-
Bereich der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft Hyaluronsäureester-Derivate und Hydrogel-Materialien, die aus
den Ester-Derivaten bestehen, Verfahren zu deren Herstellung durch
Photohärtung
und deren Verwendung im biomedizinischen Bereich und im Bereich
von Operationen, sowie im medizinischen Bereich als Systeme mit
gesteuerter Freisetzung für Arzneimittel
dank ihrer vorteilhaften mechanischen und viskoelastischen Eigenschaften.
-
Stand der Technik
-
Einige
Gele und Hydrogele sind bekannt, die hergestellt werden ausgehend
von synthetischen Polymeren wie beispielsweise Polyhydroxyethylmethacrylat
(PHEMA) (F. J. Holly et al., Biomed. Res. 1975, 9: 315), oder ausgehend
von halbsynthetischen Derivaten natürlicher Polysaccharide, wie
beispielsweise das Hyaluronsäure-Derivat,
vernetzt mit Vinylsulfon (E. A. Balazs et al., Blood Coagulation and
Fibrinolysis, 1991, 2: 173 – 178),
die beim Verhindern von Adhäsionen,
bei der Freisetzung von Arzneimitteln oder biologisch aktiven Proteinen
und in tissue-repair (Gewebe-Reparatur)-Prozessen verwendet werden
können.
-
Seit
einigen Jahren ist es bekannt, dass Hydrogele bei Operationen verwendet
werden, wo sowohl nicht-resorbierbare Polymere wie beispielsweise
Polyester und Polyamide als auch biologisch abbaubare Polymere wie
beispielsweise diejenigen, die auf Kollagen, Glycolsäure und
Milchsäure
basieren (S. J. Holland et al., J. Controlled Release, 1986, 4: 155 – 180),
sowie Hyaluronsäure
verwendet werden. Es ist auch bekannt, dass Hydrogele durch ultraviolette
Bestrahlung sowohl aus synthetischen Polymeren (Amarpreet S. Sawhney
et al., Macromolecules, 1993, 26: 581 – 587) als auch aus halbsynthetischen Derivaten
wie beispielsweise Hydrogelen von vernetzten und polymerisierten
Makromeren (
US-Patent Nr. 5,410,016 )
erhalten werden können,
und dass Gele hergestellt werden können aus natürlichen
Polymeren wie beispielsweise Hyaluronsäure (
US-Patent Nr. 6,031,017 ) oder aus
verschiedenen Glycosaminoglycanen (
europäisches Patent
Nr. 0 554 898 ), wobei man auf diesem Wege Hydrogel-Produkte
erhält,
die nützlich
sind zum Verhindern extensiver Adhäsionen und für verschiedene
biomedizinische Anwendungen wie beispielsweise die Freisetzung von Arzneimitteln.
-
Die
oben genannten Hydrogel-Materialien werden alle erhalten durch Vernetzen
des Polymers wie beispielsweise Hyaluronsäure mit photoreaktiven Vernetzungsmitteln
wie beispielsweise Divinylsulfon oder anderen Molekülen, die
alle wenigstens eine C=C-Bindung
aufweisen.
-
Einige
dieser vernetzenden Mittel sind toxisch, und dies spielt offensichtlich
eine Rolle, wenn beabsichtigt ist, das Hydrogel für die Verwendung
als biomedizinisches Material oder für ähnliche Verwendungen anzuwenden.
Darüber
hinaus werden bei diesem Typ vernetzender Verbindungen dann, wenn sich
die Netzwerk-Struktur des Hydrogels bildet, Verbindungen mit niedrigem
Molekulargewicht, die aus der Bestrahlung der oben genannten vernetzenden Verbindungen
stammen, in die Hydrogel-Struktur eingebaut und sind schwierig zu
entfernen. Schließlich führen die
Hyaluronsäure-Derivate,
die durch das Vernetzen mit solchen Verbindungen modifiziert wurden,
zu einem Gel, das in Wasser oder in wässrigen Lösungen nicht löslich ist.
-
Es
ist auch bekannt, dass Gele, die nützlich für die Verkapselung von biologischem
Material sind, ausgehend von wasserlöslichen Biopolymeren hergestellt
werden können,
die wenigstens zwei Unsättigungsstellen
enthalten, und zwar durch Polymerisation mit Radikal-Initiator-Lösungen,
die durch eine Bestrahlung bei einer Wellenlänge von zwischen 320 und 900
nm aktiviert werden (
US-Patent
Nr. 6,258,870 ). Die Einkapselung von Zellen wie beispielsweise
Chondrozyten kann verwendet werden zum Produzieren von einem Engineering
unterworfenen Knorpel (Bryant et al., Biomed. Sci. Instrum. 1999,
35: 309 – 314),
während
die Photo-Vernetzung von Polymeren mit Propylenfumarat zur Bildung
dreidimensionaler Matrices zur Verwendung bei der Rekonstruktion
von Knochengewebe (ihren kann (J. P. Fisher et al., J. Biomater.
Sci. Polymer Ed. 2001, 12 (6): 673 – 687).
-
Daher
besteht ein dringend gefühlter
Bedarf nach neuen Hyaluronsäure-Derivaten,
die nützlich zur
Herstellung von Hydrogelen sind, die nicht die oben für Materialien
des Standes der Technik erwähnten
Nachteile zeigen.
-
Zusammenfassung der Erfindung
-
Die
Anmelderin hat nun gefunden, dass die speziellen Ester-Derivate
von Hyaluronsäure
und von Hyaluronsäure-Derivaten
mit den Propiophenon-Derivaten der Formel (I), die nachfolgend genannt
werden, bei Photohärten
ein Hydrogel-Material ergeben, das vorteilhafte mechanische und
viskoelastische Eigenschaften aufweist.
-
Es
sind daher Gegenstand der vorliegenden Erfindung die Ester-Derivate
von Hyaluronsäure
oder von Hyaluronsäure-Derivaten,
worin ein Teil der Carboxyl-Gruppen von Hyaluronsäure oder
von Hyaluronsäure-Derivaten
verestert ist mit den Propiophenon-Derivaten der Formel (I)
worin R gewählt ist
aus der Gruppe, die besteht aus Hydroxy-Gruppen, Alkoxy-Gruppen mit einer
Alkyl-Kette C
1 bis C
20,
die eine oder mehrere Hydroxy-Gruppen trägt, und Heterozyklus-Gruppen,
die eine oder mehrere Hydroxy-Gruppen tragen; und R
1, R
2 und R
3 gleich zueinander
oder voneinander verschieden sind und gewählt sind aus der Gruppe, die besteht
aus Wasserstoff, Hydroxy, Alkyl-C
1 bis -C
20, möglicherweise
substituiert mit einer oder mehreren Hydroxy-Gruppen, und Alkoxy-C
1 bis -C
20, möglicherweise
substituiert mit einer oder mehreren Hydroxy-Gruppen.
-
Das
Verfahren zur Herstellung der vorliegenden Ester-Derivate sowie
das Hydrogel-Material,
das aus den Ester-Derivaten besteht, das Verfahren zur Herstellung
des Hydrogel-Materials und die Verwendungen davon im biomedizinischen
Bereich und im chirurgischen Bereich sowie im medizinischen Bereich
als Systeme mit gesteuerter Freisetzung von Arzneimitteln sind weitere
Gegenstände
der vorliegenden Erfindung.
-
Kurze Beschreibung der Figuren
-
1A zeigt
die 10fach vergrößerten gefärbten lebensfähigen Zellen
innerhalb des Hydrogels gemäß der Erfindung
nach 24 Stunden in Kultur, hergestellt wie in Beispiel 10.
-
1B zeigt
die 32fach vergrößerten gefärbten lebensfähigen Zellen
innerhalb des Hydrogels gemäß der Erfindung
nach 24 Stunden in Kultur, hergestellt wie in Beispiel 10.
-
Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
-
Die
Ester-Derivate gemäß der Erfindung können ausgehend
von Molekülen
von Hyaluronsäure
oder von deren Derivaten hergestellt werden, wie beispielsweise
diejenigen, über
die nachstehend berichtet wird, die partiell mit den Propiophenon-Derivaten
der Formel (I) als Radikal-Initiatoren verestert wurden, die in
der Lage sind, ohne irgendeine Unsättigung des C=C-Typs innerhalb
des Moleküls
zu vernetzen.
-
Die
Hyaluronsäure,
die in der vorliegenden Erfindung verwendet werden kann, kann erhalten werden
aus irgendeiner beliebigen Quelle, beispielsweise durch Extraktion
aus Hahnenkämmen
(
europäisches Patent Nr. 0 138 572 )
oder durch Fermentation (
europäische Patentanmeldung
Nr. 0 716 688 ) oder auf biotechnologischem Wege (
italienisches Patent Nr.
PD94A000042 ) und kann ein Molekulargewicht zwischen 400
und 3.000.000 Da aufweisen, vorzugsweise zwischen 150.000 und 1.000.000
Da.
-
Die
Start-Hyaluronsäure-Derivate
zur möglichen
Verwendung gemäß der Erfindung
umfassen keine C=C-Bindungen und sind vorzugsweise gewählt aus
der Gruppe, die besteht aus:
- 1) HYAFF®:
Hyaluronsäureester
mit Alkoholen der aliphatischen, araliphatischen, cykloaliphatischen,
aromatischen, cyklischen und heterocyklischen Reihe (so lange keine
Doppelbindungen C=C in den Molekülen
zugegen sind), und zwar mit einem Prozentsatz der Veresterung, der
nach dem Typ und der Länge
des verwendeten Alkohols schwankt, jedoch niemals 75 % übersteigt, so
dass das Polymer wasserlöslich
bleibt, während
die restliche Prozentmenge der nicht veresterten Hyaluronsäure mit
quaternären
Ammoniumsalzen eine Salz-Bindung eingeht und so eine zweite Veresterung
mit den Propiophenon-Derivaten der Formel (I) ermöglicht,
wie mit denen, die offenbart sind in dem US-Patent Nr. 4,851,521 , das wir durch
die In-Bezugnahme in die Offenbarung der vorliegenden Beschreibung übernehmen;
- 2) HYADDTM: Hyaluronsäure-Amide
mit Aminen der aliphatischen, araliphatischen, cykloaliphatischen,
aromatischen, cyklischen und heterocyklischen Reihe (so lange keine
Doppelbindungen (C=C-Bindungen) in den Molekülen zugegen sind), mit einer
Prozentmenge der Amidierung, die 50 % nicht übersteigt, so dass das Polymer wasserlöslich bleibt,
während
die restliche Prozentmenge der Hyaluronsäure, die keine Amidierung eingegangen
ist, mit quaternären
Ammoniumsalzen eine Salz-Bindung eingeht und so eine zweite Veresterung
mit den Propiophenon-Derivaten der Formel (I) ermöglicht,
wie diejenigen, die offenbart sind in der europäischen
Patentanmeldung Nr. 1 095 064 , deren Offenbarung wir durch
die In-Bezugnahme in die Offenbarung der vorliegenden Beschreibung übernehmen;
- 3) Quaternäre
Ammonium-Salze von O-sulfatierten Derivaten, wie diejenigen, die
offenbart sind in dem US-Patent
Nr. 6,027,741 , dessen Offenbarung wir durch die In-Bezugnahme
in die Offenbarung der vorliegenden Beschreibung übernehmen,
oder N-sulfatierte Derivate von Hyaluronsäure, wie diejenigen, die in
dem europäischen Patent Nr. 0 971 961 offenbart
sind, dessen Offenbarung wir durch die In-Bezugnahme in die Offenbarung
der vorliegenden Beschreibung übernehmen;
- 4) ACP®:
Innere Ester von Hyaluronsäure
mit einem Prozentwert der Veresterung, der 20 % nicht übersteigt,
so dass das Polymer wasserlöslich bleibt,
während
die verbleibende, nicht veresterte Prozentmenge von Hyaluronsäure mit
quaternären
Ammoniumsalzen allein eine Salzbindung eingeht und so eine zweite
Veresterung mit den Propiophenon-Derivaten der Formel (I) ermöglicht, wie
diejenigen, die offenbart sind in dem europäischen Patent
Nr. 0 341 745 , dessen Offenbarung wir durch In-Bezugnahme
in die Offenbarung der vorliegenden Beschreibung übernehmen.
-
Bevorzugte
Propiophenon-Derivate der Formel (I) sind gewählt aus der Gruppe, die besteht
aus 4-(2,3-Dihydroxypropoxy-)3-methoxy-propiophenon, 4'-(2-Hydroxy-3-morpholinopropoxy-)propiophenon und
2-Hydroxy-4-(2-hydroxyethoxy-)2-methylpropiophenon (Register of
Toxic Effect of Chemical Substance, 1985 – 86).
-
Besonders
bevorzugt ist 2-Hydroxy-4-(2-hydroxyethoxy-)2-methylpropiophenon.
-
Die
vorliegenden Ester-Derivate können
hergestellt werden nach einem Verfahren, das das Umsetzen der Ausgangs-Hyaluronsäure oder
Hyaluronsäure-Derivate
mit dem Bromid der Propiophenon-Derivate der Formel (I) umfasst,
d. h. einer Verbindung der Formel (I), in der wenigstens eine Hydroxy-Gruppe
des Substituenten R durch Br erstezt ist, unter Erhalt der gewünschten
Ester-Derivate.
-
Die
Bromide der Propiophenon-Derivate der Formel (I) können nach
Verfahrensweisen hergestellt werden, die irgendeinem Fachmann mit
Sachverstand in diesem technischen Bereich wohlbekannt sind, wie
beispielsweise entsprechend der Bromierungs-Reaktion, die beschrieben
wurde durch Lewis und Boozer in „Am. Chem. Soc., 1952, 74,
308".
-
In
den vorliegenden Ester-Derivaten übersteigt die Prozentmenge
an Carboxyl-Gruppen,
die mit den oben angegebenen Propiophenon-Derivaten verestert sind,
vorzugsweise nicht 75 %. Die verbleibenden Carboxyl-Gruppen, die
nicht mit den Propioenon-Derivaten der Formel (I) verestert wurden,
können
mit quaternären
Ammoniumsalzen oder mit Alkalimetallen oder Erdalkalimetallen, vorzugsweise
mit Natrium, zum Salz umgesetzt werden.
-
Die
oben beschriebenen vorliegenden Ester-Derivate können verwendet werden zum Herstellen
neuer Hydrogel-Materialien auf der Basis von Hyaluronsäure, die
sich von allen bekannten Gelen und Hydrogelen auf der Basis von
Hyaluronsäure
unterscheiden oder die andere Polymere zusammen mit Hyaluronsäure enthalten.
Die vorliegenden Hydrogel-Materialien, die aus dem Produkt bestehen,
das durch Photohärten
der vorliegenden Ester-Derivate erhalten wurde, werden gegebenenfalls
in Wasser oder in einer wässrigen
Lösung
gelöst.
Das Photohärten
kann durchgeführt
werden bei einer Temperatur, die im Bereich zwischen 1 und 40 °C liegt,
vorzugsweise bei Raumtemperatur.
-
Wenn
die vorliegenden Ester-Derivate in Wasser oder in einer wässrigen
Lösung
gelöst
sind, kann ihre Konzentration im Bereich von beispielsweise zwischen
0,01 und 100 % (w/w) liegen und liegt vorzugsweise zwischen 0,1
und 50 % (w/w).
-
Das
Photohärten
gemäß der vorliegenden Erfindung
wird vorzugsweise durchgeführt
durch Bestrahlen mit Licht, das eine Wellenlänge im Bereich zwischen 280
und 750 nm aufweist, und noch mehr bevorzugt durch Bestrahlen mit
ultravioletten Strahlen und insbesondere mit ultraviolettem Licht,
das eine Wellenlänge
von 366 nm aufweist.
-
Das
Bestrahlen gemäß der Erfindung
wird vorzugsweise durchgeführt
bei einer Bestrahlungszeit zwischen 2 und 30 Minuten und noch mehr
bevorzugt zwischen 3 und 15 Minuten.
-
Die
so erhaltenen Hydrogel-Materialien zeigen wertvolle Eigenschaften
und haben insbesondere die folgenden charakteristischen Eigenschaften:
- a) Abwesenheit von C=C-Unsättigung in den Ester-Derivaten
ohne Zusatz irgendeiner Komponente, die als Katalysator für die Vernetzungs-Reaktion
ohne irgendeine Unsättigung
innerhalb des Moleküls
dient; bis jetzt wurde angenommen, dass das Vorliegen von C=C-Unsättigung
im zu vernetzenden Molekül
unentbehrlich für
den Radikal-Initiator ist, und diese wurde zugefügt entweder mittels chemischer
Mittel oder durch einfaches Mischen mit dem zu einem Gel zu verarbeitenden
Polymer um die Polymerisations-Reaktion auszulösen;
- b) Sterilität:
Es ist möglich,
ein steriles Hydrogel zu erhalten, da das Ester-Derivat zuerst vor
einem Photohärten
dampf-sterilisiert wird;
- c) Exzellente viskoelastische Eigenschaften: Das vorliegende
Hydrogel-Material ist gekennzeichnet durch partielle Veresterung
mit einem Radikal-Initiator, der wiedergegeben wird durch ein Derivat von
Propiophenon, und darüber
hinaus durch partielle Salz-Bildung mit quaternären Ammonium-Salzen oder mit
Alkalimetallen oder Erdalkalimetallen. Diese Hydrogele haben eine
chemisch-physikalische
Struktur, die vollständig
verschieden von derjenigen bekannter Gele ist, die aus inneren oder äußeren Ester
von Hyaluronsäure
bestehen. Tatsächlich
werden Gele, die aus inneren Ester von Hyaluronsäure bestehen, gebildet durch
Mikroteilchen eines vernetzten Polymers, die durch schwache Bindungen
physikalischer Art verbunden sind. Jedoch können die äußeren Ester in Form eines Gels
vorliegen, dank einfacher Hydratation und abhängig von der Prozentmenge ihrer
Veresterung und ihrer Konzentration in Wasser. Im Gegensatz dazu
zeigen die vorliegenden Hydrogel-Materialien eine kompakte, dreidimensionale
Struktur des Wand-zu-Wand-Typs. Sie sind daher gekennzeichnet durch
größere mechanische
Beständigkeit
(und können
daher zum Vorteil in verschiedenen Sektoren der Medizin und Chirurgie
verwendet werden) und durch viskoelastische Eigenschaften, die in
Abhängigkeit
davon schwanken, wie lang sie einer Bestrahlung ausgesetzt waren, und
abhängig
vom Typ der wässrigen
Lösung,
die zum Erhalt des Hydrogels verwendet wurde. Gemäß der Erfindung
werden vorzugsweise redestilliertes Wasser, Puffer oder normale
Kochsalzlösung
wie beispielsweise Phosphat-Puffer oder eine Salzlösung zum
Lösen der
vorliegenden Ester-Derivate verwendet.
-
Die
vorliegenden Hydrogel-Materialien, die so hergestellt wurden, können mit
Vorteil in den Bereichen Biomedizin, Chirurgie, Gesundheitspflege und
Pharmazie verwendet werden, und sie können viele mögliche Anwendungen
haben. Insbesondere können
Biomaterialien, Gesundheitspflege-Produkte und chirurgische Artikel,
die aus den vorliegenden Hydrogel-Materialien hergestellt sind,
hergestellt werden. Die vorliegenden Hydrogel-Materialien können in
die Form von Filmen, Membranen und Gaze-Pads verarbeitet werden
und können
in der Dermatologie zur Förderung
des Wundheilungs-Prozesses
verwendet werden, in der inneren Chirurgie zum Verhindern einer
Oberflächen-Gewebehaftung
verwendet werden und als Polymer-Überzug für Organe und Blutgefäße verwendet
werden.
-
Darüber hinaus
können
die vorliegenden Hydrogele nützlich
in Systemen für
die gesteuerte Freisetzung eines oder mehrerer aktiver Komponenten wie
beispielsweise von Proteinen, Wachstumsfaktoren, Enzymen, Anti-Krebs-Arzneimitteln
und antientzündlichen
Arzneimitteln des Steroid-Typs und Nicht-Steroid-Typs zur topischen,
subkutanen, intramuskulären
oder intraartikularen Verabreichung verwendet werden. In diesem
letztgenannten Fall ist die Verwendung der vorliegenden Hydrogel-Materialien bei
der Behandlung von Osteoarthritis als Alternative zu der klassischen
Behandlung für
diesen Zustand von besonderem Interesse. Diese Therapie erfordert eine
intraartikulare Injektion von anti-entzündlichen Arzneimitteln des
Steroid- oder Nicht-Steroid-Typs und/oder anderen „Arzneimitteln", die eine hauptsächlich mechanische
Wirkung auf die Visko-Supplementation haben.
-
Die
intraartikulare Injektion der vorliegenden Ester-Derivate ist auch
möglich,
bei anschließendem Vernetzen
mittels einer Endoskop-Sonde mit optischen Fasern, die geeig net
sind für
das in-situ Photohärten
der vorliegenden Ester-Derivate und die durch Arthroskopie in das
Knie eingeführt
werden, und dies ermöglicht
die Bildung eines Hydrogel-Materials, das aus den vorliegenden Ester-Derivaten
besteht, direkt in der Synovial-Kavität. Die Ester-Derivate können mit
Human-Fibroblasten und/oder einem Arzneimittel zusammen gegeben
werden, wie beispielsweise einem anti-entzündlichem Arzneimittel und/oder
einem Metall-Protease-Inhibitor und/oder einem NO-Synthase-Inhibitor oder anderen
biologisch aktiven Molekülen,
zur Verwendung bei der Behandlung von Arthrose und/oder Arthritis.
Wenn ein Arzneimittel den vorliegenden Ester-Derivaten weiter zugegeben wird, erlaubt
das Hydrogel, dass sich in-situ im Anschluss an die Bestrahlung
bildet, die langsame Freisetzung des Arzneimittels und führt gleichzeitig
seine mechanische Wirkung der Visko-Supplementation aus.
-
Darüber hinaus
hat Hyaluronsäure
in Form eines Hydrogels längere
chemische Abbauzeiten als ein Visko-Supplementations-Mittel in flüssiger Form. Tatsächlich zeigten
in-vitro-Tests,
die durchgeführt wurden,
um die Abbauzeiten des vorliegenden Hydrogels ohne irgendwelche
eingearbeiteten Arzneimittel zu ermitteln, dass bei 37 °C das Hydrogel
seine dreidimensionale Struktur vollständig intakt eine lange Zeit
von 4 Wochen und mehr beibehält.
-
Die
wissenschaftliche Literatur weltweit berichtet über Experimente, die mit Gelen
auf Basis von biokompatiblen, jedoch nicht biologisch abbaubaren synthetischen
Polymeren durchgeführt
wurden (Malmoge et al., Braz. J. Med. Biol. Res. 2000, 33 (3): 307-312),
die chirurgisch in beschädigte
Gelenke als „künstliche
Knorpel" transplantiert
wurden.
-
Das
Hydrogel-Material der Erfindung unterscheidet sich wesentlich von
den bekannten Polymeren und von dem oben angegebenen Typ von Transplantat,
da – neben
der Tatsache, dass es auf Hyaluronsäure basiert, von der bekannt
ist, dass sie ein in hohem Maße
biologisch abbaubares natürliches
Polymer ist, das nur nicht-toxische Olgiosaccharide freisetzt – keine
Arthrotomie für
seine Anwendung erforderlich ist, da die Ester-Derivate in flüssiger Form injiziert und mittels
einer Endoskop-Sonde vernetzt werden, die geeignet ist zum Photohärten der
Ester-Derivate und die durch Arthroskopie eingeführt wird.
-
Ein
Kit zum Implantieren von durch Engineering erhaltenem Knorpel-Material
mittels Arthroskopie-Operation ist daher ein weiterer Gegenstand
der Erfindung, wobei das Kit ein Ester-Derivat gemäß der Erfindung
gelöst
in Wasser oder in einer wässrigen Lösung, einen
Behälter
für das
Ester-Derivat, vorzugsweise einen Behälter, der für eine Injektion geeignet ist,
und eine Endoskop-Sonde mit optischen Fasern umfasst, die geeignet
sind für
das in-situ-Photohärten
des Ester-Derivats. Die Sonde ist vorzugsweise geeignet für eine UV-Bestrahlung.
Den von dem vorliegenden Kit umfassten Ester-Derivaten werden vorzugsweise Human-Fibroblasten
und/oder ein Arzneimittel zugesetzt, wie oben beschrieben wurde.
-
Ein
anderer Gegenstand der vorliegenden Erfindung betrifft die Verwendung
der vorliegenden Hydrogel-Materialien in den Verfahren zum Beschichten
von Vorrichtungen sowohl im medizinischen Bereich als auch in anderen
Industrie-Bereichen, da sie die Oberflächen der Materialien, die als Träger verwendet
werden, mit neuen biologischen charakteristischen Eigenschaften
ausstatten können. Der
Bio-Überzug,
der aus dem vorliegenden Hydrogel besteht, kann auch aktive Komponenten
wie beispielsweise Arzneimittel, Proteine und Wachstumsfaktoren
enthalten, die aus der Polysaccharid-Matrix während der Aufbringung freigesetzt
werden können.
-
Die
Vorrichtungen, die beschichtet werden können, sind beispielsweise gewählt aus
der Gruppe, die besteht aus Kathetern, Leit-Kanälen, Herzklappen, Gefäß-Stents,
Weichgewebe-Prothesen, Prothesen tierischen Ursprungs wie beispielsweise Schweineherzklappen,
künstliche
Sehnen, Kontaktlinsen und Intraokular-Linsen, Blutoxygenatoren, künstlichen
Organen wie beispielsweise Nieren, Herz, Leber und Pankreas, Blutbeuteln,
chirurgischen Instrumenten, Filtrations-Systemen und Labor-Instrumenten.
-
Das
Verfahren zum Beschichten der Oberflächen der genannten Vorrichtungen
kann beispielsweise die Plasma-Coating-Technik sein, die beschrieben
wurde in der internationalen Patentanmeldung der Anmelderin, Veröffentlichungs-Nr.
WO 96/24392 .
-
Eine
weitere Verwendung des vorliegenden Hydrogel-Materials ist die Verwendung
für die
gesteuerte und kontinuierliche Freisetzung von Arzneimitteln, neuronalen
Wachstumsfaktoren, Antikörpern und
Zusammensetzungen davon, für
die intramedulläre
Verabreichung zur Förderung
einer Regenerierung der Knochenmark-Neuronen speziell nach traumatischen
Schädigungen.
-
Tatsächlich ist
es bekannt, dass einige Proteine wie zum Beispiel IGF-I, GDNF und
andere Neurotrophine motorische Neuronen vor einem Absterben schützen können, wenn
sie direkt auf die Knochenmarks-Verletzungsstelle durch kontinuierliche
Infusion aufgebracht werden, jedoch müssen sie innerhalb eines sehr
begrenzten Zeitintervalls verabreicht werden (M. M. Bilak et al.,
Neuroreport 2001, 8, 12 (11): 2531 – 2535). Es ist auch bekannt,
dass Hyaluronsäure
im Rückenmark
zugegen ist, verteilt sowohl in der weißen Substanz, wo sie das Myelin
umgibt als auch um die Zellkörper
der Neuronen herum (A. Bignami et al., Exp. Neurol. 1992, 117 (1):
90 – 93).
-
Weiter
ist Gegenstand der vorliegenden Erfindung die Verwendung der vorliegenden
Ester-Derivate für
die in-situ-Verabreichung, d. h. direkt in den geschädigten Bereich
des Knochenmarks, der vorgenannten Arzneimittel in Mischung mit
den Ester-Derivaten
gemäß der Erfindung,
die zuerst injiziert und dann direkt im Knochenmark photopolymerisiert
werden. Es ist so möglich,
eine kontinuierliche und gesteuerte langsame Freisetzung von biologisch
und pharmakologisch aktiven Komponenten zu erhalten, ohne irgendein
Fremd-Produkt und/oder toxisches Produkt in das Knochenmark einzuführen, da – wie bereits
oben gesagt – Hyaluronsäure eine
natürliche Komponente
der Knochenmark-Substanz ist.
-
Dieser
neue Typ einer intramedullären
Verabreichung wurde nie zuvor beschrieben, da alle Arzneimittel,
die in der Therapie für
traumatisiertes Knochenmark verwendet werden, durch kontinuierliche Infusion
direkt in die Verletzungsstelle verabreicht werden.
-
Das
Hydrogel-Material der vorliegenden Erfindung kann auch verwendet
werden zur Herstellung von Gerüsten
für das
Wachstum zahlreicher Typen humaner oder tierischer Zellen, und zwar
sowohl differenzierter Zellen (wie beispielsweise Keratinozyten,
Fibroblasten, Osteozyten, Adipozyten, Chondrozyten) als auch nicht-differenzierter
Zellen, wie beispielsweise mesenchymaler Stammzellen des Knochenmarks.
-
Die
nachfolgend angegebenen Beispiele zeigen, dass UV-Strahlung den
Karyotyp der Zellen, die in die Ester-Derivate gemäß der Erfindung
eingearbeitet wurden (d. h. die polymerisiert wurden) nicht ändert, und
dass die Lebensfähigkeit
und spezielle Morphologie der Zellen unverändert bleiben. Aus diesem Grund
ist es möglich,
verschiedene Typen von „künstlichem
Gewebe" speziell
mit verbindendem Ursprung in vitro herzustellen und anschließend in
vivo anzuwenden, die durch Zellen gebildet werden, die in das Hydrogel
eingearbeitet sind, das die Faktoren enthält, die für ihr Wachstum sowie für ihre Differenzierung
und Zell-Funktion nötig
sind, beispielsweise als Epidermis, Dermis, Fettgewebe, Knochengewebe und
Knorpelgewebe.
-
Das
Knorpelgewebe, das hier als Beispiel beschrieben wird, stellt einen
neuen Typ von durch Engineering bearbeitetem Knorpel dar, der durch eine
Matrix gebildet wird, die aus dem Hydrogel besteht, das differenzierte
Zellen (Chondrozyten) oder nicht-differenzierte
Zellen (Stammzellen) enthält,
wobei die Hyaluronsäure
mit Wachstumsfaktoren und/oder differenzierenden Faktoren und/oder
anderen pharmakologisch und/oder biologisch aktiven Komponenten
komplimentiert sein kann, und zwar für das Wachstum und die Differenzierung
der Zellen, die das Gel enthält.
-
Der
so hergestellte Aufbau (Hydrogel + Zellen) kann in das Gelenk injiziert
und anschließend durch
Bestrahlung vernetzt werden, dank einer Strahlungsquelle, die direkt
in die Synovial-Kavität durch
Arthroskopie eingeführt
wird. Mit diesem neuen Typ von durch Engineering bearbeitetem Knorpel ist
es daher möglich,
geschädigten
Knorpel mittels Arthroskopie zu reparieren. Die Verwendung von Zellen
enthaltenden Gelen, die photopolymerisiert werden, direkt in das
Gelenk wurde bisher nie zuvor beschrieben. Die wissenschaftliche
Literatur der ganzen Welt zu diesem Thema berichtet nur über Experimente,
die mit Chondrozyten durchgeführt
wurden, die in Kollagen-Fibrin-Gele eingearbeitet wurden (Perka
et al., Clin. Exp. Rheumatol., 2000, 18 (1): 13 – 22), oder die in Alginat-Matrices
enthalten sind (K. T. Paige et al., Plas. Reconstr. Rug. 1996, 97
(1): 179 – 180)
oder in Agarose-Gelen gezüchtet
wurden und chirurgisch auf den geschädigten Knorpel aufgebracht
wurden, jedoch wurde in keinem dieser Experimente das die Zellen
enthaltende Gel direkt an der Anwendungsstelle polymerisiert.
-
Ein
weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung betrifft die Verwendung
von Hydrogelen, gegebenenfalls mit Zellen, als viskoelastische Ersatzstoffe
für den
Nukleus pulposus der Bandscheibe im Anschluss an degenerative Pathologien
oder einem Vorfall der Wirbelsäule.
Auch in diesem Fall ist die Möglichkeit
eines Gelierens des Biopolymers durch Photovernetzung in situ durch örtliche
Bestrahlung unter Verwendung von Endoskopie-Sonden mit optischen Fasern sehr interessant
und innovativ.
-
Darüber hinaus
können
die Hydrogele in Bezug auf deren besondere viskoelastische charakteristische
Eigenschaften, die durch die Photo-Vernetzung der vorliegenden Ester-Derivate
erhalten werden, im Bereich der Augen-Chirurgie als Visko-Integratoren
des Glaskörpers
verwendet werden.
-
Für rein beschreibende
Zwecke ohne Beschränkung
der Erfindung geben wir nachfolgend einige Beispiele der Herstellung
von Hydrogelen gemäß der vorliegenden
Erfindung an.
-
Beispiel 1
-
Herstellung eines Hyaluronsäure-Derivats,
bei dem 70 % der Carboxyl-Gruppen mit 2-Hydroxy-4-(2-hydroxyethoxy-)2-methylpropiophenon
(HHMP) verestert sind und die restlichen 30 % der Carboxyl-Gruppen
mit Natrium zum Salz umgesetzt sind.
-
6,21
g des Tetrabutylammonium-Salzes von Hyaluronsäure mit einem Molekulargewicht
von 180.000 Da (10 mEq) wurden in 248 ml Dimethylsulfoxid (DMSO)
bei Raumtemperatur solubilisiert. Dieser Lösung wurden 2 g HHMP-Bromid
(7 mEq) zugesetzt, und die so erhaltene Lösung wurde bei 37 °C 48 h lang
gehalten. Eine 2,5 %ige (w/w) Lösung
von NaCl in Wasser wurde dann zugesetzt, und die resultierende Mischung
wurde unter Rühren
in 750 ml Aceton gegossen. Es bildete sich ein Niederschlag, der
dann filtriert und dreimal mit 100 ml einer Mischung aus Aceton:
Wasser = 5:1 gewaschen wurde, dann dreimal mit 100 ml Aceton gewaschen
wurde und zum Schluss 24 h lang bei 30 °C im Vakuum getrocknet wurde.
-
5,3
g des Produktes gemäß Titel
wurden so erhalten. Eine quantitative Bestimmung des Gehalts an
HHMP wurde durch HPLC (high Pressure liquid chromatography) nach
alkalischer Hydrolyse durchgeführt.
Der Gesamtgehalt an Ester-Gruppen wurde nach dem Verseifungsverfahren
gemessen, das auf den Seiten 169 – 172 der Druckschrift „Quantitative organic
analysis via functional group",
4. Ausgabe, John Wiley and Sons Publication, beschrieben ist.
-
Beispiel 2
-
Herstellung eines Hyaluronsäure-Derivats,
bei dem 50 % der Carboxyl-Gruppen mit 2-Hydroxy-4-(2-hydroxyethoxy-)2-methylpropiophenon
(HHMP) verestert sind und die restlichen 50 % der Carboxyl-Gruppen
mit Natrium zum Salz umgesetzt sind.
-
6,21
g des Tetrabutylammonium-Salzes von Hyaluronsäure mit einem Molekulargewicht
von 180.000 Da (10 mEq) wurden in 248 ml DMSO bei Raumtemperatur
solubi lisiert. Dieser Lösung
wurden 1,4 g HHMP-Bromid (5 mEq) zugesetzt, und die so erhaltene
Lösung
wurde bei 37 °C
36 h lang gehalten. Eine 2,5 %ige (w/w) Lösung von NaCl in Wasser wurde
dann zugesetzt, und die resultierende Mischung wurde unter Rühren in
750 ml Aceton gegossen. Es bildete sich ein Niederschlag, der dann
filtriert und dreimal mit 100 ml einer Mischung aus Aceton: Wasser
= 5:1 gewaschen wurde, dann dreimal mit 100 ml Aceton gewaschen
wurde und zum Schluss 24 h lang bei 30 °C im Vakuum getrocknet wurde.
-
4,9
g des gewünschten
Produktes gemäß Titel
wurden so erhalten. Eine quantitative Bestimmung des Gehalts an
HHMP wurde durch HPLC (high Pressure liquid chromatography) nach
alkalischer Hydrolyse durchgeführt.
Der Gesamtgehalt an Ester-Gruppen
wurde nach dem Verseifungsverfahren gemessen, das auf den Seiten
169 – 172
der Druckschrift „Quantitative
organic analysis via functional group", 4. Ausgabe, John Wiley and Sons Publication,
beschrieben ist.
-
Beispiel 3
-
Herstellung eines Hyaluronsäure-Derivats,
bei dem 25 % der Carboxyl-Gruppen mit 2-Hydroxy-4-(2-hydroxyethoxy-)2-methylpropiophenon
(HHMP) verestert sind und die restlichen 75 % der Carboxyl-Gruppen
mit Natrium zum Salz umgesetzt sind.
-
6,21
g des Tetrabutylammonium-Salzes von Hyaluronsäure mit einem Molekulargewicht
von 180.000 Da (10 mEq) wurden in 248 ml DMSO bei Raumtemperatur
solubilisiert. Dieser Lösung
wurden 0,72 g HHMP-Bromid (2,5 mEq) zugesetzt, und die Lösung wurde
bei 37 °C
24 h lang gehalten. Eine 2,5 %ige (w/w) Lösung von NaCl in Wasser wurde
dann zugesetzt, und die resultierende Mischung wurde unter Rühren in
750 ml Aceton gegossen. Es bildete sich ein Niederschlag, der dann
filtriert und dreimal mit 100 ml einer Mischung aus Aceton: Wasser
= 5:1 gewaschen wurde, dann dreimal mit 100 ml Aceton gewaschen
wurde und zum Schluss 24 h lang bei 30 °C im Vakuum getrocknet wurde.
-
4,4
g des gewünschten
Produktes gemäß Titel
wurden so erhalten. Eine quantitative Bestimmung des Gehalts an
HHMP wurde durch HPLC (high Pressure liquid chromatography) nach
alkalischer Hydrolyse durchgeführt.
Der Gesamtgehalt an Ester-Gruppen
wurde nach dem Verseifungsverfahren gemessen, das auf den Seiten
169 – 172
der Druckschrift „Quantitative
organic analysis via functional group", 4. Ausgabe, John Wiley and Sons Publication,
beschrieben ist.
-
Beispiel 4
-
Herstellung eines Hyaluronsäure-Derivats,
bei dem 25 % der Carboxyl-Gruppen
mit 2-Hydroxy-4-(2-hydroxyethoxy-)2-methylpropiophenon
(HHMP) verestert sind, 25 % der Carboxyl-Gruppen mit Benzylalkohol
verestert sind und die restlichen 50 % der Carboxyl-Gruppen mit
Natrium zum Salz umgesetzt sind.
-
6,21
g des Tetrabutylammonium-Salzes von Hyaluronsäure mit einem Molekulargewicht
von 180.000 Da (10 mEq) wurden in 248 ml DMSO bei Raumtemperatur
solubilisiert. Dieser Lösung
wurden 0,72 g HHMP-Bromid (2,5 mEq) zugesetzt, und die Lösung wurde
bei 37 °C
24 h lang gehalten. Die Lösung
wurde auf Raumtemperatur zurückgebracht, und
es wurden 0,29 ml Benzylbromid (2,5 mEq) zusätzlich zugesetzt. Die Lösung wurde
dann für
weitere 36 h erneut auf 37 °C
erwärmt.
Eine 2,5 %ige (w/w) Lösung
von NaCl in Wasser wurde dann zugesetzt, und die resultierende Mischung
wurde unter Rühren in
750 ml Aceton gegossen. Es bildete sich ein Niederschlag, der filtriert
und dreimal mit 100 ml einer Mischung aus Aceton:Wasser = 5:1 gewaschen
wurde, dann dreimal mit 100 ml Aceton gewaschen wurde und zum Schluss
24 h lang bei 30 °C
im Vakuum getrocknet wurde.
-
4,6
g des gewünschten
Produktes gemäß Titel
wurden so erhalten. Eine quantitative Bestimmung des Gehalts an
HHMP und Benzylalkohol wurde durch HPLC (high Pressure liquid chromatograhpy) nach
alkalischer Hydrolyse durchgeführt.
Der Gesamtgehalt an Ester-Gruppen wurde nach dem Verseifungsverfahren
gemessen, das auf den Seiten 169 – 172 der Druckschrift „Quantitative
organic analysis via functional group", 4. Ausgabe, John Wiley and Sons Publication,
beschrieben ist.
-
Beispiel 5
-
Herstellung eines Hyaluronsäure-Derivats,
bei dem 15 % der Carboxyl-Gruppen mit Dodecylamin amidiert sind,
25 % der Carboxyl-Gruppen mit HHMP verestert sind und die restlichen
60 % der Carboxyl-Gruppen mit Natrium zum Salz umgesetzt sind.
-
6,21
g des Tetrabutylammonium-Salzes von Hyaluronsäure mit einem Molekulargewicht
von 180.000 Da (10 mEq) wurden in 248 ml DMSO bei Raumtemperatur
solubilisiert. Dieser Lösung
wurden 0,6 ml (9 mEq) 99 %ige Methansulfonsäure und anschließend 0,240
g (1,5 mEq) 1,1'-Carbonyldiimidazol
(CDI) zugesetzt. Die Mischung wurde für die Zeit von 60 bis 90 Minuten
zur Umsetzung belassen. Sie wurde auf 37 °C erwärmt, und es wurden 0,465 g
(2,5 mEq) Dodecylamin zugesetzt. Die Mischung wurde 24 h lang bei
37 °C reagieren
gelassen. Man ließ die Lösung zurück auf Raumtemperatur
kommen und es wurden 0,72 g HHMP-Bromid (2,5 mEq) zugesetzt. Die
Lösung
wurde erneut auf 37 °C
für die
Zeit von 24 h erwärmt.
Eine 2,5 %ige (w/w) Lösung
von NaCl in Wasser wurde dann zugesetzt, und die resultierende Mischung
wurde unter Rühren
in 750 ml Aceton gegossen. Es bildete sich ein Niederschlag, der
filtriert und dreimal mit 100 ml einer Mischung aus Aceton: Wasser
= 5:1 gewaschen wurde, dann dreimal mit 100 ml Aceton gewaschen
wurde und zum Schluss 24 h lang bei 30 °C im Vakuum getrocknet wurde.
-
4,5
g des gewünschten
Produktes gemäß Titel
wurden so erhalten. Eine quantitative Bestimmung des Gehalts an
HHMP und Dodecylamin wurde durch HPLC (high Pressure liquid chromatography)
nach alkalischer Hydrolyse durchgeführt. Der Gesamtgehalt an Ester-Gruppen
wurde nach dem Verseifungsverfahren gemessen, das auf den Seiten
169 – 172 der
Druckschrift „Quantitative
organic analysis via functional group", 4. Ausgabe, John Wiley and Sons Publication,
beschrieben ist.
-
Beispiel 6
-
Herstellung eines Hyaluronsäure-Esters,
bei dem 50 % der Carboxyl-Gruppen mit HHMP verestert sind und die
restlichen 50 % der Carboxyl-Gruppen mit Natrium zum Salz umgesetzt
sind, ausgehend von einer sulfatierten Hyaluronsäure mit einem Sulfatierungs-Grad
von 3 (Sulfatierungs-Grad = Zahl der OH-Gruppen in einer wiederholenden
Einheit von Hyaluronsäure,
die durch SO3-Gruppen ersetzt wurden).
-
1
g des Tetrabutylammonium-Salzes von Hyaluronsäure wurde in 40 ml DMSO solubilisiert.
Dieser Lösung
wurden 5,22 g eines in 40 ml DMSO solubilisierten SO3-Pyridin-Komplexes zugesetzt.
Die Lösung
wurde auf 4 °C
abgekühlt
und unter Rühren 1
h lang gehalten. Anschließend
wurden 200 ml Wasser zugesetzt, und der pH-Wert der schließlich erhaltenen
Lösung
wurde auf einen Wert zwischen 8,5 und 9,5 mit einer wässrigen
1 M Natriumhydroxid-Lösung
eingestellt. Durch Zusatz von 850 ml absoluten Ethanols zu der so
erhaltenen Lösung
wurde ein Niederschlag erhalten, der dialysiert wurde, um die Rest-Salze
zu eliminieren. Das so erhaltene Produkt wurde in Wasser solubilisiert
und auf ein Sulfon-Harz (in der Tetrabutylammonium-Form) getropft,
und so wurde das Anfangssalz erhalten. So wurden 12,7 g sulfatierte
Hyaluronsäure
mit einem Sulfatierungsgrad von 3 in Form des Tetrabutylammonium-Salzes erhalten.
-
7,9
g des Tetrabutylammonium-Salzes der sulfatierten Hyaluronsäure, das
wie oben beschrieben hergestellt worden war, mit einem Molekulargewicht
von 180.000 Da (5 mEq) wurden in 248 ml Dimethylsulfoxid (DMSO)
bei Raumtemperatur solubilisiert. Dieser Lösung wurden 0,7 g HHMP-Bromid
(2,5 mEq) zugesetzt, und die Lösung
wurde bei 37 °C
36 h lang gehalten. Eine 2,5 %ige (w/w) Lösung von NaCl in Wasser wurde
dann zugesetzt, und die resultierende Mischung wurde unter Rühren in
750 ml Aceton gegossen. Es bildete sich ein Niederschlag, der filtriert
und dreimal mit 100 ml einer Mischung aus Aceton: Wasser = 5:1 gewaschen
wurde, dann dreimal mit 100 ml Aceton gewaschen wurde und zum Schluss
24 h lang bei 30 °C
im Vakuum getrocknet wurde.
-
4
g des gewünschten
Produktes gemäß Titel wurden
so erhalten. Eine quantitative Bestimmung des Gehalts an HHMP wurde
durch HPLC (high Pressure liquid chromatography) nach alkalischer Hydrolyse
durchgeführt.
Der Gesamtgehalt an Ester-Gruppen
wurde nach dem Verseifungsverfahren gemessen, das auf den Seiten
169 – 172
der Druckschrift „Quantitative
organic analysis via functional group", 4. Ausgabe, John Wiley and Sons Publication,
beschrieben ist.
-
Beispiel 7
-
Herstellung eines Hyaluronsäure-Derivats,
bei dem 25 % der Carboxyl-Gruppen mit 2-Hydroxy-4-(2-hydroxyethoxy-)2-methylpropiophenon
(HHMP) verestert sind, 10 % der Carboxyl-Gruppen in die Bildung von
inneren Ester-Bindungen involviert sind und die restlichen 65 %
der Carboxyl-Gruppen mit Natrium zum Salz umgesetzt sind.
-
6,21
g des Tetrabutylammonium-Salzes von Hyaluronsäure mit einem Molekulargewicht
von 180.000 Da (10 mEq) wurden in 248 ml DMSO bei Raumtemperatur
solubilisiert. Dieser Lösung
wurden 0,72 g HHMP-Bromid (2,5 mEq) zugesetzt, und die Lösung wurde
bei 37 °C
24 h lang gehalten. Anschließend
wurden 0,404 g Triethylamin (4 mEq) zugesetzt, und die Lösung wurde
30 min lang gerührt. Eine
Lösung
von 1,022 g (4 mEq) 2-Chlor-1-methyl-pyridiniodid in 100 ml DMSO
wurde zugesetzt, und die Mischung wurde bei 30 °C 15 h lang gehalten. Eine 2,5
%ige (w/w) Lösung
von NaCl in Wasser wurde dann zugesetzt, und die resultierende Mischung
wurde unter Rühren
in 750 ml Aceton gegossen. Es bildete sich ein Niederschlag, der
filtriert und dreimal mit 100 ml einer Mischung aus Aceton: Wasser
= 5:1 gewaschen wurde, dann dreimal mit 100 ml Aceton gewaschen
wurde und zum Schluss 24 h lang bei 30 °C im Vakuum getrocknet wurde.
-
4,6
g des gewünschten
Produktes gemäß Titel
wurden so erhalten. Eine quantitative Bestimmung des Gehalts an
HHMP und Benzylalkohol wurde durch HPLC (high Pressure liquid chromatography) nach
alkalischer Hydrolyse durchgeführt.
Der Gesamtgehalt an Ester-Gruppen wurde nach dem Verseifungsverfahren
gemessen, das auf den Seiten 169 – 172 der Druckschrift „Quantitative
organic analysis via functional group", 4. Ausgabe, John Wiley and Sons Publication,
beschrieben ist.
-
Beispiel 8
-
Herstellung eines Hydrogels aus einem
Hyaluronsäure-Derivat,
bei dem 70 % der Carboxyl-Gruppen mit 2-Hydroxy-4-(2-hydroxyethoxy-)2-methylpropiophenon
(HHMP) verestert sind und die restlichen 30 % der Carboxyl-Gruppen
mit Natrium zum Salz umgesetzt sind.
-
Das
wie oben in Beispiel 1 beschrieben hergestellte Ester-Derivat wurde
bei Raumtemperatur in gereinigtem Wasser in einer Konzentration
von 25 g/l solubilisiert. Die so erhaltene Lösung wurde ultraviolette Strahlung
mit einer Wellenlänge
von 366 nm unter Verwendung einer UV-Lampe, Modell CAMAG (220 V;
0,18 A) für
eine Belichtungszeit von 30 Minuten ausgesetzt.
-
Beispiel 9
-
Bewertung der Wirkung von ultravioletter
Strahlung (UV-Strahlung) auf den Karyotyp von bestrahlten Human-Fibroblasten
-
Drei
Proben von Human-Fibroblasten (2 × 106)
wurden mit UV-Licht für
drei unterschiedliche Belichtungszeiten (3, 15 und 30 Minuten) bestrahlt.
-
Nach
Bestrahlung wurde jede Zellprobe in zwei Aliquots aufgeteilt und
wie folgt behandelt:
- – Das erste Aliquot wurde unmittelbar
analysiert, um den Karyotyp zu bestimmen;
- – das
zweite Aliquot wurde in eine Kultur-Schale ausgebracht, die 10 %
fetalen Kälberserums (nachfolgend
bezeichnet als FCS) in Dulbecco's Modified
Eagle Medium enthielt (nachfolgend bezeichnet als DMEM-Kulturmedium).
-
Man
ließ die
zweite Probe von Zellen drei Zell-Lebenszyklen lang proliferieren,
und am Ende wurden die Fibroblasten zur Bestimmung des Karyotyps
hergestellt.
-
Analysen,
die an den Zellen unmittelbar nach der Bestrahlung durchgeführt wurden
und die an den Fibroblasten durchgeführt wurden, die in vitro drei Zell-Lebenszyklen
lang belassen worden waren, zeigten, dass keine Veränderungen
in den Chromosomen während
irgendeiner der Belichtungszeiten mit UV-Strahlung aufgetreten waren.
-
Beispiel 10
-
Kultur von Human-Fibroblasten, die in
dem Hydrogel gemäß der Erfindung
enthalten waren
-
2 × 106 Fibroblasten wurden von der Kultur-Schale
entnommen, bei 1.500 Upm 5 Minuten lang zentrifugiert und in 3 ml
DMEM-Kulturmedium resuspendiert, das 10 % FCS enthielt. Die Zellen wurden
dann unter schwachem Rühren
zu 3 ml einer wässrigen
Lösung
des Hyaluronsäure-Derivats
zugesetzt, das wie oben in Beispiel 3 beschrieben hergestellt worden
war, und zwar in einer Konzentration von 100 mg/ml, was eine End-Lösung von 6 ml ergab, die 2 × 106 Zellen enthielt. Diese Lösung wurde erneut
in Kultur-Wells ausgebracht, unmittelbar mit UV-Licht für 12 Minuten
bestrahlt und dann in einen Inkubator eingebracht, der auf 37 °C eingestellt
war. 24 Stunden später
wurden die Zellen mittels MTT auf Zell-Lebensfähigkeit getestet: Ein Tetrazolium-Salz wurde
einem Oxidations-Reduktions-Reaktionszyklus nur durch mitochondirale
Enzyme lebensfähiger Fibroblasten
ausgesetzt (F. Dezinot et al., J. Immunol. Methods, 1986, 22 (89):
271 – 277).
-
Die 1A und 1B zeigen
die gefärbten lebensfähigen Zellen
(10- und 32-fach vergrößert) innerhalb
des vorliegenden Hydrogels nach 24 Stunden in Kultur.
-
Nachdem
die Erfindung wie vorstehend beschrieben wurde, ist es klar, dass
diese Verfahrensweisen auf verschiedene Weise modifiziert werden können.