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Die
vorliegende Erfindung betrifft amorphe Silicateilchen, umfassend
Boratome, ein Herstellungsverfahren für dieselben und ihre Verwendung
als verstärkende
Füllstoffe.
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Präzipitiertes
Silica wird in ständig
steigender Weise als Füllstoff
für Elastomere,
wie z.B. Kautschuk, insbesondere zur Verwendung in Reifen für Motorgefährte verwendet.
Es gibt einen anhaltenden Bedarf an alternativen und verbesserten
Produkten auf diesem sich schnell entwickelnden Gebiet. Insbesondere
ist die Industrie an präzipitiertem
Silica interessiert, das sogar noch einfacher in dem Elastomer zu
dispergieren ist und/oder eine zeit-/kosteneffizientere Behandlung
ermöglicht,
z.B. mit Kupplungsmitteln, bevor es vollständig im Elastomer dispergierbar
ist und das zu Elastomerzusammensetzungen (nach Vulkanisieren/Härten) mit
geringem Wärmeaufbau,
hohem Griff bei Feuchtigkeit und niedrigem Rollwiderstand führen wird.
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Das
gegenwärtig
beanspruchte Silica umfasst Boratome. In der
US 2,630,410 werden wässrige Silicasole
offenbart, deren Stabilität
durch Zugabe von Borsäure,
Natriumtetraborat oder ähnlichem
verbessert ist. Die Borverbindungen werden den Silicasols nur als
Stabilisatoren zugefügt,
während
das Silicasol als solches durch die Zugabe der Borverbindung nicht
verändert
wird.
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In
der
DE 2,716,225 wird
präzipitiertes
Silica offenbart, enthaltend 4 bis 20 Gew.-% B
2O
3. Diese Silicazusammensetzungen werden in
Organopolysiloxanelastomeren verwendet. Das Silica dieser Zusammensetzungen
ist als solches nicht verändert,
sondern wird als Teilchen, die mit B
2O
3 imprägniert
sind, erhalten.
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Kürzlich wurden
die Patentanmeldungen
EP 943,648 und
EP 941,995 veröffentlicht,
die beide Gummimischungen betreffen, zu denen Silica und eine Boratverbindung
separat zugefügt
wurden, um die Reaktionsrate zwischen Silica und den zugefügten Silian-Kupplungsmitteln
zu verbessern.
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Es
wurde nun festgestellt, dass die Verwendung eines neuen spezifischen
Typs von präzipitiertem
Silica zu einer weiteren Verbesserung der Reaktionsrate zwischen
dem Silica und dem Silan-Kupplungsmittel führt und zu einer Verbesserung
der Dispersion der Silicateilchen in den Gummizusammensetzungen.
Die Vorteile der vorliegenden Erfindung liegen in einem armorphen
Silicateilchen, umfassend 0,1 bis 105 ppm
Boratome, dadurch gekennzeichnet, dass die Boratome kovalent an
die Sauerstoffatome des Silicanetzwerkes gebunden sind. Besonders
bevorzugt umfasst das Silicateilchen 10 bis 125.000 ppm Boratome.
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Im
Gegensatz zu dem, was in der Standardliteratur (z.B. Ralph K. Iler,
The Chemistry Of Silica, JohnWiley & Sons, 1979) beansprucht wird, wird
eingebautes Bor nicht einfach aus dem Silicarahmenwerk ausgewaschen
oder hydrolysiert und leckt so nicht in größerer Menge unter sauren Bedingungen
aus, die erreicht werden, wenn die Silicaaufschlämmung von der Präzipitation
z.B. auf einen pH von 4 angesäuert
wird.
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In
der
EP 631,982 werden
Silicaaggregate offenbart, worin zusätzlich zu Al oder als Ersatz
für Al
andere Elemente wie Fe, Mg, B, P und S eingeführt werden können, um
das Silica auf seine Leistung in einem Elastomer hin auszurichten.
Es wurde jedoch nicht offenbart, welche Verbesserung mit diesen
Elementen erhalten werden konnte, noch welches dieser Elemente gewählt werden
sollte, um eine gewünschte
Verbesserung zu erhalten. Diese Aggregate weisen außerdem hohe
SA BET-Werte aufgrund ihres Produktionsverfahrens auf, das Alterungstemperaturen
zwischen 15 und 50°C
verwendet.
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Eine
weitere Verbesserung wurde festgestellt, wenn außer dem kovalent gebundenen
Bor auch kovalent gebundenes Aluminium in dem Silicanetzwerk vorliegt.
Daher kann das amorphe Silica weiterhin 0,05 bis 15 Gew.-%, vorzugsweise
0.8 bis 2 Gew.-% Aluminiumatome umfassen, die kovalent an die Sauerstoffatome des
Silicanetzwerks gebunden sind. Diese Verbesserung wurde bei den
anderen Elementen, die in der
EP 631,982 offenbart
sind, nicht angetroffen.
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Überraschend
wurde ein neues Verfahren zur Herstellung dieser neuen präzipitierten
Silicateilchen gefunden, das vorrangig zur Verwendung als Ersatz
für konventionell
präzipitierte
Silicateilchen in elastomeren Zusammensetzungen geeignet ist. Insbesondere
können
die präzipitierten
Silicateilchen gemäß der Erfindung durch
eine DBP-Ölabsorption
von 100 bis 400 ml/100 g, vorzugsweise 150 bis 300 ml/100 g, einen
BET-Oberflächenbereich
von 30 bis 500 m2/g, vorzugsweise 50 bis
300 m2/g und noch bevorzugter 120 bis 220
m2/g und einen CTAB-Oberflächenbereich
von 30 bis 350 m2/g, vorzugsweise 50 bis
300 m2/g und noch bevorzugter 120 bis 220
m2/g gekennzeichnet werden. Die Silicateilchen
werden vorzugsweise bei einer Temperatur von mehr als 60°C, noch bevorzugter
65 bis 90°C
gealtert.
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Die
Verfahren zur Bestimmung der DBP-Ölabsorption, der BET- und der CTAB-Oberflächenbereichswerte
werden im experimentellen Teil der Beispiele erwähnte. Vorzugsweise hat das
präzipitierte
Silica gemäß der Erfindung
ein Porenvolumen von 0,55 bis 0,85 ml/g, gemessen gemäß den DIN
66133 (wobei ein Druck von 7 bis 500 bar angewandt wird) unter Verwendung
einer Äquilibrierungszeit
während
der Analyse von 30 Sekunden.
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Das
präzipitierte
Silica gemäß der Erfindung
wird in geeigneter Weise auf die eine oder durch mehr der folgenden
Arten erzeugt:
- • Borsäure (H3BO3) wird in einer Wasserglaslösung (SiO2/Na2O, Gewichtsverhältnis ungefähr 3,3,
enthaltend 15 bis 25, vorzugsweise 17,5 bis 20, noch bevorzugter
ungefähr
18,5 Gew.-% SiO2 und mit einer Dichte von
ungefähr
1,225 g/ml) gelöst.
Eine organische oder anorganische Säure (Salpetersäure, Schwefelsäure, Salzsäure) wird
zugefügt
und das resultierende borhaltige Silica wird gefiltert, gewaschen
und getrocknet.
- • Borsäure wird
in einer Wasserglaslösung
gelöst.
Ein wasserlösliches
Aluminiumsalz wird zugefügt
und das resultierende Aluminiumborsilikat wird gefiltert, gewaschen
und getrocknet.
- • Borsäure wird
in einer Wasserglaslösung
gelöst.
Ein Aluminiumsalz (z.B. Sulfat, Nitrat, Phosphat) wird einer Säurelösung zugefügt. Die
Säurelösung wird
der Wasserglaslösung
zugefügt
und das resultierende Aluminiumborsilikat wird gefiltert, gewaschen
und getrocknet.
- • Borax
(Na2B4O7·10H2O) wird in Wasser gelöst. Eine Säure, optional enthaltend Aluminiumsalze,
kann zugefügt
werden, um die Löslichkeit
zu erhöhen.
Die Boraxlösung,
Wasserglas und Säure
werden simultan in das Reaktionsgefäß gepumpt. Das resultierende
borhaltige Silica wird gefiltert, gewaschen und getrocknet.
- • Borsäure wird
in Wasser gelöst,
eine Base kann zugefügt
werden, um die Löslichkeit
zu erhöhen.
Die Borsäurelösung, Wasserglas
und Säure,
optional enthaltend Aluminiumsalze, werden simultan in ein Reaktionsgefäß gepumpt.
Das resultierende borhaltige Silica wird gefiltert, gewaschen und
getrocknet.
- • Borax
wird in Säure
gelöst.
Diese Säure
wird mit Wasserglas kombiniert. Das resultierende borhaltige Silica
wird gefiltert, gewaschen und getrocknet.
- • Borax
und Aluminiumsalze werden in Säure
gelöst.
Diese saure Lösung
wird mit Wasserglas kombiniert. Das resultierende Aluminiumborsilikat
wird gefiltert, gewaschen und getrocknet.
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So
können
allgemein die amorphen Silicateilchen der Erfindung durch ein Verfahren
hergestellt werden, umfassend die Schritte der Umsetzung einer wässrigen
Lösung
von Wasserglas mit Borsäure
und/oder Borax und optional auch mit einem Aluminiumsalz, bei einem
pH von 10,5 oder weniger.
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Die
Silicateilchen sind amorph. Kristalline und glasähnliche Teilchen sind ausgeschlossen,
da diese nicht die vorteilhaften Eigenschaften aufweisen, wenn sie
als verstärkende
Füllstoffe
in Elastomeren verwendet werden.
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Da
angenommen wird, dass die Wirkung der gegenwärtigen Silicateilchen auf die
Oberfläche
der Teilchen zurückzuführen ist,
d.h. die Zahl der freien Hydroxygruppen an der Oberfläche des
Teilchens, wird es bevorzugt, dass die Boratome und, falls diese
vorliegen, auch die Aluminiumatome, auf der Oberfläche der
Teilchen enthalten sind. Dies kann erreicht werden, indem man damit
beginnt, ein konventionelles Silica herzustellen und die Addition
von Borax, Borsäure
und Aluminiumsalzen nach den anfänglichen
Stufen des Silica-Herstellungsverfahrens
beginnt.
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Vorzugsweise
werden Schwefelsäure
und Wasserglas unterhalb des Niveaus der Flüssigkeit in den Reaktor dosiert,
z.B. unter Verwendung der sogenannten Dip-Röhren, um hohe lokale Konzentrationen
dieser Komponenten zu verhindern.
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Das
Gewichtsverhältnis
der Menge des SiO2, das durch das zudosierte
Wasserglas in der ersten Wasserglasdosierungsstufe eingeführt wird
zu der Menge des wässrigen
Mediums im Reaktor liegt vorzugsweise bei 1:9,7 bis 1:19,5, noch
bevorzugter ungefähr
bei 1:13,5.
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Weiterhin
liegt das Gewichtsverhältnis
der SiO2-Menge, eingeführt über das dosierte Wasserglas
in der zweiten Wasserglasdosierungsstufe zu der Menge des wässrigen
Mediums, das im Reaktor vorliegt, vor der ersten Dosierungsstufe
bei 1:24 bis 1:46, vorzugsweise bei ungefähr 1:27.
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Es
sollte verstanden werden, dass die Bezeichnung "präzipitiertes
Silica", wie hier
verwendet, präzipitiertes
Silica in Pulverform betrifft. Fall dies jedoch gewünscht wird,
kann das Pulver durch Komprimieren in Körner, Perlen, Kugeln oder andere ähnliche
Formen umgewandelt werden. Für
eine einfache Bearbeitung, d.h. für einen (pneumatischen) Transport,
ein reduziertes Überbrücken in
Silos und eine reduzierte Staubbildung wie auch für eine effizientere
Verwendung von Lagerraum wird das präzipitierte Silica vorzugsweise
vor der Verwendung komprimiert. Das Komprimieren kann weiterhin
das Vermischen/Mischen des Silicas in das Elastomer erleichtern.
Daher wird ein Komprimierschritt vorzugsweise in ein Verfahren der
Erfindung eingebaut. Der besonders bevorzugte Komprimierschritt
involviert einen Granulierungsschritt. Optional involviert das Verfahren
einen Mahlschritt um sicherzustellen, dass die präzipitierten
Silicateilchen eine bestimmte Größenverteilung
aufweisen. Es wurde festgestellt, dass die Eigenschaften des präzipitierten
Silica inter alia die DBP-Ölabsorption
und die BET- und CTAB-Oberflächenbereiche
kaum durch eine Granulierung und/oder einen Mahlschritt beeinflusst
wurden.
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Der
Trockenschritt ist in sich selbst nicht kritisch. Wie angegeben,
sind konventionelle Trockenschritte, z.B. unter Verwendung eines
Trockenkabinetts, Sprühtrocknen, Blitztrocknen,
Wirbelbetttrocknen, Plattentrocknen, Rotationstrocknen und ähnliche
alle geeignet. Es wurde jedoch beobachtet, dass die Aufenthaltszeit des
präzipitierten
Silicas in dem Trockner seine DBP-Ölabsorptionswerte beeinflussen
könnte.
Genauer gesagt führten
Trockenzeiten von nur einigen Sekunden bis Minuten (bei höheren Temperaturen)
typischerweise zu einem präzipitierten
Silica mit einem DBP-Absorptionswert
nahe dem höheren
Ende des angegebenen Bereichs, während
ein langsames Trocknen, d.h. für
etliche zehn Minuten oder sogar Stunden zu einem präzipitierten
Silica mit einem DBP-Absorptionswert nahe dem unteren Ende des spezifizierten
Bereichs führte.
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Das
so erhaltene präzipitierte
Silica ist vorrangig zur Verwendung in Elastomeren als Füller/Verstärkungsmittel
geeignet. Der Einbau in das Elastomer und die endgültige Elastomerzusammensetzung
sind konventionell, außer
dass das präzipitierte
Silica der Erfindung angewendet wird. Über eine günstige Verarbeitung der Elastomermischung
und ausgezeichnete Eigenschaften des endgültigen elastomeren Artikels
konnte berichtet werden.
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Es
wird festgehalten, dass die Bezeichnung "Elastomer", wie in diesem Dokument verwendet,
alle elastomeren Zusammensetzungen bezeichnen soll, die typischerweise
in der Industrie verwendet werden. Insbesondere handelt es sich
um eine synthetische oder natürliche
Kautschuk (rubber) umfassende Zusammensetzung, die alle bekannten
Additive, die auf dem Gebiet bekannt sind, enthalten kann, die benötigt werden, um
fertige Artikel, umfassend diese (gehärteten) Zusammensetzungen zu
erhalten. Da die Verwendung des präzipitierten Silicas in Reifen
von besonderem Interesse ist und da das präzipitierte Silica gemäß der Erfindung
vorrangig für
eine solche Verwendung geeignet ist, beinhaltet die Bezeichnung "Elastomerzusammensetzungen" Kautschukzusammensetzungen
zur Verwendung in Reifen (tire treads). Das präzipitierte Silica gemäß der Erfindung
kann jedoch auch als Füllstoff
in Kautschukzusammensetzungen, z.B. zur Verwendung in Motorgestellen,
Laufbändern
und ähnlichem
verwendet werden.
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Die
folgenden Beispiele dienen zur Illustration der Erfindung.
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Der
BET-Oberflächenbereich
wurde gemäß dem von
Brunauer, Emmet und Teller, The Journal of the American Chemical
Society, Band 60, Seiten 309, 1938 beschriebenen Verfahren analysiert.
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Der
CTAB-Oberflächenbereich
wurde gemäß dem NFT
45007-Verfahren
vom November 1987 analysiert.
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Die
DBP-Ölabsorption
wurde gemäß dem ASTM
D 1208-Verfahren analysiert.
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Die
in Gewichtsprozent ausgedrückte
Wasserabsorption ist definiert als der Gewichtsunterschied zwischen
der trockenen Probe und der befeuchteten Probe. Die Wasseraktivität entspricht
der Wasserabsorption pro Einheit des BET-Oberflächenbereiches. Die Menge von
absorbiertem Wasser hängt
von dem Oberflächenbereich
des Silicas ab. Die Wasseraktivität sollte daher mit der Wasserabsorption
von Silicateilchen mit unterschiedlichen Oberflächenbereichen verglichen werden.
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Um
die Reproduzierbarkeit zu erhöhen,
wird immer eine Referenzprobe in den Messzyklus eingebaut und die
Wasseraktivität
aller Proben wird relativ zu dieser Referenzprobe ausgedrückt. Per
definitionem ist die Wasseraktivität dieser Referenzprobe 1,00.
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Verbesserungen
gegenüber
dem nicht-modifizierten Silica werden als Prozentsätze ausgedrückt, wobei
nicht-modifiziertes
Silica auf 100% gesetzt wird.
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Beispiel 1
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Silicateilchen
wurden gemäß den Verfahren
A bis D hergestellt.
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Verfahren
A
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Vergleichsbeispiel, das
kein Bor oder Aluminium enthielt
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Das
präzipitierte
Silica wurde auf geeignete Weise wie folgt produziert: ein gut gerührtes Gefäß mit 0,030
m3 wurde mit ungefähr 16,4 kg entmineralisiertem
Wasser, das ungefähr
20 ppm Ca2+ enthielt, beladen. Der Inhalt
wurde auf 80°C
erwärmt
und bei dieser Temperatur während
der folgenden Schritte gehalten.
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Wasserglas
(SiO2/Na2O Gewichtsverhältnis ungefähr 3,3,
enthaltend 18,5 Gew.-% SiO2 und mit einer Dichte
von ungefähr
1,225 g/ml) wurde dem Gefäß mit einer
Rate von 75 g/min für
90 Minuten zudosiert, so dass ungefähr 6,6 kg Wasserglas dosiert
wurden. Während
das Wasserglas zudosiert wurde, wurde ebenfalls Schwefelsäure (18
Gew.-%) zudosiert. Die Dosierungsrate wurde so gewählt, dass
der pH während
der Präzipitation
des Silicas 9,3 betrug. Ungefähr
2,8 kg Schwefelsäure
(17,5 Gew.-%) wurden zudosiert. Wenn die Dosierung beendet wurde,
ließ man
die Reaktionsmischung bei diesem pH ungefähr 15 Minuten nachreagieren. Als
nächstes
wurde Schwefelsäure
in 10 Minuten zudosiert, so dass sich der pH auf 7,5 erniedrigte.
Ungefähr 0,5
kg Schwefelsäure
(17,5 Gew.-%) wurden für
diesen Zweck benötigt.
Wasserglas (18,5 Gew.-% SiO2) wurden wiederum
dem Reaktor mit ungefähr
derselben Rate wie vorher für
45 Minuten zudosiert. Ungefähr
2,8 kg Wasserglas wurden zudosiert. Die Schwefelsäure wurde
zum selben Zeitpunkt zudosiert, um sicherzustellen, dass der pH
bei 7,5 konstant gehalten wurde. Es wurden ungefähr 1,4 kg (17,5 Gew.-%) für diesen
Zweck benötigt.
Nach Beendigung der Dosierung wurde die Schwefelsäure in 20
Minuten zudosiert, so dass sich der pH auf 4,0 erniedrigte. Es wurden
ungefähr
0,2 kg Schwefelsäure
(17,5 Gew.-%) für
diesen Zweck benötigt.
Das präzipitierte
Silica wurde aus dem Reaktor entfernt, auf konventionelle Weise
gewaschen und zwar durch eine Filterpresse und unter Verwendung
eines Spinflash-Trockners getrocknet.
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Verfahren
B
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Silica
wurde auf dieselbe Weise wie in Verfahren A hergestellt, jedoch
wurden 36,2 g Borsäure
in der Wasserglaslösung
gelöst.
Diese Borsäure-/Wasserglaslösung wurde
simultan mit Schwefelsäure
einem Reaktor, der Wasser enthielt, zugefügt ("der Rückstand"). Das resultierende präzipitierte
amorphe borhaltige Silica (Bor, eingebaut durch die gesamte Struktur)
wurde gefiltert, gewaschen und getrocknet.
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Verfahren
C
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Silica
wurde auf dieselbe Weise wie in Verfahren A hergestellt, jedoch
wurden 36,2 g Borsäure
in der Wasserglaslösung
gelöst.
Anstelle von 0,2 kg Schwefelsäure
wurden 0,3 kg Aluminiumsulfatlösung
zugefügt, um
den pH auf 4,0 zu erniedrigen.
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Verfahren
D
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Silica
wurde auf dieselbe Weise wie in Verfahren A hergestellt, jedoch
wurden anstelle von 0,2 kg Schwefelsäure 0,3 kg Aluminiumsulfatlösung zugefügt, um den
pH auf 4,0 zu erniedrigen.
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In
allen Verfahren A bis D wurden die folgenden Lösungen verwendet:
Die
Wasserglaslösung
enthielt ungefähr
18,5 Gew.-% SiO
2 und in den Verfahren B
und C wurden 0,067 Gew.-% Bor verwendet. In den Verfahren C bis
D hatte die verwendete Al
2(SO
4)
3-Lösung eine
Konzentration von ungefähr
17,5 Gew.-% und wurde nur für
die Ansäuerung
von pH 7,5 auf pH 4,0 verwendet. Die Silicateilchen wurden Spin-Flash-getrocknet. Tabelle
1
- # 0,11 Gew.-% Al war als Kontamination
in dem Silica enthalten
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Tabelle
1 verdeutlicht, dass der Einbau von Bor über das Verfahren B (die Wasserglaslösung, die
0,067 Gew.-% Bor enthielt) zu einem signifikanten Anstieg der Wasserabsorption
und gleichzeitig einem Anstieg der DBP-Ölabsorption führte.
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Ein
Anstieg der Wasserabsorption hat einen positiven Einfluss auf die
Kopplungsreaktion zwischen Silica und einem Silan-Kupplungsmittel,
ein Anstieg der DBP-Absorption hat einen positiven Einfluss auf
die Dispersion in Kautschukmischungen. Wenn das Verfahren C verwendet
wurde, wurde die synergistische Wirkung von Aluminium deutlich dargestellt.
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Wenn
eine Wasserglaslösung,
enthaltend 0,134 Gew.-% Bor verwendet wurde, stieg die Wasserabsorption
weiter, während
DBP auf demselben Niveau verblieb, wie wenn das Wasserglas, das
0,067 Gew.-% Bor enthielt, verwendet wurde, siehe Tabelle 2. Tabelle
2
- # 0,11 Gew.-% Al war als Kontamination
in dem Silica enthalten
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Wenn
die Borkonzentration in dem Wasserglas auf 0,201 Gew.-% angehoben
wurde, stieg die Wasseraktivität
sogar noch weiter, während
DBP auf demselben Niveau verblieb, wie in dem Fall, in dem 0,067 oder
0,134 Gew.-% Bor in der Wasserglaslösung verwendet wurden.
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Die
positiven Wirkungen von eingebautem Bor sind nicht auf das gemäß dem oben
beschriebenen Verfahren hergestellte Silica begrenzt. In Tabelle
3 werden die Wirkungen eines Boreinbaus und von einem Bor- und Aluminiumeinbau
für unterschiedliche
Silicagrade gegeben. Sowohl Wasseraktivität als auch DBP-Werte steigen.
Die synergistische Wirkung von eingebautem Aluminium wird hier für sowohl
die Wasseraktivität
als auch die DBP-Absorption angegeben.
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Die
Silicas I bis IV wurden durch simultane Zugabe von Schwefelsäure und
Wasserglas, optional borhaltig (II bis IV) zu einem Reaktor bei
einer Temperatur von 70°C
und einem pH von 9,3 für
150 Minuten hergestellt. Danach wurde der Reaktorinhalt auf einen
pH von 4 unter Verwendung von Schwefelsäure (Silica I und Silica II)
oder alternativ unter Verwendung einer Aluminiumsulfatlösung (Silica
III und Silica IV) angesäuert. Tabelle
3
- # 0,1 Gew.-% Al war als Kontamination in
dem Silica enthalten
- Silica I:
- enthielt kein Bor
oder Aluminium
- Silica II:
- modifiziert mit Bor
(0,06 Gew.-%)
- Silica III:
- modifiziert mit Bor
(0,05 Gew.-%) und Aluminium
- Silica IV:
- modifiziert mit Bor
(0,18 Gew.-%) und Aluminium
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Beispiel 2
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In
diesem Beispiel wurde der Einfluss der Zugabe von B im Vergleich
zu der Zugabe von P bestimmt.
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Borsäure wurde
dem Rückstand
der Reaktionsmischung zugefügt.
Das Experiment schritt wie folgt fort. Zunächst wurde Wasser in den Reaktor
inseriert und darauffolgend wurde Borsäure zu dieser Wassermenge (die
als "Rückstand" bezeichnet wird)
zugefügt.
Nach vollständiger
Auflösung
wurden Wasserglas und Säure
simultan diesem Wasser zugefügt,
wobei ein konstanter pH in einem Bereich zwischen 7 und 10 aufrechterhalten
wurde. Nach einer Reaktionszeitspanne wurde die Reaktionsmischung
auf einen pH von ungefähr
4 angesäuert
und die Reaktionsmischung wurde gefiltert, gewaschen und getrocknet
(Eintrag i).
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In
einem ähnlichen
Experiment wurde B in Form von Borsäure während der simultanen Zugabe
von Wasserglas und Säure
zugefügt
(Eintrag ii). In einem anderen Experiment wurde P in Form von Phosphorsäure der
Reaktionsmischung während
simultaner Zugabe von Wasserglas und Säure zugefügt (Eintrag iii). Alternativ
wurde P in Form von Phosphorsäure
der Reaktionsmischung während
dem Ansäuerungsschritt
zugefügt. Die
Reaktion wurde in exakt derselben Weise wie oben beschrieben durchgeführt, außer dass
P durch Ansäuern
der Reaktionsmischung von einem Reaktions-pH (zwischen 7 und 10)
auf einen pH 4 mit Phosphorsäure zugefügt wurde
(Eintrag iv). Standard-Silica wurde auf dieselbe Weise hergestellt,
jedoch ohne Addition von B oder P (Eintrag 0).
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Es
kann daraus geschlossen werden, dass in Bezug auf das Standard-Silica
die Zugabe von B zu einer erhöhten
Aktivität,
einem verminderten BET/CTAB-Verhältnis
und erhöhtem
DBP führt,
während
diese Werte unverändert
bleiben, wenn P anstelle von B zugefügt wurde.