-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein stereoselektives Verfahren zur
Herstellung von Dihydroxyestern und Derivaten davon.
-
Dementsprechend
wird gemäß einem
ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
einer Verbindung der Formel (5) bereitgestellt
Formel
5 bei dem man:
- a) eine Verbindung
der Formel (1) herstellt;
- b) die Verbindung der Formel (1) unter Bildung eines Acetonids
mit 2,2-Dimethoxypropan umsetzt;
und
- c) die Gruppe R'-(C=O)-
entfernt;
wobei
X für
eine gegebenenfalls substituierte Hydrocarbyl-Verbindungsgruppe
steht,
R für
eine gegebenenfalls substituierte Hydrocarbylgruppe steht und
R' für eine gegebenenfalls
substituierte Hydrocarbylgruppe, vorzugsweise eine gegebenenfalls
substituierte Alkylgruppe steht,
und wobei man bei dem Verfahren
zur Herstellung einer Verbindung der Formel (1): Formel
1 entweder a) eine Verbindung der Formel (2) Formel
2 stereoselektiv zu einer Verbindung der Formel (3)
reduziert Formel
3 und
- b) die Verbindung der Formel (3) in Gegenwart einer Verbindung
der Formel R''-O-COR' und eines Lipase- oder
Hydrolaseenzyms unter Bildung der Verbindung der Formel (1) verestert;
oder
- c) eine Verbindung der Formel (2) in Gegenwart einer Verbindung
der Formel R''-O-COR' und eines Lipase- oder
Hydrolaseenzyms unter Bildung der Verbindung der Formel (4) Formel
4 verestert und
- d) eine Verbindung der Formel (4) stereoselektiv zu einer Verbindung
der Formel (1) reduziert,
wobei
X, R und R' wie oben definiert
sind
und R'' für eine gegebenenfalls
substituierte Hydrocarbylgruppe steht.
-
Durch
X, R, R' oder R'' wiedergegebene Hydrocarbylgruppen können durch
einen oder mehrere Substituenten substituiert sein und können persubstituiert
sein, zum Beispiel perhalogeniert. Beispiele für Substituenten schließen Halogen,
insbesondere Fluor und Chlor, Alkoxy, wie C1-4-Alkoxy,
und Oxo ein.
-
X
steht vorzugsweise für
eine Gruppe der Formel -(CH2)n-,
wobei n für
1 bis 4 steht, und am meisten bevorzugt steht X für eine Gruppe
der Formel -CH2-.
-
R'' kann für eine Alkylgruppe wie z.B.
eine C1-6-Alkylgruppe oder eine Alkylcarbonylgruppe
wie z.B. eine C1-6-Alkylcarbonylgruppe stehen,
zum Beispiel eine CH3(C=O)- oder CF3(C=O)-Gruppe. R'' steht
am meisten bevorzugt für
eine Vinyl- oder Isopropenylgruppe.
-
R
steht vorzugsweise für
eine C1-6-Alkylgruppe, die geradkettig oder
verzweigt sein kann und durch einen oder mehrere Substituenten substituiert
sein kann. Am meisten bevorzugt steht R für eine t-Butylgruppe.
-
R' kann für eine substituierte
Alkyl-, häufig
eine C1-6-Alkylgruppe, wie z.B. eine CF3- oder CF3CH2-Gruppe stehen, steht jedoch vorzugsweise
für eine
unsubstituierte C1-6-Alkylgruppe und ganz
besonders für
eine Methylgruppe.
-
Bei
der stereoselektiven Reduktion der Verbindung der Formel (2) oder
(4) bedient man sich vorzugsweise chemischer oder mikrobieller Reduktionsverfahren
wie der Hydrierung, der Transferhydrierung, der Metallhydridreduktion
oder Dehydrogenasen. Beispiele für
ein geeignetes Hydrierverfahren wie dem in Helv. Chim. Acta 69,
803, 1986 beschriebenen schließen
die Verwendung von zwischen 0,01 und 10 Gew.-% an Katalysatoren
wie Platin, Palladium oder Rhodium auf heterogenen Trägern wie
Kohlenstoff, Aluminiumoxid oder Siliziumdioxid unter Verwendung
von molekularem Wasserstoff bei zwischen 1 und 10 bar in einem Lösungsmittel
mit Methanol, Ethanol, t-Butanol, Dimethylformamid, t-Butylmethylether,
Toluol oder Hexan ein. Alternativ dazu kann man homogene Hydrierkatalysatoren
wie die in
EP 0583171 beschriebenen
einsetzen.
-
Beispiele
für geeignete
chemische Transferhydrierverfahren schließen die in Zassinovich, Mestroni und
Gladiali, Chem. Rev. 1992, 92, 1051 oder von Fuji et al. in J. Am.
Chem. Soc. 118, 2521, 1996 beschriebenen ein. Bei bevorzugten chemischen
Transferhydrierverfahren setzt man chirale ligierte Komplexe von Übergangsmetallen
wie Ruthenium oder Rhodium, insbesondere chirale diaminligierte
neutrale aromatische Rutheniumkomplexe ein. Vorzugsweise verwendet
man bei einer solchen chemischen Transferhydrierung eine Säure, insbesondere
ein Formiatsalz wie z.B. Triethylammoniumformiat, als Wasserstoffquelle.
-
Man
kann Metallhydridreagenzien wie die in Tet. 1993, 1997, Tet. Asymm.
1990, 1, 307 oder J. Am. Chem. Soc. 1998, 110, 3560 beschriebenen
einsetzen.
-
Beispiele
für geeignete
mikrobielle Reduktionen schließen
das Inkontaktbringen der Verbindung der Formel (2) oder (4) mit
einem Organismus ein, der die Eigenschaften eines unter Beauveria,
vorzugsweise Beauveria bassiana, Pichia, vorzugsweise Pichia angusta
oder Pichia pastoris, trehalophila, haplophila oder membranefaciens,
Candida, vorzugsweise Candida humicola, solani, guillermondii, diddenssiae
oder friedrichii, Kluyveromyces, vorzugsweise Kluyveromyces drosophilarum
oder Torulaspora, vorzugsweise Torulaspora hansenii ausgewählten Mikroorganismus
aufweist. Die Reduktion läßt sich
erzielen, indem man die Verbindungen der Formel (2) oder (4) mit
einem aus den obigen Mikroorganismen extrahierten Enzym in Kontakt bringt.
Am meisten bevorzugt werden die Verbindungen der Formel (2) oder
(4) mit einem Mikroorganismus ausgewählt aus Pichia angusta, Pichia
pastoris, Candida guillermondii, Saccharomyces carlsbergensis, Pichia trehalophila,
Kluyveromyces drosopliarum und Torulospora hansenii oder einem Extrakt
aus den obigen Organismen in Kontakt gebracht.
-
Bei
der Erfindung stellt man eine Verbindung der Formel (3) vorzugsweise
her, indem man eine Verbindung der Formel (2) unter Anwendung von
ganzen Zellen oder Extrakten der oben erwähnten Mikroorganismen, vorzugsweise
Pichia angusta, Pichia pastoris, Candida guillermondii, Saccharomyces
carlsbergensis, Pichia trehalophila, Kluyveromyces drosopliarum
und Torulospora hansenii, selektiv reduziert.
-
Am
meisten bevorzugt wird die Erfindung unter Verwendung von ganzen
Zellen der Organismen durchgeführt,
da hierdurch die Notwendigkeit zur Abtrennung der gewünschten
Enzyme entfällt
und Cofaktoren für
die Umsetzung bereitgestellt werden.
-
Alle
der obigen Spezies können
zur Anwendung gelangen, bei vielen Ausführungsformen wurde jedoch gefunden,
daß sich
hohe Umwandlungsraten und eine hohe Selektivität durch die Verwendung des
Enzyms oder ganzer Zellen von Pichia angusta erzielen lassen.
-
Im
allgemeinen verwendet man einen Cofaktor, normalerweise NAD(P)H
(Nicotinamidadenindinukleotid oder Nicotinamidadenindinukleotidphosphat)
und ein System zur Regeneration des Cofaktors, zum Beispiel Glucose
und Glucosedehydrogenase, mit den Enzymen zum Antreiben der Umsetzung.
Da ganze Zellen geeignete Cofaktoren und Reduktionsmechanismen enthalten,
ist es bevorzugt, die ganzen Zellen in einem Nährmedium einzusetzen, das vorzugsweise
eine geeignete Kohlenstoffquelle enthält, die einen oder mehrere der
folgenden Komponenten enthalten kann: einen Zucker, zum Beispiel
Maltose, Saccharose oder, vorzugsweise, Glucose, ein Polyol, zum
Beispiel Glycerin oder Sorbit, Citronensäure, oder einen niederen Alkohol, zum
Beispiel Methanol oder Ethanol.
-
Sollen
die ganzen Zellen während
der Umsetzung wachsen, so sollte das Medium Stickstoff- und Phosphorquellen
und Spurenelemente enthalten. Hierbei kann es sich um die handeln,
die normalerweise bei der Kultivierung des Organismus zum Einsatz
gelangen.
-
Das
Verfahren läßt sich
durchführen,
indem man eine Verbindung der Formel (2) oder (4) zu einer Kultur
des wachsenden Organismus in einem zur Unterstützung des Wachstums fähigen Medium
oder zu einer Suspension der lebenden Zellen in einem Medium, das
vorzugsweise eine Kohlenstoffquelle enthält, dem jedoch ein oder mehrere
für das
Wachstum erforderliche Nährstoffe
fehlen, gibt. Man kann auch tote Zellen verwenden, vorausgesetzt
die erforderlichen Enzyme und Cofaktoren sind vorhanden; falls erforderlich
können sie
den toten Zellen zugesetzt werden.
-
Falls
gewünscht
können
die Zellen auf einem Träger,
der mit einer Verbindung der Formel (2) oder (4) in Kontakt gebracht
wird, vorzugsweise in Gegenwart einer geeigneten, wie oben beschriebenen
Kohlenstoffquelle, immobilisiert werden.
-
Der
pH-Wert beläuft
sich geeigneterweise auf 3,5 bis 9, zum Beispiel 4 bis 9, vorzugsweise
höchstens 6,5
und besonders bevorzugt höchstens
5,5. Sehr geeigneterweise verwendet man einen pH-Wert von 4 bis 5.
Das Verfahren kann geeigneterweise bei einer Temperatur von 10 bis
50°C, vorzugsweise
20 bis 40°C
und besonders bevorzugt 25 bis 35°C
durchgeführt
werden. Es wird vorzugsweise unter aeroben Bedingungen gearbeitet,
wenn lebende ganze Zellen des oben erwähnten Organismus vorliegen.
Bei den oben erwähnten pH-Wert-
und Temperatur-Bedingungen
kommt geeigneterweise eine Belüftungsrate
entsprechend 0,01 bis 1,0 Volumina an Luft, gemessen bei Normaltemperatur
und -druck, pro Volumen an Kulturmedium pro Minute zur Anwendung,
es wird jedoch einleuchten, daß beträchtliche
Schwankungen möglich
sind. Ähnliche pH-Wert-,
Temperatur- und Belüftungsbedingungen
können
während
des Wachstums des Organismus zur Anwendung gelangen, wenn dieses
getrennt von dem Verfahren erfolgt.
-
Aufgereinigte
Enzyme lassen sich nach bekannten Verfahren isolieren, geeigneterweise,
indem man eine Suspension aufgebrochener Zellen zentrifugiert und
eine klare Lösung
von den Trümmern
abtrennt, das gewünschte
Enzym aus der Lösung
abtrennt, beispielsweise durch Ionenaustauschchromatographie, wobei geeigneterweise
mit einer Flüssigkeit
mit zunehmender Innenstärke
von der Säule
eluiert wird, und/oder durch selektive Ausfällung durch Zugabe eines ionischen
Materials, zum Beispiel Ammoniumsulfat. Solche Arbeitsschritte lassen
sich, falls gewünscht,
zur Verbesserung der Reinheit wiederholen.
-
Die
mikrobielle Reduktion von Verbindungen der Formel (2) oder (4) ist
besonders bevorzugt, und dieses Verfahren bildet einen zweiten Aspekt
der vorliegenden Erfindung.
-
Bei
der Veresterung von Verbindungen der Formel (2) oder (3) wird vorzugsweise
mit einem anderen Ester, der bezogen auf den Alkohol mindestens
in einer molar äquivalenten
Menge vorliegt und bei dem es sich geeigneterweise um einen Vinylester
handelt (da das Nebenprodukt Acetaldehyd sich nicht an einer Rückreaktion
beteiligt), umgeestert. Alternativ dazu kann man ein Anhydrid wie
Essigsäureanhydrid
oder Trifluoressigsäureanhydrid
oder einen Ester wie Essigsäureethylester
oder einen fluorierten Ester wie Essigsäuretrifluorethylester einsetzen.
Die regiospezifische Veresterung wird vorzugsweise in einem organischen
Lösungsmittel
durchgeführt,
das weniger als 1 Gew.-% Wasser enthält, wie z.B. Acetonitril, Essigsäureethylester,
Tetrahydrofuran, tert.-Butylmethylether,
Toluol, Butanon, Pentanon oder Hexanon, bei einer Temperatur von
vorzugsweise 20 bis 75°C,
besonders 25 bis 50°C.
Bei den Estern handelt es sich vorzugsweise um Ester niederer Alkansäuren mit
2 bis 8 Kohlenstoffatomen oder substituierten Derivaten davon. Gegebenenfalls
kann man eine inerte Atmosphäre
anwenden, so kann man zum Beispiel einen Stickstoffstrom durch die
Lösung
leiten.
-
Die
Enzyme können
als solche oder als ganze Zellen, die diese enthalten, bereitgestellt
werden. Sie sind vorzugsweise immobilisiert, so daß ihre Abtrennung
von dem Produkt und, falls gewünscht,
ihre Wiederverwendung erleichtert wird.
-
Bevorzugte
Enzyme schließen
Lipasen wie Schweinepancreaslipase, Candida-cylindracea-Lipase, Pseudomonas-fluorescens-Lipase,
Candida antarctica Fraktion B, wie z.B. die, die unter dem Handelsnamen Chirazyme
L2 erhältlich
ist, die von Humicola lanuginosa, zum Beispiel die unter dem Handelsnamen Lipolase erhältlichen,
oder die aus Pseudomonas, zum Beispiel die unter dem Handelsnamen
SAM II erhältlichen,
und besonders bevorzugt die aus Candida antarctica, zum Beispiel
die unter dem Handelsnamen Chirazyme erhältlichen, ein.
-
Verbindungen
der Formel (1), in denen R' für CH3 steht, R für gegebenenfalls substituiertes
Hydrocarbyl steht, X für
-(CH2)n steht und
n für 1
bis 4 steht, bilden einen dritten Aspekt der vorliegenden Erfindung.
R steht vorzugsweise für
t-Butyl und X steht am meisten bevorzugt für -CH2-.
-
Bei
den Verbindungen der Formel (1) handelt es sich um wertvolle Zwischenprodukte
für die
Herstellung pharmazeutischer Verbindungen. Herkömmlicherweise werden sie unter
Bildung eines Acetonids mit einer Schutzgruppe für 1,3-Dihydroxygruppen wie
z.B. 2,2-Dimethoxypropan
umgesetzt, wie in Synthesis 1998, 1713 beschrieben. Die R'-(C=O)-Gruppe kann
dann selektiv entfernt werden, indem man mit einer schwach basischen
alkoholischen Lösung,
z.B. einer K
2CO
3-Lösung, wie
in
US 5,278,313 beschrieben,
oder einer Lipase entweder in wäßriger Lösung oder
in einer organischen Lösung,
die ausreichend Wasser zum Unterstützen der Hydrolyse enthält, behandelt,
unter Bildung einer Verbindung der Formel (5):
Formel
5
-
In
US 5,278,313 ist bereits
ein Verfahren zur Herstellung des 1,3-Dioxanderivats der Formel
(5), das sich für
die Herstellung von HMG-CoA-Reduktase-Inhibitoren eignet, beschrieben.
-
Beispiel 1
-
Darstellung von (3R,5S)-3,5,6-Trihydroxyhexansäure-t-butylester
-
Unter
Rühren
wurden 20 ml Acetonitril, 0,405 g (0,662 mmol) Di-mu-chlorbis[(p-zymen)chlorruthenium(II)]
und 0,492 g (1,34 mmol) (1S,2S)-(+)-N-(4-Toluensulfonyl)-1,2-diphenylethylendiamin
in einen 250-ml-Rundkolben gegeben. Die Lösung wurde durch Spülen mit
Stickstoff und anschließendes
Aufrechterhalten eines leichten Stickstoffstroms desoxigeniert.
Eine desoxigenierte Lösung
von 26 g (0,119 mol) an optisch reinem (5S)-3-Keto-5,6-dihydroxyhexansäure-t-butylester
in 15 ml Acetonitril wurde in das Reaktionsgefäß gegeben, und die Lösung wurde
20 Minuten lang bei Raumtemperatur gerührt. 65 mol einer 5:2(mol/mol)-Mischung
von destillierter Ameisensäure
und Triethylamin wurden dann im Verlauf von 10 Minuten zugesetzt,
und die Reaktionsmischung wurde 48 Stunden lang bei Raumtemperatur
gerührt.
Diese Lösung wurde
langsam mit 80 ml Dichlormethan und 120 ml gesättigter Natriumhydrogencarbonatlösung versetzt.
70 g Ammoniumchlorid wurden in die wäßrige Phase gegeben, und die
organische Phase wurde abgetrennt. Die wäßrige Phase wurde noch dreimal
mit 90 ml Essigsäureethylester
gewaschen, die organischen Fraktionen wurden vereinigt und über Natriumsulfat
getrocknet und das Lösungsmittel
wurde entfernt, wodurch man 21,1 g eines rohen Öls erhielt, das hauptsächlich (3R,5S)-3,5,6-Trihydroxyhexansäure-t-butylester enthielt.
Das Diastereomerenverhältnis
wurde durch 13C-NMR als 5,2:1 (3R:5S):(3S:5S)
bestimmt. Das Material wurde roh in die nächste Reaktion eingesetzt,
konnte jedoch durch Säulenchromatographie
aufgereingt werden.
-
Darstellung von (3R,5S)-6-Acetoxy-3,5-dihydroxyhexansäure-t-butylester
-
Unter
Rühren
wurden 700 ml Tetrahydrofuran und 70,7 g (0,32 mol) (3R,5S)-3,5,6-Trihydroxyhexansäure-t-butylester,
41 ml (0,46 mol) Essigsäurevinylester
und 6,3 g der geträgerten
Lipase Chirazyme L2TM in einen 1-l-Rundkolben gegeben.
Nach 3 Stunden Rühren
bei Raumtemperatur wurde die Lipase durch Sieben entfernt und die
flüchtigen
Bestandteile wurden durch Vakuumdestillation entfernt. Die Masse
an rohem Öl
betrug 78,7 g, wobei gefunden wurde, daß es sich bei der Hauptkomponente
um (3R,5S)-6-Acetoxy-3,5-dihydroxyhexansäure-t-butylester
handelte. Dieses Material wurde direkt in die nächste Stufe eingesetzt.
-
Darstellung von (4R,6S)-6-[(Acetyloxy)methyl]-2,2-dimethyl-1,3-dioxan-4-essigsure-1,1-dimethylethylester
-
Unter
Rühren
wurden 78,7 g (3R,5S)-6-Acetoxy-3,5-dihydroxyhexansäure-t-butylester, 800 ml 2,2-Dimethoxypropan
und 5,7 g p-Toluolsulfonsäure
in einen 1-Liter-Rundkolben
gegeben. Nach 35 Minuten wurde die Reaktionsmasse auf die Hälfte ihres
Volumens eingeengt und mit 300 ml Dichlormethan und 300 ml 1 M Natriumhydrogencarbonatlösung versetzt.
Die organische Phase wurde abgetrennt, und die wäßrige Phase wurde dreimal mit
150 ml Essigsäureethylester
gewaschen. Die organischen Fraktionen wurden vereinigt und über Natriumsulfat
getrocknet, und die flüchtigen
Bestandteile wurden durch Vakuumdestillation entfernt. Man erhielt
92 g eines rohen Öls.
Dieses wurde aufgereinigt, indem man es zunächst über eine kurze Säule von Flash-Kieselgel
gab, wobei mit Hexan und dann mit Hexan:Essigsäureethylester 85:15 (v/v) eluiert
wurde, und dann das Material dreimal aus Hexan kristallisierte,
wodurch man 22,17 g (4R,6S)-6-[(Acetyloxy)methyl]-2,2-dimethyl-1,3-dioxan-4- essigsäure-1,1-dimethylethylester
erhielt, das durch chirale GC als 99,9% de bestimmt wurde.
-
Darstellung von (4R,6S)-6-(Hydroxymethyl]-2,2-dimethyl-1,3-dioxan-4-essigsäure-1,1-dimethylethylester
-
Unter
Rühren
wurden 22,17 g (4R,6S)-6-[(Acetyloxy)methyl]-2,2-dimethyl-1,3-dioxan-4-essigsäure-1,1-dimethylethylester,
250 ml Methanol und 5,05 g zerstoßenes Kaliumcarbonat in einen
500-ml-Rundkolben gegeben. Der Ansatz wurde 35 Minuten lang gerührt, bis
die Hydrolyse beendet war, das Kaliumcarbonat wurde dann durch Sieben
entfernt und das Reaktionsmaterial wurde eingeengt und mit 150 ml
5%iger (w/w) Kochsalzlösung
und 150 ml Toluol versetzt. Die organische Phase wurde abgetrennt,
und die wäßrige Phase wurde
noch zweimal mit 250 ml Toluol gewaschen. Die organischen Phasen
wurden vereinigt und dreimal mit 15%iger (w/w) Kochsalzlösung gewaschen,
und das Lösungsmittel
wurde durch Vakuumdestillation entfernt, wodurch man 17,78 g eines
klaren Öls
erhielt, von dem bestimmt wurde, daß es zu mehr als 99% aus (4R,6S)-6-(Hydroxymethyl]-2,2-dimethyl-1,3-dioxan-4-essigsäure-1,1-dimethylethylester
bestand.
-
Beispiel 2
-
Darstellung von (5S)-6-Acetoxy-5-hydroxy-3-ketohexansäure-tert.-butylester
-
Unter
Rühren
wurden 2,32 g (0,0106 mol) (5S)-5,6-Dihydroxy-3-ketohexansäure-tert.-butylester,
40 ml Tetrahydrofuran, 0,98 ml (0,0106 mol) Essigsäurevinylester
und 0,22 g der geträgerten
Lipase Chirazyme L2TM in einen 250-ml-Rundkolben
gegeben. Nach 20 Minuten wurde die Lipase durch Sieben entfernt
und die flüchtigen
Bestandteile wurden durch Vakuumdestillation entfernt, wodurch man
2,96 g eines rohen Öls
erhielt, das durch NMR als (5S)-6-Acetoxy-5- hydroxy-3-ketohexansäure-tert.-butylester charakterisiert
wurde.
-
Beispiel 3
-
Darstellung von (3R,5S)-3,5,6-Trihydroxyhexanosäure-t-butylester
-
Pichia
angusta NCYC R230 (hinterlegt gemäß den Bestimmungen des Budapester
Vertrages am 18. Mai 1995) wurde in einem Braun Biostat Q Multifermentersystem
in dem folgenden Medium kultiviert (pro Liter): Glucose 40 g; MgSO4 1,2 g; K2SO4 0,21 g; KH2PO4 0,69 g; H3PO4 (konzentriert) 1 ml; Hefeextrakt (Oxoid) 2
g; FeSO4·7H2O
0,05 g; Antischaummittel (EEA 142 Foammaster), Spurenelementlösung 1 ml
(diese Lösung enthielt
pro Liter CuSO4·5H2O
0,02 g; MnSO4·4H2O
0,1 g; ZnSO4·7H2O
0,1 g; CaCO3 1,8 g).
-
In
4 Fermenter wurden jeweils 250 ml Medium gegeben, und die Fermenter
wurden durch Autoklavieren sterilisiert. Der pH-Wert wurde mit einer
7molaren Ammoniumhydroxidlösung
auf 4,5 eingestellt, die Temperatur wurde auf 28°C eingestellt, der Luftstrom
wurde auf 300 ml/Minute eingestellt und die Rührergeschwindigkeit wurde auf
1200 U/min eingestellt. Die Fermenter wurden mit aus Agarplatten
(2% Agar), die dasselbe Medium wie oben beschrieben enthielten,
wobei allerdings die Glucosekonzentration 20 g/Liter betrug, entnommenen
Zellen inokkuliert. Nach 22 Stunden Wachstum in den Fermentern wurde
die Bioreduktionsreaktion durch Zugabe von (5S)-3-Keto-5,6-dihydroxyhexansäure-t-butylester
gestartet; in zwei der Fermenter wurden jeweils 3,75 ml und in die
anderen beiden jeweils 5 ml gegeben.
-
Die
Umsetzung wurde weitere 78 Stunden lang laufen gelassen, bis das
Substrat zu 100% umgewandelt war. Während dieses Zeitraums wurde
die Kultur mit einer 50%igen Glucoselösung in einer Rate von 1–3 Gramm
Glucose/Liter Kultur/Stunde gefüttert,
um die Lebensfähigkeit
der Zellen aufrechtzuerhalten und eine Reduktionsquelle bereitzustellen.
Die Umsetzungen wurden durch Entfernen der Zellen durch Zentrifugieren beendet.
Der rückgewonnene
zellfreie Überstand
wurde bis zu einer Endkonzentration von 20% w/v mit Natriumchlorid
versetzt, und die Mischung wurde dreimal mit einem entsprechenden
Volumen an Acetonitril extrahiert. Die gepoolten Acetonitrilextrakte
wurden mit wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet und das Lösungsmittel
wurde in einem Rotationsverdampfer unter vermindertem Druck abgezogen
(Wasserbadtemperatur 45°C),
wodurch man ein zähflüssiges,
hellgelbes Öl
erhielt. Die Identität
des Produkts aus den einzelnen Ansätzen wurde als (3R,5S)-3,5,6-Trihydroxyhexansäure-t-butylester bestimmt,
und der Diastereomerenüberschuß der einzelnen
Proben ist in der Tabelle unten aufgeführt.
Experiment | Diastereomerenüberschuß (%) |
1 | 99,6 |
2 | 99,6 |
3 | 99,4 |
4 | 99,6 |
-
Beispiel 4
-
Darstellung von (3R,5S)-3,5,6-Trihydroxyhexansäure-t-butylester
-
Pichia
angusta NCYC R320 (hinterlegt gemäß den Bestimmungen des Budapester
Vertrages am 18. Mai 1995) wurde in einem Braun Biostat Q Multifermentersystem
in dem folgenden Medium kultiviert (pro Liter): Glucose 20 g; Ammoniumsulfat
10 g, Hefeextrakt (Oxoid) 2 g; MgSO4·7H2O 1,2 g; KH2PO4 0,69 g; K2SO4 0,21 g, FeSO4·7H2O 0,05 g; H3PO4 (konzentriert) 1 ml; EEA 142 „Foammaster" Antischaummittel
0,5 ml; Spurenelementlösung
1 ml (diese Lösung
enthielt pro Liter Ca(CH3CO2)2, 2,85 g; ZnSO4·7H2O, 0,1 g; MnSO4·H2O, 0,075 g; CuSO4·5H2O, 0,02 g; Schwefelsaure (konzentriert)
1 ml).
-
In
einen Fermenter wurden 250 ml Medium gegeben, und der Fermenter
wurde durch Autoklavieren sterilisiert. Der pH-Wert wurde mit 2molarer
Natronlauge auf 5,0 eingestellt. Die Temperatur wurde auf 28°C eingestellt,
der Luftstrom wurde auf 250 ml Minute–1 eingestellt
und die Rührgeschwindigkeit
wurde auf 1200 U/min eingestellt. Der Fermenter wurde mit 2,5 ml
einer aus einer Agarplatte von Pichia angusta NCYC R320 hergestellten
Zellsuspension in sterilem vollentsalztem Wasser inokkuliert. Nach
17 Stunden Wachstum wurde die Bioreduktion durch Zugabe von 6,36
g 5(S)-3-Keto-5,6-dihydroxyhexansäure-t-butylester
als wäßrige Lösung gestartet.
Zur gleichen Zeit wurde mit der Zufuhr von Glucose zum Fermenter
mit einer Geschwindigkeit von 2 g Glucose l–1 h–1 begonnen.
-
Die
Umsetzung wurde weitere 78 Stunden lang fortgesetzt, wobei zu diesem
Zeitpunkt eine 96%ige Umwandlung des Substrats erzielt worden war.
Ausgangsmaterial und Produkt wurden durch HPLC (Hichrom S5 CN-250A-Säule, Temperatur
35°C, Eluent:
wäßrige TFA
(0,1%): Acetonitril 95:5, Fließgeschwindigkeit
1 ml min–1,
Injektionsvolumen 5 ml, Brechungsindexdetektor) nachgewiesen.
-
Die
Umsetzung wurde durch Entfernen der Zellen durch 20 minütiges Zentrifugieren
bei 4000 × g
beendet. Der pH-Wert des rückgewonnenen
zellfreien Überstands
wurde mit 2 M NaOH auf 7,5 eingestellt. MgSO4·1,6H2O (15% w/v, berechnet für wasserfreies Material) wurde
in dem zellfreien Überstand
gelöst,
und die auf diese Weise erhaltene Lösung wurde zweimal mit einem
gleichen Volumen an 2-Pentanon extrahiert. Die Lösungsmittelphasen wurden gesammelt
und das Lösungsmittel
wurde an einem Rotationsverdampfer bei 45°C unter vermindertem Druck entfernt,
wodurch man ein orangefarbenes, zähflüssiges Öl erhielt. Dieses wurde wieder
in 50 ml trockenem, destilliertem 2-Pentanon gelöst, und das Lösungsmittel
wurde abermals am Rotationsverdampfer abgezogen, wodurch man 3,5,6-Trihydroxyhexansäure-t-butylester (5,08
g, 80% isolierte Ausbeute) erhielt. Der Diastereomerenüberschuß wurde
wie folgt bestimmt: eine Probe von 3,5,6-Trihydroxyhexansäure-t-butylester
(30 mg) wurde durch mindestens 10 minütige Umsetzung bei Raumtemperatur
in einem Überschuß von Trifluoressigsäureanhydrid
derivatisiert, überschüssiges Anhydrid
wurde unter einem trockenem Stickstoffstrom entfernt und das verbliebene Öl wurde
mit Dichlormethan (1 ml) verdünnt.
Die Probe wurde unter Verwendung einer Chiralcel Dex CB-Säule (25
Meter) bei einer Temperatur von 140°C (isothermal) analysiert. Die
Diastereomere eluierten nach 14,4 Minuten (3R,5S-Diastereomer) bzw.
15,7 Minuten (3S,5S-Diastereomer). Durch dieses Verfahren wurde
der Diastereomerenüberschuß der Probe
als 99,7% bestimmt.