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Gebiet der
Erfindung
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Diese
Erfindung betrifft im Allgemeinen biomedizinische und/oder pharmazeutische
Anwendungen absorbierbarer oder biologisch abbaubarer Hydrogele
und biologisch aktive Mittel enthaltende Zusammensetzungen. Die
vorliegende Erfindung betrifft insbesondere solche Zusammensetzungen,
bei denen die Hydrogel bildenden, selbst-solvatisierenden, absorbierbaren
Polyestercopolymere bei Kontakt mit einer wässrigen Umgebung zu selektiver,
segmentweiser Assoziation zu anschmiegsamen Hydrogelen in der Lage
sind. Sie liefern eine köntrollierte
Freisetzung eines biologischen Wirkstoffs zum Modulieren zellulärer Ereignisse,
wie Wundheilung und Geweberegenerierung, oder zur therapeutischen
Behandlung von Erkrankungen wie Krebs und Infektion des Periodontiums,
des Auges, der Alveolitis (trockene Zahnhöhle), Knochen-, Haut-, Vaginal-
und der Nagelinfektionen.
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Hintergrund
der Erfindung
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Hydrogele
sind Materialien, die Lösungsmittel
(wie Wasser) absorbieren, rasch aufquellen, ohne sich nennenswert
aufzulösen,
und dreidimensionale Netzwerke aufrechterhalten, die zu einer reversiblen
Verformung in der Lage sind (Park et al., Biodegradable Hydrogels
for Drug Delivery, Technomic Publishing Co., Lancaster, PA, 1993;
W. Shalaby et al., J. Controlled Rel. 19, 131, 1992 und Silberberg,
in Molecular Basis of Polymer Networks (A. Baumgartner & C. E. Picot,
Herausgeber), Spring-Verlag, Berlin, 1989, S. 147).
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Kovalent
vernetzte Netzwerke hydrophiler Polymere einschließlich wasserlöslicher
Polymere werden traditionell in ihrem hydratisierten Zustand als
Hydrogele (oder Aquagele) bezeichnet. Hydrogele sind auf der Basis
vernetzter polymerer Ketten von Methoxypoly(ethylenglykol)monomethacrylat
mit variablen Längen
der Polyoxyethylenseitenketten hergestellt worden, und ihre Wechselwirkung
als Hydrogele mit Blutkomponenten sind untersucht worden (Nagaokai
et al, in Polymers as Biomaterials (S. W. Shalaby et al., Herausgeber),
Plenum Press, 1983, S. 381). Eine Reihe wässriger Hydrogele (Aquagele)
ist in verschiedenen biomedizinischen Anwendungen verwendet worden,
wie beispielsweise weichen Kontaktlinden, Wundmanagement und Arzneimittelabgabe.
Zur Herstellung dieser Hydrogele verwendete Verfahren und ihre Umwandlung
in brauchbare Gegenstände
unterliegen jedoch den Einschränkungen,
die mit der Natur ihrer dreidimensionalen duroplastischen Strukturen
verbunden sind, und nehmen den Anwendern somit die Möglichkeit,
die einfachen Verarbeitungstechniken zu verwenden, die zur Herstellung
nicht-vernetzter thermoplastischer Materialien verwendet werden.
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Dies
und die geringe mechanische Festigkeit der hydratisierten Netzwerke
hat dazu geführt,
dass eine Reihe von Forschern das Konzept des Kombinierens von hydrophilen
und hydrophoben polymeren Komponenten zu Blöcken (Okano et al., J. Biomed.
Mat. Research. 15, 393, 1981) oder von Pfropfcopolymerstrukturen
(Onishi et al., in Contemporary Topics in Polymer Science, (W. J.
Bailey & T. Tsuruta,
Herausgeber), Plenum Publ. Co., New York, 1984, S. 149) und Gemischen
(Shah, Polymer, 28, 1212, 1987, und US-A-4 369 229) erforschten,
um die "hydrophob-hydrophilen" Domänensysteme
zu bilden, die für
Verarbeitung von Thermoplasten geeignet sind (Shah, Kapitel 30,
in Water Soluble Polymers (S. W. Shalaby, et al., Herausge ber),
Band 467, ACS-Symp. Ser., Amer. Chem. Soc., Washington, 1991). Das "hydrophob-hydrophile" Domänensystem (HHDS)
erfährt
morphologische Veränderungen,
die mit der Hydratisierung der hydrophilen Domänen und der Bildung von Pseudovernetzungen über die
hydrophobe Komponente des Systems verbunden sind (Shah, 1991, bereits
zitiert). Eine derartige Morphologie wurde als verantwortlich für die verbesserte
Bioverträglichkeit und
hervorragende mechanische Festigkeit des zweiphasigen HHDS angesehen,
verglichen mit denjenigen kovalent vernetzter, hydrophiler Polymere.
Der Mechanismus der Gelbildung in der vorliegenden Erfindung ähnelt demjenigen,
der von Shah, 1991, bereits zitiert, für nicht-absorbierbare Gemische
von hydrophilhydrophoben Domänensystemen
(HHDS) beschrieben wurde. Es gibt jedoch Unterschiede zwischen den
erfindungsgemäßen Copolymeren
und insbesondere der Komponente "A" und HHDS. In dieser
Hinsicht basiert Komponente A auf einer wasserlöslichen und wasserunlöslichen
Blockstruktur (SIBS). Dies ist nicht nur eine physikalische Mischung
von zwei Polymeren, wie die von Shah, 1991, bereits zitiert, beschriebenen
Gemische. Infolge der Anwesenheit von kovalenten Bindungen zwischen
den SIBS-Blöcken
zeigt das resultierende Hydrogel höhere Elastizität, Anschmiegsamkeit
und Zugfestigkeit, während
es gleichzeitig absorbierbar ist. Die SIBS-Systeme sind in der Tat
in gewisser Hinsicht analog zu thermoreversiblen Gelen (Shalaby,
in Water-Soluble
Polymers. (S. W. Shalaby et al., Herausgeber), Band 467, Kapitel
33, ACS Symp. Ser., Amer. Chem. Soc., Washington, DC, 1991a), da
sie ein Hydratisierungs-/Dehydratisierungs-Gleichgewicht zeigen, welches die Systemtransformation
steuert, d. h. das Gel/Flüssigkeits-Gleichgewicht
wird durch den Wassergehalt des SIBS angetrieben. In Abwesenheit
von Wasser gehen die Polyoxyalkylenblöcke somit intermolekulares,
segmentweises Mischen mit den benachbarten hydrophoben Blöcken unter
Bildung einer viskosen Flüssigkeit
ein. In Gegenwart von Wasser forciert der Wettbewerb zwischen dem
Wasser als äußerem Lösungsmittel
und dem Polyesterblock um den Polyoxyalkylen-(POA)-Block die Hydratisierung des POA
und Aggregation oder Assoziation der Polyesterblöcke, um Pseudovernetzungen
zu erzeugen, die eine dreidimensionale Integrität aufrechterhalten. Da Gelbildung
in einer wässrigen
Umgebung stattfindet, migriert der POA-Block vorzugsweise an den Rand
des Gels und bildet eine Grenzfläche
zu den angrenzenden Geweben, um eine Adhäsionsbindung zu erzeugen, die
Gelmigration von der Zielstelle verhindert und ihre vorgesehene
Wirksamkeit länger
anhalten lässt.
Beispielsweise bei Periodontal- und Alveolitisanwendungen, postchirurgischer
Adhäsionsprävention
und Behandlung von Vaginal- und Knocheninfektionen und anderen Anwendungen,
wobei das vorhersagbare Verweilen des Gels an der Stelle nicht gefährdet sein
darf.
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Synthese
und biomedizinische und pharmazeutische Anwendungen von absorbierbaren
oder bioabbaubaren Hydrogelen auf Basis kovalent vernetzter Netzwerke,
die Polypeptid- oder Polyesterkomponenten als enzymatisch beziehungsweise
hydrolytisch labile Komponenten umfassen, sind von zahlreichen Forschern beschrieben
worden (Jarrett et al., Trans. Soc. Biomater., Band XVIII, 182,
1995; Pathak et al., Macromolecules, 26, 581, 1993; Park et al.
Biodegradable Hydrogels for Drug Delivery, Technomic Publishing
Co., Lancaster, PA, 1993; Park, Biomaterials, 9, 435, 1988; und
W. Shalaby et al., 1992, hier an anderer Stelle zitiert). Die am
häufigsten
in der Literatur zitierten Hydrogele sind jene, die aus wasserlöslichen
Polymeren hergestellt sind; wie Polyvinylpyrrolidon, die mit natürlich abgeleiteten,
biologisch abbaubaren Komponenten vernetzt worden sind, wie jenen
auf Basis von Albumin (Park et al., 1993, hier an anderer Stelle
zitiert, und W. Shalaby et al., 1992, hier an anderer Stelle zitiert).
Totalsynthetische Hydrogele, die für eine kontrollierte Arzneimittelfreisetzung
und Membranen zur Behandlung von postchirurgischer Adhäsion untersucht
worden sind, basieren auf kovalenten Netzwerken, die durch die Additionspolymerisation
von wasserlöslichen
Ketten von Polyether/dl-Polylactid-Blockcopolymeren mit endständigem Acryl
gebildet sind (Jarrett et al., 1995, hier an anderer Stelle zitiert,
und Pathak et al., 1993, hier an anderer Stelle zitiert).
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Polymerlösungen,
die durch Erhitzen oder Abkühlen
auf bestimmte Temperaturen (untere kritische Lösungstemperatur, LOST) reversible
Gelierung erfahren, sind als thermoreversible Gele bekannt. Theoretische und
praktische Aspekte von Schlüsselformen
thermoreversibler Gele sind von Shalaby, 1991a, hier an anderer Stelle
zitiert, beschrieben worden. Zu den von Shalaby erörterten
thermoreversiblen Gelen gehören
jene von amorphen N-substituierten Acrylamiden in Wasser und amorphem
Polystyrol und kristallinem Poly(4-methylpenten) in organischen
Lösungsmitteln.
Vorherrschende Gelbildungsmechanismen schließen Molekülclusterbildung von amorphen
Polymeren und selektive Kristallisation von gemischten Phasen kristalliner
Materialien ein. Thermodynamische Parameter (Enthalpie und Entropie),
die die Gelbildung in Form von LCST begünstigen, sind von Shalaby nur
in Bezug auf die Lösungsmittel-Polymer-Wechselwirkung diskutiert
worden. Shalaby spricht jedoch keine selbstsolvatisierenden Ketten
an.
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Die
US-A-4 911 926 offenbart wässrige
und nicht-wässrige
Zusammensetzungen, die aus Block-Polyoxyalkylencopolymeren zusammengesetzt
sind, die in der biologischen Umgebung Gele bilden, um postchirurgische
Adhäsion
zu verhindern. Andere gelbildende Zusammensetzungen zur Verwendung
zur Verhinderung von postchirurgischer Adhäsion beinhalten: (a) Chitinderivate
(US-A-5 093 319);
(b) wässrige
Lösungen von
Xanthangummi (US-A- 4
994 277); (c) Chitosan-Koagulum (US-A-4 532 134) und (d) Hyaluronsäure (US-A-4
141 973).
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Absorbierbare
Polymere, die auch oft als biologisch abbaubare Polymere bezeichnet
werden, sind klinisch in Nahtmaterialien und damit verwandten chirurgischen
Vergrößerungsvorrichtungen
verwendet worden, um die Notwendigkeit eines zweiten chirurgischen
Eingriffs zur Entfernung funktionell äquivalenter, nicht-absorbierbarer
Vorrichtungen zu eliminieren (US-A-3 991 766, von Schmitt et al. und Shalaby,
in Encyclopedia of Pharmaceutical Technology (J. C. Boylan & J. Swarbrick,
Herausgeber), Band I, Dekker, New York; 1988, S. 465). Obwohl diese
Vorrichtungen zur Reparatur weicher Gewebe entwickelt worden waren,
nahm das Interesse an der Verwendung derartiger Übergangssysteme mit oder ohne
biologisch aktiven Komponenten in Dental- und orthopädischen
Anwendungen im Verlauf weniger Jahre erheblich zu. Solche Anwendungen
sind in Bhatia et al., J. Biomater. Sci. Polym. Ed., 6(5), 435,
1994; der US-A-5
198 220 von Damani; der US-A-5 198 220 von Wasserman et al. und
der US-A-3 991 766 von Schmitt et al. offenbart.
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Die
US-A-3 991 766 von Schmitt et al. offenbart absorbierbare Gegenstände, die
aus Polyglykolid hergestellt sind, wie Nahtmaterialien, Klemmen
und Vorratspaletten mit darin eingebauten Medikamenten und können sowohl
wegen ihrer eigenen mechanischen Eigenschaften als auch als verzögerte Freisetzungssysteme
für Medikamente
verwendet werden. Die US-A-5 171 148 von Wasserman et al. offenbart
die Verwendung absorbierbarer Polymere, die aus o-Dioxanon oder
L-Lactid und Glykolid hergestellt sind, als Dentaleinsätze zur
Behandlung der Periodontalerkrankung. Hier wird ein semiporöses Maschenmaterial
mit versiegelten Rändern
zwischen dem Zahn und dem Zahnfleisch (der Gingiva) positioniert.
Das Implantat wird mit einem absorbierbaren Ligaturmaterial an dem
Zahn befestigt. Die US-A- 5
198 220 von Damani offenbart die Behandlung der Periodontalerkrankung
durch die Verwendung einer Zusammensetzung/Vorrichtung mit verzögerter Freisetzung,
die bioaktive Mittel umfasst. Die Zusammensetzung/Vorrichtung ist
in einer flüssigen,
halbfesten oder festen Form geeignet zum Einsatz in die oder um
die Periodontaltasche. Damani lehrt auch die Bildung einer Gel-
oder Pastenzusammensetzung, die aus Poly(lactyl-co-glykolid) in
einem annehmbaren Lösungsmittel (wie
Propylencarbonat) mit oder ohne Propylen- und/oder Polyethylenglykol
und einem antibiotischen Mittel wie Tetracyclinhydrochlorid besteht.
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Andere
sich in-situ bildende, biologisch abbaubare Implan tate und Verfahren
zur Bildung derselben sind in der US-A-5 278 201 ('201-Patent) und der US-A-5 077 049 ('049-Patent) von Dunn
et al. beschrieben. Die Patente von Dunn et al. offenbaren Verfahren
zur Unterstützung
der Restauration von Periodontalgewebe in einer Periodontaltasche
und zur Verzögerung
der Migration von Epithelialzellen entlang der Wurzeloberfläche eines
Zahns. Das '049-Patent
offenbart Verfahren, die das Positionieren einer sich in-situ bildenden
biologisch abbaubaren Barriere neben der Oberfläche des Zahns beinhalten. Die
Barriere ist mikroporös
und schließt
Poren von definierter Größe ein und
kann biologischen Wirkstoff einschließen. Die Barrierebildung wird
erreicht, indem eine flüssige
Lösung
eines biologisch abbaubaren Polymers, wie wasserkoagulierbarem Poly(dl-lactid-co-glykolid)-Thermoplast,
in einem wassermischbarem, nicht toxischem organischem Lösungsmittel,
wie N-Methylpyrrolidon
(d. h. um eine typische Polymerkonzentration von 50% zu erreichen),
in der Periodontaltasche angeordnet wird. Das organische Lösungsmittel
verteilt sich in den Periodontalflüssigkeiten, und das biologisch
abbaubare, wasserkoagulierbare Polymer bildet in situ ein festes,
biologisch ab baubares Implantat. Die Verteilung des Lösungsmittels
führt zu
Poren in dem festen, biologisch abbaubaren Implantat, wodurch das
Einwachsen von Zellen gefördert
wird. Das '859-Patent
offenbart in ähnlicher
Weise Verfahren für
die gleichen Indikationen, die die Bildung der biologisch abbaubaren
Barriere aus einer flüssigen
Mischung eines biologisch abbaubaren, härtbaren, duroplastischen Präpolymers,
Härtungsmittels
und wasserlöslichen Materials,
wie Salz, Zucker und wasserlöslichem
Polymer, beinhalten. Das härtbare,
duroplastische Präpolymer
ist als absorbierbares Polymer mit endständigem Acrylester beschrieben.
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Die '049- und '859-Patente sowie
die US-A-4 938 763 von Dunn et al. offenbaren Polymerzusammensetzungen,
die hauptsächlich
aus absorbierbarem, thermoplastischem oder duroplastischem Polymer,
gelöst in
organischem Lösungsmittel,
bestehen. Es wird auch beschrieben, dass diese Zusammensetzungen
in einer wässrigen
Umgebung Feststoffe erzeugen, die als Gewebebarriere (Fujita et.
al., Trans. Soc. Biomater., Band XVII, 384, 1994), Substrat für Gewebegenerierung
(Dunn et. al., Poly. Prepr. 35(2), 437, 1994a) oder Träger für die kontrollierte
Abgabe von Arzneimitteln (Sherman et al., Pharm. Res. 11 (105-318,
1994) verwendet werden. Acrylat-endverkapptes Poly-(caprolacton)-Präpolymer
wurde auch als verzweigter Vorläufer
für die
in-situ-Bildung eines vernetzten Systems für die potentielle Verwendung
in der kontrollierten Arzneimittelfreisetzung verwendet (Moore et.
al., Trans. Soc. Biomater., Band XVIII, 186, 1995).
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In
der Literatur sind auch eine Reihe kontrollierter Abgabesysteme
zur Behandlung von Periodontalerkrankung beschrieben. Die US-A-4
919 939 von Baker offenbart beispielsweise ein Abgabesystem mit
kontrollierter Freisetzung zur Anordnung in der Periodontaltasche,
Gingivalsulcus, Zahnalveole, Wunde oder anderem Hohlraum innerhalb
des Mundes. Das System baut Mikroteilchen in Fluidmedium ein und
ist bis zu 30 Tage in der Verwendungsumgebung wirksam. Das Arzneimittel
in 10-50 μm
Polymerteilchen wird mit einer kontrollierten Geschwindigkeit durch
eine Kombination von Diffusion des Arzneimittels durch das Polymer
und Erosion des Polymers freigesetzt.
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Die
US-A-5 135 752 von Snipes offenbart eine Buccaldosierform, die in
der Mundhöhle
schmilzt, sich jedoch bei höheren
Temperaturen, die bei Transport und Lagerung auftreten, nicht spontan
verformt. Diese Zusammensetzung umfasst zwei Sorten Polyethylenglykol,
Polyethylenoxid, langkettige gesättigte
Fettsäure
und kolloidales Siliciumdioxid.
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Die
US- A-5 366 733 von Brizzolars et al. offenbart eine oral anwendbare
Zusammensetzung für
die lokale Verabreichung eines therapeutischen Mittels an eine Periodontaltasche,
die mindestens ein therapeutisches Mittel dispergiert in einer Matrix
umfasst, die ein bioverträgliches
und/oder biologisch abbaubares Polymer einschließt. Die Zusammensetzung wird
in Form einer Vielzahl trockener diskreter Mikroteilchen verabreicht,
wobei die Mikroteilchen nach einem Phasentrennverfahren hergestellt
sind. Eine oral anwendbare Zusammensetzung ist auch beschrieben,
bei der das Polymer ein Blockcopolymer von Polyglykolid, Trimethylencarbonat
und Polyethylenoxid umfasst. Es werden auch eine Vorrichtung und
Verfahren bereitgestellt, um die trockenen Mikroteilchen an die
Periodontaltasche abzugeben, wodurch sie klebrig werden und an dem
beteiligten Gewebe haften, um so therapeutische Langzeitwirkungen
zu induzieren.
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Außerdem sind
zahlreiche Systeme für
die kontrollierte Abgabe von biologisch aktiven Verbindungen an
eine Vielfalt von Stellen in der Literatur offenbart. Die US-A-5
011 692 von Fujioka et al. offenbart beispielsweise eine pharmazeutische
Zubereitung mit nachhaltiger, pulsweiser Freisetzung, die arz neimittelhaltige
Polymermaterialschichten umfasst. Die Polymermaterialschichten enthalten
das Arzneimittel nur in einer geringen Menge oder sind arzneimittelfrei.
Die gesamte Oberfläche
erstreckt sich in eine Richtung senkrecht zu der Schichtebene und
ist mit einem Polymermaterial beschichtet, das in Wasser unlöslich ist.
Diese Typen von pharmazeutischen Dosierungen mit pulsweiser Freisetzung
sind zur Einbettung unter der Haut geeignet.
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Die
US-A-5 366 756 von Chesterfield et al. beschreibt ein Verfahren
zur Herstellung poröser,
bioabsorbierbarer, chirurgischer Implantationsmaterialien. Bei dem
Verfahren wird eine Menge an Teilchen aus bioabsorbierbarem Implantationsmaterial
bereitgestellt und die Teilchen des bioabsorbierbaren Implantationsmaterials
mit mindestens einem Wachstumsfaktor beschichtet. Das Implantat
kann auch antimikrobielle Mittel enthalten.
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Die
US-A-5 385 738 von Yamahira et al. offenbart ein Injektionssystem
mit nachhaltiger Freisetzung, das eine Suspension eines Pulvers
umfasst, das aus einem aktiven Bestandteil und einem pharmazeutisch annehmbaren,
biologisch abbaubaren Träger
(z. B. Proteine, Polysaccharide und synthetische Verbindungen mit
hohem Molekulargewicht, vorzugsweise Collagen, Atelokollagen, Gelatine
und einer Mischung davon) in einem viskosen Lösungsmittel (z. B. Pflanzenölen, Polyethylenglykol,
Propylenglykol, Silikonöl
und mittelkettigen Fettsäuretriglyceriden)
zur Injektion zusammengesetzt ist. Der aktive Bestandteil in der
pharmazeutischen Formulierung wird in dem folgenden Zustand in den
biologisch abbaubaren Träger
eingebaut: (i) der aktive Bestandteil wird chemisch an die Trägermatrix
gebunden; (ii) der aktive Bestandteil wird durch intermolekulare Aktion
an die Trägermatrix
gebunden oder (iii) der aktive Bestandteil wird physikalisch in
die Trägermatrix
eingebettet.
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Eine übliche Komplikation,
die bei vielen Chirurgen nach Zahnextraktion auftritt, ist die Alveolitis.
Alveolitis tritt nach drei bis vier Prozent der Routineextraktionen
auf (Field et al., J. Oral Maxillofac. Surg. 23(6), 419, 1985),
und ihre Ätiologie
scheint multifaktoriell zu sein (Westerholm, Gen. Dent. Juli-Aug.,
306, 1988). Im Verlauf der Jahre ist die Alveolitis als Alveoloalgie,
Alveolitis sicca dolorosa, avaskuläre Zahnhöhle, lokalisierte Osteitis,
fibrinolytische Alveolitis und lokalisierte, akute Alveolarosteomyelitis
bezeichnet worden (Shafer et al., A Textbook of Oral Pathology.
4. Auflage, W. B. Saunders Co., Philadelphia, 1974, S. 605, 1974,
und Birn, Int. J. Oral Surg, 2, 211, 1973). Obwohl viele chemotherapeutische
Präventionsmaßnahmen.
oder Management versucht wurden, hat keines davon das Auftreten
der Alveolitis signifikant reduziert (Birn, 1973, bereits zitiert;
Field et al., 1985, bereits zitiert). Zu solchen Ansätzen der
therapeutischen Behandlung der Alveolitis gehörten mit begrenztem Erfolg
jene auf Basis der systemischen Verabreichung von Antibiotika (Westerholm,
1988, bereits zitiert) oder direkte Anordnung von pulverisiertem
Sulfadiazin oder Sulfethiazol in der Zahnhöhle (Elwell, J. Amer. Dent.
Assoc. 31, 615, 1944).
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Bisher
können
die bekannten HHDS und thermoreversiblen Gele als nicht-absorbierbare
Materialien klassifiziert werden, und es wird erwartet, dass sie
in der biologischen Umgebung durch Kettendissoziation nicht absorbiert
werden. Es gibt mittlerweile ein zunehmendes Interesse an der Entwicklung
absorbierbarer Nahtmaterialien und damit verbundener chirurgischer
Vorrichtungen, wie Übergangsimplantaten,
die zu bioabsorbierbaren sicheren Nebenprodukten abgebaut werden
und keine Restmasse an der Operationsstelle zurücklassen, häufig zitier te klinische Vorteile
(Shalaby, Kapitel 3 in High Technology Fibers (M. Lewin & J. Preston, Herausgeber),
Dekker, New York, 1985; Shalaby, 1988, hier an anderer Stelle zitiert;
Shalaby Polym. News. 16, 238, 1991; Shalaby, J. Appl. Biomater.
3, 73, 1992; Shalaby, Biomedical Polymers: Designed to Degrade Systems,
Hanser Publ. New York, 1994, und Shalaby, et al., Herausgeber Polymers
of Biological & Biomedical
Significance. Vol. 520, ACS-Symp. Ser., Amer. Chem. Soc., Washington,
1993) haben den Bedarf an neuen absorbierbaren Hydrogelformulierungen
gerechtfertigt.
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Solche
Systeme, wie sie zuvor in der Literatur beschrieben wurden, beispielsweise
von Dunn et al. (US-A-4 938 763), lehren zudem in-situ-Bildungen
biologisch abbaubarer, mikroporöser,
fester Implantate in einem lebenden Körper durch Koagulierung einer
Lösung
eines Polymers in einem organischen Lösungsmittel, wie N-Methyl-2-pyrrolidin.
Die Verwendung von Lösungsmitteln
einschließlich
der niedermolekularen organischen Lösungsmittel erleichtert die
Migration der Lösung
von der Aufbringungsstelle, wodurch Schäden an lebendem Gewebe hervorgerufen
werden, einschließlich
Zelldehydratisierung und Nekrose. Verlust der Lösungsmittelmasse kann zu Schrumpfung
des Koagulums und Trennung von umgebendem Gewebe führen.
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Derzeit
erhältliche
Arzneimittelabgabesysteme behandeln zudem feste Implantate, die
mechanische Unverträglichkeit
und somit Unbehagen für
den Patienten mit sich bringen können.
Die EP-A-0 737 703 liefert Hydrogel bildende Copolymere, die im
Unterschied zu den zuvor beschriebenen Systemen absorbierbar sind, nicht
die Verwendung von Lösungsmitteln
erfordern und anschmiegsame, gequollene, mechanisch verträgliche Gele
sind, die an umgebendem Gewebe haften. Diese Copolymere sind die
erfindungsgemäß als Komponente
(A) verwendeten, Hydrogel bildenden Copolymere.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Das
Hauptziel der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung einer
Hydrogel bildenden, selbst-solvatisierenden, absorbierbaren Polyestercopolymerzusammensetzung,
die bei Kontakt mit einer wässrigen Umgebung
zu selektiver, segmentweiser Assoziation zu einer anschmiegsamen
Hydrogelmasse in der Lage ist, die eine verbesserte kontrollierte
Freisetzung eines darin enthaltenen, biologischen Wirkstoffs liefert.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
einer derartigen Copolymerzusammensetzung, die gegebenenfalls eine
Komponente mit niedrigem Molekulargewicht umfasst.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
einer Copolymerzusammensetzung, die zur kontrollierten Freisetzung
eines biologischen Wirkstoffs/Arzneimittels zum Modulieren zellulärer Ereignisse
in der Lage ist, wie Wundheilung und Geweberegenerierung.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
eines Copolymers, das zur kontrollierten Freisetzung eines biologischen
Wirkstoffs/Arzneimittels zur therapeutischen Behandlung von Erkrankungen
in der Lage ist, wie Krebs und Infektion des Auges, der Mundhöhle, Alveolitis,
Knochen-, Haut-, Vaginal- und Nagelinfektionen.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
eines Copolymers, dass in lebendes Gewebe oder dessen Oberfläche extrudiert
oder injiziert werden kann, um eine Schutzbarriere mit einem entzündungshemmenden
Mittel oder einem Mittel zu liefern, das die Produktion von fibrotischem
Gewebe hemmt, um Zustände
wie postchirurgische Adhäsion
zu behandeln.
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Eine
weitere Aufgabe dieser Erfindung ist die Bereitstellung einer derartigen
Copolymerzusammensetzung, um einen Träger für Peptide oder Proteine, Vakzine,
lebende Zellen oder lebensfähiges
Gewebe für nachhaltige
biologische Funktionen sowohl in vitro als auch in vivo zu bilden
oder aufzubauen.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
eines solchen Copolymers, das als Blockiermittel oder Siegelmittel
zur Behandlung von Defekten in Gefäßen wirken kann.
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Die
vorliegende Erfindung liefert somit:
Eine Hydrogel bildende,
selbst-solvatisierende, absorbierbare Polyestercopolymerzusammensetzung,
die bei Kontakt mit einer wässrigen
Umgebung zu selektiver, segmentweiser Assoziation zu einer anschmiegsamen Hydrogelmasse
in der Lage ist, wobei das Copolymer (Komponente A) umfasst:
- (i) einen hydrophoben Polyesterblock X und
einen hydrophilen Block Y, wobei die Blöcke X und Y kovalent in einer
Anordnung ausgewählt
aus der Gruppe umfassend X-Y-X, (X-Y)n und
verzweigten Strukturen davon miteinander verbunden sind;
wobei
der hydrophobe Block mehr als 50% der Masse des Copolymers ausmacht
und von einem Verfahren abgeleitet ist, das Ringöffnung von einem oder mehreren
cyclischen Monomer(en) ausgewählt
aus der Gruppe umfasst, die durch Glykolid, Lactid, Trimethylencarbonat, ε-Caprolacton
und p-Dioxanon dargestellt wird;
- (ii) biologischen Wirkstoff oder Mischungen biologischer Wirkstoffe,
die in dem Copolymer (Komponente A) in Form von
(1) Mikroteilchendispersion,
(2)
einer auf der Oberfläche
abgelagerten Beschichtung auf absorbierbaren, mikroporösen Teilchen,
oder
(3) auf der Oberfläche
von absorbierbaren Mikroteilchen ionisch gebundenen Molekülen,
vorliegt
bzw. vorliegen, die unter Bildung von Mikrokapseln in einem absorbierbaren
Polymer ausgewählt aus
kristallinem oder nicht-kristallinem Lactid/Glykolid-Copolymer,
amorphem l-Lactid/d,l-Lactid-Copolymer, Caprolacton/Glykolid-Copolymer
oder Trimethylencarbonat/Glykolid-Copolymer, das in Chloroform, Methylenchlorid,
Aceton, Acetonitril, Ethylacetat oder Ethylformiat lösbar ist,
eingekapselt sind.
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Die
Copolymerzusammensetzung umfasst eine Basiskomponente, die hier
als "Komponente
A" bezeichnet wird.
Die Begriffe "Komponente
A" und "Copolymer(e)" sind hier austauschbar
und beziehen sich auf die grundlegende Struktur der erfindungsgemäßen Copolymere.
Die Komponente A umfasst eine Molekülkette mit einem hydrophilen
Block, hier als "Y" bezeichnet, und
einem relativ hydrophoben Polyesterblock, hier als "X"-bezeichnet. Der hydrophobe Block X
und der hydrophile Block Y umfassen eine Molekülstruktur mit der folgenden
Formel: X-Y-X oder (X-Y)n und verzweigte
Strukturen davon. Der hydrophobe Block X umfasst einen Polyester,
der durch Pfropfen von Glykolid, Lactid, ε-Caprolacton, p-Dioxanon, Trimethylencarbonat
oder Kombinationen davon auf die Hydroxyl- oder Aminogruppen eines
hydrophilen Polymervorläufers,
d. h. Y, gebildet werden; der hydrophile Block Y umfasst ein Polyoxyethylen,
Poly(oxyethylenb-oxypropylen), Polypeptidpolyalkylenoxamat, Polysaccharid
und Derivate davon; oder ein flüssiges
Polyetherglykol mit hohem Molekulargewicht, das mit Oxalat- oder
Succinatfunktionalitäten
in linearer oder verzweigter Form miteinander verbunden ist.
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Die
Komponente A umfasst gegebenenfalls Carboxylendgruppen, die nach
irgendeiner in der Technik bekannten Technik gebildet worden sind,
wie beispielsweise Endgruppensuccinylie rung oder -glutarylierung. Des
erleichtert das ionische Binden eines biologisch Wirkstoffs oder
Arzneimittels an die Komponente A, so dass eine Arzneimittelfreisetzung
moduliert werden kann. Der biologisch Wirkstoff oder das Arzneimittel
ist auf der Komponente A in einer unlöslichen Form ausgewählt aus
(a) einer mikropartikulären
Dispersion, (2) einer auf der Oberfläche abgelagerten Beschichtung
auf absorbierbaren mikroporösen
Mikroteilchen und/oder (3) ionisch gebundenen Molekülen auf
den Oberflächen
absorbierbarer Mikroteilchen vorhanden, die vorzugsweise mikroporös sind,
welche unter Bildung von Mikrokapseln in einem absorbierbaren Polymer
verkapselt sind, um ihre Freisetzung weiter zu modulieren. Die Verkapselung
kann erreicht werden, indem eine Dispersion von aktiven Mikroteilchen
in Lösung
auf einem absorbierbaren Polymer durch (a) Lösungsmittelverdampfen mit oder
ohne Emulsion, (b) Lösungsmittelaustausch
vernebelter Mikrotröpfchen
auf einem vorgekühlten
organischen Lösungsmittel
wie 2-Propanol, das für
das Polymer ein Nicht-Lösungsmittel
ist, (c) Ersetzen des Nicht-Lösungsmittels
in (b) durch überkritisches
Fluid oder (d) Ersetzen von 2-Propanol durch eine Lösung von Wasser
in organischem Lösungsmittel
eine Phasentrennung eingehen gelassen wird.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung umfasst die Komponente A gegebenenfalls einen damit
assoziierten absorbierbaren Träger,
der hier als "Komponente
B" bezeichnet wird.
Der Begriff "damit
assoziiert" bezieht
sich hier auf irgendein chemisches und/oder physikalisches Mittel,
das in der Technik zum Kombinieren von Komponenten miteinander bekannt
ist. Die Funktion von Komponente B liegt im Tragen des biologischen
Wirkstoffs. Dies ist für
Medikamente besonders erwünscht,
die einen anfänglich
hohen Arzneimittelschub und danach verlängerte Freisetzung und somit
sehr stark geregelte Verfügbarkeit
von Arzneimitteln an der biologischen Stelle erfordern, um die Freisetzung
des an die Komponente B gebundenen Biowirkstoffs zu modulieren,
wobei letzterer dann in dem absorbierbaren Polymer verkapselt ist.
Das eingekapselte System kann dann als solches zur Injektion in
einer wässrigen
Dispersion verwendet werden. Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird die eingekapselte Komponente B mit einem gebundenen
biologisch aktiven Mittel, wie einem Peptid oder Protein, in einem
absorbierbaren Polymer als Teil einer wässrigen pharmazeutischen Formulierung
zur Verwendung in parenteralen Anwendungen umhüllt.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung umfasst die Komponente A mit oder ohne Komponente
B gegebenenfalls einen damit assoziierten, ähnlich aufgebauten Blockcopolyester
mit niedrigem Molekulargewicht. Der Copolyester mit niedrigem Molekulargewicht
ist vorzugsweise ein Weichmacher, und der Weichmacher wird hier
insbesondere als "Komponente
C" bezeichnet.
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Es
sei darauf hingewiesen, dass Komponente A und/oder Zusammensetzungen
von Komponenten A, B, C, des biologischen Wirkstoffs und Varianten
davon einen weiten Bereich von Eigenschaften liefern können, um
verschiedene Erkrankungen zu behandeln, einschließlich, aber
nicht eingeschränkt
auf Dental-, ophthalmische, orthopädische und Gefäßanwendungen.
Die erfindungsgemäßen Copolymerzusammensetzungen können beispielsweise
(1) in lebendes Gewebe oder auf die Oberfläche von lebenden Geweben extrudiert oder
injiziert werden, um eine Schutzbarriere zur Verhinderung postchirurgischer
Adhäsion
zu liefern; (2) als Blockiermittel oder Siegelmittel zur Behandlung
von Defekten in Gefäßen dienen,
wie Blutgefäßen; (3)
die kontrollierte Freisetzung eines biologischen Wirkstoffs/Arzneimittels
zum Modulieren zellulärer
Ereignisse erleichtern, wie Wundhei lung und Geweberegenerierung,
oder therapeutische Behandlung von Krebs und Erkrankungen wie Infektion
des Periodonts, des Auges, Alveolitis, Knochen-, Haut-, Vaginal-
und Nagelinfektionen; (4) das nachhaltige in vitro- oder in vivo-Wachstum
lebensfähiger
Zellen und/oder lebender Gewebe zum Zweck des Gewebe-Engineering
erleichtern; (5) Wundheilung und Vergrößerung unterstützen; (6)
Hämostase
erleichtern; (7) die Leistung von Gewebeklebern modulieren und (8)
für die
Heilung von Verbrennungen und Geschwüren (Ulcer) verwendet werden.
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Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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Der
Begriff "hydrophober
Block" bzw. "hydrophobe Blöcke" beziehen sich, so
wie sie hierin verwendet werden, auf absorbierbaren Polyesterkettenblock
bzw. absorbierbare Polyesterkettenblöcke oder Segment(e) mit variabler
Länge,
der bzw. die in isolierter Form vorliegen, praktisch amorphes (mit
weniger als 5% Kristallinität)
oder vollständig
amorphes Material mit einer Tg unter 25°C produzieren
und vorzugsweise bei Raumtemperatur eine viskose Flüssigkeit
ist bzw. sind. Der hydrophobe Block bzw. hydrophobe Blöcke X umfasst bzw.
umfassen Copolymersegmente mit im Stand der Technik bekannten Chemien,
wie jene, die aus cyclischen Lactonen, Glykolid, l-Lactid, dl-Lactid, ε-Caprolacton,
p-Dioxanon und/oder Trimethylencarbonat zusammengesetzt sind, wie
von Shalaby, 1988, hier an anderer Stelle zitiert, beschrieben ist,
auf dessen Offenbarung hier Bezug genommen wird. Insbesondere umfasst
bzw. umfassen hydrophobe(s) Sgment(e) oder Block (Blöcke) X Lactid/Glykolid-Copolymer (mit 51
bis 80% l- oder dl-Lactid).
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Der
Begriff "hydrophiler
Block" bzw. "hydrophile Blöcke" bezieht sich, so
wie er hier verwendet wird, auf polymere Blöcke oder Segmente, die, wenn
sie in isolierter Form vorliegen, wasserlöslich sind. Hydrophiler Block
bzw. hydrophile Blöcke
oder Segment(e) Y umfasst bzw. umfassen Poly(oxyethylen) mit oder
ohne Nebenkomponente eines höheren
Homologen, wie Poly(oxypropylen)polypeptid, Polyalkylenoxamat (Shalaby
et al., 1980, hier an anderer Stelle zitiert, wobei auf die Offenbarung
hier Bezug genommen wird), Polysaccharid oder Derivaten davon. Die
Länge des
hydrophilen Blocks und seine Gewichtsfraktionen können variiert
werden, um die Rate der Gelbildung, seinen Modul, seinen Wassergehalt,
Diffusionsfähigkeit
des bioaktiven Arzneimittels durch das Gel hindurch, sein Haftvermögen an umgebendem
Gewebe und Bioabsorbierfähigkeit
zu modulieren.
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Der
Begriff "Hydrogel" oder "Hydrogelmasse" bezieht sich, so
wie er hier verwendet wird, auf Materialien, die eine hohe Neigung
zur Wasserabsorption und/oder -retention aufweisen und mechanische
Integrität durch
physikalische Vernetzungen beibehalten, die von reversibler Natur
sind.
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Der
Begriff "physikalische
Vernetzungen" bezieht
sich, so wie er hier verwendet wird, auf eine dreidimensionale Struktur,
die durch physikalische Quasi- oder Pseudovernetzungen oder ionische
Bindungen, verglichen mit kovalenter Vernetzung, zusammengehalten
wird. Diese physikalischen Vernetzungen erleichtern die Reversibilität des Hydrogels.
Diese Eigenschaft der Reversibilität kann durch äußere Faktoren
wie Lösungsmittel
oder Wärme
beeinflusst werden.
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Der
Begriff "selbst-solvatisierend" bezieht sich, so
wie er hier verwendet wird, auf Komponenten von Ketten, die in Abwesenheit
externer Faktoren, d. h. Lösungsmitteln,
eine größere Affinität für physikalische Wechselwirkung
haben, so dass die Komponenten in der Lage sind, praktisch ein Einphasensystem
zu bilden.
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Der
Begriff "anschmiegsam" bezieht sich, so
wie er hier verwendet wird, auf ein Material mit niedrigem Modul,
das leicht verformbar ist.
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Der
Begriff "biologischer
Wirkstoff" schließt hier
im Allgemeinen irgendeine Zusammensetzung oder Stoffzusammensetzung
ein, die, wenn sie in die gewählte
Gebrauchsumgebung abgegeben wird, ein festgelegtes, günstiges
und brauchbares Ergebnis herbeiführt.
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Der
Begriff "Arzneimittel" oder "Mittel" schließt, so wie
er hier verwendet wird, im Allgemeinen physiologisch oder pharmakologisch
aktive Substanzen ein, um eine lokalisierte Wirkung an der Verabreichungsstelle oder
eine systemische Wirkung an einer Stelle entfernt von der Verabreichungsstelle
hervorzurufen.
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Der
Begriff "Weichmacher" bezieht sich, so
wie er hier verwendet wird, auf eine absorbierbare Polyesterzusammensetzung
mit hydrophilen und hydrophoben Komponenten ähnlich oder identisch zu/mit
jenen der Komponente A, außer
dass sie in Komponente C ein höheres
hydrophil/hydrophobes Verhältnis
als in Komponente A haben.
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Der
Begriff "absorbierbar" bedeutet ein wasserunlösliches
Material wie ein Polymer, das Kettendissoziation in der biologischen
Umgebung zu wasserlöslichen
Nebenprodukten eingeht.
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Der
Begriff "Mikroteilchen" bezieht sich auf
die Teilchen von absorbierbarem Polyester, die vorzugsweise in im
Wesentlichen Kugelform vorliegen.
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Der
Begriff "gebundenes
Mikroteilchen" bezieht
sich auf ein Mikroteilchen mit einem oder mehreren biologischen
Wirkstoff(en)/Arzneimittel(n), wie Peptid und/oder einem oder mehreren
Protein(en), das bzw. die ionisch auf dem Mikroteilchen immobilisiert
ist bzw. sind.
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Der
Begriff "eingekapseltes
Mikroteilchen" bezieht
sich auf ein gebundenes Mikroteilchen mit einer Polymerbeschichtung,
wobei die Polymerbeschichtung nicht notwendigerweise vollständig okklusiv
ist.
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Der
Begriff "Polymerkern" ist eine andere
Bezeichnungsweise für
Mikroteilchen.
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Der
Begriff "Einkapselungspolymer" bezieht sich auf
das Polymer, das zum Einkapseln (Umhüllen) eines gebundenen Mikroteilchens
verwendet wird.
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Der
Begriff "gelbildender
flüssiger
Polyester" bezieht
sich auf Materialien, die Lösungsmittels
wie Wasser absorbieren, Phasentransformation eingehen und dreidimensionale
Netzwerke aufrechterhalten, die zu reversibler Verformung in der
Lage sind.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst Hydrogel bildende, selbst-solvatisierende,
absorbierbare Polyestercopolymere, die nach Hydratisierung zu einer
Hydrogelmasse führen.
Die Hydrogelmasse wird durch Pseudovernetzungen stabilisiert, die
durch eine hydrophobe Polyesterkomponente, wie jene, die aus cyclischen
Estern zusammengesetzt ist, z. B. Glykolid, l-Lactid, dl-Lactid, ε-Caprolacton,
p-Dioxanon, Trimethylencarbonat, gebunden an eine hydrophile Komponente
geliefert werden, die aus Blöcken
zusammengesetzt ist, wie jene, die von Polyethylenglykol, Polypeptid,
Polyalkylenoxamat (US-A-4 209 607 und US-A-4 226 243 von Shalaby et al., hier zitiert
zum Zweck der Bezugnahme) oder Polysaccharid und Derivaten davon
abgeleitet sind. Die Polyestercopolymere mit oder ohne Modifizierungsmittel
gehen in der biologischen Umgebung Hydratisierung ein, die zu selektiver
segmentweiser Assoziation führt,
wodurch an der Aufbringungsstelle anschmiegsame Hydrogele gebildet
werden.
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Die
erfindungsgemäßen Copolymerzusammensetzungen
sind für
die lokalisierte kontrollierte Abgabe von biologischen Wirkstoffen/Arzneimitteln
und zum Schutz oder Vergrößern von
beschädigten,
geschwächten und/oder
traumatisierten Geweben besonders brauchbar. Zu besonderen Anwendungen
der erfindungsgemäßen Copolymerzusammensetzungen
gehören:
(a) die Behandlung der Periodontalerkrankung, wobei ein Tetracyclin-,
Doxycyclin- oder
Chlorhexidin-enthaltender Hydrogelbildner in die Periodontaltasche
injiziert wird, um ein haftendes Gel oder eine halbfeste Masse in
der Tasche zur kontrollierten Freisetzung dieser antimikrobiellen
Arzneimittel über
einen Zeitraum von 2 bis 45 Tagen zu liefern. Nahe der praktischen
Erschöpfung
des Arzneimittels wird das Polymer beginnen, im Wesentlichen zu
absorbieren und/oder zu zerfallen, wenn es die fortgeschrittenen
Stadien des Abbaus durchläuft;
(b) die Prävention
und Behandlung der Alveolitis mit ähnlichen Formulierungen wie
Komponente A; (c) Bereitstellung einer Hydrogelbarriere mit oder
ohne nicht-steroidale, entzündungshemmende
Arzneimittel oder Mittel, die Produktion von fibrotischem Gewebe
auf traumatisiertem Gewebe verhindern, um postchirurgische Adhäsion zu
verhindern; (d) Anwendungen als antimikrobielles Hydrogel zur Behandlung
von Vaginalinfektionen; (e) Behandlung von Knochenerkrankungen wie
Osteomyelitis mit injizierbaren Formulierungen, die Antibiotika
einschließlich
Gentamicin und Vancomycin umfassen; (f) Beschleunigen der Geweberegenerierung
in geschwächtem
weichem und hartem Gewebe, z. B. gebrochenen Knochen, Ulcer, Verbrennungen,
durch Verwendung von Formulierungen, die Wachstumspromotoren umfassen,
wie Wachstumsfaktoren oder ihren oligomeren Analogen und (g) Behandlung
von Erkrankungen wie Psoriasis und infizierten Nägeln unter Verwendung von Formulierungen,
die antimikrobielle Mittel umfassen. Andere Anwendungen der erfindungsgemäßen Hydrogel
bildenden Copolymerzusammensetzungen schließen (a) Siegelmittel für Blutge fäße; (b)
Vaskularblockiermittel; (c) Träger
für injizierbare
entzündungshemmende
Formulierungen zur Behandlung von Gelenkerkrankungen; (d) aktiven
Träger
für lebensfähige Zellen
oder lebendes Gewebe; (e) Träger
zur Abgabe von Antikrebsmitteln, die ein Peptid oder Protein oder
Mischungen davon sein können;
(f) hämostatisches
Mittel; (g) Hilfsmittel für
Ligiervorrichtungen, wie chirurgische Klammern und Nahtmaterialien,
und (h) Gewebekleber ein.
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Die
erfindungsgemäßen Copolymerzusammensetzungen
umfassen eine Primär-
oder Basiskomponente, die hier als "Komponente A" bezeichnet wird. Die Komponente A umfasst
Molekülketten
mit einem hydrophilen Block, hier als "Y" bezeichnet,
und einem relativ hydrophoben Polyesterblock, hier als "X" bezeichnet. Die Molekülstruktur
des hydrophoben Blocks X und des hydrophilen Blocks Y umfasst eine
der folgenden Formeln: X-Y-X oder (X-Y)n und
verzweigte Strukturen davon. Der hydrophobe Block X umfasst einen
Polyester, der durch Pfropfen von Glykolid, Lactid, ε-Caprolacton,
p-Dioxanon, Trimethylencarbonat oder Kombinationen davon auf die
Hydroxyl- oder Amino-Endgruppen eines hydrophilen Polymervorläufers, d.
h. Y, gebildet wird. Der hydrophile Block Y umfasst vorzugsweise
ein Polyoxyethylen, Poly(oxyethylen-b-oxypropylen), Polypeptid,
Polyalkylenoxamat, Polysaccharid und Derivate davon oder ein flüssiges Polyetherglykol
mit hohem Molekulargewicht, das mit Oxalat- oder Succinatfunktionalitäten in linearer
oder verzweigter Form miteinander verbunden ist.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Komponente A ein Polyethylenglykol mit einem Molekulargewicht
von etwa 400 Dalton, das mit Succinat- oder Oxalatbrücken vorab
miteinander verbunden worden ist, um die Länge des hydrophilen Blocks
und somit das Molekulargewicht von A zu erhöhen, ohne seine Kristallisation
zu begünstigen.
Das hydrophile Präpoly mer "Y" mit Hydroxyl-Endgruppen wird mit einer Mischung
60/40 dl-Lactid/Glykolid endgepfropft, um ein Blockcopolymer mit
einer hydrophilen Blockfraktion "Y" von etwa 0,25 zu
produzieren. Um Komponente A aufnahmefähiger für basische Arzneimittel zu
machen, können
seine Endgruppen gegebenenfalls carboxyliert sein, beispielsweise
durch ihre Acylierung mit Bernsteinsäureanhydrid. Die Komponente
A wird mit konventionellen Mitteln in eine biologische Zielstelle
eingeführt
und geht danach selektiv segmentweise Segregation ein, um ein flexibles,
anschmiegsames, reversibles Gel zu bilden, das an den umgebenden
Geweben haftet und die Konfiguration der Stelle annimmt. Die erfindungsgemäße Komponente
A weist besonders bevorzugt eine Eigenviskosität bei 25°C in Chloroform im Bereich zwischen
0,03 und 0,80 dl/g auf und kann bei Raumtemperatur als Flüssigkeit
oder praktisch amorphes Material (mit weniger als 5% Kristallinität) mit einer
Tg von weniger als 25°C vorliegen, die durch eine
Düse extrudiert oder
durch eine Spritzennadel verabreicht werden kann.
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Die
Komponente A umfasst Copolymerketten mit selbst-solvatisierenden
Komponenten (analog zu Phasenmischen von mischbaren Zweikomponentengemischen),
damit es als viskoses, extrudierbares Material bei Raumtemperatur
vorliegen kann und bei Verabreichung an eine biologische Stelle
sich in ein flexibles reversibles Hydrogel umwandeln kann. Diese
Hydrogene haften hartnäckig
an angrenzenden Geweben und nehmen die Form der Stelle an. Die vorliegenden
Copolymere sind an sehr empfindlichen Stellen mechanisch verträglich und
können
auch äußere mechanische
Beanspruchungen oder Schocks abmildern. Die erfindungsgemäßen Copolymere
können
leicht angewendet werden, ohne ein größeres, äußeres, wasserlösliches,
potentiell cytotoxisches, organisches Lösungsmittel einzubauen, um
nach Verabrei chung in-situ-Koagulation zu einer festen Masse zu
erleichtern.
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Die
Komponente A kann mit ihrem biologischen Wirkstoff/Arzneimittel,
wie einem nicht-steroidalen entzündungshemmenden
Arzneimittel (MSAID) oder aktivem Polypeptid, als Schutzbarriere,
Blockiermittel von Vaskulardefekten, die durch Nadelstiche verursacht
wurden, Siegelmittel für
beschädigte
Oberflächen
zur Verhinderung der postchirurgischen Adhäsion oder als Träger für Immunstimulantien
oder lebensfähige
Zellen verwendet werden. Die mit einem antimikrobiellen Mittel/Arzneimittel
gemischte Komponente A kann injiziert oder mit einem geeigneten
bekannten Applikator topisch aufgebracht werden, um Knochen-, Knorpel-,
Nagel-, Haut- und Vaginalinfektionen zu behandeln.
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Die
Komponente A schließt
biologischen Wirkstoff/Arzneimittel ein, wie ein antimikrobielles
Mittel, anästhetisches
Mittel, Antibiotikum und/oder Peptid oder Protein, um zelluläre Ereignisse
zu regulieren. Der biologische Wirkstoff/Arzneimittel kann beispielsweise
Antipilzmittel, antibakterielle Mittel, Antibiotika, entzündungshemmende
Mittel, Antikrebsmittel, Immunsuppressiva, Immunostimulantien, Dentaldesensibilisierungsmittel,
Geruchsmaskiermittel, Immunreagentien, Anästhetika, Antiseptika, Nährstoffe,
Antioxidantien, Lipopolysaccharid-Komplexiermittel, Prostaglandinanaloga,
Cisplatin, Peroxide, Gewebewachstumsfaktoren, eine Mischung von
beliebigen der vorhergehenden und dergleichen umfassen. Das Mittel/Arzneimittel
kann ganz oder teilweise auf der Komponente A mit oder ohne Carboxy-terminalen
Enden abgelagert werden. Gemäß einer
alternativen Ausführungsform
kann der biologische Wirkstoff/Arzneimittel ganz oder teilweise
auf einem festen Träger
abgelagert werden, hier als "Komponente
B" bezeichnet. Die
Komponente B ist vorzugsweise vor dem Mischen mit der Kom ponente
A ein absorbierbares Pulver. Die Komponente B ist insbesondere ein absorbierbarer,
mikroporöser
Polyester mit niedrigem Molekulargewicht, der hochkristallin und
in der Komponente A praktisch unlöslich ist, oder die Komponente
B mit dem aktiven Mittel wird mit einem weniger absorbierbaren Polymer
umhüllt,
um die Freisetzung des Biowirkstoffs zu modulieren.
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Eine
bevorzugte Formulierung der Komponenten A/B umfasst eine Mischung
von 20/80 B/A, wobei B ein niedermolekulares, mikroporöses Polyglykolid
mit 0,70 bis 0,95 Feststofffraktion, einer durchschnittlichen Teilchengröße von 0,5
bis 200 μm
und carboxyltragenden Ketten ist. Eine hohe Konzentration der Carboxylgruppen
an den Ketten kann erreicht werden, indem die Komponente B mit Di-
oder Polycarbonsäure
als Initiatoren hergestellt wird, wie Äpfel-, Citronen- und Weinsäure. Das
auf der Komponente B abgelagerten Mittel kann ein Freisetzungsprofil
zeigen, das mehrphasig sein kann, einschließlich: (a) einfacher rascher
Diffusion von löslichem
freiem Arzneimittel durch das Gel A; (b) langsame Diffusion von
löslichem
freiem Arzneimittel, das in den Poren von B untergebracht ist; und
(c) Arzneimittelfreisetzung an der Oberfläche (sowohl außen als auch
Poren) von B oder den Kettenenden von carboxylierten A-Ketten durch
Ionenaustausch von ionisch gebundenen Molekülen. Um die Freisetzung von
Wirkstoffen wie Aminosäuren,
Peptiden oder Proteinen zu modulieren, die an die Komponente B gebunden
sind, wird das gesamte System in einem absorbierbaren Polymer umhüllt. Dies
wird zusammen mit der Komponente A verwendet. Bei anionischen Arzneimitteln
kann die Komponente B chemisch modifiziert werden, um seine verfügbare Ladung
umzukehren, um als Anionenaustauscher zum Binden von carboxyltragenden
Biowirkstoffen zu wirken. Ähnlich
den Kationen austauschenden Mikroteilchen wird der Anionenaustauscher
in einer umhüllten
Form in einer wässrigen
Dispersion oder einem nichtwässrigen
Gelbildner verwendet.
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Durch
Variieren der Konzentration der Komponente B in der Komponente A
können
die Fließcharakteristika
und das Freisetzungsprofil des Mittels moduliert werden. Dies ist
wichtig, weil die Fließcharakteristika oder
Eigenschaften von Komponente A/B-Formulierungen in bestimmten Anwendungen
die klinische Wirksamkeit bestimmen können, insbesondere in Fällen der
Behandlung von Periodontalerkrankung, Nagelinfektion und Knocheninfektion,
wo eine hohe Viskoelastizität
(wegen der hohen Gewichtsfraktion der mikropartikulären dispergierten
Phase und ihrer physikomechanischen Verriegelung mit der viskosen
flüssigen
kontinuierlichen Phase A) des Gelverbunds geeignet ist, um mechanische
Stabilität
an der Zielstelle zu gewährleisten.
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Die
Komponente A schließt
gegebenenfalls eine absorbierbare Komponente mit niedrigem Molekulargewicht
ein. Diese Komponente kann die rheologischen Eigenschaften, Gelbildungszeit
und mechanische Anordnung von Komponente A an der Zielstelle modulieren.
Die Komponente mit niedrigem Molekulargewicht ist ein Weichmacher,
und der Weichmacher wird hier insbesondere als "Komponente C" bezeichnet. Die Komponente C kann (a)
die Dispersion der Komponente B in der Komponente A unterstützen, (b)
die Viskosität
des Gesamtsystems der Komponente A/B-Formulierung reduzieren, (c) zur Herabsetzung
der Viskosität
und Erleichterung der Injizierbarkeit von Komponente B beitragen,
wenn sie allein oder mit einer biologisch aktiven Verbindung verwendet
wird, und/oder (d) die Hydratisierungsrate oder Gelbildungsrate
erhöhen.
Der absorbierbare Weichmacher, wie Komponente C, kann die Viskosität und/oder
Gelbildungsrate der Komponente A mit oder ohne eine Komponente B
modulieren, wodurch ihre Anwendbarkeit erweitert wird. Hochviskose
Formen der Komponente A können
leicht mit einer Polyestercopolymer komponente C mit niedrigem Molekulargewicht
(Eigenviskosität
von 0,03 bis 0,15) weichgemacht werden, die aus den gleichen oder
physikalisch verträglichen
chemischen Einheiten wie die Komponente A, jedoch einer anderen
hydrophilen Gewichtsfraktion aufgebaut ist, um leicht injizierbare
flüssige
Systeme herzustellen.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
wird die Komponente A durch Endpfropfen eines Polyethylenglykols
mit einem Molekulargewicht von etwa 400 bis 900 Dalton mit einer
Mischung aus Glykolid und l- oder dl-Lactid in Gegenwart von Zinn(II)octoat
als Katalysator gebildet, um ein Blockcopolymer mit (a) Ether/Ester-Massenverhältnissen
von 20-49/80-51, vorzugsweise 25-40/75-55 und am meisten bevorzugt. 30-40/70-60
zu erzeugen, (b) mit einer Eigenviskosität in Chloroform bei 25°C von etwa
0,03 bis 0,80, vorzugsweise etwa 0,1 bis 0,6, insbesondere etwa
0,15 bis 0,5 und am meisten bevorzugt etwa 0,2 bis 0,4 dl/g und
(c) in Form eines extrudierbaren, im Wesentlichen amorphen Halbfeststoffs
mit einer Tg von weniger als 25°C, vorzugsweise
einem amorphen Material mit einer Tg von
weniger als 37°C
und insbesondere einer viskosen Flüssigkeit bei Raumtemperatur,
die durch eine Spritzennadel leicht verabreicht werden kann.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
wird die Komponente A durch Endpfropfen eines miteinander mittels
Oxalat, Succinat oder Glutarat verbundenen flüssigen Polyethylenglykols mit
einem Molekulargewicht von mehr als 1200 Dalton mit einer Mischung
aus Glykolid und l- oder dl-Lactid in Gegenwart von Zinn(II)octoat
als Katalysator gebildet, um ein Blockcopolymer mit (a) Ether/Ester-Massenverhältnissen von
20-49/80-51, vorzugsweise
25-40/75-55 und am meisten bevorzugt 30-40/70-60 zu erzeugen, (b)
mit einer Eigenviskosität
in Chloroform bei 25°C
von etwa 0,03 bis 0,80, vorzugsweise etwa 0,1 bis 0,60, insbesondere etwa
0,15 bis 0,50 und am meisten bevorzugt etwa 0,2 bis 0,4 dl/g und
(c) in Form eines extrudierbaren, im Wesentlichen amorphen Halbfeststoffs
mit einer Tg von weniger als 25°C, vorzugsweise
einem amorphen Material mit einer Tg von
weniger als 25°C
und insbesondere einer viskosen Flüssigkeit bei Raumtemperatur,
die durch eine Spritzennadel leicht verabreicht werden kann.
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Formulierungen,
die aus den erfindungsgemäßen Polyester-Alkylencarbonat-Copolymeren
zusammengesetzt sind, sind geeignete Träger für biologische Wirkstoffe/Arzneimittel
bei typischen Beladungsniveaus von etwa 0,02 bis 20%. Die Kette
von Komponente A oder Komponente C kann succinyliert werden, um saure
Endgruppen für
ionische Bindung der Mittel/Arzneimittel zu liefern. Aus der Komponente
A oder den Komponenten A/C hergestellte flüssige Zusammensetzungen können beim
Kontaktieren einer flüssigen
Umgebung Hydrogele bilden. Dies wird durch die Hydratisierung des
hydrophilen Blocks der Copolymerketten erreicht, die zu intramolekularen
Konformationsänderungen
und Assoziation der hydrophoben Blöcke (oder Segmente) als Pseudovernetzungen
in einem reversiblen hydrophil/hydrophoben Hydrogelsystem führt.
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Bei
Copolymerformulierungen, die das Mittel umfassen, liefert eine derartige
Morphologie eine geeignete Umgebung für die kontrollierte Freisetzung
des Mittels. Das Mittel kann in dispergierter Form vorhanden sein.
Das Mittel wird vorzugsweise auf einem mikronisierten Pulver abgelagert,
insbesondere einem mikroporösen,
absorbierbaren Pulver und am meisten bevorzugt einem Pulver (Komponente
B), das eine Ionen bindende, hohe Oberfläche zum ionischen Immobilisieren
eines Teils des löslichen
Mittels bietet, um seine Freisetzung zu steuern und somit Copolymere
mit einem mehrphasigen Freisetzungsprofil über einen Zeitraum von 2 bis
60 Tagen zu produzieren. Um die Freisetzung ferner bis auf 3 oder
6 Monate zu verlängern,
wird das Mikroteilchenmaterial mit dem imobilisierten aktiven Mittel
mit einem langsam absorbierenden Polymer beschichtet oder umhüllt. Dies
kann in einem nicht-wässrigen,
gelbildenden System verwendet werden (z. B. Komponente A).
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Die
biologischen Wirkstoffe können
insbesondere als (a) dispergierter Feststoff in Komponente A; (b) Beschichtung
auf Komponente B; (c) ionisch gebundene Moleküle auf Komponenten A und/oder
B und/oder (d) mechanisch in den Poren von Komponente B gehalten
vorliegen. Jede dieser Formen von Arzneimittel hat ihren eigenen
Freisetzungsweg und somit Bioverfügbarkeit an der Stelle. In
Abhängigkeit
von der Konzentration von Komponente B kann die Hydrogel bildende
Formulierung mit einem breiten Bereich von Eigenschaften und Gelbildungskinetiken
hergestellt werden, um ihre Verwendung in vielen Anwendungen zu
ermöglichen.
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Die
Komponente A mit einem biologischen Wirkstoff und/oder Komponenten
B und/oder C wird zur Behandlung von Periodontalerkrankung, Osteomylitis
und Alveolitis verwendet. Wenngleich eine Diskussion der Verwendung
der erfindungsgemäßen Copolymere
zur Behandlung der Periodontalerkrankung folgt, sei darauf hingewiesen,
dass diese Diskussion nur der Veranschaulichung, nicht aber der
Einschränkung
dient und die erfindungsgemäßen Copolymere
breite Anwendungsgebiete haben. Periodontalerkrankung ist, so wie
er hier verwendet wird, ein allgemeiner Begriff für eine Anzahl
von Erkrankungen, die das Periodontalgewebe betreffen. Diese Erkrankungen
sind durch einen Symptomenbereich gekennzeichnet, zu dem Entzündung, Bluten, Absonderung
von Eiter aus dem Gingivalsulcus, Vertiefung des Sulcus unter Bildung
von Periodontaltaschen, Gewebeläsionen,
Verlust von Verbindungsgewebe, Alveolarknochenverlust und schließlich lokkere
Zähne und Zahnverlust
gehören.
Die Hauptursache der Pe riodontalerkrankung ist, wie mittlerweile
vermutet wird, eine bakterielle Infektion des Plaques, der sich
an Zahnoberflächen
unterhalb des Zahnfleischrands bildet. Die erfindungsgemäßen Copolymerformulierungen
sind für
eine verlängerte
kontrollierte Abgabe eines Bereichs von Arzneimitteln und Mitteln
brauchbar, wie beispielsweise: (a) eine prophylaktische verlängerte Aufbringung
von Mineralien und Ionen, wie Calcium- und Fluoridion, (b) eine
verlängerte
kontrollierte Einwirkung von lokalen Antiseptika einschließlich Chlorhexidin
und Tibezoniumiodid; (c) eine kontrollierte Antibiotikaabgabe einschließlich solcher
Antibiotika wie Aminoglykosiden, Makroliden wie Erythromycin, Penicillinen,
Cephalosporinen und dergleichen; (d) eine Abgabe von Anästhetika/Analgetika
vor oder nach chirurgischen Eingriffen oder zur Behandlung anderer
Schmerzen im Mund unter Verwendung von Mitteln wie Lokalanästhetika
vom Amidtyp, wie Lidocain, Mepivacain, Pyrrocain, Bupivacain, Prilocain,
Etidocain oder dergleichen; (e) eine lokal kontrollierte Abgabe
von nicht-steroidalen entzündungshemmenden
Arzneimitteln, wie Ketorolac, Naproxen, Diclofenac-Natrium und Fluribiprofen;
und (f) eine lokale kontrollierte Freisetzung von antiviralen Mitteln
(z. B. Aciclovir und Ganciclovir), Immunsuppressiva (z. B. Cyclosporin),
Antiglaukom-Arzneimitteln und Antikrebsmitteln (Interferon und Somatostatinanaloga).
Es ist bekannt, dass in bestimmten Therapieformen Kombinationen
von Mitteln/Arzneimitteln in demselben Abgabesystem, d. h. erfindungsgemäßem Copolymer,
brauchbar sein können,
um eine optimale Wirkung zu erhalten. Ein antibakterielles Mittel
und ein entzündungshemmendes
Mittel können
beispielsweise in einem einzigen Copolymer kombiniert werden, um
eine kombinierte Wirksamkeit zu liefern.
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Es
ist in letzter Zeit auch gezeigt worden, dass ein Nachwachsen und
eine Reparatur von Periodontalverbindungs-gewebe mit Hilfe von Polypeptid-Mitogenesewachstumsfaktoren
begünstigt
werden kann. Siehe beispielsweise V.P. Terranova et al., Biochemically
Medicated Periodontal Regeneration, J. Periodont. Res., 22, Seiten
248-251, worauf hier Bezug genommen wird. Die erfindungsgemäßen Copolymere
können
so entworfen werden, dass sie geeignet verkapselte oder nicht-verkapselte
Wachstumsfaktoren einschließlich
Epidermalwachstumsfaktoren, von menschlichen Thrombozyten abgeleitetem
TGF-B, Endothelialzellwachstumsfaktoren, Thymozyten aktivierende
Faktoren, von Thrombozyten abgeleitete Wachstumsfaktoren, Fibroblastwachstumsfaktoren,
Fibronectin oder Laminin freisetzen.
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Das
Arzneimittel/Mittel kann in einer Menge von etwa 0,1 bis etwa 70%,
vorzugsweise etwa 1% bis etwa 50%, am meisten bevorzugt etwa 2%
bis etwa 30% verwendet werden. Die erfindungsgemäßen Copolymere können so
entworfen werden, dass sie Arzneimittel freisetzen, um zahlengemittelte
Konzentrationen im stationären
Zustand von etwa 1 µg
bis etwa 2000 µg,
vorzugsweise etwa 20 µg
bis etwa 1200 µg,
am meisten bevorzugt. etwa 50 µg
bis etwa 800 µg
pro Milliliter der Zahnfleischspaltflüssigkeit einer behandelten
Periodontaltasche zu liefern. Die Freisetzungsraten im stationären Zustand
können
durch Variieren von Komponentenverhältnissen der Copolymerformulierungen
geändert
werden. Die Bedingungen im stationären Zustand werden vorzugsweise
verwendet, da anfänglich
hohe Konzentrationen sowie verzögerte
Freisetzungen berücksichtigt
werden. Im Fall einer zehn(10)-tägigen
Therapie wird der stationäre
Zustand beispielsweise im Allgemeinen in etwa einem bis zwei Tagen
erreicht. Eine Formulierung zur Behandlung der Periodontalerkrankung umfasst
insbesondere 20/80 Komponenten B/A, die 1 bis 3% eines aktiven Arzneimittels
wie Chlorhexidin oder Tetracyclin enthalten.
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Zusätzlich zu
dem Mittel/Arzneimittel können
die erfindungsgemäßen Copolymerformulierungen
eine Vielfalt optionaler Komponenten einschließen. Solche Komponenten schließen Tenside,
Viskositätssteuerungsmittel,
medizinische Mittel, Zellwachstumsmodulatoren, Farbstoffe, Komplexiermittel,
Antioxidantien, andere Polymere wie Carboxymethylcellulose, Gummis
wie Guargummi, Wachse/Öle
wie Castoröl,
Glycerin, Dibutylphthalat und Di(2-ethylhexyl)phthalat sowie viele
andere ein. Diese optionalen Komponenten umfassen, falls sie verwendet
werden, etwa 0,1% bis etwa 20%, vorzugsweise etwa 0,5 bis etwa 5%
der gesamten Copolymerformulierung.
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Die
erfindungsgemäßen Copolymere
können
in die Periodontaltasche oder den Gingivalbereich eingeschoben werden
und in Form eines Teilchens, Films oder einer Lage verabreicht werden.
Die Größe, Gestalt und
Dicke kann entsprechend dem Zustand der zu behandelnden Erkrankung
verändert
werden. Die Größe, Gestalt
und Dicke werden üblicherweise
entsprechend der Größe der Periodontaltasche
des Patienten oder dem Zustand der Gingiva geändert.
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Gemäß einer
anderen Ausführungsform
der Erfindung sind pharmazeutische Formulierungen vorgesehen, die
die erfindungsgemäßen Copolymere
umfassen. Eine bevorzugte pharmazeutische Formulierung umfasst beispielsweise
ein injizierbares viskoses Fluid aus der Komponente A, den Komponenten
A/B, den Komponenten A/B/C und/oder den Komponenten A/C, die etwa
0,01% bis 10% Mittel/Arzneimittel und insbesondere etwa 0,2% bis
5 Mittel/Arzneimittel enthalten. Die Freisetzung des Mittels/Arzneimittels
erfolgt über einen
Zeitraum von 1 bis 60 Tagen und insbesondere 7 bis 45 Tagen. Das
Arzneimittel/Mittel kann antimikrobielle Mittel wie Chlorhexidin,
Tetracyclin, Doxycyclin und Metronidazol, Antibiotika wie Gentamicin
und Vancomycin und Verbindungen, die die Wundheilung oder Geweberege neration
beschleunigen können,
postchirurgische Adhäsion,
Neoplastikbildung verhindern und Blutgerinnung verhindern oder beschleunigen
können, enthalten.
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Gemäß einer
anderen Ausführungsform
der pharmazeutischen Formulierung umfasst das Copolymer einen Teil
oder alles des Biowirkstoffs abgelagert auf einem mikroporösen und/oder
feinteiligen, absorbierbaren Pulver, wie jenen, die aus kristallinem
Polyglykolid oder Copolyglykolid mit niedrigem Molekulargewicht
bestehen. Das Pulver wird durch geringe bis mäßige Umwandlung (das heißt 60 bis
95%) Ringöffnungspolymerisation
von Glykolid oder einer Mischung gebildet, die vorwiegend aus Glykolid
und geringen Mengen anderer Lactone hergestellt ist. Die Polymerisation
wird in Gegenwart von Zinn(II)octoat als Katalysator und ausreichender
Konzentration von Glykolsäure
als Initiator durchgeführt,
um eine Masse herzustellen. Nach Abschrecken, Mahlen, Walzmahlen
in einem inerten Medium und Extraktion mit Wasser, 2-Propanol, werden
mikroporöse
Teilchen mit (1) 1 bis 200 µm
und insbesondere 5 bis 75 µm
Durchmesser, (b) einer Eigenviskosität in Hexafluor-2-propanol bei
25°C von <0,03 bis 0,3 und
insbesondere <0,05
bis 0,2 dl/g gebildet, die (c) weniger als 2% Restmonomer enthalten
und (d) 0,03 bis 0,35, insbesondere 0,05 bis 0,25 Porenfraktion
haben. Zum Umhüllen
der Mikroteilchen mit einem absorbierbaren Polymer kann ein Lactidpolymer
auf Basis von 60 bis 100 Lactidresten verwendet werden.
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Gemäß einer
anderen Ausführungsform
besteht die pharmazeutische Formulierung aus der Komponente A mit
oder ohne einer Komponente C und vorgebildeten Mikrokugeln (oder
Mikrokapseln) des Biowirkstoffs/Arzneimittels in einem absorbierbaren
Polymer.
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Ein
wichtiger Unterschied zwischen konventionellen Formulierungen des
Standes der Technik und den neuen erfindungsge mäßen Copolymeren liegt darin,
dass die erfindungsgemäßen Copolymere
nicht die Verwendung organischer Lösungsmittel beinhalten. Solche
Lösungsmittel
können
die Lagerbeständigkeit
der Copolymere gefährden,
wie im Fall eines Polyesters in einem basischen Lösungsmittel
wie N-Methylpyrrolidin, das Kettendissoziation in Gegenwart von
Spurenmengen Feuchtigkeit katalysieren kann. Die Formulierungen des
Standes der Technik lehren auch die Verwendung anderer reaktiver
Lösungsmittel,
wie Propylenglykol (das die Polyesterkette durch Alkoholyse abbaut)
oder Trimethylencarbonat (das mit der Polyesterkette copolymerisieren
kann). Wenn die Formulierungen des Standes der Technik mit Strahlung
sterilisiert werden sollen, kann die Anwesenheit eines Lösungsmittels
zudem zur Erzeugung neuer chemischer Spezies führen, die aus dem Lösungsmittel
sowie der Kombination mit dem bioaktiven Bestandteil entspringen.
In der Tat können
organische Lösungsmittel,
die im Stand der Technik beschrieben sind, die Reinheit und Wirksamkeit
sowohl des Arzneimittels (optional) als auch des Polymers gefährden, was
wiederum mit unsicherem Gebrauch verbunden sein kann.
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Ein
weiteres Merkmal der erfindungsgemäßen neuen Copolymere ist, dass
die Copolymere bei Verabreichung an eine biologische Stelle keine
erkennbare Reduktion der organischen Masse zeigen, wie es bei Zusammensetzungen
des Standes der Technik der Fall ist, die in situ durch Auslaugen
einer wesentlichen wasserlöslichen
Komponente koagulieren. Auslaugen von wesentlichen wasserlöslichen
Komponenten kann mit Schrumpfung und Trennung von dem umgebenden
Gewebe und in einigen Fällen
unkontrollierter Bildung von mikroporöser Masse assoziiert sein.
Weil die erfindungsgemäßen Copolymere
aus Copolymerketten zusammengesetzt sind, können die Copolymere leicht
maßgeschneidert
werden, um ihre Viskosität
ohne Intervention einer neuen chemischen Spezies wie eines organischen
Lösungsmittels
zu modulieren.
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Ein
weiteres Merkmal der erfindungsgemäßen neuen Copolymere ist, dass
die Umwandlung der Copolymere, da sie aus selbstsolvatisierenden
Molekülen
zusammengesetzt sind, in ein Hydrogel um, ein Arzneimittel herum
eine gleichförmige
Verteilung des therapeutischen Mittels und somit ein reproduzierbareres Freisetzungsprofil
liefern, im Unterschied zu Systemen des Standes der Technik, in
denen wegen der Anwesenheit auslaugbarer Lösungsmittel komplexe physikalische
Ereignisse vorherrschen.
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Ein
erfindungsgemäßes Mikroteilchen
ist kristallin und aus absorbierbarem Polyester hergestellt, wie Polyglykolid
mit einer oder mehreren Carboxylgruppen an den individuellen Ketten,
die zu einer ausreichenden Konzentration an Carboxylgruppen an der
Oberfläche
des Mikroteilchens und der unmittelbaren Suboberfläche des
Mikroteilchens führen,
um Peptid(e) und/oder Protein(e) mit einer oder mehreren basischen
Gruppen zu komplexieren und ionisch zu immobilisieren. Die Carboxylatgruppen
des Polyglykolids können
auch amidiert sein, beispielsweise mit einem Diamin, vorzugsweise
einem primären
oder sekundären
Amin oder einer Mischung davon, wobei das Amin einen Komplex bildet,
der Peptid(e) und/oder Protein(e) mit einer oder mehreren sauren
Gruppen ionisch immobilisiert. Da die Oberfläche der Mikroteilchen nicht
notwendigerweise homogen ist, bezieht sich der Begriff "Suboberfläche" auf die Spalten
und dergleichen, die sich auf der Oberfläche der Mikroteilchen befinden.
Das gebundene Mikroteilchen liefert ein Mittel zur kontrollierten
Freisetzung von Peptid(en) und/oder Protein(en) bei einem Patienten.
Um die Freisetzung des immobilisierten Peptids/der immobilisierten
Peptide und/oder des immobilisierten Proteins/der immobilisierten
Proteine weiter zu steuern, wer den die gebundenen Mikroteilchen
individuell oder in Gruppen mit einer absorbierbaren Polymerbeschichtung
umhüllt.
Die gebundenen Mikroteilchen setzen das Peptid/die Peptide und/oder
Protein(e) über
einen Zeitraum von etwa zwei Tagen bis etwa drei Monaten, vorzugsweise
etwa einer Woche bis etwa drei Monaten bei einem Patienten frei.
Die umhüllten
Mikroteilchen setzen das Peptid/die Peptide und/oder Protein(e) über einen
Zeitraum von etwa drei Tagen bis etwa sechs Monaten, vorzugsweise
etwa zwei Wochen bis fünf
Monaten bei einem Patienten frei.
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Ein
Mikroteilchen kann aus einem Polymer auf Lactidbasis oder einem
festen halbkristallinen Polylacton wie Polyglykolid hergestellt
sein, das durch Ringöffnungspolymerisation
säuretragender,
hydroxylischer Initiatoren gebildet werden kann, wie Glykol-, Milch-, Äpfel-, Wein-
und Citronensäure.
Ein erfindungsgemäßes Mikroteilchen
kann nach dem folgenden Verfahren hergestellt werden. In einem Reaktionsgefäß werden
ein Monomer auf Lactidbasis und/oder Lacton wie Glykolid und ein
Säureinitiator
wie Weinsäure, Äpfelsäure oder Citronensäure gemischt.
Das Reaktionsgefäß wird auf
etwa 35-45°C,
vorzugsweise 40°C
erwärmt
und etwa 20-60 Minuten lang, vorzugsweise 30 Minuten lang unter
Vakuum gesetzt. Die Temperatur des Reaktionsgefäßes wird auf etwa 105-115°C, vorzugsweise
110°C erhöht. Nachdem
diese Temperatur erreicht worden ist, wird das Gefäß unter
einer Atmosphäre
aus sauerstofffreiem Stickstoff angeordnet und die Mischung gerührt. Wenn
die Mischung schmilzt, wird eine katalytische Menge eines organometallischen
Katalysators, der für Ringöffnungspolymerisation
geeignet ist, wie Zinn(II)-2-ethylhexanoatlösung in einem aprotischen Lösungsmittel,
wie Toluol, zugegeben. Es wird wieder 30 bis 90 Sekunden lang Vakuum
angelegt, um ohne signifikante Entfernung von Monomer Toluol zu
entfernen. Die Temperatur der Mischung wurde etwa 5 bis 10 Minuten
lang auf etwa 115 bis 125°C,
vorzugsweise 120°C
erhöht,
bevor sie weiter auf etwa 145 bis 150°C erhöht wurde. Sie wurde etwa 3
bis 5 Stunden lang, vorzugsweise 4 Stunden lang, unter konstantem
mechanischen Rühren gehalten,
soweit möglich.
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Das
resultierende Polymer wurde durch anfängliches Mahlen desselben mit
einer Schneidmühle
mikronisiert. Das Polymer wurde danach in einem Aljet Mikronisierer
mit einem unter Druck stehenden, trockenen Stickstoffstrom mikronisiert.
Die mittlere Teilchendurchmessergröße wurde in einem Malvern Mastersizer/E
mit einem Volumenverteilungsmodell und 200/5 cS Silikonöl als Dispergiermittel
analysiert.
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Das
Polymer wurde gereinigt, und sein Natriumsalz wurde gebildet, indem
das mikronisierte Polymer zuerst in Aceton dispergiert und in ein
Schallbehandlungsgerät
getan wurde, vorzugsweise etwa 30 Minuten lang. Während dieser
Zeit wurde die Dispersion auch mit etwa 8000 bis 24000 UpM, vorzugsweise
9500 UpM mit einem Homogenisierer homogenisiert. Nach dieser Schallbehandlungs/Homogenisierungsstufe
wurde die Dispersion mit etwa 3000 bis 7000 UpM, vorzugsweise 5000
UpM, vorzugsweise etwa 30 Minuten lang in einer Zentrifuge zentrifugiert.
Der Überstand
wurde verworfen, die Zentrifugenkuchen erneut in frischem Aceton
suspendiert und die Schallbehandlungs/Homogenisierungsstufe wiederholt.
Nachdem die zweite Zentrifugation abgeschlossen war, wurde der Überstand
verworfen und die Kuchen erneut in entionisiertem Wasser suspendiert.
Eine letzte Schallbehandlungs/Homogenisierungsstufe wurde dann durchgeführt, um
jegliches verbleibende Aceton zu entfernen, und die Dispersion wurde
erneut etwa 30 Minuten lang mit etwa 5000 UpM zentrifugiert.
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Die
Zentrifugenkuchen wurden erneut in frischem entionisiertem Wasser
suspendiert und der pH-Wert der Dispersion überwacht. Ausreichende Volumina
einer schwachen Base, wie beispielsweise 0,2 M Natriumcarbonatlösung, wurden
unter Rühren
zugegeben, um den pH-Wert auf zwischen etwa pH 8 und etwa pH 9 zu erhöhen. Die
Dispersionen wurden etwa 30 Minuten lang rühren gelassen, bevor sie über Filterpapier
vakuumfiltriert wurden. Die Filterkuchen wurden mit weiterem entionisiertem
Wasser gespült,
gefroren und lyophilisiert.
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Die
Reinigung wurde mittels Differentialscanningkalorimetrie (DSC) mit
einer Heizrate von etwa 5°C/Minute
bis 15°C/Min,
vorzugsweise 10°C/Min überwacht.
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Ein
Anionaustauscher-Mikroteilchen wurde erhalten, indem die Kationenaustauscher-Mikroteilchen genommen
und in heißer
verdünnter
Lösung
(~80°C bis
100°C) eines
Diamins inkubiert wurde. Es ist bevorzugt, dass die Amine sowohl
primäres
Amin oder sowohl sekundäres
Amin oder eine Mischung von primärem und
sekundärem
Amin mit bekannter Konzentration in Dioxan oder Toluol unter einem
Inertgas wie Argon sein können.
Die Konzentration des Diamins in Dioxan oder Toluol wird durch Acidimetrie
bestimmt. Wenn die Reaktion praktisch aufhört, werden die amidierten Mikroteilchen
durch Filtration getrennt, mit Dioxan oder Toluol gespült und unter
vermindertem Druck getrocknet.
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Peptid(e)
und/oder Protein(e) kann bzw. können
auf einem Mikroteilchen nach dem folgenden Verfahren immobilisiert
werden. Das Natriumsalz eines Mikroteilchens wird in Lösungen dispergiert,
die die kationische Form von Peptid(en) und/oder Protein(en) in
Wasser gelöst
enthalten. Die Dispersionen werden bei Raumtemperatur unter Rühren etwa
zwei Stunden lang inkubiert, bevor die gebundenen Mikroteilchen
abfiltriert werden. Die Filterkuchen werden mit weiterem entionisiertem
Wasser gespült,
gefroren und lyophilisiert. Proben werden danach durch Elementaranalyse
auf Stickstoff analysiert, um die Menge des immobilisierten Peptids/der
immobilisierten Peptide und/oder des immobilisierten Proteins/der
immobilisierten Proteine zu bestimmen.
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Die
Größe eines
Mikroteilchens spielt bei der Menge von Peptid und/oder Protein
eine Rolle, die ein erfindungsgemäßes Mikroteilchen immobilisieren
kann. Je kleiner die Größe eines
Mikroteilchens ist, um so mehr Oberfläche besitzt eine Masse von
Mikroteilchen und um so mehr Peptid und/oder Protein kann bzw. können pro
Masseneinheit der Mikroteilchen somit immobilisiert werden. Größenreduktion
der Mikroteilchen auf Mikrometer- oder Submikrometerdimensionen
kann wie oben beschrieben erreicht werden. Der Durchmesser der Mikroteilchen
kann im Größenbereich
von etwa 0,5 µm
bis 100 µm,
vorzugsweise 10 µm
bis 80 µm
und insbesondere 20 µm
bis 70 µm
liegen.
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Das
absorbierbare Einkapselungspolymer (Umhüllungspolymer) ist ausgewählt aus
einem kristallinen oder nicht-kristallinen Lactid/Glykolid-Copolymer,
amorphem l-Lactide, d,l-Lactid-copolymer, Caprolacton/Glykolid-Copolymer
oder Trimethylencarbonat/Glykolid-Copolymer, das in konventionellen
organischen Lösungsmitteln
löslich
ist, wie Chloroform, Methylenchlorid, Aceton, Acetonitril, Ethylacetat
und Ethylformiat. Nicht-Lösungsmittel
von solchem absorbierbaren Umhüllungspolymer
schließen
Wasser, wässrige
oder nicht-wässrige Alkohole
mit niedriger Siedetemperatur und superkritische Fluids ein. Die
absorbierbaren Umhüllungspolymere
können
durch katalysierende Ringöffnungspolymerisation
von cyclischen oder heterocyclischen Monomeren wie ε-Caprolacton,
p-Dioxanon, Trimethylencarbonat, 1,5-Dioxepan-2-on oder 1,4-Dioxepan-2-on
oder Mischungen davon in Gegenwart von Ketteninitiator wie hydroxylischen
Verbindungen, wie Propandiol, synthetisiert werden.
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Die
Umhüllung
der gebundenen Mikroteilchen kann durch Phasentrennung einer Emulsion
erreicht werden. Ein alternatives Umhüllungsverfahren beinhaltet
die Verwendung eines Ultra schallzerstäubers, wobei eine Dispersion
der gebundenen Mikroteilchen in einer absorbierbaren Umhüllungspolymerlösung als
Mikrotröpfchen
in ein gekühltes
Nicht-Lösungsmittelmedium
eingebracht wird. Gebundene Mikroteilchen werden mit einem absorbierbaren
Umhüllungscopolymer
aus Lactid und Glykolid unter Verwendung traditioneller Mikroverkapselungs-
oder Beschichtungstechniken von festen Teilchen umhüllt, wie
dem Emulsionsverdampfungsverfahren, das von H. Demian und S. W.
Shalaby zur Verkapselung von Bariumsulfatmikroteilchen verwendet wurde,
wie in der US-Patentanmeldung USSN 08/467 361 offenbart ist, auf
deren Inhalt hier Bezug genommen wird, oder durch Koagulierung fester
Mikroteilchen, die in einer Polymerlösung umhüllt und mit einem Ultraschallzerstäuber (Vernebler)
in ein flüssiges
Medium abgegeben werden, das für
das umhüllende
Polymer ein Nicht-Lösungsmittel
ist, wobei das flüssige
Nicht-Lösungsmittelmedium
jedoch das Lösungsmittel
der Lösung des
umhüllenden
Polymers um die umhüllten
festen Mikroteilchen herum extrahieren kann. In Abhängigkeit von
der Konzentration der Polymerlösung
zum Umhüllen
der Mikroteilchen kann die Anzahl der ursprünglich gebundenen Mikroteilchen
in den umhüllten
Mikroteilchen von 1 bis mehreren Hundert variieren, wobei der durchschnittliche
Durchmesser eines umhüllten
Mikroteilchens im Bereich von 0,5 µm bis 100 µm liegt.
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Das
folgende Verfahren betrifft die Herstellung von umhüllten peptid-
und/oder proteinbeladenen (im Folgenden: peptidbeladenen) Kationenaustauschern
durch Vernebelung. Das interessierende umhüllende Copolymer wird in einem
Lösungsmittel,
wie Acetonitril, Ethylacetat oder Ethylformiat, in einer Konzentration
zwischen 10 und 30% (Gew./Gew.) gelöst. Zur Dispersion des peptidbeladenen
CE wird ein ausreichendes Gewicht dieser Lösung verwendet, so dass das
Gewichtsverhältnis
von peptidbeladenem CE zu umhüllendem Copolymer
im Bereich von etwa 30:70 bis etwa 80:20 liegt. Dispersion wird
durch Hochgeschwindigkeitshomogenisierung erreicht. Die Dispersion
wird mit einer Durchflussgeschwindigkeit zwischen 1 ml/Min und 10 ml/Min
in eine Ultraschallzerstäubungsdüse mit variabler
Frequenz eingespeist – diese
Frequenz kann von 12 kHz bis 35 kHz verändert werden – wobei
höhere
Frequenz höhere
Durchflussgeschwindigkeiten ermöglicht, während die
Teilchencharakteristika erhalten bleiben. Die Dispersion wird somit
in eine Aufnahmesenke vernebelt, die aus mindestens dem 1- bis 10-fachen Überschuss
Isopropylalkohol (IPA) oder Ethanol (verglichen mit dem Volumen
des Umhüllungspolymerlösungsmittels)
zusammengesetzt ist, die ausreichend Trockeneis enthält, so dass
die Temperatur der Aufschlämmung
während
der Vernebelung zwischen –77°C und –80°C bleibt.
Die Aufschlämmung
wird in Abhängigkeit
von ihrem Volumen mit mehr als 100 UpM gerührt. Im Fall von Acetonitril
als Lösungsmittel
gefrieren die Vernebelungströpfchen
unmittelbar bei Kontakt mit der Aufschlämmung. Nachdem die Vernebelung
abgeschlossen ist, wird die gesamte Dispersion von selbst zwischen
10°C und
Raumtemperatur tauen gelassen, bevor sie vakuumfiltriert wird. Die
Filterkuchen werden mit entionisiertem Wasser gespült, um überschüssiges Nicht-Lösungsmittel
zu entfernen. Die erhaltenen Teilchen haben das Aussehen von glatten
Mikrokugeln im Fall eines vorwiegenden d,l-Lactid-Umhüllungscopolymers,
sie erscheinen etwas faltig, wenn das Umhüllungspolymer vorwiegend auf
l-Lacidbasis ist. In einem alternativen Verfahren wird die Umhüllung mit
einem überkritischen
Fluid, wie CO2, als Nicht-Lösungsmittel
erreicht.
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Die
Bindungskapazität
eines Mikroteilchenionenaustauschers kann wie folgt bestimmt werden.
Bei einem Kationenaustauschermikroteilchen werden verfügbare Carboxylgruppen
in einer festgelegten Masse der Mikroteilchen mit kalter verdünnter wässri ger
Natriumcarbonatlösung
mit bekannter Normalität
neutralisiert. Die neutralisierten Mikroteilchen werden durch Filtration
isoliert und gründlich
mit kaltem entionisiertem Wasser gespült und danach luftgetrocknet.
Die festen Mikroteilchen werden danach in verdünnter Lösung von Pilocarbinhydrochlorid
mit bekannter Konzentration inkubiert, um so einen leichten Überschuss
des basischen Arzneimittels gegenüber demjenigen zu liefern,
der aus den Neutralisierungsdaten vorhergesagt wurde. Die Konzentration
des restlichen Pilocarbin·HCl
in dem wässrigen
Medium wird für
einen Zeitraum überwacht,
bis keine weitere signifikante Änderung
der Basenaufnahme durch die Mikroteilchen aufgezeichnet werden kann. Der
Prozentsatz der immobilisierten Base auf den Mikroteilchen wird
aus den Erschöpfungsdaten
bestimmt und danach durch Elementaranalyse auf Stickstoff verifiziert.
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Die
Bindungskapazität
des Anionaustauschers (amidierte Teilchen) wird durch (1) Elementaranalyse auf
Stickstoff und (2) Ausmaß der
Bindung an Naproxen durch Messen des aus einer verdünnten Lösung entfernten
Ausmaßes
an Naproxen mittels HPLC bestimmt. Letztere wird durch Freisetzung
des immobilisierten Naproxens mit einer verdünnten Natriumhydroxidlösung mit
bekannter Konzentration bestätigt.
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Die
erfindungsgemäßen umhüllten Mikroteilchen
können
einem Patienten durch Verabreichungswege verabreicht werden, die
Fachleuten wohl bekannt sind, wie parenteraler Verabreichung oder
oraler Verabreichung. Vorzugsweise werden sie als Pulver oder Suspension
auf intranasalem Weg oder als Inhalationsmittel durch das pulmonare
System verabreicht. Es ist bei parenteraler Verabreichung bevorzugt,
dass es als Dispersion in einem isotonen wässrigen Medium oder in einem
nicht-wässrigen,
absorbierbaren, gelbildenden flüssigen
Polyester verabreicht wird.
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Die
effektiven Dosierungen umhüllter
Mikroteilchen, die einem Patienten verabreicht werden, können durch
den behandelnden Arzt oder Tierarzt bestimmt werden und hängen von
den richtigen Dosierungen, die für
das Peptid/die Peptide und/oder das Protein/die Proteine vorgesehen
sind, und der Menge des Peptids/der Peptide und/oder Protein(e)
ab, das bzw. die auf den Mikroteilchen immobilisiert sind. Solche
Dosierungen sind entweder bekannt oder können durch Fachleute bestimmt
werden.
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Die
Herstellung von Gelbildnern ist in der US-A-5 612 052 offenbart,
auf deren Inhalt hier Bezug genommen wird. Spezielle Beispiele für Gelbildner
sind im Folgenden beschrieben.
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Herstellung
von 80/20 (bezogen auf das Gewicht) Blockcopolymeren aus 60/40 Trimethylencarbonat/Glykolid
und Polyethylenglykol-400 (GF-1): Ein flammengetrockneter Harzkessel,
der mit einem mechanischen Rührer
und Stickstoffeinlass ausgestattet war, wurde mit Polyethylenglykol-400
(0,299 Mol, 119,5 g), Zinn(II)octoat (0,2 M in Toluol, 4,700 ml,
0,946 mmol), Glykolid (1,78 Mol, 206,5 g) und Trimethylencarbonat (2,
65 Mol, 270 g) gefüllt.
Der Reaktor wurde mehrfach mit Argon gespült und danach bis zum Schmelzen
erhitzt und danach etwa 12 Stunden lang auf etwa 150°C erhitzt
und gerührt.
Am Ende der Reaktion wurde die Temperatur abgesenkt, während die
Fließfähigkeit
aufrechterhalten wurde, und der Monomerüberschuss wurde unter vermindertem
Druck entfernt. Das resultierende Polymer wurde durch Infrarot und
NMR auf die Zusammensetzung und durch Gelpermeationschromatographie
auf das Molekulargewicht analysiert.
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Herstellung
von 15/85 (bezogen auf das Gewicht) Blockcopolymer aus 60/40 Trimethylencarbonat/Glykolid
und Polyethylenglykol-400 (GF-2): Das Titelcopolymer wurde nach
dem für
GF-1 beschriebenen Verfahren synthetisiert, wobei jedoch Polyethylenglykol-400
(1,063 Mol, 425 g), Zinn(II)octoat (0,2 Mol, 1760 ml, 0,35 mmol),
Glykolid (0,279 Mol, 32,4 g) und Trimethylencarbonat (0,418 Mol,
42,6 g) verwendet wurden und etwa 9 Stunden lang gerührt wurde.
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Herstellung
von 80/20 (bezogen auf das Gewicht) Blockcopolymer aus 90/10 Trimethylencarbonat/Glykolid
und Polyethylenglykol-1500 (GF-3): Das Titelcopolymer wurde nach
dem für
GF-1 beschriebenen Verfahren synthetisiert, wobei jedoch Polyethylenglykol-1500
(0,267 Mol, 400 g), Zinn(II)octoat (0,2 M in Toluol, 1200 ml, 0,247
mmol), Glykolid (0,097 Mol, 11,2 g) und Trimethylencarbonat (0,87
Mol, 88,7 g) verwendet wurden und etwa 13 Stunden lang gerührt wurde.
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Die
folgenden Beispiele werden zur weiteren Veranschaulichung der vorliegenden
Erfindung gegeben und sollten nicht als deren Einschränkungen
angesehen werden.
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Beispiel 2
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Herstellung von Komponente "A"
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1. Herstellung von 79/21
(bezogen auf das Gewicht) Blockcopolymer aus 60/40 dl-Lactid/Glykolid
und Polyethylenglykol 400
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Ein
geeigneter Kolben wurde gründlich
gereinigt, flammengetrocknet und trocken mit Polyethylenglykol (MW
400, 5 g, 0,0125 Mol), dl-Lactid (12 g, 0,083 Mol), Glykolid (6,4
g, 0,056 Mol), Zinn(II)octoatkatalysator (0,4 M in Toluol, 34,7 μl, 0,014
mmol) und einem Magnetrührer
unter Stickstoffbedingungen gefüllt.
Der Reaktor wurde in ein Ölbad
gestellt und unter positivem Stickstoffdruck 16 Stunden lang auf
170°C erhitzt.
Der Kolben wurde entfernt und offen in einem Vakuumofen aufbewahrt.
Die Eigenviskosität
(IV) der Zusammensetzung wurde mit einem 50 Kapillarviskosimeter
(Ostwald-Typ) mit einer Konzentration von 0,1 g/100 ml in Chloroform bestimmt.
Bei einer konstanten Temperaturbadeinstellung von 30°C wurde die
IV mit 0,13 dl/g bestimmt. Zur Bestimmung des Glasübergangs
(Tg) des Materials wurde ein DuPont 990
Differentialscanningkalorimeter (DSC) verwendet. Ungefähr 4 mg
der Probe wurden von –50°C in einer
Stickstoffumgebung mit 10°C/Min
erwärmt.
Tg = –41°C.
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2. Herstellung von 60/40
(bezogen auf das Gewicht) Blockcopolymer aus dl-Lactid/Glykolid
und Polyethylenglykol 400, miteinander durch Oxalatfunktionalität verbunden
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Polyethylenglykol
(MW 400, 4,1 g, 0,01 Mol), Dimethyloxalat (3,1 g, 0,025 Mol) und
Zinn(II)octoatkatalysator (0,4 M in Toluol, 883 μl, 0,035 mmol) wurden in einem
trockenen Glasreaktor gemischt, der einen Magnetrührer enthielt,
und wurde unter einer Stickstoffatmosphäre 4 Stunden lang auf 140°C erhitzt.
Es wurde ein Vakuum von weniger als 0,1 mm Hg angelegt, um das Kondensat
(Methanol) und überschüssiges Dimethyloxalat
zu entfernen. Der Reaktor wurde dann auf ungefähr 50°C abgekühlt und PEG (MW 400, 8,3 g,
0,021 Mol) zugefügt.
Die Reaktanten wurden 3 Stunden lang auf 150°C erhitzt, bevor Vakuum angelegt
und auf Raumtemperatur abgekühlt
wurde. Unter trockenen Bedingungen wurden dl-Lactid (13,3 g, 0,093
Mol), Glykolid (7,2 g, 0,062 Mol) dem Reaktor zugefügt. Der
Kolben wurde unter einem positiven Stickstoffdruck 12 Stunden lang
auf 150°C
erhitzt. Als nächstes
wurde die Temperatur 3,5 Stunden lang auf 170°C erhöht und zwei Stunden lang Vakuum
angelegt, als der Kolben auf Raumtemperatur abkühlte. Das Polymer wurde isoliert
und unter Vakuum aufbewahrt. IV in CHCl3 =
0,11 dL/g.
-
3. Herstellung von 78/22
(bezogen auf das Gewicht) Blockcopolymer aus 60/40 dl-Lactid/Glykolid
und Polyethylenglykol 400, miteinander durch Oxalatfunktionalität verbunden
-
Polyethylenglykol
(MW 400, 2,0 g, 0,005 Mol), Dimethyloxalat (1,77 g, 0,015 Mol) und
Zinn(II)octoatkatalysator (0,2 M in Toluol, 90,5 μl, 0,036
mmol) wurden in einem trockenen Glasreaktor gemischt, der einen Magnetrührer enthielt,
und wurde unter einer Stickstoffatmosphäre 2 Stunden lang auf 140°C erhitzt.
Es wurde ein Vakuum von weniger als 0,1 mm Hg angelegt, um das Kondensat
(Methanol) und überschüssiges Dimethyloxalat
zu entfernen. Der Reaktor wurde dann auf ungefähr 50°C abgekühlt und PEG (MW 400, 4,2 g,
0,011 Mol) zugefügt.
Die Reaktionen wurden eine Stunde lang unter leichtem Vakuum auf
155°C erhitzt,
bevor die Temperatur zwei Stunden lang unter stärkerem Vakuum auf 160°C erhöht wurde.
Unter trockenen Bedingungen wurden l-Lactid (14,4 g, 0,1 Mol), Glykolid
(7,7 g, 0,066 Mol) dem Reaktor zugefügt. Der Kolben wurde unter
einem positiven Stickstoffdruck 15 Stunden lang auf 150°C erhitzt.
Als nächstes
wurde die Temperatur auf 130°C
abgesenkt und Vakuum angelegt. Das Material blubberte kräftig, wodurch
die Anwesenheit von Monomer gezeigt wird. Es wurde starkes Vakuum
angelegt, als das Material auf Raumtemperatur abkühlte. Das Endprodukt
wurde bei 40°C
etwa 20 Minuten lang mit 2-Propanol
gewaschen, um überschüssiges Monomer zu
entfernen, bevor unter Vakuum bei Raumtemperatur getrocknet wurde.
-
Das
durchschnittliches Molekulargewicht (Gewichtsmittel; Mw)
und der Polydispersitätsindex
(PDI) des Materials wurden mit einem Waters Gelpermeationschromatographie-(GPC)-Gerät bestimmt.
Das Instrument bestand aus 600E Kontrollmodul und Lösungsmittelabgabesystem,
einem U6K-Injektor, drei lineare Syragel-HT-Säulen in Reihe, einem 401 Differentialrefraktometerdetektor
und einem 746 Datenmodul. Als mobile Phase wurde Chloroform mit
einer Durchflussgeschwindigkeit von 1 ml/Min verwendet, und Polystyrol-Molekulargewichtsstandards
wurden zum Kalibrieren des Systems verwendet. MWw 5723;
PDI: 2,42.
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4. Herstellung von 68/32
(bezogen auf das Gewicht) Blockcopolymer aus 60/40 dl-Lactid/Glykolid
und Polyethylenglykol 400
-
Polyethylenglykol
(MW = 400; 15 g, 0,0375 Mol), dl-Lactid (21 g, 0,146 Mol), Glykolid
(11,3 g, 0,097 Mol) und Zinn(II)octoatkatalysator (0,2 M in Toluol;
243 μl,
0,049 mmol) wurden unter trockenen Bedingungen in einen Glasreaktor
gegeben, der einen Magnetrührer
enthielt. Der Reaktor wurde in ein Ölbad gestellt und unter positivem
Stickstoffdruck eine Stunde lang auf 150°C erhitzt, danach 6 Stunden
lang auf 160°C.
Der Kolben wurde unter Vakuum auf weniger als 0,1 mm Hg abgekühlt und
in einen Vakuumofen gestellt. MWw 1670; PDI:
1,46.
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5. Herstellung von 68/32
(bezogen auf das Gewicht) Blockcopolymer aus 60/40 dl-Lactid/Glykolid
und Polyethylenglykol 400, miteinander durch Oxalatfunktionalität verbunden
-
Polyethylenglykol
(MW 400, 160 g, 0,4 Mol), Dimethyloxalat (47,2 g, 0,4 Mol) und Zinn(II)octoatkatalysator
(0,2 M in Toluol, 200 μl,
0,04 mmol) wurden unter einer trockenen Stickstoffatmosphäre gemischt
und eine Stunde lang auf 150°C
erhitzt. Die Temperatur wurde vor Anlegen eines Vakuums von 1 mm
Hg zwei Stunden lang auf 160°C
erhitzt und auf ungefähr
50°C abkühlen gelassen.
Danach wurden 5 g PEG 400 zugefügt und
die Reaktion bei 160°C
0,5 Stunden lang weiterlaufen gelassen. Schließlich wurden 15 g des verbundenen PEGs
mit dl-Lactid (21g, 0,146 Mol), Glykolid (11,3 g, 0,097 Mol) und
Zinn(II)octoatkatalysator (0,2 M in Toluol, 243 μl, 0,049 mmol) unter trockenen
Bedingungen einem Glasreaktor zugegeben, der einen Magnetrührer enthält. Der
Reaktor wurde unter einem positiven Stickstoffdruck eine Stunde
lang auf 150°C
erhitzt, danach 6 Stunden lang auf 160°C, der Kolben wurde unter Vakuum
von weniger als 0,1 mm Hg abgekühlt
und in einem Vakuumofen aufbewahrt. MWw 4713;
PDI: 2,41.
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6. Herstellung von 73/27
(bezogen auf das Gewicht) Blockcopolymer aus 60/40 dl-Lactid/Glykolid
und Polyethylenglykol 400
-
Polyethylenglykol
(MW 400, 12,5 g), dl-Lactid (22,5 g, 0,156 Mol), Glykolid (12,1
g, 0,104 Mol) und Zinn(II)octoatkatalysator (0,2 M in Toluol, 260 μl, 0,052
mmol) wurden in einen trockenen Glasreaktor gegeben, der einen Magnetrührer enthielt.
Der Reaktor wurde unter einem positiven Stickstoffdruck 18 Stunden
lang auf 150°C
erhitzt. Der Kolben wurde unter Vakuum von weniger als 0,1 mm Hg
0,5 Stunden lang abgekühlt
und in einem Vakuumofen aufbewahrt. MWw 2172;
PDI: 1,53.
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7. Herstellung von 73/27
(bezogen auf das Gewicht) Blockcopolymer aus 60/40 dl-Lactid/Glykolid
und Polyethylenglykol 400, miteinander durch Oxalatfunktionalitäten verbunden
-
Verbundenes
PEG (12,5 g, beschrieben in Beispiel 5), dl-Lactid (22,5 g, 0,156 Mol), Glykolid
(12,1 g, 0,104 Mol) und Zinn(II)octoatkatalysator (0,2 M in Toluol,
260 μl,
0,052 mmol) wurden in einen trockenen Glasreaktor gegeben, der einen
Magnetrührer
enthielt. Der Reaktor wurde unter einem positiven Stickstoffdruck
18 Stunden lang auf 150°C
erhitzt. Der Kolben wurde unter Vakuum von weniger als 0,1 mm Hg
0,5 Stunden lang abgekühlt
und in einem Vakuumofen aufbewahrt. MWw 5723;
PDI: 2,41.
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8. Herstellung von 68/32
(bezogen auf das Gewicht) Blockcopolymer aus 60/40 dl-Lactid/Glykolid
und Polyethylenglykol 400, miteinander durch Oxalatfunktionalitäten verbunden
-
Verbundenes
PEG (15 g, beschrieben in Beispiel 5), dl-Lactid (21 g, 0,146 Mol), Glykolid (11,3
g, 0,097 Mol) und Zinn(II)octoatkatalysator (0,2 M in Toluol, 243 µl, 0,049
mmol) wurden in einen trockenen Glasreaktor gegeben, der einen Magnetrührer enthielt.
Der Reaktor wurde unter einem positiven Stickstoffdruck 3 Stunden lang
auf 150°C
erhitzt und danach 3 Stunden lang auf 160°C. Der Kolben wurde unter Vakuum
von weniger als 0,1 mm Hg 0,5 Stunden lang abgekühlt und in einem Vakuumofen
aufbewahrt. MWw 3582; PDI: 2,08.
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Beispiel II
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Herstellung von Komponente "B"
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1. Herstellung von Polyglykolid-(PG)-Arzneimittelträger
-
Glykolsäure (0,46
g, 0,036 Mol), Glykolid (34,8 g, 0,30 Mol) und Zinn(II)octoatkatalysator
(0,4 M in Toluol; 150 µl,
0,06 mmol) wurden in einem trockenen Kolben, der mit einem Magnetrührer ausgerüstet war,
unter einer trockenen Stickstoffatmosphäre gemischt. Die Reaktanten
wurden unter Durchmischen langsam auf 170°C (ungefähr 20 Minuten lang) erhitzt.
Zu dieser Zeit bildeten die Reaktanten eine trübe Mischung, und die Temperatur
wurde wieder auf 200°C
erhöht.
Als die Temperatur 176°C
erreichte, war das Material durchscheinend und die Viskosität war sehr
hoch. Der Kolben wurde dann von der Wärmequelle entfernt und etwa
2 Minuten lang mit flüssigem
Stickstoff abgeschreckt. Das Glas wurde zerbrochen und entfernt
und die Reaktanten in den flüssigen
Stickstoff fallen gelassen, um die Reaktion abzuschließen. Der
resultierende PG-Feststoff wurde über Nacht im Vakuumofen bei
35°C getrocknet.
Mit einer Wiley-Mühle
mit einem 60 mesh-Sieb wurde das PG zu einem feinen Pulver gemahlen.
Das eingeschlossene Monomer wurde mit wasserfreiem Aceton bei 35°C extrahiert,
was zu porösen
PG-Teilchen führte.
-
2. Zugabe von Chlorhexidindiacetat
zu PG-Träger
-
Chlorhexidindiacetat
(8,7 g) wurde in ungefähr
500 ml Isopropylalkohol in einem Rotationsverdampfer bei 38°C gelöst. Das
extrahierte PG-Pulver (25,6 g) (Beispiel II-1) wurde zu der Lösung gegeben
und die Mischung 6 Stunden lang unter leichtem Vakuum bewegt. Die
Temperatur wurde auf 40°C
erhöht
und stärkeres Vakuum
angelegt, um 2-Propanol und Essigsäure zu destillieren. Als das
gesamte 2-Propanol verdrängt
worden war, wurde die Temperatur auf 35°C abgesenkt und das Bewegen
weitere 2 Stunden lang fortgesetzt. Das resultierende weiße Pulver
wurde aus dem Kolben gekratzt, der es enthielt, und über Nacht
bei 35°C
in einen Vakuumofen gestellt. Das Pulver wurde danach mit Mineralöl (1:2)
gemischt und in einer Dreiwalzenmühle etwa 5 Minuten lang behandelt.
Das Öl
wurde mit Heptan entfernt, und es wurde gezeigt, dass die trockenen Teilchen
einen durchschnittlichen Durchmesser von 16 µm hatten.
-
3. Herstellung
des Arzneimittelträgers
B – Polyglkolid
-
Wie
in Beispiel II-1, außer
dass die folgende Polymerisationscharge und das folgende Schema
verwendet wurden: Charge:
Glykolid | 34,8g
(0,3 Mol) |
Glykolsäure | 2,28g
(0,03 Mol) |
Zinn(II)octoat | 0,06
mmol |
-
Schema:
-
Die
Polymerisationscharge wurde auf 160°C erhitzt und unter Rühren 15
Minuten lang auf dieser Temperatur gehalten, als das Polymer kristallisierte.
Das Produkt wurde gekühlt,
isoliert, in kleine Stücke
gebrochen und mit einer Wiley-Mühle
gemahlen. Das gemahlene Polymer wurde mit etwa 2 Teilen Mineralöl gemischt
und auf der Walzmühle
gemahlen, um die gewünschte
Teilchengröße zu erreichen
(etwa 5 Min lang). Die Teilchen wurden wie in Beispiel 10 beschrieben
von dem Mineralöl
isoliert, und es wurde gezeigt, dass sie einen durchschnittlichen
Durchmesser von 50 µm
hatten. Das mikronisierte Polymer wurde danach wie in Beispiel II-1
beschrieben mit 2-Propanol
extrahiert. Trockengewichtsdaten zeigten einen Gewichtsverlust von
7%. Titration der zugänglichen
Carboxylgruppen des Teilchens ergab einen Wert von 0,03 mmol/g.
-
4. Beladung
von Träger
B mit Chlorhexidin
-
Ein
Gramm Träger
B aus Beispiel II-3 wurde 20 Minuten lang mit entionisiertem Wasser
gerührt,
filtriert und an der Luft getrocknet. Feste B-Teilchen wurden bei
25°C eine
Stunde lang und 40°C
eine Stunde lang mit 150 mg Chlorhexidindiacetat in 80% wässrigem
Aceton gemischt, abgekühlt
und danach filtriert. Die Analyse des Filtrats (mit UV-Spektrophotometrie)
zeigte, dass 80% des Arzneimittels von dem Träger festgehalten wurden.
-
Beispiel III
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Herstellung von Komponente "C"
-
1. Herstellung von 14/86
(bezogen auf das Gewicht) Blockcopolymer aus 60/40 dl-Lactid/Glykolid
und Polyethylenglykol 400
-
Polyethylenglykol
(MW 400, 20 g, 0,05 Mol), dl-Lactid (2,12 g, 0,015 Mol), Glykolid
(1,14 g, 0,010 Mol) und Zinn(II)octoatkatalysator (0,4 M in Toluol,
25 µl,
0,05 mmol) wurden unter trockenen Bedingungen in einen Glasreaktor
gegeben, der einen Magnetrührer
enthielt. Der Reaktor wurde auf 130°C erhitzt, um die Reaktanten
zu schmelzen, und danach auf 170°C
erhitzt, um die Reaktion zu starten. Das System wurde nach 5 Stunden
lang abgekühlt
und in einem Vakuumofen aufbewahrt. MWw 503;
PDI: 1,23.
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2. Herstellung von 14/86
(bezogen auf das Gewicht) Blockcopolymer aus 60/40 dl-Lactid/Glykolid
und Polyethylenglykol 400, miteinander durch Oxalatfunktionalitäten verbunden
-
PEG
400 wurde mit Dimethyloxalat (wie in Beispiel 5 beschrieben) vor
der Zugabe von dl-Lactid und Glykolid miteinander verbunden. Verbundenes
PEG (85 g), dl-Lactid (9,0 g, 0,0625 Mol), Glykolid (4,83 g, 0,0417
Mol) und Zinn(II)octoatkatalysator (0,2 M in Toluol, 105 µl, 0,05
mmol) wurden in einen trockenen Glasreaktor gegeben und eine Stunde
lang auf 150°C
erhitzt. Die Temperatur wurde 4 weitere Stunden lang auf 160°C erhöht, bevor
die Reaktanten von der Wärmequelle
entfernt wurden, und es wurde Vakuum von weniger als 0,1 mm Hg angelegt,
als das Material auf Raumtemperatur abkühlte. Das Polymer wurde isoliert
und unter Vakuum aufbewahrt.
-
Beispiel IV
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Herstellung von 80/20
(bezogen auf das Gewicht) Blockcopolymeren aus 60/40 Trimethylencarbonat/Glykolid und
Polyethylenglykol-400 (GF-1)
-
Ein
flammengetrockneter Harzkessel, der mit einem mechanischen Rührer und
Stickstoffeinlass ausgestattet war, wurde mit Polyethylenglykol-400
(0,299 Mol, 119,5 g), Zinn(II)octoat (0,2 M in Toluol, 4,700 ml, 0,946
mmol), Glykolid (1,78 Mol, 206,5 g) und Trimethylencarbonat (2,65
Mol, 270 g) gefüllt.
Der Reaktor wurde mehrfach mit Argon gespült und danach bis zum Schmelzen
erhitzt und danach 12 Stunden lang auf 150°C erhitzt und gerührt. Am
Ende der Reaktion wurde die Temperatur abgesenkt, während die
Fließfähigkeit
aufrechterhalten wurde, und der Monomerüberschuss wurde unter vermindertem
Druck entfernt. Das resultierende Polymer wurde durch Infrarot und
NMR auf Zusammensetzung und durch Gelpermeationschromatographie auf
Molekulargewicht analysiert.
-
Beispiel V
-
Herstellung von 15/85
(bezogen auf das Gewicht) Blockcopolymer aus 60/40 Trimethylencarbonat/Glykolid und
Polyethylenglykol-400
(GF-2)
-
Ein
flammengetrockneter Harzkessel, der mit einem mechanischen Rührer und
Stickstoffeinlass ausgestattet war, wurde mit Polyethylenglykol-400
(1,063 Mol, 425 g), Zinn(II)octoat (0,2 M in Toluol, 1,760 ml, 0,35
mmol), Glykolid (0,279 Mol, 32,4 g) und Trimethylencarbonat (0,418
Mol, 42,6 g) gefüllt.
Der Reaktor wurde mehrfach mit Argon gespült und danach bis zum Schmelzen
erhitzt und danach 9 Stunden lang auf 150°C erhitzt und gerührt. Am
Ende der Reaktion wurde die Temperatur abge senkt, während die
Fließfähigkeit
aufrechterhalten wurde, und der Monomerüberschuss wurde unter vermindertem
Druck entfernt. Das resultierende Polymer wurde durch Infrarot und
NMR auf Zusammensetzung und durch Gelpermeationschromatographie auf
Molekulargewicht analysiert.
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Beispiel VI
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Herstellung von 80/20
(bezogen auf das Gewicht) Blockcopolymer aus 90/10 Trimethylencarbonat/Glykolid und
Polyethylenglykol-1500
(GF-3)
-
Ein
flammengetrockneter Harzkessel, der mit einem mechanischen Rührer und
Stickstoffeinlass ausgestattet war, wurde mit Polyethylenglykol-1500
(0,267 Mol, 400 g), Zinn(II)octoat (0,2 M in Toluol, 1.200 ml, 0,247
mmol), Glykolid (0,097 Mol, 11,2 g) und Trimethylencarbonat (0,87
Mol, 88,7 g) gefüllt.
Der Reaktor wurde mehrfach mit Argon gespült und danach bis zum Schmelzen
erhitzt und danach 13 Stunden lang auf 150°C erhitzt und gerührt. Am
Ende der Reaktion wurde die Temperatur abgesenkt, während die
Fließfähigkeit
aufrechterhalten wurde, und der Monomerüberschuss wurde unter vermindertem
Druck entfernt. Das resultierende Polymer wurde durch Infrarot und
NMR auf Zusammensetzung und durch Gelpermeationschromatographie auf
Molekulargewicht analysiert.
-
Beispiel VII
-
Herstellung von mikroteilchenförmigem Kationenaustauscher
aus Glykolid und Citronensäurecopolymer (CE-1)
-
Ein
flammengetrockneter Harzkessel, der mit einem mechanischen Rührer und
einem Argoneinlass ausgestattet war, wurde mit Glykolid (2,586 Mol,
300 g), wasserfreier Citronensäure
(0,172 Mol, 33 g) und Zinn(II)octoat (0,2 M in Toluol, 862 ml, 0,172
mmol) gefüllt.
Der Polymerisationsreaktor und sein Inhalt wurden mehrfach mit trockenem
Argon gespült.
Nachdem die Polymerisationscharge geschmolzen war, wurden die Reaktanten
erwärmt
und bei 160°C
gerührt,
bis das Polymer aus der Schmelze auszufallen begann. Kurz nach der
partiellen Ausfällung
wurde das Rühren
beendet und die Reaktion bei 160°C
zwei Stunden lang fortgesetzt. Am Ende der Polymerisation wurde
die Temperatur unter 120°C
abgesenkt, und der Monomerüberschuss
wurde unter vermindertem Druck entfernt. Die Zusammensetzung des
isolierten Polymers wurde mit Infrarot- und NMR-Spektroskopie verifiziert. Differentialscanningkalorimetrie
wurde zur Bestimmung der Schmelztemperatur des Polymers verwendet
(Tm = 205°C).
Das feste Polymer wurde mit einer Wiley-Mühle
gemahlen, um einen durchschnittlichen Teilchendurchmesser von etwa
125 µm
zu erreichen. Weitere Reduktion der Teilchengröße auf 5-10 µm Durchmesser
wurde mit einer Strahlmühle
bewirkt, die unter Druck stehenden, trockenen Stickstoff erhielt.
Die resultierenden Mikroteilchen wurden mit Aceton gespült, um Spurenmengen
an Monomer und Oligomeren mit niedrigem Molekulargewicht zu entfernen.
Das Produkt wurde dann bis zum Gebrauch unter vermindertem Druck
bei 40°C
getrocknet. Der durchschnittliche Durchmesser des trockenen Mikroteilchens wurde
durch ein Teilchengrößenanalysegerät bestimmt.
-
Beispiel VIII
-
Herstellung von mikroteilchenförmigem Kationenaustauscher
aus Glykolid/Äpfelsäurecopolymer
(CE-2)
-
Ein
flammengetrockneter Harzkessel, der mit einem mechanischen Rührer und
einem Argoneinlass ausgestattet war, wurde mit Glykolid (2,586 Mol,
300 g), wasserfreier Äpfelsäure (0,172
Mol, 23 g) und Zinn(II)octoat (0,2 M in Toluol, 862 ml, 0,172 mmol)
gefüllt.
Der Polymerisationsreaktor und sein Inhalt wurden mehrfach mit trockenem
Argon gespült.
Nachdem die Polymerisationscharge geschmolzen war, wurden die Reaktanten
erwärmt
und bei 160°C
gerührt,
bis das Polymer aus der Schmelze auszufallen begann. Kurz nach der
partiellen Ausfällung
wurde das Rühren
beendet und die Reaktion bei 160°C
zwei Stunden lang fortgesetzt. Am Ende der Polymerisation wurde
die Temperatur unter 120°C
abgesenkt, und der Monomerüberschuss
wurde unter vermindertem Druck entfernt. Die Zusammensetzung des
isolierten Polymers wurde mit Infrarot- und NMR-Spektroskopie verifiziert. Differentialscanningkalorimetrie
wurde zur Bestimmung der Schmelztemperatur des Polymers verwendet
(Tm = 206°C).
Das feste Polymer wurde mit einer Wiley-Mühle
gemahlen, um einen durchschnittlichen Teilchendurchmesser von etwa
125 µm
zu erreichen. Weitere Reduktion der Teilchengröße auf 5-10 µm Durchmesser
wurde mit einer Strahlmühle
bewirkt, die unter Druck stehenden, trockenen Stickstoff erhielt.
Die resultierenden Mikroteilchen wurden mit Aceton gespült, um Spuren
von Monomer und Oligomeren mit niedrigem Molekulargewicht zu entfernen.
Das Produkt wurde dann bis zum Gebrauch unter vermindertem Druck
bei 40°C
getrocknet. Der durchschnittliche Durchmesser des trockenen Mikroteilchens wurde
durch ein Teilchengrößenanalysegerät bestimmt.
-
Beispiel IX
-
Herstellung von mikroteilchenförmigem Kationenaustauscher
aus Glykolid/Weinsäurecopolymer
(CE-3)
-
Ein
flammengetrockneter Harzkessel, der mit einem mechanischen Rührer und
einem Argoneinlass ausgestattet war, wurde mit Glykolid (2,586 Mol,
300 g), wasserfreier Weinsäure
(0,172 Mol, 26,8 g) und Zinn(II)octoat (0,2 M in Toluol, 862 ml,
0,0172 mmol) gefüllt.
Der Polymerisationsreaktor und sein Inhalt wurden mehrfach mit trockenem
Argon gespült.
Nachdem die Polymerisationscharge geschmolzen war, wurden die Reaktanten
erwärmt
und bei 160°C
gerührt,
bis das Polymer aus der Schmelze auszufallen begann. Kurz nach der
partiellen Ausfällung
wurde das Rühren
beendet und die Reaktion bei 160°C
zwei Stunden lang fortgesetzt. Am Ende der Polymerisation wurde
die Temperatur unter 120°C
abgesenkt, und der Monomerüberschuss
wurde unter vermindertem Druck entfernt. Die Zusammensetzung des
isolierten Polymers wurde mit Infrarot- und NMR-Spektroskopie verifiziert. Differentialscanningkalorimetrie
wurde zur Bestimmung der Schmelztemperatur des Polymers verwendet
(Tm = 204°C).
Das feste Polymer wurde mit einer Wiley-Mühle
gemahlen, um einen durchschnittlichen Teilchendurchmesser von etwa
125 µm
zu erreichen. Weitere Reduktion der Teilchengröße auf 5-10 µm Durchmesser
wurde mit einer Strahlmühle
bewirkt, die unter Druck stehenden, trockenen Stickstoff erhielt.
Die resultierenden Mikroteilchen wurden mit Aceton gespült, um Spurenmengen
an Monomer und Oligomeren mit niedrigem Molekulargewicht zu entfernen.
Das Produkt wurde dann bis zum Gebrauch unter vermindertem Druck
bei 40°C
getrocknet. Der durchschnittliche Durchmesser des trockenen Mikroteilchens wurde
durch ein Teilchengrößenanalysegerät bestimmt.
-
Beispiel X
-
Bestimmung
der Bindungskapazität
des Kationenaustauschers
-
Die
Bindungskapazität
des mikroteilchenförmigen
Kationenaustauschers wurde wie folgt bestimmt. Verfügbare Carboxylgruppen
in einer festgelegten Masse des Mikroteilchenmaterials wurden mit
kalter verdünnter
wässriger
Natriumcarbonatlösung
mit bekannter Normalität
neutralisiert. Die neutralisierten Mikroteilchen wurden durch Filtration
isoliert und gründlich
mit kaltem entionisiertem Wasser gespült und danach luftgetrocknet.
Die festen Teilchen wurden danach in verdünnter Lösung von Pilocarpinhydrochlorid
mit bekannter Konzentration inkubiert, um so einen leichten Überschuss
des basischen Arzneimittels gegenüber demjenigen zu liefern,
der aus den Neutralisierungsdaten vorhergesagt wurde. Die Konzentration
des restlichen Pilocarpinsalzes in dem wässrigen Medium wurde für einen
Zeitraum überwacht,
bis keine weitere signifikante Änderung
der Basenaufnahme durch die Mikroteilchen aufgezeichnet werden konnte.
Der Prozentsatz der immobilisierten Base auf den Mikroteilchen wurde
aus den Erschöpfungsdaten
bestimmt und danach durch Elementaranalyse auf Stickstoff verifiziert.
-
Beispiel XI
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Herstellung von mikroteilchenförmigem Anionenaustauscher
(AE-1) auf Polyglykolidbasis
-
Die
Herstellung des Anionenaustauschers wurde in zwei Stufen erreicht.
Polyglykolid mit niedrigem Molekulargewicht wurden nach einem ähnlichen
Polymerisationsschema wie in Beispiel VII hergestellt, jedoch unter
Verwendung der folgenden Polymerisationscharge: Glykolid (1 Mol,
116 g), 1,3-Propandiol als Initiator (30 mmol, 2,22 g) und Zinn(II)octoat
(0,03 mmol). Die Größenreduktion
und Reinigung des Polymers wurden wie in Beispiel VII beschrieben
durchgeführt.
In der zweiten Stufe wurden die praktisch nicht-ionischen Mikroteilchen
in heißer
verdünnter
Lösung
(~ 80°C)
von Hexandiamin mit bekannter Konzentration in Dioxan unter Argon
2 bis 4 Stunden lang inkubiert. Die Konzentration des Diamins in
Dioxan wurde durch Acidimetrie bestimmt. Als die Reaktion praktisch
aufhörte,
wurden die amidierten Mikroteilchen durch Filtration getrennt, mit Dioxan
gespült
und unter vermindertem Druck getrocknet. Die Bindekapazität des Anionaustauschers
(amidierte Teilchen) wurden durch (1) Elementaranalyse auf Stickstoff
und (2) Ausmaß der
Bindung an Naproxen durch Messen des aus einer verdünnten Lösung entfernten
Ausmaßes
an Arzneimittel mittels HPLC bestimmt. Letztere wurde durch Freisetzung
des immobilisierten Naproxens mit einer verdünnten Natriumhydroxidlösung mit
bekannter Konzentration bestätigt.
-
Beispiel XII
-
Bindung von
basischem organischem Arzneimittel an Kationenaustauscher
-
Typische
Beispiele für
die basischen organischen Arzneimittel, die als Salze von organischer
oder anorganischer Säure
erhältlich
sind, schließen
Doxycyclin·HCl,
Gentamicinsulfat und Pilocarpin·HCl ein. In typischen Experimenten
wurden die genannten Arzneimittel an die Kationenaustauscher der
Beispiele VII, VIII und IX nach einem ähnlichen Schema gebunden, wie
in Beispiel X zur Bestimmung der Bindungskapazität der Kationenaustauscher für Pilocarpin
beschrieben ist. Tabelle I zeigt den Gehalt der drei Arzneimittel,
die an verschiedene Kationenaustauscher gebunden wurden.
-
Tabelle
I Bindung
basischer organischer Arzneimittel
-
Beispiel XIII
-
Binden von sauren organischen
Arzneimitteln an Anionenaustauscher
-
sTypische
Beispiele für
saure organische Arzneimittel, die als Natriumsalz erhältlich sind,
sind Ganciclovir, Naproxen und Ibuprofen. In typischen Experimenten
wurden die genannten Arzneimittel nach einem ähnlichen Schema an den Anionenaustauscher
von Beispiel XI gebunden, wie in demselben Beispiel verwendet wurde,
das die Bindung von Naproxen beschreibt. Tabelle II illustriert
den Gehalt an Arzneimittelbindung an den Anionenaustauscher von
Beispiel XI.
-
Tabelle
II Bindung
saurer organischer Arzneimittel
-
Beispiel XIV
Bindung von Insulin an Kationenaustauscher
-
In
einem typischen Versuch wurde Rinderinsulin mit verdünnter Salzsäure mit
bekannter Normalität behandelt,
um die basischen Aminosäuresequenzen
zu neutralisieren. Die Insulinlösung
wurde danach mit Kationenaustauschern der Beispiele VII und VIII
inkubiert. In ähnliches
Schema wie in Beispiel XII beschrieben wurde verwendet. Es wurde
gefunden, dass der Prozentsatz der Insulinbindung an die saure Oberfläche für die Kationenaustauscher
der Beispiele VII beziehungsweise VIII 18 beziehungsweise 12% betrug.
-
Beispiel XV
-
Verkapselung mikroteilchenförmiger Ionenaustauscher,
die gebundene Wirkstoffe aufweisen, mit absorbierbaren Polymeren
-
Typische
Beispiele für
die Kationen- und Anionenaustauscher, an die ein oder mehrere Wirkstoffe
gebunden sind, wie in den Beispielen X bis XII beschrieben ist,
wurden mit einem absorbierbaren Copolymer von Lactid und Glykolid
unter Verwendung von traditionellen Mikroverkapselungs- oder Beschichtungstechniken von
festen Teilchen beschichtet, wie (1) dem Emulsionsverdampfungsverfahren,
das von H. Demian und S. W. Shalaby für die Verkapselung von Bariumsulfatmikroteilchen
beschrieben wurde, wie in der US-Patentanmeldung USSN 08/467 361
beschrieben ist, eingereicht am 6. Juni 1995, und (2) der Koagulierung
von festen Mikroteilchen, die in Polymerlösung umhüllt und durch einen Ultraschallzerstäuber (Vernebler)
in ein flüssiges Medium
abgegeben werden, das ein Nicht-Lösungsmittel für das Polymer
ist, jedoch das Lösungsmittel
(der Polymerlösung)
um die umhüllten
festen Mikroteilchen herum extrahieren kann. In Abhängigkeit
von der Konzentration der Polymerlösung zum Umhüllen der
Mikroteilchen kann die Anzahl der ursprünglich gebundenen Mikroteilchen
in den umhüllten
Mikroteilchen von 1 bis mehreren Hundert variieren, wobei der durchschnittliche Durchmesser
eines umhüllten
Mikroteilchens im Bereich von wenigen Mikrometern bis 100 µm liegt.
-
Ein
alternatives Verfahren zur Herstellung umhüllter Mikroteilchen mit einem
Durchmesser von 15 bis 50 µm
beinhaltet die Verwendung von überkritischem
Fluid, wie flüssigem
Kohlendioxid, als Nicht-Lösungsmittel
für das
zerstäubte
System, das oben für
die Vernebelung verwendet wurde.
-
Beispiel XVI
-
Herstellung von Doxycyclin
(DC) kontrollierten Abgabesystemen 1. Herstellung von Formulierung
F-1 mit DC und CE-3 in GF-1 und GF-2 (Vergleich)
-
Doxycyclinhydrochlorid
(14 g) und Kationenaustauscher CE-3 von Beispiel IX (24 g) wurden
mit einer Mischung des Gelbildners GF-1 von Beispiel IV (45 g) und
GF-2 von Beispiel V (17 g) bei etwa 50°C unter einer trockenen inerten
Atmosphäre
gemischt, um eine gleichförmige
Verteilung aller Komponenten zu erreichen.
-
2. Herstellung von Formulierung
F-2 mit DC und CE-3 in GF-2 und GF-3 (Vergleich)
-
Doxycyclinhydrochlorid
(14 g) und Kationenaustauscher CE3 von Beispiel IX (45 g) wurden
mit GF-3 aus Beispiel VI (17 g) bei etwa 40°C unter einer trockenen inerten
Atmosphäre
gemischt, um eine gleichförmige
Verteilung aller Komponenten zu erreichen.
-
3. Herstellung von Formulierung
F-3 mit umhülltem,
DC-tragenden CE-1 in einer Mischung von GF-1 und GF-2
-
Doxycyclin
wurde an CE-1, das nach dem Verfahren von Beispiel XII hergestellt
und mit 90/10 Lactid/Glykolid-Copolymer beschichtet war (PLG-1,
hergestellt bei Poly-Med nach einem Standard-Ringöffnungspolymerisationsschema),
nach dem Verfahren von Beispiel XV gebunden, um Mikroteilchen mit
einem durchschnittlichen Durchmesser von 75 µm herzustellen, die DC, CE-1
und PLG-1 in einem Verhältnis
von 1,5:6,5:2 umfassten. Die beschichteten arzneimittelbeladenen
Mikroteilchen (30 g) und Doxycyclinhydrochlorid (8 g) wurden mit
einer Mischung des Gelbildners GF-1 von Beispiel IV (40 g) und GF-2
von Beispiel V (12 g) bei etwa 40°C
unter einer trockenen inerten Atmosphäre gemischt, um gleichförmige Verteilung
aller Komponenten zu erreichen.
-
4. Herstellung von Formulierung
F-4 mit umhülltem
und nichtumhülltem
(Vergleich) Doxycyclinhydrochlorid in GF-1 und GF-2
-
Mikroteilchen
aus Doxycyclinhydrochlorid mit einem durchschnittlichen Durchmesser
von 20 µm
wurden in einer 90/10 Lactid/Glykolid-Copolymerlösung in Methylenchlorid (PLG-1,
hergestellt bei Poly-Med mit einem Standard-Ringöffnungspolymerisationsschema)
unter Verwendung eines Ultraschallzerstäubers nach dem in Beispiel
XV beschriebenen Verfahren hergestellt. Die resultierenden Mikroteilchen
hatten einen durchschnittlichen Durchmesser von etwa 50 µm und bestanden
aus etwa 50 Doxycyclinhydrochlorid und 50% PLG-1. Das umhüllte Arzneimittel
(10 g), unbeschichtetes Doxycyclinhydrochlorid (7 g) wurden mit
einer Mischung des Gelbildners GF-1 von Beispiel IV (70 g) und GF-2
von Beispiel V (12 g) bei 40°C
unter einer trockenen inerten Atmosphäre gemischt, um gleichförmige Verteilung
aller Komponenten zu erreichen.
-
Beispiel XVII
-
Herstellung von Formulierung
F-5 mit umhülltem,
Insulin-tragenden CE-1 in einer Mischung von GF-1 und GF-2
-
An
CE-1-Mikroteilchen mit einem durchschnittlichen Durchmesser von
etwa 10 µm
gebundenes Insulin wurde nach dem Verfahren von Beispiel XII hergestellt
und mit 90/10 Lactid/Glykolid-Copolymer (PLG-1, hergestellt nach
einem Standard-Ringöffnungspolymerisationsschema
bei Poly-Med) unter Verwendung eines Ultraschallzerstäubers nach
dem Verfahren von Beispiel XV umhüllt. Die resultierenden Mikroteilchen
hatten einen durchschnittlichen Durchmesser von etwa 75 µm und umfassten
Insulin, CE-1 und PLG-1 in einem Verhältnis von 1:0:7,2. Die umhüllten Insulin-beladenen
Mikroteilchen (20 g) wurden mit einer Mischung des Gelbildners GF-1
von Beispiel IV (60 g) und GF-2 von Beispiel V (20 g) bei etwa 37°C unter einer
trockenen inerten Atmosphäre
gemischt, um gleichförmige
Verteilung aller Komponenten zu erreichen.
-
Beispiel XVIII
-
Herstellung von Formulierung
F-6 mit umhülltem,
Gentamicintragenden CE-1 und Gentamicin in einer Mischung von GF-1
und GF-2
-
An
CE-1-Mikroteilchen mit einem durchschnittlichen Durchmesser von
etwa 10 µm
gebundenes Gentamicin wurde nach dem Verfahren von Beispiel XII
hergestellt und mit 90/10 Lactid/Glykolid-Copolymer (PLG-1, hergestellt
nach einem Stan dard-Ringöffnungspolymerisationsschema
bei Poly-Med) unter Verwendung eines Ultraschallzerstäubers (Verneblers)
nach dem Verfahren von Beispiel XV umhüllt. Die resultierenden Mikroteilchen
hatten einen durchschnittlichen Durchmesser von 75 µm und umfassten
Gentamicin, CE-1 und PLG-1 in einem Verhältnis von 1:7:2. Die umhüllten Mikroteilchen
(20 g) und Gentamicinsulfat (3 g) wurden mit einer Mischung des
Gelbildners GF-1 von Beispiel IV (45 g) und GF-2 von Beispiel V
(32 g) bei etwa 40°C gemischt,
um gleichförmige
Verteilung aller Komponenten zu erreichen.
-
Beispiel XIX
-
Vergleichsbewertung
des In Vitro-Freisetzungsprofils von Arzneimittelformulierungen
-
Ein
Aliquot einer gelbildenden Formulierung mit einer Masse von 50 mg
wurde in einem kontinuierlichen Durchflusszellsystem angeordnet,
wobei eine gepufferte Phosphatlösung
bei pH 7,2 und 37°C
mit einer Rate von etwa 45 ml/h tangential an der Oberfläche der
Gelmasse entlang floss. Bei festen umhüllten Mikroteilchen (kein Gelbildner)
wurde eine Modifizierung der Durchflusszelle verwendet, die das
Fließen
des Puffers über
die gesamte Masse zuließ.
Proben des Puffers, der das freigesetzte Arzneimittel enthielt,
wurden bei 4°C aufgefangen
und in 1- oder 2-Tagesintervallen auf Arzneimittelkonzentrationen
analysiert. Das Freisetzungsprofil der individuellen Formulierungen
wurde über
einen Zeitraum von 2 Wochen bestimmt. Die relative kumulative Prozentuale
Freisetzung nach 2 Wochen wird in Tabelle III in einer Skala von
1 bis 10 abgebildet, wobei 1 und 10 für eine sehr langsame beziehungsweise
sehr schnelle Freisetzung stehen. Tabelle
III Profil
der relativen Freisetzung von festen und gelbildenden Arzneimittelfreisetzungssystemen
- (a) A = beschichtete feste Mikroteilchen;
B = gelbildendes System
- (b) wie bei XVII, jedoch ohne die flüssigen Gelbildner
-
Beispiel XX (Vergleich)
-
Herstellung und Bewertung
von intravitrealer Formulierung von Ganciclovir
-
Ganciclovir-Natrium
(1.0 g), ein antivirales Arzneimittel zur Behandlung von Megalovirus-Retinitis, wurde
mit einer Mischung der Gelbildner GF-1L (4,5 g) und GF-2L (4,5 g)
(den auf dl-Lactid basierenden Analoga von GF-1 und GF-2 von Beispielen
I beziehungsweise II, d. h. dl-Lactid wurde anstelle von Trimethylencarbonat
bei der Herstellung des Copolymers verwendet) in einer inerten trockenen
Atmosphäre
bei etwa 40°C gemischt,
um gleichförmige
Verteilung aller Komponenten zu erreichen. Das in vitro-Freisetzungsprofil
der gelbildenden Formulierung wurde mit dem kontinuierlichen Durchflusszellensystem
von Beispiel XIX bewertet. Die Arzneimittelkonzentration wurde mit HPLC
bestimmt. Die Ergebnisse zeigen, dass das System mindestens 2 Wochen
lang Freisetzung zeigte. Mit einer Spritze mit kleiner Nadelstärke wurde
die Formulierung leicht intravitreal in das Auge des Kaninchens
verabreicht. Während
des Untersuchungszeitraums konnte keine nachteilige Reaktion nachgewiesen
werden.
-
Beispiel XXI
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Herstellung und Bewertung
von Ricin A-Ketten-Vakzinformulierungen (F-7 und F-8), die CE-RG
und GF-3L enthielten
-
1. Herstellung von Formulierung
F-7 (Vergleich)
-
Ein
Gelbildner (GF-3L), der auf einer 62:19:19-Mischung von drei Copolymeren
von Polyethylenglykol-400 und 60/40 dl-Lactid/Glykolid-Copolymeren mit einem
PEG-Polyesterverhältnis
von 20/80, 30/70 beziehungsweise 85/15 basierte, wurde als flüssiger Träger verwendet.
Die Copolymere wurden nach dem in der US-A-5 612 052 beschriebenen
Verfahren hergestellt, worauf hier Bezug genommen wird. Zur Herstellung
von Formulierung F-7 wurde Ricin A-Kette (20 µg) (aus einer wässrigen
Lösung
mit anschließender
Lyophilisierung) auf der Oberfläche
des Kationenaustauschers CE-G (10 mg) (hergestellt wie nachfolgend
beschrieben) immobilisiert und danach unter aseptischen trockenen
Bedingungen in GF-3L (190 µl)
dispergiert.
-
Der
Kationenaustauscher CE-G wurde nach dem gleichen Verfahren hergestellt,
das für
CE-2 verwendet worden war, außer
dass Äpfelsäure als
Initiator durch Glykolsäure
ersetzt wurde. Die Gelbildner GF-1L und GF-2L sind die Lactid-Analoga
von GF-1 und GF-2,
die unter Verwendung von dl-Lactid anstelle von Trimethylencarbonat
hergestellt sind.
-
2. Herstellung von Formulierung
F-8
-
In
diesem Beispiel wurde Formulierung F-8 in der gleichen Weise wie
F-7, beschrieben in Beispiel XXI, hergestellt, außer dass
der Kationenaustauscher mit dem immobilisierten Vakzin mit PLG-1
wie in Beispiel XVI beschrieben umhüllt wurde und das Mischen mit
den Komponenten bei 25°C
durchgeführt
wurde.
-
3. In Vivo-Bewertung der
Formulierung F-7
-
Um
die Antikörperreaktion
auf F-7 zu bewerten, wurde die Formulierung Mäusen subkutan injiziert und die
Tiere wurden periodisch über
einen Zeitraum von 21 Wochen zur Ader gelassen. Die Mäuseseren
wurden mittels ELISA untersucht. Ergebnisse zeigten, dass die Antikörperreaktion
wegen der kontrollierten Freisetzung des Vakzins über den
gesamten Untersuchungszeitraum bestehen blieb.
-
Beispiel XXII
-
Herstellung, Mikronisierung
und Reinigung von Poly(glykolsäure)polymeren,
initiiert mit Citronensäure
(PGCA), zur Verwendung als Kationenaustauscher (CE)
-
1. 7/1 PGCA
-
Ein
500 ml Glasreaktor wurde mit 242,63 g Glykolid (Purac Biochem, Arkelsedijk,
Niederlande) und 57,37 g Citronensäure (Aldrich, Gillingham, Dorset,
GB) beladen. Die Citronensäure
war in einer Abderhalden-Apparatur (Aldrich, St. Louis, Missouri,
USA) über
Silikagel (Fisher Scientific, Loughborough, Leics., GB) weiter getrocknet.
Der Reaktor wurde bei etwa 40°C
in ein Ölbad
getaucht und etwa 30 Minuten lang unter Vakuum (0,04 mbar) gesetzt.
Das Bad wurde dann abgesenkt und seine Temperatur auf etwa 110°C erhöht. Nachdem
diese Temperatur er reicht war, wurde der Reaktor unter eine Atmosphäre von sauerstofffreiem
Stickstoff gesetzt und erneut eingetaucht. Der Inhalt wurde mit
etwa 100 UpM mit einem Heidolph-Rührer gerührt (Heidolph Elektro GmbH,
Kelheim, Deutschland). Nachdem der Reaktorinhalt geschmolzen war,
wurden 1,09 ml 0,1 M Zinn(II)-2-ethylhexanoatlösung (Sigma,
St. Louis, Missouri, USA) in Toluol (Riedel de-Haen, Seelze, Deutschland)
zugeführt
(stöchiometrisches
Verhältnis
von 50 ppm). Über
eine Falle mit flüssigem
Stickstoff wurde etwa 30 Sekunden lang erneut Vakuum angelegt, um
Toluol ohne signifikante Entfernung von Monomer zu entfernen. Die Ölbadtemperatur
wurde danach etwa 5 Minuten lang auf etwa 120°C erhöht, bevor sie weiter auf etwa
150°C erhöht wurde.
Sie wurde etwa 4 Stunden lang unter konstantem mechanischem Rühren mit etwa
100 UpM auf dieser Temperatur gehalten. Das Titelpolymer wurde erhalten.
-
2. 10/1 PGCA
-
Das
Titelpolymer wurde nach dem Verfahren von Beispiel Ia erhalten,
wobei jedoch 257,40 g Glykolid, 42,60 g Citronensäure und
1,10 ml 0,1 M Zinn(II)-2-ethylhexanoatlösung in Toluol verwendet wurden
(stöchiometrisches
Verhältnis
von 50 ppm).
-
3. 15/1 PGCA und 15/1
PGCA
-
Ein
flammengetrockneter Harzkessel, der mit einem mechanischen Rührer und
einem Argoneinlass ausgestattet war, wurde mit Glykolid (2,586 Mol,
300 g), wasserfreier Citronensäure
(0,172 Mol, 33 g) und Zinn(II)octoat (0,2 M in Toluol, 862 ml, 0,172
mmol) gefüllt.
Der Polymerisationsreaktor und sein Inhalt wurden mehrfach mit trockenem
Argon gespült.
Nachdem die Polymerisationscharge geschmolzen war, wurden die Reaktanten
erwärmt
und bei etwa 160°C
gerührt,
bis das Polymer aus der Schmelze auszufallen begann. Kurz nach der
partiellen Ausfällung
wurde das Rühren
beendet und die Reaktion bei etwa 160°C etwa zwei Stunden lang fortgesetzt.
Am Ende der Polymerisation wurde die Temperatur unter 120°C abgesenkt,
und der Monomerüberschuss
wurde unter vermindertem Druck entfernt. Die Zusammensetzung des
isolierten Polymers wurde mittels Infrarot- und NMR-Spektroskopie verifiziert.
-
4. Mikronisierung
-
Jedes
der Polymere der Beispiele XXII (1), (2) und (3) wurde zuerst mit
einer Schneidmühle
(IKA, Staufen, Deutschland) gemahlen. Sie wurden danach in einem
Aljet Mikronisierer (Fluid Energy Aljet, Plumsteadsville, Pennsylvania,
USA) mit einem unter Druck stehenden trockenen Stickstoffstrom mikronisiert.
Beispiel XXII(1) hatte eine mittlere Teilchendurchmessergröße von 24,84 µm gemäß Analyse
in einem Malvern Mastersizer/E (Malvern, Worcs., GB) unter Verwendung
eines Volumenverteilungsmodells und 200/5 cS Silikonöl (Dow Corning,
Seneffe, Belgien) als Dispergiermittel. Beispiele XXII(2) und (3)
hatten mittlere Teilchendurchmessergrößen von 4,69 µm beziehungsweise
6,31 µm
nach der Mikronisierung.
-
5. Reinigung/Natriumsalzbildung
-
50
g-Chargen der Beispiele XXII(1), (2) und (3) wurden in 2 L Aceton
(Riedel de-Haen, Seelze, Deutschland) dispergiert und etwa 30 Minuten
lang in ein Schallbehandlungsgerät
(Branson Ultrasonics BY, Soest, Niederlande) gestellt. Während dieser
Zeit wurde die Dispersion auch mit etwa 9500 UpM unter Verwendung
eines Ultra-turrax T25-Homogenisierers (IKA, Staufen, Deutschland)
homogenisiert. Nach dieser Schallbehandlungs-/Homogenisierungsstufe
wurde die Dispersion mit etwa 5000 UpM etwa 30 Minuten lang in einer
Sorvall-Zentrifuge (Sorvall, Wilmington, Delaware, USA) zentrifugiert.
Der Überstand
wurde verworfen, die Zentrifugenkuchen erneut in frischem Aceton
suspendiert und die Schallbehandlungs-/Homogenisierungsstufe wiederholt.
Nachdem die zweite Zentrifugation abgeschlossen war, wurde der Überstand
verworfen und die Kuchen erneut in entionisiertem Wasser suspendiert.
Eine letzte Schallbehandlungs-/Homogenisierungsstufe wurde dann
durchgeführt,
um jegliches verbleibende Aceton zu entfernen, und die Dispersion
wurde erneut etwa 30 Minuten lang mit etwa 5000 UpM zentrifugiert.
-
Die
Zentrifugenkuchen wurden erneut in frischem entionisiertem Wasser
suspendiert und der pH-Wert der Dispersion wurde überwacht.
Ausreichende Volumina von 0,2 M Natriumcarbonatlösung wurden in jedem Fall (unter
Rühren)
zugesetzt, um den pH-Wert auf zwischen etwa pH 8 und etwa pH 9 zu
erhöhen.
Die Dispersionen wurden etwa 30 Minuten lang rühren gelassen, bevor sie über einem
Whatman Nr. 1 (24 cm Durchmesser) Filterpapier (Whatman Intl. Ltd.,
Maidstone, Kent, GB) vakuumfiltriert wurden. Die Filterkuchen wurden
mit weiterem entionisiertem Wasser gespült, gefroren und in einem Edwards
SuperModulyo Lyophilisierer (Edwards, Crawley, West Sussex, GB)
lyophilisiert.
-
Die
Reinigung wurde durch Differentialscanningkalorimetrie (DSC) unter
Verwendung eines TA DSC912S (TA Instruments, New Castle, Delaware,
USA) mit einer Heizgeschwindigkeit von 10°C/Min überwacht.
-
Die
in jedem der Fälle
erhaltenen DSC-Thermogramme zeigten keinen endothermen Peak für monomeres
Glykolid, sondern Endothermen bei 176°C, 178°C und 180°C für die Beispiele I(a), I(b)
beziehungsweise I(c).
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Beispiel XXIII
-
Herstellung, Mikronisierung
und Reinigung eines Poly(glykolsäure)polymers,
initiiert mit Weinsäure
(PGTA) zur Verwendung als Kationenaustauscher (CE)
-
1. 10/1 PGTA
-
Ein
500 ml Glasreaktor wurde mit 264,65 g Glykolid (Purac Biochem, Arkelsedijk,
Niederlande) und 34,22 g L-Weinsäure
(Riedel de-Haen, Seelze, Deutschland) beladen. Die Weinsäure war
in einer Abderhalden-Apparatur (Aldrich, St. Louis, MO, USA) über Silikagel
(Fisher Scientific, Loughborough, Leics., GB) weiter getrocknet
worden. Der Reaktor wurde bei etwa 40°C in ein Ölbad getaucht und etwa 30 Minuten
lang unter Vakuum (0,04 mbar) gesetzt. Das Bad wurde dann abgesenkt
und seine Temperatur auf etwa 110°C
erhöht. Nachdem
diese Temperatur erreicht war, wurde der Reaktor unter eine Atmosphäre von sauerstofffreiem
Stickstoff gesetzt und erneut eingetaucht. Der Inhalt wurde mit
etwa 100 UpM mit einem Heidoplh-Rührer gerührt (Heidolph Elektro GmbH,
Kelheim, Deutschland). Nachdem der Reaktorinhalt geschmolzen war,
wurden 1,14 ml 0,1 M Zinn(II)-2-ethylhexanoatlösung (Sigma,
St. Louis, Missouri, USA) in Toluol (Riedel de-Haen, Seelze, Deutschland)
zugefügt
(stöchiometrisches
Verhältnis
von 50 ppm). Über
eine Falle mit flüssigem
Stickstoff wurde etwa 30 Sekunden lang erneut Vakuum angelegt, um
Toluol ohne signifikante Entfernung von Monomer zu entfernen. Die Ölbadtemperatur
wurde danach etwa 5 Minuten lang auf etwa 120°C erhöht, bevor sie weiter auf etwa
150°C erhöht wurde.
Sie wurde etwa 4 Stunden lang unter konstantem mechanischem Rühren mit etwa
100 UpM auf dieser Temperatur gehalten. Das Titelpolymer wurde erhalten
und wie im Folgenden gezeigt weitverarbeitet.
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2. Mikronisierung
-
Beispiel
XXIII(1) wurde zuerst mit einer Schneidmühle (IKA, Staufen, Deutschland)
gemahlen. Es wurde danach in einem Aljet Mikronisierer (Fluid Energy
Aljet, Plumsteadsville, Pennsylvania, USA) mit einem unter Druck
stehenden trockenen Stickstoffstrom mikronisiert. Dies ergab einen
mittleren Teilchendurchmesser von 12,42 µm gemäß Analyse in einem Malvern
Mastersizer/E (Malvern, Worcs., GB) unter Verwendung eines Volumenverteilungsmodells
und 200/5 cS Silikonöl
(Dow Corning, Seneffe, Belgien) als Dispergiermittel.
-
3. Reinigung/Natriumsalzbildung
-
Eine
50 g-Charge von Beispiel XXIII(1) wurde in 2 L Aceton (Riedel de-Haen,
Seelze, Deutschland) dispergiert und etwa 30 Minuten lang in ein
Schallbehandlungsgerät
(Branson Ultrasonics BY, Soest, Niederlande) gestellt. Während dieser
Zeit wurde die Dispersion auch mit etwa 9500 UpM unter Verwendung
eines Ultra-turrax T25-Homogenisierers (IKA, Staufen, Deutschland)
homogenisiert. Nach dieser Schallbehandlungs/Homogenisierungsstufe
wurde die Dispersion mit etwa 5000 UpM etwa 30 Minuten lang in einer
Sorvall-Zentrifuge (Sorvall, Wilmington, Delaware, USA) zentrifugiert.
Der Überstand
wurde verworfen, die Zentrifugenkuchen erneut in frischem Aceton
suspendiert und die Schallbehandlungs/Homogenisierungsstufe wiederholt.
Nachdem die zweite Zentrifugation abgeschlossen war, wurde der Überstand
verworfen und die Kuchen erneut in entionisiertem Wasser suspendiert.
Eine letzte Schallbehandlungs-/Homogenisierungsstufe wurde dann
durchgeführt,
um jegliches verbleibende Aceton zu entfernen, und die Dispersion
wurde erneut etwa 30 Minuten lang mit etwa 5000 UpM zentrifugiert.
-
Die
Zentrifugenkuchen wurden erneut in frischem entionisiertem Wasser
suspendiert und der pH-Wert der Dispersion wurde überwacht.
Es wurde ein ausreichendes Volumen 0,2 M Natriumcarbonatlösung zugefügt, um den
pH-Wert auf zwischen etwa pH 8 und etwa pH 9 zu erhöhen. Die
Dispersionen wurden etwa 30 Minuten lang rühren gelassen, bevor sie über einem
Whatman Nr. 1 (24 cm Durchmesser) Filterpapier. (Whatman Intl. Ltd.,
Maidstone, Kent, GB) vakuumfiltriert wurden. Die Filterkuchen wurden
mit weiterem entionisiertem Wasser gespült, gefroren und in einem Edwards
SuperModulyo Lyophilisierer (Edwards, Crawley, West Sussex, GB)
lyophilisiert.
-
Die
Reinigung wurde durch DSC unter Verwendung eines TA DSC912S (TA
Instruments, New Castle, Delaware, USA) mit einer Heizgeschwindigkeit
von 10°C/Min überwacht.
Das erhaltene DSC-Thermogramm zeigte
keinen endothermen Peak für
monomeres Glykolid, sondern eine Endotherme bei 181°C.
-
4. 15/1 PGTA
-
Das
Titelpolymer wurde nach dem für
Beispiel XXII(3) beschriebenen Verfahren hergestellt, wobei jedoch
Glykolid (2,586 Mol, 300 g), wasserfreie Weinsäure (0,172 Mol, 26,8 g) und
Zinn(II)octoat (0,2 M in Toluol, 862 ml, 0,172 mmol) verwendet wurden.
Differentialscanningkalorimetrie wurde zur Bestimmung der Schmelztemperatur
des Polymers verwendet (Tm = 204°C).
-
Das
feste Polymer wurde mit einer Wiley-Mühle gemahlen, um einen durchschnittlichen
Teilchendurchmesser von etwa 125 µm zu erreichen. Weitere Reduktion
der Teilchengröße auf 5-10 µm Durchmesser wurde
mit einer Strahlmühle
bewirkt, die unter Druck stehenden, trockenen Stickstoff erhielt.
Die resultierenden Mikroteilchen wurden mit Aceton gespült, um Spurenmen gen
an Monomer und Oligomeren mit niedrigem Molekulargewicht zu entfernen.
Das Produkt wurde dann bis zum Gebrauch unter vermindertem Druck
bei etwa 40°C
getrocknet. Der durchschnittliche Durchmesser des trockenen Mikroteilchens
wurde durch ein Teilchengrößenanalysegerät bestimmt.
-
Beispiel XXIV
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Herstellung von Poly(lactid-co-glykolid)-Copolymeren,
initiiert mit Propandiol (PLGPD), zur Verwendung als Umhüllungsmaterialien
-
1. 75/25 P(1)LGPD
-
Ein
500 ml Glasreaktor wurde mit 235,01 g l-Lactid (Purac Biochem, Arkelsedijk,
Niederlande), 63,09 g Glykolid (Purac Biochem, Arkelsedijk, Niederlande)
und 1,90 g Propandiol (Riedel de-Haen, Seelze, Deutschland) und
danach 3,96 ml einer 0,1 M Zinn(II)-2-ethylhexanoatlösung (Sigma,
St. Louis, Missouri, USA) in Toluol (Riedel de-Haen, Seelze, Deutschland)
beladen. Nachdem etwa eine Stunde lang unter Vakuum getrocknet wurde,
um das Toluol zu entfernen, wurde der Reaktor unter einer Atmosphäre aus sauerstofffreiem
Stickstoff angeordnet und in ein Ölbad getaucht, das auf etwa
160°C vorgeheizt
worden war. Der Reaktorinhalt wurde mit etwa 100 UpM mit einem Heidolph-Rührer gerührt (Heidolph
Elektro GmbH, Kelheim, Deutschland). Nachdem der Inhalt geschmolzen
war, wurde die Temperatur auf etwa 180°C erhöht und auf dieser Höhe etwa
3 Stunden lang gehalten. Es wurde ein amorphes Copolymer erhalten.
Es wurde durch Gelpermeationschromatographie (GPC) mit einem Waters
510 Pump, Waters 410 Differentialrefraktometer (Waters, Milford,
Massachusetts, USA) mit Lichtstreuungsdetektion mit einem Wyatt
Minidawn Lichtstreuungsdetektor (Wyatt Technology Corporation, Santa
Barbara, California, USA) gefunden, dass das Copolymer ein Molekulargewicht
(Mw) von etwa 12.500 g/Mol hatte.
-
2. 90/10 P(1) LGPD
-
Das
Titelprodukt wurde nach dem Verfahren von Beispiel XXIV(1) synthetisiert,
wobei jedoch 274,31 g l-Lactid, 24,55 g Glykolid, 1,14 g Propandiol
und 3,89 ml einer 0,1 M Zinn(II)-2-ethylhexanoatlösung in
Toluol verwendet wurden (stöchiometrisches
Verhältnis
von 200 ppm). Es wurde ein kristallines Copolymer erhalten. Es wurde
mittels GPC gefunden, dass das Copolymer ein Molekulargewicht von
etwa 20.780 g/Mol hatte.
-
3. 90/10 P(d,l) LGPD
-
Das
Titelprodukt wurde nach dem Verfahren von Beispiel XXIV(1) erhalten,
wobei jedoch 274,31 g d,l-Lactid, 24,55 g Glykolid, 1,14 g Propandiol
und 3, 86 ml einer 0,1 M Zinn(II)-2-ethylhexanoatlösung in Toluol verwendet wurden
(stöchiometrisches
Verhältnis
von 200 ppm). Es wurde ein amorphes Copolymer erhalten. Es wurde
mittels GPC gefunden, dass das Copolymer ein Molekulargewicht von
etwa 20.650 g/Mol hatte.
-
4. Poly(l-lactid-co-d,l-lactid)-Copolymer,
initiiert mit Propandiol (PLGPD) zur Verwendung als Beschichtungsmaterial
80/20 P(l)L(d,l)LPD
-
Das
Titelprodukt wurde nach dem Verfahren von Beispiel XXIV(1) erhalten,
wobei jedoch 239,09 g l-Lactid, 59,77 g d,l-Lactid (Purac Biochem, Arkelsedijk,
Niederlande), 1,14 g Propandiol und 3,96 ml einer 0,1 M Zinn(II)-2-ethylhexanoatlösung in
Toluol verwendet wurden (stöchiometrisches
Verhältnis
von 200 ppm). Es wurde ein amorphes Copolymer erhalten. Es wurde mittels
GPC gefunden, dass das Copolymer ein Molekulargewicht (Mw) von 22.320 g/Mol hatte. Es zeigte einen
Glasübergang
bei 48°C
mittels DSC.
-
5. Reinigung
-
Die
Beispiele XXIV(1), (2) und (3) wurden jeweils durch Vernebelung
einer 30% (Gew./Gew.) Lösung in
Acetonitril (Labscan, Dublin, Irland) mit 8 ml/Min in entionisiertes
Wasser, das auf etwa 2°C
abgekühlt
worden war, in einem 6 L ummantelten Reaktor gewaschen, der mit
einem Zirkulationsbad verbunden war, und mit etwa 350 UpM mit einem
Heidolph-Rührer
(Heidolph Elektro GmbH, Kelheim, Deutschland gerührt. Die Lösungen wurden mit einer Masterflex-Pumpe
(Cole Parmer Instrument Co., Niles. Illinois, USA) in eine Vibra-Cell
VC 50 Zerstäuberdüse (Bioblock,
Illkirch, Frankreich) eingeführt
und die Verneblung mit einer Schallfrequenz von 12 kHz erreicht.
Die erhaltenen Dispersionen wurden über Whatman Nr. 1 (24 cm Durchmesser) Filterpapieren
filtriert und die Filterkuchen mit entionisiertem Wasser gespült, gefroren
und in einem Edwards SuperModulyo Lyophilisierer (Edwards, Crawley,
West Sussex, GB) lyophilisiert.
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Die
Reinheit wurde mittels DSC mit einem TA DSC912S (TA Instruments,
New Castle, Delaware, USA) mit einer Heizrate von 10°C/Min bestätigt, die
Glasübergänge (Tg) für
die Beispiele V(a), V(b) und V(c) von 44°C, 49°C beziehungsweise 45°C zeigte.
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Es
sei darauf hingewiesen, dass die hier beschriebenen Beispiele nur
der Veranschaulichung, nicht aber der Einschränkung dienen und verschiedene
Modifikationen und/oder Änderungen,
die sich dem Fachmann ergeben, in den Geist dieser Anmel dung und
den Geltungsbereich der angefügten
Ansprüche
eingeschlossen sein sollen.