DE384646C - Verfahren zur Herstellung hoch schwefelhaltiger Schieferoele - Google Patents

Verfahren zur Herstellung hoch schwefelhaltiger Schieferoele

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DE384646C
DE384646C DEP41991D DEP0041991D DE384646C DE 384646 C DE384646 C DE 384646C DE P41991 D DEP41991 D DE P41991D DE P0041991 D DEP0041991 D DE P0041991D DE 384646 C DE384646 C DE 384646C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10GCRACKING HYDROCARBON OILS; PRODUCTION OF LIQUID HYDROCARBON MIXTURES, e.g. BY DESTRUCTIVE HYDROGENATION, OLIGOMERISATION, POLYMERISATION; RECOVERY OF HYDROCARBON OILS FROM OIL-SHALE, OIL-SAND, OR GASES; REFINING MIXTURES MAINLY CONSISTING OF HYDROCARBONS; REFORMING OF NAPHTHA; MINERAL WAXES
    • C10G1/00Production of liquid hydrocarbon mixtures from oil-shale, oil-sand, or non-melting solid carbonaceous or similar materials, e.g. wood, coal

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Description

  • Verfahren zur Herstellung hoch schwefelhaltiger Schieferöle. Die aus ölschiefer gewonnenen öle enthalten stets mehr oder weniger Schwefel. Durch einen besonders hohen Schwefelgehalt zeichnen sich die oberbayerischen und tiroler Olschiefer aus. Der therapeutische Wert dieser Öle oder der daraus gewonnenen Präparate ist bekanntlich von ihrem Gehalt an sulfidisch gebundenem Schwefel abhängig.
  • ;ach den bisher bekannten Verfahren wurde das Schieferöl durch Ausschwelen aus dem Schiefer gewonnen. Dabei wird infolge der hierzu erforderlichen hohen Temperatur der primär vorhandene Sulfidschwefel zum Teil zu Sulfonschwefel oxydiert, zum Teil ganz abgespalten, und nur zu einem verhältnismäßig geringen Teil bleibt er unverändert erhalten. Aus einem Ölschiefer mit etwa 15 Prozent Ölgehalt, welch letzteres primär etwa 18 bis 2o Prozent sulfidisch gebundenen Schwefel enthält, werden durch Schwelen etwa 8 bis io Prozent Rohöl mit etwa 7 bis 9 Prozent sulfidisch gebundenem Schwefel gewonnen. Das wäre also eine etwa 6oprozentige Ausbeute in quantitativer Hinsicht, jedoch eine qualitative Ausbeute von nur 30 Prozent.
  • Die Patentschrift 2i69o6 betrifft ein verbessertes Verfahren, nach welchem das öl aus dem Schiefer im Vakuum durch Wasserdampf abdestilliert wird. Es tritt infolge der hierdurch ermöglichten Erniedrigung der Arbeitstemperatur eine Verbesserung der Ausbeute ein. Immerhin leidet aber das Öl in qualitativer Hinsicht noch beträchtlich, da sich herausgestellt hat, da3- bereits eine Temperatur von 8o° die Qualität des öles beeinträchtigt. Die qualitative Ausbeute beläuft sich nach diesem Verfahren auf etwa 50 Prozent; seine Ausführung ist überdies recht umständlich und schwierig.
  • Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Verfahren, welches die Gewinnung eines Schieferöles von bester bisher unerreichter Qualität gestattet. Dasselbe enthält den im ölschiefer primär vorhandenen organisch-sulfidisch gebundenen Schwefel zu ioo Prozent, da die Extraktion und Abscheidung des Öles nach diesem Verfahren bei Temperaturen unterhalb 8o° erfolgt. Überdies ermöglicht das Verfahren eine nahezu zooprozentige Ausbeute in quantitativer Hinsicht.
  • Ztmächst wird der vorgemahlene Ölschiefer nach dem Verfahren des Patents 346459 in geeigneten Apparaturen, z. B. Kolloidmühlen, System Plauson, oder schnellaufenden Desintegratoren usw. in Wasser dispergiert, und zwar derart, daß das im Schiefer enthaltene 01 mit Wasser eine haltbare Emulsion bildet, während die Begleitminerale sich größtenteils beim Stehen aus der Emulsion abscheiden. Dann wird die Emulsion zum Zwecke der Gewinnung des öles entweder durch Erwärmen auf 6o -bis 70°, gegebenenfalls unter Zusatz eines Elektrolyten, entmischt und die ölschicht vom Wasser geschieden oder am besten zentrifugidrt. Hierbei scheidet sich das schlammige Wasser ab, während das leichtere Öl gesondert gewonnen wird. Dasselbe kann dann direkt weiter verwendet oder mit einem organischen Lösungsmittel aufgenommen und filtriert werden. Hierbei werden etwa noch im 01 dispergierte Fremdstoffe zurückgehalten und das 01 in reiner Form gewonnen.
  • Man hat zwar schon vorgeschlagen, bituininöse Kohle zur Gewinnung des darin enthaltenen Montanwachses mit Wasser zu dispergieren; man kann jedoch aus dem Verhalten der weichen Braunkohle keinen Schluß ziehen auf den gesteinsbildend vorkommenden ilschiefer, dein man das Öl bekanntlich nicht einmal durch Lösungsmittel zu entziehen vermag.
  • Es hat sich ferner ergeben, daß die bei der Behandlung in der Kolloidmühle gewonnenen Emulsionen aus schwefelhaltigem Schieferöl und Wasser, in bestimmten Verhältnissen gegebenenfalls unter Zusatz von Schutzkolloideil einulgiert, unbegrenzt haltbar sind und je nach den Arbeitsbedingungen konsistente Cremes oder milchige Flüssigkeiten darstellen. Sie sind mit Wasser in beliebigen Verhältnissen mischbar und werden von der Haut glatt resorbiert, somit eignen sie sich ganz besonders zur Verwendung als therapeutische Präparate. Gegenüber den bisher bekannten Präparaten haben sie eine Reihe unschätzbarer Vorteile voraus, wie ini folgenden auseinandergesetzt wird.
  • Bisher wurde das Schieferrohöl nach verschiedenen Reinigungsoperationen, um es wasserlöslich und resorptionsfähig zti machen, sulfuriert und das Ammonsalz der hierbei entstehenden Sulfosäure unter der in der Therapie bekannten Marke Ichthvol oder ähnliche Marken, wie Isavol, Ichthynat, Ichtaininon, in den Handel gebracht. Bei der hierzu nötigen Behandlung finit Öleum oder konzentrierter Schwefelsäure findet aber neuerdings eine teilweise Abspaltung bzw. "Zerstörung des organisch-sulfidischen Schwefels statt, so daß solcherart hergestellte Präparate iill Durchschnitt nur mehr 7 bis 8 Prozent stilfidischen Schwefel enthalten. Außerdein wird durch die obenerwähnte Behandlung ein großer Teil der ungesättigten Bindungen und hydroaromatischen Bestandteile, die für den therapeutischen Effekt (keratoplastische Wirkung) gleichfalls von großer Bedeutung sind, zerstört.
  • Die nach vorliegendem Verfahren hergestellten Präparate haben daher gegenüber den bisher bekannten Sulfosätirepräparaten nachstehende Vorteile: i. Sie enthalten sämtlichen, im ölschiefer enthaltenen Schwefel in quantitativer Ausbeute als organisch sulfidischen Schwefel in einer bisher nicht erreichten Konzentration von etwa 2o Prozent (gegen höchstens 8 Prozent bei den bisherigen Präparaten).
  • 2. Sie enthalten sämtliche primär vorhandenen ungesättigten Doppelbindungen und hv(iroaromatischen Bestandteile in unveränderter Form.
  • 3. Sie sind absolut frei von organischen und anorganischen, hautreizenden Stoffen. wie beispielsweise Ammonsulfat, welches einen Ständigen Begleitstoff des Ammonsalzes der Letreffenden Sulfosäuren bildet.
  • .I. Die Herstellung von schwefelhaltigen Präparaten nach vorliegendem Verfahren bietet den technischen Vorteil, daß die immerhin umständliche, zeitraubende und auch verhistreiche Operation der Sulfonierung überflüssig ist und durch einen wenige Minuten erfordernden Emulsionierungsprozeß ersetzt wird. Beispiel i.
  • i5 kg vorgemahlener Seefelder ölschiefer werden mit der etwa .I- bis 5fachen Menge Wasser in einer Kolloidmühle etwa to 'Minuten geschlagen; die erzielte Dispersion wird dann durch Erwärmen auf etwa 6o bis 70' gegebenenfalls nach Zusatz einer kleinen Menge Salzsäure entmischt. Das auf der wässerigen Schlammschicht sich abscheidende Öl wird abgezogen und gegebenenfalls durch Auflösen in einem organischen Lösungsmittel, Filtrieren und Abdestillieren des Lösungsmittels gereinigt. Das reine Schieferöl wird dann auf Präparate von bisher unerreichtem therapeutischen Wert wie üblich oder nach Beispiel 3 verarbeitet.
  • B*eispiel2. Der vorgemahlene Seefelder Ülschiefer wird wie in Beispiel i in der .I- bis 5fachen Menge Wasser dispergiert. Die erhaltene Emulsion wird dann zentrifugiert, wodurch eine weitgehende Trennung des Oles von dem die Begleitminerale enthaltendem Schlannnwasser erreicht wird. Das hierbei erhaltene Rohöl kann dann noch nach Beispiel i gereinigt und nach Beispiel 3 weiterverarbeitet werden.
  • Man kann den ölschiefer auch in einer größeren, etwa 8- bis iofachen Menge Wasser gegebenenfalls unter "Zusatz eines Schutzkolloids finit Hilfe einer Kolloidmühle unter Erwärmung auf etwa 6o bis 70° dispergieren. Hierbei resultiert eine flüssige Emulsion des Oles, die, von den Mineralbestandteilen getrennt, unmittelbar zu therapeutischen Zwecken verwandt werden kann. Beispiel 3. Das nach Beispiel i oder 2 erhaltene hoch schwefelhaltige Schieferöl wird finit der doppelten Menge Wasser zweckmäßig mit einem Zusatz von 2 bis 3 Prozent Alkalicaseinat zwei bis drei Minuten in einer Kolloidmühle geschlagen. Die die Mühle verlassende, cremeartige Emulsion von gelber bis hellbrauner Farbe 1:esitzt einen nicht unangenehmen Geruch und läßt sich mit Wasser in jedem Verliältnis mischen. Der Schwefelgehalt beträgt etwa 20 Prozent auf Öl gerechnet.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung hoch schwefelhaltiger Schieferöle, dadurch gekennzeichnet, daß schwefelhaltiger Ölschiefer vermittels Kolloidmühlen, System Plauson, oder .ähnlich wirkenden, schnellaufenden Mühlen gegebenenfalls unter Zusatz eines Emulgierungsmittels oder Schutzkolloids in Wasser weitgehend dispergiert und d:e hierbei entstehende wässerige Ölemulsion und Mineralbestandteile einerseits und Schieferöl anderseits geschieden wird.
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