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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine neue Flüssigkristallmischung und insbesondere
eine chiral-smektische Flüssigkristallmischung,
die chemisch sehr stabil gegenüber
Wärme und
Licht ist und sich daher besonders gut für Aktivmatrix-Bildschirme eignet.
Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung
dieser Flüssigkristallmischung
in Anzeigen (Displays), insbesondere Aktivmatrix-Displays. Noch ein
anderer Aspekt der vorliegenden Erfindung sind Aktivmatrix-Displays,
die eine derartige Mischung enthalten.
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Seit
ihrer Entdeckung durch Clark und Lagerwall im Jahre 1980 haben oberflächenstabilisierte
ferroelektrische Flüssigkristalle
(Surface Stabilized Ferroelectric Liquid Crystals, SSFLC) Aufmerksamkeit
als Displaymaterialien der kommenden Generation erregt und sind
einer Reihe von Studien unterworfen worden.
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Es
gibt zwei Hauptvorteile von FLC-Displays: die „Pixelgeschwindigkeit" ist mit Leichtigkeit
100- oder gar 1000 mal so hoch wie bei nematischen Displays, und
zweitens wird die Auflösung
derartiger Displays aufgrund der Bistabilität nicht durch das Material
eingeschränkt.
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Passivmatrix-FLC-Displays
unterliegen jedoch Einschränkungen
aufgrund von bestimmten Kompromißbeziehungen: je höher die
Scanlinienzahl, desto höher
ist die Vollbildansteuerzeit. Daher steht die Geschwindigkeit eines
Displays immer in Konkurrenz mit seiner Auflösung.
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Im
Hinblick auf die Kompromisse von Passivmatrix-FLC-Displays haben
einige Autoren vorgeschlagen, die aktive Matrix mit FLC zu verbinden.
Der erste Versuch hierzu wurde in den 80er Jahren von Hartmann (IEEE
Trans. Electron. Devices 1989, 36(9), Teil 1, S. 1895–9) unter
Verwendung der ladungskontrollierten Bistabilität eines sogenannten Quasi-Bookshelf-FLC
mit MOS-FET-Technologie unternommen. Durch die großen Ps-Werte
wurde jedoch eine höhere
Auflösung
mit einem a-Si-TFT-Treiber verhindert.
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Takatoh
et al. (6th International Conference on
Ferroelectric Crystals, 20.–24.
Juli 1997, Brest, Frankreich; M. Takatoh et al., 1998, SID Digest,
1171–1174)
haben ein AM-Display auf Basis von chiral-smektischen Materialien
unter Verwendung eines Materials mit sehr hohen Ps-Werten unter
Verwendung einer aktiven Matrix mit TFT auf Basis von polykristallinem
Silicium als Treiber demonstriert. Nito et al. (Nito et al., 1993,
Journal of the SID, 12, 163–169)
haben ein monostabiles AM-FLC
mit viel kleineren Ps-Werten vorgeschlagen, jedoch mit dem Nachteil
einer streifenartigen FLC-Textur, die für Displays mit hohem Kontrast
ohne weitere Verbesserungen ungeeignet ist. Furue et al. (Furue,
H. et al., 1998, IDW, 98, 209–212)
schlugen ein polymerstabilisiertes SSFLCD mit einer FELIX®-Mischung
mit einem Material mit moderatem Ps-Wert vor.
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Hohe
Ps-Werte erfordern lange Aufladungszeiten an jedem der Pixel und
sind daher mit einer hohen Auflösung,
d.h. einer großen
Zahl von Scanlinien, unvereinbar. Aus diesem Grund verwendeten Takatoh
et al. eine spezielle aktive Matrix auf Basis von polykristallinem
Silicium, die höhere
Stromdichten gestattet als der standardmäßige und kosteneffektive TFT
auf Basis von amorphem Silicium.
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Asao
et al. haben einen monostabilen FLC-Modus vorgestellt (Y. Asao et
al., ILCC 2000, Sendai, und Jpn. J. Appl. Phys. 38, L534–536, 1999,
der dort als „half-V-shape FLC" Modus bezeichnet
wird; siehe auch T. Nonaka et al., Liquid Crystals 26(11), 1599–1602, 1999,
dort als „CDR"-Modus bezeichnet).
Solche Displays liefern dank ihrer kleineren Ps-Werte Lösungen für das Grauskalaproblem
und die durch zu große
Ps-Werte verursachten Auflösungsbeschränkungen
in Aktivmatrix-Bildschirmen.
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Bei
der Anwendung von TFT-LCDs (z.B. monostabilen FLCs) besteht nach
wie vor das Problem der beschränkten „Holding
Ratio", das durch
die Aktivität
der Vielfalt von Ladungsträgern,
die im Pixelvolumen vorliegen und dazu neigen, das Pixel in zu kurzer
Zeit zu entladen, verursacht wird. Insbesondere für schnell schaltende
Displays mit sehr kleiner Schichtdicke führt das Problem von ionischen
Ladungen, die Depolarisationsfelder aufbauen, zu erheblichen Einschränkungen
(siehe Sasaki, Japan Display 1986, 62; Nakazono, Int. Dev. Res.
Cent. Techn. Rep. IDRC 1997, 65; Naemura, SID Dig. Techn. Pap. 1989,
242; Fukuoka, AM LCD 1994, 216; Takatori, AM-LCD 97 DIGEST 1997,
53; Takatoh, Polym. Adv. Technol. 11, 413 (2000)).
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Somit
ist es wichtig, einen sehr geringen Ionengehalt beizubehalten und
chemische Stabilität
gegenüber
Wärme und
Licht, was beides die Bildung zusätzlicher Ionen verursachen
könnte,
zu erreichen. Diese Forderung hat in der Praxis zum Ausschluß aller
Materialien mit Heteroatomen wie N, S und sogar O in Flüssigkristallmischungen
für Aktivmatrix-Anwendungen
(z.B. TFT oder MIM) geführt
(siehe z.B. Petrov et al., Liq. Cryst. 19(6), 729 (1995 [CAN 124:
101494]; Petrov, Proc. SPIE-Int. Soc. Opt. Eng. (1995), 2408 [CAN
123: 241500]; Dabrowski, Biul. Wojsk. Akad. Techn. 48(4), 5(1999)[CAN
131163227]; Kirsch, Angew. Chem., Int. Ed. 39(23), 4216 (2000),
und in diesen Aufsätzen
zitierte Druckschriften). Während
dies bislang für
nematische Materialien erfolgreich getan werden konnte (siehe z.B.
DE-A-1 962 9812, S. 12 bis 16), gibt es kaum ein smektisches (Sc) Material ohne derartige Heteroatome (siehe
Demus et al., Flüssige
Kristalle in Tabellen, Band 1 und 2). Daher ist die Verwendung von
schnell schaltenden smektischen Materialien für TFT-Anwendungen stark eingeschränkt oder
verbietet sich sogar, und die Palette von potentiell verfügbaren nematischen
Materialien ist stark reduziert.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung war daher die Bereitstellung einer chiralsmektischen
Flüssigkristallmischung,
mit sehr großem
spezifischem Widerstand oder sehr großer Holding Ratio unabhängig vom
Gehalt an Heteroatomen, die für
Aktivmatrix-Bildschirme geeignet ist, insbesondere im Hinblick auf
Widerstandsfähigkeit
gegenüber
wärme-
oder lichtinduzierter chemischer Belastung unter Beibehaltung der
Leistungsfähigkeit
einer Mischung mit geringem Ionengehalt.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist eine chiral-smektische Flüssigkristallmischung,
enthaltend eine oder einige Verbindungen der Formel (I)
worin
R
1 für H oder
eine lineare oder verzweigte Alkylgruppe mit 1 bis 20 C-Atomen oder
eine lineare oder verzweigte Alkenylgruppe mit 2 bis 20 C-Atomen
steht, wobei in jedem Fall gegebenenfalls eine -CH
2-Gruppe
durch Cyclohexen-1,4-diyl ersetzt sein kann oder eine oder zwei
-CH
2-Gruppen durch -O-, sofern sie nicht
neben N stehen, oder durch -C(=O)- oder -Si(CH
3)
2- ersetzt sein können und ein oder mehrere H-Atome
der Alkyl- oder Alkenylgruppe gegebenenfalls durch F oder CH
3 ersetzt sein können;
R
2 für
- a) H oder F,
- b) eine lineare oder verzweigte Alkylgruppe mit 1 bis 20 C-Atomen
oder eine lineare oder verzweigte Alkenylgruppe mit 2 bis 20 C-Atomen,
wobei in jedem Fall eine oder zwei -CH2-Gruppen
durch -O-, -C(=O)O- oder -Si(CH3)2- ersetzt sein können und ein oder mehrere H-Atome
der Alkyl- oder Alkenylgruppe gegebenenfalls durch F oder CH3 ersetzt sein können,
- c) einen Rest worin unabhängig von
den jeweiligen Bedeutungen in (I)
R3,
R4, R5 und R6 unabhängig
voneinander eine Alkylgruppe mit 1 bis 8 C-Atomen bedeuten,
steht;
M1 und M2 unabhängig voneinander
für eine
Einfachbindung, -OC(=O), -C(=O)O-, -OCH2-
oder -NH- stehen;
A für - a) eine lineare oder verzweigte Alkan-α,ω-diylgruppe
mit 1 bis 20 oder Alken-α,ω-diylgruppe mit 2
bis 20 C-Atomen, wobei eine oder zwei nicht benachbarte -CH2-Gruppen, sofern sie nicht neben M1/2 stehen, durch -O- ersetzt sein können,
- b) die Gruppe -C(=Y)-, worin Y CH-Z bedeutet, wobei Z Phenylen-1,4-diyl
darstellt, das gegebenenfalls durch 1 bis 3 Halogenatome oder Alkyl-
oder Alkyloxygruppen mit 1 bis 4 C-Atomen substituiert ist, mit
der Maßgabe,
daß M1 und M2 für -C(=O)O-
bzw. -OC(=O)- stehen,
- c) die Gruppe -CHY, worin Y CH2-Z bedeutet,
wobei Z Phenylen-1,4-diyl darstellt, das gegebenenfalls durch 1
bis 3 Halogenatome oder Alkyl- oder Alkyloxygruppen mit 1 bis 4
C-Atomen substituiert ist, mit der Maßgabe, daß M1 und
M2 für
-C(=O)O- bzw. -OC(=O)- stehen,
- d) eine Gruppe worin
p und q 0, 1 oder
2 bedeuten und die Summe von p + q ≥ 1 ist,
M3 eine
Einfachbindung, -OC(=O)-, -C(=O)O-, -OCH2-,
-CH2O-, -C≡C-, -CH2CH2- oder -CH2CH2CH2CH2- bedeutet,
die
Reste unabhängig voneinander Phenylen-1,4-diyl,
das gegebenenfalls durch ein, zwei oder drei F substituiert sein kann,
oder Cyclohexan-1,4-diyl, das gegebenenfalls durch ein CN, CH3 oder F substituiert sein kann, oder Pyrimidin-2,5-diyl,
das gegebenenfalls durch ein F substituiert sein kann, Pyridin-2,5-diyl,
das gegebenenfalls durch ein F substituiert sein kann, oder Naphthalin-2,6-diyl,
das gegebenenfalls durch ein, zwei oder drei F substituiert sein
kann, oder 1,2,3,4-Tetrahydronaphthalin-2,6-diyl
(wobei der aromatische Ring gegebenenfalls durch ein, zwei oder
drei F substituiert ist) oder Decahydronaphthalin-2,6-diyl oder
Indan-2,5(6)-diyl oder Fluoren-2,7-diyl oder Phenanthren-2,7-diyl
oder 9,10-Dihydrophenanthren-2,7-diyl
oder (1,3,4)Thiadiazol-2,5-diyl oder (1,3)Thiazol-2,5-diyl oder (1,3)Thiazol-2,4-diyl
oder Thiophen-2,4-diyl oder Thiophen-2,5-diyl oder (1,3)Dioxan-2,5-diyl
oder Piperidin-1,4-diyl oder Piperazin-1,4-diyl bedeuten, steht;
X
für H,
OH oder eine lineare oder verzweigte Alkyl- oder Alkyloxygruppe
mit 1 bis 20 C-Atomen, worin eine oder zwei -CH2-Gruppen
durch -O-, -C(=O)O- oder -Si(CH3)2- ersetzt sein können und ein oder mehrere H-Atome
durch F oder CH3 ersetzt sein können, steht;
m
für 0 oder
1 steht;
X und M1-(A)m-M2-R2 gemeinsam. - a) einen 4- bis 16-gliedrigen Ring, der gegebenenfalls
durch Alkyl mit 1 bis 15 C-Atomen
substituiert ist, oder
- b) eine Kombination von zwei oder mehr direkt verknüpften oder
spiro-verknüpften
Ringen, die unabhängig voneinander
4 bis 16 Glieder aufweisen und gegebenenfalls durch Alkyl mit 1
bis 15 C-Atomen substituiert sind, bilden können, wobei bei jeder der drei
Varianten die Ringe unabhängig
voneinander Carbocyclen oder Carbocyclen mit B-, N-, O- oder S-Heteroatomen
darstellen.
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Vorzugsweise
enthalten die Mischungen 0,01 Gew.-% bis 10 Gew.-% einer oder einiger
Verbindungen der Formel (I).
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Besonders
bevorzugt enthalten die Mischungen 0,1 Gew.-% bis 5 Gew.-% einer
oder einiger Verbindungen der Formel (I).
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Vorzugsweise
enthalten die Mischungen eine oder einige Verbindungen der folgenden
Formeln:
worin
X für H steht,
R
1 für
H oder Alkyl mit 1 bis 4 C-Atomen steht,
R
3,
R
4, R
5 und R
6 für
CH
3 stehen,
und/oder
worin
X für H steht,
R
1 für
H oder Alkyl mit 1 bis 4 C-Atomen steht,
R
3,
R
4, R
5 und R
6 für
CH
3 stehen,
und/oder
worin
X
für H steht,
R
1 für
H oder Alkyl mit 1 bis 4 C-Atomen steht,
R
3,
R
4, R
5 und R
6 für
CH
3 stehen,
und/oder
worin
X für H steht,
R
1 für
H oder Alkyl mit 1 bis 4 C-Atomen steht,
R
3,
R
4, R
5 und R
6 für
CH
3 stehen.
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Besonders
bevorzugt sind Mischungen, die
worin
X für H steht,
R
1 für
H oder Alkyl mit 1 bis 4 C-Atomen steht,
R
3,
R
4, R
5 und R
6 für
CH
3 stehen,
M
1 für -OC(=O)-
steht,
M
2 für -C(=O)O- steht,
n für 4 bis
12 steht,
worin
X für H steht,
R
1 für
H oder Alkyl mit 1 bis 4 C-Atomen steht,
R
3,
R
4, R
5 und R
6 für
CH
3 stehen,
R
2 für H steht,
M
1 für
-OC(=O)- steht,
M
2 für eine Einfachbindung
steht,
n für
8 bis 12 steht,
und/oder
worin
X für H steht,
R
1 für
H oder Alkyl mit 1 bis 4 C-Atomen steht,
R
3,
R
4, R
5 und R
6 für
CH
3 stehen,
R
2 für H oder
eine Alkyl- oder Alkyloxygruppe mit 1 bis 16 C-Atomen, worin eine
oder zwei -CH
2-Gruppen durch -O-, -OC(=O)-
oder -Si(CH
3)
2-
ersetzt sein können
und ein oder mehrere H-Atome durch F oder CH
3 ersetzt sein
können,
steht,
M
1 für -OC(=O)- steht,
M
2 für
eine Einfachbindung steht,
für Phenylen-1,4-diyl, das gegebenenfalls
durch ein oder zwei F substituiert ist, oder Cyclohexylen-1,4-diyl,
Pyrimidin-2,5-diyl oder Pyridin-2,5-diyl steht,
und/oder
worin
X
für H steht,
R
1 für
H oder Alkyl mit 1 bis 4 C-Atomen steht,
R
3,
R
4, R
5 und R
6 für
CH
3 stehen,
R
2 für H oder
eine Alkyl- oder Alkyloxygruppe mit 1 bis 16 C-Atomen, worin eine
oder zwei -CH
2-Gruppen durch -O-, -OC(=O)-
oder -Si(CH
3)
2-
ersetzt sein können
und ein oder mehrere H-Atome durch F oder CH
3 ersetzt sein
können,
steht,
M
1 für -OC(=O)- steht,
M
2 für
eine Einfachbindung steht,
M
3 für eine Einfachbindung,
-OC(=O)- oder -OCH
2- steht,
für Phenylen-1,4-diyl, das gegebenenfalls
durch ein oder zwei F substituiert ist, oder Cyclohexylen-1,4-diyl,
Pyrimidin-2,5-diyl oder Pyridin-2,5-diyl steht,
für Phenylen-1,4-diyl, das gegebenenfalls
durch ein oder zwei F substituiert ist, oder Cyclohexylen-1,4-diyl,
Pyrimidin-2,5-diyl oder Pyridin-2,5-diyl steht,
und/oder
worin
X für H steht,
R
1 für
H oder Alkyl mit 1 bis 4 C-Atomen steht,
R
3,
R
4, R
5 und R
6 für
CH
3 stehen,
R
2 für H oder
eine Alkyl- oder Alkyloxygruppe mit 1 bis 16 C-Atomen, worin eine
oder zwei -CH
2-Gruppen durch -O-, -OC(=O)-
oder -Si(CH
3)
2-
ersetzt sein können
und ein oder mehrere H-Atome durch F oder CH
3 ersetzt sein
können,
steht,
M
1 für eine Einfachbindung steht,
M
2 für
eine Einfachbindung steht,
für Phenylen-1,4-diyl, das gegebenenfalls
durch ein oder zwei F substituiert ist, oder Cyclohexylen-1,4-diyl steht,
und/oder
worin
X für H steht,
R
1 für
H oder Alkyl mit 1 bis 4 C-Atomen steht,
R
3,
R
4, R
5 und R
6 für
CH
3 stehen,
R
2 für H oder
eine Alkyl- oder Alkyloxygruppe mit 1 bis 16 C-Atomen, worin eine
oder zwei -CH
2-Gruppen durch -O-, -OC(=O)-
oder -Si(CH
3)
2-
ersetzt sein können
und ein oder mehrere H-Atome durch F oder CH
3 ersetzt sein
können,
steht,
M
1 für eine Einfachbindung steht,
M
2 für
eine Einfachbindung steht,
M
3 für eine Einfachbindung
steht,
für Phenylen-1,4-diyl, das gegebenenfalls
durch ein oder zwei F substituiert ist, oder Cyclohexylen-1,4-diyl steht,
enthalten.
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Einige
Verbindungen der Formel (I) sind im Handel erhältlich. Die Synthese der nicht
im Handel erhältlichen
Verbindungen der Formeln (I) bzw. (II) oder neuen Verbindungen der
Formeln (I), (II), (III) bzw. (IV) erfolgt in Analogie zu relevanten
Aufsätzen,
z.B. Dagonneau et al., Synthesis 1984, S. 895–916 [CAN 103: 37294], Rozantsev
et al., ACS Symp. Ser. (1985), 280 (Polym. Stab. Degrad.), S. 11–35 [CAN
103: 142668].
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Als
Ausgangsstoffe für
die neuen Verbindungen der Formeln (I), (II), (III) und (IV) können insbesondere die
im Handel erhältlichen
Substanzen 2,2,6,6-Tetramethylpiperidin-4-on und 4-Hydroxy-2,2,6,6-tetrametyhlpiperidin
dienen.
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Beispielsweise
ist (Ia), worin M1 und M2 für eine Einfachbindung
stehen und R2 für eine Alkylgruppe mit 1 bis
20 C-Atomen steht, durch Umsetzung von 2,2,6,6-Tetramethylpiperidin-4-on mit einem
Alkylmagnesiumhalogenid zu 4-Alkyl-4-hydroxy-2,2,6,6-tetramethylpiperidin
(in Analogie zu Skowronski et al., Pol. J. Chem. 54, 195, 1980),
Dehydratisierung zu 3,4-Dehydro-4-alkyl-2,2,6,6-tetramethylpiperidin [entspricht der Formel
(IV)] und nachfolgende Hydrierung (z.B. in Analogie zu DE-A-2258086)
erhältlich.
Alternativ dazu können
für den
ersten Schritt Wittig-Reagentien eingesetzt werden (z.B. in Analogie
zu Collum et al., J. Am. Chem. Soc. 113, 9575 (1991)).
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Beispielsweise
ist (Ia), worin M1 für -OC(=O)- steht, durch Veresterung
von 4-Hydroxy-2,2,6,6-tetramethylpiperidin
(in Analogie zu US-A-4 038 280, Beispiel 14) mit einem entsprechenden
Carbonsäurederivat X-C(=O)(CH2)-M2-R2 (X
= Cl, Br oder OH) erhältlich.
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Beispielsweise
ist (Ia1), worin M1 für -OC(=O)- steht und M2 für
-C(=O)O- steht, durch Veresterung von 4-Hydroxy-2,2,6,6-tetramethylpiperidin
(in Analogie zu US-A-4
038 280, Beispiel 14) mit einem entsprechenden Carbonsäurederivat
X-C(=O)(CH2)C(=O)X (X = Cl, Br oder OH) erhältlich.
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Beispielsweise
ist (Ib), worin M
1 für eine Einfachbindung steht,
M
2 für
-OCH
2-steht,
R
2 für
eine Alkylgruppe mit 1 bis 20 C-Atomen steht und
für Phenylen-1,4-diyl steht,
durch Umsetzung von 2,2,6,6-Tetramethylpiperidin-4-on mit Phenol (in
Analogie zu
SU 631 516 ,
CA 90: 54839) zu 3,4-Dehydro-4-(4-hydroxyphenyl)-2,2,6,6-tetramethylpiperidin,
das zu 4-(4-Hydroxyphenyl)-2,2,6,6-tetramethylpiperidin hydriert wird (in
Analogie zu DE-A-2 268 086), erhältlich.
Diese Substanz kann (in Analogie zu US-A-4 038 280, Beispiel 25)
durch Umsetzung mit einem entsprechenden Alkylhalogenid X-R
2 (X = Halogenid, Tosylat, Mesylat; R
2 steht nicht für H oder F) in die obigen Beispiele
für (Ib) umgewandelt
werden.
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Beispielsweise
ist (Ib), worin M
1 für eine Einfachbindung steht,
M
2 für
-OC(=O)- steht,
R
2 für
eine Alkylgruppe mit 1 bis 20 C-Atomen steht und
für Phenylen-1,4-diyl steht,
aus dem oben erwähnten
4-(4-Hydroxyphenyl)-2,2,6,6-tetramethylpiperidin
durch Veresterung mit einem entsprechenden Carbonsäurederivat
X-C(=O)-R
2 (X = Cl, Br oder OH; R
2 steht nicht für H oder F) (z.B. in Analogie
zu US-A-4 038 280, Beispiel 14) erhältlich.
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Beispielsweise
ist (Ib), worin M
1 für eine Einfachbindung steht,
M
2 für
-OC(=O)- oder -OCH
2- steht, R
2 für eine Alkylgruppe
mit 1 bis 20 C-Atomen steht und
für Cyclohexyl-1,4-diyl steht,
aus dem oben erwähnten
4-(4-Hydroxyphenyl)-2,2,6,6-tetramethylpiperidin
durch Hydrierung (in Analogie zu DE-A-2 415 818) zu 4-(4-Hydroxycyclohexyl)-2,2,6,6-tetramethylpiperidin
und anschließende
Veretherung mit einem entsprechenden Alkylhalogenid X-R
2 (X
= Halogenid, Tosylat, Mesylat; R
2 steht
nicht für
H oder F) bzw. Veresterung mit einem entsprechenden Carbonsäurederivat
X-C(=O)-R
2 (X = Cl, Br oder OH; R
2 steht nicht für H oder F) (z.B. in Analogie
zu US-A-4 038 280, Beispiel 14 und 25) erhältlich.
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Beispielsweise
ist (Ic), worin M
1 für eine Einfachbindung steht,
M
3 für
-OC(=O)- steht,
R
2 für
H, F oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 20 C-Atomen steht,
für Phenylen-1,4-diyl oder Cyclohexyl-1,4-diyl
steht und
für Phenylen-1,4-diyl, das gegebenenfalls
durch ein, zwei oder drei F substituiert ist, oder Cyclohexyl-1,4-diyl, das
gegebenenfalls durch ein CN, CH
3 oder F
substituiert ist, oder Pyrimidin-2,5-diyl, Pyridin-2,5-diyl, Naphthalin-2,6-diyl,
das gegebenenfalls durch ein, zwei oder drei F substituiert sein
kann, Thiophen-2,4-diyl
oder Thiophen-2,5-diyl steht, durch Veresterung der oben erwähnten Substanzen
4-(4-Hydroxyphenyl)-2,2,6,6-tetramethylpiperidin bzw. 4-(4-Hydroxycyclohexyl)-2,2,6,6-tetramethylpiperidin
mit einer Gruppierung
(X = F, Cl, Br oder OH) (z.B.
in Analogie zu US-A-4 038 280, Beispiel 14) erhältlich.
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Beispielsweise
ist (Ic), worin M
1 für eine Einfachbindung steht,
M
3 für
-OCH
2- steht,
für Phenylen-1,4-diyl oder Cyclohexyl-1,4-diyl
steht und
für Phenylen-1,4-diyl, das gegebenenfalls
durch ein, zwei oder drei F substituiert ist, Cyclohexyl-1,4-diyl,
das gegebenenfalls durch ein CN, CH
3 oder
F substituiert ist, oder Pyrimidin-2,5-diyl, Pyridin-2,5-diyl, Naphthalin-2,6-diyl,
das gegebenenfalls durch ein, zwei oder drei F substituiert sein
kann, Thiophen-2,4-diyl oder Thiophen-2,5-diyl steht, durch Veretherung
der oben erwähnten
Substanzen 4-(4-Hydroxyphenyl)-2,2,6,6-tetramethylpiperidin
bzw. 4-(4-Hydroxycyclohexyl)-2,2,6,6-tetramethylpiperidin (in Analogie zu
US-A-4 038 280, Beispiel 25) mit einer
(X = Cl, Br, Tosylat, Mesylat)
erhältlich.
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Beispielsweise
ist (Ic), worin M
1 für eine Einfachbindung steht,
M
3 für
eine Einfachbindung steht, R
2 für H, F oder
eine Alkylgruppe mit 1 bis 20 C-Atomen steht,
für Phenylen-1,4-diyl oder Cyclohexyl-1,4-diyl
steht und
für Phenylen-1,4-diyl, das gegebenenfalls
durch ein, zwei oder drei F substituiert ist, oder Cyclohexyl-1,4-diyl, das
gegebenenfalls durch ein CN, CH
3 oder F
substituiert ist, oder Pyrimidin-2,5-diyl, Pyridin-2,5-diyl, Naphthalin-2,6-diyl,
das gegebenenfalls durch ein, zwei oder drei F substituiert sein
kann, Thiophen-2,4-diyl
oder Thiophen-2,5-diyl steht, dadurch erhältlich, daß man die oben erwähnten Substanzen
4-(4-Hydroxyphenyl)-2,2,6,6-tetramethylpiperidin bzw. 4-(4-Hydroxycyclohexyl)-2,2,6,6-tetramethylpiperidin
nach Umwandlung in ein entsprechendes Derivat (z.B. Triflat) einer
Aryl-Aryl- bzw. Cyclohexyl-Aryl-Kupplungsreaktion
(Poetsch, Kontake (Darmstadt), 1988 (2), S. 15) mit einer Gruppierung
(X = ClMg-, BrMg-, IMg-,
Li-, ClZn-, (HO)
2B-) unterwirft.
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Beispielsweise
ist (Id) in Analogie zu (Ic) in allen oben angegebenen Varianten
erhältlich.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
von Verbindungen der Formel (II) und einer nematischen Flüssigkristallmischung,
die mindestens eine Verbindung der Formel (I) oder (II) enthält. Die
Mischung enthält
vorzugsweise 0,05 bis 5% einer oder einiger Verbindungen der Formel
(I) und/oder (II). Besonders bevorzugt sind Mischungen, die 0,05
bis 5% einer oder einiger Verbindungen der Formel (II) enthalten.
worin
R
1 für H oder
Alkyl mit 1 bis 12 C-Atomen steht,
R
2 für H, eine
lineare oder verzweigte Alkylgruppe mit 1 bis 16 C-Atomen oder eine
lineare oder verzweigte Alkenylgruppe mit 2 bis 16 C-Atomen steht,
wobei in jedem Fall eine oder zwei -CH
2-Gruppen
durch -O- ersetzt sein können
und ein oder mehrere H-Atome durch F ersetzt sein können,
M
1 für
-OC(=O)- oder eine Einfachbindung steht,
M
3 für eine Einfachbindung
steht,
G
1-G
2 für -CH
2-CH- oder -CH=C- steht,
p für 0 oder
1 steht,
für Phenylen-1,4-diyl, das gegebenenfalls
durch ein oder zwei F substituiert ist, Cyclohexylen-1,4-diyl, Biphenyl-4,4'-diyl, das gegebenenfalls
durch ein oder zwei F pro Ring substituiert ist, 1,1'-Cyclohexylphenyl-4,4'-diyl, wobei die
Phenylgruppierung gegebenenfalls durch ein oder zwei F substituiert
ist, oder 1,1'-Phenylcyclohexyl-4,4'-diyl, wobei die
Phenylgruppierung gegebenenfalls durch ein oder zwei F substituiert
ist, oder 1,1'-Bicyclohexyl-4,4'-diyl steht,
für Phenylen-1,4-diyl, das gegebenenfalls
durch ein oder zwei F substituiert ist,
oder Cyclohexylen-1,4-diyl
steht,
mit den Maßgaben,
daß
- a) R2 nur für H steht,
wenn p für
1 steht,
- b) R2 für eine lineare oder verzweigte
Alkylgruppe mit 1 bis 16 C-Atomen oder eine lineare oder verzweigte Alkenylgruppe
mit 2 bis 16 C-Atomen steht und für Cyclohexylen-1,4-diyl steht,
wenn für
0 steht,
- c) -G1-G2- nur
für -CH=C-
stehen kann, wenn M1 für eine Einfachbindung steht.
-
Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
von Verbindungen der Formel (III) und einer chiral-smektischen Flüssigkristallmischung,
die mindestens eine Verbindung der Formel (III) enthält. Vorzugsweise
enthält
die Mischung 0,05 bis 5% einer oder einiger Verbindungen der Formel
(III).
worin
R
1 für H oder
Alkyl mit 1 bis 12 C-Atomen steht,
R
2 für H, eine
lineare oder verzweigte Alkylgruppe mit 1 bis 16 C-Atomen oder eine
lineare oder verzweigte Alkenylgruppe mit 2 bis 16 C-Atomen steht,
wobei in jedem Fall eine oder zwei -CH
2-Gruppen
durch -O- ersetzt sein können
und ein oder mehrere H-Atome durch F ersetzt sein können,
M
1 für
-OC(=O)- oder eine Einfachbindung steht,
M
3 für eine Einfachbindung
steht,
G
1-G
2 für -CH
2-CH- oder -CH=C- steht,
p für 0 oder
1 steht,
für Pyrimidin-2,5-diyl, Pyridin-2,5-diyl,
das gegebenenfalls in ortho-Stellung zu N durch F substituiert ist,
Phenylen-1,4-diyl, das gegebenenfalls durch ein oder zwei F substituiert
ist, oder Cyclohexylen-1,4-diyl, Biphenyl-4,4'-diyl, das gegebenenfalls durch ein
oder zwei F pro Ring substituiert ist, 1,1'-Cyclohexylphenyl-4,4'-diyl, wobei die
Phenylgruppierung gegebenenfalls durch ein oder zwei F substituiert
ist, oder 1,1'-Phenylcyclohexyl-4,4'-diyl, wobei die
Phenylgruppierung gegebenenfalls durch ein oder zwei F substituiert
ist, oder 1,1'-Bicyclohexyl-4,4'-diyl steht,
für Phenylen-1,4-diyl, das gegebenenfalls
durch ein oder zwei F substituiert ist, Cyclohexylen-1,4-diyl, Biphenyl-4,4'-diyl, das gegebenenfalls
durch ein oder zwei F pro Ring substituiert ist, 1,1'-Cyclohexylphenyl-4,4'-diyl, wobei die
Phenylgruppierung gegebenenfalls durch ein oder zwei F substituiert
ist, oder 1,1'-Phenylcyclohexyl-4,4'-diyl, wobei die
Phenylgruppierung gegebenenfalls durch ein oder zwei F substituiert
ist, oder 1,1'-Bicyclohexyl-4,4'-diyl, Pyrimidin-2,5-diyl
oder Pyridin-2,5-diyl, das gegebenenfalls in ortho-Stellung zu N
durch F substituiert ist, steht,
mit den Maßgaben, daß
- a) eine
und nur eine der Gruppenundfür Pyrimidin-2,5-diyl oder Pyridin-2,5-diyl, das
gegebenenfalls in ortho-Stellung zu N durch F substituiert ist,
stehen kann,
- b) -G1-G2- nur
für -CH=C-
stehen kann, wenn M1 für eine Einfachbindung steht.
-
Noch
eine andere Aufgabe der Erfindung besteht in der Bereitstellung
einer chiralsmektischen Flüssigkristallmischung,
die mindestens eine Verbindung der Formel (IV)
worin R
1 bis
R
6, A, M
2 und m
die unter Formel (I) angegebenen Bedeutungen besitzen und M
1 für
eine Einfachbindung steht.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung einer Flüssigkristallanzeigevorrichtung,
insbesondere einer in einem Aktivmatrix-Bildschirm betriebenen Vorrichtung,
unter Verwendung der oben beschriebenen Mischungen.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung einer chiral-smektischen
Flüssigkristallanzeigevorrichtung,
insbesondere einer in einem Aktivmatrix-Bildschirm betriebenen Vorrichtung,
unter Verwendung der oben beschriebenen Mischungen.
-
Nach
eine weitere Aufgabe der Erfindung ist die Verwendung der oben beschriebenen
Mischungen in einem Flüssigkristalldisplay,
insbesondere einem in einem Aktivmatrix-Bildschirm betriebenen Display,
insbesondere wenn der Flüssigkristall
ein chiral-smektischer, insbesondere ein monostabiler chiral-smektischer Modus
ist.
-
Die
erfindungsgemäßen Flüssigkristallmischungen
werden auf an sich bekannte und übliche
Art und Weise hergestellt. In der Regel werden die Komponenten ineinander
gelöst,
vorteilhafterweise bei erhöhten Temperaturen.
-
Die
erfindungsgemäßen Flüssigkristallmischungen
enthalten im allgemeinen mindestens zwei (2), vorzugsweise mindenstens
fünf (5)
und insbesondere mindestens acht (8) Verbindungen.
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Für die LC-Verbindungen,
die neben den Verbindungen der Formel (I), (II), (III) oder (IV)
Bestandteile von erfindungsgemäßen Mischungen
sein können,
sei z.B. auf DE-A-1 985 7352 oder DE-A-1 962 9812 (S. 12 bis 16)
verwiesen.
-
Fakultative
zusätzliche
Bestandteile der erfindungsgemäßen Mischungen
sind Substanzen, die die Lichtstabilität erhöhen (UV-Stabilisatoren, z.B.
vom Benzophenon- oder Benzotriazol-Typ). Vorzugsweise können die
Mischungen 0,01 Gew.-% bis 10 Gew.-% eines oder einiger UV-Stabilisatoren
enthalten; besonders bevorzugt sind Mischungen, die 0,1 Gew.-% bis
5 Gew.-% eines oder einiger UV-Stabilisatoren enthalten.
-
Fakultative
zusätzliche
Bestandteile der erfindungsgemäßen Mischungen
sind Substanzen, die die Stabilität gegen oxidativen Abbau erhöhen (Antioxidantien,
z.B. vom Typ sterisch gehindertes Phenol). Vorzugsweise können die
Mischungen 0,01 Gew.-% bis 10 Gew.-% eines oder einiger Antioxidantien
enthalten; besonders bevorzugt sind Mischungen, die 0,1 Gew.-% bis
5 Gew.-% eines oder einiger Antioxidantien enthalten. Die erfindungsgemäßen Mischungen
können
gegebenenfalls eine Kombination von UV-Stabilisatoren und Antioxidantien
enthalten.
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Die
erfindungsgemäßen Mischungen
können
in elektrooptischen und vollständig
optischen Elementen, beispielsweise Anzeigeelementen, Schaltelementen,
Lichtmodulatoren, Verschlüssen,
Elementen zur Bildbearbeitung und/oder Signalverarbeitung oder allgemein
im Bereich der nichtlinearen Optik, Anwendung finden.
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Erfindungsgemäße chiral-smektische
Flüssigkristallmischungen
eignen sich besonders gut zur Verwendung in elektrooptischen Schalt-
und Anzeigevorrichtungen (Displays). Diese Displays sind üblicherweise so
aufgebaut, daß eine
Flüssigkristallschicht
beidseitig von Schichten eingeschlossen ist, die überlicherweise, in
dieser Reihenfolge ausgehend von der LC-Schicht, mindestens eine
Orientierungsschicht, Elektroden und eine Begrenzungsscheibe (beispielsweise
aus Glas) sind. Darüber
hinaus enthalten sie Abstandshalter, Kleberahmen, Polarisatoren
sowie für
Farbdisplays dünne
Farbfilterschichten oder werden nach der „sequential-backlight"-Technik betrieben.
Weitere mögliche
Komponenten sind Antireflex-, Passivierungs-, Kompensations- und
Sperrschichten sowie für
Aktivmatrix-Displays elektrisch-nichtlineare Elemente, wie Dünnschichttransistoren
(TFTs) und Metall-Isolator-Metall-Elemente (MIM-Elemente). Im Detail ist der Aufbau
von Flüssigkristalldisplays
bereits in einschlägigen
Monographien beschrieben worden (siehe beispielsweise T. Tsukuda, „TFT/LCD
Liquid crystal displays addressed by thin film transistors", Japanese Technology
Reviews, 1996, Gordon and Breach, ISBN 2-919875-01-91).
-
Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist ferner eine chiral-smektische Flüssigkristallanzeigevorrichtung
(FLC-Anzeigevorrichtung), die die oben erwähnte erfindungsgemäße Flüssigkristallmischung
zwischen zwei Substraten, die jeweils eine Elektrode und eine darauf
ausgebildete Orientierungsschicht umfassen, enthält.
-
Nach
einer bevorzugten Ausführungsform
wird das FLC-Display im monostabilen Modus mit Aktivmatrix-Bildschirm
betrieben.
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Beispiele
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Zellenherstellung
-
Eine
Lösung
von LQT 120 (Hitachi Kasei) wird bei 2500 U/min auf Glassubstrate
mit ITO aufgeschleudert. Die Substrate werden 1 Stunde auf 200°C erhitzt,
was einen Film ergibt. Nach Reiben des aufgebrachten Films mit einem
Polyamidtuch in einer Richtung werden die Substrate zusammengebaut,
wobei Abstandshalter mit einer Dicke von 2,0 μm so zwischen die Substrate
geschoben werden, daß die
Reibrichtungen zueinander antiparallel sind. Zur Messung der Eigenschaften
der Flüssigkristallmischung
wird die Flüssigkristallmischung
in der isotropen Phase in die Zelle gefüllt und nacheinander unter
Durchlaufen der nematischen (smektischen A-Phase, sofern die Flüssigkristallmischung
eine solche Phase aufweist), und der smektischen C-Phase abgekühlt, wonach
an die Zelle bei 25°C
ein Rechteckwellenpuls (60 Hz) mit variierender angelegter Spannung
(0 bis 10 V) angelegt wird. Der spezifische Widerstand und die ioneninduzierte
Spontanpolarisation werden mit Hilfe einer Vorrichtung der Bauart
MTR 1 (Toya Technica) bestimmt.
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Die
so durch Zusatz von kleinen Mengen einiger Typen von (I) zu Sc-Mischung A bzw. B erhaltenen Ergebnisse
sind in Tabelle 1 zusammengestellt. Wie aus dem Vergleich mit den
jeweiligen Referenzbeispielen rA/rB {ohne (I)} ersichtlich ist,
weisen die erfindungsgemäßen Mischungen überraschenderweise
einen höheren
spezifischen Widerstand und einen verringerten Ionengehalt auf.
Daher können
die erfindungsgemäßen Mischungen
in Aktivmatrix-Vorrichtungen Anwendung finden.
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-
-
Beispiel 7
-
Durch
Veresterung von 4-Hydroxy-2,2,6,6-tetramethylpiperidin mit 4-Octyloxybenzoylchlorid
in Analogie zu US-A-4 038 280 wurde 2,2,6,6-Tetramethylpiperidin-4-(4-octyloxy)benzoat
erhalten; Fp. 79–81°C.
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Beispiel 8
-
Aus
4'-Octylbiphenyl-4-yl-carbonsäurechlorid
wurde in Analogie zu Beispiel 7 2,2,6,6-Tetramethylpiperidin-4-(4'-octylbiphenyl-4-yl)carboxylat
erhalten; Fp. 104–106°C.
-
Beispiel 9
-
Aus
trans-4-Pentylcyclohexylcarbonsäurechlorid
wurde in Analogie zu Beispiel 7 2,2,6,6-Tetramethylpiperidin-4-(trans-4-pentylcyclohexyl)carboxylat
erhalten; viskose Flüssigkeit,
kristallisiert beim Stehen (Fp. 44–48°C).
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Beispiel 10
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Aus
4-(trans-4-Propylcyclohexyl)benzoylchlorid wurde in Analogie zu
Beispiel 7 2,2,6,6-Tetramethylpiperidin-4-[4-(trans-4-propylcyclohexyl)]benzoat
erhalten.
-
Beispiel 11
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Aus
4-(5-Hexylpyrimidin-2-yl)benzoylchlorid wurde in Analogie zu Beispiel
7 2,2,6,6-Tetramethylpiperidin-4-[4-(5-hexylpyrimidin-2-yl)]benzoat
erhalten.
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Beispiel 12
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Aus
[4'-(4-Decyloxy)benzyloxybiphenyl-4-yl]carbonsäurechlorid
wurde in Analogie zu Beispiel 7 2,2,6,6-Tetramethylpiperidin-4-[4'-(4-decyloxy)benzyloxybiphenyl-4-yl]carboxylat
erhalten.
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Beispiel 13
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2,2,6,6-Tetramethylpiperidin-4-(4-hexyl)benzoat
wurde in Analogie zu RO 92779 B1 (CAN 109:171562) 10 h durch Erhitzen
einer Xylollösung
von 4-Hexylbenzoesäuremethylester,
4-Hydroxy-2,2,6,6-tetramethylpiperidin und Natriummethanolat am
Rückfluß erhalten.
Siliciumdioxidbehandlung und Rekristallisation ergaben eine reine
Substanz mit Fp. 61–62°C.
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Beispiel 14
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Durch
Umsetzung von 4'-Heptylbiphenyl-4-carbonsäuremethylester
mit 4-Hydroxy-2,2,6,6-tetramethylpiperidin
wurde in Analogie zu Beispiel 13 2,2,6,6-Tetramethylpiperidin-4-(4'-heptylbiphenyl-4-yl)carboxylat erhalten;
Fp. 106–107°C.
-
Beispiel 15
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1,2,2,6,6-Pentamethyl-4-(trans-4-(4-propylcyclohexyl)phenyl]piperidin
wurde in Analogie zu Skowronski et al., Pol. J. Chem. 54, 195 (1980),
durch Umsetzung von 1,2,2,6,6-Pentamethylpiperidin-4-on mit dem aus
4-(trans-4-Propylcyclohexyl)brombenzol
hergestellten Grignard-Reagens in Tetrahydrofuran, azeotrope Dehydratisierung
des rohen Reaktionsprodukts zu 3,4-Dehydro-1,2,2,6,6-pentamethyl-4-[trans-4-(4-propylcyclohexyl)-phenyl]piperidin
und Pd/C-katalysierte Hydrierung in Tetrahydrofuran bei Umgebungstemperatur
und Normaldruck gefolgt von Siliciumdioxidbehandlung in Form einer
viskosen Flüssigkeit
erhalten. 1H-NMR (300 MHz, CDCl3/DMSO/TMS) δ = 7,18 (m,
4H), 2,65–2,49
(m, 2H), 2,24, (s, 3H), 1,95–1,80
(m, 6H), 1,55–1,15
(m, 9H), 1,12–0,96
(m, 14H), 0,91 (t, 3H).
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Die
durch Zusatz von kleinen Mengen einiger Typen von (I) zu einer der
folgenden Sc-Mischungen (unter Verwendung
der Einrichtungen und Verfahrensweise der Beispiele 1 bis 6) erhaltenen
Ergebnisse sind in Tabelle 2 zusammengestellt:
M1 {achirale
Blockmischung auf Basis von 5-Alkyl-2-(4-alkoxyphenyl)pyrimidinen}
M2 (chirale
Mischung auf Basis von Phenylpyrimidin-Derivaten)
M3b (achirale
mehrkomponentige Mischung auf Basis von Ester- und Etherderivaten
von Phenylpyrimidinen, fluorierten Bi- und Terphenylen und Schwefelheterocyclen)
M3
(wie M3b, aber mit Zusatz von chiralem Dotierstoff)
-
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Wie
aus dem Vergleich mit den jeweiligen Referenzbeispielen {ohne (I)}
ersichtlich ist, weisen die erfindungsgemäßen Mischungen überraschenderweise
einen wesentlich niedrigeren Ionengehalt [nC/cm2] über einen
längeren
Zeitraum auf.