung, bei der die schweflige Säure entfernt wird, einige Stunden gedauert hat, läßt man das Gemisch etwa 3 bis 4 Stunden absitzen. Die untere, Schwefelsäure enthaltende Schicht wird abgezogen, die obere Schicht wird mit 16,7 Gewichtsteilen 5oooiger Natronlauge neutralisiert, mit 4o Gewichtsteilen 9 1 %igem Isopropylalkohol versetzt und das Gemisch über Nacht stehengelassen. Die alkoholische Schicht wird dann abgezogen, bei etwa 9o bis 92° vom Alkohol befreit: und in einem mit Dampf beheizten Behälter zur Trockene eingedampft. Hierbei erhält man ein Natriumsulfonat, das, verglichen mit dem Ausgangsmaterial, ziemlich hell ist und gute Netzeigenschaften hat, in einer Ausbeute von 50,3 %.
  • Die Behandlung zwecks Entfernung der schwefligen Säure kann unterbleiben, besonders wenn ein Säureteer verwendet wird, der durch Behandlung von bei verhältnismäßig tiefen Temperaturen gewonnenen öldestillaten erzeugt wurde und der wenig oder keinen Asphalt enthält. Hierbei wird die Zersetzung von Sulfonaten -in der Wärme vermieden, so daß man bessere Produkte bekommt. Es ist vorteilhaft, alle, der Neutralisation vorangehenden Verfahrensschritte bei Temperaturen unterhalb i3o° auszuführen.
  • Werden Sulfonate aus schweren Rückstands-ölsäureteeren gewonnen, die aus asphaltreichen Rohölen, wie z. B. Ranger-Rohöl, stammen, so ist es vorteilhaft, zunächst den Säureteer mit Wasser zu verdünnen und mit Dampf zu behandeln, damit eine Abscheidung öliger und unlöslicher ' koagulierter Anteile stattfindet. Die öligen und die koagulierten Anteile werden abgetrennt und die verbleibende saure Lösung in der -oben angegebenen Weise weiterverarbeitet.
  • Beispiel i 2o g N.atriumsulfonat, das in der angegebenen Weise erhalten wurde, werden mit Zoo ccm flüssigem Ammoniak kräftig verrührt. Das Gemisch wird filtriert und das Filtrat durch Verdampfen von Ammoniak befreit. Hierbei erhält man 7 Gewichtsteile eines hellen Pulvers. Es besteht aus verhältnismäßig niedrigmolekularen Natriumsulfonaten und ist wesentlich heller als das Ausgangsmaterial. Stellt man Vergleichslösungen des angewendeten und des gereinigten Sulfonats her, so muß man das erstere auf das 21/,fache Volumen verdünnen, um die gleiche Farbe der Lösung zu erzielen.
  • Ein mit 1/4o/oiger Lösung des rohen Sulfonats befeuchtetes und getrocknetes Papier wurde innerhalb 53 Sekunden benetzt, ein in gleicher Weise mit dem gereinigten Produkt vorbehandeltes Papier in gleicher Größe dagegen in 36 Sekunden. Beispiel 2 Zoo Teile eines Natriumsulfonates, das in üblicher Weise aus einem durch Einwirkung von Oleum auf ein zwischen Zoo und 28o° siedendes Steinkohlenteeröl erhaltenen Säureteer gewonnen wurde, werden unter kräftigem Rühren einige Zeit mit --ooo -Teilen flüssigen Ammoniaks-behandelt. -Man filtriert hierauf vom Ungelösten ab und destilliert das im Filtrat enthaltene- Ammoniak ab. Der Rückstand wird kurze Zeit im Vakuum getrocknet. Man erhält etwa 9o Teile eines Netzmittels, das auch in kaltem Wasser spielend löslich ist und sowohl gegen Alkalien, wie z.-B. Mercerisierlaugen, wie auch gegen Säuren, z. B. Carbonisiersäuren, und gegen Wasser von hohen Härtegraden, z. B. Wasser von ,etwa 3o° D. H., beständig ist.
  • In gleicher Weise kann auch ein aus Schieferöl durch Behandeln mit Chlorsulfonsäure erhaltener Säureteer mit Ammoniak extrahiert werden. Beispiel--< Pennsylvanisches Rohöl vom spez. Gewicht o,85o, das zwischen 320 und 400° siedet; wird einer Rafflnation -mit Monohydrat unterzogen. Der hierbei. anfallende Säureteer wird- langsam unter kräftigem Rühren in flüssiges Ammoniak eingetragen und das durch die Neutralisationswärme teilweise verdampfende-Ammoniak in einem mit Kältemischung versehenen Rückflußkühler kondensiert. Nachdem eine möglichst feine Verteilung der unlöslichen Bestandteile erreicht ist, wird das Gemisch filtriert und das im Filtrat enthaltene Ammoniak abdestilliert. Es werden so etwa io % des angewandten Säureteers in Form eines hellen Pulvers erhalten, welches in kaltem Wasser sehr leicht löslich ist, mit hartem Wasser von ¢o° D. H. keine unlöslichen Niederschläge liefert und wegen seiner Beständigkeit gegen Säuren und Alkalien mit gutem Erfolg als Zusatz zu Carbonisierbädern und Beuchlaugen verwendet werden kann.
  • Man hat bereits vorgeschlagen, Schwefelverbindungen aus Mineralölen :oder deren Destillaten durch Behandlung mit flüssigem Ammoniak zu entfernen. Dabei handelt @es sich aber um organische Schwefelverbindungen, geschwefelte Kohlenwasserstoffe oder Schwefelkohlenstoff, wie sie in Rohölen oder ihren Fraktionen vorkommen, und nicht um Sulfonsäuren, die sich erst bei der Raffination mit Schwefelsäure bilden. Außerdem werden die Schwefelverbindungen mit dem flüssigen -Ammoniak in wasserlösliche Verbindungen, wie Ammoniumsulfid, übergeführt, die dann zusammen mit etwa vorhandenem überschüssigem Ammoniak mit Wasser aus den Mineralölen u. dgl. extrahiert werden. Im Gegensatz dazu handelt @es sich bei dem vorliegenden Verfahren um die Anwendung von flüssigem Ammoniak als Extraktionsmittel, das angewandt wird, um aus rohen Sulfonsäurenoder Sulfonaten gereinigte Sulfonsäuren oder die entsprechenden Sulfonate zu gewinnen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Gewinnung vorzugsweise niedriger molekularer reiner Sulfonsäuren bzw. Sulfonate aus gegebenenfalls neutralisiertem Säureteer oder aus daraus gewonnenen rohen Sulfonsäuren oder Sulfonaten, dadurch gekennzeichnet, daß man diese Stoffe mit flüssigem Ammoniak extrahiert.
DEST50336D 1932-01-06 1933-01-06 Verfahren zur Gewinnung reiner Sulfonsaeuren und Sulfonate Expired DE605444C (de)

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US585158A US1963257A (en) 1932-01-06 1932-01-06 Separation and purification of sulphonates with ammonia

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DE605444C true DE605444C (de) 1934-11-10

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ID=24340260

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DEST50336D Expired DE605444C (de) 1932-01-06 1933-01-06 Verfahren zur Gewinnung reiner Sulfonsaeuren und Sulfonate

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US (1) US1963257A (de)
DE (1) DE605444C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE766029C (de) * 1942-01-17 1952-05-12 Rhenania Ossag Mineraloelwerke Verfahren zur Gewinnung von Sulfonsaeuren und Sulfonen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE766029C (de) * 1942-01-17 1952-05-12 Rhenania Ossag Mineraloelwerke Verfahren zur Gewinnung von Sulfonsaeuren und Sulfonen

Also Published As

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US1963257A (en) 1934-06-19

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