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Die
Erfindung betrifft ein neues Arzneimittel, ein Verfahren zur Herstellung
des Arzneimittels und die Verwendung des Arzneimittels in der Medizin.
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Die
Europäische
Patentanmeldung Nr. 0 306 228 betrifft bestimmte Thiazolidindionderivate,
von denen offenbart wird, dass sie hypoglykämische und hypolipidämische Wirkung
aufweisen. Die Verbindung von Beispiel 30 der
EP 0 306 228 ist 5-[4-[2-(N-Methyl-N-(2-pyridyl)amino)ethoxy]benzyl]thiazolidin-2,4-dion (nachstehend
auch als „Verbindung
1" bezeichnet).
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Die
Internationale Patentanmeldung mit der Veröffentlichungsnummer WO 94/05659
offenbart bestimmte Salze der Verbindungen der
EP 0 306 228 , insbesondere das Maleinsäuresalz.
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Es
wurde nun entdeckt, dass Verbindung 1 ein neues, nicht solvatisiertes
Hydrochloridsalz (nachstehend auch als das „Hydrochlorid" bezeichnet) bildet,
das besonders stabil und daher zur Massenherstellung und -handhabung
geeignet ist. Überraschenderweise
ist das Hydrochlorid als nicht hygroskopisch angezeigt und weist
eine gute wässrige
Löslichkeit
auf. Außerdem
ist das Hydrochlorid in wässriger
Lösung
stabil und zerfällt
darin nicht. Ferner kann es mit einem leistungsfähigen, wirtschaftlichen und
wiederholbaren Verfahren, das für
die Herstellung in großem
Maßstab
besonders geeignet ist, hergestellt werden.
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Ferner
weist das neue Hydrochlorid nützliche
pharmazeutische Eigenschaften auf und ist insbesondere als nützlich bei
der Behandlung und/oder Prophylaxe von Diabetes mellitus, mit Diabetes
mellitus verbundenen Leiden und bestimmten Komplikationen dadurch
angezeigt.
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Dem
gemäß stellt
die vorliegende Erfindung 5-[4-[2-(N-Methyl-N-(2-pyridyl)amino)ethoxy]benzyl]thiazolidin-2,4-dion
Hydrochlorid bereit, das dadurch gekennzeichnet ist, dass es:
- (i) ein Infrarotspektrum bereitstellt, welches
Peaks bei etwa 1745, 1516, 1257, 1056 und 803 cm–1 enthält;
- (ii) ein Pulver-Röntgenstrahlenbeugungs(XRPD)-Muster
bereitstellt, welches Peaks bei etwa 10,1, 13,4, 17,2, 22,2 und
29,4 °2θ enthält; und/oder
- (iii) ein Ramanspektrum bereitstellt, welches Peaks bei etwa
1314, 1242, 1185, 918 und 404 cm–1 enthält.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
stellt das Hydrochlorid ein Infrarotspektrum bereit, welches im Wesentlichen 1,
die Banden bei 1745, 1696, 1641, 1609, 1544, 1516, 1331, 1313, 1289,
1257, 1243, 1230, 1203, 1185, 1157, 1073, 1056, 1032, 1015, 984,
918, 907, 873, 841, 811, 803, 772, 738, 714, 657, 618, 605, 560,
527 und 505 cm–1 aufweist, entspricht.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
stellt das Hydrochlorid ein Pulver-Röntgenstrahlenbeugungs-Muster
(XRPD) bereit, welches im Wesentlichen 2, die nachstehende
charakteristische Beugungswinkel und relative Intensitäten aufweist:
10,1
(4,9), 11,8 (1,5,2), 12,4 (8,1), 13,4 (24,7), 14,0 (4,5), 14,6 (2,6),
15,0 (10), 16,1 (38,2), 16,3 (91,6), 17,2 (28), 17,7 (69), 18,1
(49,5), 19,3 (14,2), 19,6 (46,1), 20,4 (14,2), 20,9 (6,9), 21,2
(24,9), 22,2 (100), 22,4 (72,5), 22,7 (36,4), 23,6 (98,2), 23,8
(79,8), 24,8 (49,1), 25,5 (10,6), 26,1 (18,9), 26,4 (35,9), 27,1
(35,2), 27,4 (22,9), 28,1 (32,6), 29,4 (32,9), 30,0 (18,8), 30,6
(21,4), 31,1 (11,8), 32,1 (20), 32,6 (20,5), 33,0 (19,8), 33,9 (23,5)
und 34,5 (29,6 %) °2θ, entspricht.
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In
einer weiteren Ausführungsform
stellt das Hydrochlorid ein Ramanspektrum bereit, welches im Wesentlichen 3,
die Banden bei 3100, 3068, 2927, 2893, 2863, 1746, 1706, 1611, 1587,
1545, 1446, 1382, 1360, 1314, 1287, 1242, 1212, 1185, 1156, 1096,
1073, 1032, 1017, 984, 918, 828, 772, 741, 715, 659, 636, 619, 606,
527, 506, 471, 440, 404, 333, 302 und 262 cm–1 aufweist,
entspricht.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst das in reiner Form isolierte oder
mit anderen Materialien gemischte Hydrochlorid.
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Daher
wird in einer Ausführungsform
das Hydrochlorid in isolierter Form bereitgestellt.
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In
einer weiteren Ausführungsform
wird das Hydrochlorid in reiner Form bereitgestellt.
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In
einer weiteren Ausführungsform
wird das Hydrochlorid in kristalliner Form bereitgestellt.
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Wie
vorstehend angezeigt, ist das Hydrochlorid nicht hygroskopisch.
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Ferner
stellt die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung des Hydrochlorids
bereit, dadurch gekennzeichnet, dass 5-[4-[2-(N-Methyl-N-(2-pyridyl)amino)ethoxy]benzyl]thiazolidin-2,4-dion
(Verbindung 1) oder ein Salz davon, vorzugsweise in einem geeigneten
Lösungsmittel
dispergiert oder gelöst,
mit einer Chlorwasserstoffquelle umgesetzt wird und anschließend das
Hydrochlorid erhalten wird.
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Die
Reaktion wird vorzugsweise unter wasserfreien Bedingungen durchgeführt, beispielsweise
in einer trockenen Stickstoffatmosphäre.
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Ein
geeignetes Lösungsmittel
ist ein Alkanol, beispielsweise Propan-2-ol, oder ein Kohlenwasserstoff wie
z. B. Toluol, ein Keton wie z. B. Aceton, ein Ester wie z. B. Ethylacetat,
ein Ether wie z. B. Tetrahydrofuran, ein Nitril wie z. B. Acetonitril,
oder ein halogenierter Kohlenwasserstoff wie z. B. Dichlormethan.
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Günstigerweise
ist die Chlorwasserstoffquelle eine Lösung von Chlorwasserstoff in
einem geeigneten Lösungsmittel, üblicherweise
dem Reaktionslösungsmittel
wie z. B. Propan-2-ol. In einer anderen Ausführungsform kann die Chlorwasserstoffquelle
durch konzentrierte Salzsäure
oder wässrige
Verdünnungen
von konzentrierter Salzsäure,
die zum Bereitstellen des gewünschten
Produkts geeignet verdünnt
sind, bereitgestellt werden, obgleich konzentrierte Salzsäure bevorzugt
wird.
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Es
wird in Betracht gezogen, dass das Hydrochlorid mit den vorstehend
genannten Reaktionen in Gegenwart kleiner Mengen von Wasser hergestellt
werden kann, die Reaktion wird aber, wie erwähnt, vorzugsweise unter wasserfreien
Bedingungen durchgeführt.
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Die
Reaktion wird üblicherweise
bei Raumtemperatur oder bei einer erhöhten Temperatur durchgeführt, obgleich
jede günstige
Temperatur, die das gewünschte
Produkt bereitstellt, verwendet werden kann. Eine bevorzugte Temperatur
liegt im Bereich von 20-120 °C,
wie z. B. 30 °C
bis 80 °C,
beispielsweise 70 °C.
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Das
Gewinnen der gewünschten
Verbindung umfasst im Allgemeinen die Kristallisation aus einem
geeigneten Lösungsmittel,
günstigerweise
dem Reaktionslösungsmittel, üblicherweise
durch Abkühlen
auf eine Temperatur im Bereich von 0 °C bis 40 °C, beispielsweise 20 °C.
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In
einer bevorzugten Form umfasst das Gewinnen ein anfängliches
Abkühlen
auf eine erste Temperatur, wie z. B. 35 °C bis 70 °C, vorzugsweise 50 °C bis 60 °C, wodurch
das Starten der Kristallisation ermöglicht wird, und anschließend Abkühlen auf
eine zweite Temperatur, geeigneterweise im Bereich von 0 °C bis 40 °C, um die
Kristallisation abzuschließen.
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Die
Kristallisation kann auch durch Impfen mit Kristallen des Hydrochlorids
gestartet werden, dies ist jedoch nicht wesentlich.
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Verbindung
1 wird gemäß bekannten
Verfahren hergestellt, wie z. B. denjenigen, die in
EP 0 306 228 und in WO 94/05659 offenbart
sind.
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Wenn
hier verwendet, umfasst der Begriff „Prophylaxe von mit Diabetes
mellitus verbundenen Leiden" die
Behandlung von Leiden wie z. B. Insulinresistenz, pathologische
Glukosetoleranz, Hyperinsulinämie
und Gestationsdiabetes.
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Wenn
hier verwendet, werden die Begriffe, die sich auf Hygroskopizität beziehen,
gemäß bekannten Kriterien
verwendet, wie sie in J. C. Callahan et al., Drug Development and
Industrial Pharmacy, 1982, 8(3), 355-69 dargelegt sind, worin die
Hygroskopizität
mit Bezug auf die prozentuelle Gewichtszunahme einer Testverbindung
unter kontrollierten Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen (25 °C und 75
% relative Feuchtigkeit) klassifiziert wird, wobei es der Testverbindung
ermöglicht
worden ist, ein näherungsweise
konstantes Gewicht anzunehmen: es wird folgende Klassifizierung
verwendet:
Prozentuelle
Gewichtszunahme | Klassifizierung |
< 2 % | nicht
hygroskopisch |
2-10
% | leicht
hygroskopisch |
10-20
% | mäßig hygroskopisch |
> 20 % | sehr
hygroskopisch |
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Um
Zweifel zu vermeiden, haben die Begriffe „nicht hygroskopisch", „leicht
hygroskopisch", „mäßig hygroskopisch" und „sehr hygroskopisch", wenn sie hier verwendet
werden, die durch die vorstehend genannten Kriterien festgelegten
Bedeutungen.
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Ferner
kann der Begriff „leicht
hygroskopisch" insbesondere
eine Verbindung bezeichnen, die unter den vorstehend genannten Kriterien
eine prozentuelle Gewichtszunahme mit einem der folgenden Werte
aufweist: 2-9 %, 2-8 %, 2-7 %, 2-6 %, 2-5 %, 2-4 % und 2-3 %.
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Diabetes
mellitus bedeutet vorzugsweise Typ II-Diabetes mellitus.
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Mit
Diabetes verbundene Leiden umfassen Hyperglykämie, Insulinresistenz und Obesitas.
Weitere mit Diabetes verbundene Leiden umfassen Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, insbesondere
Atherosklerose, bestimmte Essstörungen,
insbesondere die Steuerung von Appetit und Nahrungsaufnahme bei
Subjekten, die an mit Unternährung
verbundenen Störungen
wie z. B. Anorexia nervosa, oder an mit Überernährung verbundenen Störungen wie
z. B. Obesitas und Anorexia bulimia leiden. Weitere mit Diabetes
verbundene Leiden umfassen das Syndrom der polycystischen Ovarien
und die Steroid induzierte Insulinresistenz.
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Die
Komplikationen durch mit Diabetes mellitus verbundene Leiden, die
hier eingeschlossen sind, umfassen Nierenerkrankungen, insbesondere
mit der Entwicklung von Typ II-Diabetes verbundene Nierenerkrankungen,
einschließlich
diabetische Nephropathie, Glomerulonephritis, Glomerulosklerose,
nephrotisches Syndrom, hypertensive Nephrosklerose und Nierenerkrankung
im Endstadium.
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Wie
vorstehend erwähnt,
weist die Verbindung der Erfindung nützliche therapeutische Eigenschaften auf.
Dem gemäß stellt
die vorliegende Erfindung das Hydrochlorid zur Verwendung als therapeutischer
Wirkstoff bereit.
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Insbesondere
stellt die vorliegende Erfindung das Hydrochlorid zur Verwendung
bei der Behandlung und/oder Prophylaxe von Diabetes mellitus, mit
Diabetes mellitus verbundenen Leiden und bestimmten Komplikationen
dadurch bereit.
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Das
Hydrochlorid kann per se oder, vorzugsweise, als eine pharmazeutische
Zusammensetzung, die auch einen pharmazeutisch verträglichen
Träger
umfasst, verabreicht werden. Die Formulierung des Hydrochlorids
ist im Allgemeinen wie für
Verbindung 1 in den vorstehend genannten Veröffentlichungen offenbart.
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Dem
gemäß stellt
die vorliegende Erfindung auch eine pharmazeutische Zusammensetzung,
die das Hydrochlorid und einen pharmazeutisch verträglichen
Träger
dafür umfasst,
bereit.
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Das
Hydrochlorid wird üblicherweise
in Form von Einheitsdosen verabreicht.
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Der
Wirkstoff kann auf jedem geeigneten Weg verabreicht werden, üblicherweise
jedoch auf dem oralen oder dem parenteralen Weg. Für eine solche
Verwendung wird die Verbindung üblicherweise
in Form einer pharmazeutischen Zusammensetzung in Verbindung mit
einem pharmazeutischen Träger,
Verdünnungsmittel und/oder
Exzipienten angewendet werden, obgleich die genaue Form der Zusammensetzung
selbstverständlich
von der Art der Verabreichung abhängen wird.
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Zusammensetzungen
werden durch Zusammenmischen hergestellt und werden in geeigneter
Weise für
orale, parenterale oder topische Verabreichung angepasst, und können als
solche in Form von Tabletten, Kapseln, oralen Flüssigpräparaten, Pulvern, Granulatkörnern, Lutschtabletten,
Pastillen, rekonstituierbaren Pulvern, injizierbaren und infundierbaren
Lösungen
oder Suspensionen, Zäpfchen
und transdermalen Vorrichtungen vorliegen. Oral verabreichbare Zusammensetzungen,
insbesondere geformte orale Zusammensetzungen, werden bevorzugt,
da sie für
die allgemeine Anwendung einfacher sind.
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Tabletten
und Kapseln zur oralen Verabreichung werden üblicherweise in einer Einheitsdosis
vorgelegt und enthalten herkömmliche
Exzipienten, wie z. B. Bindemittel, Füllstoffe, Verdünnungsmittel,
Tablettierungsmittel, Gleitmittel, Sprengmittel, farbgebende Stoffe,
Geschmacksstoffe und Netzmittel. Die Tabletten können gemäß im Stand der Technik bekannten
Verfahren beschichtet sein.
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Geeignete
Füllstoffe
zur Verwendung umfassen Cellulose, Mannit, Lactose und weitere ähnliche
Stoffe. Geeignete Sprengmittel umfassen Stärke, Polyvinylpyrrolidon und
Stärkederivate
wie z. B. Natriumstärkeglykolat.
Geeignete Gleitmittel umfassen beispielsweise Magnesiumstearat.
Geeignete pharmazeutisch verträgliche
Netzmittel umfassen Natriumlaurylsulfat.
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Feste
orale Zusammensetzungen können
mit herkömmlichen
Verfahren des Mischens, Füllens,
Tablettierens und dergleichen hergestellt werden. Wiederholte Mischvorgänge können verwendet
werden, um den Wirkstoff gleichmäßig in jenen
Zusammensetzungen zu verteilen, die große Mengen von Füllstoffen
verwenden. Solche Vorgänge
sind selbstverständlich
im Stand der Technik herkömmlich.
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Orale
Flüssigpräparate können in
Form von beispielsweise wässrigen
oder öligen
Suspensionen, Lösungen,
Emulsionen, Sirupen oder Elixieren vorliegen, oder können als
Trockenprodukt zur Rekonstituierung mit Wasser oder einem anderen
geeigneten Träger
vor der Verwendung vorgelegt werden. Solche Flüssigpräparate können herkömmliche Zusatzstoffe enthalten,
beispielsweise Suspensionsmittel wie Sorbitol, Sirup, Methylcellulose,
Gelatine, Hydroxyethylcellulose, Carboxymethylcellulose, Aluminiumstearat-Gel
oder hydrierte Speisefette, Emulgierungsmittel wie Lecithin, Sorbitanmonooleat
oder Gummi arabicum; nicht wässrige
Träger
(die Speiseöle
umfassen können),
beispielsweise Mandelöl,
fraktioniertes Kokosnussöl, ölige Ester
wie Ester von Glycerin, Propylenglykol oder Ethylalkohol; Konservierungsmittel,
beispielsweise Methyl- oder Propyl-p-hydroxybenzoat oder Sorbinsäure, und,
wenn gewünscht,
herkömmliche
geschmacksgebende und farbgebende Mittel.
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Zur
parenteralen Verabreichung werden flüssige Einheitsdosenformen,
die eine Verbindung der vorliegenden Erfindung und einen sterilen
Träger
enthalten, hergestellt. In Abhängigkeit
von Träger
und Konzentration kann die Verbindung entweder suspendiert oder
gelöst
werden. Parenterale Lösungen
werden üblicherweise
durch Lösen
des Wirkstoffs in einem Träger
und Filtersterilisieren und anschließendes Abfüllen in ein geeignetes Fläschchen
oder eine geeignete Ampulle und Versiegeln hergestellt. Vorteilhafterweise
werden auch Hilfsstoffe, wie z. B. ein lokales Anästhetikum,
Konservierungsmittel und Pufferstoffe in dem Träger gelöst. Um die Stabilität zu verbessern,
kann die Zusammensetzung nach dem Abfüllen in das Fläschchen
gefroren und das Wasser unter Vakuum entfernt werden.
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Parenterale
Suspensionen werden im Wesentlichen auf die gleiche Weise hergestellt,
außer
dass der Wirkstoff in dem Träger
suspendiert wird anstatt darin gelöst zu werden, und dass er vor
dem Suspendieren in dem sterilen Träger durch Einwirken von Ethylenoxid
sterilisiert wird.
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Vorteilhafterweise
wird ein oberflächenaktives
Mittel oder ein Netzmittel in die Zusammensetzung eingeschlossen,
um die gleichmäßige Verteilung
des Wirkstoffs zu erleichtern.
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Nach
gängiger
Praxis werden die Zusammensetzungen üblicherweise von einer geschriebenen
oder gedruckten Gebrauchsanleitung für die betreffende medizinische
Behandlung begleitet werden.
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Wie
hierin verwendet, umfasst der Begriff „pharmazeutisch verträglich" Verbindungen, Zusammensetzungen
und Bestandteile sowohl für
humane als auch für
veterinäre
Verwendung: beispielsweise umfasst der Begriff „pharmazeutisch verträgliches
Salz" ein veterinär verträgliches
Salz.
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Der
Wirkstoff kann in günstiger
Weise als eine wie vorstehend definierte pharmazeutische Zusammensetzung
verabreicht werden, und dies bildet eine bestimmte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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In
einer weiteren Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung die Verwendung des Hydrochlorids bei
der Herstellung eines Medikaments zur Behandlung und/oder Prophylaxe
von Diabetes mellitus, mit Diabetes mellitus verbundenen Leiden
und bestimmten Komplikationen dadurch bereit.
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Bei
der Behandlung und/oder Prophylaxe von Diabetes mellitus, mit Diabetes
mellitus verbundenen Leiden und bestimmten Komplikationen dadurch
kann das Hydrochlorid in Mengen genommen werden, die Verbindung
1 in geeigneten Dosen bereitstellen, so wie diejenigen, die in
EP 0 306 228 und in WO 94/05659 offenbart
sind.
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Bei
den vorstehend genannten Behandlungen sind keine toxikologischen
Nebenwirkungen der Verbindungen der Erfindung angezeigt.
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Die
folgenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung, beschränken sie
aber in keiner Weise.
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Beispiel 1: Herstellung
von 5-[4-[2-(N-Methyl-N-(2-pyridyl)amino)ethoxy]benzyl]thiazolidin-2,4-dion Hydrochlorid
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Ein
Gemisch von 5-[4-[2-(N-Methyl-N-(2-pyridyl)amino)ethoxy]benzyl]thiazolidin-2,4-dion
(6,0 g) und Propan-2-ol (120 ml) wurde unter einer Stickstoffatmosphäre gerührt und
auf 50 °C
erwärmt.
Eine Lösung
von Chlorwasserstoff in Propan-2-ol (5-6 N, 5,0 ml) wurde zugegeben
und das gerührte
Gemisch wurde auf 70 °C erwärmt, wobei
bei diesem Punkt eine klare Lösung
beobachtet wurde. Nach dem Abkühlen
auf 45 °C über einen
Zeitraum von einer Stunde wurde die entstandene trübe Lösung auf
60 °C erwärmt und über einen
Zeitraum von 1 Stunde bei dieser Temperatur gehalten. Die entstandene
dicke weiße
Suspension wurde auf 30 °C abgekühlt und
das feste Produkt wurde durch Filtration gewonnen, mit Propan-2-ol
(25 ml) gewaschen und unter Unterdruckbedingungen über Phosphorpentoxid
16 Stunden getrocknet, um die Titelverbindung als einen weißen, kristallinen
Feststoff zu ergeben (5,7 g).
Schmelzpunkt 168-170 °C
DSC:
T
Beginn = 166,6 °C, T
Maximum =
169,5 °C Elementaranalyse:
- Ionisches Chlor: zu 9,0 % (Gew./Gew.) bestimmt
(Theorie für
C18H20N3O3SCl: 9,0 % (Gew./Gew.))
- Wassergehalt: unter Verwendung einer Karl-Fischer-Apparatur
zu 0,2 % (Gew./Gew.) bestimmt.
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Beispiel 2: Herstellung
von 5-[4-[2-(N-Methyl-N-(2-pyridyl)amino)ethoxy]benzyl]thiazolidin-2,4-dion Hydrochlorid
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Ein
Gemisch von 5-[4-[2-(N-Methyl-N-(2-pyridyl)amino)ethoxy]benzyl]thiazolidin-2,4-dion
(4,0 g) und Propan-2-ol (100 ml) wurde gerührt und auf 70 °C erwärmt. Konzentrierte
Salzsäure
(1,1 ml) wurde zu dem gerührten
Reaktionsgemisch zugegeben, von dem beobachtet wurde, dass es nach
etwa 3 Minuten eine klare Lösung
ergab. Die gerührte
Lösung
wurde auf 58 °C
abgekühlt
und dann 1 Stunde bei einer Temperatur von zwischen 58 und 60 °C gehalten.
Die entstandene weiße
Suspension wurde auf 30 °C
abgekühlt
und das feste Produkt durch Filtration gewonnen, mit Propan-2-ol
(20 ml) gewaschen und unter Unterdruckbedingungen über Phosphorpentoxid
64 Stunden getrocknet, um die Titelverbindung als einen weißen, kristallinen
Feststoff zu ergeben (4,3 g).
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Hygroskopizität des Hydrochlorids
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Eine
Probe des gemäß Beispiel
1 hergestellten Hydrochloridsalzes (279 mg) wurde über einen
Zeitraum von 43 Tagen bei 21 °C
einer Atmosphäre
von 75 % relativer Feuchtigkeit ausgesetzt. Die Probe nahm während dieses
Zeitraums konstantes Gewicht an. Die prozentuelle Gewichtszunahme
der Probe wurde zu 0,4 % beobachtet.
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Schlussfolgerung
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Das
Hydrochloridsalz ist nicht hygroskopisch.
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Wässrige Stabilität und Löslichkeit
des Hydrochlorids
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50
mg des Salzes wurden in einen 20 ml Messkolben gegeben und Wasser
wurde in Aliquots von 2,5 ml zugegeben. Die Probe wurde nach jeder
nachfolgenden Zugabe von Wasser bei 21 °C mit Ultraschall behandelt,
um das Auflösen
zu unterstützen,
und dann untersucht. Wenn eine klare Lösung erhalten war, wurde die
näherungsweise
Löslichkeit
in mg/ml berechnet. Die Lösung
wurde dann in stündlichen
Zeitabschnitten auf Anzeichen von nachfolgender Trübung oder
Präzipitation
untersucht.
Insgesamt
zugegebenes Wasser (ml) | Beobachtung |
2,5
ml | trübe Suspension |
5,0
ml | hauptsächlich klar,
nur teilweise trüb |
7,5
ml | klare
Lösung
erhalten.
Blieb nach weiteren 2 Stunden Stehen bei 21 °C klar. Näherungsweise
Löslichkeit
7 mg/ml. |
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Schlussfolgerung
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Der
weiße,
kristalline Feststoff löste
sich leicht, um eine klare Lösung
mit einer guten wässrigen
Stabilität
zu ergeben. Die Lösung
blieb nachfolgend klar, ohne Anzeichen von Präzipitation oder Trübung der
Lösung.
Dieses Ergebnis bestätigt
ein früheres
Experiment mit einer anderen Probe der Hydrochlorids, das ebenfalls
gute Löslichkeit
anzeigte und eine klare Lösung
ohne Anzeichen von Präzipitation
oder Trübung
der Lösung
bereitstellte.
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Bei dem Produkt von Beispiel
1 aufgezeichnete kennzeichnende Daten
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A Infrarot
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Das
IR-Spektrum (1) wurde an einer Einbettung
in Flüssigparaffin
unter Verwendung eines Perkin-Elmer 1720x FTIR-Geräts mit einer
Auflösung
von 2 cm–1 aufgezeichnet.
Das erhaltene Spektrum wird in 1 gezeigt.
Banden wurden bei:
1745, 1696, 1641, 1609, 1544, 1516, 1331,
1313, 1289, 1257, 1243, 1230, 1203, 1185, 1157, 1073, 1056, 1032,
1015, 984, 918, 907, 873, 841, 811, 803, 772, 738, 714, 657, 618,
605, 560, 527 und 505 cm–1 beobachtet.
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B Pulver-Röntgenstrahlenbeugung
(XRPD)
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Das
XRPD-Muster des Hydrochlorids (2) wurde
unter Verwendung folgender Erfassungsbedingungen aufgezeichnet:
Röhrenanode:
Cu, Generatorspannung: 40 kV, Generatorstrom: 40 mA, Startwinkel: 2,0 °2θ, Endwinkel:
35,0 °2θ, Schrittweite:
0,02 °2θ, Zeit pro
Schritt: 10,0 Sekunden.
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Charakteristische
XRPD-Winkel und relative Intensitäten sind in Tabelle 1 aufgezeichnet.
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C Raman
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Das
Ramanspektrum (3) wurde an der Probe in einem
Glasfläschchen
mit einem Perkin-Elmer 2000R
FT-Raman System mit einer Auflösung
von 4 cm–1 aufgezeichnet.
Die Anregung wurde mit einem Nd:YAG-Laser (1064 nm) mit einer Leistungsabgabe
von 400 mW durchgeführt.
Banden wurden bei:
3100, 3068, 2927, 2893, 2863, 1746, 1706,
1611, 1587, 1545, 1446, 1382, 1360, 1314, 1287, 1242, 1212, 1185,
1156, 1096, 1073, 1032, 1017, 984, 918, 828, 772, 741, 715, 659,
636, 619, 606, 527, 506, 471, 440, 404, 333, 302, 262 cm–1 beobachtet.