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Gebiet der Erfindung
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Diese Erfindung betrifft einen Tampon für die Damenhygiene mit eingepressten, spiralenförmigen Rillen sowie ein Verfahren zur Herstellung eines Tampons mit zumindest teilweise spiralförmig geformten Längsrillen.
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Ausgangssituation der Erfindung
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Tampons und Verfahren entsprechend dem Stand der Technik sowie Vorrichtungen zu ihrer Herstellung werden in den
US-Patenten Nr. 5.911.712, 5.813.102 und 5.832.576 von Leutwyler und seinen Mitarbeitern offenbart. Der Tampon hat ein Einführungsende, ein Rückführungsende mit einem Rückführungsband sowie einen dazwischen liegenden Mittelabschnitt. Er hat einen zusammengepreßten, in der Regel zylindrischen, festen Faserkern, aus dem relativ unverdichtete Längsrippen strahlenförmig herausragen. Jede Rippe wird von benachbarten Rippen in der Umgebung des zusammengepreßten Faserkerns in einem Maße getrennt, das größer ist als das Maß, in dem eine solche Rippe von einer benachbarten Rippe getrennt wird, die von dem zusammengepreßten Faserkern weiter entfernt ist. Außerdem kann der Faserkern im mittleren Bereich stärker zusammengepreßt sein als im Bereich des Rückführungsendes des Tampons. Das Rückführungsende des Tampons kann auch mit einer Fingergriffvertiefung und das Einführungsende mit einer runden Kuppe versehen sein. Schließlich ist der Tampon zumindest teilweise von einer flüssigkeitsdurchlässigen Umhüllung umgeben.
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Solch ein Tampon kann mit folgenden Arbeitsschritten gefertigt werden: Zusammenrollen eines Stücks zusammenhängenden Faservliesstoffes, um einen im wesentlichen zylindrischen Tamponformling mit einer Peripheriefläche zu formen; gleichzeitiges radiales Zusammenpressen der schmalen, streifenförmigen Abschnitte der Peripheriefläche des Tamponformlings, die in Abständen angeordnet sind, um eine Reihe von Längsrillen zu bilden, die voneinander durch relativ unverdichtete Längsrippen getrennt sind, die strahlenförmig aus einem relativ komprimierten Faserkern herausragen, wobei der Kern im Bereich des Rückführungsendes des Tampons in geringerem Maße zusammengepreßt ist als in seinem sonstigen Bereich; sowie Zusammenpressen der äußeren Enden der Längsrippen in radialer Richtung nach innen, um eine weiche, glatte Peripheriefläche zu bilden, während die relativ unverdichtete faserige Struktur der Rippen erhalten bleibt. Außerdem kann das Rückführungsende mit einer Fingergriffvertiefung und das Einführungsende des Tampons mit einer runden Kuppe versehen werden. Schließlich wird eine flüssigkeitsdurchlässige Umhüllung auf dem Faservliesstoff zumindest teilweise befestigt, um eine flüssigkeitsdurchlässige Schicht auf mindestens einem Teil der Außenfläche des Tamponformlings zu schaffen.
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Die Bildung der Rillen und Rippen dieses dem Stand der Technik entsprechenden Tampons ist aus diesen Offenbarungen sowie aus der Offenbarung von Friese und seinen Mitarbeitern im
US-Patent Nr. 6.310.269 bekannt, das einen Tampon zur Verfügung stellt, der besonders als Fingertampon von Nutzen ist, der einen verdichteten zentralen Kern und eine weichere Außenfläche hat.
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Während dieser Tampon eine bedeutende Verbesserung gegenüber den bisher in den Handel gebrachten Tampons darstellt, gibt es aber noch Bereiche, die sich verbessern ließen. Eine derartige wünschenswerte Verbesserung ist ein vergrößerter Oberflächenbereich, um die Wahrscheinlichkeit zu verringern, daß Flüssigkeit zu früh an der Tamponoberfläche herabfließt.
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Die Patentliteratur hat auch vorgeschlagen, daß im Interesse einer verbesserten Biegsamkeit (so z.B. die im
US-Patent Nr. 3.011.495 von Brecht und im
US-Patent Nr. 2.965.101 von Schirmer und seinen Mitarbeitern offenbarten Tampons) sowie im Interesse der Erleichterung des Herausziehens (so z.B. die im
US-Patent Nr. 4.328.804 von Shimatani und im
US-Patent Nr. 4.351.339 von Sneider offenbarten Tampons) gewendelte Tampons geformt werden können. Diese gewendelten Tampons werden im wesentlichen durch das Verdrillen eines „Strangs“ oder mehrerer „Stränge“ des betreffenden Materials geformt. Diese Verbesserungen bei den die Biegsamkeit und das Herausziehen betreffenden Eigenschaften scheinen jedoch eine verminderte Knickfestigkeit zu bewirken.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, den Tampon, das Verfahren und die Vorrichtung, die oben beschrieben wurden, auf eine derartige Art und Weise zu verbessern, daß das Risiko einer Undichtigkeit, nachdem der Tampon in Gebrauch genommen worden ist, durch eine Verlängerung des Zeitraums, in dem der Tampon Körperflüssigkeit absorbiert, durch eine Vergrößerung der Oberfläche des Tampons und durch eine Erhöhung der Fasermenge, die zur sofortigen Absorption von Körperflüssigkeit nach Einführung des Tampons zur Verfügung steht, bei besonders bevorzugten Ausführungsformen im Bereich des Faserkerns beträchtlich reduziert wird.
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Zusammenfassende Darstellung der Erfindung
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Die Erfindung löst diese Aufgabe durch einen Tampon für Damenhygiene gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1 mit einem Einführungsende, einem Rückführungsende und einer Längsachse. Der Tampon wird aus zusammengepresstem Fasermaterial mit einer Außenfläche gefertigt. Die Außenfläche des Tampons wird zumindest teilweise mit spiralförmigen, eingepreßten Längsrillen versehen. Der Tampon wird in Bezug auf die Längsachse in radialer Richtung zusammengepreßt. Er weist einen Kern aus hochverdichtetem Fasermaterial auf, wobei sich von dem Kern aus Längsrippen radial nach außen erstrecken. Die Längsrippen werden somit durch die spiralförmigen, zusammengepreßten Längsrillen begrenzt.
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Infolge der längeren Strecken, die die Körperflüssigkeit wegen der spiralförmigen Ausführung der Längsrippen und der spiralförmigen Längsrillen zurückzulegen hat, die sich zwischen diesen entlang der Oberfläche des Tampons erstrecken, und infolge der damit zusammenhängenden längeren Verweilzeit der Flüssigkeit in den spiralförmigen Längsrillen wird das Aufsaug- und Ausdehnungsvermögen des Tampons auf eine erheblich bessere Weise genutzt.
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Die Erfindung stellt auch ein Verfahren zur Herstellung eines Tampons gemäß den Merkmalen von Anspruch 2 bereit. Das Verfahren umfasst das Bereitstellen eines Tamponformlings aus verheddertem Faserstoff und das Zusammenpressen des Tamponformlings sowie das Formen von spiralförmigen Längsrillen zumindest auf Teilen der Außenfläche des Tampons, um die saugfähige Oberfläche des Tampons zu vergrößern. Vorzugsweise wird der Tamponformling in Bezug auf die Längsachse auf schmalen Linien seiner Peripheriefläche in radialer Richtung zusammengepreßt. Außerdem kann der Tamponformling zusammengepreßt werden, um einen Kern mit einem hohen Verdichtungsgrad bereitzustellen, aus dem sich relativ unverdichtete Längsrippen in radialer Richtung nach außen erstrecken.
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Eine Ausführungsform des Tampons gemäß der vorliegenden Erfindung kann unter Verwendung einer Vorrichtung zur Herstellung eines Tampons gefertigt werden. Die Vorrichtung hat eine Presse mit im wesentlichen gleichdimensionierten Preßbacken, die in Bezug auf die Pressenachse strahlenförmig angeordnet sind. Die Backen können synchron auf einer gemeinsamen Ebene in Bezug auf die Pressenachse in radialer Richtung zwischen ihrer geöffneten Stellung und geschlossenen Stellung hin- und herbewegt werden. In ihrer geschlossenen Stellung können die Backen an ihren einander gegenüberliegenden Längsseiten aufeinander aufliegen. Jede Backe der Presse hat eine abgestufte Preßfläche, wobei die Preßflächen der Preßbacken vorzugsweise eine Pressenöffnung mit einem runden Querschnitt mit einer Länge von 40 bis 70 mm bilden. Außerdem besitzt jede Preßfläche einen Preßschenkel, der auf die Pressenöffnung ausgerichtet ist, sowie eine Preßschulter, die sich nur auf einer spezifischen Seitenflanke des Preßschenkels befindet und in jedem Falle in der gleichen um die Pressenachse umlaufenden Richtung ausgerichtet ist. Die Preßschulter ist zur Außenseite versetzt in Relation zur Pressenachse in Bezug zu einer Preßkante an dem freien, inneren Ende des Preßschenkels, und die Fläche der Preßschulter ist größer als die Preßkante des Preßschenkels jeder Preßbacke. Die Preßfläche, wozu auch der Preßschenkel und die Preßschulter gehört, ist spiralförmig gestaltet.
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Figurenliste
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand schematischer Zeichnungen von Ausführungsbeispielen des Tampons sowie der Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens für die Herstellung des Tampons näher erläutert, bei denen:
- 1 einen Tampon mit spiralförmigen Längsrippen und Längsrillen gemäß der Erfindung in einer perspektivischen Darstellung zeigt;
- 2 die Messung eines Peripheriewinkels α einer spiralförmigen Längsrille auf einem Tampon in perspektivischer Darstellung zeigt, aufgenommen vom hinteren Ende;
- 3 einen Tampon mit spiralförmigen Längsrippen und Längsrillen gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung in perspektivischer Darstellung zeigt;
- 4 einen Querschnitt des Tampons in 2 entlang der Linie II - II zeigt;
- 5 eine Vorrichtung zur Herstellung von Tampons gemäß den 3 und 4 in einer teilweise im Schnitt dargestellten Seitenansicht zeigt;
- 6 einen Querschnitt durch einen zusammengepreßten Faserkörper oder Vorformling in einer Presse entlang der Linie IV - IV in 5 zeigt;
- 7 die Vorderseite oder Eintrittsseite der Presse zeigt, die im geöffneten Zustand mit einem Tamponformling sowie im geschlossenen Zustand der Preßbacken mit einem Vorformling abgebildet ist;
- 8 die Presse gemäß 7 in geschlossenem Zustand zeigt;
- 9 eine Preßbacke in einer Rückansicht zeigt;
- 10 eine perspektivische Rück- und Seitenansicht der Preßbacke in 9 zeigt;
- 11 die Presse in der Preßdimension mit einem darin angeordneten Vorformling, dessen Peripheriefläche in fassförmiger Weise gewölbt ist, in einem mittigen Längsschnitt zeigt;
- 12 die Presse in einer Darstellung ähnlich 11 zeigt, allerdings in der Freigabedimension mit einem darin angeordneten Vorformling, dessen Peripheriefläche im Wesentlichen zylindrisch ist;
- 13 eine Presse mit unterteilten Preßbacken in der Preßdimension in einem mittigen Längsschnitt zeigt;
- 14 die Presse wie in 13 in der Freigabestellung der Preßbacken zur Ausstoßung eines Vorformlings zeigt;
- 15 eine perspektivische Ansicht der Einlaßseite eines Endformungswerkzeugs zeigt;
- 16 ein Detail XIII aus 5 in einem größeren Maßstab mit der Ansicht eines Tampons zeigt, und
- 17 ein Detail Z aus 16 auf einer stark vergrößerten Darstellung zeigt.
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Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung veranschaulicht 1 einen Tampon 30 für die Damenhygiene mit einem Einführungsende 32, einem Rückführungsende 34, einem Längsschnitt 36, der eine Längsachse L hat und dazwischen liegt, sowie einem Rückführungsband 35. Der Tampon 30 besteht vorzugsweise aus einem Faserstoff, der in radialer Richtung zusammengepreßt wird.
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Die Außenfläche des Tampons 30 ist mindestens teilweise mit Längsrippen 40 versehen, die durch zusammengepreßte Längsrillen 42 begrenzt werden. Die Längsrippen 40 werden in Achsrichtung zwischen dem Einführungsende 32 und dem Rückführungsende 34 spiralförmig oder wendelförmig gestaltet und erstrecken sich über mindestens ca. 80° des Kreisumfangs des Tampons. Der Peripheriewinkel α kann aber in Abhängigkeit von den Abmessungen des Tampons im Bereich bis zu mindestens 150° liegen, vorzugsweise aber im Bereich zwischen 80° und 120° des Tampons 30. Die Anzahl der Längsrippen 40 kann unterschiedlich sein, z.B. in Abhängigkeit vom Durchmesser des Tampons und/oder von der Art des Absorptionsmaterials. Vorzugsweise sind mindestens ungefähr vier Rippen vorhanden, besser aber mindestens ungefähr sechs. Obwohl die vorliegende Erfindung - wie viele bekannte Tampons - eine gerade Anzahl von Rippen haben kann, ist es auch möglich, gemäß der vorliegenden Erfindung Tampons mit einer ungeraden Anzahl von Rippen herzustellen.
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Diese Vorrichtungen und Verfahren, die in diesen Unterlagen offenbart werden, werden - wie unten beschrieben - modifiziert, um Tampons gemäß der vorliegenden Erfindung zu formen. Außerdem können die Tampons mit zusammengepreßten spiralförmigen Rillen auch gemäß der allgemeinen Unterrichtung durch Neipmann und seine Mitarbeiter im
US-Patent Nr. 2.798.260 sowie durch Wolff und seine Mitarbeiter im
US-Patent Nr. 3.422.496 hergestellt werden.
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Außerdem können diese Vorrichtungen und Verfahren, die in diesen Unterlagen offenbart werden, gemäß den allgemeinen, unten beschriebenen Grundsätzen modifiziert werden, um andere Ausführungsformen der Tampons gemäß der vorliegenden Erfindung zu gestalten.
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Insbesondere die einzelnen Preßbacken und Bauteile können auf die spiralförmige Art und Weise gestaltet werden, wie es hier weiter unten beschrieben wird.
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Wie in 2 abgebildet, können sich die spiralförmigen Längsrillen 42, die diese Rippen 40 begrenzen, jeweils über einen Peripheriewinkel α von mindestens bis zu 150° des Tampons erstrecken.
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Wie oben erwähnt, vergrößern die spiralförmigen Rillen 42 die Oberfläche des Tampons und verlängern den Weg, den die Körperflüssigkeit zu durchfließen hat, bevor es zu einer Undichtigkeit im Bereich des Tampons kommt. Diese Verbesserung kann sich aus jeder beliebigen Tiefe der Rillen ergeben. Es wird aber bevorzugt, daß die Rille eine Tiefe von mindestens ca. 1 mm hat. Bei der nachstehend unter Bezugnahme auf die 3 und 4 erörterten Ausführungsform kann die Rille eine Tiefe von mehr als ca. 4 mm haben, am besten aber ca. 4 mm bis ca. 6 mm.
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Vorzugsweise werden die Rippen von den benachbarten Rippen, die in unmittelbarer Nähe des Kerns liegen, in einem Maße abgetrennt, das größer als das Maß ist, in dem solch eine spiralförmige Rippe von einer benachbarten spiralförmigen Rippe abgetrennt ist, die sich in einiger Entfernung vom Kern befindet.
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Bei der in den 3 und 4 zu sehenden Ausführungsform besitzt der Tampon 30 einen zusammengepreßten, mittigen, festen und im allgemeinen zylindrischen Faserkern 38 mit einem hohen Verdichtungsgrad, der die Stabilität oder Knickfestigkeit des Tampons 30 während der mit dem Finger vorgenommenen Einführung des Tampons in eine Körperhöhle gewährleistet. Die Längsrippen 40 sind relativ unverdichtet und haben insbesondere auf einer Peripheriefläche 46 des Tampons 30 eine weiche, faserige Struktur.
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Wie in 4 gezeigt, werden die spiralförmigen Längsrippen 40 durch entsprechende spiralförmige Längsrillen 42 voneinander getrennt, die zumindest in unmittelbarer Nähe des Faserkerns 38 liegen. Gemäß einer weiteren Ausführungsform können jedoch die Peripheriefläche des Tampons und sein Faserkern auch im Wesentlichen zylindrisch mit kreisförmigem Querschnitt oder sogar einem ovalen Querschnitt vorliegen.
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Bei einer stärker bevorzugten Ausführungsform sind die Längsrippen 42 geschlossen, zumindest auf der Peripheriefläche 46 des Tampons 30, da die Seitenflanken 44 der benachbarten Längsrippen 40 einander berühren, um die weiche, geschlossene Peripheriefläche 46 des Tampons 30 zu bilden. Diese Peripheriefläche 46 des Tampons 30 ermöglicht eine sanftere und deshalb angenehmere Einführung des Tampons 30 in die Körperhöhle sowie eine hohe Saugfähigkeit desselben.
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Auf Grund der Tatsache, daß die aneinander liegenden, äußeren Enden der Seitenflanken 44 der benachbarten Längsrippen 40 die Längsrillen 42 nur an der Peripheriefläche 46 des Tampons 30 verschließen, bilden die Längsrillen 42 in jedem Falle acht geschlossene spiralförmige Führungskanäle 50 (4), die in jedem Falle vorzugsweise nur am Einführungsende 32 und am Rückführungsende 34 offen sind (die Öffnungen am Einführungsende 32 sind in 3 zu sehen). Diese Führungskanäle 50 haben jeweils einen tropfenförmigen Querschnitt, der am Faserkern 38 am größten ist und sich dann in radialer Richtung nach außen bis zu der Stelle verjüngt, an der die benachbarten Längsrippen 40 mit den in radialer Richtung äußeren Enden ihrer Seitenflanken 44 aneinander liegen. Sofort nach der Einführung des Tampons 30 in die Körperhöhle transportieren diese spiralförmigen Führungskanäle 50 die Körperflüssigkeit auch zum Faserkern 38, um seinen Faserstoff unmittelbar zur Erhöhung der Saugfähigkeit und Ausdehnungsfähigkeit des Tampons 30 und zur Beschleunigung der strahlenförmig nach außen hin erfolgenden Öffnung der geschlossenen Führungskanäle 50 zu nutzen. Deshalb bewirkt die Anordnung der spiralförmigen Längsrippen 40 und der spiralförmigen Führungskanäle 50 oder Längsrillen 42 eine Vergrößerung der Oberfläche des Tampons 30 und folglich eine Verlängerung der Verweilzeit oder Absorptionszeit für die Körperflüssigkeit, was dazu führt, daß die Saugfähigkeit und Ausdehnungsfähigkeit des Faserkerns 38 beträchtlich verbessert wird. Gleichzeitig ist somit eine Verringerung des Gewichtes des im Tampon 30 verwendeten Faserstoffes möglich, was eine wirtschaftlichere Herstellung des Tampons 30 erlaubt.
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Das Rückführungsende 34 des Tampons 30 ist, wie an sich bekannt ist, mit einer Fingergriffvertiefung 48 versehen, die das Einstecken eines Fingers erleichtert, um das Rückführungsende 34 zu erweitern und anschließend den Tampon 30 einzuführen, und die Ausdehnung des Tampons 30 beschleunigt. Zu diesem Zweck hat das Einführungsende 32 des Tampons 30 auch eine runde Kuppe 52, deren Außenkante geglättet oder abgeschrägt ist. Da die ungefähr halbkugelförmige Kuppe 52 eine relativ geringe Tiefe hat, können sich die spiralförmigen Längsrippen 40 und spiralförmigen Längsrillen 42 über einen optimal langen Abschnitt des Tampons 30 erstrecken.
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Der Tampon
30 hat einen ungefähr kreisförmigen Durchmesser von 6 bis 17 mm, wobei der zusammengepreßte, annähernd zylindrische Faserkern
38 einen Durchmesser von bis zu 5 mm hat. Der Tampon
30 ist vorzugsweise zumindest teilweise von einer flüssigkeitsdurchlässigen Umhüllung umgeben, die an sich bekannt ist und deshalb nicht abgebildet wird. Ein Beispiel dafür wird im
US-Patent Nr. 4.816.100 von Friese offenbart.
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Diese Umhüllung kann z.B. aus einem im Luftstrom aufgebrachten, nichtgewebten Umhüllungsmaterial bestehen, das aus verschlungenen, zumindest teilweise thermoplastischen Heißklebefasern oder aus einer perforierten Kunststoffolie (so z.B. eine dreidimensionale, mit Löchern versehene Folie) oder ähnlichem gefertigt wird. Besonders wenn nichtgewebtes Umhüllungsmaterial für die Tamponumhüllung verwendet wird, wird empfohlen, die Peripheriefläche 46 des Tampons 30 zu glätten, was - wenn angebracht - mit Wärmeanwendung erfolgen kann. Solch eine Umhüllung verbessert die Bequemlichkeit der Einführung und verhindert, daß Fasern während des Einführens in die Körperhöhle oder beim Entfernen aus der Körperhöhle abgerissen werden. Schließlich kann der Tampon 30 im Bereich seines Rückführungsendes 34 in radialer Richtung schwächer zusammengepreßt werden, so daß der Faserstoff dort weniger stark zusammengepreßt ist und die Ausdehnung des Faserstoffs am Rückführungsende 34 vor der Einführung des Tampons 30 erleichtert wird.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform können die Peripheriefläche des Tampons und sein Faserkern in fassförmiger Weise gewölbt sein. Infolge der damit verbundenen geringeren Verdichtung des Fasermaterials im gesamten Querschnittsbereich des Tampons im Bereich seiner fassförmigen Wölbung kann nicht nur der Faserstoff in Form der spiralförmigen Längsrippen, die den festen Faserkern umgeben, sondern auch das im Gegensatz dazu relativ stark verdichtete Fasermaterial des Faserkerns sich bei Einwirkung von Körperflüssigkeit schneller ausdehnen und darüber hinaus eine größere Flüssigkeitsmenge aufnehmen.
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Vorzugsweise werden die Tampons vor allem aus Fasern gefertigt. Eine brauchbare und einschränkungslose Liste von Fasern enthält Cellulose-, Polyester-, Polyvinylalkohol-, Polyolefin-, Polyamin-, Polyamid- und Polyacrylnitrilfasern sowie ähnliche Fasern. Und sie können möglicherweise jeden beliebigen Nutzquerschnitt haben, dazu zählen auch mehrgliedrige und nichtgliedrige Fasern. Eine brauchbare und einschränkungslose Liste der Cellulosefasern enthält solche Naturfasern, wie z.B. Baumwolle, Holzzellstoff, Jute, Hanf, Torf und ähnliches, sowie verarbeitete Materialien, zu denen solche Cellulosederivate zählen, wie z.B. regenerierte Cellulose (einschließlich Celluloseregeneratseide), Cellulosenitrat, Carboxymethylcellulose und dergleichen. Mehrgliedrige, regenerierte Cellulosefasern sind seit einer Reihe von Jahren im Handel erhältlich gewesen. Von diesen Fasern weiß man, daß sie im Vergleich zu nichtgliedrigen Fasern eine erhöhte spezifische Saugfähigkeit besitzen. Im Handel erhältliche Beispiele für diese Fasern sind die mehrgliedrigen Viskoseseidefasern Danufil® VY, die man von Acordis Ltd. in Spondon, England, beziehen kann. Diese Fasern werden im
US-Patent Nr. 5.458.835 von Wilkes und seinen Mitarbeitern ausführlich beschrieben.
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Vorzugsweise enthalten die Tampons zumindest eine bestimmte Menge Fasern, z.B. 25%, die steifer oder elastischer sind als die bisher üblichen Fasern. Zu diesen elastischen Fasern gehören auch die Fasern Danufile® VY und sie haben folglich eine beträchtlich größere Elastizitätsverzögerung, die die Saugfähigkeit des Tampons 30 und der Polyesterfasern erhöht.
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Eine bevorzugte Vorrichtung zur Tamponherstellung umfasst:
- - eine Presse mit zur Pressenachse x sternförmig angeordneten gleichdimensionierten Preßbacken, die zwischen ihrer geöffneten Stellung und geschlossenen Stellung radial zur Pressenachse x auf einer gemeinsamen Ebene synchron bewegbar sind sowie in ihrer geschlossenen Stellung auf ihren einander gegenüberliegenden Längsseiten aufeinander aufliegen;
- - eine abgestufte Preßfläche auf jeder Preßbacke,
- - die Preßflächen der Preßbacken bilden eine im Querschnitt runde Pressenöffnung mit einer Länge von ca. 40 bis ca. 70 mm;
- - jede Preßfläche weist einen zur Pressenöffnung gerichteten Preßschenkel auf und eine nur auf einer spezifischen Seitenflanke des Preßschenkels angeordnete Preßschulter auf, die jeweils in der gleichen peripheren Richtung um die Pressenachse (x) ausgerichtet ist, wobei die Preßschulter gegenüber einer Preßkante an dem freien, inneren Ende des Preßschenkels in Bezug zur Pressenachse nach außen versetzt ist und die Fläche der Preßschulter größer ist als die Preßkante des Preßschenkels jeder Preßbacke sowie die Preßfläche in jedem Falle aus dem Preßschenkel und der Preßschulter besteht, die auf jeder Preßbacke spiralförmig ausgebildet ist.
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Wie 5 zeigt, besteht eine Vorrichtung 60 zur Herstellung des oben beschriebenen Tampons 30 aus einer Anzahl von Elementen, die achsengleich hintereinander angeordnet sind, nämlich eine Vorschub- und Auswurfeinrichtung 62, eine sternförmige Presse 64 mit Preßbacken 66, die einen Vorformling 84 in ihrer geschlossenen oder pressenden Stellung zusammenpressen, ein Endformungswerkzeug 68 und eine umlaufende oder rotierende Transportvorrichtung 70. Die Transportvorrichtung 70 ist z.B. eine Revolvervorrichtung 72, an die Transportmuffen 74 in gleichen Peripheriewinkeln und Radien befestigt sind. Die Revolvervorrichtung 72 kann schrittweise bewegt werden, so daß die Transportmuffen 74 nacheinander vor die Austrittsseite des Endformungswerkzeugs 68 bewegt werden können, um in jedem Falle einen fertigen Tampon aufzunehmen, der durch die Einrichtung 62 aus dem Endformungswerkzeug 68 ausgeworfen wird.
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Die Vorschub- und Auswurfeinrichtung 62 gemäß den 5 und 12 ist an sich bekannt und besteht aus einem Zuführschieber 76, der achsengleich in Bezug auf eine Pressenöffnung 78 der Presse 64 hin und her bewegt werden kann. Der Zuführschieber 76 hat eine kreisförmige Stirnfläche 80 mit einem Durchmesser, der annähernd dem Durchmesser eines Tamponformlings 55 entspricht (7), vorzugsweise aber dem eines gewickelten Formlings. Mit Hilfe dieser Stirnfläche kann der Tamponformling 55 achsgleich in die geöffnete Presse 64 überführt werden. Ein stabförmiger Auswerfer 82 wird in Bezug auf den Zuführschieber 76 hin und her verschiebbar achsgleich innerhalb des Zuführschiebers 76 eingebaut, wobei der Durchmesser des Auswerfers kleiner ist als die Pressenöffnung 78 in der angehobenen Stellung der Preßbacken 66. Der Auswerfer 82 dient dazu, in einem einzigen Arbeitsvorgang einen in der Presse 64 gepreßten Vorformling 84 durch das Endformungswerkzeug 68 in eine der Transportmuffen 74 der Revolvervorrichtung 72 zu überführen. In dem Endformungswerkzeug 68 nimmt der Vorformling dann die endgültige Form des oben beschriebenen, fertig gepreßten Tampons 30 an.
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6 zeigt einen Querschnitt des Vorformlings 84 in der in 5 dargestellten Ausführungsform. Es ist zu sehen, daß sich der Querschnitt der Längsrippen 40 in radialer Richtung nach außen zur Peripheriefläche 46 des Vorformlings 84 hin in tropfenförmiger Weise erweitert. Im Gegensatz dazu verlaufen die Längsrillen 42 in radialer Richtung in tropfenförmiger Weise (in Bezug auf den Querschnitt) nach innen zum Faserkern 38 hin, so daß sie am Fuße der Längsrippen 40 breiter sind als im Bereich der Peripheriefläche 46 des Vorformlings 84.
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Gemäß den 7 und 8 besteht eine bevorzugte Presse 64 aus acht identischen Preßbacken 66, die auf einer gemeinsamen Ebene in gleichen Winkelintervallen sternförmig um die Pressenachse x und in der gleichen radialen Distanz von der Pressenachse x angeordnet sind. Es ist wünschenswert, die Presse mit einer geraden Anzahl von Preßbacken auszustatten. Es kann aber auch eine andere Anzahl von Preßbacken verwendet werden, einschließlich ungerader Zahlen. Die Anzahl der Preßbacken 66 kann z.B. in Abhängigkeit vom Gewicht und von der Zusammensetzung des für den Tampon 30 vorgesehenen Materials unterschiedlich sein und kann auch kleiner oder größer als acht sein, obwohl die Anzahl im allgemeinen nicht unter vier sein sollte. Die Preßbacken 66 haben die gleichen Abmessungen und können synchron und in Bezug auf die Pressenachse x in radialer Richtung zwischen ihrer geöffneten Stellung und geschlossenen Stellung hin und her bewegt werden (siehe 7). In der geschlossenen oder pressenden Stellung liegen die Preßbacken 66 in jedem Falle auf ihren einander gegenüberliegenden Seitenwänden 86 und 88 aufeinander auf, wie nachstehend in größerer Ausführlichkeit erläutert wird.
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Die 7 und 8 zeigen die Eintrittsseite der Presse 64, deren Preßbacken 66 in der geöffneten und geschlossenen Stellung in 7 abgebildet sind. Jede Preßbacke 66 hat einen Backenfuß 108 mit drei Durchgangslöchern 110 für Befestigungselemente (nicht abgebildet) auf Führungsleisten (nicht abgebildet).
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Das Profil der Preßbacken 66, die auf der Vorderansicht der Presse 64 in den 7 und 8 zu sehen sind, verläuft im wesentlichen auf der entgegen dem Uhrzeigersinn ausgerichteten Seite einer längsgerichteten Mittelachse y jeder Preßbacke 66 in L-förmiger Weise vom Backenfuß 108 zur Pressenöffnung 78. Das Profil jedes langen L-Profil-Schenkels 112 verjüngt sich in dreiecksähnlicher Weise strahlenförmig zu einem kurzen L-Profil-Schenkel 114 und mündet nach dieser Verjüngung an seinem (in radialer Richtung gesehen) inneren Ende in einem Schlagkopf 116 (7), der ein gerundetes Profil hat und ein Bestandteil des verstärkten kurzen L-Profil-Schenkels 114 ist, der im Vergleich zum langen L-Profil-Schenkel 112 im Uhrzeigersinn winkelig umgebogen ist. Diese winkelige Biegung hat die Form einer Schlagvertiefung 118, deren rundes Querschnittsprofil über einen Bogen von annähernd 90° in Richtung zur Pressenöffnung 78 verläuft und dem Querschnittsprofil des Schlagkopfs 116 der Preßbacke 66 entspricht, die im Uhrzeigersinn daran angrenzt. Die Stirnseite des kurzen L-Profil-Schenkels 114 liegt nicht weit entfernt von der Achse y der Preßbacke und bildet einen Preßschenkel 92.
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Eine längsgerichtete Mittelachse z des Profils des Preßschenkels 92 bildet mit der längsgerichteten Mittelachse y der dazugehörigen Preßbacke 66 einen Winkel α/2, der sich in jedem Falle in Bezug auf die längsgerichtete Mittelachse y der Preßbacke 66 entgegen dem Uhrzeigersinn öffnet. Dieser Winkel α/2 zwischen der längsgerichteten Mittelachse z des Preßschenkels 92 und der längsgerichteten Mittelachse y der Preßbacke 66 in den 7 und 8 entspricht zur Hälfte dem Peripheriewinkel α/2, d.h. im vorliegenden Fall 60°, bei dem jede Längsrille 42 spiralförmig über den Peripheriewinkel von 120° um die Pressenachse x verläuft. Daraus folgt, daß das Profil der anderen, hinteren Stirnseite (in den 7 und 8 nicht zu sehen) der gleichen Preßbacke 66 im Uhrzeigersinn gebogen ist, wenn man sie mit dem Vorderprofil der Preßbacke in den 7 und 8 vergleicht, oder einen Winkel bei der längsgerichteten Mittelachse y der betreffenden Preßbacke 66 umschließt, die sich in den 7 und 8 im Uhrzeigersinn öffnet und der zweiten Hälfte des Peripheriewinkels α/2 von 60° des gesamten Peripheriewinkels von 120° entspricht.
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In den langen L-Profil-Schenkeln 112 der Preßbacken 66 befindet sich ein Sackloch 111 in jedem Falle in der unmittelbaren Nähe des Preßschenkels 92 zur Aufnahme eines Heizelements. Die Sacklöcher 111 werden in bestmöglicher Weise positioniert, um eine optimale Beheizung jeder Preßbacke 66 zu bewirken. Die Temperatur der Preßbacken 66 liegt im Bereich zwischen 80°C und 120°C und wird mit Hilfe elektronischer Impulse reguliert, wobei der Toleranzbereich so klein wie möglich eingehalten wird. Jede Preßbacke 66 hat ihren eigenen Temperaturmeßfühler. Die Wärmeisolierung jeder Preßbacke 66 besteht aus einem synthetischen Material, das von der Firma Ensinger GmbH, 71154 Nufringen, Deutschland, hergestellt wird und gegen hohe Temperaturen und Drücke oder Druckkräfte beständig ist. Es ist durch das Beheizen der Preßbacke 66 möglich, die Elastizitätsverzögerung moderner, äußerst saugfähiger und sich stark ausdehnender Faserstoffe zu verringern, zu der es kommt, nachdem der Tampon 30 fertiggestellt worden ist. Durch die erwärmten Preßbacken 66 wird die Oberfläche des Tampons 30 gleichzeitig während des Pressens und Ausstoßen geglättet und eine qualitativ verbesserte Oberfläche wird selbst bei leichtgewichtigen Tampons erzeugt, wobei die Stabilität des Tampons 30 erhalten bleibt. Die Elastizitätsverzögerung des Faserstoffs wird dann wieder wirksam, wenn der Faserstoff des Tampons 30 mit Körperflüssigkeit befeuchtet wird.
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Die 9 und 10 zeigen deutlicher, daß jede Preßbacke 66 eine wirksame Preßfläche 90 hat, die abgestuft ist. Diese Preßflächen 90 bilden eine Pressenöffnung 78 mit einem runden Querschnitt und einer Länge zwischen 40 und 70 mm. Jede Preßfläche 90 hat einen Preßschenkel 92, der auf die Pressenöffnung 78 ausgerichtet ist, sowie eine Preßschulter 96, die sich nur auf einer spezifischen Seitenflanke 44 des Preßschenkels 92 befindet, d.h. sie ist in jedem Falle in der gleichen um die Pressenachse x umlaufenden Richtung ausgerichtet. Die Abstufung wird durch die Preßschulter 96 bewirkt, die in Relation zur Pressenachse x und in Bezug auf eine Preßkante 94 an dem freien, inneren Ende des Preßschenkels 92 nach außen versetzt ist. Außerdem ist die Fläche der Preßschulter 96 größer als die der Preßkante 94 des Preßschenkels 92 jeder Preßbacke 66. Gleichzeitig ist die Preßfläche 90, die aus dem Preßschenkel 92 und der Preßschulter 96 auf jeder Preßbacke 66 besteht, spiralförmig gestaltet. Der Preßschenkel 92 und die dazugehörige Preßschulter 96 jeder Preßbacke 66 jeder Preßbacke 66 kann sich über einen Peripheriewinkel α vom mindestens bis zu 150° in der geschlossenen oder pressenden Stellung der Presse 64 erstrecken, wobei der Durchmesser der Pressenöffnung 78 zwischen 8 und 17 mm liegt. Für die Preßbacken 66 der vorliegenden veranschaulichenden Ausführungsform, die einteilig geformt sind, wird ein Peripheriewinkel α des Preßschenkels 92 und der Preßschulter 96 jeder Preßbacke 66 von 80° bis 150° bevorzugt, wobei es im vorliegenden Fall 120° sind.
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Gemäß einem bevorzugten Merkmal ist vorgesehen, dass die Preßbacken 66, sobald sie sich in der pressenden Stellung d wie in 11 befinden, eine imaginäre fassförmige Hüllfläche 104 mit ihrer im Wesentlichen spiralförmigen Preßfläche 90 berühren. In der Preßstellung ist der Preßschenkel 92 jeder Preßbacke 66 im Wesentlichen, jedoch nicht genau, radial in Bezug auf die Pressenachse x (7 und 8) ausgerichtet. Die spiralförmigen Preßschenkel 92 und spiralförmigen Preßschultern 96 aller Preßbacken 66 berühren jeweils eine imaginäre, im Wesentlichen kreisförmig zylindrische Hüllfläche 106, wenn sie sich in 12 in einer Freigabestellung d+ befinden. Dabei entspricht der Durchmesser der zylindrischen Hüllfläche 106 der Freigabedimension d+ der Preßbacken 66 mindestens dem größten Durchmesser der fassförmigen Hüllfläche 104 der Preßdimension d der Preßbacken 66. Dadurch wird ein verbessertes Auswerfen des Vorformlings aus der Presse erreicht, wobei die hohe Oberflächenqualität des zusammengepreßten Faserkörpers erhalten bleibt.
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Außerdem liegt der 0° Scheitelpunkt der bogenförmigen Krümmung 102 der spiralförmigen Preßfläche 90 auf der längsgerichteten Mittelachse y jeder Preßbacke 66. Die Preßfläche 90 erstreckt sich zu ihren beiden Stirnseiten in ergänzender Weise in jedem Fall über einen halben Peripheriewinkel α/2 in einem Bereich von mindestens bis zu 75° der spiralförmigen Preßfläche 90 der Preßbacke 66. Diese Situation wird weiter unten in größerer Ausführlichkeit erläutert.
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Der Querschnitt des Preßschenkels 92 ist tropfenförmig, wobei die größte Verdickung hinter der vorderen, schmalen, abgerundeten Preßkante 94 liegt und zum Preßschenkelfuß 95 hin sich eine halsartige Verengung 122 befindet. Die Preßschulter 96 ist in Bezug auf den Preßschenkel 92 exzentrisch angeordnet, und zwar in jedem Fall nur auf einer spezifischen Seitenfläche von zwei Seitenflächen 98 und 100 des Preßschenkels 92 (9). Diese spezifische Seitenfläche 98 oder 100 aller Preßbacken 66, die an die Preßschulter 96 angrenzt, ist in jedem Fall nur im Uhrzeigersinn oder entgegen dem Uhrzeigersinn einheitlich ausgerichtet. In den 7 und 8, die die Vorderseite der Presse 64 zeigen, ist diese Seitenfläche 98 des Preßschenkels 92, die der Preßschulter 96 zugewandt ist, in jedem Fall entgegen dem Uhrzeigersinn ausgerichtet. Dabei ist jede Preßschulter 96 strahlenförmig in Relation zur Pressenachse x und in Bezug auf die schmale Preßkante 94 des Preßschenkels 92 durch die radiale Distanz zwischen dem Faserkern 38 und der Peripheriefläche 46 des Vorformlings 84 nach außen versetzt. Und sie hat in der umlaufenden Richtung der Pressenöffnung 78 eine größere Fläche als die Preßkante 94 des Preßschenkels 92. Die Mitte der Krümmung der Preßschultern 96 aller Preßbacken 66 liegt dann auf der Achse x der Presse 64 nur in der Freigabestellung d+ der Preßbacken 66.
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Entsprechend den 9 und 10, die die Stirnfläche einer Preßbacke 66 an der hinteren Seite oder Austrittsseite der Presse 64 zeigen, ist die Preßschulter 96 im Gegensatz dazu im Uhrzeigersinn ausgerichtet. Die aus dem Preßschenkel 92 und der Preßschulter 96 bestehende Preßfläche 90 der Preßbacke 66 verläuft spiralförmig in Bezug auf die Pressenachse x der Pressenöffnung 78. Dabei erstrecken sich der Preßschenkel 92 und die dazugehörige Preßschulter 96 jeder Preßbacke 66 über einen Peripheriewinkel von 120° des zusammengepreßten Vorformlings 84 zwischen den beiden Stirnseiten desselben. Der halbe Peripheriewinkel α/2 erstreckt sich im vorliegenden Fall sowieso über 60° in symmetrischer oder ergänzender Form auf beiden Seiten der längsgerichteten Mittelachse y jeder Preßbacke 66, so daß die Preßbacke 66 auf ihrem gesamten Querschnitt gleichmäßig durch die ausgeübten Preßkräfte belastet wird.
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Die Preßschenkel 92 und Preßschultern 96 jeder Preßbacke 66 sind nicht nur in der Längsrichtung spiralförmig gebogen, die dem beschriebenen Peripheriewinkel α von 120° des Tampons 30 entspricht, sondern weisen auch eine Krümmung 102 (10 und 11) von einer Stirnseite der Preßbacke 66 zur anderen Stirnseite derselben Preßbacke 66 auf. Diese Krümmung 102 ergibt sich aus der Tatsache, daß die effektive Preßfläche 90 jeder Preßbacke 66 eine spiralförmige Längsrille 42 zu pressen hat, die sich sowieso über einen spezifischen Peripheriewinkel des Vorformlings 84 erstrecken muß, d.h. im vorliegenden Fall über 120° der Peripheriefläche des annähernd zylindrischen Tamponformlings 55 in einem spezifischen Neigungswinkel β (3). Dabei wird der Tamponformling 55 (7) als Ganzes zur Preßdimension d des Vorformlings 84 (11) zusammengepreßt, bei der jeder Preßschenkel 92 über die Stellung hinaus bewegt wird, die in Bezug auf die Pressenachse x eine radiale Stellung ist. Folglich weitet sich der freie Querschnitt der von den Preßbacken 66 gebildeten Pressenöffnung 78 von ihren beiden Stirnseiten zum in Längsrichtung liegenden Zentrum der Preßbacken 66 oder der von diesen gebildeten Pressenöffnung 78, die folglich in der Preßdimension d oder in ihrer Preßstellung eine Fassform annimmt. Die Hüllfläche 104, die die Preßschenkel 92 oder die Preßschultern 96 berührt, hat darum einen leicht fassähnlichen Umriß (siehe 5 und 11), der deshalb zu beiden Stirnseiten der Pressenöffnung 78 hin schmaler wird. Demzufolge nimmt der Vorformling 84 in der Presse 64 auch eine entsprechende Form an, wie aus den 5 und 11 ersichtlich ist. Damit der Vorformling 84 fehlerlos, d.h. ohne Beschädigung der Faserstruktur auf seiner Oberfläche, aus der Presse ausgeworfen werden kann, wobei er um seine Längsachse gedreht wird, sind die Preßbacken 66 um eine spezifische Dimension d+ (12) anzuheben. Diese Freigabedimension d+ entspricht mindestens der radialen Distanz, die eine Bogensehne A trennt, die die beiden Stirnseiten des Preßschenkels 92 einer Preßbacke 66 in 11 miteinander verbindet und parallel zur Pressenöffnung 78 verläuft, und zwar ausgehend von der Tangente B in 11, die gegenüber einem 0° Scheitelpunkt der strahlenförmig nach außen gerichteten bogenförmigen Krümmung 102 eines Preßschenkels 92 angelegt wird und ebenso parallel zur Pressenöffnung 78 ausgerichtet ist. Außerdem kann die Freigabedimension d+ so definiert werden, daß sie zumindest dem größten Durchmesser der fassförmigen Hüllfläche 104 entsprechen muß, die durch die Preßschenkel 92 oder Preßschultern 96 in der Preßstellung berührt wird. Wenn es um einen Tampon 30 mit einem Durchmesser von 13 mm geht, ist diese Freigabedimension = d + 0,6 mm, durch die die Preßbacken 66 in radialer Richtung nach außen bewegt werden müssen, um entsprechend 12 die kreisförmig zylindrische Hüllfläche 106 der Pressenöffnung 78 zu formen. Dabei berühren die Preßschenkel 92 oder Preßschultern 96 die kreisförmig zylindrische Hüllfläche 106 spiralförmig über die im wesentlichen gesamte Länge in der Freigabedimension d+ und bilden folglich eine kreisförmig zylindrische Pressenöffnung 78 für das Auswerfen des Vorformlings 84.
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Die 7 und 8 zeigen deutlich, daß die halsförmige Verengung 122 jedes Preßschenkels 92, die von der Tropfenform bewirkt wird, während des Preßvorgangs eine größere Verschiebung des Faserstoffs in annähernd radialer Richtung nach außen ermöglicht. Folglich kann die Preßdimension der Preßbacken 66 von bisher 4,8 mm des Durchmessers des Faserkerns 38 z.B. auf 4 mm reduziert werden, wobei die gleiche Stabilität und verbesserte Saugfähigkeit sowie die weiche Oberfläche des Tampons 30 erhalten bleiben. Außerdem kann die Breite der abgerundeten Preßkante 94 reduziert werden, um es dem Faserstoff zu ermöglichen, in den in radialer Richtung außen geschaffenen freien Raum der Pressenöffnung 78 zu fließen. Auf diese Weise kann die Menge der für die Herstellung des Faserkerns 38 erforderlichen Fasern zugunsten jener Fasermenge reduziert werden, die bei gleicher Stabilität des Tampons für die unmittelbare Flüssigkeitsabsorption nach Einführung des Tampons in die Körperhöhle zur Verfügung steht.
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Um in der Lage zu sein, den nach außen verschobenen Faserstoff aufzunehmen, hat die Preßschulter 96 bei der vorliegenden, der Veranschaulichung dienenden Ausführungsform einen reduzierten Schulterradius von 6,2 mm im Vergleich zu den bisherigen 6,5 mm und verläuft im Profil annähernd parallel zu der Seite der entgegen dem Uhrzeigersinn ausgerichteten Preßbacke 66, die in den kurzen L-Profil-Schenkel 114 mündet und den Schlagkopf 116 bildet.
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Die nach außen erfolgende Verschiebung des Faserstoffs, die mit Hilfe dieser Form der Preßbacken 66 erreicht wird, macht eine Einsparung des Faserstoffs möglich, die bei der beschriebenen, veranschaulichenden Ausführungsform eines Fingertampons 30 bei einem finalen Durchmesser von 13 mm und einer Länge von 50 mm liegt.
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Besonders aus den 9 und 10 ist ersichtlich, daß mindestens eine Quetschrippe 120 an der Außenseite der Preßschulter 96 vorgesehen ist, und zwar ungefähr auf der Höhe der letztgenannten. Im geschlossenen Zustand (Preßdimension d) der Presse 64 drücken diese Quetschrippe 120 der Preßschulter 96 und auch der Schlagkopf 116 jeder Preßbacke 66 gegen die abgerundete Schlagvertiefung 118 der angrenzenden Preßbacke 66 vor der halsförmigen Verengung 122 des Preßschenkels 92 (7 und 8). Die Außenseite jeder Preßschulter 96 ist in den 9 und 10 mit zwei parallelen Quetschrippen 120 versehen, die eine Lücke 124 schließen, die sich ungefähr strahlenförmig in Bezug auf die Pressenachse x zwischen dem Schlagkopf 116 und der Schlagvertiefung 118 der benachbarten Preßbacken 66 in Relation zur Pressenöffnung 78 erstreckt und somit sowieso in Relation zu der in radialer Richtung verlaufenden Außenseite einer spiralförmigen Längsrippe 40 des Vorformlings 84 ausgerichtet ist. Dadurch wird das Eindringen von Faserstoff des Tamponformlings 55 in die Lücke 124 zwischen der benachbarten Preßbacke 66 im wesentlichen ausgeschlossen. Sollten Fasern doch in die Lücke 124 zwischen benachbarten Preßbacken 66 eindringen, beschneiden die Quetschrippen 120 die Faserlänge dieser Fasern, so daß die Faserreste aus der Presse 64 herausfallen können und durch Absaugen entfernt werden. Folglich wird eine gratfreie, glatte, weiche radiale Außenfläche jeder spiralförmigen Längsrippe 40 geformt.
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Die 9 und 10 zeigen deutlich, daß an einer Stirnfläche der Schlagkopf 116 in radialer Richtung weiter nach innen ragt als der Preßschenkel 92, der durch die Breite der Preßschulter 96 in Bezug auf den Schlagkopf 116 nach hinten versetzt ist und in Relation zu letzterem winklig zu der Seite hin gebogen ist, die sich vom Schlagkopf 116 abwendet. Durch die Seitenwände 86 und 88 haben die Preßbacken 66 einen Querschnitt, der senkrecht zu ihrer längsgerichteten Mittelachse y steht, die eine Form hat, die den Peripheriewinkel oder spiralförmigen Preßbackenkrümmung 102 ergänzt, so daß die oben erwähnte gleichmäßige Verteilung der Preßkräfte garantiert ist, die sowieso durch die Preßbacken 66 auf ihren gesamten Querschnitt ausgeübt werden, d.h. in Richtung der längsgerichteten Mittelachse y der Preßbacken 66.
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11 veranschaulicht die Preßdimension d der Presse 64 in Form eines Diagramms. Diese Preßdimension d entspricht der fassförmigen Hüllfläche 104, die durch die spiralförmigen Preßschenkel 92 und Preßschultern 96 der Preßbacken 66 der Presse 64 im geschlossenen Zustand oder in der Preßdimension d geformt wird. Diese Preßdimension d liegt in Abhängigkeit von der besonderen Zusammensetzung und Zweckbestimmung des betreffenden Tampons 30 zwischen 6 und 17 mm (in der vorliegenden, der Veranschaulichung dienenden Ausführungsform 13 mm) an der Eintrittsseite und Austrittsseite der geschlossenen Presse 64.
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Während des Auswerfens des Vorformlings 84 aus der Presse 64 in dieser Preßstellung, die in 11 gezeigt wird, würden sich die Auswurfkräfte infolge des fassförmigen Querschnitts der Pressenöffnung 78 und des darin befindlichen Vorformlings 84 stark erhöhen. Die Fasern auf der Oberfläche des Vorformlings 84 würden aus dem Faserverbundstoff gelöst, die glatte Oberfläche des Vorformlings 84 würde entsprechend beschädigt und ein Faserverlust verursacht werden. Aus diesem Grunde wird die Vorkehrung getroffen, daß nach Öffnung der Presse 64 bis zu der bestimmten Freigabedimension d+ die imaginäre Hüllfläche 106, die durch die Preßschenkel 92 oder die Preßschultern 96 geformt oder berührt wird, kreisförmig zylindrisch ist, so daß der Vorformling 84 praktisch ohne jeden nennenswerten Widerstand mit Hilfe des Endformungswerkzeuges 68 aus der Presse 64 in die Transportmuffen 74 ausgestoßen werden kann, und zwar bei gleichzeitiger Drehung infolge des Eingreifens der spiralförmigen Preßschenkel 92 in die Längsrillen 42 des Vorformlings 84.
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In 12 sind die spiralförmigen Preßschenkel 92 und Preßschultern 96 der Preßbacken 66 durch eine bestimmte Freigabedimension d+ von d + 0,6 mm in Relation zu der in 11 gezeigten Preßdimension d in radialer Richtung nach außen zurück bewegt worden, um die imaginäre, kreisförmig zylindrische Hüllfläche 106 zu umfassen oder zu berühren, die es dem in Fassform zusammengepreßten und mit spiralförmigen Längsrippen 40 und spiralförmigen Längsrillen 42 versehenen Vorformling 84 ermöglicht, aus der Presse 64 mit im wesentlichen reduzierter Reibung durch den Auswerfer 82 im Zuführschieber 76 ausgestoßen zu werden.
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Laut 12 berühren deshalb die Preßschenkel 92 und Preßschultern 96 aller Preßbacken 66 jeweils die imaginäre, kreisförmig zylindrische Hüllfläche 106 auf einer spiralförmigen Linie mindestens auf einem beträchtlichen Teil ihrer Länge. Das heißt, wenn ein geringerer Verdichtungsgrad des Faserstoffs am Rückführungsende 34 des Vorformlings 84 gewünscht wird, wird die radiale Distanz der effektiven Preßkanten 94 von der Pressenachse x im Bereich der Austrittsseite 79 der Pressenöffnung 78 so dimensioniert, daß sie im geschlossenen Zustand der Preßbacken 66 etwas größer ist als auf der gesamten verbleibenden Längsfläche der Preßkanten 94, so daß dieser Teil der Preßkanten 94 die kreisförmig zylindrische Hüllfläche 106 in der Freigabedimension d+ der Preßbacken 66 nicht berühren würde, aber in radialer Richtung etwas außerhalb dieser kreisförmig zylindrischen Hüllfläche 106 liegen würde.
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Die 13 und 14 zeigen die Ausführungsform einer Presse 130 mit mehrteiligen Preßbacken 132. Die unterteilten Preßbacken 132 können strahlenförmig in Bezug auf die Pressenachse unabhängig voneinander hin und her bewegt werden. Die Preßbacken 132 sind mindestens auf einer Ebene T unterteilt, die in rechten Winkeln auf die Pressenachse x ausgerichtet ist. Bei der vorliegenden, der Anschauung dienenden Ausführungsform sind die Preßbacken 132 eine zweiteilige Ausführung. Die Trennebene T der zweiteiligen Preßbacken 132a und 132b schneidet den 0° Scheitelpunkt ihrer Preßfläche 134 und die Achse x der Presse 130 am Längszentrum derselben. Die Preßbackenhälften 132a, die mit der Austrittsseite 79 der Presse 130 verbunden sind, können in radialer Richtung nach außen in die Freigabestellung d+ von ihrer Preßstellung d in Relation zur Pressenachse x bewegt werden, um das Auswerfen des Vorformlings 84 aus der Presse (14) mit stark verminderter Reibung zu ermöglichen. Durch die mehrfache Teilung der Preßbacken 132 quer zur Pressenachse x und in Abhängigkeit von der Anzahl der Preßbacken 132 kann der Peripheriewinkel α über 150° hinaus ausgedehnt werden.
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Außerdem ermöglicht es eine geeignete Konstruktion der Preßbacken auch, die äußere Kontur des Tampons in Abhängigkeit von den spezifischen Anforderungen an die Tampons zu modifizieren.
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Aus der oben dargelegten Beschreibung der Preßbacken 66; 132 ist es bevorzugt, daß die Preßbacken sich einander paarweise diametral gegenüberliegen. Die vorliegende Erfindung schließt auch die Möglichkeit ein, außer den beschriebenen Preßbacken 66; 132, die der Herstellung eines Faserkerns 38 dienen, auch Preßbacken in die Presse 64; 130 einzubauen, die anderen Zwecken dienen als der Herstellung eines Faserkerns 38. Demzufolge ist es möglich, Preßbacken in der Presse 64; 130 zu verwenden, um z.B. während des Pressens des Vorformlings 84 Muster oder Vertiefungen auf oder in die Oberfläche des Tampons 30 auf- bzw. einzuprägen, die dekorativen und/oder körperbedingten Zwecken dienen sollen.
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Die
15,
16 und
17 zeigen das Endformungswerkzeug
68, das aus einer Führungsplatte
140 besteht, die unmittelbar hinter und achsgleich mit der Presse
64 feststehend angeordnet ist und in einem Stück mit einer Glättbuchse
150 für die Vorformlinge
84 ausgeführt ist. Das Endformungswerkzeug
68 umfaßt einen konischen Endformungskanal
152 für die Vorformlinge
84, der durch die Führungsplatte
140 und die Glättbuchse
150 hindurchführt. Wie in
5 gezeigt, befindet sich die Führungsplatte
140 unmittelbar vor der Austrittsseite
79 der Presse
64 und ist, wie schon im
US-Patent Nr. 5.91.712 beschrieben, auf der der Presse
64 zugewandten Seite mit einer Anzahl von Rillen
142 versehen, die der Anzahl der Preßbacken
66;
132 entsprechen, wobei die Rillen in den gleichen Peripheriewinkelabständen angeordnet sind wie die Preßbacken
66;
132. Gemäß der Erfindung verlaufen die Rillen
142 in einer Entfernung von und parallel zu der Preßbackenachse
y in der Richtung der Pressenöffnung
78, und zwar tangential in Bezug auf den Endformungskanal
152.
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Aus den 5 und 9 bis 14 ist ersichtlich, daß die Preßbacken 66; 132 jeweils an ihrem hinteren Ende mit einem Positioniersteg 160 versehen sind, der in Bezug auf die Austrittsseite 79 der Presse 64 herausragt und in jedem Fall in eine dieser Rillen 142 mit Seitenspiel eingreift. Die innere, freie Vorderseite der Positionierstege 160 ist ein Bestandteil der Preßfläche 90; 134 der Preßbacken 66; 132 und erstreckt sich über eine Achsenlücke zwischen der Presse 64; 130 sowie dem Endformungswerkzeug 68. In ihrer Freigabestellung d+ haben die Preßflächen 90; 134 der Preßbacken 66; 132 einen etwas kleineren Durchmesser als die Eintrittsöffnung 154 der Glättbuchse 150. Das ermöglicht den Positionierstegen 160, die mittige Stellung des Rückführungsbandes 35 während des Pressens und Auswerfens des Tampons 30 aus der Presse 64 beizubehalten (vorher am Rückführungsende 34 des Tamponformlings 55 spiralförmig gewunden, der in Transportrichtung x (16, 17) vorn liegt). Von der kreisförmigen Eintrittsöffnung 154 an verjüngt sich der Endformungskanal 152 konisch bis zu einer Austrittsöffnung 156 der Glättbuchse 150. Dabei ist die konische Form der Glättbuchse 150 so ausgelegt, daß eine möglichst geringe Auswurfkraft erforderlich ist, um den Vorformling 84 aus der Presse 64 durch die Glättbuchse zu stoßen und ihn konzentrisch zur endgültigen Dimension des Tampons 30 zusammenzupressen.
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Die 5 und 14 bis 16 zeigen, daß das Endformungswerkzeug 68 mit spiralförmigen, in radialer Richtung nach innen ragenden Glättrippen 170 versehen ist, deren Anzahl der der Preßbacken 66 entspricht, und deren Neigungswinkel β dem der spiralförmigen Preßschenkel 92 entspricht. Die spiralförmigen Glättrippen 170 greifen direkt auf eine etwas konzentrische Preß- und Glättweise in die spiralförmigen Längsrillen 42 des Vorformlings 84 ein, der die Presse 64 verläßt, so daß das Profil des Vorformlings 84 erhalten bleibt, die von der Fassform des Vorformlings 84 verursachte Verbreiterung des Querschnitts des Faserkerns 38 aber reduziert wird.
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Die Glättbuchse 150 kann bis auf eine Temperatur von 80° bis 120°C erwärmt werden, um, falls gewünscht, den Glättungseffekt zu optimieren. Die Glättrippen 170 enden in einiger Entfernung vor der Austrittsöffnung 156 der Glättbuchse 150 und münden in einen glatten, zylindrischen Endabschnitt 172 der Glättbuchse 150. Dieser Endabschnitt 172 der Glättbuchse 150 hat einen Durchmesser, der dem Durchmesser des fertigen, gepreßten Tampons 30 entspricht. In diesem glatten, zylindrischen Endabschnitt 172 der Glättbuchse 150 werden die spiralförmigen Längsrillen 42 des Vorformlings 84, die bis hier offen sind, geschlossen, d.h. an den strahlenförmig abgehenden äußeren Enden der Seitenflanken 44 der an den finalen Durchmesser des Tampons 30 (4) angrenzenden spiralförmigen Längsrippen 40. Auf diese Weise werden die Längsrillen 42 zu Flüssigkeitsführungskanälen 50, die vorzugsweise zu beiden Enden des Tampons 30 (3 und 4) hin offen sind.
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In den 5, 14 und 15 wird die Transportvorrichtung 70 im wesentlichen in der Art eines Querschnitts dargestellt und besteht im vorliegenden Fall als Teil eines kreisenden oder rotierenden Transportsystems aus einer Revolvervorrichtung. Die Revolvervorrichtung 72 ist mit einem Querloch 148 versehen, in das die zylindrische Transportmuffe 74 paßt, und ist rechtwinklig an der zirkulierenden Ebene der Revolvervorrichtung 72 befestigt. Die Transportmuffen 74 sind in gleichen Peripheriewinkelabständen und Radien an der Revolvervorrichtung 72 befestigt, so daß in jedem Fall eine Transportmuffe 74 nacheinander und schrittweise vor die Austrittsöffnung 156 der Glättbuchse 150 bewegt werden kann, um einen fertig gepreßten Tampon 30 zu einer weiteren Fertigungsstation zu befördern. In dieser Fertigungsstation (nicht abgebildet) kann, wie an sich bekannt ist, zur gleichen Zeit das Einführungsende 32 mit einer runden Kuppe 52 und das Rückführungsende 34 mit einer Fingergriffvertiefung 48 versehen werden.
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Da der Tampon 30 durch die spiralförmigen Preßbacken 66 und die spiralförmigen Glättrippen 170 in einem einzigen Arbeitsgang beim Auswerfen aus der Presse 64 durch die Glättbuchse 150 in die Transportmuffe 74 einer Drehung unterzogen wird, gewährleistet die zylindrische Transportmuffe 74, die an ihrer Eintrittsöffnung auf einem kurzen Abschnitt konisch erweitert ist, daß die hohe Qualität der Oberfläche und der Faserstruktur des Tampons 30 erhalten bleibt. Dabei wird das verzögerte Anliegen des Tampons 30 gegen die zylindrische Innenwand der Transportmuffe 74 durch die Ausdehnung des Faserstoffs des fertig gepreßten Tampons 30 verursacht, d.h., daß der Durchmesser der Transportmuffe 74 so bemessen ist, daß er entsprechend größer ist, um dieser Ausdehnung des Faserstoffs des Tampons 30 sofort nach dem Zusammenpressen Rechnung zu tragen. Das ist so, weil ein formschlüssiger Kontakt des Tampons 30 mit der zylindrischen, glatten Innenwand der Transportmuffe 74 nur infolge ihrer Ausdehnung nach dem Zusammenpressen zustande kommt, wenn der betreffende Tampon 30 fast vollständig oder vollständig die Austrittsöffnung 156 der Glättbuchse 150 verlassen hat, wobei das Rückführungsende 34 des Tampons vorn liegt.
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Außerdem ist in 16 zu sehen, daß die austrittsseitigen, spiralförmigen Preßkanten 94 der Preßbacken 66 (die Kanten liegen einander paarweise gegenüber) einen Winkel bilden, der sich zur Austrittsseite 79 der Presse 64 hin erweitert. Infolgedessen wird der Faserkern 38 am Rückführungsende 34 des Vorformlings 84 schwächer zusammengepreßt, so daß der Faserstoff vor dem Gebrauch etwas verteilt werden kann, um das Einführen des Tampons mit dem Finger zu erleichtern.
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In 17 wird dank der vergrößerten Veranschaulichung die beginnende Ausdehnung des Tampons 30 und der sich daraus ergebende Kontakt mit der zylindrischen Innenwand der Transportmuffe 74 bei F besonders deutlich dargestellt. Die Tatsache, daß sich der Tampon 30, sobald er sich in der Transportmuffe 74 befindet, nur wegen der Elastizitätsverzögerung des sich stark ausdehnenden Faseranteils ausdehnt, kann der hohen Geschwindigkeit bei der Fertigung des Tampons zugeschrieben werden. Damit ist der beträchtliche Vorteil verbunden, daß die Drehbewegung, der der Tampon 30 während der Auswertung ausgesetzt ist, auf keinen nennenswerten Widerstand stößt, so daß die durch die Erfindung erreichte spiralförmige, faserige Struktur des Tampons im vollen Umfang erhalten bleibt.
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Das Verfahren zur Herstellung des Tampons gemäß einer bevorzugten Ausführungsform umfaßt folgende Schritte:
- - Bereitstellung eines Tamponformlings aus verfitztem Faserstoff;
- - Zusammenpressen des Tamponformlings auf schmalen erzeugenden Linien seiner Peripheriefläche, die voneinander durch gleiche Peripheriewinkel getrennt sind, die Längsrillen und einen im wesentlichen zylindrischen Faserkern mit einem hohen Verdichtungsgrad bilden, aus dem relativ unverdichtete Längsrippen radial herausragen, wobei der Tamponformling auf spiralförmigen erzeugenden Linien zusammengepreßt wird, um spiralförmige Längsrillen und spiralförmige Längsrippen parallel dazu zu bilden, um die saugfähige Oberfläche des Tampons zu vergrößern.
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Im Detail wird der vorzugsweise zylindrische Tamponformling 55, dessen Rückführungsende 34 in der Transportrichtung oder in der Richtung der Pressenachse x vorn liegt, dann mit Hilfe des Zuführschiebers 76 achsgleich in die Presse 64 eingeführt. Anschließend wird der Tamponformling 55 durch die Preßbacken 66 in der Presse 64 strahlenförmig zusammengedrückt, und zwar in jedem Fall über identische, schmale, spiralförmige Abschnitte des identischen Neigungswinkels β seiner Peripheriefläche, wobei die Abschnitte voneinander durch gleiche Peripheriewinkel getrennt sind. Auf diese Weise wird ein Vorformling 84 mit vorzugsweise fassförmiger Kontur hergestellt, und zwar mit spiralförmig verlaufenden Längsrillen 42 auf einem festen Faserkern 38 mit hohem Verdichtungsgrad, der im wesentlichen zylindrisch ist, aber auf Grund seiner Fassform auf halber Strecke im Querschnitt breiter wird, sowie mit Längsrippen 40, die strahlenförmig aus dem Faserkern 38 herausragen und spiralförmig in der Längsrichtung des Vorformlings 84 verlaufen. Dabei werden die spiralförmigen Abschnitte in jedem Fall über einen Peripheriewinkel α von mindestens bis zu 150° zusammengepreßt, vorzugsweise mit einem Winkel von 80° bis 120°, im vorliegenden Fall aber mit einem Winkel von 120°. In der Presse 64 wird der Faserstoff im Bereich des Rückführungsendes 34 des Tamponformlings 55 vorzugsweise einem geringeren radialen Verdichtungsdruck ausgesetzt als der übrige Faserstoff des Tamponformlings 55. In Abhängigkeit von den Eigenschaften des verwendeten Faserstoffs, besonders bei der Verwendung äußerst dehnungsfähiger Fasern mit unregelmäßigem Querschnitt und starker Elastizitätsverzögerung, wird der Tamponformling 55 bei einer Temperatur der Preßbacken 66 von 80° bis 120°C zur endgültigen Form des Tampons 30 zusammengepreßt, um die gewünschte Formbeständigkeit des Faserstoffs durch Beseitigung der Elastizitätsverzögerung der Fasern zu erreichen, die sofort wirksam wird, wenn sie mit Körperflüssigkeit wieder in Berührung kommen, und somit die Dehnungs- und Aufsauggeschwindigkeit des Tampons 30 bei möglichst geringem Einsatz von Faserstoff erhöht.
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In der Presse 64; 130 wird der Tamponformling 55 in einem einzigen Preßvorgang zusammengepreßt, um einen fassförmigen Vorformling 84 herzustellen, der beim Auswerfen aus der Presse 64 gleichzeitig einer endgültigen Formgebung in der nachgeschalteten und, falls angebracht, beheizbaren Glättbuchse 150 unterzogen werden kann. Diese endgültige Formgebung schließt einen schwachen Radialdruck ein, der auf die äußeren Enden der spiralförmigen Längsrippen 40 und auf die spiralförmigen Längsrillen 42 durch die Glättbuchse 150, die, falls gewünscht, auf 80°C bis 120°C erhitzt werden kann, und durch ihre Glättrippen 170 ausgeübt wird. Dieser schwache Radialdruck hat die Wirkung, daß die äußeren Enden der sich einander gegenüberliegenden Seitenflanken 44 der benachbarten Längsrippen 40 durch den glatten, kreisförmigen Querschnitt des Endformungskanals 152 im Bereich der Austrittsöffnung 156 der Glättbuchse 150 gegeneinander gepreßt werden, so daß die Längsrillen 42 und somit die äußere, annähernd zylindrische, weiche und geschlossene Peripheriefläche 46 des Tampons 30 gebildet werden und im Bereich der jetzt strahlenförmig nach außen geschlossenen Längsrillen 42 die spiralförmigen Flüssigkeitsführungskanäle 50 hergestellt werden, wobei die Kanäle am Einführungsende und Rückführungsende des Tampons vorzugsweise offen sind. Auf diese Weise wird eine beträchtliche Erhöhung der Ansaugfähigkeit des Tampons erreicht und gleichzeitig eine für die Nutzer sehr bequeme Einführung gewährleistet. Außerdem können die Glättrippen 170 die durch die Fassform des Vorformlings 84 in dieser Ausführungsform hervorgerufene Querschnittserweiterung des Faserkerns 38 etwas reduzieren.
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Beim mit der Drehbewegung verbundenen Austritt des fertig gepreßten Tampons 30 aus der Glättbuchse 150 in die Transportmuffe 74 der Transportvorrichtung 70 dehnt sich der neu zusammengepreßte Faserstoff in Bezug auf die sehr glatte, zylindrische Innenwand der Transportmuffe 74 ohne einen die Oberflächenqualität beeinträchtigenden Reibungswiderstand aus, der zwischen der glatten, zylindrischen Innenwand der Transportmuffe 74 und dem Faserstoff an der Oberfläche des Tampons 30 auftritt, so daß die hohe Qualität dieses mit spiralförmigen Längsrippen 40 und Längsrillen 42 versehenen Tampons 30 selbst im Falle einer Massenproduktion gewährleistet ist. In diesem Zusammenhang kommt es darauf an, daß die Drehrichtung, in der das Stück eines Faservliesstoffes, an dessen Ende ein Umhüllungsmaterial an der Außenseite befestigt wird, aufgewickelt wird, um einen Tamponformling 55 zu bilden, auch von den spiralförmigen Preßbacken und Glättrippen beibehalten wird, damit die Einbettung des freien, äußeren Endes des Umhüllungsmaterialstreifens in der Oberfläche des Tampons 30 aufrechterhalten wird.
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Die weiter oben dargelegten Beschreibungen und Ausführungsformen werden vorgestellt, um Unterstützung für das vollständige und uneingeschränkte Verständnis der hier offenbarten Erfindung zu leisten. Da viele Varianten und Ausführungsformen der Erfindung hergestellt werden können, ohne von ihrem Geist und Schutzumfang abzuweichen, beruht die Erfindung auf den Ansprüchen, die im Folgenden beigefügt sind.
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Bezugszeichenliste
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- 30
- Tampon
- 32
- Einführungsende
- 34
- Rückführungsende
- 35
- Rückführungsband
- 36
- Längsschnitt
- 38
- Faserkern
- 40
- Längsrippen
- 42
- Längsrillen
- 44
- Seitenflanken
- 46
- Peripheriefläche
- 48
- Fingergriffvertiefung
- 50
- Führungskanäle
- 52
- Runde Kuppe
- 55
- Tamponformling
- 60
- Vorrichtung
- 62
- Vorschub- und Auswurfeinrichtung
- 64
- Presse
- 65
- L-förmiges Preßbackenprofil
- 66
- Preßbacke
- 68
- Endformungswerkzeug
- 70
- Transportvorrichtung
- 72
- Revolvervorrichtung
- 74
- Transportmuffen
- 75
- Eintrittsöffnung (Transportmuffe)
- 76
- Zuführschieber
- 78
- Pressenöffnung
- 79
- Austrittseite
- 80
- Kreisförmige Stirnfläche
- 82
- Auswerfer
- 84
- Vorformling
- 86, 88
- Seitenwände der Preßbacken
- 90
- Effektive Preßfläche
- 92
- Preßschenkel
- 94
- Preßkante
- 95
- Preßschenkelfuß
- 96
- Preßschulter
- 98, 100
- Seitenflächen des Preßschenkels
- 102
- Bogenförmige Krümmung
- 104
- Fassförmige Hüllfläche
- 106
- Kreisförmig zylindrische Hüllfläche
- 108
- Backenfuß
- 110
- Durchgangslöcher
- 111
- Sackloch
- 112
- Langer L-Profil-Schenkel
- 114
- Kurzer L-Profil-Schenkel
- 116
- Schlagkopf
- 118
- Schlagvertiefung
- 120
- Quetschrippe
- 122
- Halsartige Verengung
- 124
- Lücke
- 130
- Presse
- 132
- Preßbacke
- 132a, 132b
- Preßbackenhälften
- 134
- Preßfläche
- 140
- Führungsplatte
- 142
- Rillen
- 144
- Querloch
- 150
- Glättbuchse
- 152
- Endformungskanal
- 154
- Durchgangsöffnung
- 156
- Austrittsöffnung
- 160
- Positioniersteg
- 170
- Spiralförmige Glättrippen
- 172
- Endabschnitt (Glättbuchse)
- d
- Preßstellung, Preßdimension
- d+
- Freigabestellung, Freigabedimension
- x
- Pressenachse
- y
- Längsgerichtete Mittelachse (Preßbacke 66)
- z
- Längsgerichtete Mittelebene (Preßschenkel 92)
- T
- Trennfläche
- M
- Längszentrum
- α
- Peripheriewinkel
- α/2
- Halber Peripheriewinkel
- β
- Neigungswinkel
- A
- Bogensehne
- B
- Tangente
- F
- Kontaktstelle
- L
- Längsachse (Tampon 30)
- Z
- Detail