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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung gehört
zu dem Gebiet der pharmazeutischen Zusammensetzungen für die Behandlung
von neoplastischen Krankheiten, und insbesondere bezieht sie sich
auf pharmazeutische Formulierungen, die ein Platin-Derivat umfassen.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung richtet sich auf neue stabile Formulierungen
von Oxaliplatin, worin Milchsäure
und/oder ein pharmazeutisch verträgliches Salz davon als ein
neues Mittel dient für
die Herstellung einer Dosiereinheit mit einer verbesserten Stabilität. Ein Verfahren
zur Herstellung solcher Formulierungen zur sofortigen Verabreichung
und ihre Verwendung für
die Herstellung eines Medikaments für die Anti-Tumor-Therapie liegen auch
innerhalb des Schutzumfangs der Erfindung.
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Hintergrund
der Erfindung
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Oxaliplatin,
auch bekannt als L-OHP, ist ein Platin-Komplex der dritten Generation.
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Der
Ausdruck "Oxaliplatin", wie hierin verwendet,
schließt
cis-Oxalato(trans-l-1,2-diaminocyclohexan)platin(II), sein optisches
Enantiomer cis-Oxalato(trans-d-1,2-diaminocyclohexan)platin(II)
und jede racemische Mischung davon ein. Der Ausdruck "Oxaliplatin" schließt auch
cis-Oxalato(trans-l-1,2-diaminocyclohexan)platin(II)
mit hoher optischer Reinheit ein, nämlich einer optischen Reinheit
gleich oder größer als
99,5 %, zum Beispiel ein cis-Oxalato(trans-l-1,2-diaminocyclohexan)platin(II),
worin der Schmelzpunkt zwischen 198°C und 292°C ist, erhalten gemäß dem Verfahren,
das in Tanaka US-Patent-Nr. 5,338,874 beschrieben ist, und insbesondere
ein cis-Oxalato(trans-l-1,2-cyclohexandiamin)platin(II), welches
eine optische Reinheit von 99,94 % oder mehr und einen Schmelzpunkt
zwischen 198,3°C
und 199,7°C
besitzt, erhalten gemäß dem Verfahren,
das in Tanaka US-Patent 5,420,319 offenbart ist.
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Oxaliplatin
ist in die klinische Entwicklung eingetreten und hat die Marktzulassung
erhalten. Während seiner
Entwicklung hat Oxaliplatin lebhaftes Interesse erweckt, auf Grund
von erstens seiner in vitro und in vivo Anti-Tumor-Wirksamkeit,
insbesondere in Cisplatin-resistenten Modellen und Zell-Linien,
die Resistenz-Gene exprimieren, und zweitens auf Grund seiner guten
klinischen Toleranz, der Abwesenheit von Nieren- oder Gehör-Toxizität, was mit
einer geringen Hämatotoxizität verbunden
ist. Kombiniert mit anderen cytotoxischen Rnti-Tumor-Wirkstoffen (5-FU,
Raltitrexed, Irinotecan oder Cisplatin) erzeugt Oxaliplatin einen
additiven und oft synergistischen cytotoxischen Effekt. Die Oxaliplatin-5FU
+ FA Kombination ist nun gut etabliert in der Behandlung von metastatischem
Kolorektal-Krebs. Hinsichtlich seiner speziellen cytotoxischen Charakteristika
und seiner Aktivität
in Zellen mit fehlendem Fehlanpassungs-Reparatur-Mechanismus (welche
gegenüber
Cisplatin und Carboplatin resistent sind), hat Oxaliplatin in einer
großen
Vielfalt von festen Tumor-Typen Potenzial gezeigt, und zwar in Verbindung
mit anderen cytotoxischen Wirkstoffen, was somit den Weg zu einem
größeren Bereich
von Indikationen eröffnet.
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Kidani
et al., US-Patent-Nr. 4,169,846 offenbart Cisplatin(II)-Komplexe
von 1,2-Diaminocyclohexan, die wirksam sind als Anti-Tumor-Verbindungen.
Cis-Oxalato(trans-l-1,2-diaminocyclohexan)platin(II)
ist insbesondere offenbart in Beispiel 4(i).
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SmithKline
Beecham, US-Patent-Nr. 5,633,016 offenbart ein Verfahren zur Hemmung
des Tumor-Zell-Wachstums unter Verwendung einer synergistischen
Kombination eines Camptothecin-Analogs und einer Platin-Koordinations-Verbindung,
zum Beispiel Cisplatin und Oxaliplatin.
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Tanaka,
US-Patent-Nr. 5,290,961 offenbart ein Verfahren zur Herstellung
von verschiedenen Platin-Verbindungen, einschließlich Oxaliplatin, welches
das Hinzufügen
einer Silber-Ionen-Lösung zu
einer cis-Platin(II)-di-Halogen-Verbindung, das Filtern des Silber-Halogenids,
das Hinzufügen
einer Jodid-Verbindung
und aktiven Kohlenstoffs, dann das Hinzufügen von organischer di-basischer
Säure,
umfasst.
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Tanaka,
US-Patente Nr. 5,338,874, 5,298,642 und 5,420,319 offenbaren optisch
reines Oxaliplatin und Verfahren zur Herstellung desselben.
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Debiopharm,
internationale Patent-Anmeldung WO 94/12193, offenbart eine gefriergetrocknete
Zusammensetzung für
die gemeinsame Verabreichung von Cisplatin und Oxaliplatin.
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Tanaka,
US-Patent-Nr. 5,420,319 offenbart Oxaliplatin mit hoher optischer
Reinheit und ein Verfahren, um es zu erhalten.
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Debiopharm,
US-Patent-Nr. 5,716,988 offenbart eine stabile Oxaliplatin-Zubereitung
für die
parenterale Verabreichung, die eine wässerige Lösung von Oxaliplatin in einer
Konzentration von 1 bis 5 mg/ml und mit einem pH in dem Bereich
von 4,5 bis 6 umfasst.
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Tanaka,
europäische
Patent-Anmeldung Nr. 715,854 offenbart eine Kombination aus: (a)
mindestens einem von Cisplatin, Carboplatin, 5-Fluorouracil (5-FU),
Tegaful, Carmoful, Doxifluridin, Uracil, Irinotecan, Adriamycin,
Etoposid, Mitomycin, Mitoxantron und Bleomycin; und (b) Oxaliplatin,
welches einen additiven oder synergistischen Effekt zur Tötung von
Zellen während
der Krebs-Therapie erzeugt.
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Tanaka,
US-Patent-Nr. 5,959,133 offenbart ein hochergiebiges Verfahren zum
Erhalten von Chelat-bildenden Platin-Komplexen, einschließlich Oxaliplatin, welches
keine Dihydroxoplatin-Komplex-Verunreinigung enthält.
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Pharmacia & Upjohn Co., US-Patent-Nr.
6,287,593 offenbart einen Phospholipid-Komplex eines Platin-Dicarboxylats
einschließlich
Oxaliplatin, welcher in einem pharmazeutisch verträglichen
Vehikel mit oder ohne Lyophilisierung rekonstituiert werden kann
und an einen Patienten in der Behandlung von Krebs und anderen Krankheiten
verabreicht werden kann.
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Debiopharm,
europäische
Patent-Anmeldung Nr. 1121117 offenbart eine flüssige pharmazeutische Zubereitung
von Oxaliplatin, verpackt in einem Behälter, vorzugsweise in einer
verschlossenen weichen Tasche für
die medizinische Verwendung. Die flüssige Zubereitung von Oxaliplatin
kann vorteilhafterweise in der Form einer Tasche mit verschiedenen
Kompartimenten vorgelegt werden, welche Dosierungen einer sofort
verwendbaren Lösung
enthalten.
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Sanofi-Synthelabo,
US-Patent-Nr. 6,063,780 offenbart eine Behandlung von festen Säugetier-Tumoren
mit der gleichzeitigen Verabreichung von 3-Amino-1,2,4-benzotriazin-1,4-dioxid(Tirapazamin)paclitaxel und
Oxaliplatin.
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Debiopharm,
internationale Patent-Anmeldung Nr. WO 01/15691 offenbart stabile
Lösungen
von Oxaliplatin, bereit für
die parenterale Verabreichung, die 1,2-Propan-diol, Glycerol, Maltitol,
Saccharose und/oder Inositol enthalten.
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BioNumerik,
US 6,066,666 offenbart pharmazeutische
Formulierungen, die eine Platinanalog-Verbindung umfassen, zum Beispiel
Oxaliplatin, und einen schützenden
Wirkstoff mit entweder einem Sulfhydryl-Anteil oder als reduzierbares
Disulfid.
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Bristol-Myers
Squibb, internationale Patent-Anmeldung WO 01/66102 offenbart orale
Dosierformen für die
Verabreichung der Kombination aus Tegafur + Uracil (UFT), Folinsäure und
Oxaliplatin und Verfahren zur Verwendung der selben.
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Sanofi-Synthelabo,
US-Patent-Nr. 6,306,902 offenbart eine stabile Oxaliplatin-Lösungs-Formulierung, die
eine therapeutisch wirksame Menge von Oxaliplatin, eine wirksame
stabilisierende Menge einer Puffer-Substanz und einen pharmazeutisch
verträglichen
Träger
umfasst, worin die Puffer-Substanz Oxalsäure oder ein Alkalimetallsalz
davon ist.
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Bissery
M. C., Us-Patent-Anmeldung Nr. 2001/0041712 offenbart Zusammensetzungen
und Verfahren zur Behandlung von Tumoren, die die Verabreichung
von CPT-11 mit Oxaliplatin umfassen.
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Derzeit
wird Oxaliplatin nur in der Form von lyophilisierten Zubereitungen
vermarktet, welche vor der Verabreichung rekonstituiert werden müssen. Die
derzeit vermarktete Formulierung ist ein lyophilisiertes Pulver
(50, 100 mg), das unmittelbar vor der Verabreichung an einen Patienten
mit Wasser für
Injektionszwecke oder einer 5 % Glucose-Lösung rekonstituiert werden
muss und am Ende mit einer 5 % Glucose-Lösung
(0,2 mg/ml Endkonzentration) verdünnt werden muss.
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Das
lyophilisierte Oxaliplatin kann einige Nachteile aufweisen, welche
die Verwendung dieses Produkts in einer solchen pharmazeutischen
Form nicht besonders attraktiv machen.
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Sowohl
die Herstellung als auch die Rekonstitution solcher Zubereitungen
setzt das involvierte Personal (Arbeiter, Pharmazeuten, medizinisches
Personal, Krankenschwestern) Kontaminations-Risiken aus, welche
auf Grund der Toxizität
der Anti-Tumor-Substanzen besonders schwerwiegend sind. Um eine
lyophilisierte Zubereitung zu verabreichen, ist ein doppeltes Handling
des Arzneistoffs erforderlich, wobei der lyophilisierte Kuchen zuerst
rekonstituiert und dann verabreicht werden muss, und desweiteren
kann, in einigen Fällen,
die vollständige
Auflösung
des Pulvers ein Schütteln
erfordern.
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Die
Risiken in Zusammenhang mit der Herstellung und der Rekonstitution
einer lyophilisierten Zubereitung wären in hohem Maße vermindert,
wenn eine sofort verwendbare (ready-to-use, RTU) Lösung von Oxaliplatin,
deren Zubereitung und Verabreichung weder Lyophilisierung noch Rekonstitution
erfordert, erhältlich
wäre.
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Um
das Bedürfnis
nach Lösungs-Formulierungen
von Oxaliplatin in einer RTU-Form zu erfüllen, die in der Lage ist,
die oben beschriebenen Nachteile zu überwinden, wurden bereits einige
Formulierungen vorgeschlagen, zum Beispiel die Debiopharm und Sanofi-Synthelabo
RTU-Formulierungen, die in den US-Patenten Nr. 5,716,988 bzw. 6,306,902
offenbart sind. Von beiden dieser Formulierungen wird berichtet,
dass sie stabile RTU-Formulierungen
sind, die Oxaliplatin enthalten.
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Ein
wünschenswertes
Ziel ist deshalb, dass die Stabilität weiter verbessert wird und
auch, dass die Dosierformen geeignet aufbewahrt werden können für einen
verlängerten
Zeitraum.
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Die
vorliegende Erfindung erfüllt
diese Ziele durch Bereitstellen von Oxaliplatin-Formulierungen in
einer RTU-Form mit herausragenden Stabilitäts-Eigenschaften gegenüber den
oben genannten bekannten RTU-Zubereitungen. Es wurde nun überraschend
herausgefunden, dass das Einführen
von Milchsäure und/oder
eines pharmazeutisch verträglichen
Salzes davon als ein Stabilisierungsmittel in einer wässerigen Lösung von
Oxaliplatin als neues Verfahren dient, um eine Formulierung mit
einer verbesserten Stabilität
gegenüber
sowohl der wässerigen
RTU-Formulierung,
die in dem Debiopharm US-Patent Nr. 5,716,988 offenbart ist, als
auch der wässerigen
Lösung,
die mit Oxalsäure
oder einem Alkalimetallsalz davon stabilisiert ist, offenbart in
dem Sanofi-Synthelabo US-Patent Nr. 6,306,902, herzustellen.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Es
ist ein Ziel der vorliegenden Erfindung, eine stabile Oxaliplatin-Lösungs-Formulierung
bereitzustellen, die eine Formulierung umfasst, gewählt aus
der Gruppe bestehend aus (a) Oxaliplatin, einer wirksamen stabilisierenden
Menge an Milchsäure
und einem pharmazeutisch verträglichen
Träger;
(b) Oxaliplatin, einer wirksamen stabilisierenden Menge eines pharmazeutisch
verträglichen
Salzes von Milchsäure
und eines pharmazeutisch verträglichen
Trägers;
und (c) Oxaliplatin, einer wirksamen stabilisierenden Menge von
Milchsäure und
eines pharmazeutisch verträglichen
Salzes von Milchsäure
und eines pharmazeutisch verträglichen
Trägers.
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Die
neuen Oxaliplatin-Formulierungen gemäß der Erfindung haben eine
wesentlich verbesserte Lagerstabilität, verglichen mit den nächsten bekannten
Formulierungen.
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Kein
Stand der Technik, der den Anmeldern bekannt ist, beschreibt Oxaliplatin-Formulierungen
wie sie nun hierin bereitgestellt werden. Nach bestem Wissen der
Anmelder sind die pharmazeutischen Oxaliplatin-Formulierungen der
Erfindung zuvor nicht bekannt gewesen und wurden nicht durch den
Stand der Technik vorgeschlagen.
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Ein
pharmazeutisch verträgliches
Salz von Milchsäure
ist zum Beispiel ein Alkalimetallsalz davon, wie zum Beispiel Natrium-
oder Kalium-, insbesondere Natriumlaktat.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung eine stabile Oxaliplatin-Lösungs-Formulierung
bereit, die Oxaliplatin, eine wirksame stabilisierende Menge von
Milchsäure
und einen pharmazeutisch verträglichen
Träger
umfasst.
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In
einer bevorzugteren Ausführungsform
stellt die Erfindung eine stabile Oxaliplatin-Lösungs-Formulierung bereit,
die Oxaliplatin, eine wirksame stabilisierende Menge von Milchsäure und
Wasser als einen Träger
umfasst.
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In
einem anderen Aspekt betrifft die Erfindung eine stabile Oxaliplatin-Lösungs-Formulierung,
die Oxaliplatin, eine wirksame stabilisierende Menge eines pharmazeutisch
verträglichen
Salzes von Milchsäure
und einen pharmazeutisch verträglichen
Träger
umfasst.
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In
einem bevorzugten Aspekt betrifft die Erfindung eine stabile Oxaliplatin-Lösung-Formulierung,
die Oxaliplatin, eine wirksame stabilisierende Menge eines Alkalimetallsalzes
von Milchsäure
und einen pharmazeutisch verträglichen
Träger
umfasst.
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In
einem bevorzugteren Aspekt betrifft die Erfindung eine stabile Oxaliplatin-Lösungs-Formulierung, die
Oxaliplatin, eine wirksame stabilisierende Menge von Natriumlaktat
und einen pharmazeutisch verträglichen
Träger
umfasst.
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Genauer
betrifft die Erfindung eine stabile Oxaliplatin-Lösungs-Formulierung,
die Oxaliplatin, eine wirksame stabilisierende Menge von Natriumlaktat
und Wasser als einen Träger
umfasst.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung betrifft eine stabile Oxaliplatin-Lösungs-Formulierung,
die Oxaliplatin, eine wirksame stabilisierende Menge von Milchsäure und
ein pharmazeutisch verträgliches
Salz davon und einen pharmazeutisch verträglichen Träger umfasst.
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Die
vorliegende Erfindung schließt
auch eine stabile Oxaliplatin-Lösungs-Formulierung,
wie oben definiert, ein, worin Oxaliplatin insbesondere cis-Oxalato(trans-l-1,2-diaminocyclohexan)platin(II)
ist, genauer cis-Oxalato(trans-l-1,2-diaminocyclohexan)platin(II)
mit einer hohen optischen Reinheit, noch genauer cis-Oxalato(trans-l-1,2-diaminocyclohexan)platin(II)
mit einem Schmelzpunkt zwischen 198°C und 292°C und cis-Oxalato(trans-l-1,2-diaminocyclohexan)platin(II),
welches eine optische Reinheit besitzt, die gleich oder höher ist
als 99,94 %, wie zum Beispiel cis-Oxalato(trans-l-1,2-diaminocyclohexan)platin(II) mit
einem Schmelzpunkt zwischen 198,3°C
und 199,7°C.
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Ein
Verfahren zur Stabilisierung einer Formulierung von Oxaliplatin,
welches das Hinzufügen
einer wirksamen stabilisierenden Menge von Milchsäure und/oder
eines pharmazeutisch verträglichen
Salzes davon zu einem wässerigen
Träger
und dann Auflösen
von Oxaliplatin in dem Träger
umfasst, ist ebenfalls innerhalb des Schutzumfangs der vorliegenden
Erfindung.
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Ein
pharmazeutisch verträglicher
Träger
gemäß der Erfindung
kann Wasser oder irgendeine Lösung sein,
die Wasser und zusätzliche
Lösungsmittel
enthält,
die in Wasser löslich/mischbar
sind, wie zum Beispiel Ethanol, Glycerin, Propylenglycol und Polyoxyethylenglycole,
und zusätzliche
Bindemittel, die die Isotonie der Formulierung bereitstellen, wie
zum Beispiel Dextrose oder Salzlösung.
Vorzugsweise ist der Träger
Wasser.
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Die
Menge an Oxaliplatin, die in einer Formulierung gemäß der Erfindung
vorhanden ist, kann im Bereich von 0,1 mg/ml bis 10 mg/ml liegen,
vorzugsweise von 2 mg/ml bis 5 mg/ml.
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Die
stabilisierende Menge der Milchsäure
und/oder eines pharmazeutisch verträglichen Salzes davon, kann
im Bereich von einer molaren Konzentration von 5,10–7M
bis 1M liegen, vorzugsweise kann sie im Bereich von 5,10–5M
bis 5,10–3M
liegen.
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Der
pH der Oxaliplatin-Lösungs-Formulierungen
kann im Bereich von ungefähr
3 bis ungefähr
9 liegen, vorzugsweise von 3 bis 7.
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Eine
Formulierung gemäß der Erfindung
kann hergestellt werden durch ein Verfahren, das die Schritte Herstellen
eines wässerigen
Trägers
mit der geeigneten Menge der Milchsäure und/oder des pharmazeutisch verträglichen
Salzes, und dann Auflösen
von Oxaliplatin in dem Träger
umfasst.
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Vorzugsweise
wird die Lösung
der Erfindung in einem verschlossenen Behälter bereitgestellt.
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Ein
weiterer Gegenstand dieser Erfindung umfasst die Verwendung einer
Formulierung gemäß der Erfindung
für die
Herstellung eines Medikaments für
die Behandlung von einer Krebs-Erkrankung.
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Der
Ausdruck "behandeln", wie hierin verwendet,
bedeutet, solange nicht anderweitig angegeben, lindern, hemmen des
Fortschreitens von, oder Verhüten
der Krankheit oder des Zustands, auf welchen sich dieser Ausdruck
richtet, oder eines oder mehrerer Symptome einer solchen Krankheit
oder eines solchen Zustands. Der Ausdruck "Behandlung", wie hierin verwendet, bezieht sich
auf den Akt des Behandelns, wie "Behandeln" unmittelbar oben
definiert ist.
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In
der obigen Verwendung liegt die effektive Dosierung von Oxaliplatin,
das an einen Patienten verabreicht werden soll, im Bereich von ungefähr 10 mg/m2 bis ungefähr 250 mg/m2,
bevorzugter von ungefähr
30 mg/m2 bis ungefähr 180 mg/m2,
und am bevorzugtesten ist sie ungefähr 85 mg/m2.
Jedoch wird verstanden werden, dass die verabreichte therapeutische
Dosierung durch den Arzt bestimmt werden wird angesichts der relevanten
Umstände,
einschließlich
der Schwere der zu behandelnden Krankheit und dem gewählten Verabreichungsweg.
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Es
ist ebenso ein Aspekt dieser Erfindung, dass eine Formulierung,
die hierin beschreiben ist, mit anderen chemotherapeutischen Wirkstoffen
kombiniert werden kann, für
die Behandlung der Krankheiten und Erkrankungen, die oben diskutiert
wurden. Beispielsweise kann eine Formulierung gemäß der Erfindung
mit Alkylierungsmitteln, wie zum Beispiel Fluorouracil (5-FU) alleine
oder in weiterer Kombination mit Leukovorin kombiniert werden; oder
anderen Alkylierungsmitteln, wie zum Beispiel, ohne Einschränkung, anderen
Pyrimidin-Analogen, wie zum Beispiel UFT, Capecitabin, Gemcitabin
und Cytarabin; den Alkylsulfonaten, zum Beispiel Busulfan (verwendet
in der Behandlung von chronischer Granulozyten-Leukämie), Improsulfan
und Piposulfan; Aziridinen, zum Beispiel Benzodepa, Carboquon, Meturedapa
und Uredapa; Ethyleniminen und Methylmelaminen, zum Beispiel Altretamin,
Triethylenmelamin, Triethylenphosphoramid, Triethylenthiophosphoamid und
Trimethylolmelamin; und den Stickstoff-Senfgasen, zum Beispiel Chlorambucil
(verwendet in der Behandlung von chronischer Lymphozyten-Leukämie, primärer Makroglobulinämie und
Non-Hodgkin's Lyphom),
Cyclophosphamid (verwendet in der Behandlung von Hodgkin's Krankheit, multiplem
Myelom, Neuroblastom, Brustkrebs, Eierstockkrebs, Lungenkrebs, Wilm's Tumor und Rhabdomyosarkomen),
Estramustin, Ifosfamid, Novembrichin, Prednimustin und Uracil-Senf
(verwendet in der Behandlung vin primärer Thrombocytose, Non-Hodgkin's Lymphom, Hodgkin's Krankheit und Eierstock-Krebs);
und Triazinen, zum Beispiel Dacarbazin (verwendet in der Behandlung
von Weichteil-Sarkomen).
In ähnlicher
Weise kann erwartet werden, dass die Formulierung der Erfindung
einen nützlichen
Effekt hat in Kombination mit anderen chemotherapeutischen Antimetaboliten-Wirkstoffen, wie
zum Beispiel, ohne Einschränkung,
Folsäure-Analogen, zum Beispiel
Methotrexat (verwendet in der Behandlung von akuter Lymphozyten-Leukämie, Choriokarzinomen,
Mycosis fungiodes-Brustkrebs, Kopf- und Nacken(Zervix)-Krebs und
osteogenem Sarkom) und Pteropterin; und den Purin-Analogen, wie
zum Beispiel Mercaptopurin und Thioguanin, welche Verwendung finden
in der Behandlung von akuten Granulozyten-, akuten Lymphozyten-
und chronischen Granulozyten-Leukämien. Von der Formulierung
gemäß der vorliegenden
Erfindung kann auch erwartet werden, dass sie sich in Kombination
mit auf natürlichen
Produkten basierenden chemotherapeutischen Wirkstoffen als wirksam
erweist, wie zum Beispiel, ohne Einschränkung, den Vinca-Alkaloiden,
zum Beispiel Vinblastin (verwendet in der Behandlung von Brust- und
Hodenkrebs), Vincristin und Vindesin; den Epipodophyllotoxinen,
zum Beispiel Etoposid und Teniposid, welche beide in der Behandlung
von Hodenkrebs und Kaposi-Sarkom nützlich sind; den antibiotischen
chemotherapeutischen Wirkstoffen, zum Beispiel Daunorubicin, Doxorubicin,
Epirubicin, Idarubicin und Mitomycin (verwendet, um Magen-, Zervix-,
Kolon-, Brust-, Blasen- und Bauchspeicheldrüsenkrebs zu behandeln), Dactinomycin,
Temozolomid, Plicamycin, Bleomycin (verwendet in der Behandlung
von Haut-, Ösophagus-
und Urogenitaltraktkrebs); Nemorubicin und den enzymatischen chemotherapeutischen
Wirkstoffen, wie zum Beispiel L-Asparaginase. Zusätzlich zu
obigem kann von der Formulierung der vorliegenden Erfindung erwartet werden,
dass sie einen nützlichen
Effekt hat, wenn sie in Kombination mit anderen Platin-Koordinations-Komplexen
verwendet wird, zum Beispiel Cisplatin und Carboplatin; substituierten
Harnstoffen, wie zum Beispiel Hydroxyharnstoff; Methylhydrazinderivaten,
zum Beispiel Procarbazin; Dämpfungsmittel
der Nebennierenrindenhormone, zum Beispiel Mitotan, Aminoglutethimid;
und Hormon und Hormon-Antagonisten, wie zum Beispiel den Nebennierenrindensteroiden
(zum Beispiel Prednison), Progestinen (zum Beispiel Hydroxyprogesteroncaproat); Östrogenen
(zum Beispiel Diethylstilbesterol); Antiöstrogenen, wie zum Beispiel
Tamoxifen; Androgenen, zum Beispiel Testosteron-Propionat; und Aromatase-Inhibitoren
(wie zum Beispiel Formestan, Fadrozol, Letrozol, Anastrozol und
Exemestan).
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Eine
Formulierung gemäß der Erfindung
kann auch wirksam sein in Kombination mit einem Topoisomerase-I-Hemmer,
wie zum Beispiel Irinotecan (CPT-11), Topotecan, Rubitecan und Lurtotecan.
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Die
folgenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung.
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Beispiele
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Beispiel 1
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Herstellung
von Oxaliplatin-Lösungen
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Lösungen wurden
durch das folgende Verfahren hergestellt:
Bereite den wässerigen
Träger
zu, durch Abwiegen einer geeigneten Menge an organischer Säure oder
eines ihrer verwandten Salze, um die angegebene Molarität zu erreichen;
füge bis
zum Endvolumen Wasser für
Injektionszwecke hinzu.
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Wiege
Oxaliplatin in einen geeigneten Behälter und füge das angemessene Volumen
eines wässerigen
Trägers
hinzu, um, als ein Beispiel, 2 mg/ml als Endkonzentration zu erreichen.
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Die
Auflösung
der aktiven Verbindung in dem wässerigen
Träger
erfolgt leicht durch einfaches magnetisches Rühren oder durch Beschallung.
Die folgenden Formulierungen, wie in Tabelle 1, wurden hergestellt.
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- FORMULIERUNG 1 ist ein repräsentatives Beispiel für die Formulierungen,
die in Debiopharm's
US-Patent Nr. 5,716,988 beschrieben sind.
- FORMULIERUNG 2 ist ein repräsentatives
Beispiel für
die Formulierungen, die in Sanofi-Synthelabo's US-Patent Nr. 6,306,902 beschrieben
sind.
- FORMULIERUNG 3 ist ein repräsentatives
Beispiel einer Formulierung gemäß der Erfindung.
- FORMULIERUNG 4 und FORMULIERUNG 5 sind Referenz-Formulierungen, die
in Sanofi-Synthelabo's US-Patent
Nr. 6,306,902 beschrieben sind.
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Beispiel 2
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Stabilitäts-Studie
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Die
oben genannten Formulierungen in Beispiel 1 wurden durch eine beschleunigte
Stabilitäts-Studie untersucht
und der chemische Assay der aktiven Verbindung wurde durch Hochleistungs-Flüssigchromatographie
(HPLC) nach 1 und 3 Monaten Lagerung bei 40°C und 75 % relativer Feuchtigkeit
getestet. Ergebnisse, ausgedrückt
als Prozentgehalte der gewogenen Menge der aktiven Verbindung, sind
in Tabelle 2 zusammengefasst.
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Die
oben in der Tabelle aufgeführten
Daten zeigen klar, dass:
- – eine einfache Oxaliplatin-Wasser-Lösung nicht
stabil ist nach 3 monatiger Lagerung bei den getesteten Bedingungen;
- – Milchsäure-Formulierung
eine stabilisierende Kapazität
auf die aktive Verbindung gezeigt hat, die effektiver ist als alle
anderen getesteten mono- und bi-organischen Säuren.
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Beispiel 3
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Stabilitäts-Studie
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Eine
zweite chemische Stabilitäts-Studie
wurde an den folgenden Formulierungen durchgeführt, die hier in Tabelle 3
erwähnt
sind und die durch das Verfahren, das in Beispiel 1 veranschaulicht
ist, hergestellt wurden.
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Das
Ziel dieser zweiten Studie ist es, den stabilisierenden Effekt von
unterschiedlichen Konzentrationen von Milchsäure und Natriumlaktat und unterschiedlichen
pH-Werten auf die aktive Verbindung zu bewerten.
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Die
gewonnenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle 4 zusammengefasst
und sie zeigen, wie sogar sehr geringe Mengen an Milchsäure und
Natriumlaktat eine stabilisierende Kapazität auf eine Oxaliplatin-Wasser-Lösung haben.
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