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TECHNISCHES
GEBIET
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung von Matrizes durch
die Polymerisation von Makromeren. In einem weiteren Aspekt betrifft
die Erfindung die Verwendung solcher Matrizes für solche Zwecke wie Zellimmobilisierung,
Gewebeanhaftung und kontrollierte Arzneistoffabgabe.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Matrizes
sind polymere Netzwerke, die durch Unlöslichkeit in Wasser gekennzeichnet
sind. Ein Typ von polymerer Matrix ist ein Hydrogel, das definiert
werden kann als ein wasserhaltiges polymeres Netzwerk. Die Polymere,
die verwendet werden, um Hydrogele herzustellen, können auf
einer Vielzahl von Monomer-Typen beruhen, wie etwa denjenigen, die
auf Methacryl- und Acrylester-Monomeren, Acrylamid(Methacrylamid-)-Monomeren
und N-Vinyl-2-pyrrolidon beruhen. Um das Gel zu bilden, werden diese
Monomer-Klassen typischerweise mit solchen Vernetzungsmitteln, wie
Ethylendimethacrylat, N,N'-Methylenbisacrylamid,
Methylenbis(4-phenylisocyanat), Ethylendimethacrylat, Divinylbenzol
und Allylmethacrylat vernetzt.
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Ein
weiterer Typ von polymerem Netzwerk kann aus hydrophoberen Monomeren
und/oder Makromeren gebildet werden. Matrizes, die aus diesen Materialien
gebildet werden, schließen
im allgemeinen Wasser aus. Polymere, die verwendet werden, um hydrophobe
Matrizes herzustellen, können
auf einer Vielzahl von Monomer-Typen beruhen, wie etwa Alkylacrylaten
und -methacrylaten und Polyester-bildenden Monomeren, wie etwa ε- Caprolacton und Lactid.
Wenn sie zur Verwendung in einer wäßrigen Umgebung formuliert
sind, müssen
diese Materialien nicht vernetzt werden, aber sie können mit
Standardagentien wie etwa Divinylbenzol vernetzt werden. Hydrophobe
Matrizes können
auch aus Reaktionen von Makromeren gebildet werden, die die geeigneten
reaktiven Gruppen tragen, wie etwa die Reaktion von Diisocyanat-Makromeren
mit Dihydroxy-Makromeren und die Reaktion von Diepoxy-enthaltenden
Makromeren mit Dianhydrid- oder Diamin-enthaltenden Makromeren.
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Obgleich
eine Vielzahl von Verfahren zur Herstellung polymerer Netzwerke
existiert, ist, wenn diese Netzwerke in Gegenwart von lebensfähigem Gewebe
erzeugt werden und/oder eine biologisch aktive Verbindung enthalten
sollen, die Anzahl von annehmbaren Verfahren zur Herstellung polymerer
Netzwerke extrem beschränkt.
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Es
ist nichtsdestoweniger wünschenswert,
sowohl Hydrogel- als auch Nicht-Hydrogel-Matrizes in Gegenwart von lebensfähigem Gewebe
oder biologisch aktiven Agentien für die Zwecke der Arzneistoffabgabe, zellulären Immunisolation,
Verhinderung von Adhäsionen
nach chirurgischem Eingriff, Gewebereparatur und dergleichen zu
bilden. Diese polymeren Matrizes können in zwei Kategorien unterteilt
werden: biologisch abbaubare oder biologisch resorbierbare Polymernetzwerke
und biologisch stabile Polymernetzwerke.
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Biologisch
abbaubare polymere Matrizes sind bereits für eine Vielzahl von Zwecken
vorgeschlagen worden, einschließlich
Trägerstoffe
mit kontrollierter Freisetzung, Klebstoffe und Dichtungsmittel.
Wenn verwendet als Trägerstoffe
mit kontrollierter Freisetzung, können polymere Matrizes zum
Beispiel Arzneistoffe oder andere therapeutische Agentien enthalten
und über
die Zeit freisetzen. Solche Matrizes können zum Beispiel in einer
Reihe von unterschiedlichen Verfahren hergestellt werden, einschließlich Lösemittelgießen hydrophober
Polymere. Lösemittelgießen bringt
typischerweise jedoch die Verwendung organischer Lösemittel und/oder
hoher Temperaturen mit sich, was schädlich für die Aktivität biologischer
Materialien sein kann und Herstellungsverfahren komplizieren kann.
Lösemittelgießen von
Polymeren aus der Lösung
heraus führt
auch zur Bildung nicht- vernetzter
Matrizes. Solche Matrizes haben weniger Struktur als vernetzte Matrizes,
und es ist schwieriger, die Freisetzung biologisch aktiver Agentien
aus solchen Matrizes zu kontrollieren. Noch ein weiteres Verfahren,
das die Polymerisation von Monomeren in oder um die gewünschten
Materialien herum mit sich bringt, leidet an Komplikationen wegen
der Cytotoxizität
von Monomeren, Sauerstoffhemmung und Polymerisationswärme.
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Ein
weiteres Verfahren, das in der Vergangenheit verwendet worden ist,
um biologisch abbaubare und biologisch stabile Hydrogele herzustellen,
bringt die Polymerisation von vorgeformten Makromeren unter Verwendung
von Initiatoren mit niedrigem Molekulargewicht mit sich. Dieses
Verfahren bringt jedoch ebenso eine Reihe von Nachteilen mit sich,
einschließlich Überlegungen
zu Toxizität,
Wirksamkeit und Löslichkeit.
Wenn man zum Beispiel eine Makromerlösung verwendet, die einen löslichen
Initiator mit niedrigem Molekulargewicht enthält, um lebensfähiges Zellmaterial
einzukapseln, kann der Initiator die Zellmembran durchdringen und
in die Zellen hinein diffundieren. Das Vorhandensein des Initiators
kann einige toxische Folgen für
die Zellen mit sich bringen. Wenn aktiviert, erzeugen diese Initiatoren
jedoch freie Radikale mit ausgeprägtem cytotoxischen Potential.
Weitere Nachteile treten auf, wenn der Initiator aus der gebildeten
Matrix heraus diffundieren kann, wodurch Toxizität und andere Dinge erzeugt
werden. Solche Initiatoren neigen auch dazu, in wäßriger Lösung zu
aggregieren, was Effizienz- und Reproduzierbarkeitsprobleme verursacht.
Schließlich
ist es, angesichts der begrenzten Effizienz vieler Initiatoren zum
Initiieren der notwendigen Radikalkettenpolymerisation, oft notwendig,
einen oder mehrere monomere Polymerisations-„Beschleuniger" zur Polymerisationsmischung
zuzugeben. Solche Beschleuniger neigen dazu, kleine Moleküle zu sein,
die die Zellmembran durchdringen können, und führen oft zu cytotoxischen oder
karzinogenen Bedenken.
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U.S.-Patent
Nrn. 5,410,016 (Hubbell et al.) und 5,529,914 (Hubbell et al.) betreffen
zum Beispiel Hydrogele, die aus biologisch abbaubaren und biologisch
stabilen polymerisierbaren Makromeren hergestellt sind. Die Hydrogele
werden aus diesen polymerisierbaren Makromeren durch die Verwendung
löslicher
Initiatoren mit niedrigem Molekulargewicht hergestellt. Solche Initiatoren
können
mit den Makromeren zusammengebracht und in Gegenwart von Zellen
bestrahlt werden, um ein Gel zu bilden, das die Zellen einkapselt.
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Hydrogele
leiden oft an ähnlichen
oder anderen Nachteilen bei Verwendung als biologische Kleber oder
Dichtungsmittel, z.B. zur Verwendung als Gewebekleber, endovaskuläres Paving,
Verhinderung von Adhäsionen
nach chirurgischem Eingriff, etc.. In jeder der Anwendungen muß die Hydrogel-Matrix
im allgemeinen an einer oder mehreren Gewebeflächen „anhaften". Gegenwärtige Verfahren beruhen auf
physikalischer „Adhäsion" oder der Neigung
von Hydrogelen, an einer Oberfläche
zu „kleben". Ein überlegener
Klebstoff würde sowohl
physikalische als auch chemische Adhäsion an Oberflächen bereitstellen,
durch Nutzung derselben physikalischen Eigenschaften wie gegenwärtige Hydrogel-Klebstoffe,
aber auch durch Bereitstellung chemischer, kovalenter Kopplung des
Matrixmaterials an die Gewebeoberfläche. Kovalente Bindungen sind
im allgemeinen viel stärker
als physikalische Adhäsionskräfte, wie
etwa Wasserstoffbindung und van-der-Waals-Kräfte.
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Wie
oben beschrieben, neigen, wenn verschiedene Techniken verwendet
werden, um polymere Matrizes über
Photoinitiation von Makromeren herzustellen, die eingesetzten Photoinitatoren
dazu, niedriges Molekulargewicht zu haben. Polymere Photoinitatoren
sind ebenso beschrieben worden, obwohl für Anmeldungen und Systeme,
die von denjenigen, die oben beschrieben sind, recht verschieden
sind. Siehe zum Beispiel „Radical
Polymerization",
C.H. Bamford, S. 940-957 in Kroschwitz Hrg., Concise Encyclopedia
of Polymer Science and Engineering, 1990. In dem Unterabschnitt
mit dem Titel "Photosensitized
Initiation: Polymeric Photosensitizers and Photoinitiators", führt der
Autor aus, daß "[p]olymere Photosensibilisatoren
und Photoinitiatoren beschrieben worden sind. Viele von diesen sind
Polymere auf der Basis von Benzophenon, z.B. Poly(p-divinylbenzophenon)
(DVBP). Es wird berichtet, daß solche
starren Polymere wirksame Sensibilisatoren sind, da Wasserstoffabstraktion
von der Hauptkette durch angeregtes Benzophenon weniger wahrscheinlich ist." U.S.-Patent Nr.
4,315,998 (Neckers) beschreibt polymergebundene photosensibilisierende
Katalysatoren zur Verwendung bei der heterogenen Katalyse photosensibilisierter
chemischer Reaktionen, wie etwa Photooxidations-, Photodimerisations-
und Photocycloadditionsreaktionen. Die polymergebundenen photosensibilisierenden
Katalysatoren sind in Wasser und üblichen organischen Lösemitteln
unlöslich
und können
daher leicht vom Reaktionsmedium und von Reaktionsprodukten durch
einfache Filtration abgetrennt werden.
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Was
klar gebraucht wird, sind Makromere und Makromersysteme, die die
mit herkömmlichen
polymeren Matrizes verbundenen Probleme vermeiden und insbesondere
diejenigen Nachteile, die auftreten, wenn polymere Matrizes in Gegenwart
von lebensfähigem
Gewebe und biologisch aktiven Agentien gebildet werden.
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In
einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein vernetzbares
Makromersystem bereitgestellt, das ein oder mehrere Polymere umfaßt, die
gebundene polymerisierbare Gruppen und gebundene Initiatorgruppen
liefern, wobei das System adaptiert ist, um polymerisiert zu werden,
um eine für
in-vivo-Anwendung geeignete Matrix zu bilden.
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In
einem weiteren Aspekt wird ein Verfahren zur Herstellung einer polymeren
Matrix bereitgestellt, die für
in-vivo-Anwendung adaptiert ist, wobei das Verfahren die Schritte
umfaßt,
daß ein
Makromersystem gemäß der vorliegenden
Erfindung bereitgestellt wird, das System auf ein Substrat aufgebracht
wird und das System durch radikalische Polymerisation vernetzt wird,
um eine Matrix zu bilden.
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Zusätzlich wird
auch eine polymere Matrix bereitgestellt, die für in-vivo-Anwendung adaptiert
ist, wobei die Matrix ein Makromersystem gemäß der vorliegenden Erfindung
umfaßt,
wobei das System durch radikalische Polymerisation vernetzt worden
ist, um eine Matrix zu bilden.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein vernetzbares Makromersystem zur
Verfügung,
das zwei oder mehrere polymergebundene polymerisierbare Gruppen
und eine oder mehrere polymergebundene Initiatorgruppen umfaßt. In einer
bevorzugten Ausführungsform
sind die polymerisierbaren Gruppen und die Initiatorgruppe(n) an
dieselbe polymere Hauptkette gebunden. In einer alternativen bevorzugten
Ausführungsform
sind die polymerisierbaren Gruppen und die Initiatorgruppe(n) an
unterschiedliche polymere Hauptketten gebunden.
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In
der ersten Ausführungsform
umfaßt
das Makromersystem eine polymere Hauptkette, an die sowohl die polymerisierbaren
Gruppen als auch die Initiatorgruppe(n) kovalent gebunden sind.
Initiator-Seitengruppen können
bereitgestellt werden durch Binden der Gruppen an die Hauptkette
zu jeder geeigneten Zeit, z.B. entweder vor der Bildung des Makromers
(zum Beispiel an Monomere, die verwendet werden, um das Makromer herzustellen)
oder an das vollständig
ausgebildete Makromer selbst. Das Makromersystem wird typischerweise
nur einen kleinen Prozentanteil Makromere umfassen, die sowohl Initiatorgruppen
als auch polymerisierbare Gruppen tragen. Die Mehrzahl von Makromeren
wird nur gebundene polymerisierbare Gruppen bereitstellen, da die
Initiatorgruppen typischerweise ausreichend sind, wenn sie mit weit
weniger als einem stöchiometrischen
Verhältnis
von 1:1 mit Makromermolekülen
vorliegen.
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In
einer alternativen bevorzugten Ausführungsform umfaßt das Makromersystem
sowohl polymerisierbare Makromere, im allgemeinen ohne gebundene
Initiatorgruppen, in Kombination mit einem polymeren Initiator.
In jeder Ausführungsform
wird der Initiator hierin als ein „polymerer Initiator" bezeichnet werden,
wegen der Bindung solcher Initiatorgruppen an eine polymere Hauptkette.
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Makromersysteme
der vorliegenden Erfindung, die polymere Initiatoren einsetzen,
stellen eine Reihe von unerwarteten Vorteilen gegenüber der
Verwendung polymerisierbarer Makromere und separater Initiatoren
mit niedrigem Molekulargewicht bereit. Solche Systeme stellen zum
Beispiel eine optimale Kombination solcher Eigenschaften wie Ungiftigkeit, Effizienz
und Löslichkeit
bereit. Löslichkeit
kann zum Beispiel durch die Fähigkeit
verbessert werden, wäßrige oder
organische Löslichkeit
des polymerisierbaren Makromers durch Kontrolle der Hauptkette zu
kontrollieren. Toxizität
kann ebenfalls verbessert werden, da die polymeren Initiatoren dieser
Erfindung typischerweise im Laufe der Immobilisierung nicht in Zellen
hinein diffundieren können.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden die Initiator-Seitengruppen aus der Gruppe ausgewählt, die
aus durch langwelliges ultraviolettes (LWUV) Licht aktivierbaren
Molekülen,
wie etwa 4-Benzoylbenzoesäure,
[(9-Oxo-2-thioxanthanyl)-oxy]essigsäure, 2-Hydroxythioxanthon und Vinyloxymethylbenzoinmethylether;
durch sichtbares Licht aktivierbaren Molekülen; Eosin Y, Bengalrosa, Campherchinon
und Erythrosin und thermisch aktivierbaren Molekülen; 4,4'-Azobis(4-cyanopentan)säure und
2,2-Azobis[2-(2-imidazolin-2-yl)propan]-Dihydrochlorid
besteht. Eine wichtige Eigenschaft der Initiatorgruppe ist die Fähigkeit,
gekoppelt zu werden an ein vorgeformtes Makromer, das polymerisierbare
Gruppen enthält,
oder modifiziert zu werden, um ein Monomer zu bilden, das an der
Makromersynthese teilnehmen kann, der anschließend das Hinzufügen von
polymerisierbaren Gruppen folgt.
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In
solch einer Ausführungsform
sind die gebundenen polymerisierbaren Gruppen vorzugsweise ausgewählt aus
der Gruppe, die aus Vinyl-Seitengruppen, Acrylat-Seitengruppen, Methacrylat-Seitengruppen, Ethacrylat-Seitengruppen,
2-Penylacrylat-Seitengruppen,
Acrylamid-Seitengruppen, Methacrylamid-Seitengruppen, Itaconat-Seitengruppen und
Styrol-Seitengruppen besteht.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist die polymere Hauptkette ausgewählt aus der Gruppe, die aus
synthetischen Makromeren, wie etwa Polyvinylpyrrolidon (PVP), Polyethylenoxid
(PEO) und Polyethylenglykol (PEG); derivatisierbaren natürlich vorkommenden
Polymeren, wie etwa Cellulose, Polysacchariden, wie etwa Hyaluronsäure, Dextran
und Heparin; und Proteinen, wie etwa Collagen, Gelatine und Albumin, besteht.
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Das
Makromer der vorliegenden Erfindung kann in einer Vielzahl von Anwendungen
verwendet werden, einschließlich
kontrollierter Arzneistoff-Freisetzung, der Herstellung von Gewebeklebstoffen
und -dichtungsmitteln, der Immobilisierung von Zellen und der Herstellung
dreidimensionaler Körper
für Implantate.
In einem Aspekt stellt die Erfindung zum Beispiel ein Verfahren
zum Immobilisieren von Zellen bereit, wobei das Verfahren die Schritte
umfaßt,
daß ein
polymerer Initiator der vorliegenden Erfindung mit einem oder mehreren polymerisierbaren
Makromeren und in Gegenwart von Zellen unter Bedingungen, die geeignet
sind, das Makromer in einer Weise zu polymerisieren, die die Zellen
immobilisiert, umfaßt.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG
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Wie
hierin verwendet, sollen die folgenden Worte und Begriffe die ihnen
unten zugeschriebene Bedeutung haben:
„Makromersystem" soll sich auf ein
polymerisierbares Polymersystem beziehen, das ein oder mehrere Polymere
umfaßt,
die polymerisierbare Seitengruppen und Initiatorseitengruppen bereitstellen.
Gruppen können entweder
auf derselben oder unterschiedlichen polymeren Hauptketten vorliegen,
z.B. auf entweder einem polymerisierbaren Makromer oder einer nicht-polymerisierbaren
polymeren Hauptkette;
„Polymerisierbares
Makromer" soll eine
polymere Hauptkette betreffen, die zwei oder mehr polymerisierbare (z.B.
Vinyl-) Gruppen trägt;
„Initiatorgruppe" soll sich auf eine
chemische Gruppe beziehen, die in der Lage ist, eine radikalische
Reaktion zu initiieren, vorliegend als entweder eine Seitengruppe
auf einem polymerisierbaren Makromer oder gebunden an eine separate,
nicht-polymerisierbare Polymer-Hauptkette; und
„Polymerer
Initiator" soll
sich auf eine polymere Hauptkette (polymerisierbar oder nicht-polymerisierbar)
beziehen, die eine oder mehrere Initiatorgruppen umfaßt und fakultativ
eine oder mehrere weitere thermochemisch reaktive Gruppen oder Affinitätsgruppen
enthält.
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Die
polymere Hauptkette dieser Erfindung kann entweder synthetisch oder
natürlich
vorkommend sein und schließt
eine Reihe von Makromeren ein, die bereits zuvor als nützlich für die Herstellung
von polymeren Matrizes beschrieben sind. Im allgemeinen ist die
Hauptkette eine, die in wäßrigen Lösungen,
wie etwa Wasser oder Wasser mit zugesetztem organischen Lösemittel
(z.B. Dimethylsulfoxid), löslich
oder nahezu löslich
ist oder unter Verwendung eines geeigneten Lösemittels oder einer geeigneten
Kombination von Lösemitteln
löslich
gemacht werden kann. Alternativ kann die polymere Hauptkette ein
Material sein, das unter physiologischen Umgebungsbedingungen eine
Flüssigkeit
ist. Hauptketten zur Verwendung bei der Herstellung von biologisch
abbaubaren Gelen sind vorzugsweise unter in-vivo-Bedingungen hydrolysierbar.
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Im
allgemeinen können
die polymeren Hauptketten dieser Erfindung in zwei Kategorien unterteilt
werden: biologisch abbaubare oder biologisch resorbierbare und biologisch
stabile Reagentien. Diese können
weiter in Reagentien unterteilt werden, die hydrophile Hydrogel-Matrizes bilden,
und Reagentien, die Nicht-Hydrogel-Matrizes bilden.
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Biologisch
resorbierbare Hydrogel-bildende Hauptketten sind im allgemeinen
natürlich
vorkommende Polymere, wie etwa Polysaccharide, von denen Beispiele
Hyaluronsäure
(HA), Stärke,
Dextran, Heparin und Chitosan einschließen, aber nicht hierauf beschränkt sind;
und Proteine (und andere Polyaminosäuren), von denen Beispiele
Gelatine, Collagen, Fibronektin, Laminin, Albumin und aktive Peptiddomänen davon
einschließen,
aber nicht hierauf beschränkt
sind. Matrizes, die aus diesen Materialien hergestellt sind, zersetzen
sich unter physiologischen Bedingungen, im allgemeinen über Enzym-vermittelte
Hydrolyse.
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Biologisch
resorbierbare Matrix-bildende Hauptketten sind im allgemeinen synthetische
Polymere, die über
Kondensationspolymerisation eines oder mehrerer Monomere hergestellt
sind. Matrix-bildende Polymere dieses Typs schließen Polylactid
(PLA), Polyglykolid (PGA), Polycaprolacton (PCL) sowie Copolymere
dieser Materialien, Polyanhydride und Polyorthoester ein.
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Biologisch
stabile Hydrogel-Matrix-bildende Hauptketten sind im allgemeinen
synthetische oder natürlich
vorkommende Polymere, die in Wasser löslich sind, deren Matrizes
Hydrogele oder wasserhaltige Gele sind. Beispiele für diesen
Typ von Hauptkette schließen
Polyvinylpyrrolidon (PVP), Polyethylenglykol (PEG), Polyacrylamid
(PAA), Polyvinylalkohol (PVA) und dergleichen ein.
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Biologisch
stabile Matrix-bildende Hauptketten sind im allgemeinen synthetische
Polymere, die aus hydrophoben Monomeren hergestellt sind, wie etwa
Methylmethacrylat, Butylmethacrylat, Dimethylsiloxanen und dergleichen.
Diese Hauptketten-Materialien besitzen im allgemeinen keine signifikante
Wasserlöslichkeit, können aber
als reine Flüssigkeiten
formuliert werden, die bei Aktivierung starke Matrizes bilden. Es
ist auch möglich,
Hauptkettenpolymere zu synthetisieren, die sowohl hydrophile als
auch hydrophobe Monomere enthalten.
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Polymere
Hauptketten polymerisierbarer Makromere können fakultativ eine Reihe
wünschenswerter Funktionen
oder Attribute bereitstellen, wie z.B. beschrieben in den obengenannten
Hubbell-Patenten, deren Offenbarungen hierin durch Bezugnahme miteinbezogen
sind. Hauptketten können
mit wasserlöslichen
Bereichen, biologisch abbaubaren Bereichen, hydrophoben Bereichen
sowie polymerisierbaren Bereichen versehen werden.
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Wie
hierin verwendet, wird der Begriff „polymerisierbare Gruppe" sich im allgemeinen
auf eine Gruppe beziehen, die durch Initiation durch Erzeugung freier
Radikale polymerisierbar ist, am bevorzugtesten durch Photoinitiatoren,
die durch sichtbare oder langwellige ultraviolette Strahlung aktiviert
werden. Bevorzugte polymerisierbare Gruppen schließen Acrylate,
Methacrylate, Ethacrylate, Itaconate, Acrylamide, Methacrylamid und
Styrol ein.
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Typischerweise
werden polymerisierbare Gruppen in einem Makromer im Anschluß an die
anfängliche Makromer-Herstellung
unter Verwendung thermochemischer Standardreaktionen eingebaut.
So können
polymerisierbare Gruppen zum Beispiel zu Collagen über die
Reaktion Amin-haltiger Lysinreste mit Acryloylchlorid oder Glycidylacrylat
hinzugefügt
werden. Diese Reaktionen führen
zu Collagen, das polymerisierbare Seiteneinheiten enthält. In ähnlicher
Weise können,
wenn ein Makromer zur Verwendung, wie in der vorliegenden Erfindung
beschrieben, synthetisiert wird, Monomere, die reaktive Gruppen
enthalten, in das Syntheseschema eingebaut werden Hydroxyethylmethacrylat
(HEMA) oder Aminopropylmethacrylamid (APMA) können zum Beispiel mit N-Vinylpyrrolidon
oder Acrylamid copolymerisiert werden, was ein wasserlösliches
Polymer mit Hydroxyl- oder Amin-Seitengruppen liefert. Diese Seitengruppen
können
anschließend
mit Acryloylchlorid oder Glycidylacrylat umgesetzt werden, um wasserlösliche Polymere
mit polymerisierbaren Seitengruppen zu bilden.
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Initiatorgruppen,
die im System der vorliegenden Erfindung nützlich sind, schließen diejenigen
ein, die verwendet werden können,
um durch die Erzeugung freier Radikale die Polymerisation der Makromere
bis zu einem gewünschten
Ausmaß und
innerhalb eines gewünschten
Zeitrahmens zu initiieren. Vernetzung und Polymerisation werden
im allgemeinen unter Makromeren durch einen lichtaktivierten Initiator
für radikalische
Polymerisation initiiert. Bevorzugte Initiatoren für Initiation
durch langwelliges UV-Licht und sichtbares Licht schließen Ethyleosin,
2,2-Dimethoxy-2-phenylacetophenon, andere Acetophenon-Derivate,
Thioxanthon, Benzophenon und Campherchinon ein.
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Bevorzugte
polymere Initiatoren sind photosensitive Moleküle, die Lichtenergie einfangen
und die Polymerisation der Makromere initiieren. Weitere bevorzugte
polymere Initiatoren sind thermosensitive Moleküle, die thermische Energie
einfangen und die Polymerisation der Makromere initiieren.
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Photoinitiation
der radikalischen Polymerisation von Makromeren der vorliegenden
Erfindung wird im allgemeinen durch einen von zwei Mechanismen eintreten.
Der erste Mechanismus umfaßt
eine homolytische alpha-Abspaltungsreaktion zwischen einer Carbonylgruppe
und einem benachbarten Kohlenstoffatom. Dieser Reaktionstyp wird
im allgemeinen als eine Reaktion vom Norrish-Typ I bezeichnet. Beispiele
für Moleküle, die Reaktivität vom Norrish-Typ
I zeigen und in einem polymeren Initiierungssystem nützlich sind,
schließen
Derivate von Benzoinether und Acetophenon ein.
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Der
zweite Mechanismus umfaßt
eine Wasserstoffabstraktionsreaktion, entweder intra- oder intermolekular.
Dieses Initiationssystem kann ohne zusätzliche Energieübertragungsakzeptormoleküle und unter
Nutzung nicht-spezifischer Wasserstoffabstraktion verwendet werden,
wird aber häufiger
mit einem Energieübertragungsakzeptor,
typischerweise einem tertiären
Amin, verwendet, was zur Bildung von sowohl Aminoalkyl-Radikalen
als auch Ketyl-Radikalen führt.
Beispiele für
Moleküle,
die Wasserstoffabstraktionsreaktivität zeigen und in einem polymeren
Initiierungssystem nützlich
sind, schließen
Analoga von Benzophenon, Thioxanthon und Campherchinon ein.
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Wenn
man einen polymeren Initiator der Wasserstoffabstraktions-Varietät verwendet,
können
gebundene tertiäre
Amingruppen in die polymere Hauptkette des Makromers eingebaut werden.
Dies wird sicherstellen, daß alle
gebildeten freien Radikale polymergebunden sind.
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Der
dritte Mechanismus bringt Photosensibilisierungsreaktionen mit sich,
die photoreduzierbare oder photooxidierbare Farbstoffe nutzen. In
den meisten Fällen
werden photoreduzierbare Farbstoffe zusammen mit einem Reduktionsmittel,
typischerweise einem tertiären
Amin, verwendet. Das Reduktionsmittel fängt das induzierte Triplett
ab, wodurch das Radikal-Anion des Farbstoffs und das Radikal-Kation
des Reduktionsmittels erzeugt werden. Beispiele für Moleküle, die
Photosensibilisierungsreaktivität
zeigen und in einem polymeren Initiierungssystem nützlich sind,
schließen
Eosin Y, Bengalrosa und Erythrosin ein. Reduktionsmittel können in die
Polymer-Hauptkette eingebaut werden, wodurch sichergestellt wird,
daß alle
freien Radikale polymergebunden sein werden.
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Thermisch
reaktive polymere Initiatoren sind ebenfalls für die Polymerisation von Makromeren
nützlich.
Beispiele für
thermisch reaktive Initiatoren, die in einem polymeren Initiierungssystem
nutzbar sind, schließen 4,4'-Azobis(4-cyanopentansäure) und
Analoga von Benzoylperoxid ein.
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Ein überraschend
günstiger
Effekt der Verwendung polymerer Initiatoren, um Makromere zu polymerisieren,
ist die erhöhte
Effizienz der Polymerisation, die von diesen polymeren Initiatoren
gezeigt wird, verglichen mit ihren Gegenstücken mit niedrigem Molekulargewicht.
Diese erhöhte
Effizienz ist in allen drei Photoinitiationsmechanismen, die für die Polymerisation
von Makromeren nützlich
sind, zu sehen.
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Polymere
Initiation von Monomer-Lösungen
ist auf ihre Anwendung auf dem Gebiet der UV-härtbaren Beschichtungen
für industrielle
Zwecke untersucht worden, vgl. U.S.-Patent Nr. 4,315,998 (Neckers)
und PCT-Anmeldung, Internationale Veröffentlichungsnummer WO 97/24376
(Kuester et al.), aber es hat keine Berichte über die Adaption der Verwendung
polymerer Initiatoren für
die Polymerisation von Makromeren in Gegenwart von biologischem
Material oder zur Erzeugung von Arzneistoff-freisetzenden Matrizes
gegeben.
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Hohe
Initiationseffizienz ist besonders wichtig in Systemen wie diesen.
Es ist im allgemeinen wünschenswert,
wenn polymere Matrizes in Gegenwart biologischer oder biologisch
aktiver Materialien gebildet werden, die Einwirkungszeiten der Energiequelle,
die verwendet wird, um die Polymerisation zu initiieren, auf das
Material zu minimieren. Es ist daher zwingend erforderlich, daß das eingesetzte
Initiationssystem optimale Initiationseffizienz besitzt.
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Wenn
Matrixfestigkeit oder -haltbarkeit für eine bestimmte Anwendung
erforderlich sind, ist wieder hohe Effizienz eine notwendige Eigenschaft
eines Initiationssystems. Wenn ein Matrix-bildendes System initiiert
wird, wird die radikalische Polymerisation des Systems vorangetrieben,
bis Gelierung und Glasumwandlung des polymerisierenden Systems die
Diffusion der Elemente des Matrix-bildenden Systems zu schwierig machen.
Daher gilt: Je höher
die Effizienz des Initiationssystems, um so vollständiger die
Polymerisation, was zur Bildung starker, haltbarerer Matrizes führt. Die
polymeren Initiationssysteme, die in dieser Erfindung beschrieben
sind, liefern einen höheren
Grad an Effizienz, ohne die Verwendung von Beschleunigungsmitteln, als
bei Verwendung von nicht-polymergebundenen Initiatoren mit niedrigem
Molekulargewicht erreichbar ist.
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Ein
weiterer günstiger
Effekt wird verwirklicht, wenn die initiierenden Gruppen auf den
polymeren Initiatoren aus Gruppen bestehen, die Wasserstoffabstraktionsreaktivität zeigen,
d.h. die Fähigkeit,
Wasserstoffe intermolekular zu abstrahieren. Der günstige Effekt
ist wichtig, wenn Makromersysteme, die diese Initiatoren enthalten,
als Gewebeklebstoffe, endovaskuläres
Paving, Bildung von Trennschichten, um Adhäsionen nach chirurgischem Eingriff
zu verhindern, oder in jeder Anwendung, die die „Adhäsion" der Matrix an eine oder mehrere Oberflächen mit
sich bringt, verwendet werden. Da Initiatoren, die diese Art von
Reaktivität
zeigen, Wasserstoffe von benachbarten Molekülen abstrahieren können, wenn
ein Makromersystem, das polymere Initiatoren des Typs enthält, auf
ein Substrat aufgebracht wird, bewirkt Photoaktivierung des Systems
die Abstraktion von Wasserstoffen vom Substrat durch die Initiatoren,
wodurch ein freies Radikal auf dem Substrat und ein freies Radikal
auf dem Initiator gebildet wird. Dieses Diradikal kann anschließend kollabieren,
wodurch eine kovalente Bindung zwischen dem Makromersystem und dem
Substrat gebildet wird.
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Weitere
Initiatorgruppen auf demselben Makromer initiieren radikalische
Reaktionen mit anderen Makromeren, was zu einer vernetzten Matrix
führt,
die kovalent an die Oberfläche
gebunden ist. Initiatorgruppen, die diese Art von Reaktivität zeigen,
schließen
Analoga von Benzophenon und Thioxanthon ein. Wie man leicht verstehen
kann, sind nur polymere Initiatoren in der Lage, die Adhäsion der
Matrix an eine Oberfläche
zu bewerkstelligen, Analoga dieser Initiatoren mit niedrigem Molekulargewicht
können
dieses Phänomen
nicht erzeugen.
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In
einer weiteren Ausführungsform
umfaßt
der polymere Initiator eine polymere Hauptkette mit gebundenen Initiatorgruppen
und gebundenen reaktiven Gruppen oder Affinitätsgruppen. Diese reaktiven
Gruppen oder Affinitätsgruppen
ermöglichen,
daß der
polymere Initiator sich an Zielgruppen auf interessierenden Oberflächen bindet.
Dies ermöglicht,
daß der
polymere Initiator sich an die interessierende Oberfläche bindet.
Auf diese Weise kann Grenzflächenpolymerisation
von Makromeren erreicht werden. Eine Lösung von polymerem Initiator,
der reaktive Seitengruppen oder Affinitätsseitengruppen enthält, wird
auf eine Oberfläche
mit Zielstellen aufgebracht. Die reaktiven Gruppen oder Affinitätsgruppen
auf dem polymeren Initiator reagieren mit den Stellen auf der Oberfläche, was
bewirkt, daß der
polymere Initiator sich an die Oberfläche bindet. Überschüssiger polymerer
Initiator kann dann weggewaschen werden. Eine Lösung eines polymerisierbaren
Makromers wird dann auf die Oberfläche aufgebracht. Wenn das System
mit Lichtenergie beaufschlagt wird, wird eine radikalische Polymerisationsreaktion
nur an der interessierenden Oberfläche initiiert. Durch Variieren
der Konzentration des polymerisierbaren Makromers und der Bestrahlungszeit
kann die Dicke und Vernetzungsdichte der resultierenden Matrix auf
der Oberfläche
manipuliert werden.
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Im
allgemeinen gibt es zwei Verfahren, durch die eine Initiatorgruppe
in eine polymere Hauptkette eingebaut werden kann. Das erste Verfahren
bringt die Bildung eines Monomers mit sich, das den Initiator einschließt. Dies
kann leicht unter Verwendung chemischer Standardreaktionen bewerkstelligt
werden. Zum Beispiel kann das Säurechlorid-Analog
eines Initiators mit einem aminhaltigen Monomer umgesetzt werden,
um ein Monomer zu bilden, das den Initiator enthält.
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Das
zweite Verfahren für
den Einbau von Initiatorgruppen in eine polymere Hauptkette bringt
die Kopplung eines reaktiven Analogs des Initiators mit einem vorgeformten
Polymer mit sich. Zum Beispiel kann ein Säurechlorid-Analog eines Initiators
mit einem Polymer umgesetzt werden, das Amin-Seitengruppen enthält, wodurch
ein Polymer gebildet wird, das Initiator-Seitengruppen trägt.
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Polymere
Matrizes, die aus Makromersystemen hergestellt sind, können in
einer Vielzahl von Anwendungen verwendet werden, einschließlich:
Zelluläre Enkapsulierung.
Die Verwendung von Hydrogelen, um Mikro- oder Makrokapseln zu bilden,
die Zellen und anderes Gewebe enthalten, ist in der Literatur gut
dokumentiert. Anwendungen schließen die Behandlung von Diabetes,
Parkinson-Krankheit, Alzheimer-Krankheit, ALS, chronischen Schmerzen
und anderen ein. Beschreibungen von Verfahren zur zellulären Enkapsulierung
können
in der gesamten Patentliteratur und wissenschaftlichen Literatur
gefunden werden. Die Verwendung der vorliegenden Erfindung stellt
Verfahren zur Enkapsulierung von Zellen auf zwei grundlegenden Wegen
bereit.
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1) Massepolymerisation
-
In
dieser Ausführungsform
wird zelluläres
Material in einer Lösung
des Makromersystems gemischt und anschließend Energie hinzugefügt, um die
Initiation der radikalischen Polymerisation zu aktivieren. Vor der Initiation
kann die Lösung,
die das Makromersystem mit suspendiertem zellulären Material enthält, in Formen gegeben
werden, die in bestimmten geometrischen Formen ausgeformt sind,
oder in ein vorgeformtes Membransystem gegeben werden, wie etwa
eine Hohlfaser. Bei Bestrahlung oder anderer Energiezugabe bewirkt die
Initiation der radikalischen Polymerisation, daß das Makromersystem geliert,
wodurch eine zellhaltige Matrix in der gewünschten Form gebildet wird.
Wenn ausgeformt zu freistehenden geometrischen Formen, kann die
Formulierung des Makromersystems konzipiert sein, um die gewünschten
Grade an Haltbarkeit und Permselektivität für die anschließend ausgeformte
Matrix bereitzustellen. Wenn ausgeformt innerhalb von Membranstrukturen,
wie etwa Hohlfasern, die konzipiert sind, um die gewünschte Permselektivität bereitzustellen, kann
das Makromersystem formuliert werden, um die gewünschten Eigenschaften der zellsuspendierenden Matrix
zu liefern, wie etwa biologische Kompatibilität, etc..
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2) Grenzflächenpolymerisation
-
In
dieser Ausführungsform
wird eine Membran direkt auf der Oberfläche des zellulären Materials
ausgebildet. Eine Lösung
von polymerisierbarem oder nicht-polymerisierbarem polymeren Initiator,
der Affinitätsseitengruppen
(z.B. positiv geladene Gruppen) enthält, wird mit dem zellulären Material
gemischt. Die Affinitätsgruppen
binden sich an die Stellen auf der Oberfläche des zellulären Materials.
Der überschüssige polymere
Initiator wird anschließend
weggewaschen und das zelluläre
Material in einer Lösung
von polymerisierbarem Makromer suspendiert. Da Initiatorgruppen
nur an der Oberfläche
des zellulären
Materials vorhanden sind, wird die Polymerisation, wenn Lichtenergie
zugeführt
wird, nur an der Oberflächen:Makromer-Grenzfläche initiiert.
Durch Manipulation der Bestrahlungsdauer und Makromerformulierung
wird eine polymere Matrix, die die gewünschten Eigenschaften von Dicke,
Haltbarkeit, Permselektivität,
etc. zeigt, direkt auf der Oberfläche des zellulären Materials
ausgebildet.
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Klebstoffe
und Dichtungsmittel. Polymere Matrixsysteme haben auch umfangreiche
Verwendung als Klebstoffe für
Gewebe und andere Oberflächen
gefunden. Für
diese Anwendung wird eine Lösung
eines Makromersystems auf eine Oberfläche aufgebracht, an die Adhäsion gewünscht ist,
eine weitere Oberfläche
wird mit dieser Oberfläche
in Kontakt gebracht und Bestrahlung wird durchgeführt, um
eine Oberfläche-zu-Oberfläche-Verbindung
auszubilden. Wenn ein temporärer
Klebstoff gewünscht
ist, kann das Makromersystem aus abbaubaren Makromeren bestehen.
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Trennschichten.
Polymere Matrizes können
zur Bildung von Trennschichten auf Oberflächen für verschiedene Anwendungen
verwendet werden. Eine solche Anwendung ist eine Trennschicht zur
Verhinderung von Gewebeadhäsion
im Anschluß an
einen chirurgischen Eingriff. Für
diese Anwendung wird ein Makromersystem in flüssiger Form auf die Oberfläche von
geschädigtem
Gewebe aufgebracht. Die Flüssigkeit
wird bestrahlt, um die Makromere zu polymerisieren. Die polymere
Matrix verhindert, daß anderes
Gewebe an dem beschädigten
Gewebe anhaftet. Sowohl abbaubare als auch nicht-abbaubare Makromersysteme
können
für diesen
Zweck verwendet werden. Wie oben beschrieben, können sowohl Massepolymerisations-
als auch Grenzflächenpolymerisationsverfahren
verwendet werden, um Oberflächenbeschichtungen
dieses Typs herzustellen.
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Trägerstoffe
mit kontrollierter Freisetzung. Polymere Matrizes finden breite
Anwendung als Trägerstoffe
mit kontrollierter Freisetzung. Für diese Anwendung wird eine
Lösung
eines Makromersystems und des Arzneistoffs, Proteins oder der anderen
aktiven Substanz auf eine Oberfläche
aufgebracht. Die Lösung
wird bestrahlt, um die Makromere zu polymerisieren. Die polymere
Matrix enthält
den Arzneistoff, wenn sie einer physiologischen oder anderen flüssigkeitshaltigen
Umgebung ausgesetzt wird, wird der Arzneistoff langsam in die Umgebung
freigesetzt. Das Freisetzungsprofil des mitgerissenen Arzneistoffs
kann durch Variation der Formulierung des Makromersystems manipuliert
werden. Sowohl abbaubare als auch nicht-abbaubare Makromersysteme
können
für diesen
Zweck eingesetzt werden. In ähnlicher
Weise können
sowohl Masse- als auch Grenzflächenpolymerisationstechniken
verwendet werden, um Oberflächen
mit kontrollierter Arzneistofffreisetzung herzustellen. In einer
alternativen Ausführungsform
können
ein Arzneistoff oder eine andere aktive Substanz durch eine vorgeformte
Matrix auf einer Oberfläche
imbibiert werden. Die Absorptions- und Freisetzungseigenschaften
der Matrix können
durch Variation der Vernetzungsdichte, der Hydrophobie der Matrix
und des für
die Imbibition verwendeten Lösemittels
manipuliert werden.
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Alternativ
können
arzneistoffhaltige Mikrokügelchen
unter Verwendung von Standardtechniken hergestellt werden. Ein breiter
Bereich von Arzneistoffen und biologisch aktiven Materialien können unter
Verwendung der Erfindung zugeführt
werden, die Antithrombosemittel, entzündungshemmende Mittel, antimikrobielle Mittel,
antiproliferative Mittel und Antikrebsmittel einschließen, aber
nicht hierauf beschränkt
sind, sowie Wachstumsfaktoren, morphogene Proteine und dergleichen.
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Gewebeersatz/Stützgewebe.
Polymere Matrizes haben Verwendung gefunden als dreidimensionale Stützgewebe
für hybride
Gewebe und Organe. Für
diese Anwendung wird ein Makromersystem in flüssiger Form auf einen Gewebedefekt
aufgebracht und anschließend
bestrahlt, um die Makromere zu polymerisieren, die eine Matrix bilden,
woraufhin einwachsende Zellen wandern und sich zu einem funktionellen
Gewebe organisieren können.
In einer Ausführungsform
schließt
das Makromersystem zusätzlich
einen Wachstumsfaktor ein, der langsam freigesetzt wird, und das
Einwachsen gewünschter
Zelltypen stimuliert. In einer weiteren Ausführungsform schließen die
Makromere gebundene extrazelluläre
Matrixpeptide ein, die das Einwachsen von gewünschten Zelltypen stimulieren
können.
Eine dritte Ausführungsform
würde beide
der obigen Merkmale einschließen.
Eine alternative Ausführungsform
schließt
Zellen ein, die in der Matrix eingeschlossen sind, mit oder ohne
zusätzlichen
Wachstumsfaktor. Die Stützgewebebildung
kann in vitro erzeugt werden, indem das flüssige Makromersystem in eine
Form oder einen Hohlraum in einer Vorrichtung gegeben wird, oder
kann in vivo erzeugt werden, indem das flüssige Makromersystem auf einen
Gewebedefekt aufgebracht wird. Sowohl abbaubare als auch nicht-abbaubare
Makromersysteme könnten
für diese
Anwendung verwendet werden, aber abbaubare Matrizes sind bevorzugt.
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Wundabdeckung.
Polymere Matrizes sind umfangreich als überlegene Wundabdeckungspräparate verwendet
worden. Gegenwärtig
werden Hydrogel- und Hydrokolloid-Wundabdeckungsmaterialien aufgrund ihrer überlegenen
Wundheilungseigenschaften in zunehmendem Maße verwendet. Für diese
Anwendung wird ein Makromersystem in flüssiger Form auf die Wundstelle
aufgebracht und anschließend
unter Einwirkung von Licht zu einer flexiblen polymeren Matrix ausgeformt.
Wenn aufgebracht als eine Flüssigkeit,
paßt sich
die Makromerzubereitung an die unregelmäßige Oberfläche der Wunde an. Bei Bestrahlung
wird eine flexible Matrix gebildet, die vollständig an der Oberfläche der
Wunde anliegt; keine flüssigkeitsgefüllten Taschen,
die als Stellen bakterieller Infiltration wirken, können existieren.
In einer Ausführungsform
schließt
das Makromersystem zusätzlich
ein oder mehrere therapeutische Mittel ein, wie etwa Wachstumsfaktoren
oder antimikrobielle Mittel, die langsam in die Wunde freigesetzt
werden. Sowohl abbaubare als auch nicht-abbaubare Makromersysteme können für diese
Anwendung verwendet werden.
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Bildung
von in-situ-Einheiten. Polymere Materialien können in den Körper implantiert
werden, um die Funktion von krankheitsbefallenen oder geschädigten Geweben
zu ersetzen oder zu unterstützen.
Ein Beispiel hierfür
ist die Verwendung hohler zylindrischer polymerer Einheiten, um
die Struktur einer Koronararterie im Anschluß an perkutane transluminale
Koronarangioplastik (PTCA) zu unterstützen. Gegenwärtig werden
vorgeformte zylindrische Einheiten über Kathetereinführung implantiert,
gefolgt von Ballonaufweitung, um die Einheit zu sichern. Die aufgeweitete
Einheit stützt
die Struktur der Arterie und verhindert die Rückkehr der Arterie in die geschlossene
Stellung (Restenose).
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Für diese
Anwendung könnte
eine flüssige
Makromerzubereitung auf eine verletzte Arterie über einen Mehrlumenkatheter,
der ein Bestrahlungselement enthält,
aufgebracht werden. Nach Aufbringen des flüssigen Makromersystems auf
das verletzte Gewebe kann eine halbstarre polymere Matrix durch
kurze Bestrahlung gebildet werden. Bei Entfernen des Katheters verbleibt
eine hohle, zylindrische, anliegende polymere Einheit, um die Arterie
zu stützen
und Restenose zu verhindern. In einer Ausführungsform schließt das Makromersystem
zusätzlich
ein freisetzbares therapeutisches Mittel oder freisetzbare therapeutische
Mittel ein, wie etwa antiproliferative und/oder antithrombotische
Arzneistoffe. Diese Mittel werden langsam aus der gebildeten Matrix freigesetzt,
um zusätzlichen
therapeutischen Nutzen für
die verletzten Gewebe bereitzustellen. Sowohl abbaubare als auch
nicht-abbaubare Makromersysteme können für diese Anwendung verwendet
werden.
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Die
Erfindung wird weiter unter Bezugnahme auf die folgenden nicht-beschränkenden
Beispiele beschrieben werden. Sofern nicht anders angegeben, sind
alle Prozentanteile gewichtsbezogen.
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BEISPIELE
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Beispiel 1
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Synthese von 7-Methyl-9-oxothioxanthen-3-carbonsäurechlorid
(MTA-Cl)
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Die
7-Methyl-9-oxothioxanthen-3-carbonsäure (MTA), 50,0 g (0,185 mol),
wurde in 350 ml Toluol und 415 ml (5,69 mol) Thionylchlorid unter
Verwendung eines Überkopfrührers in
einem 2 Liter-Dreihalsrundkolben gelöst. N,N-Dimethylformamid (DMF),
2 ml, wurde zugeben und die Reaktion wurde für 2 Stunden auf Rückfluß gebracht.
Danach wurde die Mischung bei Raumtemperatur für 16 Stunden gerührt. Das
Lösemittel
wurde unter Vakuum abgezogen und das Produkt wurde mit 3 × 350 ml
Toluol azeotrop destilliert, um das überschüssige Thionylchlorid zu entfernen.
Das Produkt wurde aus 800 ml Chloroform umkristallisiert und der
resultierende Feststoff wurde für
16 Stunden bei 45°C
in einen Vakuumofen gegeben, um die Entfernung des Lösemittels
zu vervollständigen.
Das isolierte Produkt wog 45,31 g (85% Ausbeute) und kernmagnetische
Resonanzspektroskopie (NMR) bestätigte
die gewünschte
Struktur. Dieses Produkt wurde für
die Herstellung eines photoreaktiven Monomers verwendet, wie beschrieben
in Beispiel 2.
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Beispiel 2
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Synthese von N-[3-(7-Methyl-9-oxothioxanthen-3-carboxamido)propyl]methacrylamid
(MTA-APMA)
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Das
N-(3-Aminopropyl)methacrylamid-Hydrochlorid (APMA), 4,53 g (25,4
mmol), wurde in 100 ml wasserfreiem Chloroform in einem 250 ml-Rundkolben,
ausgestattet mit einem Trockenrohr, suspendiert. Nach Abkühlen der
Aufschlämmung
in einem Eisbad wurde das MTA-Cl, 7,69 g (26,6 mmol), als ein Feststoff unter
Rühren
zugegeben. Eine Lösung
von 7,42 ml (53,2 mmol) Triethylamin (TEA) in 20 ml Chloroform wurde dann über einen
Zeitraum von 1,5 Stunden zugegeben, gefolgt von einem langsamen
Erwärmen
auf Raumtemperatur. Die Mischung ließ man 16 Stunden bei Raumtemperatur
unter einem Trockenrohr rühren.
Danach wurde die Reaktion mit 0,1 N HCl gewaschen und das Lösemittel
wurde unter Vakuum abgezogen, nach Zugabe einer kleinen Menge Phenothiazin
als einem Inhibitor. Das resultierende Produkt wurde aus Tetrahydrofuran
(THF)/Toluol (3/1) umkristallisiert und ergab 8,87 g (88,7% Ausbeute)
Produkt nach Lufttrocknung. Die Struktur der Verbindung wurde durch
NMR-Analyse bestätigt.
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Beispiel 3
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Herstellung von N-Succinimidyl-6-maleimidohexanoat
(MAL-EAC-NOS)
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6-Aminohexansäure, 100,0
g (0,762 mol), wurde in 300 ml Essigsäure in einem 3 Liter-Dreihalskolben, ausgestattet
mit einem Überkopfrührer und
Trockenrohr, gelöst.
Maleinsäureanhydrid,
78,5 g (0,801 mol), wurde in 200 ml Essigsäure gelöst und zu der 6-Aminohexansäure-Lösung zugegeben.
Die Mischung wurde eine Stunde gerührt, während sie auf einem siedenden
Wasserbad erhitzt wurde, was zur Bildung eines weißen Feststoffes
führte.
Nach Abkühlen über Nacht
bei Raumtemperatur wurde der Feststoff durch Filtration gesammelt
und mit 2 × 50
ml Hexan gespült.
Nach Trocknen betrug die typische Ausbeute der (Z)-4-Oxo-5-aza-2-undecendisäure 158-165
g (90-95%) mit einem Schmelzpunkt von 160-165°C. Analyse auf einem NMR-Spektrometer
war konsistent mit dem gewünschten
Produkt.
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(Z)-4-Oxo-5-aza-2-undecendisäure, 150,0
g (0,654 mol), Essigsäureanhydrid,
68 ml (73,5 g, 0,721 mol), und Phenothiazin, 500 mg, wurden zu einem
2 Liter-Dreihalsrundkolben, ausgestattet mit einem Überkopfrührer, zugegeben.
Triethylamin, 91 ml (0,653 mol), und 600 ml THF wurden zugegeben
und die Mischung wurde unter Rühren
auf Rückfluß erhitzt.
Nach insgesamt 4 Stunden Rückfluß wurde
die dunkle Mischung auf <60°C abgekühlt und
in eine Lösung
von 250 ml 12 N HCL in 3 Litern Wasser gegossen. Die Mischung wurde 3
Stunden bei Raumtemperatur gerührt
und wurde dann durch ein Celite-545-Kissen filtriert, um Feststoffe
zu entfernen. Das Filtrat wurde mit 4 × 500 ml Chloroform extrahiert
und die vereinigten Extrakte wurden über Natriumsulfat getrocknet.
Nach Zugabe von 15 mg Phenothiazin, um Polymerisation zu vermeiden,
wurde das Lösemittel
unter verminderten Druck abgezogen. Die 6-Maleimidohexansäure wurde
aus Hexan/Chloroform (2/1) umkristallisiert, um typische Ausbeute
von 76-83 g (55-60%) mit einem Schmelzpunkt von 81-85°C zu ergeben.
Analyse auf einem NMR-Spektrometer was konsistent mit dem gewünschten
Produkt.
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Die
6-Maleimidohexansäure,
20,0 g (94,7 mmol), wurde in 100 ml Chloroform unter einer Argonatmosphäre gelöst, gefolgt
von der Zugabe von 41 ml (0,47 mol) Oxalylchlorid. Nach Rühren für 2 Stunden
bei Raumtemperatur wurde das Lösemittel
unter verringertem Druck abgezogen, wobei 4 × 25 ml zusätzliches Chloroform verwendet
wurden, um das letzte überschüssige Oxalylchlorid
zu entfernen. Das Säurechlorid
wurde in 100 ml Chloroform gelöst,
gefolgt von Zugabe von 12,0 g (0,104 mol) N-Hydroxysuccinimid und
16,0 ml (0,114 mol) Triethylamin. Nach Rühren über Nacht bei Raumtemperatur
wurde das Produkt mit 4 × 100
ml Wasser gewaschen und über
Natriumsulfat getrocknet. Das Abziehen von Lösemittel ergab 44,0 g (82%) MAL-EAC-NOS,
das ohne weitere Reinigung verwendet wurde. Analyse auf einem NMR-Spektrometer
war konsistent mit dem gewünschten
Produkt.
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Beispiel 4
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Herstellung eines Copolymers
auf MTA-APMA, MAL-EAC-NOS und N-Vinylpyrrolidon
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Ein
polymerer Inititator wird hergestellt durch Copolymerisation einer
Monomer-Beschickung,
die aus 5 Mol-% MTA-APMA, 10 Mol-% MAL-EAC-NOS und 85 Mol-% N-Vinylpyrrolidon (VP)
besteht. Die Polymerisation wird in Formamid oder einem anderen
geeigneten Lösemittel
unter Verwendung von 2,2'-Azobisisobutyronitril
(AIBN) als einem Inititator und N,N,N',N'-Tetramethylethylendiamin
(TEMED) als einem Sauerstoff-Scavenger
durchgeführt.
Mercaptoethanol wird als ein Kettenübertragungsmittel in einer
Konzentration zugegeben, die so konzipiert ist, daß sie ein
Molekulargewicht zwischen 2.000 und 20.000 Daltons ergibt. Nach Abschluß der Polymerisation
wird das Copolymer durch Zugabe von Ether oder einem anderen Nicht-Lösemittel
für das
Polymer ausgefällt.
Nach Isolation durch Filtration wird das Produkt ausgiebig mit dem
Ausfällungslösemittel
gewaschen, um restliche Monomere und Oligomere mit niedrigem Molekulargewicht
zu entfernen. Das Copolymer wird unter Vakuum getrocknet und wird
entwässert
aufbewahrt, um die hydrolysierbaren N-Oxysuccinimid(NOS)-ester zu
schützen.
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Beispiel 5
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Synthese eines photoreaktiven
Makromers, abgeleitet von einem Poly(caprolacton-co-lactid)-Derivat von Pentaerythritolethoxylat
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Eine
Reaktion im 15 Gramm-Maßstab
wurde durchgeführt
durch Beschicken eines dickwandigen Rohres mit 8,147 g (56,5 mmol)
1-Lactid (3,6-Dimethyl-1,4-dioxan-2,5-dion) und 6,450 g (56,5 mmol) ε-Caprolacton.
Zu dieser Mischung wurden 0,402 g (1,49 mmol) Pentaerythritolethoxylat
(durchschnittliches MW ungefähr 270)
zugegeben, um Polymerisationsstellen bereitzustellen und das Molekulargewicht
zu steuern. Diese Mischung wurde vorsichtig erwärmt, bis die Auflösung aller
Reagentien vollständig
war. Der Katalysator, Zinn(II)-2-ethylhexanoat, (0,015 ml) wurde
zugegeben und das Reaktionsgefäß verschlossen.
Die Reaktionsmischung wurde auf 150°C erwärmt und für 20 Stunden gerührt. Das
resultierende Polymer wurde in Chloroform gelöst und gegen Methanol unter
Verwendung eines Dialyseschlauches mit einem MWCO von 1000 dialysiert.
Nach der Dialyse wurde das Lösemittel
im Vakuum abgezogen. Das gereinigte Polymer wurde in Chloroform
gelöst
und mit 2,41 g (23,8 mmol) TEA behandelt. Zu diese Reaktionsmischung
wurden 292 mg (1,19 mmol) 4-Benzoylbenzoylchlorid (BBA-Cl) zugegeben
und die resultierende Mischung wurde für 16 Stunden gerührt. Zu
dieser Reaktionsmischung wurden 0,734 g (8,11 mmol) Acryloylchlorid
zugegeben und die Reaktion wurde für zusätzlich 8 Stunden gerührt. Das
modifizierte Polymer wurde durch Dialyse gegen Methanol unter Verwendung
eines Dialyseschlauches mit einem MWCO von 1000 gereinigt. Nach
der Dialyse wurde das Lösemittel
im Vakuum abgezogen und das Polymer (15,36 Gramm) entwässert bei
Raumtemperatur aufbewahrt.
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Beispiel 6
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Synthese von wasserlöslichem
Siloxan-Makromer mit Initiator-Seitengruppen
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Fünfzig Gramm
eines wasserlöslichen
Siloxan-Makromers mit Initiator-Seitengruppen wurden synthetisiert,
indem zunächst
50 Gramm kommerziell erhältlicher
Poly[dimethylsiloxan-co-methyl(3-hydroxypropyl)silocxan]-Pfropf-poly(ethylenglykol)-3-aminopropylether
(Aldrich Chemical) in 50 ml Methylenchlorid gelöst wurden. Zu dieser Lösung wurden
5,0 g (49 mmol) TEA zugegeben. Die Reaktionslösung wurde auf –50°C abgekühlt, dann
auf eine Rührplatte
bei Raumtemperatur überführt. MTA-Cl,
1,0 g (3,5 mmol), hergestellt gemäß dem allgemeinen Verfahren
in Beispiel 1, und 5,0 g (55 mmol) Acryloylchlorid wurden zugegeben
und die Lösung
wurde für
6 Stunden bei Raumtemperatur gerührt.
Die Lösung
wurde gegen entionisiertes Wasser unter Verwendung eines Dialyseschlauches
mit einem MWCO von 3500 dialysiert und das Wasser wurde anschließend im
Vakuum abgezogen. Das Produkt (48,4 Gramm) wurde entwässert bei
Raumtemperatur aufbewahrt.
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Beispiel 7
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Synthese einer
polymerisierbaren Hyaluronsäure
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Zwei
Gramm Hyaluronsäure
(Lifecore Biomedical, Chaska, MN) wurden in 100 ml trockenem Formamid
gelöst.
Zu dieser Lösung
wurden 1,0 g (9,9 mmol) TEA und 4,0 g (31 mmol) Glycidylacrylat
zugegeben. Die Reaktionsmischung wurde bei 37°C für 72 Stunden gerührt. Nach
umfangreicher Dialyse gegen entionisiertes Wasser unter Verwendung
eines Dialyseschlauches mit einem MWCO von 12-14k wurde das Produkt (2,89
Gramm) durch Lyophilisation isoliert.
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Beispiel 8
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Herstellung eines photoderivatisierten
Polyacrylamids (Photo-PAA)
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Acrylamid,
10,24 g (0,144 mol) wurde in 200 ml entionisiertem Wasser gelöst. Zur
Lösung
wurden 0,279 g (1,56 mmol) APMA, 0,33 g (1,45 mmol) Ammoniumpersulfat
und 0,155 g (1,33 mmol) TEMED zugegeben. Die Lösung wurde in einem Filterkolben
mit einer Wasserstrahlpumpe für
10 Minuten evakuiert. Der Schlauch wurde abgeklemmt und die Lösung für eine Stunde
unter Vakuum belassen. Die resultierende Polymerlösung wurde
gegen entionisiertes Wasser unter Verwendung eines Dialyseschlauches
mit einem MWCO von 12-14k dialysiert. Zu 150 ml Polymerlösung in
einer PTFE-Flasche, die 3,0 Gramm Polymer enthielten, wurden 0,504
ml (3,62 mmol) TEA zugegeben. Zu dieser Lösung wurden 30 ml 28,4 mg/ml
(3,48 mmol) 4-Benzoylbenzoylchlorid in CHCl3 zugegeben.
Die Flasche wurde fest mit einer Kappe verschlossen und für eine Stunde
geschüttelt.
Die Flasche wurde dann für
10 Minuten zentrifugiert, um die Phasen zu trennen, woraufhin die
wäßrige Schicht
entfernt, gegen entionisiertes Wasser unter Verwendung eines Dialyseschlauches
mit einem MWCO von 12-14k dialysiert und lyophilisiert wurde. Das
Produkt (3,21 Gramm) wurde aufbewahrt, entwässert bei Raumtemperatur.
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Beispiel 9
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Synthese des
N-Hydroxysuccinimidesters von Eosin Y
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Eosin
Y, 1,00 g (1,54 mmol), wurde in 10 ml trockenem Dioxan unter Rühren, vorsichtigem
Erwärmen und
etwas Beschallung gelöst.
Nachdem die Lösung
vollständig
war, wurde die orangene Lösung
unter Argon auf Raumtemperatur abgekühlt. N-Hydroxysuccinimid, 0,195
g (1,69 mmol), und 1,3-Dicyclohexylcarbodiimid, 0,635 g (3,08 mmol),
wurden als Feststoffe zugegeben. Die resultierende rote Mischung
wurde bei Raumtemperatur für
48 Stunden unter einer inerten Atmosphäre gerührt. Danach wurde der Feststoff
durch Filtration entfernt und mit Dioxan gewaschen. Das Filtrat
wurde im Vakuum konzentriert, um 1,08 g (94% Ausbeute) eines glasartigen
roten Feststoffes zu ergeben.
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Beispiel 10
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Synthese eines Copolymers
aus APMA, Methylmethacrylat und N-Vinylpyrrolidon, gefolgt von Hinzufügen von Acryloylgruppen
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Die
folgenden Inhaltsstoffe für
das Copolymer wurden in ein Glasgefäß gegeben und in 20 ml DMSO gelöst: APMA
(2,68 g, 15,0 mmol), VP (6,74 ml, 63,1 mmol), Methylmethacrylat
(mMA) (0,334 ml, 3,12 mmol), Mercaptoethanol (0,053 ml, 0,76 mmol),
AIBN (0,041 g, 0,25 mmol) und TEMED (0,057 ml, 0,38 mmol). Nachdem
die Lösung
vollständig
war, wurde die Monomerlösung
entgast, mit Argon abgedeckt und in einen Bewegungsinkubator bei
55°C gegeben.
Das Copolymer wurde gegen entionisiertes Wasser in einem Dialyseschlauch
mit einem MWCO von 6-8.000 dialysiert. Die dialysierte Lösung (~
400 ml) wurde mit Acrylatgruppen beladen. TEA, 5,0 ml (35,9 mmol),
wurde unter Rühren
zugegeben. Die Lösung
wurde für
5-10 Minuten in ein Gefriergerät
gegeben, um abzukühlen.
Danach wurden 5,0 ml (61,5 mmol) Acryloylchlorid in 5 ml Chloroform unter
Rühren
zugegeben. Die Reaktionsmischung wurde bei Raumtemperatur für 16 Std.
gerührt.
Danach wurde das acrylierte Polymer gegen entionisiertes Wasser
unter Verwendung eines Schlauches mit einem MWCO von 6-8.000 dialysiert.
Das Produkt wurde lyophilisiert und 7,10 g wurden erhalten.
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Beispiel 11
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Synthese eines Copolymers
aus MTA-APMA, APMA, Methylmethacrylat und N-Vinylpyrrolidon, gefolgt von Hinzufügen von
Acryloylgruppen
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Die
folgenden Inhaltsstoffe für
das Copolymer wurde in ein Glasgefäß gegeben und in 20 ml DMSO gelöst: MTA-APMA
(0,613 g, 1,55 mmol), APMA (2,578 g, 14,4 mmol), VP (6,27 ml, 58,7
mmol), mMA (0,319 ml, 2,98 mmol), Mercaptoethanol (0,054 ml, 0,77
mmol), AIBN (0,039 g, 0.24 mmol) und TEMED (0,053 ml, 0,35 mmol).
Nachdem die Lösung
vollständig
war, wurde die Monomerlösung
entgast, mit Argon abgedeckt und in einem Bewegungsinkubator bei
55°C gegeben.
Das Copolymer wurde gegen entionisiertes Wasser in einem Dialyseschlauch
mit einem MWCO von 6-8.000 dialysiert. Die dialysierte Lösung wurde
vor Licht geschützt
und mit Acrylatgruppen beladen. TEA, 5,0 ml (35,9 mmol), wurde unter
Rühren
zugegeben. Die Lösung wurde
für 5-10
Minuten in ein Gefriergerät
gegeben, um abzukühlen.
Danach wurden 5,0 ml (61,5 mmol) Acryloylchlorid in 5 ml Chloroform
unter Rühren
zugegeben. Die Reaktionsmischung wurde bei Raumtemperatur für 9 Std.
gerührt.
Danach wurde das acrylierte Polymer gegen entionisiertes Wasser
unter Verwendung eines Schlauches mit einem MWCO von 6-8.000 dialysiert
und vor Licht geschützt.
Das Produkt (8,88 Gramm) wurde durch Lyophilisation isoliert.
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Beispiel 12
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Bewertung der Matrixbildung
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Eine
15% Lösung
des Copolymers aus Beispiel 11 wurde in 10% DMSO/Wasser hergestellt.
Der MTA-Gehalt der Lösung
wurde geschätzt
durch Messen der Extinktion der Lösung bei 395nm (A@395nm=42,6).
Eine 15% Lösung
des Copolymers aus Beispiel 10 (selbes Copolymer wie dasjenige,
das in Beispiel 11 beschrieben ist, aber ohne MTA-APMA) wurde in
10% DMSO/Wasser hergestellt. MTA wurde zu dieser Lösung zugegeben,
bis seine Extinktion bei 395nm mit derjenigen der oben beschriebenen
Lösung übereinstimmte.
Die zwei Lösungen
waren in Konzentration von Copolymer und Photoinitiator identisch,
wobei der einzige Unterschied zwischen ihnen war, daß in einer
Lösung
der Photoinitiator in polymerer Form (POLY) vorlag und in der anderen
der Photoinitiator in nicht-polymerer Form (NON) vorlag.
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Um
die Matrixbildungsfähigkeit
der zwei Lösungen
zu vergleichen, wurde die folgende Bewertung durchgeführt: die
Vertiefungen im Deckel einer 96 Well Mikrotiterplatte wurden als
Miniaturformen verwendet, um die Fähigkeit der photoreaktiven
Polymerlösungen
zu bewerten, um bei Bestrahlung feste Hydrogelscheiben zu bilden.
Die Vertiefungen sind acht Millimeter im Durchmesser und ungefähr 0,6 Millimeter
tief. 30 Mikroliter Polymerlösung
werden die Vertiefung gerade füllen.
30 Mikroliter von sowohl den (POLY)- als auch (NON)-Lösungen wurden zu den Vertiefungen
zugegeben. Nach Zugabe der Polymerlösungen wurden die Deckel unter
Verwendung eines Bestrahlungssystems EFOS Ultracure 100 SS bestrahlt,
ausgerüstet
mit einem 400-500nm-Filter, für
verschiedene Zeitlängen.
Nach Bestrahlung wurde der Deckel mit Wasser gespült und jede
Polymerformulierung auf ihre Fähigkeit,
feste Scheiben zu bilden, unter Verwendung der folgenden willkürlichen
Skala bewertet:
0 = flüssig,
keine Gelierung
1 = weiches Gel, kann nicht aus der Form entfernt
werden
2 = festes Gel, mit leichten Schwierigkeiten aus der
Form entfernbar
3 = sehr festes Gel, kann leicht aus der Form
entfernt werden
4 = sehr festes Gel, elastomere Eigenschaften
offensichtlich
-
-
Matrixbildung
-
Die
Polymerlösung,
die den polymergebundenen Initiator (POLY) enthielt, bildete Matrizes
schneller und vollständiger
als die Polymerlösung,
die nicht-polymergebundenen Initiator (NON) enthielt, unter Einwirkung
von Lichtenergie.
-
Beispiel 13
-
Synthese eines Eosin-suibstituierten
Polymers
-
N-Vinylpyrrolidon,
10,0 g (90,0 mmol), wurde in 50 ml DMSO gelöst. Zur Lösung wurden 0,30 g (1,68 mmol)
APMA, 0,15 g (0,91 mmol) AIBN und 0,10 g (0,86 mmol) TEMED zugegeben.
Die Lösung
wurde mit Stickstoff für
20 Minuten gespült
und bei 55°C
für 20
Stunden inkubiert. Das resultierende Polymer wurde durch Dialyse
gegen Wasser gereinigt und durch Lyophilisation isoliert.
-
Drei
Gramm des Polymers wurden in 150 ml trockenem Dioxan gelöst. Zu dieser
Lösung
wurden 0,504 ml (3,62 mmol) TEA zugegeben. Anschließend wurden
2,74 Gramm (3,5 mmol) des N-Hydroxysuccinimidesters von Eosin Y
zugegeben und die Reaktionsmischung für zwei Stunden bei Raumtemperatur
gerührt.
Die Lösung
wurde gegen dH2O unter Verwendung eines
Dialyseschlauches mit einem Schnitt von 12-14kDa dialysiert und
lyophilisiert, um das Produkt zu isolieren. Die Reaktion lieferte
3,96 Gramm rotes Polymer.
-
Beispiel 14
-
Ein biologisch abbaubarer
Gewebeklebstoff.
-
Eine
Lösung
wurde hergestellt, die aus 5% polymerisierbarer Hyaluronsäure (Beispiel
7) und 2% photoderivatisiertem Polyacrylamid (Beispiel 8) in Wasser
bestand. Dieses Reagens wurde auf Verwendung als ein Gewebeklebstoff
unter Verwendung von Cellulose-Dialyseschlauch
als einem Gewebemodell bewertet.
-
Scherfestigkeitstests
wurden am Dialyseschlauch durchgeführt. Der Schlauch wurde geschlitzt
und in Stücke
von 2 cm × 4
cm geschnitten. Die Stücke
wurden kurz in Wasser getränkt,
entnommen und getestet, während
sie noch feucht waren. Ein Stück
wurde flach auf eine Oberfläche
gelegt und 10 μl
Klebstoff auf ein Ende des Streifens aufgebracht. Ein weiteres Stück wurde über dieses
Stück gelegt,
mit einer Überlappung von
1 cm zwischen den Stücken.
Wenn der photoaktivierbare Klebstoff (2/5 HA) bewertet wurde, wurde
der Überlappungsbereich
für 10
Sekunden bestrahlt. Wenn ein Kontrollklebstoff bewertet wurde, ließ man den Klebstoff
für fünf Minuten
aushärten.
Die verklebten Proben wurden längs
mit den Enden in einem Tensiometer angebracht, so daß die Ebene
des Klebstoffbereiches parallel zur Achse des Tensiometers lag.
Die Proben wurden mit einer Rate von 1 cm/Minute gedehnt, bis Klebstoff
oder Substrat versagten, und die Kraft beim Versagen wurde aufgezeichnet.
Nur-Substrat-Proben und, für
photoaktivierbaren Klebstoff, nicht-bestrahlte Proben wurden als
Kontrollen in die Bewertung miteinbezogen.
-
-
Beispiel 15
-
Bildung einer in-situ-Hydrogel-Wundabdeckung.
-
Photopolymerisierbare,
matrixbildende Reagentien wurden auf Wirksamkeit als in-situ-Wundabdeckungen bewertet.
-
Herstellung der Reagentien:
-
Eine
experimentelle, sich in-situ bildende Wundabdeckung wurde hergestellt
durch:
- 1) Lösen
von reaktivem Makromer aus Beispiel 10 mit 20% in einer sterilen
6% Glycerinlösung
in Wasser.
- 2) Herstellen einer sterilen Lösung von polymerem Eosin-Reagens
aus Beispiel 12 mit 4% in Wasser und einer sterilen Lösung von
2M Triethanolamin (TEA) in Wasser.
- 3) Transportieren der drei sterilen Lösungen zur Stelle eines chirurgischen
Eingriffs zum Aufbringen auf Wundstellen, die auf Schweinhaut erzeugt
worden sind.
-
Vier
junge weibliche China-White-Schweine, die zwischen 15-20 kg wogen,
wurden anästhesiert
und 12 Wunden auf einer Seite jedes Schweins angebracht. Die Wunden
waren 1'' × 2'' und
0,015'' tief und wurden mit
einem kalibrierten Elektrodermatom (Padgett) beigebracht. Die Wunden
wurden in zwei Reihen von sechs auf dem Thorax- und Paravertebralbereich
jedes Schweins beigebracht, wobei ungefähr zwei Inches zwischen benachbarten
Wunden gelassen wurden. Die Wunden wurden randomisiert und erhielten
eine von drei Behandlungen:
- 1) Keine Behandlung
(Kontrolle)
- 2) Aufbringen von OpSite®, einer semi-okklusiven
Wundabdeckung von Smith and Nephew, Inc.
- 3) Experimentelle photo-aushärtbare
Abdeckung
-
Um
die experimentelle Abdeckung aufzubringen, wurden 0,5 ml der Polymer-Eosin-Lösung und
0,5 ml der TEA-Lösung
zur Makromer/Glycerin-Lösung
zugegeben, was eine Photo-Wundabdeckungslösung lieferte. Die
Lösung
wurde in 16 sterile 3 ml-Spritzen (2 ml/Spritze) überführt und
eine Spritze wurde zum Aufbringen auf jede Wundstelle verwendet.
Die Lösungen
wurden auf jede bezeichnete Wundstelle aufgebracht (ungefähr 1,5 ml
Lösungen/Stelle)
und über
die Stelle fließen
lassen. Die Lösungen
wurden durch Bestrahlung mit einer 150 W-Glühbirne, vier Inches von der
Wundoberfläche
angeordnet, für
30 Sekunden fixiert. Die Abdeckungslösung bildete sich leicht zu
einem haltbaren, gummiartigen Hydrogel, das sehr gut an den Wundstellen
anhaftete. Sterile 4 × 4-Tupfer
wurden über
den gesamten verwundeten Bereich jeden Schweines plaziert und die Schweine
in sterile Trikotschläuche
gegeben. An ausgewählten
Tagen (3, 4, 5 und 7) wurde ein Schwein euthanisiert und die Wirkung
der Abdeckung auf die Wundepithelisierung und -reparatur bewertet.
-
Bewertung der Wirkung
der Abdeckung auf Wundepithelisierung und -reparatur:
-
Im
Anschluß an
die Euthanasie wurden Hautwunden vom darunter liegenden tiefen subkutanen
Gewebe entfernt und in 10% neutraler gepufferter Formalinlösung fixiert.
Nach Fixierung wurden fünf
Biopsiestellen aus jeder Wunde mit einer 6 mm-Keys-Hautbiopsiestanze
erhalten. Jede Biopsie wurde verpackt, markiert und für histologische
Schnittpräparation
vorgelegt. Histologische Schnitte wurden mit 4 Mikrons geschnitten und
mit Hämatoxylin
und Eosin angefärbt.
Histologische Schnitte wurden mit dem Mikroskop untersucht, ohne den
Typ der Abdeckung zu kennen, der über der Wundstelle angebracht
worden war. Die folgenden Kriterien wurden beurteilt und in der
mikroskopischen Untersuchung bewertet:
Grad der Epithelisierung
der Wunde
Umfang der Enzündungsreaktion
Grad
der Fibroblasie in der Wunde
Grad der Schädigung an subkutanem Gewebe
-
Morphometrische
Analyse von Zelltypen in den histologischen Schnitten wurde verwendet,
um zu helfen, den Grad der vorliegenden Entzündungsreaktion zu differenzieren.
Die Anzahl polymorphonukleärer
Zellen, lymphocytischer Zellen und Fibroblasten wurde bewertet.
Jede histologische Biopsie wurde auf einer Skale von 1 bis 5 bewertet.
-
Grad der Entzündungsreaktion:
-
- 1. Keine oder grenzwertige zelluläre Entzündungsreaktion
- 2. Minimale Entzündung
- 3. Mittlere Dichte von Entzündungszellen
mit etwas Exudat
- 4. Schwere, hohe Dichte von Entzündungszellen in oder auf dem
Wundgewebe mit dickerer Schicht von Exudat
- 5. Übermäßige Entzündung, mit
Anzeichen von dichten Herden von Entzündungszellen, die das Grundgewebe
infiltrieren, oder auf der Wunde, und eine dicke Schicht von Entzündungsexudat
bilden.
-
Grad der Wundepithelisierung:
-
- 1. Stratum corneum ist vorhanden wenigstens
in 4 Schichten von Zellen und gesamte Epidermisoberfläche ist
vorhanden.
- 2. Stratum corneum ist vorhanden wenigstens 1 Schicht von Zellen
und die gesamte Epidermisoberfläche ist
vorhanden.
- 3. Stratum corneum ist vorhanden wenigstens 1 Schicht von Zellen
und 1/2 Epidermisoberfläche
ist bedeckt.
- 4. Kein Stratum corneum ist vorhanden; minimale Entzündung des
Subepidermisgewebe.
- 5. Kein Stratum corneum ist vorhanden; mäßige Entzündung im Subepidermisgewebe.
-
Grad der Fibroblasie in
der Wunde:
-
- 1. Keine Fibroblasie in der Wunde
- 2. Milde Fibroblasie in der Wunde, die 1/3 bis 1/2 der Wundoberfläche involviert
- 3. Milde Fibroblasie in der Wunde, die 2/3 oder mehr der Wunde
involviert
- 4. Mäßige Fibroblasie,
die 1/3 bis 1/2 der Wunde involviert
- 5. Schwere Fibroblasie, die 1/2 oder mehr der Wunde involviert.
-
Grad der Schädigung am
subkutanen Gewebe:
-
- 1. Keine Schädigung am subkutanen Gewebe
- 2. Milde Schädigung
am subkutanen Gewebe mit mildem Ödem
und wenigen Entzündungszellen
- 3. Mäßige Schädigung am
subkutanen Gewebe mit mäßigem Ödem und
mäßiger Akkumulation
von Entzündungszellen
- 4. Schwere Schädigung
am subkutanen Gewebe mit schwerem Ödem und großer Zahl von Entzündungszellen
- 5. Übermäßige Schädigung am
subkutanen Gewebe mit dichten Herden von Entzündungszellen
-
Ergebnisse:
-
Jede
Biopsie wurde blind unter Verwendung der oben aufgelisteten Kriterien
bewertet. Als die histologische Untersuchung abgeschlossen war,
wurden die bewerteten Biopsien mit den Wundstellen korreliert. Eine einzige
durchschnittliche Bewertung für
jede Abdeckung wurde berechnet, indem alle Bewertungen für jede Stelle
für jede
Abdeckung zusammengezählt
und durch die Anzahl der Bewertungen dividiert wurden.
-
Die
Gesamtbewertung für
jeden Typ von Wundabdeckung an den Tagen 3, 4, 5 und 7 wurden mit
einem ANOVA-SAS-Programm für
Datenintervalle bewertet, um statistisch zu bewerten, ob es irgendeinen
Unterschied zwischen den drei aufgebrachten Typen von Wundabdeckungen
gab. Nur zwei Bewertungen wurden als statistisch signifikant festgestellt:
- 1. An Tag 4 im Anschluß an die Wunderzeugung betrug
der Durchschnittswert für
die OpSite®-Abdeckung 2,4
und wurde als statistisch signifikant festgestellt, verglichen mit
den Kontrollstellen und den experimentellen Wundstellen.
- 2. An Tag 7 im Anschluß an
die Erzeugung der Wunden wurde der Mittelwert für die experimentelle Abdeckung,
1,8, als statistisch signifikant festgestellt, verglichen mit den
Kontrollabdeckungen und den OpSite®-Wundabdeckungen.
-
An
Tag 7 nach Erzeugung der Wunden zeigten die mit der experimentellen
photoaushärtbaren
Abdeckung behandelten Wundstellen signifikant überlegene Heilung gegenüber denjenigen,
die unbehandelt oder mit OpSite®-Abdeckung
behandelt waren, bewertet nach den beschriebenen Kriterien.
-
Beispiel 16
-
Eine biologisch resorbierbare
Arzneistoffabgabebeschichtung.
-
Eine
Lösung
von 33% des Makromers aus Beispiel 5 wurde in Ethanol hergestellt.
Zehn-Zentimeter-Längen Polyurethan-Stab
(PU) wurden in die Makromer-Lösungen
eingetaucht und für
sechs Minuten bestrahlt, um eine Matrix zu bilden. Diese Verfahrensweise
führte
zur Bildung einer sehr haltbaren, zähen und flexiblen Beschichtung
auf dem Stab. Ein Gramm Chlorhexidindiacetat (ein antimikrobielles
Mittel) wurde in 10 ml der Makromer-Lösung gelöst und das Beschichtungsverfahren
auf zusätzlichen
PU-Stangen wiederholt. Dies führte
ebenfalls zu einer zähen,
haltbaren und flexiblen Beschichtung auf den Stäben. Die Stäbe wurde in Ein-Zentimeter-Stücke geschnitten
und in einer Inhibitionszonenanalyse bewertet.
-
Beschichtete
farbstoffhaltige Stücke,
beschichtete Kontrollstücke
ohne Arzneistoff und unbeschichtete Stücke wurden in Mueller-Hinton-Agarplatten
gegeben, die mit einer 106 Suspension von
Staphylococcus epidermidis (Christensen RP62A) betupft wurden. Diese
Stücke
funktionierten als nicht-gewaschene Kontrollstücke und wurden auf frisch betupfte
Agarplatten jeden Tag für
60 Tage überführt.
-
Zusätzliche
Stücke,
Kontrollstücke
ohne Arzneistoff (sowohl beschichtet als auch nicht-beschichtet) und
arzneistoffhaltig beschichtet, wurden in Ampullen mit Schnappverschluß gegeben
und mit 50% normalem Kalbsserum in PBS gewaschen. Die Röhrchen wurden
in einen Orbitalrüttler
gegeben und bei 37°C
und 20 UPM für
20 Tage inkubiert. Jeden Tag wurde die Waschlösung entfernt und durch frische
Lösung
ersetzt. Periodisch wurden Stücke
aus dem Serum/PBS entnommen und in Agar gegeben, wie oben beschrieben.
Inhibitionszonen, die aus diesen Stücken resultieren, wurden aufgezeichnet
und mit den Zonen verglichen, die durch nicht-gewaschene Stücke erzeugt
wurden.
-
Die
beschichteten Kontrollstücke
ohne Arzneistoff, sowohl beschichtet als auch unbeschichtet, produzierten
keine Zonen. Am Tag 0 produzierten sowohl gewaschene als auch nicht-gewaschene
arzneistoffhaltige Stücke
eine Zone von 24,5 mm. An Tag 20, als die endgültigen gewaschenen Stücke bewertet
wurden, produzierten die nicht-gewaschenen Stücke Zonen von 17,5 mm und die
gewaschenen Stücke
produzierten Zonen von 9,5 mm. An Tag 60, als das Experiment beendet
wurde, produzierten die nicht-gewaschenen Stücke immer noch Zonen von 17
mm.
-
Dieses
Experiment belegt die Nützlichkeit
dieses matrixbildenden Polymers bei der Herstellung von Arzneistoffabgabebeschichtungen,
die eine Langzeitabgabe eines biologisch aktiven Mittels bereitstellen.
-
Beispiel 17
-
Eine biologisch stabile
Arzneistoffabgabebeschichtung.
-
Eine
Lösung
von 25% des Makromers aus Beispiel 6 wurde in 50% IPA/H2O
hergestellt. Zehn-Zentimeter-Längen
Polyurethanstab wurden in die Makromer-Lösung eingetaucht und sechs
Minuten bestrahlt, um eine Matrix zu bilden. Diese Vorgehensweise
führte
zur Bildung einer sehr haltbaren, zähen und flexiblen Beschichtung
auf dem Stab. Fünfhundert
Milligramm Chlorhexidaseacetat wurde in 10 ml Ethanol gelöst. Die Hälfte der
beschichteten Stäbe
wurde in dieser Lösung
für 60
Minuten bei Raumtemperatur getränkt
und die Hälfte
der Stäbe
wurde in reinem Ethanol unter denselben Bedingungen getränkt. Nach
dem Tränken
wurden die Stäbe
aus dem Ethanol entnommen und für
20 Stunden bei Raumtemperatur trocknen gelassen. Die Stäbe wurden
in Ein-Zentimeter-Stücke
geschnitten und in einer Inhibitionszonenanalyse bewertet.
-
Nicht
beschichtete Kontrollstücke,
beschichtete Kontrollstücke
und beschichtete Arzneistoffstücke wurden
in Mueller-Hinton-Agarplatten gegeben, die mit einer 106 Suspension
von Staphylococcus epidermidis (Christensen RP62A) betupft wurden.
Diese Platten wurden für
20 Stunden bei 37°C
inkubiert. Die Zone, in der kein bakterielles Wachstum um jedes
Stück herum
deutlich war, wurde gemessen und das Stück auf eine frisch betupfte
Agarplatte jeden Tag für
14 Tage überführt.
-
Die
nicht beschichteten Kontrollstücke
und die beschichteten Kontrollstücke
produzierten keine Zonen. An Tag 0 produzierten die arzneistoffhaltigen
beschichteten Stücke
durchschnittliche Zonen von 25 mm. Diese Stücke produzierten weiterhin
jeden Tag Zonen. An Tag 14, als das Experiment beendet wurde, produzierten
die Stücke
durchschnittlich Zonen von 6 mm.
-
Beispiel 18
-
Herstellung einer dreidimensionalen
Einheit.
-
Ein
Ende eines teflonbeschichteten Stabes mit einem Durchmesser von
3 mm wurde bis zu einem Niveau von 1,5 cm in reines BBA-Acryloylpolytetra(caprolacton-co-lactid)pentaerythritolethoxylat
(siehe Beispiel 5) eingetaucht und unter Drehung für 10 Sekunden
sofort bestrahlt, aufgehängt
zwischen zwei gegenüberliegenden
Dymax-Lampen. Nach der Bestrahlung hatte sich eine halbstarre elastomere
Beschichtung auf dem Stab ausgebildet. Der Stab wurde abgekühlt, um
die Entfernung der polymeren Beschichtung zu erleichtern. Das geschlossene
Ende des Zylinders wurde mit einer Rasierklinge entfernt, wodurch
eine hohle zylindrische Einheit mit 1,5 cm Länge und 3,5 mm Durchmesser
gebildet wurde.
-
Beispiel 19
-
Synthese eines polymerisierbaren
Collagens.
-
Ein
Grammm lösliches
Collagen (Semed-S, Kensey-Nash Corp.) (eine Mischung der Typen I
und III) wurde in 50 ml 0,01 N HCl gelöst. Nach der Auflösung wurden
1,25 g Triethylamin (12,4 mmol) zur Reaktionsmischung zugegeben.
Ein Gramm Acryloylchlorid (11,0 mmol), gelöst in einem Milliliter Methylenchlorid,
wurde zum Reaktionsgefäß zugegeben
und die Mischung wurde für
20 Stunden bei Raumtemperatur gerührt.
-
Die
Reaktionsmischung wurde umfassend gegen dH2O
dialysiert und das Produkt durch Lyophilisation isoliert. Eine Ausbeute
von 1,17 Gramm polymerisierbarem Collagen wurde realisiert.
-
Beispiel 20
-
Ein Collagengerüst, das
ein Knochenmorphogeneseprotein enthält.
-
A. Herstellung des verfestigten
Gerüsts.
-
Eine
Lösung
von flüssigem
Makromer wird hergestellt, die aus 5% (w/v) polymerisierbarem Collagen (Beispiel
19) plus 1 % (w/v) photoderivatisiertem Polyacrylamid (hergestellt
wie beschrieben in Beispiel 8) in phosphatgepufferter Kochsalzlösung, pH
7,4, besteht. Hierzu werden 50 μg/ml
(0,005% w/v) Knochenmorphogeneseprotein (BMP-7 aus einer privaten
Quelle) zugegeben. Aliquote der obigen Lösung (150 μl) werden dann in Formen (8
mm Durchmesser und 3 mm Höhe)
gegeben und für
10 Sekunden mit einer Dymax-Lampe bestrahlt (wie beschrieben in
Beispiel 13), um das Collagengerüst
zu verfestigen. Kontrollscheiben aus verfestigtem Collagengerüst werden
mit derselben Vorschrift hergestellt, ausgenommen daß BMP-7
nicht zugegeben wird.
-
B. Bewertung des verfestigten
Gerüsts.
-
Scheiben
aus verfestigtem Collagengerüst
mit BMP-7 werden auf Stimulation von Knochenwachstum in einem Rattenschädel-Onlayimplantat-Modell
bewertet. In diesem Modell wird die periosteale Membran entfernt
und die Collagenscheiben werden auf dem Schädel implantiert. Nach 30 Tagen
werden die Implantate und der benachbarte Schädelknochen, in kaltem Methanol
fixiert, in PMMA eingebettet, geschnitten, zu 50-100 μm Dicke geschliffen,
mit Sandersons Rapid Bone Stain angefärbt und mit Van-Gieson-Picrofuchsin gegengefärbt. Das
Protokoll bewertet nicht-dekalzifizierten Knochen, wobei reifer
Knochen sich rot verfärbt,
unreifer Knochen sich rosa verfärbt,
Knorpel sich blau-grau verfärbt
und nicht-abgebautes Collagen azellulär und schwach gelb erscheint.
-
Eine
Kontrolle besteht aus Scheiben aus verfestigtem Collagengerüst, denen
BMP-7 fehlt. Eine zweite Kontrolle besteht aus 150 μl nicht-bestrahlter
flüssiger
Makromer-Lösung,
die BMP-7 enthält
(dieselbe Lösungszusammensetzung,
die in Formen gegeben und bestrahlt wurde, um das verfestigte Collagengerüst herzustellen,
das BMP-7 enthält).
-
Wenn
histologisch nach 30 Tagen bewertet, wie oben beschrieben, zeigen
die experimentiellen Scheiben (verfestigtes Collagengerüst, das
BMP-7 enthält)
umfangreiche Knochenbildung in dem Raum, der ursprünglich durch
die Collagenscheibe eingenommen wurde. Im Gegensatz dazu zeigen
beide Kontrollen (das verfestigte Collagengerüst, dem BMP-7 fehlt, und die
nicht-bestrahlte flüssige
Kontrolllösung,
die BMP-7 enthält)
geringe oder keine Knochenbildung. Die Knochenmenge, die sich bei
den Kontrollen bildet, ist weniger als 25% derjenigen, die bei den
experimentellen Scheiben beobachtet wird, was daher belegt, daß das verfestigte
Collagengerüst
BMP-stimulierte Knochenbildung im großen Umfang verstärkt.