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Die
vorliegende Erfindung betrifft Verwendungen in der in vitro Evolution
von molekularen Bibliotheken. Insbesondere betrifft die vorliegende
Erfindung Verfahren zum Erhöhen
der Konzentration von Nukleinsäuren,
die Genprodukte kodieren, in die Nukleinsäure und die Aktivität des kodierten
Genprodukts durch Aufteilung bzw. Kompartimentalisierung verknüpft sind.
Die vorliegende Erfindung betrifft auch Verfahren zur Herstellung
von Genprodukten aus einem oder mehreren genetischen Elementen.
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Die
Evolution benötigt
die Bildung von genetischer Diversität (Diversität in Nukleinsäure), gefolgt
von der Selektion jener Nukleinsäuren,
die zu vorteilhaften Eigenschaften führen. Weil die Nukleinsäure und
die Aktivität
des kodierten Genprodukts eines Organismus physikalisch verknüpft sind
(die Nukleinsäuren
sind innerhalb der Zellen abgegrenzt, die sie kodieren) können mehrere
Runden der Mutation und Selektion zu dem fortschreitenden Überleben
von Organismen mit verbesserter Fitness führen. Systeme für schnelle
Evolution von Nukleinsäuren
oder Proteinen in vitro ahmen vorteilhafterweise diesen Vorgang
auf der molekularen Ebene dahingehend nach, dass die Nukleinsäure und
die Aktivität
des kodierten Genprodukts verknüpft
sind und die Aktivität
des Genprodukts selektierbar ist.
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Kürzliche
Fortschritte in der Molekularbiologie haben es ermöglicht,
dass einige Moleküle
nach ihren Eigenschaften zusammen mit den Nukleinsäuren, die
sie kodieren, gleichzeitig selektiert werden können. Die selektierten Nukleinsäuren können anschließend für die weitere
Analyse oder Verwendung kloniert werden, oder sie können zusätzlichen
Runden der Mutation und Selektion unterworfen werden.
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Gemeinsam
ist diesen Verfahren die Etablierung von großen Nukleinsäure Bibliotheken.
Moleküle, welche
die gewünschten
Eigenschaften (Aktivität)
aufweisen, können
durch Selektionspläne
isoliert werden, die hinsichtlich der gewünschten Aktivität des kodierten
Genprodukts selektieren, wie einer gewünschten biochemischen oder
biologischen Aktivität,
zum Beispiel Bindungsaktivität.
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Die
Phagen Displaytechnologie war sehr erfolgreich, weil sie ein Vehikel
bereitstellt, das die Selektion eines gezeigten Proteins (engl.:
displayed Protein) erlaubt, indem die essenzielle Verknüpfung zwischen
der Nukleinsäure
und Aktivität
des kodierten Genprodukts bereitgestellt wird (Smith, 1985; Bass
et al., 1990; McCafferty et al., 1990; für einen Übersichtsartikel siehe Clackson
und Wells, 1994). Filamentöse
Phagen Partikel wirken als genetische Displaypakete mit Proteinen
auf der Außenseite
und den genetischen Elementen, die sie kodieren auf der Innenseite.
Die enge Verknüpfung
zwischen der Nukleinsäure
und der Aktivität
des kodierten Genprodukts ist ein Ergebnis des Zusammenbaus des
Phagen innerhalb von Bakterien. Weil einzelne Bakterien selten mehrfach
infiziert werden, werden in den meisten Fällen all die Phagen, die von
einem einzelnen Bakterium gebildet werden, dasselbe genetische Element
tragen und dasselbe Protein zeigen.
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Jedoch
beruht Phagen Display auf der Bildung von Nukleinsäure Bibliotheken
in vivo in Bakterien. Somit liegt die praktische Begrenzung der
Bibliotheksgröße, die
durch Phagen Displaytechnologie erlaubt wird, in der Größenordnung
von 107 bis 1011,
selbst wenn der Vorteil von λ Phagen
Vektoren mit ausschneidbaren filamentösen Phagen Replikons verwendet
wird. Die Technik wurde hauptsächlich
auf die Selektion von Molekülen
mit Bindungsaktivität
angewendet. Eine kleine Anzahl von Proteinen mit katalytischer Aktivität sind ebenfalls
unter Verwendung dieser Technik isoliert worden, jedoch fand die
Selektion nicht direkt hinsichtlich der gewünschten katalytischen Aktivität statt,
sondern entweder nach der Bindung an ein Analog im Übergangszustand
(Widersten und Mannervik, 1995) oder Reaktion mit einem Suizid Inhibitor
(Soumillion et al., 1994; Janda et al., 1997). Vor kurzem hat es
einige Beispiele von Enzymen gegeben, die unter Verwendung von Phagen
Display durch Produktbildung selektiert wurden (Atwell & Wells, 1999;
Demartis et al., 1999; Jestin et al., 1999; Pederson, et al., 1998),
aber in all diesen Fällen
fand die Selektion nicht hinsichtlich mehrfachen Durchsatzes statt.
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Spezifische
Peptid Liganden sind hinsichtlich der Bindung an Rezeptoren durch
Affinitätsselektion
unter Verwendung großer
Peptid Bibliotheken, die mit dem C Terminus des lac Repressors LacI
verknüpft
sind, selektiert worden (Cull et al., 1992). Wenn es in E. coli
exprimiert wird, verknüpft
das Repressor Protein den Liganden an das kodierende Plasmid physikalisch
durch Binden an eine lac Operatorsequenz auf dem Plasmid.
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Es
ist auch über
ein vollständiges
in vitro Polysomen Displaysystem berichtet worden (Mattheakis et al.,
1994; Hanes und Pluckthun, 1997), in dem wachsende Peptide physikalisch über das
Ribosom an die RNA, die sie kodiert, angeheftet sind. Ein alternatives
vollständiges
in vitro System für
das Verknüpfen
des Genotyps mit dem Phänotyp
durch das Herstellen von RNA-Peptid Fusionen (Roberts und Szostak,
1997; Nemoto et al., 1997) ist ebenfalls beschrieben worden.
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Jedoch
ist der Schutzbereich der obigen Systeme auf die Selektion von Proteinen
beschränkt
und erlaubt darüber
hinaus keine direkte Selektion hinsichtlich anderer Aktivitäten als
Bindung, zum Beispiel katalytische oder regulatorische Aktivität.
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Die
in vitro RNA Selektion und Evolution (Ellington und Szostak, 1990),
auf die manchmal als SELEX (engl.: systematic evolution of ligands
by exponential enrichment = systematische Evolution von Liganden durch
exponentielle Anreicherung) Bezug genommen wird (Tuerk und Gold,
1990) erlaubt die Selektion hinsichtlich sowohl Bindung als auch
chemischer Aktivität,
aber nur hinsichtlich Nukleinsäuren.
Wenn eine Selektion hinsichtlich der Bindung stattfindet, wird ein
Pool von Nukleinsäuren
mit immobilisiertem Substrat inkubiert. Nicht gebundenes Material
wird weggewaschen, anschließend
wird das gebundene Material freigesetzt, amplifiziert, und der gesamte
Vorgang wird in wiederkehrenden Schritten wiederholt, um hinsichtlich
besserer Bindungssequenzen anzureichern. Dieses Verfahren kann auch
adaptiert werden, um die Isolierung von katalytischer RNA und DNA
zu erlauben (Grenn und Szostak, 1992; für Übersichtsartikel siehe Chapman
und Szostak, 1994; Joyce, 1994; Gold et al., 1995; Moore, 1995).
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Jedoch
ist die Selektion hinsichtlich "katalytischer" oder Bindungsaktivität unter
Verwendung von SELEX nur möglich,
weil dasselbe Molekül
die duale Rolle des Tragens der genetischen Information und der Funktion
des Katalysators oder Bindungsmoleküls (Aptamer) erfüllt. Wenn
die Selektion hinsichtlich "Autokatalyse" stattfindet, muss
dasselbe Molekül
auch die dritte Rolle als ein Substrat erfüllen. Weil das genetische Element
sowohl die Rolle des Substrats als auch des Katalysators spielen
muss, ist Selektion nur für
einzelne Umsatzereignisse möglich.
Weil der "Katalysator" in diesem Vorgang
selbst modifiziert wird, ist er per Definition kein echter Katalysator.
Zusätzlich
können
Proteine unter Verwendung des SELEX Verfahrens nicht selektiert werden.
Der Bereich von Katalysatoren, Substraten und Reaktionen, die selektiert
werden können,
ist deshalb stark begrenzt.
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Jene
der obigen Verfahren, die wiederkehrende Runden der Mutation und
Selektion erlauben, ahmen in vitro Mechanismen nach, die für gewöhnlich dem
Vorgang der Evolution zugeschrieben werden: wiederkehrende Variation,
fortschreitende Selektion, hinsichtlich einer gewünschten
Aktivität
und Replikation. Jedoch hat keines der bislang entwickelten Verfahren
Moleküle
mit vergleichbarer Diversität
und funktioneller Wirksamkeit zu jenen bereitgestellt, die natürlich gefunden
werden. Zusätzlich
gibt es keine durch den Menschen hergestellten "Evolutions"-Systeme,
die sowohl Nukleinsäuren
als auch Proteine evolvieren können,
um den vollständigen
Bereich von biochemischen und biologischen Aktivitäten (zum
Beispiel Bindung, katalytische und regulatorische Aktivitäten) zu
bewirken, und die verschiedene Vorgänge miteinander kombinieren
können,
um zu einem gewünschten
Produkt oder einer gewünschten
Aktivität
zu gelangen.
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Somit
besteht ein großer
Bedarf hinsichtlich eines in vitro Systems, das die oben diskutierten
Beschränkungen überwindet.
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In
Tawfik et al. (1998), Nature Biotechnology, US, Nature Publishing
Vol. 7(16), Seiten 652–656
werden durch den Menschen hergestellte zellähnliche Abschnitte für molekulare
Evolution offenbart.
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In
Anarbaev et al. (1998), Biochimica et Biophysica Acta. Protein Structure
and Molecular Enzymology, Elsevier, Amsterdam, NL, Vol. 1384(2):
315–324
wurde die Aktivität
von DNA Polymerase α-Primasekomplex aus
Kalbsthymus und Klenow Fragment der E. coli DNA Polymerase in reversen
Mikroemulsionen untersucht.
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In
Oberholzer et al., (1995) Chemistry and Biology, Current Biology,
London GB, Vol. 2 (10): 677–682 ist
offenbart, dass PCR in Liposomen durchgeführt werden kann.
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In
Tawfik und Griffiths (1998) und in der internationalen Patentanmeldung
WO 99/02671 beschreiben wir
ein System für
in vitro Evolution, das viele der Beschränkungen, die oben beschrieben
sind unter Verwendung von Aufteilung in Mikrokapseln löst, um den
Genotyp und den Phänotyp
auf der molekularen Ebene miteinander zu verknüpfen.
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In
Tawfik und Griffiths (1998) und in einigen Ausführungsformen der internationalen
Patentanmeldung
WO 99/02671 führt die
gewünschte
Aktivität
eines Genprodukts zu einer Modifikation des genetischen Elements,
das es kodiert (und liegt in derselben Mikrokapsel vor). Das modifizierte
genetische Element kann anschließend in einem nachfolgenden
Schritt selektiert werden.
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Hier
beschreiben wir ein Verfahren, in dem die Modifikation des genetischen
Elements eine Veränderung
in den optischen Eigenschaften des Elements selbst bewirkt, und
das viele Vorteile gegenüber
den zuvor beschriebenen Verfahren aufweist.
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KURZBESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Gemäß einem
ersten Aspekt der vorliegenden Offenbarung wird ein Verfahren zum
Isolieren eines oder mehrerer genetischer Elemente, die ein Genprodukt
mit einer gewünschten
Aktivität
kodieren, bereitgestellt, dessen Expression direkt oder indirekt
zu der Modifikation einer optischen Eigenschaft eines genetischen
Elements, welches das Genprodukt kodiert, führen kann, umfassend die Schritte:
- (a) Aufteilen genetischer Elemente in Mikrokapseln;
- (b) Exprimieren der genetischen Elemente, um ihre jeweiligen
Genprodukte innerhalb der Mikrokapseln zu bilden;
- (c) Sortieren der genetischen Elemente, welche das/die Genprodukt/e
mit der gewünschten
Aktivität
bilden nach den veränderten
optischen Eigenschaften der genetischen Elemente.
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Die
erfindungsgemäßen Mikrokapseln
teilen genetische Elemente und Genprodukte auf, sodass sie physikalisch
miteinander verknüpft
verbleiben.
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Gemäß einem
ersten Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Erhöhen der
Konzentration eines Nukleinsäure
Moleküls
bereitgestellt, das die Schritte umfasst:
- (a)
Bilden wässriger
Mikrokapseln in einer Wasser-in-Öl
Emulsion, wobei die Mikrokapseln eine wässrige innere Phase, die als
einzelne Tröpfchen
in einer hydrophoben äußeren Phase
suspendiert wird, umfassen und wobei eine Vielzahl der Mikrokapseln
ein Nukleinsäure-Molekül, einen
Festphasen Träger,
der fähig
ist, mit dem Nukleinsäure-Molekül verbunden
zu werden, und eine wässrige
Lösung,
die Bestandteile umfasst, die nötig
sind, um Nukleinsäure
Amplifikation in der wässrigen
inneren Phase durchzuführen,
umfassen;
- (b) Amplifizieren des Nukleinsäure Moleküls in den Mikrokapseln, um
amplifizierte Produktkopien des Nukleinsäure Moleküls zu bilden;
- (c) Fangen der amplifizierten Produktkopien an den Festphasen
Träger
in den Mikrokapseln;
wodurch die Konzentration des Nukleinsäure Moleküls erhöht wird.
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Gemäß einem
zweiten Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Herstellen eines
Genprodukts aus einem oder mehreren genetischen Elementen, die Nukleinsäuren umfassen,
bereitgestellt, das Verfahren umfasst:
- (a)
Bereitstellen von Kügelchen
und einem oder mehreren genetischen Elementen, die Nukleinsäuren umfassen,
wobei die Kügelchen
zum Koppeln an das eine oder mehrere genetische Elemente und Genprodukte,
die von den genetischen Elementen hergestellt werden, angepasst
werden, und das eine oder mehrere genetische Elemente zum Koppeln
an die Kügelchen
angepasst werden, und Kombinieren der Kügelchen und genetischen Elemente,
so dass die genetischen Elemente an die Kügelchen binden;
- (b) Aufteilen des einen oder mehrerer an Kügelchen gebundener genetischer
Elemente in wässrige
Mikrokapseln mit Bestandteilen, die benötigt werden, um ein Genprodukt
aus dem einem oder mehreren genetischen Elementen herzustellen,
die Mikrokapseln in einer Wasser-in-Öl Emulsion gebildet werden
und wobei die Mikrokapseln eine wässrige innere Phase, die als
einzelne Tröpfchen
in einer hydrophoben äußeren Phase
suspendiert wird, umfassen;
- (c) Exprimieren des einen oder mehrerer genetischer Elemente
innerhalb der Mikrokapseln, um entsprechende Genprodukte herzustellen,
so dass die Genprodukte an die Kügelchen
rückgekoppelt
werden;
wobei der Expressionsschritt Transkription, reverse
Translation, Replikation oder Translation umfasst, und das Genprodukt
aus DNA, RNA oder Protein oder Nukleinsäure oder Protein mit nicht
natürlichen
Basen oder Aminosäuren
ausgewählt
wird.
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Wie
hier verwendet, ist ein genetisches Element ein Molekül oder molekulares
Konstrukt, das eine Nukleinsäure
umfasst. Die erfindungsgemäßen genetischen
Elemente können
irgendeine Nukleinsäure
(zum Beispiel DNA, RNA, oder irgendein Analog davon, natürlich oder
künstlich)
umfassen. Der Nukleinsäure
Bestandteil des genetischen Elements kann darüber hinaus kovalent oder nicht
kovalent mit einem/r oder mehreren Molekülen oder Strukturen, einschließlich Proteinen,
chemischen Resten und Gruppen und Festphasen Träger wie Kügelchen (einschließlich nicht
magnetischen, magnetischen und paramagnetischen Kügelchen)
und ähnlichem
verknüpft
werden. In dem erfindungsgemäßen Verfahren
können diese
Strukturen oder Moleküle
ausgestaltet sein, um beim Sortieren und/oder der Isolierung des
genetischen Elements, das ein Genprodukt mit einer gewünschten
Aktivität
kodiert, zu helfen.
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Expression,
wie hier verwendet, wird in ihrer breitesten Bedeutung verwendet,
um anzugeben, dass eine Nukleinsäure,
die in dem genetischen Element enthalten ist, in ihr Genprodukt
umgewandelt wird. Wo somit die Nukleinsäure DNA ist, betrifft Expression
die Transkription der DNA in RNA; wo diese RNA für Protein kodiert, kann Expression
auch die Translation der RNA in Protein betreffen. Wo die Nukleinsäure RNA
ist, kann Expression die Replikation dieser RNA in weitere RNA Kopien,
die reverse Transkription der RNA in DNA und wahlweise die Transkription
dieser DNA in (ein) weitere/s RNA Molekül/e, ebenso wie wahlweise die
Translation irgendeiner der RNA Spezies, die als Protein hergestellt
wird, betreffen. Vorzugsweise wird Expression deshalb durch einen
oder mehrere Vorgänge
durchgeführt,
die ausgewählt
sind aus der Gruppe bestehend aus Transkription, reverser Transkription,
Replikation und Translation.
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Die
Expression des genetischen Elements kann somit entweder auf DNA,
RNA oder Protein, oder eine Nukleinsäure oder ein Protein mit nicht
natürlichen
Basen oder Aminosäuren
(das Genprodukt) innerhalb der erfindungsgemäßen Mikrokapsel gerichtet sein,
sodass das Genprodukt innerhalb derselben Mikrokapsel als das genetische
Element abgegrenzt ist.
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Da
genetische Element und das dadurch kodierte Genprodukt sind miteinander
durch Abgrenzen jedes genetischen Elements und des jeweiligen Genprodukts,
das durch das genetische Element innerhalb derselben Mikrokapsel
kodiert wird, verknüpft.
Auf diese Weise kann das Genprodukt in einer Mikrokapsel nicht eine
Veränderung
in irgendeiner der anderen Mikrokapseln hervorrufen. Zusätzlich können weitere
Verknüpfungsmittel
eingesetzt werden, um die Genprodukte mit den genetischen Elementen,
die sie kodieren, zu verknüpfen,
wie im Folgenden angegeben ist.
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Der
Begriff "Mikrokapsel" wird hier in Übereinstimmung
mit der Bedeutung verwendet, die ihm im Stand der Technik zugewiesen
wird und wird hier im Folgenden näher beschrieben. Im Wesentlichen
ist eine Mikrokapsel jedoch ein künstliches Kompartiment bzw.
ein künstlicher
Abschnitt, dessen abgegrenzte Grenze den Austausch der Bestandteile
der hier beschriebenen molekularen Mechanismen beschränkt, die
das Sortieren der genetischen Elemente nach der Funktion der Genprodukte,
die sie kodieren, erlauben.
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Vorzugsweise
sind die in dem erfindungsgemäßen Verfahren
verwendeten Mikrokapseln in der Lage, in großen Anzahlen hergestellt zu
werden, und dadurch eine Bibliothek von genetischen Elementen, die
ein Repertoire von Genprodukten kodiert, aufzuteilen.
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Wie
hier verwendet, betrifft eine Änderung
in optischen Eigenschaften der genetischen Elemente irgendeine Änderung
in der Absorption oder Emission von elektromagnetischer Strahlung,
einschließlich Änderungen
im Absorptionsvermögen,
der Lumineszenz, der Phosphoreszenz oder Fluoreszenz. Alle solche
Eigenschaften sind in dem Begriff "optisch" eingeschlossen. Genetische Elemente
können
zum Beispiel durch Lumineszenz, Fluoreszenz oder Phosphoreszenz
aktiviertes Sortieren sortiert werden. In einer bevorzugten Ausführungsform
wird Flusszytometrie eingesetzt, um genetische Elemente zu sortieren,
zum Beispiel können Lichtstreuung
(Kerker, 1983) und Fluoreszenzpolarisation (Rolland et al., 1985)
verwendet werden, um das Flusssortieren auszulösen. In einer stark bevorzugten
Ausführungsform
werden die genetischen Elemente unter Verwendung eines Fluoreszenz
aktivierten Zellsortiergeräts
(FACS für
engl.: fluorescence activated cell sorter) sortiert (Norman, 1980;
Mackenzie und Pinder, 1986).
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Änderungen
in den optischen Eigenschaften können
direkt oder indirekt sein. Somit kann die Änderung zu der Veränderung
einer optischen Eigenschaft in dem genetischen Element selbst führen, oder
sie kann indirekt zu einer solchen Änderung führen. Zum Beispiel kann die
Modifikation eines genetischen Elements seine Fähigkeit, an einen optisch aktiven
Liganden zu binden, verändern
wodurch indirekt seine optischen Eigenschaften geändert werden.
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Alternativ
dazu können
Bild gebende Techniken verwendet werden, um dünne Filme aus genetischen Elementen
zu screenen, um eine Anreicherung hinsichtlich eines genetischen
Elements mit gewünschten
Eigenschaften zu erlauben, zum Beispiel durch physikalische Isolierung
des Bereichs, wo ein genetisches Element mit gewünschten Eigenschaften lokalisiert
ist, oder Ablösung
von nicht gewünschten
genetischen Elementen. Die genetischen Elemente können durch
Lumineszenz, Phosphoreszenz oder Fluoreszenz nachgewiesen werden.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
des ersten Aspekts der vorliegenden Offenbarung kann das Sortieren
von genetischen Elementen durch eine von im Wesentlichen zwei Techniken
durchgeführt
werden.
- (I) In einer ersten Ausführungsform
werden die genetischen Elemente nach dem Vereinigen der Mikrokapseln
in einen oder mehrere gemeinsame Abschnitte sortiert. In dieser
Ausführungsform
modifiziert ein genetisches Produkt mit der gewünschten Aktivität das genetische
Element, das es kodiert (und das sich in derselben Mikrokapsel befindet),
sodass es als ein Ergebnis seiner modifizierten optischen Eigenschaften in
einem nachfolgenden Schritt selektierbar wird. Die Reaktionen werden
gestoppt, und die Mikrokapseln werden anschließend aufgebrochen, sodass all
die Inhalte der einzelnen Mikrokapseln vereinigt werden. Die Modifikation
des genetischen Elements in der Mikrokapsel kann direkt zu der Modifikation
der optischen Eigenschaften des genetischen Elements führen. Alternativ
dazu kann die Modifikation den genetischen Elementen erlauben, außerhalb
der Mikrokapseln weiter modifiziert zu werden, um eine Änderung
in ihren optischen Eigenschaften zu induzieren. Die Selektion hinsichtlich
genetischer Elemente mit modifizierten optischen Eigenschaften erlaubt
die Anreicherung der genetischen Elemente, die das/die Genprodukte
mit der gewünschten
Aktivität
kodieren. Folglich stellt die Offenbarung ein Verfahren gemäß dem ersten
Aspekt der Offenbarung bereit, wobei in Schritt (b) das Genprodukt
mit der gewünschten
Aktivität
das genetische Element modifiziert, das es kodiert, um die Isolierung
des genetischen Elements als ein Ergebnis einer Veränderung
in den optischen Eigenschaften des genetischen Elements zu erlauben.
Es wird selbstverständlich
verstanden, dass die Modifikation direkt sein kann, dahingehend,
dass sie durch die direkte Wirkung des Genprodukts auf das genetische
Element verursacht wird, oder indirekt, wobei eine Reihe von Reaktionen,
von denen eine oder mehrere das Genprodukt mit der gewünschten
Aktivität
einschließen,
zu der Modifikation des genetischen Elements führen.
- (II) In einer zweiten Ausführungsform
können
die genetischen Elemente durch ein Verfahren mit mehreren Schritten
bzw. Multistepverfahren sortiert werden, das zum Beispiel mindestens
zwei Schritte einschließt, um
die Exposition der genetischen Elemente gegenüber Bedingungen zu erlauben,
die gestatten, dass mindestens zwei getrennte Reaktionen stattfinden.
Wie dem Fachmann offensichtlich sein wird, führt der erste Mikroverkapselungsschritt
der Offenbarung vorteilhafterweise zu Bedingungen, welche die Expression
der genetischen Elemente gestatten – sei es Transkription, Transkription
und/oder Translation, Replikation oder ähnliches. Unter diesen Umständen kann
es möglich
sein, hinsichtlich einer bestimmten Genprodukt Aktivität zu selektieren,
zum Beispiel weil das Genprodukt unter diesen Bedingungen nicht
aktiv ist, oder weil das Expressionssystem eine interferierende
Aktivität
enthält.
Die Offenbarung stellt deshalb gemäß dem ersten Aspekt der vorliegenden
Offenbarung ein Verfahren bereit, worin Schritt (b) das Exprimieren
der genetischen Elemente, um ihre jeweiligen Genprodukte innerhalb
von Mikrokapseln herzustellen, das Verknüpfen der Genprodukte mit den
genetischen Elementen, die sie kodieren und das Isolieren der dadurch gebildeten
Komplexe umfasst. Dies erlaubt es den genetischen Elementen und
ihren assoziierten Genprodukten, dass sie aus den Kapseln isoliert
werden, bevor das Sortieren nach der Genprodukt Aktivität stattfindet.
In einer bevorzugten Ausführungsform
werden die Komplexe einem weiteren Aufteilungsschritt vor dem Isolieren
der genetischen Elemente, die ein Genprodukt mit der gewünschten
Aktivität
kodieren, unterworfen. Dieser weitere Aufteilungsschritt, der vorteilhafterweise
in den Mikrokapseln stattfindet, erlaubt die Durchführung weiterer
Reaktionen unter verschiedenen Bedingungen in einer Umgebung, in
der die genetischen Elemente und ihre jeweiligen Genprodukte physikalisch
verknüpft
werden. Abschließendes
Sortieren der genetischen Elemente kann gemäß der Ausführungsform (I) oben durchgeführt werden.
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Die "zweite Verkapselung" kann auch mit genetischen
Elementen durchgeführt
werden, die durch andere Mittel mit Genprodukten verknüpft sind,
wie durch Phagen Display, Polysomen Display, RNA-Peptid Fusion oder
lac Repressor Peptid Fusion.
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Das/die
selektierte/n genetische/n Elemente kann auch anschließenden,
wahlweise stringenteren Runden des Sortierens in wiederkehrenden
wiederholten Schritten unterworfen werden, wobei das Verfahren der
Offenbarung entweder in seiner Gesamtheit oder nur in ausgewählten Schritten
erneut angewendet wird. Dadurch dass die Bedingungen entsprechend
maßgeschneidert
werden, können
genetische Elemente, die Genprodukte mit einer weiter optimierten
Aktivität
kodieren, nach jeder Selektionsrunde isoliert werden.
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Zusätzlich können die
genetischen Elemente, die nach einer ersten Runde des Sortierens
isoliert wurden, einer Mutagenese unterworfen werden, bevor das
Sortieren durch wiederkehrende Wiederholung der Schritte des Verfahrens
der Offenbarung, wie oben angegeben, wiederholt wird. Nach jeder
Mutagenese Runde werden einige genetische Elemente derart modifiziert
sein, dass die Aktivität
der Genprodukte verstärkt
ist.
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Darüber hinaus
können
die selektierten genetischen Elemente in einen Expressionsvektor
kloniert werden, um die weitere Charakterisierung der genetischen
Elemente und ihrer Produkte zu erlauben.
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In
einem zweiten Aspekt stellt die Offenbarung ein Produkt bereit,
wenn es gemäß dem ersten
Aspekt der Offenbarung selektiert wird. Wie in diesem Zusammenhang
verwendet, kann ein "Produkt" ein Genprodukt, das
gemäß der Offenbarung
selektierbar ist, oder ein genetisches Element (oder genetische
Information, die darin umfasst ist) betreffen.
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In
einem dritten Aspekt stellt die Offenbarung ein Verfahren zum Erzeugen
eines Genprodukts bereit, dessen Expression direkt oder indirekt
zu der Modifikation der optischen Eigenschaften eines genetischen
Elements, das es kodiert, führen
kann, umfassend die Schritte:
- (a) Erzeugen
eines genetischen Elements, welches das Genprodukt kodiert;
- (b) Aufteilen der genetischen Elemente in Mikrokapseln;
- (c) Exprimieren der genetischen Elemente, um ihre jeweiligen
Genprodukte innerhalb der Mikrokapseln herzustellen;
- (d) Sortieren der genetischen Elemente, die (ein) Genprodukt/e
mit der gewünschten
Aktivität
unter Verwendung der veränderten
optischen Eigenschaften der genetischen Elemente bilden; und
- (e) Exprimieren des Genprodukts mit der gewünschten Aktivität.
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In Übereinstimmung
mit dem dritten Aspekt umfasst Schritt (a) vorzugsweise das Herstellen
eines Repertoires von genetischen Elementen, wobei jedes genetische
Element ein potenziell unterschiedliches Genprodukt kodiert. Die
Repertoires können
durch herkömmliche
Techniken, wie jene, die für
die Erzeugung von Bibliotheken, die für die Selektion beabsichtigt
sind, eingesetzt werden, durch Verfahren, wie Phagen Display, erzeugt
werden. Genprodukte mit der gewünschten
Aktivität
können
aus dem Repertoire gemäß der vorliegenden
Offenbarung gemäß ihrer
Fähigkeit,
die optischen Eigenschaften der genetischen Elemente in einer Weise zu
modifizieren, dass sie sich von jenen von anderen Genprodukten unterscheiden,
ausgewählt
werden. Zum Beispiel können
gewünschte
Genprodukte die optischen Eigenschaften in einem größeren Ausmaß als andere Genprodukte
oder zu einem geringeren Ausmaß,
nicht alle eingeschlossen, modifizieren.
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In
einem vierten Aspekt stellt die Offenbarung ein Verfahren zum Screenen
einer Verbindung oder von Verbindungen bereit, die in der Lage ist/sind,
die Aktivität
eines Genprodukts zu modulieren, dessen/deren Expression direkt
oder indirekt zur Modifikation der optischen Eigenschaften eines
genetischen Elements, das sie kodierten führt, umfassend die Schritte:
- (a) Erzeugen eines Repertoires von genetischen
Elementen, welche ein Genprodukt kodieren;
- (b) Aufteilen der genetischen Elemente in Mikrokapseln;
- (c) Exprimieren der genetischen Elemente, um ihre jeweiligen
Genprodukte innerhalb der Mikrokapseln herzustellen;
- (d) Sortieren der genetischen Elemente, die (ein) Genprodukt/e
mit der gewünschten
Aktivität
unter Verwendung der veränderten
optischen Eigenschaften der genetischen Elemente bilden; und
- (e) Inkontaktbringen eines Genprodukts mit der gewünschten
Aktivität
mit der Verbindung oder den Verbindungen und Überwachen der Modulation einer
Aktivität
des Genprodukts durch die Verbindung oder die Verbindungen.
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Vorteilhafterweise
umfasst das Verfahren weiterhin den Schritt:
- (g)
Identifizieren der Verbindung oder der Verbindungen, die in der
Lage ist/sind, die Aktivität
des Genprodukts zu modulieren und Synthetisieren der Verbindung
oder der Verbindungen.
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Dieses
Selektionssystem kann konfiguriert werden, um hinsichtlich RNA,
DNA oder Protein Molekülen mit
katalytischer, regulatorischer oder Bindungsaktivität zu selektieren.
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Kurzbeschreibung der Figuren
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1.
Dihydrofolat Reduktase kann mit identischer Wirksamkeit von Genen
exprimiert werden, die in vitro in Lösung translatiert wurden und
Genen, die an paramagnetische Kügelchen
angeheftet sind. Die DHFR Aktivität, die von der in vitro Translation
von folA Genen in Lösung
oder folA Genen, die an paramagnetische Mikrokügelchen angeheftet sind, stammen,
wird durch Überwachen
der Oxidation von NADPH zu NADP spektrofotometrisch bei 340 nm bestimmt,
und die Aktivität
wird durch Anfangsgeschwindigkeiten unter So >> KM Bedingungen (υmax) berechnet. (♦), translatiert
aus Genen in Lösung;
(∎), translatiert aus Genen, die an Mikrokügelchen
angeheftet sind.
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2.
Epifluoreszenz Mikroskopie von Wasser-in-Öl Emulsionen zeigen, dass GFP
in vitro von Genen translatiert werden kann, die an einzelne Mikrokügelchen
angeheftet sind, die in den wässrigen
Abschnitten der Emulsionen verkapselt sind, und das translatierte
Genprodukt, das an die Mikrokügelchen
zurückgebunden
ist, lässt
sie fluoreszieren.
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3.
Flusszytometrische Analyse von GFP Expression in Mikrokapseln und
in situ Binden an das genetische Element (Mikrokügelchen). A: Lichtstreuungseigenschaften
der Kügelchen
vor der Reaktion. 75% der Kügelchen
werden als einzelne Kügelchen
gefahren. B: Lichtstreuungseigenschaften der Kügelchen nach in vitro Translationsreaktion.
Ungefähr
50% der Kügelchen
fallen in das Gatter bzw. die Schranke für einzelne Kügelchen.
C: Die Fluoreszenz von Mikrokügelchen
(nur bzgl. der Schranke für
einzelne Kügelchen),
die mit T7-GFP Gen und Anti-GFP polyklonalem Antikörper beschichtet
sind, ist signifikant höher
als das Signal von den Kügelchen,
bei denen entweder das GFP Gen oder der Anti-GFP Antikörper weggelassen
wurden.
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4.
Synthese von Biotin-GS-DNP durch die humane Glutathion S-Transferase M2-2
(GST M2-2) katalysierte Reaktion von 1-Chlor-2,4-dinitrobenzol (CDNB;
Sigma) mit reduziertem biotinyliertem Glutathion (Biotin-GSH).
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5.
Nachweisen von paramagnetischen Kügelchen, die mit dem Produkt
einer Enzym katalysierten Reaktion beschichtet wurden durch Flusszytometrie.
Sera-MagTM Streptavidin beschichtete magnetische
Mikropartikel, inkubiert mit Biotin-GS-DNP, wurden durch die GST M2-2 katalysierte
Reaktion von Biotin-GSH und CDNB hergestellt. Das gefangene Biotin-GS-DNP
wurde durch Inkubation der Mikropartikel mit einem Maus Anti-Dinitrophenol
Antikörper,
gefolgt von einem (FITC)-konjugierten F(ab')2 Fragment
Ziege Anti-Maus IgG, F(ab')2 Fragment nachgewiesen. Nach dem Waschen
wurden 2 × 105 Mikropartikel durch Flusszytometrie analysiert.
Alle Reagenzien, keine Reagenzien aus der enzymatischen Synthese
mit Biotin-GS-DNP weggelassen; minus GST, das Enzym GST M2-2 wurde
aus der Synthese weggelassen; minus Biotin-GSH, Biotin-GSH wurde
aus der Synthese weggelassen; minus CDNB, CDNB wurde aus der Synthese
weggelassen.
-
6.
Synthese von MeNPO-CO-Biotin-β-Ala-GSH
(eingeschlossenes-Biotinβala-GSH).
-
Acetylchlorid
(5 ml) wurde zu wasserfreiem Methanol (80 ml) zugegeben. Die gerührte Lösung wurde abgekühlt, und
d-Biotin (4 g) wurde zugegeben. Nach Rühren über Nacht wurden die Lösungsmittel
in Vakuum verdampft, um einen weißen Feststoff zu ergeben. Der
Feststoff wurde mit Ether titriert, filtriert und unter Vakuum (in
der Anwesenheit von Phosphorpentoxid) getrocknet und bei –20°C gelagert.
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7.
Reaktion von eingeschlossenem-Biotin-βala-GSH mit 1-Chlor-2,4-Dinitrobenzol (CDNB)
und fotochemisches Freisetzen der Biotin Gruppe.
-
8.
Reaktion von eingeschlossenem-Biotin-βala-GSH mit 4-Chlor-3-Nitrobenzoat (CNB)
und fotochemisches Freisetzen der Biotin Gruppe.
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9.
Humanes GST M2-2 katalysiert die Reaktion von eingeschlossenem-Biotin-βala-GSH mit CDNB
und CNB in Lösung,
und die Reaktionsprodukte können
durch UV Bestrahlung freigesetzt, durch Kügelchen gefangen und unter
Verwendung von Fluoreszenz markierten Anti-Produkt Antikörpern und
Flusszytometrie nachgewiesen werden.
-
Ansicht
A: Lichtstreuungseigenschaften der Kügelchen und Schranke für einzelne
Kügelchen
(R1). Ansicht B: Fluoreszenz von Mikrokügelchen (Schranke durch R1)
aus Reaktionen mit CDNB. Ansicht C: Fluoreszenz von Mikrokügelchen
(Schranke durch R1) aus Reaktionen mit CNB. Die Signale von den
Mikrokügelchen
aus den Reaktionen mit und ohne GST M2-2 sind jeweils als +enz und –enz angegeben.
Die Signale von den Mikrokügelchen
aus Reaktionen, die UV bestrahlt waren, und jene die es nicht waren,
sind jeweils als +UV und –UV
angegeben.
-
10. Flusszytometrie kann verwendet werden, um
Kügelchen
aus den wässrigen
Abschnitten einer Emulsion mit GST M2-2 von den Kügelchen
aus Abschnitten ohne GST M2-2 unter Verwendung von eingeschlossenem-biotinyliertem-βala-GSH und CNB als Substrate
zu unterscheiden.
-
Ansicht
A: Lichtstreuungseigenschaften einer Mischung aus 1,0 μm Durchmesser
nicht fluoreszierender Neutravidin markierter Mikrokugel (Molecular
Probes, F- 8777)
oder 0,93 μm
Durchmesser Streptavidin beschichteten Polystyrol Kügelchen
(Bangs Laborstories) und den gesetzten Schranken für einzelne
Kügelchen von
Gangs (R1) und einzelne Kügelchen
von Molecular Probes (R2). Ansicht B: Fluoreszenz von Mikrokügelchen,
die aus einer nicht emulgierten Mischung aus 98% Kügelchen
von Bangs (ohne GST) und 2% Kügelchen von
Molecular Probes (mit GST) entnommen wurden. Ansicht C: Fluoreszenz
aus Mikrokügelchen,
die aus einem Gemisch aus zwei Emulsionen in einem Verhältnis von
98% Emulsion enthaltend Kügelchen
von Bangs (ohne GST) und einer Emulsion enthaltend 2% Kügelchen
von Molecular Probes (mit GST) entnommen wurden. Ansicht D: Fluoreszenz
von Mikrokügelchen,
die aus einer nicht emulgierten Mischung aus 98% Kügelchen
von Molecular Probes (ohne GST) und 2% Kügelchen von Bangs (mit GST)
entnommen wurden. Ansicht E: Fluoreszenz von Mikrokügelchen,
die aus einer Mischung aus zwei Emulsionen in einem Verhältnis von
98% Emulsion enthaltend Kügelchen
von Molecular Probes (ohne GST) und einer Emulsion enthaltend 2%
Kügelchen
von Bangs (mit GST) entnommen wurden. Fluoreszenz von nicht mit
Schranken versehenen Kügelchen (keine
Schranke), Kügelchen
nach Schranke R1 (R1) und Kügelchen
nach Schranke R2 (R2) sind übereinander
geschichtet.
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11. Humanes GST M2-2, transkribiert und translatiert
in vitro, in den wässrigen
Abschnitten einer Wasser-in-Öl
Emulsion katalysiert eine Reaktion, die eine Änderung in den Fluoreszenzeigenschaften
von Mikrokugeln in denselben Abschnitten (ko-kompartimentalisierte
Mikrokugeln) hervorruft.
-
Ansicht
A: Lichtstreuungseigenschaften von Kügelchen und Schranke für einzelne
Kügelchen
(R1). Ansicht B: Fluoreszenz von Mikrokügelchen (durch Schranke R1)
aus nicht emulgierten Reaktionen. Ansicht C: Fluoreszenz von Mikrokügelchen
(durch Schranke R1) aus emulgierten Reaktionen. Signale von Mikrokügelchen
aus Reaktionen mit und ohne GST M2-2. LMB2-3 DNA sind jeweils als
+DNA und –DNA
angegeben. Signale von Mikrokügelchen
aus Reaktionen mit und ohne rekombinantem GST M2-2 sind jeweils
als +GST und –GST
angegeben.
-
12. Synthese des eingeschlossenen biotinylierten
Substrats EtNP-BzGlu-eingeschlossenes-Biotin
(17).
-
13. Hydrolyse des PTE Substrats EtNP-Bz-Glu-eingeschlossenen-Biotins
(17), um das Produkt Et-Bz-Glu-eingeschlossenes-Biotin zu erhalten,
und Freisetzen sowohl des Substrats als auch des Produkts, um das
korrespondierende biotinylierte Substrat (EtNP-Bz-Glu-Biotin) und
das Produkt (EtNP-Bz-Glu-Biotin) zu erhalten.
-
14. Herstellung von Protein Konjugaten eines PTE
Substrats und Produkt für
die Immunisierung und ELISA.
-
15. PTE katalysiert die Reaktion von EtNP-Bz-Glu-eingeschlossenem-Biotin
in der Anwesenheit von Streptavidin beschichteten Kügelchen,
und die Reaktionsprodukte, die durch UV Bestrahlung freigesetzt werden,
werden auf Kügelchen
gefangen und unter Verwendung von Fluoreszenz markierten Anti-Produkt
Antikörpern
und Flusszytometrie nachgewiesen.
-
Ansicht
A: Lichtstreuungseigenschaften der Kügelchen und durch eine Schranke
selektiert hinsichtlich einzelnes Kügelchen (R2). Ansicht B: Fluoreszenz
von Kügelchen
(durch Schranke R2) aus Reaktionen mit 10 μM EtNP-Bz-Glu-eingeschlossenem-Biotin
in der Anwesenheit von in vitro translatiertem OPD. LMB3-2biotin DNA
Fragmente (OPD) oder M.HaeIII.LMB3-2biotin DNA Fragmente (M.HaeIII.)
Ansicht C: Wie B, aber mit 20 mM EtNP-Bz-Glu-eingeschlossenem-Biotin. Ansicht D:
Wie B, aber mit 50 μM
EtNP-Bz-Glu-eingeschlossenem-Biotin.
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16. Reaktion von EtNP-Bz-Glu-eingeschlossenem-Biotin
in der Anwesenheit von Kügelchen,
an die genetische Elemente, welche die Phosphotriesterase, markiert
mit dem Flag Peptid (N-Flag-OPD.LMB3-2biotin) oder einem anderen
Enzym (N-Flag-M.HaeIII.LMB3-2biotin) kodieren, wurden zusammen mit
einem Antikörper
angeheftet, der an das Flag Peptid bindet. Die Kügelchen wurden umgesetzt und
anschließend
durch Flusszytometrie wie im Text beschrieben analysiert.
-
Ansicht
A: Lichtstreuungseigenschaften der Kügelchen und Schranke für einzelne
Kügelchen
(R1). Ansicht B: Fluoreszenz von Mikrokügelchen (durch Schranke R1),
an die N-Flag-OPD.LMB3-2biotin DNA Fragmente (OPD) oder M.HaeIII.LMB3-2biotin
DNA Fragmente (M.HaeIII) aus Reaktionen mit 12,5 μM EtNP-Bz-Glu-eingeschlossenem-Biotin
angeheftet wurden. Ansicht C: Wie B, aber mit 25 μM EtNP-Bz-Glu-eingeschlossenem-Biotin.
-
17. In vitro transkribiertes und translatiertes
E. coli BirA katalysiert eine Reaktion, die eine Änderung
in den Fluoreszenzeigenschaften von Substrat markierten Mikrokugeln
in den wässrigen
Abschnitten einer Wasser-in-Öl
Emulsion und in Masselösung
hervorruft.
-
18. Flusszytometrische Analyse von Proben, die
für das
Sortierexperiment hergestellt wurden.
-
19. Fluoreszenz aktiviertes Flusszytometrie Sortieren
der genetischen Elemente.
-
Ansicht
A: Proben #1 bis #4 vor dem Sortieren und nach dem Sortieren. Ansicht
B: Gene, die aus einzelnen Kügelchen
aus Probe #3, sortiert in eine 96-Vertiefungsplatte, gewonnen wurden.
Ansicht C: Gene, die aus einzelnen Kügelchen aus Probe #4, sortiert
in eine 96-Vertiefungsplatte, gewonnen wurden. DNA Markierung (M)
sind ϕX174-HaeIII Spaltungen.
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(A) ALLGEMEINE BESCHREIBUNG
-
Die
erfindungsgemäßen Mikrokapseln
benötigen
geeignete physikalische Eigenschaften, um die Durchführung der
Erfindung zu erlauben.
-
Erstens,
um sicherzustellen, dass die genetischen Elemente und Genprodukte
nicht zwischen den Mikrokapseln diffundieren, werden die Inhalte
jeder Mikrokapsel vorzugsweise aus den Inhalten der umgebenden Mikrokapseln
isoliert, sodass es keinen oder wenig Austausch der genetischen
Elemente und der Genprodukte zwischen den Mikrokapseln über die
Zeitskala des Experiments gibt.
-
Zweitens
macht es das Verfahren der vorliegenden Offenbarung notwendig, dass
es nur eine begrenzte Anzahl von genetischen Elementen pro Mikrokapsel
gibt. Dies stellt sicher, dass das Genprodukt eines einzelnen genetischen
Elements aus anderen genetischen Elementen isoliert wird. Somit
wird die Kopplung zwischen dem genetischen Element und dem Genprodukt
hochspezifisch sein. Der Anreicherungsfaktor ist am größten mit
durchschnittlich einem oder weniger genetischen Element/en pro Mikrokapsel,
die Verknüpfung zwischen
der Nukleinsäure
und der Aktivität
des kodierten Genprodukts ist so stark wie möglich, weil das Genprodukt
eines einzelnen genetischen Elements aus den Produkten all der genetischen
Elemente isoliert werden wird. Selbst wenn jedoch die theoretisch
optimale Situation von durchschnittlich einem einzelnen genetischen
Element oder weniger pro Mikrokapsel nicht verwendet wird, kann
sich ein Verhältnis
von 5, 10, 50, 100 oder 1000 oder mehr genetischen Elementen pro
Mikrokapsel als vorteilhaft beim Sortieren einer großen Bibliothek
erweisen. Anschließende
Sortierrunden, einschließlich
erneuerter Verkapselung mit unterschiedlicher Verteilung der genetischen
Elemente werden ein stringenteres Sortieren der genetischen Elemente
erlauben. Vorzugsweise gibt es ein einzelnes genetisches Element,
oder weniger, pro Mikrokapsel.
-
Drittens
hebt die Bildung und die Zusammensetzung der Mikrokapseln vorteilhafterweise
nicht die Funktion der Maschinerie der Expression der genetischen
Elemente und die Aktivität
der Genprodukte auf.
-
Das/die
geeignete/n System/e kann/können
in Abhängigkeit
von der präzisen
Natur der Bedürfnisse in
jeder Anwendung der Offenbarung variieren, wie für den Fachmann offensichtlich
sein wird.
-
Eine
große
Vielzahl von Mikroverkapselungsverfahren stehen zur Verfügung (siehe
Benita, 1996) und können
verwendet werden, um die Mikrokapseln zu erzeugen, die in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung verwendet werden. Tatsächlich wurden
mehr als 200 Mikroverkapselungsverfahren in der Literatur identifiziert
(Finch, 1993).
-
Diese
schließen
Membran umhüllte
wässrige
Vesikel, wie Lipid Vesikel (Liposomen) (New, 1990) und nicht ionische
oberflächenaktive
Vesikel (van Hal et al., 1996) ein. Dies sind geschlossene Membran
umhüllte Kapseln
aus einer oder mehreren Doppelschichten von nicht kovalent zusammen
gelagerten Molekülen,
wobei jede Doppelschicht von ihrem Nachbarn durch einen wässrigen
Abschnitt getrennt ist. Im Fall von Liposomen ist die Membran aus
Lipid Molekülen
zusammengesetzt; dies sind für
gewöhnlich
Phospholipide, aber Sterole, wie Cholesterol, können auch in die Membrane eingebaut
werden (New, 1990). Eine Vielzahl von Enzym katalysierten biochemischen
Reaktionen, einschließlich
RNA und DNA Polymerisation, können
innerhalb der Liposomen durchgeführt
werden (Chakrabarti et al., 1994; Oberholzer et al., 1995a; Oberholzer
et al., 1995b; Walde et al., 1994; Wick & Luisi, 1996).
-
In
einem Membran umhüllten
Vesikelsystem befindet sich viel der wässrigen Phase außerhalb
des Vesikels und ist deshalb nicht abgeteilt. Diese kontinuierliche
wässrige
Phase wird entfernt oder die biologischen Systeme in ihr inhibiert
oder zerstört
(zum Beispiel durch Spaltung der Nukleinsäuren mit DNase oder RNase), sodass
die Reaktionen auf die Mikrokapseln beschränkt sind (Luisi et al., 1987).
-
Enzym
katalysierte biochemische Reaktionen wurden auch in Mikrokapseln
gezeigt, die durch eine Vielzahl von anderen Verfahren erzeugt wurden.
Viele Enzyme sind in reversen mizellaren Lösungen aktiv (Bru & Walde, 1991;
Bru & Walde 1993;
Creagh et al., 1993; Haber et al., 1993; Kumar et al., 1989; Luisi & B., 1987; Mao & Walde, 1991;
Mao et al., 1992; Perez et al., 1992; Walde et al., 1994; Walde
et al., 1993; Walde et al., 1988) wie das AOT-Isooctan Wassersystem
(Menger & Yamada,
1979).
-
Mikrokapseln
können
auch durch Polymerisation zwischen zwei Flächen und Komplexation zwischen zwei
Flächen
(Whateley, 1996) erzeugt werden. Mikrokapseln dieser Art weisen
steife nicht permeable Membrane oder semipermeable Membrane auf.
Semipermeable Mikrokapseln, die durch Zellulosenitrat Membrane, Polyamid
Membrane und Lipid-Polyamid Membrane begrenzt werden, können alle
biochemische Reaktionen, einschließlich Multienzymsysteme unterstützen (Chang,
1987; Chang, 1992; Lim, 1984). Alginat/Polylysin Mikrokapseln (Lim & Sun, 1980), die
unter sehr milden Bedingungen gebildet werden können, haben sich auch als sehr
bioverträglich
erwiesen, und stellen zum Beispiel ein wirksames Verfahren zum Verkapseln
lebender Zellen und Gewebe bereit (Chang, 1992; Sun et al., 1992).
-
Nicht
membranöse
Mikroverkapselungssysteme, die auf einer Phasenaufteilung einer
wässrigen
Umgebung in einem kolloidalen System, wie einer Emulsion, beruhen,
können
ebenfalls verwendet werden.
-
Vorteilhafterweise
werden die erfindungsgemäßen Mikrokapseln
aus Emulsionen gebildet; heterogenen Systemen von zwei nicht mischbaren
flüssigen
Phasen, wobei eine der Phasen in der anderen als Tröpfchen oder
mikroskopisch oder von kolloidaler Größe verteilt ist (Becher, 1957;
Sherman, 1968; Lissant, 1974; Lissant, 1984).
-
Die
Emulsionen können
aus irgendeiner geeigneten Kombination von nicht mischbaren Flüssigkeiten hergestellt
werden. Vorzugsweise weist die erfindungemäße Emulsion Wasser (enthaltend
die biochemischen Bestandteile) als die Phase auf, die in der Form
von fein verteilten Tröpfchen
vorliegt (die verteilte, innere oder diskontinuierliche Phase) und
eine hydrophobe, nicht mischbare Flüssigkeit (ein "Öl") als die Matrix, in der diese Tröpfchen suspendiert
werden (die nicht verteilte, kontinuierliche oder äußere Phase).
Solche Emulsionen werden als "Wasser-in-Öl" (W/O) bezeichnet.
Dies weist den Vorteil auf, dass die gesamte wässrige Phase, welche die biochemischen
Bestandteile enthält,
in einzelne Tröpfchen
(die innere Phase) aufgeteilt ist. Die äußere Phase, die ein hydrophobes Öl ist, enthält im Allgemeinen
keine der biochemischen Bestandteile, und ist damit inert.
-
Die
Emulsion kann durch die Zugabe von einem oder mehreren oberflächenaktiven
Mitteln (oberflächenaktiven
Mitteln) stabilisiert werden. Diese oberflächenaktiven Mittel werden als
emulgierende Mittel bezeichnet und wirken an der Wasser/Öl Grenzfläche, um
die Trennung der Phasen zu verhindern (oder zumindest zu verzögern). Viele Öle und viele
Emulgatoren können
für die
Erzeugung von Wasser-in-Öl
Emulsionen verwendet werden; eine kürzliche Zusammenstellung führte über 16.000
oberflächenaktive
Mittel auf, von denen viele als emulgierende Mittel verwendet werden
(Ash und Ash, 1993). Geeignete Öle
schließen
leichtes weißes
Mineralöl
und nicht ionische oberflächenaktiven
Mittel (Schick, 1966), wie Sorbitan Monooleat (SpanTM80;
ICI) und Polyoxyethylensorbitan Monooleat (TweenTM80;
ICI) ein.
-
Die
Verwendung von anionischen oberflächenaktiven Mitteln kann ebenfalls
vorteilhaft sein. Geeignete oberflächenaktive Mittel schließen Natriumcholat
und Natriumtaurocholat ein. Besonders bevorzugt ist Natriumdesoxycholat,
vorzugsweise in einer Konzentration von 0,5% w/v oder geringer.
Der Einschluss von solchen oberflächenaktiven Mitteln kann in
einigen Fällen
die Expression der genetischen Elemente und/oder die Aktivität der Genprodukte
erhöhen.
Die Zugabe von einigen anionischen oberflächenaktiven Mitteln zu einer nicht
emulgierten Reaktionsmischung verhindert vollständig die Translation. Während der
Emulgation wird das oberflächenaktive
Mittel jedoch von der wässrigen
Phase in die Interphase transferiert, und die Aktivität wird wiederhergestellt.
Die Zugabe eines anonischen oberflächenaktiven Mittels zu den
Mischungen, die emulgiert werden sollen, stellt sicher, dass die
Reaktionen nur nach der Aufteilung fortschreiten.
-
Die
Bildung einer Emulsion benötigt
im Allgemeinen die Anwendung von mechanischer Energie, um die Phasen
unter Zwang zusammenzubringen. Es gibt eine Vielzahl von Wegen,
dies durchzuführen,
die eine Vielzahl von mechanischen Vorrichtungen verwenden, einschließlich Rührgeräten (wie
magnetischen Rührfischen,
Propeller und Turbinenrührern,
Vorrichtungen mit Paddeln bzw. Armen und Schneebesen, Homogenisatoren
(einschließlich
Rotor-Stator Homogenisatoren, Hochdruck Schneebesen Ventil Homogenisatoren
und Jet Homogenisatoren), Kolloidmühlen, Ultraschall und "Membranemulsions"-Vorrichtungen (Becher,
1957; Dickinson, 1994).
-
Wässrige Mikrokapseln,
die in Wasser-in-Öl
Emulsionen gebildet werden, sind im Allgemeinen stabil mit wenig,
wenn überhaupt,
Austausch von genetischen Elementen oder genetischen Produkten zwischen
den Mikrokapseln. Zusätzlich
haben wir gezeigt, dass einige biochemische Reaktionen in Emulsionsmikrokapseln fortschreiten.
Darüber
hinaus sind komplizierte biochemische Vorgänge, bemerkenswerterweise Gentranskription
und -translation ebenfalls in Emulsionsmikro kapseln aktiv. Die Technologie
existiert, um Emulsionen mit Volumina den ganzen Weg hinauf bis
zu industriellen Maßstäben von
Tausenden von Litern herzustellen (Becher, 1957; Sherman, 1968;
Lissant, 1974; Lissant, 1984).
-
Die
bevorzugte Größe der Mikrokapsel
wird in Abhängigkeit
von den präzisen
Erfordernissen irgendeines einzelnen Selektionsvorgangs, der erfindungsgemäß durchgeführt werden
soll, variieren. In allen Fällen wird
es eine optimale Balance zwischen der Größe der Genbibliothek, der benötigten Anreicherung
und der benötigten
Konzentration der Bestandteile in den einzelnen Mikrokapseln geben,
um eine wirksame Expression und Relativität der Genprodukte zu erreichen.
-
Die
Vorgänge
der Expression finden innerhalb jeder einzelnen Mikrokapsel statt,
die durch die vorliegende Offenbarung bereitgestellt wird. Sowohl
in vitro Transkription als auch gekoppelte Transkription-Translation
werden weniger wirksam bei subnanomolaren DNA Konzentrationen. Aufgrund
des Erfordernisses, dass nur eine begrenzte Anzahl von DNA Molekülen in jeder
Mikrokapsel anwesend ist, setzt dies deshalb eine praktische obere
Grenze für
die mögliche
Größe der Mikrokapsel.
Vorzugsweise beträgt
das durchschnittliche Volumen der Mikrokapsel weniger als 5,2 × 10–16 m3 (entspricht einer sphärischen Mikrokapsel mit einem Durchmesser
von weniger als 10 ×m,
weiter bevorzugt weniger als 6,5 × 10–17 m3 (5 μm
Durchmesser), weiter bevorzugt ungefähr 4,2 × 10–18 m3 (2 μm
Durchmesser) und idealerweise ungefähr 9 × 10–18 m3 (2,6 μm
Durchmesser).
-
Die
wirksame DNA oder RNA Konzentration in den Mikrokapseln kann künstlich
durch verschiedene Verfahren, die dem Fachmann gut bekannt sein
werden, erhöht
werden. Diese schließen
zum Beispiel die Zugabe von Volumen ausschließenden Chemikalien, wie Polyethylenglykolen
(PEG) und eine Vielzahl von Genamplifikationstechniken, einschließlich Transkription
unter Verwendung von RNA Polymerasen einschließlich jenen aus Bakterien,
wie E. coli (Roberts, 1969; Blattner und Dahlberg, 1972; Roberts
et al., 1975; Rosenberg et al., 1975), Eukaryonten z.B. (Weil et
al., 1979; Manley et al., 1983) und Bakteriophagen, wie T7, T3 und
SP6 (Melton et al., 1984); die Polymerase Kettenreaktion (PCR) (Saiki
et al., 1988); Qβ Replikase
Amplifikation (Miele et al., 1983; Cahill et al., 1991; Chetverin und
Spirin, 1995; Katanaev et al., 1995); die Ligase Kettenreaktion
(LCR) (Landegren et al., 1988; Barany, 1991); und self-sustained
Sequenz Replikationssystem (Fahy et al., 1991) und Strang Displacement
Amplifikation (Walker et al., 1992), ein. Genamplifikationstechniken,
die Temperaturzyklen benötigen,
wie PCR und LCR, können
verwendet werden, wenn die Emulsionen und die in vitro Transkription
oder gekoppelten Transkriptions/Translationssysteme thermostabil
sind (zum Beispiel können
die gekoppelten Transkriptions-Translationssysteme aus einem thermostabilen
Organismus, wie Thermus aquaticus, hergestellt werden).
-
Das
Erhöhen
der wirksamen lokalen Nukleinsäure
Konzentration erlaubt es, dass größere Mikrokapseln wirksam verwendet
werden können.
Dies erlaubt eine bevorzugte obere Grenze für das Volumen der Mikrokapsel
von ungefähr
5,2 × 10–16 m3 (entspricht einer Kugel mit dem Durchmesser
10 μm).
-
Die
Größe der Mikrokapsel
ist vorzugsweise ausreichend groß, um all die benötigten Bestandteile
der biochemischen Reaktionen, die innerhalb der Mikrokapsel vorkommen
müssen,
aufzunehmen. Zum Beispiel benötigen
in vitro sowohl Transkriptionsreaktionen als auch gekoppelte Transkriptions-Translationsreaktionen eine
Gesamt Nukleosidtriphosphat Konzentration von ungefähr 2 mM.
-
Um
zum Beispiel ein Gen in ein einzelnes kurzes RNA Molekül von 500
Basen Länge
zu transkribieren, würde
dies ein Minimum von 500 Molekülen
Nukleosidtrisphosphat pro Mikrokapsel (8,33 × 10–22 mol)
benötigen.
Um eine 2 mM Lösung
zu bilden, ist diese Zahl von Molekülen innerhalb einer Mikrokapsel
mit einem Volumen von 4,17 × 10–19 Liter
(4,17 × 10–22 m3), das, wenn es kugelförmig wäre, einen Durchmesser von 93 nm
aufweisen würde.
-
Darüber hinaus,
insbesondere für
den Fall dass die Reaktionen Translation einschließen, wird
angemerkt, dass die Ribosomen, die notwendig sind, damit die Translation
stattfindet, selbst ungefähr
20 nm im Durchmesser groß sind.
Somit ist die bevorzugte untere Grenze für Mikrokapseln ein Durchmesser
von ungefähr
0,1 mm (100 nm).
-
Deshalb
liegt das Volumen der Mikrokapsel vorzugsweise in der Größenordnung
von zwischen 5,2 × 1022 m3 und 5,2 × 1016 m3, was einer
Kugel im Durchmesser zwischen 0,1 μm und 10 μm, weiter bevorzugt von zwischen
ungefähr
5,2 × 10–19 m3 und 6,5 × 10–17 m3 (1 mm und 5 μm) entspricht. Kugeldurchmesser
von ungefähr
2,6 μm sind
am vorteilhaftesten.
-
Es
ist kein Zufall, dass die bevorzugten Dimensionen der Abschnitte
(Tröpfchen
von 2,6 μm
mittlerem Durchmesser) stark jenen von Bakterien ähneln, zum
Beispiel sind Escherichia 1,1–1,5 × 2,0–2,6 μm Stäbchen und
Azotobacter sind 1,5–2,0 μm Durchmesser
eiförmige
Zellen. In ihrer einfachsten Form beruht die Darwinsche Evolution
auf einem "ein Genotyp
ein Phänotyp" Mechanismus. Die
Konzentration eines einzelnen aufgeteilten Gens, oder Genoms, fällt von
0,4 nM in einem Abschnitt von 2 μm
Durchmesser auf 25 pM in einem Abschnitt von 5 μm Durchmesser. Die prokaryotische
Transkriptions/Translationsmaschinerie hat sich entwickelt, um in
Abschnitten von ~1–2 μm Durchmesser
zu arbeiten, wo einzelne Gene in ungefähr nanomolaren Konzentrationen
vorliegen. Ein einzelnes Gen liegt in einem Abschnitt von 2,6 μm Durchmesser
in einer Konzentration von 0,2 nM vor. Diese Genkonzentration ist
für eine
wirksame Translation hoch genug. Die Aufteilung in ein solches Volumen
stellt auch sicher, dass selbst wenn nur ein einzelnes Molekül des Genprodukts gebildet
wird, es in ungefähr
0,2 nM vorliegt, was wichtig ist, wenn das Genprodukt eine modifizierende
Aktivität
auf das genetische Element selbst haben wird. Das Volumen der Mikrokapsel
wird somit derart ausgewählt, dass
nicht nur die Bedürfnisse
für Transkription
und Translation des genetischen Elements berücksichtigt werden, sondern
auch die modifizierende Aktivität,
die von dem Genprodukt in dem erfindungsgemäßen Verfahren benötigt wird.
-
Die
Größe der Emulsionsmikrokapseln
kann einfach variiert werden durch Anpassen der Emulsionsbedingungen,
die verwendet werden, um die Emulsion nach den Bedürfnissen
des Selektionssystems zu bilden. Je größer die Größe der Mik rokapsel ist, desto
größer ist
das Volumen, das benötigt
wird, um eine gegebene Bibliothek von genetischen Elementen einzukapseln,
weil der letztendlich limitierende Faktor die Größe der Mikrokapsel und damit
die Zahl der Mikrokapseln, die pro Einheit Volumen möglich ist,
sein wird.
-
Die
Größe der Mikrokapseln
wird nicht nur bezüglich
der Bedürfnisse
des Transkriptions/Translationssystems ausgewählt, sondern auch bezüglich jener
des Selektionssystems, das für
das genetische Element eingesetzt wird. Somit können die Bestandteile des Selektionssystems,
wie ein chemisches Modifikationssystem, Reaktionsvolumina und/oder
Reagenskonzentrationen benötigen,
die für
die Transkription/Translation nicht optimal sind. Wie hier angegeben
ist, können
solche Bedürfnisse
durch einen zweiten erneuten Verkapselungsschritt erfüllt werden;
darüber
hinaus können
sie durch Auswählen
der Größe der Mikrokapsel
erfül lt werden,
um die Transkription/Translation und die Selektion als Ganzes zu
maximieren. Eine empirische Bestimmung des optimalen Volumens der
Mikrokapsel und der Reagenskonzentration, wie zum Beispiel hier
angegeben ist, ist bevorzugt.
-
Ein
erfindungsgemäßes "genetisches Element" wird oben beschrieben.
Vorzugsweise ist ein genetisches Element ein Molekül oder Konstrukt,
das aus der Gruppe bestehend aus einem DNA Molekül, einem RNA Molekül, einem
teilweise oder vollständig
künstlichen
Nukleinsäure
Molekül,
das vollständig
oder aus einer Mischung von natürlich
vorkommenden und synthetischen Basen besteht, irgendeinem der genannten, verknüpft mit
einem Polypeptid, und irgendeinem der genannten, verknüpft mit
einer anderen molekularen Gruppe oder einem anderen Konstrukt, ausgewählt ist.
Vorteilhafterweise kann die andere molekulare Gruppe oder das andere
Konstrukt aus der Gruppe, die aus Nukleinsäuren, polymeren Substanzen,
insbesondere Kügelchen,
zum Beispiel Polystyrol Kügelchen
und magnetischen oder paramagnetischen Substanzen, wie magnetischen
oder paramagnetischen Kügelchen,
ausgewählt
werden.
-
Der
Nukleinsäure
Abschnitt des genetischen Elements kann geeignete regulatorische
Sequenzen umfassen, wie jene, die für eine wirksame Expression
des Gen- Produkts
benötigt
werden, zum Beispiel Promotoren, Enhancer, Translationsinitiationssequenzen,
Polyadenylierungssequenzen, Spleißstellen und ähnliches.
-
Wie
durch das Folgende offensichtlich wird, ist in vielen Fällen das
Polypeptid oder die andere molekulare Gruppe oder das andere Konstrukt
ein Ligand oder ein Substrat, das/der direkt oder indirekt an das
Genprodukt bindet oder mit ihm reagiert, um die optischen Eigenschaften
des genetischen Elements zu verändern. Dies
erlaubt das Sortieren des genetischen Elements auf der Basis der
Aktivität
des Genprodukts. Der Ligand oder das Substrat können mit der Nukleinsäure durch
eine Vielzahl von Mitteln verbunden werden, die für den Fachmann
offensichtlich sind (siehe zum Beispiel Hermanson, 1996).
-
Eine
Art, wie das Nukleinsäure
Molekül
mit einem Liganden oder einem Substrat verknüpft werden kann, ist durch
Biotinylierung. Dies kann durch PCR Amplifikation mit einem 5'-Biotinylierungsprimer
durchgeführt
werden, sodass das Biotin und die Nukleinsäure kovalent verknüpft sind.
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Der
Ligand oder das Substrat können
an die modifizierte Nukleinsäure
durch eine Vielzahl von Mittel angeheftet werden, die für den Fachmann
offensichtlich sind (siehe zum Beispiel Hermanson, 1996). Eine biotinylierte
Nukleinsäure
kann an ein Polystyrol oder paramagnetisches Mikrokügelchen
(0,02 bis ungefähr
5,0 μm im
Durchmesser) angekoppelt werden, das mit Avidin oder Streptavidin
beschichtet ist, sodass es an die Nukleinsäure mit sehr hoher Affinität binden
wird. Dieses Kügelchen
kann mit einem Substrat oder einem Liganden durch irgendein geeignetes
Verfahren derivatisiert werden, wie durch Zugeben von biotinyliertem
Substrat oder durch kovalentes Koppeln.
-
Alternativ
kann eine biotinylierte Nukleinsäure
an Avidin oder Streptavidin gekoppelt werden, das an ein großes Protein
Molekül,
wie Thyroglobulin (669 Kd) oder Ferritin (440 Kd) komplexiert ist.
Dieser Komplex kann mit Substrat oder Ligand dervatisiert werden,
zum Beispiel durch das Koppeln an die ε-Aminogruppe von Lysinen oder
durch eine nicht kovalente Interaktion, wie Biotin-Avidin.
-
Das
Substrat kann in einer mit dem genetischen Element unverknüpften Form
vorliegen, aber ein inaktives "Tag" enthalten, das einen
weiteren Schritt benötigt,
um es zu aktivieren, wie Fotoaktivierung (z.B. eines "eingeschlossenen" Biotin Analogs,
(Sundberg et al., 1995; Pirrung und Huang, 1996)). Der zu wählende Katalysator
wandelt anschließend
das Substrat in das Produkt um. Das "Tag" wird
anschließend
aktiviert, und das "markierte" Substrat und/oder
Produkt wird durch ein Tag-bindendes Molekül (z.B. Avidin oder Streptavidin)
mit der Nukleinsäure
komplexiert. Das Verhältnis
von Substrat zu Produkt, das über
das "Tag" an die Nukleinsäure angeheftet
ist, wird deshalb das Verhältnis
des Substrats zu dem Produkt in Lösung reflektieren.
-
Eine
Alternative ist es, die Nukleinsäure
an einen Produkt spezifischen Antikörper (oder ein anderes Produkt
spezifisches Molekül)
zu koppeln. In diesem Szenario ist das Substrat (oder eines der
Substrate) in jeder Mikrokapsel und nicht verknüpft mit dem genetischen Element
anwesend, aber weist ein molekulares "Tag" (zum
Beispiel Biotin, DIG oder DNP oder eine fluoreszierende Gruppe)
auf. Wenn der zu wählende
Katalysator das Substrat in das Produkt umwandelt, behält das Produkt
das "Tag" und wird anschließend in
der Mikrokapsel durch den Produkt spezifischen Antikörper gefangen.
Auf diese Weise wird nur das genetische Element mit dem "Tag" assoziiert, wenn
es ein Enzym kodiert oder bildet, das in der Lage ist, das Substrat
in das Produkt umzuwandeln.
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Die
Begriffe "Isolieren", "Sortieren" und "Auswählen", ebenso wie Variationen
davon, werden hier verwendet. Isolierung betrifft das Verfahren
des Trennens eines Rests bzw. einer Einheit aus einer heterogenen Population,
zum Beispiel einer Mischung, sodass es frei ist von mindestens einer
Substanz, mit der er/sie vor dem Isolierungsverfahren assoziiert
war. In einer bevorzugten Ausführungsform
betrifft Isolierung die Reinigung einer Einheit bis im Wesentlichen
zur Homogenität.
Sortieren einer Einheit betrifft ein Verfahren zum vorzugsweise
Isolieren gewünschter
Einheiten gegenüber
nicht gewünschten
Einheiten. Soweit dies die Isolierung der gewünschten Einheiten betrifft,
sind die Begriffe "Isolieren" und "Sortieren" äquivalent. Das Verfahren erlaubt
das Sortieren von gewünschten
genetischen Elementen aus Pools (Bibliotheken oder Repertoires)
aus genetischen E lementen, die das gewünschte genetische Element enthalten.
Selektieren wird verwendet, um auf das Verfahren (einschließlich des
Sortierverfahrens) zum Isolieren einer Einheit nach einer bestimmten
Eigenschaft davon Bezug zu nehmen.
-
In
einer sehr bevorzugten Verwendung ist das Verfahren der vorliegenden
Offenbarung nützlich
zum Sortieren von Bibliotheken von genetischen Elementen. Demzufolge
stellt die Offenbarung ein Verfahren gemäß vorangegangener Aspekte der
Offenbarung bereit, wobei die genetischen Elemente aus einer Bibliothek von
genetischen Elementen isoliert werden, die ein Repertoire von Genprodukten
kodieren. Hier werden die Begriffe "Bibliothek", "Repertoire" und "Pool" gemäß ihrer
ursprünglichen
Bedeutung im Stand der Technik verwendet, sodass eine Bibliothek
aus genetischen Elementen ein Repertoire von Genprodukten kodiert.
Im Allgemeinen werden Bibliotheken aus Pools von genetischen Elementen
konstruiert und weisen Eigenschaften auf, die das Sortieren erleichtern.
-
Die
anfängliche
Selektion eines genetischen Elements aus einer Bibliothek von genetischen
Elementen unter Verwendung der vorliegenden Offenbarung wird in
den meisten Fällen
das Screenen einer großen Anzahl
von Varianten genetischer Elemente notwendig machen. Bibliotheken
aus genetischen Elementen können
in einer Vielzahl von verschiedenen Weisen einschließlich dem
Folgenden hergestellt werden.
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Pools
von natürlich
vorkommenden genetischen Elementen können aus genomischer DNA oder
cDNA kloniert werden (Sambrook et al., 1989); zum Beispiel haben
sich Bibliotheken aus Phagen Antikörpern, hergestellt durch PCR
Amplifikationsrepertoires von Antikörper Genen aus immunisierten
und nicht immunisierten Spendern als wirksame Quellen von funktionellen
Antikörper
Fragmenten erwiesen (Winter et al., 1994; Hoogenboom, 1997). Genbibliotheken
können
auch durch das Kodieren aller (siehe zum Beispiel Smith, 1985; Parmley
und Smith, 1988) oder eines Teils von Genen (siehe zum Beispiel
Lowman et al., 1991) oder Pools von Genen (siehe zum Beispiel Nissim
et al., 1994) durch ein randomisiertes oder dotiertes synthetisches
Oligonukleotid hergestellt werden. Bibliotheken können auch
durch das Einführen
von Mutationen in ein genetisches Element oder einen Pool von genetischen
Elementen "zufällig" durch eine Vielzahl
von Techniken in vivo hergestellt werden, einschließlich der
Verwendung von Mutatorstämmen
von Bakterien, wie E. coli mutD5 (Liao et al., 1996; Yamagishi et
al., 1990; Low et al., 1996); der Verwendung des Antikörper Hypermutationssystems
von B-Lymphozyten
(Yelamos et al., 1995). Zufällige
Mutationen können
auch sowohl in vivo als auch in vitro durch chemische Mutagene und
Ionisierung oder UV Bestrahlung (siehe Friedberg et al., 1995) eingeführt werden,
oder durch die Einführung
von mutagenen Basen Analoga (Freese, 1959; Zaccolo et al., 1996).
Zufällige
Mutationen können
auch in Gene in vitro während
der Polymerisation zum Beispiel unter Verwendung von fehleranfälligen Polymerasen
(Leung et al., 1989) eingeführt
werden.
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Eine
weitere Diversifikation kann unter Verwendung von homologer Rekombination
entweder in vivo (siehe Kowalczykowski et al., 1994) oder in vitro
(Stemmer, 1994a; Stemmer, 1994b) eingeführt werden.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Offenbarung wird deshalb ein Verfahren
zur in vitro Evolution bereit gestellt, umfassend die Schritte:
- (a) Auswählen
eines oder mehrerer genetischer Elemente aus einer Bibliothek genetischer
Elemente gemäß der vorliegenden
Offenbarung;
- (b) Mutieren des/der ausgewählten
genetischen Elements/e, um eine weitere Bibliothek aus genetischen Elementen
zu erzeugen, die ein Repertoire an Genprodukten kodiert; und
- (c) erneutes Wiederholen der Schritte (a) und (b), um ein Genprodukt
mit gesteigerter Aktivität
zu erhalten.
-
Mutationen
können
in das/die genetischen Elemente eingeführt werden, wie oben angegeben
ist.
-
Die
genetischen Elemente gemäß der Offenbarung
kodieren vorteilhafterweise Enzyme, vorzugsweise von pharmakologischem
oder industriellem Interesse, Aktivatoren oder Inhibitoren, insbesondere
biologischer Systeme, wie zellulärer
Signaltransduktionsmechanismen, Antikörper und Fragmente davon, und
andere Bindemittel (z.B. Transkriptionsfaktoren), die für diagnostische
und therapeutische Anwendungen geeignet sind. In einem bevorzugten
Aspekt erlaubt die Offenbarung deshalb die Identifizierung und Isolierung
von klinisch oder industriell nützlichen
Produkten. In einem weiteren Aspekt der Offenbarung wird ein Produkt
bereitgestellt, wenn es durch das Verfahren der Offenbarung isoliert
wurde.
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Die
Auswahl von geeigneten Verkapselungsbedingungen ist wünschenswert.
In Abhängigkeit
von der Komplexität
und Größe der Bibliothek,
die gescreent werden soll, kann es vorteilhaft sein, ein Verkapselungsverfahren
auszuwählen,
sodass 1 oder weniger als 1 genetisches Element pro Mikrokapsel
verkapselt wird. Dies liefert die größte Auflösung. Wo die Bibliothek größer und/oder
komplexer ist, kann dies jedoch unpraktikabel sein; es kann vorteilhaft
sein, einige genetische Elemente zusammen zu verkapseln und sich
auf die wiederholte Anwendung des Verfahrens der Offenbarung zu
verlassen, um ein Sortieren der gewünschten Aktivität zu erreichen.
Eine Kombination von Verkapselungsverfahren kann verwendet werden,
um die gewünschte Anreicherung
zu erhalten.
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Theoretische
Studien zeigen, dass, je größer die
Anzahl von Varianten des genetischen Elements ist, die gebildet
werden, desto wahrscheinlicher ist es, dass ein Molekül mit den
gewünschten
Eigenschaften gebildet wird (siehe Perelson und Oster, 1979 für eine Beschreibung
wie dies auf Repertoires von Antikörpern zutrifft). Kürzlich ist
ebenfalls praktisch bestätigt
worden, dass große
Phagen-Antikörper Repertoires
tatsächlich
mehr Antikörper
mit besseren Bindungsaffinitäten
als kleinere Repertoires hervorrufen (Griffiths et al., 1994). Um
sicherzustellen, dass seltene Varianten erzeugt werden und damit
in der Lage sind, ausgewählt
zu werden, ist eine große
Bibliotheksgröße wünschenswert.
Somit ist die Verwendung von wahlweise kleinen Mikrokapseln vorteilhaft.
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Das
größte Repertoire,
das bis heute unter Verwendung von Verfahren, die einen in vivo
Schritt (Phagen Display und LacI Systeme) benötigen, gebildet wurde, war
eine 1,6 × 1011 Klon Phagen-Peptid Bibliothek, welche
die Fermentation von 15 Liter Bakterien benötigt (Fisch et al., 1996).
SELEX Experimente werden häufig
mit sehr großen
Zahlen von Varianten (bis zu 1015) durchgeführt.
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Unter
Verwendung der vorliegenden Offenbarung, bei einem bevorzugten Durchmesser
der Mikrokapsel von 2,6 μm
kann eine Repertoiregröße von mindestens
1011 unter Verwendung von 1 ml wässriger
Phase in einer 20 ml Emulsion ausgewählt werden.
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Zusätzlich zu
den oben beschriebenen genetischen Elementen werden die Mikrokapseln
gemäß der Offenbarung
weitere Bestandteile umfassen, die notwendig sind, damit das Sortierverfahren
stattfindet. Andere Bestandteile des Systems werden zum Beispiel
jene umfassen, die für
die Transkription und/oder Translation des genetischen Elements
notwendig sind. Diese werden hinsichtlich der Bedürfnisse
eines spezifischen Systems aus den Folgenden ausgewählt; ein
geeigneter Puffer, ein in vitro Transkriptions/Translationssystem und/oder
ein in vitro Translationssystem, das all die notwendigen Bestandteile,
Enzyme und Kofaktoren, RNA Polymerase, Nukleotide, Nukleinsäuren (natürlich und
synthetisch), Transfer RNAs, Ribosomen und Aminosäuren, und
die Substrate der interessierenden Reaktion enthält, um die Auswahl des modifizierten
Genprodukts zu erlauben.
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Ein
geeigneter Puffer ist einer, in dem all die gewünschten Bestandteile des biologischen
Systems aktiv sind, und er wird deshalb von den Bedürfnissen
jedes spezifischen Reaktionssystems abhängen. Puffer, die für biologische
und/oder chemische Reaktionen geeignet sind, sind im Stand der Technik
bekannt, und Herstellungsprotokolle werden in verschiedenen Laborhandbüchern, wie
Sambrook et al., 1989 bereitgestellt.
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Das
in vitro Translationssystem wird für gewöhnlich einen Zellextrakt, typischerweise
aus Bakterien (Zubay, 1973; Zubay, 1980; Lesley et al., 1991; Lesley,
1995), Kaninchen Retikulozyten (Pelham und Jackson, 1976) oder Weizenkeim
(Anderson et al., 1983) umfassen. Viele geeignete Systeme sind kommerziell
erhältlich
(zum Beispiel von Promega), einschließlich einiger, die eine gekoppelte
Transkription/Translation (all die bakteriellen Systeme und die
Retikulozyten und Weizenkeim TNTTM Extraktsysteme
von Promega) erlauben. Die Mischung von Aminosäuren, die verwendet wird, kann
synthetische Aminosäuren,
wenn ge wünscht,
einschließen,
um die mögliche
Anzahl von Varietät
der Proteine zu erhöhen,
die in der Bibliothek gebildet werden. Dies kann erreicht werden,
indem tRNAs mit künstlichen
Aminosäuren
beladen werden und diese tRNAs in der in vitro Translation der Proteine,
die ausgewählt
werden sollen, verwendet werden (Ellman et al., 1991; Renner, 1994;
Mendel et al., 1995).
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Nach
jeder Selektionsrunde kann die Anreicherung des Pools der genetischen
Elemente hinsichtlich jener, die interessierende Moleküle kodieren,
durch nicht aufgeteilte in vitro Transkription/Replikation oder
gekoppelte Transkriptions-Translationsreaktionen
untersucht werden. Der ausgewählte
Pool wird in einen geeigneten Plasmid Vektor kloniert, und RNA oder
rekombinantes Protein wird aus den einzelnen Klonen für die weitere
Reinigung und den Assay hergestellt.
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In
einem bevorzugten Aspekt kann die äußere Umgebung einer Mikrokapsel
durch Zugabe von Reagenzien zu der Ölphase der Emulsion verändert werden.
Die Reagenzien diffundieren durch die Ölphase zu der wässrigen
Umgebung der Mikrokapsel. Vorzugsweise sind die Reagenzien mindestens
teilweise wasserlöslich,
sodass ein Teil davon von der Ölphase
in die wässrige
Umgebung der Mikrokapsel verteilt wird. Vorteilhafterweise sind
die Reagenzien im Wesentlichen in der Ölphase unlöslich. Die Reagenzien werden
vorzugsweise in die Ölphase
durch mechanisches Mischen, zum Beispiel Vortexen, gemischt.
-
Die
Reagenzien, die über
die Ölphase
zugegeben werden können,
schließen
Substrate, Pufferbestandteile, Faktoren und ähnliches ein. Insbesondere
kann der innere pH-Wert der Mikrokapseln in situ durch Zugeben von
sauren oder basischen Bestandteilen zu der Ölphase verändert werden.
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Die
Offenbarung betrifft darüber
hinaus ein Verfahren zur Herstellung eines Genprodukts, sobald ein genetisches
Element, welches das Genprodukt kodiert, durch das Verfahren der
Offenbarung sortiert wurde. Eindeutig kann das genetische Element
selbst direkt durch herkömmliche
Mittel, um das Genprodukt herzustellen, exprimiert werden. Jedoch
können
alternative Techniken eingesetzt werden, wie für den Fachmann offensichtlich
ist. Zum Beispiel kann die genetische Information, die in das Genprodukt
eingeschlossen ist, in einen geeigneten Expressionsvektor eingebaut
werden und von dort exprimiert werden.
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Die
Offenbarung beschreibt auch die Verwendung von herkömmlichen
Screening Techniken, um Verbindungen zu identifizieren, die in der
Lage sind, mit den Genprodukten zu interagieren, die in dem ersten
Aspekt der Offenbarung identifiziert wurden. In bevorzugten Ausführungsformen
wird die Nukleinsäure,
die das Genprodukt kodiert, in einen Vektor eingebaut und in geeignete
Wirtszellen eingeführt,
um transformierte Zelllinien herzustellen, die das Genprodukt exprimieren.
Die resultierenden Zelllinien können
anschließend
für reproduzierbare
qualitative und/oder quantitative Analyse der Wirkung/en von potenziellen
Arzneimitteln, welche die Funktion des Genprodukts beeinflussen,
hergestellt werden. Somit können
Zellen, die das Genprodukt exprimieren, für die Identifizierung von Verbindungen,
insbesondere Verbindungen mit geringem Molekulargewicht, welche
die Funktion des Genprodukts modulieren, eingesetzt werden. Somit
sind Wirtszellen, die das Genprodukt exprimieren, für das Screenen
von Arzneimitteln nützlich,
und es ist ein weiteres Ziel der vorliegenden Offenbarung, ein Verfahren
zum Identifizieren von Verbindungen bereitzustellen, welche die
Aktivität des
Genprodukts modulieren, das Verfahren umfasst das Exponieren von
Zellen, die heterologe DNA enthalten, die das Genprodukt kodiert,
wobei die Zellen das funktionelle Genprodukt herstellen, gegenüber mindestens
einer Verbindung oder Mischung von Verbindungen oder einem Signal,
dessen Fähigkeit,
die Aktivität
des Genprodukts zu modulieren, bestimmt werden soll, und danach
das Überwachen
der Zellen hinsichtlich Änderungen,
die durch die Modulation verursacht wurden. Ein solcher Assay erlaubt
die Identifizierung von Modulatoren, wie Agonisten, Antagonisten
und allosterischen Modulatoren des Genprodukts. So wie hier verwendet, betrifft
eine Verbindung oder ein Signal, welche/s die Aktivität des Genprodukts
moduliert, eine Verbindung, welche die Aktivität des Genprodukts in einer
solchen Weise verändert,
dass die Aktivität
des Genprodukts in der Anwesenheit der Verbindung oder des Signals
unterschiedlich ist (im Vergleich zu der Abwesenheit der Verbindung
oder des Signals).
-
Zell
basierte Screening Assays können
ausgestaltet werden, indem Zelllinien konstruiert werden, in denen
die Expression eines Reporter Proteins, d.h. eines einfach erreichbaren
Proteins, wie β-Galactosidase, Chloramphenicol
Acetyltransferase (CAT), grün
fluoreszierendes Protein (GFP) oder Luziferase von dem Genprodukt
abhängig
ist. Ein solcher Assay erlaubt den Nachweis von Verbindungen, die
direkt die Funktion des Genprodukts modulieren, wie Verbindungen,
die das Genprodukt antagonisieren, oder Verbindungen, die andere
zelluläre
Funktionen inhibieren oder verstärken,
die für
die Aktivität
des Genprodukts benötigt
werden.
-
Die
vorliegende Offenbarung stellt auch ein Verfahren bereit, um exogen
wirkende Genprodukt abhängige
Vorgänge,
die in Zellen stattfinden, zu beeinflussen. Wirtszellen, die das
rekombinante Genprodukt herstellen, z.B. Säugetierzellen, können mit
einer Testverbindung in Kontakt gebracht werden, und die modulierende/n
Wirkung/en davon können
anschließend
durch Vergleichen der Genprodukt vermittelten Antwort in der Anwesenheit
und Abwesenheit der Testverbindung oder die Genprodukt vermittelte
Antwort von Testzellen oder Kontrollzellen (d.h. Zellen, die das
Genprodukt nicht exprimieren) gegenüber der Anwesenheit der Verbindung
bewertet werden.
-
In
einem weiteren Aspekt betrifft die Offenbarung ein Verfahren zum
Optimieren eines Herstellungsverfahrens, das mindestens einen Schritt
einschließt,
der durch ein Polypeptid erleichtert wird. Zum Beispiel kann der
Schritt ein katalytischer Schritt sein, der durch ein Enzym erleichtert
wird. Somit stellt die Offenbarung ein Verfahren zum Herstellen
einer Verbindung oder Verbindungen bereit, umfassend die Schritte:
- (a) Bereitstellen eines Syntheseprotokolls,
indem mindestens ein Schritt durch ein Polypeptid erleichtert wird;
- (b) Herstellen genetischer Elemente, die Varianten des Polypeptids
kodieren, das diesen Schritt erleichtert, dessen Expression direkt
oder indirekt zu der Modifikation der optischen Eigenschaften der
genetischen Elemente führen
kann;
- (c) Aufteilen der genetischen Elemente in Mikrokapseln;
- (d) Exprimieren der genetischen Elemente, um ihre jeweiligen
Genprodukte innerhalb der Mikrokapseln herzustellen;
- (e) Sortieren der genetischen Elemente, die (ein) Polypeptid
Genprodukt/e mit der gewünschten
Aktivität unter
Verwendung der veränderten
optischen Eigenschaften des genetischen Elements herstellen; und
- (f) Herstellen der Verbindung oder der Verbindungen unter Verwendung
des Polypeptid Genprodukts, das in (g) identifiziert wurde, um den
relevanten Schritt in der Synthese zu erleichtern.
-
Mittels
der Offenbarung können
Enzyme, die in die Herstellung einer Verbindung eingeschlossen sind, durch
Selektion hinsichtlich optimaler Aktivität optimiert werden. Das Verfahren
schließt
die Herstellung von Varianten des zu screenenden Polypeptids ein,
die einer Polypeptid Bibliothek, auf die hier Bezug genommen wird,
gleichzustellen sind. Die Varianten können auf dieselbe Weise hergestellt
werden wie die Bibliotheken, die hier an anderer Stelle diskutiert
sind.
-
(B) SELEKTIONSVERFAHREN
-
Das
System kann konfiguriert werden, um hinsichtlich RNA, DNA oder Protein
Genprodukt Moleküle mit
katalytischer, regulatorischer oder Bindungsaktivität zu selektieren.
-
(i) SELEKTION HINSICHTLICH BINDUNG
-
Im
Fall der Selektion eines Genprodukts mit Affinität für einen spezifischen Liganden
kann das genetische Element mit dem Genprodukt in der Mikrokapsel über den
Liganden verknüpft
werden. Nur Genprodukte mit Affinität für den Liganden werden deshalb
an das genetische Element binden, und nur jene genetischen Elemente
mit dem über
den Liganden gebundenen Genprodukt werden die veränderten
optischen Eigenschaften annehmen, was es ihnen erlaubt, in einen
Selektionsschritt eingeschlossen zu werden. In dieser Ausführungsform
wird das genetische Element somit eine Nukleinsäure umfassen, die ein Genprodukt
kodiert, das mit einem Liganden für das Genprodukt verknüpft ist.
-
Die Änderung
in den optischen Eigenschaften des genetischen Elements nach Bindung
des Genprodukts an den Liganden kann in einer Vielzahl von Wegen
induziert werden, einschließlich:
- (1) Das Genprodukt selbst kann unterscheidbare
optische Eigenschaften aufweisen, zum Beispiel kann es fluoreszierend
(z.B. grün
fluoreszierendes Protein (Lorenz et al., 1991)) sein.
- (2) Die optischen Eigenschaften des Genprodukts können bei
der Bindung an den Liganden modifiziert werden, zum Beispiel wird
die Fluoreszenz des Genprodukts bei der Bindung gequenscht oder
erhöht
(Guixe et al., 1998; Qi und Grabowski, 1998).
- (3) Die optischen Eigenschaften des Liganden können bei
der Bindung des Genprodukts modifiziert werden, zum Beispiel wird
die Fluoreszenz des Liganden bei der Bindung gequenscht oder verstärkt (Voss, 1993;
Masui und Kuramitsu, 1998).
- (4) Die optischen Eigenschaften sowohl des Liganden als auch
des Genprodukts werden bei der Bindung modifiziert, zum Beispiel
kann es einen Fluoreszenz Resonanz Energietransfer (FREI) von dem
Liganden zu dem Genprodukt (oder vice versa) geben, was zur Emission
bei der "Akzeptor" Emissionswellenlänge führt, wenn
die Anregung bei der "Donor" Absorptionswellenlänge stattfindet
(Heim & Tsien,
1996; Mahajan et al., 1998; Miyawaki et al., 1997).
-
In
dieser Ausführungsform
ist es nicht notwendig für
die Bindung des Genprodukts an das genetische Element über den
Liganden, die Änderungen
in den optischen Eigenschaften direkt zu induzieren. All die selektierbaren
Genprodukte können
eine putative Bindungsdomäne
enthalten, die selektiert werden kann, und ein gemeinsam Merkmal – ein Tag.
Das genetische Element in jeder Mikrokapsel ist physikalisch mit
dem Liganden verknüpft.
Wenn das Genprodukt, das von dem genetischen Element hergestellt
wird, eine Affinität
für den
Liganden aufweist, wird es an ihn binden und es wird physikalisch
mit demselben genetischen Element verknüpft, das es kodiert, was dazu
führt,
dass das genetische Element "markiert" ist. Am Ende der
Reaktion werden alle Mikrokapseln vereinigt und alle genetischen
Elemente und Genprodukte zusammen in einer Umgebung gepoolt. Die genetischen
Elemente, die Genprodukte kodieren, welche die gewünschte Bindung
zeigen, können
durch Zugeben von Reagenzien ausgewählt werden, die spezifisch
mit dem "Tag" binden oder spezifisch
mit ihm interagieren und dadurch eine Änderung in den optischen Eigenschaften
des genetischen Elements induzieren, was ihr Sortieren erlaubt.
Zum Beispiel kann ein fluoreszent markierter Anti-"Tag" Antikörper oder
ein Anti-"Tag" Antikörper gefolgt
von einem zweiten fluoresezent markierten Antikörper, der an den ersten bindet,
verwendet werden.
-
In
einer alternativen Ausführungsform
können
die genetischen Elemente auf der Basis sortiert werden, dass das
Genprodukt, das den Liganden bindet, den Liganden nur zum Beispiel
vor weiteren Bindungspartnern schützt, die ansonsten die optischen
Eigenschaften des genetischen Elements modifizieren würden. In diesem
Fall würden
genetische Elemente mit nicht modifizierten optischen Eigenschaften
ausgewählt
werden.
-
In
einer alternativen Ausführungsform
stellt die Offenbarung ein Verfahren gemäß dem ersten Aspekt der Offenbarung
bereit, in dem in Schritt (b) die Genprodukte an genetische Elemente
binden, die sie kodieren. Die Genprodukte zusammen mit den angehefteten
genetischen Elementen werden anschließend als ein Ergebnis der Bindung
eines Liganden an Genprodukte mit der gewünschten Bindungsaktivität sortiert.
Zum Beispiel können
alle Genprodukte eine nicht variable Region enthalten, die kovalent
oder nicht kovalent an das genetische Element bindet, und eine zweite
Region, die verschiedenartig ist, um die gewünschte Bindungsaktivität zu erzeugen.
-
In
einer alternativen Ausführungsform
wird der Ligand für
das Genprodukt selbst durch das genetische Element kodiert und bindet
an das genetische Element. Anders gesagt, kodiert das genetische
Element zwei (oder tatsächlich
mehr) Genprodukte, von denen mindestens eines an das genetische
Element bindet, und die potenziell aneinander binden können. Nur
wenn die Genprodukte in der Mikrokapsel miteinander interagieren, wird
das genetische Element in einer Weise modifiziert, die schließlich zu
einer Änderung
in ihren optischen Eigenschaften führt, die es erlaubt, dass sie
sortiert werden. Diese Ausführungsform
wird zum Beispiel verwendet, um Genbibliotheken nach Genpaaren zu
durchsuchen, die Proteinpaare kodieren, die aneinander binden.
-
Die
Fluoreszenz kann durch die Verwendung der Tyramide Signal Amplification
(TSATM) Amplifikation erhöht werden,
um die genetischen Elemente fluoreszieren zu lassen. Dies schließt die Bindung
von Peroxidase (verknüpft
mit einem anderen Protein) an die genetischen Elemente und das Katalysieren
der Umsetzung von Fluoreszein-Tyramin in eine freie radikalische
Form ein, die dann (lokal) mit den genetischen Elementen reagiert.
Verfahren zum Durchführen
von TSA sind im Stand der Technik bekannt, und Kits sind kommerziell von
NEN erhältlich.
-
TSA
kann derart konfiguriert sein, dass es zu einem direkten Anstieg
in der Fluoreszenz des genetischen Elements führt, oder derart, dass ein
Ligand an das genetische Element angeheftet ist, der an ein zweites
fluoreszierendes Molekül
oder eine Sequenz von Molekülen,
von denen eines oder mehrere fluoreszierend ist/sind, gebunden ist.
-
(ii) SELEKTION HINSICHTLICH KATALYSE
-
Wenn
die Selektion hinsichtlich einer Katalyse stattfindet, kann das
genetische Element in jeder Mikrokapsel das Substrat der Reaktion
umfassen. Wenn das genetische Element ein Genprodukt kodiert, das
in der Lage ist als ein Katalysator zu wirken, wird das Genprodukt
die Umsetzung des Substrats in das Produkt katalysieren. Deshalb
ist am Ende der Reaktion das genetische Element physikalisch mit
dem Produkt der katalysierten Reaktion verknüpft.
-
Es
kann auch in einigen Fällen
wünschenswert
sein, dass das Substrat nicht ein Bestandteil des genetischen Elements
ist. In diesem Fall würde
das Substrat ein inaktives "Tag" enthalten, das einen
weiteren Schritt benötigt,
um es zu aktivieren, wie Fotoaktivierung (zum Beispiel eines "eingeschlossenen" Biotin Analogs,
(Sundberg et al., 1995; Pirrung und Huang, 1996)). Der zu selektierende
Katalysator setzt anschließend das
Substrat in das Produkt um. Das "Tag" wird anschließend aktiviert,
und das "markierte" Substrat und/oder das
Produkt, das durch ein Tag-bindendes Molekül (z.B. Avidin oder Streptavidin)
gebunden ist, wird mit der Nukleinsäure komplexiert. Das Verhältnis von
Substrat zu Produkt, das an die Nukleinsäure über das "Tag" angeheftet
ist, wird deshalb das Verhältnis
des Substrats zu dem Produkt in Lösung widerspiegeln.
-
Die
optischen Eigenschaften der genetischen Elemente mit angeheftetem
Produkt und welche die Genprodukte mit der gewünschten katalytischen Aktivität kodieren,
können
weiter modifiziert werden durch entweder:
- (1)
der Komplex aus Produkt-genetischem Element weist charakteristische
optische Eigenschaften auf, die in dem Komplex aus Substrat-genetischem
Element nicht gefunden werden, aufgrund von entweder;
- (a) das Substrat und das Produkt weisen verschiedene optische
Eigenschaften auf (viele fluorogene Enzymsubstrate sind kommerziell
erhältlich
(siehe zum Beispiel Haugland, 1996), einschließlich Substraten für Glucosidase,
Phosphatase, Peptidase und Protease (Craig et al., 1995; Huang et
al., 1992; Brynes et al., 1982; Jones et al., 1997; Matayoshi et
al. 1990; Wang et al., 1990)), oder
- (b) das Substrat und das Produkt weisen gleiche optische Eigenschaften
auf, aber nur das Produkt und nicht das Substrat bindet an oder
reagiert mit dem genetischen Element;
- (2) Zugeben von Reagenzien, die spezifisch an das Produkt binden
oder mit ihm reagieren und die dadurch eine Änderung in den optischen Eigenschaften
der genetischen Elemente induzieren, was ihr Sortieren erlaubt (diese
Reagenzien können
vor oder nach dem Aufbrechen der Mikrokapseln und dem Poolen der
genetischen Elemente zugegeben werden). Die Reagenzien:
- (a) binden spezifisch an oder reagieren spezifisch mit dem Produkt
und nicht mit dem Substrat, wenn sowohl das Substrat als auch das
Produkt an das genetische Element angeheftet sind, oder
- (b) wahlweise binden sowohl das Substrat als auch das Produkt
wenn nur das Produkt und nicht das Substrat an das genetische Element
binden oder mit ihm reagieren.
-
Die
gepoolten genetischen Elemente, die katalytische Moleküle kodieren,
können
anschließend
durch Auswählen
hinsichtlich der genetischen Elemente mit modifizierten optischen
Eigenschaften angereichert werden.
-
Eine
Alternative ist es, die Nukleinsäure
an einen Produkt spezifischen Antikörper (oder andere Produkt spezifische
Moleküle)
zu koppeln. In diesem Szenario ist das Substrat (oder eines der
Substrate) in jeder Mikrokapsel unverknüpft mit dem genetischen Element
anwesend, aber weist ein molekulares "Tag" (zum
Beispiel Biotin, DIG oder DNP oder eine fluoreszierende Gruppe)
auf. Wenn der auszuwählende
Katalysator das Substrat in das Produkt umsetzt, behält das Produkt
das "Tag" und wird anschließend in
der Mikrokapsel durch den Produkt spezifischen Antikörper eingefangen.
Auf diese Weise wird das genetische Element nur mit dem "Tag" assoziiert, wenn
es ein Enzym kodiert oder herstellt, das in der Lage ist, das Substrat
in das Produkt umzusetzen. Wenn alle Reaktionen gestoppt sind und
die Mikrokapseln vereinigt werden, sind die genetischen Elemente,
die aktive Enzyme kodieren, "markiert" und können bereits
die optischen Eigenschaften geändert haben,
wenn zum Beispiel das "Tag" eine fluoreszierende
Gruppe war. Alternativ dazu kann eine Änderung in den optischen Eigenschaften
von "markierten" Genen" durch Hinzufügen eines
fluoreszent markierten Liganden, der das "Tag" (zum
Beispiel fluoreszent markiertes Avidin/Streptavidin, ein Anti-"Tag" Antikörper der
fluoreszierend ist, oder ein nicht fluoreszenter Anti-"Tag" Antikörper, der
durch einen zweiten fluoreszent markierten Antikörper nachgewiesen werden kann)
induziert werden.
-
Alternativ
dazu kann die Selektion indirekt durchgeführt werden durch Koppeln einer
ersten Reaktion an nachfolgende Reaktionen, die in derselben Mikrokapsel
stattfinden. Es gibt zwei allgemeine Wege, wie dies durchgeführt werden
kann. In einer ersten Ausführungsform
wird das Produkt der ersten Reaktion mit einem Molekül umgesetzt
oder von einem Molekül
gebunden, das nicht mit dem Substrat der ersten Reaktion reagiert.
Eine zweite, gekoppelte Reaktion wird nur in der Anwesenheit des
Produkts der ersten Reaktion ablaufen. Ein genetisches Element,
das ein Genprodukt mit einer gewünschten
Aktivität
kodiert, kann anschließend unter
Verwendung der Eigenschaften des Produkts der zweiten Reaktion gereinigt werden,
um eine Änderung in
den optischen Eigenschaften des genetischen Elements, wie oben,
zu induzieren.
-
Alternativ
dazu kann das selektierte Produkt der Reaktion das Substrat oder
der Kofaktor für
eine zweite Enzym katalysierte Reaktion sein. Das Enzym, das die
zweite Reaktion katalysiert, kann entweder in situ in den Mikrokapseln
translatiert oder in die Reaktionsmischung vor der Mikroverkapselung
eingebaut werden. Nur wenn die erste Reaktion abläuft wird
das gekoppelte Enzym ein Produkt erzeugen, das verwendet werden kann,
um eine Änderung
in den optischen Eigenschaften des genetischen Elements, wie oben,
zu induzieren.
-
Dieses
Konzept des Koppelns kann erweitert werden, um mehrere Enzyme einzubauen,
wobei jedes als ein Substrat das Produkt der vorherigen Reaktion
verwendet. Dies erlaubt die Auswahl von Enzymen, die nicht mit einem
immobilisierten Substrat reagieren. Es kann auch derart ausgestaltet
werden, um eine gesteigerte Sensitivität durch Signalamplifikation
zu verleihen, falls ein Produkt einer Reaktion ein Katalysator oder ein
Kofaktor für
eine zweite Reaktion oder eine Reihe von Reaktionen ist, die zu
einem selektierbaren Produkt führen
(zum Beispiel siehe Johannsson und Bates, 1988; Johannsson, 1991).
Darüber
hinaus kann ein System mit einer Enzym Kaskade auf der Herstellung
eines Aktivators für
ein Enzym oder die Zerstörung
eines Enzym Inhibitors (siehe Mize et al., 1989) beruhen. Das Koppeln
weist auch den Vorteil auf, dass ein gemeinsames Selektionssystem
für eine
ganze Gruppe von Enzymen verwendet werden kann, die dasselbe Produkt
erzeugen und die Selektion von komplizierten chemischen Transformationen
erlauben, die nicht in einem einzelnen Schritt durchgeführt werden
können.
-
Ein
solches Verfahren zum Koppeln erlaubt somit die Evolution von neuen "metabolischen Wegen" in vitro in einer
schrittweisen Art, wobei zuerst ein Schritt selektiert und verbessert
wird und dann der nächste. Die
Selektionsstrategie beruht auf dem Endprodukt des Weges, sodass
alle früheren
Schritte unabhängig
oder nacheinander ohne ein neues Selektionssystem für jeden
Schritt der Reaktion aufsetzen zu müssen, evolviert werden können.
-
Anders
ausgedrückt
wird ein Verfahren zum Isolieren eines oder mehrerer genetischer
Elemente, das/die ein Genprodukt mit einer gewünschten katalytischen Aktivität kodiert/en
bereitgestellt, umfassend die Schritte:
- (1)
Exprimieren genetischer Elemente, um ihre jeweiligen Genprodukte
zu ergeben;
- (2) Zulassen, dass die Genprodukte die Umsetzung des Substrats
in ein Produkt katalysieren, das direkt selektierbar sein kann oder
nicht, in Übereinstimmung
mit der gewünschten
Aktivität;
- (3) wahlweise Koppeln der ersten Reaktion an eine oder mehrere
nachfolgende Reaktionen, wobei jede Reaktion durch das Produkt der
vorherigen Reaktionen moduliert wird, und was zu der Bildung des
selektierbaren Endprodukts führt;
- (4) Verknüpfen
des selektierbaren Produkts der Katalyse an die genetischen Elemente
durch entweder:
- (a) Koppeln eines Substrats an die genetischen Elemente in einer
solchen Weise, dass das Produkt mit den genetischen Elementen assoziiert
bleibt, oder
- (b) Umsetzen oder Binden des selektierbaren Produkts an die
genetischen Elemente mittels eines geeigneten molekularen "Tags", das an das Substrat
angeheftet ist, das an dem Produkt verbleibt, oder
- (c) Koppeln des selektierbaren Produkts (aber nicht des Substrats)
an die genetischen Elemente mittels einer Produkt spezifischen Reaktion
oder Interaktion mit dem Produkt; und
- (5) Selektieren des Produkts der Katalyse, zusammen mit dem
genetischen Element, an das es gebunden ist, entweder mittels seiner
charakteristischen optischen Eigenschaften oder durch Zugeben eines
Reagens, das spezifisch an das Produkt bindet oder mit ihm reagiert
und das dadurch eine Änderung
in den optischen Eigenschaften der genetischen Elemente induziert,
wobei die Schritte (1) bis (4) jedes genetischen Elements und des
jeweiligen Genprodukts in einer Mikrokapsel enthalten ist.
-
(iii) SELEKTION HINSICHTLICH ENZYM SUBSTRATSPEZIFITÄT/SELEKTIVITÄT
-
Genetische
Elemente, die Enzyme mit Substratspezifität oder Selektivität kodieren,
können
spezifisch angereichert werden, indem eine positive Selektion hinsichtlich
der Reaktion mit einem Substrat und eine negativen Selektion für die Reaktion
mit einem anderen Substrat durchgeführt wird. Ein solcher kombinierter
positiver und negativer Selektionsdruck sollte von großer Wichtigkeit
beim Isolieren regioselektiver und stereoselektiver Enzyme sein
(zum Beispiel Enzyme, die zwischen zwei Enantiomeren desselben Substrats
unterscheiden können).
Zum Beispiel werden zwei Substrate (z.B. zwei verschiedene Enantiomere)
jeweils mit verschiedenen Tags markiert (z.B. zwei verschiedene
Fluorophore), sodass die Tags an das genetische Element durch die
Enzym katalysierte Reaktion angeheftet werden. Wenn die zwei Tags
verschiedene optische Eigenschaften an das genetische Element verleihen,
kann die Substratspezifität
des Enzyms aus den optischen Eigenschaften des genetischen Elements
bestimmt werden, und jene genetischen Elemente, die Genprodukte mit
der falschen (oder keiner) Spezifität kodieren, werden verworfen.
Tags, die keine Änderung
in der optischen Aktivität
verleihen, können
ebenfalls verwendet werden, wenn Tag spezifische Liganden mit verschiedenen
optischen Eigenschaften zugegeben werden (z.B. Tag spezifische Antikörper, die
mit verschiedenen Fluorophoren markiert sind).
-
(iv) SELEKTION HINSICHTLICH REGULATION
-
Ein ähnliches
System kann verwendet werden, um hinsichtlich regulatorischen Eigenschaften
von Enzymen zu selektieren.
-
Im
Fall der Selektion hinsichtlich eines Regulator Moleküls, das
als ein Aktivator oder Inhibitor eines biochemischen Verfahrens
wirkt, können
die Bestandteile des biochemischen Verfahrens entweder in situ in jeder
Mikrokapsel translatiert werden, oder sie können in die Reaktionsmischung
vor der Mikroverkapselung eingeschlossen werden. Wenn das selektierte
genetische Element einen Aktivator kodieren soll, kann die Selektion
hinsichtlich des Produkts der regulierten Reaktion, wie oben im
Zusammenhang mit Katalyse beschrieben, durchgeführt werden. Wenn ein Inhibitor
gewünscht
ist, kann die Selektion hinsichtlich einer chemischen Eigenschaft,
die spezifisch für
das Substrat der regulierten Reaktion ist, durchgeführt werden.
-
Es
wird deshalb ein Verfahren zum Sortieren eines oder mehrerer genetischer
Elemente bereitgestellt, die für
ein Genprodukt kodieren, das eine gewünschte regulatorische Aktivität zeigt,
umfassend die Schritte:
- (1) Exprimieren genetischer
Elemente, um ihre jeweiligen Genprodukte zu ergeben;
- (2) Aktivieren oder Inhibieren einer biochemischen Reaktion
durch die Genprodukte oder der Sequenz der gekoppelten Reaktionen
in Übereinstimmung
mit der gewünschten
Aktivität
in einer solchen Weise, um die Bildung oder das Überleben eines selektierbaren
Moleküls
zu erlauben;
- (3) Verknüpfen
des selektierbaren Moleküls
an die genetischen Elemente entweder durch
- (a) das Vorhandensein des selektierbaren Moleküls oder
des Substrats, von dem es stammt, angeheftet an die genetischen
Elemente, oder
- (b) Reagieren oder Binden des selektierbaren Produkts an die
genetischen Elemente durch ein geeignetes molekulares "Tag", das an das Substrat
angeheftet ist, das an dem Produkt verbleibt, oder
- (c) Koppeln des Produkts der Katalyse (aber nicht des Substrats)
an die genetischen Elemente mittels einer Produkt spezifischen Reaktion
oder Interaktion mit dem Produkt;
- (4) Selektieren des selektierbaren Produkts, zusammen mit dem
genetischen Element, an das es gebunden ist, entweder mittels seiner
charakteristischen optischen Eigenschaften oder durch Zugeben von
Reagenzien, die spezifisch an das Produkt oder mit ihm reagieren,
die dadurch eine Änderung
in den optischen Eigenschaften des genetischen Elements induzieren,
wobei die Schritte (1) bis (3) jedes genetischen Elements und des
jeweiligen Genprodukts innerhalb einer Mikrokapsel enthalten sind.
-
(v) SELEKTION HINSICHTLICH OPTISCHER EIGENSCHAFTEN
DES GENPRODUKTS
-
Es
ist möglich,
nach inhärenten
optischen Eigenschaften von Genprodukten in Mikrokapseln zu selektieren,
das Genprodukt bindet zurück
an das genetische Element, zum Beispiel durch ein gemeinsames Element
des Genprodukts, das an einen Liganden bindet, der Teil des genetischen
Elements ist. Nach dem Poolen der genetischen Elemente können sie
anschließend
unter Verwendung der optischen Eigenschaften der zurückgebundenen
Genprodukte sortiert werden. Diese Ausführungsform kann zum Beispiel
verwendet werden, um Varianten des grünen fluoreszierenden Proteins
(GFP) zu selektieren (Cormack et al., 1996; Delagrave et al., 1995;
Ehrig et al., 1995), mit verbesserter Fluoreszenz und/oder neuen
Absorptions- und Emissionsspektren.
-
(vi) FLUSSSORTIEREN VON GENETISCHEN ELEMENTEN
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Offenbarung werden die genetischen Elemente durch Flusszytometrie
sortiert. Eine Vielzahl von optischen Eigenschaften kann verwendet
werden, um das Sortieren auszulösen,
einschließlich
Lichtstreuung (Kerker, 1983) und Fluoreszenzpolymerisation (Rolland
et al., 1985). In einer stark bevorzugten Ausführungsform wird der Unterschied
in optischen Eigenschaften der genetischen Elemente ein Unterschied
in der Fluoreszenz sein, und die genetischen Elemente werden unter
Verwendung eines Fluoreszenz aktivierten Sortiergeräts (Norman,
1980; Mackenzie und Pinder, 1986) oder einer ähnlichen Vorrichtung sortiert.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform umfasst das genetische
Element ein nicht fluoreszierendes, nicht magnetisches (z.B. Polystyrol)
oder paramagnetisches Mikrokügelchen
(siehe Formusek und Vetvicka, 1986), optimalerweise 0,6 bis 1,0 μm Durchmesser,
an das sowohl das Gen als auch die Gruppen angeheftet sind, die
in das Erzeugen eines fluoreszierenden Signals eingeschlossen sind:
- (1) die kommerziell erhältliche Fluoreszenz aktivierte
Zellsortierausstattung von etablierten Herstellern (z.B. Becton-Dickinson,
Coulter) erlaubt das Sortieren von bis zu 108 genetischen
Elementen (Ereignissen) pro Stunde;
- (2) das Fluoreszenzsignal aus jedem Kügelchen entspricht eng der
Zahl der fluoreszierenden Moleküle,
die an das Kügelchen
angeheftet sind. Gegenwärtig können so
wenige wie einige hundert fluoreszierende Moleküle pro Partikel quantitativ
nachgewiesen werden;
- (3) der weite dynamische Bereich der Fluoreszenzdetektoren (typischerweise
4 Log Einheiten) erlaubt eine leichte Anpassung der Stringenz des
Sortierverfahrens, wodurch die Rückgewinnung
der optimalen Zahl von genetischen Elementen aus dem Ausgangspool
erlaubt wird (die Schranken können
derart gesetzt werden, um die Kügelchen
mit kleinen Unterschieden in der Fluoreszenz zu trennen, oder nur
Kügelchen
mit großen
Unterschieden in der Fluoreszenz zu trennen, in Abhängigkeit
von der durchzuführenden
Selektion;
- (4) kommerziell erhältliche
Fluoreszenz aktivierte Zellsortierausstattung kann die gleichzeitige
Anregung bei bis zu zwei verschiedenen Wellenlängen durchführen und Fluoreszenz bei bis
zu vier verschiedenen Wellenlängen
(Shapiro, 1983) nachweisen, was es erlaubt, positive und negative
Selektionen gleichzeitig durch Überwachen
der Markierung des genetischen Elements mit zwei (oder mehr) verschiedenen
fluoreszierenden Markern durchzuführen, zum Beispiel, wenn zwei
alternative Substrate für
ein Enzym (z.B. zwei verschiedene Enantiomere) mit verschiedenen
fluoreszierenden Tags markiert sind, kann das genetische Element
mit verschiedenen Fluorophoren in Abhängigkeit von dem verwendeten
Substrat markiert werden, und nur Gene, die Enzyme mit Enantioselektivität werden
selektiert.
- (5) hoch einheitliche derivatisierte und nicht derivatisierte,
nicht magnetische und paramagnetische Mikropartikel (Kügelchen)
sind kommerziell aus vielen Quellen verfügbar (z.B. Sigma und Molecular
Probes) (Formusek und Vetvicka, 1986).
-
(vii) MEHRSTUFIGES VERFAHREN
-
Es
wird ebenfalls begrüßt, dass
es gemäß der vorliegenden
Offenbarung nicht notwendig ist für all die Verfahren der Transkription/Replikation
und/oder Translation und der Selektion, dass sie in einem Schritt
ablaufen, wobei all die Reaktionen in einer Mikrokapsel stattfinden.
Das Selektionsverfahren kann zwei oder mehr Schritte umfassen. Zuerst
kann die Transkription/Replikation und/oder Translation des genetischen
Elements aus einer Bibliothek von genetischen Elementen in einer
ersten Mikrokapsel stattfinden. Jedes Genprodukt wir anschließend mit
dem genetischen Element verknüpft,
das es kodiert (das in derselben Mikrokapsel vorliegt), zum Beispiel über einen
Genprodukt spezifischen Liganden, wie einen Antikörper. Die
Mikrokapsel wird anschließend
aufgebrochen, und die genetischen Elemente, die an ihre jeweiligen
Genprodukte angeheftet sind, werden wahlweise gereinigt. Alternativ
dazu können
die genetischen Elemente an ihre jeweiligen Genprodukte unter Verwendung
von Verfahren, die nicht auf Verkapselung beruhen, angeheftet werden.
Zum Beispiel Phagen Display (Smith, G. P., 1985), Polysemen Display
(Mattheakkis et al., 1994), RNA-Peptid Fusion (Roberts und Szostak,
1997) oder lac Repressor Peptid Fusion (Cull et al., 1992).
-
In
einem zweiten Schritt des Verfahrens wird jedes genetische Element,
das an sein Genprodukt angeheftet ist, in eine zweite Mikrokapsel
gegeben, die Bestandteile der Reaktion, die selektiert werden soll,
enthält.
Diese Reaktion wird anschließend
initiiert. Nach Abschluss der Reaktionen werden die Mikrokapseln
wiederum aufgebrochen, und die modifizierten genetischen Elemente
werden selektriert. Im Fall von komplizierten mehrstufigen Reaktionen,
in die viele einzelne Bestandteile und Reaktionsschritte eingeschlossen
sind, können
einer oder mehrere zwischengelagerte Schritte zwischen dem Anfangsschritt
der Bildung und dem Verknüpfen
des Genprodukts mit dem genetischen Element, und dem Endschritt
des Erzeugens einer selektierbaren Änderung in dem genetischen
Element durchgeführt
werden.
-
Falls
notwendig kann die Freisetzung des Genprodukts von dem genetischen
Element innerhalb der zweiten Mikrokapsel auf eine Vielzahl von
Weisen erreicht werden, einschließlich spezifischer Kompetition durch
ein Produkt mit niedrigem Molekulargewicht hinsichtlich der Bindungsstelle
oder Spaltung einer Linkerregion. welche die Bindungsdomäne des Genprodukts
begleitet, von der katalytischen Domäne, entweder enzymatisch (unter
Verwendung spezifischer Proteasen) oder autokatalytisch (unter Verwendung
einer Integrin Domäne).
-
(viii) SELEKTION DURCH AKTIVIERUNG VON
REPORTER GENEXPRESSION IN SITU
-
Das
System kann derart konfiguriert werden, dass die gewünschte Bindung,
katalytische oder regulatorische Aktivität, die durch ein genetisches
Element kodiert wird, direkt oder indirekt zu der Aktivierung der Expression
eines "Reportergens" führt, das
in allen Mikrokapseln anwesend ist. Nur Genprodukte mit der gewünschten
Aktivität
aktivieren die Expression des Reportergens. Die Aktivität, die aus
der Reporter Genexpression resultiert, erlaubt die Selektion des
genetischen Elements (oder des Abschnitts, der es enthält), durch irgendeines
der hier beschriebenen Verfahren.
-
Zum
Beispiel kann die Aktivierung des Reportergens das Ergebnis einer
Bindungsaktivität
des Genprodukts in einer Weise analog zu dem "Two Hybrid System" (Fields und Song, 1989) sein. Die Aktivierung kann
auch von dem Produkt einer Reaktion resultieren, die durch ein gewünschtes
Genprodukt katalysiert ist. Zum Beispiel kann das Reaktionsprodukt
ein transkriptioneller Induktor des Reportergens sein. Zum Beispiel kann
Arabinose verwendet werden, um die Transkription von dem araBAD
Promotor zu induzieren. Die Aktivität des gewünschten Genprodukts kann auch
zu der Modifikation eines Transkriptionsfaktors führen, was
zu der Expression des Reportergens führt. Wenn das gewünschte Genprodukt
zum Beispiel eine Kinase oder Phosphatase ist, kann die Phosphorylierung
oder Dephosphorylierung eines Transkriptionsfaktors zur Aktivierung
der Reporter Genexpression führen.
-
(ix) AMPLIFIKATION
-
Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Offenbarung umfasst das Verfahren
den weiteren Schritt des Amplifizierens der genetischen Elemente.
Die selektive Amplifikation kann als ein Mittel verwendet werden,
um hinsichtlich genetischer Elemente, die ein gewünschtes
Genprodukt kodieren, anzureichern.
-
In
all den obigen Konfigurationen kann das genetische Material, das
in den genetischen Elementen umfasst ist, amplifiziert werden, und
das Verfahren kann in wiederkehrenden Schritten wiederholt werden.
Die Amplifikation kann durch die Polymerase Kettenreaktion (Saiki
et al., 1988) oder durch die Verwendung einer Vielzahl von anderen
Gen Amplifikationstechniken einschließlich; Qβ Replikase Amplifikation (Cahill,
Foster und Mahan, 1991; Chetverin und Spirin, 1995; Katanaev, Kurnasov
und Spirin, 1995); die Ligase Kettenreaktion (LCR) (Landegren et
al., 1988; Barany, 1991); das self-sustained Sequenz Replikationssystem
(Fahy, Kwoh und Gingeras, 1991) und Strang Verlagerungsamplifikation
(engl.: strand displacement amplification) (Walker et al., 1992)
durchgeführt
werden.
-
Verschiedene
Aspekte und Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung und der vorliegenden Offenbarung sind
in den folgenden Beispielen dargestellt.
-
Alle
im Text genannten Dokumente sind durch Bezugnahme eingeschlossen.
-
BEISPIELE
-
Beispiel 1.
-
Enzyme
können
von Genen in Lösung
und Genen, die an paramagnetische Kügelchen angeheftet sind, mit
identischer Wirksamkeit exprimiert werden.
-
Ein
Formt für
die Selektion von genetischen Elementen unter Verwendung einer Änderung
in ihren optischen Eigenschaften ist eines, bei dem das genetische
Element ein Mikrokügelchen
umfasst, an welches das Gen angeheftet ist. Hier wird gezeigt, wie
ein Gen für
ein Enzym (E. coli Dihydrofolat Reduktase) mit einem paramagnetischen
Kügelchen
verknüpft
werden kann und in vitro genauso wirksam wie in Lösung translatiert wird.
-
Das
E. coli folA Gen, das Dihydrofolat Reduktase (DHFR) kodiert, wird
unter Verwendung der Oligonukleotide EDHFRFo und EDHFRBa PCR amplifiziert.
Diese DNA wird anschließend
in den pGEM-4Z Vektor (Promega) kloniert, der mit HindIII und KpnI
unterhalb des lac Promotors und des T7 RNA Polymerase Promotors
gespalten wird. Das Oligonukleotid EDHFRBa hängt die wirksame Phagen T7
Gen 10 Translationsstartstelle oberhalb des DHFR Startcodons an.
-
Die
DNA Sequenzierung identifiziert einen Klon, der die korrekte Nukleotidsequenz
aufweist. In Bakterien, die mit diesem Klon (pGEM-folA) transformiert
werden, wird gefunden, dass sie aktives DHFR (getrieben von dem
lac Promotor) überexprimieren,
wenn sie mit IPTG induziert werden.
-
Das
folA Gen in dem pGEM-folA Plasmid wird anschließend PCR amplifiziert unter
Verwendung der Primer folA-FW und folA-BW, das resultierende DNA
Fragment wird mit HindIII und XhoI gespalten und in den HindIII/XhoI
gespaltenen pET23a Expressionsvektor (Novagen) subkloniert, um das
Konstrukt pET23a/folA zu ergeben. Die Sequenz des PCR amplifizierten
folA Gens wurde durch Sequenzieren verifiziert.
-
pET23a/folA
wurde weiter mit den 5'-biotinylierten
Primern pETfor.b und pETrev.b amplifiziert und durch Einschließen von
10 μCi α35S-dATP
(Amersham Pharmacia Biotech, U. K.) in den PCR Mix radioaktiv markiert.
Das resultierende 1765 bp doppelt biotinylierte Fragment T7-folA
wurde unter Verwendung eines Qiagen Kits gelgereinigt und spektrofotometrisch
quantifiziert. Die spezifische Aktivität des Produkts betrug 210000
CPM/pmol T7-folA DNA, wie durch den Beckman LS6000SC Szintillationszähler gemessen
wurde. Es wurden 10 nM und 1 nM Verdünnungen dieser DNA in 1 mg/ml
HindIII gespaltener Lambda DNA hergestellt, um eine nicht spezifische
Bindung an das Plastik zu eliminieren. Dieses PCR Fragment wurde
daran anschließend
verwendet, um ein prokaryotisches in vitro gekoppeltes Transkriptions/Translationssystem
zu programmieren, das für
lineare Matrizen entwickelt wurde (Lesley, Brow und Burgess, 1991).
Eine kommerzielle Präparation
dieses Systems wird verwendet (E. coli S30 Extrakt System für lineare
Matrizen; Promega), das mit T7 RNA Polymerase (103 Einheiten)
ergänzt
wurde.
-
Das
DNA Fragment ist an Streptavidin-paramagnetische Kügelchen
(0,74 μm
Durchmesser Sera-Mag Kügelchen,
Biotin Bindungskapazität
46 nmol/mg, Sera dyn, USA), die teilweise mit biotinyliertem Protein
A (Sigma) vorbeschichtet wurden, gebunden 2 μl 80 μM biotinyliertes Protein A wird
zu 100 μl
(1 mg) Kügelchen zugegeben,
bei Raumtemperatur für
1 Stunde gebunden, einmal gewaschen und für 1 Stunde bei Raumtemperatur
mit Kaninchen IgG (10 μl
1 mg/ml Antikörper
pro 1 mg Kügelchen
in TBS/0,1% Tween 20 (TEST)) beschichtet. Die Kügelchen wurden anschließend zweimal
mit TBS/T gewaschen, bevor radioaktiv markierte biotinylierte T7-folA
DNA zugegeben wurde und für
1 Stunde bei Raumtemperatur gebunden wurde. Die Menge an gebundener
T7-folA DNA wurde durch Zählen
der Radioaktivität,
die an ein Aliquot der Kügelchen
gebunden war, berechnet. ~50% der Gesamt DNA war gebunden.
-
DNA
Fragmente, die an Kügelchen
gebunden waren oder ungebundenes DNA Fragment wurde direkt zu dem
S30 Extrakt System zugegeben. Die Reaktionen wurden für 2 Stunden
bei 37°C
inkubiert.
-
Die
Dihydrofolat Reduktaseaktivität
wird durch spektrofotometrisches Überwachen der Oxidation von NADPH
zu NADP bei 340 nm über
10 Minuten Zeitverlauf, wie von Williams et al., 1979; Ma et al.,
1993 beschrieben, untersucht. 2 μl
jeder gequenschten in vitro Translationsreaktion wird zu 150 μl Puffer
A (100 mM Imidazol, pH 7,0, 10 mM β-Mercaptoethanol) und 20 μl 1 mM NADPH
zugegeben. 20 μl
Dihydrofolat (1 mM) (H2F) wird nach 1 Minute
zugegeben, und die Reaktion wird bei 340 nm unter Verwendung eines
ThermoMax Mikroplatten Lesegeräts
(Molecular Devices) überwacht.
Die Aktivität
wird durch Anfangsgeschwindigkeiten unter So >> KM Bedingungen (υmax) berechnet.
-
Es
gibt keinen signifikanten Unterschied in der Menge von aktiver gebildeter
DHFR wenn die DNA frei ist oder über
terminale Biotine an ein Streptavidin beschichtetes Kügelchen
angeheftet ist (siehe 1).
-
Beispiel 2.
-
Ein
fluoreszierendes Protein (GFP) kann in vitro von Genen translatiert
werden, die an einzelne Mikrokügelchen
angeheftet sind, die in dem wässrigen Abschnitt
einer Wasser-in-Öl
Emulsion verkapselt sind, und das translatierte Genprodukt wird
an die Mikrokügelchen
zurückgebunden,
was sie fluoreszieren lässt.
-
Ein
Format für
die Selektion von genetischen Elementen ist, wo das genetische Element
ein Gen umfasst, das an ein Mikrokügelchen angeheftet ist, und
das Produkt wird an das Mirokügelchen
innerhalb der Mikrokapsel zurückgebunden,
was direkt oder indirekt zu einer Veränderung in den optischen Eigenschaften
des Mikrokügelchens
führt,
was es ihm erlaubt, sortiert zu werden.
-
Hier
wird gezeigt, dass ein fluroeszierendes Protein (grün fluoreszierendes
Protein oder GFP) in vitro von Genen transkribiert und translatiert
werden kann, die an einzelne Mikrokügelchen angeheftet sind, die
in den wässrigen
Abschnitten einer Wasser-in-Öl
Emulsion verkapselt sind, und das translatierte Genprodukt wird
an die Mikrokügelchen
zurückgebunden,
was sie fluoreszieren lässt.
-
Das
GFP in dem pBS/GFP6 Plasmid (Siemering et al, 1996) wurde PCR amplifiziert
unter Verwendung der Primer GFP-FW und GFP-BW, das resultierende
DNA Fragment wurde mit HindIII und XhoI gespalten und in den HindIII/XhoI
gespaltenen pET23a Expressionsvektor (Novagen) subkloniert, um das
Konstrukt pET23a/GFP zu ergeben. Die Sequenz des PCR amplifizierten
GFP Gens wurde durch Sequenzieren verifiziert. pET23a/GFP wurde
weiter mit den 5'-biotinylierten
Primern pETfor.b und pETrev.b amplifiziert. Das resultierende 2038
bp doppelt biotinylierte Fragment T7-GFP wurde gelgereinigt unter
Verwendung eines Qiagen Kits und spektrofotometrisch quantifiziert.
Es wurden 10 nM und 1 nM Verdünnungen
dieser DNA in 1 mg/ml HindIII gespaltener Lambda DNA hergestellt,
um unspezifische Bindung an das Plastik zu eliminieren. Dieses PCR
Fragment wurde anschließend
verwendet, um ein prokaryontes in vitro gekoppeltes Transkriptions/Translationssystem
zu programmieren, das für
lineare Matrizen ausgestaltet war (Lesley, Brow und Burgess, 1991).
Eine kommerzielle Präparation
dieses Systems wird verwendet (E. coli S30 Extrakt System für lineare
Matrizen; Promega), das mit T7 RNA Polymerase (103 Einheiten)
ergänzt
wurde.
-
Als
eine Kontrolle wurde ein biotinyliertes 1765 bp DNA Fragment T7-folA
(synthetisiert durch PCR wie in Beispiel 1) verwendet, um die Synthese
des nicht fluoreszierenden Proteins DHFR zu programmieren.
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150 μl ProActive
Streptavidin beschichtete paramagnetische Kügelchen (Bangs Laborstories,
2 × 107 Kügelchen/μl) wurden
in 5 mM Tris 7,4/1 M NaCl/0,1% Tween 20 suspendiert und in drei
Aliquots von 50 μl aufgeteilt.
0,5 μl 0,2 μM DNA (T7-folA
oder T7-GFP) wurde zu jedem Aliquot der Kügelchen zugegeben, bei 43°C für 15 min
inkubiert, dreimal in 25 mM NaH2PO4, 125 mM NaCl, 0,1% Tween 20, pH 7,0 (PBS/0,1% Tween
20) gewaschen, in 40 μl
TBST resuspendiert, und 10 μl
80 μM biotinyliertes
Protein A (Sigma) wurde zugegeben (um eine Endkonzentration von
15 μM zu
ergeben). Nach Inkubation für
30 Minuten bei Raumtemperatur wurden die Kügelchen dreimal in PBS/0,1%
Tween 20 gewaschen und in 20 μl
1:10 Verdünnung
Kaninchen Anti-GFP polyklonalem Antikörper (Clontech) oder 1 mg/ml
nicht immunisiertem Kaninchen IgG (Sigma) resuspendiert. Nach Inkubation
für 30
Minuten bei Raumtemperatur wurde die Kügelchen dreimal in PBS/0,1%
Tween 20 gewaschen und in 15 μl
des S30 Prämix
aus einem E. coli S30 Extrakt System für lineare Matrizen (Promega)
resuspendiert, für
eine Minute in einem Beschallungsbad sonifiziert, anschließend wurde der
Rest der S30 in vitro Translationsmischung zugegeben (auf Eis) und
mit T7 RNA Polymerase (103 Einheiten) ergänzt.
-
Die
50 μl eiskalten
in vitro Translationsreaktionen wurden schrittweise (in 5 Aliquots
10 μl über ~2 Minuten)
zu 0,95 ml eiskalter Ölphase
(frisch hergestellt durch Lösen
von 4,5% (v/v) Span 80 (Fluka) in Mineralöl (Sigma, #M-5904), gefolgt
von 0,5% (v/v) Tween 80 (SigmaUltra; #P-8074) in ein 5 ml Costar
Biofreeze Gefäß (#2051))
zugegeben, während
mit einem magnetischen Rührtisch
gerührt
wurde (8 × 3
mm mit einem Drehring; Scientific Industries International, Loughborough,
UK). Das Rühren
(bei 1150 rpm) wurde für
weitere 3 Minuten auf Eis fortgesetzt. Die Reaktionen wurden anschließend 3 h
bei 32°C
inkubiert.
-
2 μl der Emulsion
wurden auf einem Mikroskop Objektträger unter einem 13 mm runden
Deckgläschen verteilt
und unter Verwendung eines 20 × Neofluar
Objektivs auf einem Axioplan Mikroskop (Zeiss) sichtbar gemacht,
das mit einer RTEA CCD-1300-Y
CCD Kamera (Princeton Instruments) ausgestattet war. Es wurden Standard
Anregungs- und Emissionsfilter für
Fluoreszein verwendet, und die Bilder wurden mit IPLab Software verarbeitet.
-
Wie
in 2 gesehen werden kann, ist das GFP, das von Genen
translatiert wurde, die an einzelne Mikrokügelchen angeheftet waren, die
in dem wässrigen
Abschitt der Emulsionen verkapselt sind, an die Mikrokügelchen
in situ gebunden, wenn die Mikrokügelchen mit einem Anti-GFP
Antikörper
beschichtet sind. Diese Bindung wird als Konzentration der Fluoreszenz
auf den Kügelchen
durch Epifluoreszenz Mikroskopie beobachtet. Es wird keine Fluoreszenz
der Kügelchen
beobachtet, wenn entweder das GFP Gen oder der Anti-GFP Antikörper fehlen.
-
Beispiel 3.
-
Ein
fluoreszierendes Protein (GFP) kann in vitro von Genen translatiert
werden, die an einzelne Mikrokügelchen
angeheftet sind, die in wässrigen
Abschnitten einer Wasser-in-Öl
Emulsion verkapselt sind, das translatierte Genprodukt wird an die
Mikrokügelchen
zurückgebunden,
und die erhöhte
Fluoreszenz der Mikrokügelchen
wird durch Flusszytometrie nachgewiesen.
-
150 μl Streptavidin
beschichtete Polystyrol Kügelchen
(Durchmesser 1 μM;
Bangs Laborstories, 2 × 107 Kügelchen/μl) wurden
in 5 mM Tris 7,4/1 M NaCl/0,1% Tween 20 suspendiert und in drei
Aliquots à 50 μl aufgeteilt.
0,5 μl 0,2 μM DNA (T7-folA
oder T7-GFP) wurden zu jedem Aliquot der Kügelchen zugegeben, bei 43°C für 15 min
inkubiert, dreimal in 25 mM NaH2PO4, 125 mM NaCl, 0,1% Tween 20, pH 7,0 (PBS/0,1% Tween
20) gewaschen, in 40 μl
TBST resuspendiert, und 10 μl
80 μM biotinyliertes
Protein A (Sigma) wurden zugegeben (um eine Endkonzentration von
15 μM zu
ergeben). Nach Inkubation für
30 Minuten bei Raumtemperatur wurden die Kügelchen dreimal in PBS/0,1%
Tween 20 gewaschen und in 20 μl
1:10 Verdünnung
Kaninchen Anti-GFP polyklonalem Antikörper (Clontech) oder 1 mg/ml
nicht immunisiertem Kaninchen IgG (Sigma) resuspendiert. Nach Inkubation
für 30
Minuten bei Raumtemperatur wurde die Kügelchen dreimal in PBS/0,1%
Tween 20 gewaschen und in 15 μl
S30 Prämix
aus einem E. coli S30 Extrakt System für lineare Matrizen (Promega)
resuspendiert, für
eine Minute in einem Beschallungsbad sonifiziert, anschließend wurde der
Rest der S30 in vitro Translationsmischung zugegeben (auf Eis) und
mit T7 RNA Polymerase (103 Einheiten) ergänzt. Die
50 μl eiskalten
in vitro Translationsreaktionen wurden schrittweise (in 5 Aliquots à 10 μl über ~2 Minuten)
zu 0,95 ml eiskalter Ölphase
(frisch hergestellt durch Lösen
von 4,5% (v/v) Span 80 (Fluka) in Mineralöl (Sigma, #M-5904), gefolgt
von 0,5% (v/v) Tween 80 (SigmaUltra; #P-8074) in einem 5 ml Costar
Biofreeze Gefäß (#2051))
zugegeben, während
mit einem magnetischen Rührfisch
gerührt
wurde (8 × 3
mm mit einem Drehring; Scientific Industries International, Loughborough,
UK). Das Rühren
(bei 1150 rpm) wurde für weitere
3 Minuten auf Eis fortgesetzt. Die Reaktionen wurden anschließend 3 h
bei 32°C
inkubiert. Um die Reaktionsmischungen zurückzugewinnen wurden die Emulsionen
bei 3000 g für
5 Minuten zentrifugiert, und die Ölphase wurde entfernt, was
die konzentrierte (aber immer noch intakte) Emulsion am Boden des
Gefäßes zurückließ. PBS und
2 ml Wasser gesättigter
Ether wurden zugegeben, und die Mischung wurde gevortext, kurz zentrifugiert,
und die Etherphase wurde entfernt. Die Kügelchen wurden zweimal mit
PBS gewaschen und schließlich
zu 108 Kügelchen/ml
in PBS resuspendiert. 104 Kügelchen
wurden unter Verwendung eines FACScalibur Flusszytometers (Becton
Dickinson) unter Verwendung einer Anregung bei 488 nm und eines
Fluoreszein Emissionsfilters analysiert. Das GFP, das von Genen
translatiert wurde, die an einzelne Mikrokügelchen angeheftet waren, die
in den wässrigen
Abschnitten der Emulsionen verkapselt waren, ist an die Mikrokügelchen
in situ gebunden, wenn die Mikrokügelchen mit einem Anti-GFP
Antikörper
beschichtet werden. Die Bindung von GFP an die Mikrokügelchen
lässt diese
fluoreszieren (2), und jene Kügelchen
mit gebundenem GFP können
eindeutig von jenen, die dies nicht tun, durch Flusszytometrie unterschieden
werden (3).
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Beispiel 4
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Das
Produkt einer Enzym katalysierten Reaktion kann auf paramagnetischen
Kügelchen
gefangen werden, und Kügelchen,
die mit Produkt derivatisiert sind, können durch Flusszytometrie
identifiziert werden.
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Es
wurde eine Reaktion, die durch das Enzym humane Glutathion S-Transferase
M2-2 (GST M2-2) kataysiert wird, durchgeführt, um ein biotinyliertes
Produkt zu erzeugen (4). Die beiden verwendeten
Substrate waren 1-Chlor-2,4-dinitrobenzol
(CDNB; Sigma) und reduziertes biotinyliertes Glutathion (Biotin-GSH). Das erzeugte
Produkt (Biotin-GS-DNP) weist Biotin an dem einen Ende auf, um ein
Koppeln an Streptavidin beschichtete paramagnetische Mikropartikel
zu erlauben, und eine 2,4-Dinitrophenol (DNP) Gruppe, die von einem
Anti-DNP Antikörper
gebunden werden kann.
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Biotin-GSH
wurde synthetisiert durch Zugeben von 100 mg Biotinamidocaproat
N-Hydroxysuccinimidester
(Biotin-NHS; Sigma) in 1 ml DMF zu einer Lösung aus oxidiertem Glutathion
(Fluka) in 1 ml Wasser, 30 μl
12,5 N NaOH plus 1 ml DMF. Das Biotin-NHS wurde auf Eis in 100 μl Aliquots über 20 Minuten
zugegeben. Der pH-Wert wurde anschließend auf 7,0 mit 1 N NaOH eingestellt.
Das Sirup ähnliche
Präzipitat,
das sich während
der Reaktion bildete, wurde durch Erwärmen bei Raumtemperatur, Vortexen
und Zugeben von 300 μl
Wasser gelöst.
Das Rühren
wurde für
2 Stunden bei Raumtemperatur fortgesetzt, der pH-Wert wurde auf 7,0
durch Zugeben von 1 N NaOH und Rühren über Nacht
bei Raumtemperatur zurückgebracht.
NaOH wurde anschließend
verwendet, um den pH-Wert auf 7,5 zurückzubringen, die Reaktion wurde
für weitere
30 Minuten bei Raumtemperatur gerührt und anschließend weitere
30 Minuten nach dem Zugeben von 500 μl 1 M DTT inkubiert. Die Lösungsmittel
wurden unter Vakuum verdampft, und das Produkt wurde durch reverse
Phase HPLC unter Verwendung einer C8 Säule und eines Gradienten aus
10–40%
Acetonitril, 0,1% TFA gereinigt. Biotin-GS-DNP wurde enzymatisch
in einer 100 μl
Reaktion mit 1 μg
gereinigtem rekombinanten GST M2-2, 500 μM CDNB und 200 μM Biotin-GSH
in 0,1 M KH2PO4,
1 mM EDTA, pH 6,5 synthetisiert. Die Inkubation erfolgte für 1 Stunde
bei 25°C.
Die Reaktion fand im Wesentlichen bis zur Vollständigkeit statt, wie durch das Überwachen
des Anstiegs in der Absorption bei 340 nm bewertet wurde. Kontrollreaktionen
wurden ebenfalls durchgeführt
1) ohne GST, 2) ohne CDNB, und 3) ohne Biotin-GSH. Die Reaktionen
wurden 200-fach in 5 mM Tris-HCl, 0,5 mM EDTA, 1,0 NaCl, pH 7,4
(B/W Puffer) verdünnt
(was eine Endkonzentration von 1 μM
Biotin ergab). 50 ml der verdünnten
Reaktionen wurden mit 50 μl
B/W Puffer mit 29,3 μg
(108 Mikropartikeln) 0,737 μm Durchmesser
Sera-MagTM Streptavidin beschichteten magnetischen
Mikropartikeln (MG-SA; Seradyn) gemischt und 1 Stunde bei Raumtemperatur
inkubiert. Die Mikropartikel wurden in einer Mikrotiterplatte (Falcon 3911)
unter Verwendung eines Magneten (Dynal MPC-96) getrennt und dreimal
mit 10 mM Tris-HCl, 1 mM EDTA, 2,0 M NaCl, pH 7,4 (2 × B/W Puffer),
anschließend
zweimal mit PBS, 0,1% Tween 20 gewaschen. Die Mikropartikel wurden
in einer 1:2500 Verdünnung
des Maus Anti-Dinitrophenol monoklonalen Antikörpers SPE 21-11 (eine Gabe
von Prof. Zelig Eshhar) in PBS/0,1% Tween 20 resuspendiert und 45
Minuten bei Raumtemperatur inkubiert. Die Mikropartikel wurden anschließend dreimal
in PBS/0,1% Tween 20 gewaschen, in PBS/0,1% Tween 20 enthaltend
15 μg/ml
Fluoreszein (FITC)-konjugiertes F(ab')2 Fragment
Ziege Anti-Maus IgG, F(ab')2 Fragment (Jackson; 115-096-006) resuspendiert
und 30 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert. Die Mikropartikel wurden
viermal in PBS/0,1% Tween 20 gewaschen, in 1 ml PBS/0,1% Tween 20
resuspendiert, und 2 × 105 Mikropartikel wurden unter Verwendung eines
FACScan Flusszytometers (Becton Dickinson) analysiert. Wie aus 5 gesehen
werden kann, gibt es keinen Unterschied in der Verteilung der Fluoreszenzintensität der Kügelchen
aus allen drei Kontrollreaktionen (ohne GST, ohne CDNB und ohne
Biotin-GSH), wobei die Hauptfluoreszenz ~3 beträgt. Im Gegensatz dazu weisen
die Kügelchen
aus der Enzym katalysierten Reaktion eine Hauptfluoreszenz von 34,
mehr als 10-fach höher
auf. Tatsächlich
liegen unter Verwendung der gezeigten Schranke (5)
81,1% der Kügelchen
aus der Enzym katalysierten Reaktion (und die mit dem biotinylierten
Produkt beschichtet sind) in der Schranke, wohingegen in den Kontrollreaktionen
nicht mehr als 0,06% der Kügelchen
in der Schranke liegen. Somit können
Kügelchen,
die mit dem Produkt der GST katalysierten Reaktion beschichtet sind,
einfach von jenen, die es nicht sind, aussortiert werden.
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Beispiel 5.
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Glutathion
S-Transferase M2-2 (GST M2-2) wird als ein Substrat eingeschlossenes
biotinyliertes Glutathion verwendet, und das erzeugte eingeschlossene
biotinylierte Produkt kann anschließend durch UV Bestrahlung freigesetzt,
auf Avidin-beschichteten Kügelchen
gefangen und durch Flusszytometrie nachgewiesen werden.
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Die
Synthese von eingeschlossenem Biotin (5) und seinen Derivaten (7)
beruhte auf den veröffentlichten
Protokollen (Pirrung & Huang,
1996; Sundberg et al. 1995). Jedoch wurden signifikante Modifikationen
an diesen Protokollen in mehreren Schritten der Synthese durchgeführt, wie
im Folgenden beschrieben.
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Biotinmethylester
(3, Biotin-OMe) wurde im Wesentlichen hergestellt wie in Sundberg
et al. (1995) (siehe 6) beschrieben:
Methylnitropiperonylalkohol
(1, MeNPOH). 3',4-(Methylendioxy)-6'-nitroacetophenon (Lancaster; 6,2 g,
29,6 mmol) wurde in einer Mischung aus THF (100 ml) und Ethanol
(100 ml) gelöst.
Natriumborhydrid (1,12 g, 29,6 mmol) wurde zugegeben, und die Lösung wurde
für 3 Stunden
bei Raumtemperatur gerührt.
TLC (auf Silikat beschichteten Platten; Lösungsmittel – 3% Methanol
in DCM) zeigte die vollständige
Umsetzung des Ausgangsmaterials (Rf = 0,8) in den Alkohol (Rf =
0,6) an. Salzsäure
(1 N) wurde langsam zugegeben, bis die Entwicklung von Wasserstoff
stoppte und die Lösungsmittel
unter Vakuum verdampften. Der zurückbleibende Feststoff wurde
in DCM (500 ml) gelöst
und mit Salzlösung
(40 ml) gewaschen. Die organische Phase wurde getrocknet (über MgSO4) und das Lösungsmittel unter Vakuum entfernt.
Die Rekristallisation aus heißem
DCM und Hexan ergab 6,1 g von 1 (ein gelber kristalliner Feststoff).
-
O-Methylnitropiperonyl-carbonylimidazol
(2, MeNPO-CO-Im)
-
Methylnitropiperonylalkohol
(1,69 g, 8 mmol) wurde (in mehreren Portionen während 20 Minuten) zu einer
Lösung
aus Carbonyldiimidazol (CDI, 2,6 g, 16 mmol) in DCM (50 ml) zugegeben.
Die Lösung
wurde für 3
hr gerührt,
wonach TLC die vollständige
Umsetzung des Alkohols (Rf = 0,6–3% Methanol in DCM) in das Pro dukt
(Rf = 0,45) anzeigte. DCM (100 ml) und Wasser (30 ml) wurden zugegeben,
und die Reaktionsmischung wurde in einen Scheidetrichter transferiert.
Die Mischung wurde gemischt, und 1 N HCl wurde zugegeben (in 1 ml
Aliquots) bis der pH-Wert der wässrigen
Phase unter 6 fiel. Die wässrige
Phase wurde entfernt, mehr Wasser (30 ml) wurde zugegeben, und es
wurde auf pH 6 angesäuert
während
gemischt wurde. Schließlich
wurde die DCM Phase mit Salzlösung
gewaschen, getrocknet (über
MgSO4), und das Lösungsmittel wurde unter Vakuum
entfernt. Der verbleibende Feststoff wurde aus heißem DCM
und Hexan rekristallisiert, um 2,2 g von 2 (einem gelben kristallinen
Feststoff) zu ergeben.
-
N-(O-Methylnitropiperonyl-carbonyl)-Biotinmethylester
(4, MeNPO-CO-Biotin-OMe).
Natriumhydrid (60% Suspension in Öl; 100 mg, 2,5 mmol) wurde
zu einer gerührten
Suspension aus Biotin-OMe (517 mg, 2 mmol) und MeNPO-CO-Im (305
mg, 1 mmol) in wasserfreiem DCM (10 ml) auf Eis zugegeben. Die Lösung wurde
für 30
Minuten auf Eis und für
30 Minuten bei Raumtemperatur gerührt. TLC zeigte das vollständige Verschwinden
des MeNPO-CO-Im (Rf = 0,6–5%
Methanol in DCM) und das Auftreten des Produkts (Rf = 0,45) an.
Spuren von Alkohol 1 (Rf = 0,7) und eines Nebenproduktes mit Rf
= 0,95 (wahrscheinlich di-MeNPO-Carbonat)
wurde ebenfalls beobachtet (Das Verhältnis des Produkts gegenüber dem
oben genannten Nebenprodukt variierte von einer Präparation
zur anderen; vorsichtiges Trocknen der Ausgangsmaterialien und das Durchführen der
Reaktion auf Eis ergab im Allgemeinen höhere Ausbeuten des Produkts).
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Sobald
die Reaktion vollständig
abgeschlossen war, wurde DCM (100 ml) zugegeben und die Lösung dreimal
mit 1 M NaH2PO4 extrahiert.
Die organische Phase wurde getrocknet (MgSO4)
und das Lösungsmittel unter
Vakuum entfernt. Der verbleibende Sirup wurde in heißem DCM
(ca. 5 ml) gelöst,
Hexan (ca. 5 ml) wurde bis zum Wolkenpunkt zugegeben, und die Lösung wurde
bei 4°C über Nacht
stehen gelassen. Dies führte
zu der Präzipitation
des Überschusses
des Biotin-OMe als
einem weißen
kristallinen Feststoff (der mit Ether gewaschen, getrocknet und
in den anschließenden
Reaktionen verwendet wurde). Das Filtrat wurde in Vakuum konzentriert
und durch Chromatographie auf Silica (1,5 bis 3% Methanol in DCM)
gereinigt, um 4 als einen gelben Schaum (mit Ausbeuten bis zu 385
mg oder 80% basierend auf den molaren Äquivalenten von 2 als Ausgangsmaterial)
zu ergeben.
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N-(O-Methylnitropiperonyl-carbonyl)-Biotin
(5, MeNPO-CO-Biotin-OH). MeNPO-CO-Biotin-OMe (940 mg; 1,73 mmol)
wurde in 25 ml 0,5 N HCl und Dioxan (4:6; beaufschlagt mit Argon)
gelöst.
Die Lösung
wurde bei 44°C
für 24
Stunden unter Argon gerührt.
Die Lösungsmittel
wurden unter Vakuum auf ca. 1 ml reduziert, Wasser wurde zugegeben
(10 ml), und die resultierende Mischung wurde lyophilisiert. Der
resultierende Feststoff wurde in DCM mit 2% Methanol (20 ml) gelöst, und
Aktivkohle wurde zugegeben. Die Mischung wurde für einige Minuten aufgekocht
und filtriert. TLC (10% Methanol in DCM) zeigte das Auftreten des
Produkts der Hydrolyse (Rf = 0,2) und ungefähr 5% des Ausgangsmaterials
(MeNPO-CO-Biotin-OMe; Rf = 0,9) an. Die Lösungsmittel wurden unter Vakuum
entfernt, um einen gelben Feststoff zu ergeben, der unter Vakuum
getrocknet wurde (860 mg von ca. 95% von 5 plus 5% von 4). Höhere Konzentrationen
an HCl (z.B. 1 N) und höhere Temperaturen
(z.B. Rückfluss
mit THF als ein Kolbsungsmittel) führten zu der vollständigen Hydrolyse
des Methylesters. Jedoch wurde eine signifikante Menge des Alkohols
1 und von Biotin ebenfalls beobachtet, was die Hydrolyse des Carbamats
unter diesen Bedingungen anzeigt. Es sollte auch angemerkt werden,
dass Methylester 4, und insbesondere das Produkt seiner Hydrolyse
(5) als empfindlich gegenüber
Oxidation erkannt wurden. Erwärmung
oder selbst Lagerungslösungen
von 5 in der Anwesenheit von Luft führten zu Braunfärbung. Genauso
führten
Versuche, 5 (oder Derivate davon, z.B. 7) durch Chromatographie
auf Silica zu reinigen, zu sehr großen Verlusten aufgrund von
Oxidation.
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N-(N-(O-Methynitropiperonyl-carbonyl)-Biotin)-3-aminopropionsäure tert-Butylester (6, MeNPO-CO-Biotin-β-Ala-OBut). MeNPO-CO-Biotin-OH (860 mg enthaltend
~5% MeNPO-CO-Biotin-OMe; ~1,6 mmol) wurde in 20 ml wasserfreiem
DCM gelöst. β-Alanin tert-Butylester
(H-β-Ala-OBut) Hydrochloridsalz (Bachem; 362 mg; 2 mmol),
N-Hydroxysuccinimid (172 mg, 1,5 mmol) und Triethylamin (280 μl; 2 mmol)
wurden zugegeben. Die gerührte
Lösung
wurde auf Eis abgekühlt,
und EDCI wurde zugegeben (420 mg; 2,2 mmol). Die Reaktion wurde
für 24
Stunden bei 4°C
und 2 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. TLC (5% Methanol in DCM)
zeigte das Auftreten des Produkts (Rf = 0,3) und des verbleibenden,
nicht umgesetzten MeNPO-CO-Biotin-OMe (Rf = 0,45) an. Die Reaktion
wurde mit DCM (30 ml) verdünnt
und dreimal mit 1 M NaH2PO4 und einmal
mit gesättigter
NaHCO3 extrahiert. Die organische Phase
wurde getrocknet (Na2SO4)
und das Lösungsmittel
unter Vakuum entfernt. Der verbleibende Sirup wurde durch Chromatographie
auf Silica (3,0–4,5%
Methanol in DCM) gereinigt, um 640 mg von 6 (ein gelber Schaum)
zu ergeben.
-
N-(N-(O-Methylnitropiperonyl-carbonyl)-Biotin-3-aminopropionsäure (7,
MeNPO-CO-Biotin-β-Ala-OH).
Tert-Butylester 6 (510 mg; 0,84 mmol) wurde in 15 ml 0,5 N HCl und
Dioxan (4:6; mit Argon beaufschlagt) gelöst. Die Lösung wurde bei 52°C für 24 Stunden
unter Argon gerührt.
Wasser wurde zugegeben (10 ml), und die resultierende Lösung wurde
gefriergetrocknet, um einen Feststoff zu ergeben, der (wie durch TLC
bewertet) das Produkt der Hydrolyse (7) und des Ausgangsmaterials
(6; ~10%) enthielt. Diese Mischung durch Säulenchromatographie auf Silica
(10% Methanol in Aceton plus 0,1% Essigsäure) gereinigt, um 60 mg von
7 (die geringen Ausbeuten waren primär das Ergebnis von Oxidation
von 7 auf der Silica) zu ergeben.
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N-(N-(N-(O-Methylnitropiperonyl-carbonyl)-Biotin)-3-aminopropionyl)glutathion
(8, MeNPO-CO-Biotin-β-Ala-GSH).
Carbonyldiimidazol (20 mg, 120 μmol)
wurde zu einer Lösung
aus MeNPO-CO-Bioin-β-Ala-OH (7,
49 mg, 89 μmol)
in DMF (1,5 ml) zugegeben. Die Lösung
wurde für
30 Minuten bei Raumtemperatur gerührt und wurde anschließend, in
mehreren Aliquots, zu einer Lösung
aus oxidiertem Glutathion (62 mg, 100 μmol) und Triethylamin (55 μl, 0,4 mmol)
in DMF (2 ml) plus Wasser (0,15 ml), gerührt auf Eis, zugegeben. Die
Lösung
wurde auf Eis für
30 Minuten und anschließend
bei Raumtemperatur gerührt.
Triethylamin wurde zugegeben, bis die Lösung klar wurde (25 μl), und die
Reaktion wurde anschließend
für weitere
2 Stunden bei Raumtemperatur gerührt.
DTT wurde anschließend
zugegeben (0,25 ml einer 1 M Lösung;
0,25 mmol), und die Lösung
wurde bei Raumtemperatur für
10 Minuten gerührt.
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Das
Produkt der obigen Reaktion wurde durch reverse Phasen HPLC, auf
einer RP-8 präparativen Säule, unter
Verwendung eines Wasser-Acetonitril Gradienten in der Anwesenheit
von 0,1% Trifluoressigsäure gereinigt.
Die Spitze, die 8 (Retentionszeit = 28,6 Minuten) entspricht, wurde
gesammelt. Das Produkt wurde anschließend durch Gefriertrocknen
isoliert und erneut auf reverser Phasen HPLC (unter Verwendung derselben
Säule und
desselben Lösungsmittelsystems)
gereinigt. Die Analyse des Produkts nach der zweiten HPLC Reinigung,
unter Verwendung von analytischer reverser Phasen HPLC, zeigte ein
Produkt (> 95%) an,
dessen UV Spektrum 8 entsprach (insbesondere λmax bei
355 nm zeigte die Anwesenheit der O-Methylnitropiperonyl-carbonyl
Gruppe des eingeschlossenen Biotins). Die Konzentration von 8 wurde
durch Titrieren der freien Thiol Gruppen (unter Verwendung von DTNB,
5,5'-Dithiobis 2-Nitrobenzoesäure, nach
Hermanson, 1996), die von dem Glutathion stammen, und auch durch
Absorption bei 355 nm (entspricht dem eingeschlossenen Biotin) bestimmt.
Diese beiden unabhängigen
Messungen ergaben dasselbe Ergebnis innerhalb des experimentellen
Fehlers.
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Das
gereinigte 8 wurde als ein Substrat für humanes M2-2 GST in der elektrophilen
Substitution von CDNB erkannt (überwacht
durch die Änderung
der Absorption bei 340 nm; Habig & Jakoby,
1981) mit Geschwindigkeiten, die ungefähr 10-fach langsamer waren,
als jene, die mit Glutathion unter ähnlichen Bedingungen beobachtet
wurden.
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Das
reduzierte MeNPO-COBiotin-β-Ala-GSH
(eingeschlossenes-Biotin-βala-GSH)
wurde mit entweder 1-Chlor-2,4-dinitrobenzol (CDNB; Sigma) oder
4-Chlor-3-nitrobenzoat
(CNB, Acros) umgesetzt. Das eingeschlossene gebildete Produkt bindet
nicht an Avidin oder Streptavidin. Jedoch weist nach der fotochemischen
Freisetzung durch ultraviolette Bestrahlung das Produkt ein Biotin
an einem Ende auf, das an Avidin oder Streptavidin beschichtete
Mikropartikel binden wird, und entweder eine 2,4-Dinitrophenol (DNP)
oder eine 3-Nitrobenzoat Gruppe auf, die durch geeignete Anti-DNP
oder Anti-3-nitrobenzoat Antikörper
(siehe 7 & 8) gebunden
werden können.
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5 μl (108 Kügelchen)
1,0 μm Durchmesser
nicht fluoreszierende Neutravidin markierte Mikrokugeln (Molecular
Probes, F-8777) wurden in einer Mikrofuge bei 10.000 g für 3 min
zentrifugiert, und der Überstand wurde
entfernt. Die Kügelchen
wurden in 5 μl
0,1 M KH2PO4, pH
6,5, 1 mM EDTA, 2 mM Dithiothreitol, 10 μM eingeschlossenes-Biotin-βala-GSH und
entweder 500 μM
CDNB oder 500 μM
CNB resuspendiert. Die 5 μl
Reaktionsmischungen enthielten entweder 0,75 μg gereinigtes rekombinantes
humanes GST M2-2 oder kein Enzym.
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Die
Reaktionen wurden für
30 min (CDNB Reaktionen) oder 4 Stunden (CNB Reaktionen) bei 25°C inkubiert,
nach dieser Zeit wurden sie durch die Zugabe von 35 μl 0,1 M Natriumacetat,
pH 5,0 abgestoppt und auf Eis transferiert. Jede Reaktion wurde
anschließend
in zwei Aliquots von jeweils 20 μl
aufgeteilt, wovon eines als ein Tropfen auf eine Schicht aus Parafilm
auf die Oberfläche
eines eisgekühlten
Aluminiumblocks gegeben wurde. Dieser Tropfen wurde anschließend für 2 min
mit einer B 100 AP UV Lampe (UVP), die in einem Abstand von ~6 cm
gehalten wurde, bestrahlt. Das andere Aliquot wurde ungestrahlt
belassen. Alle Proben wurden anschließend 30 min bei Umgebungstemperatur
inkubiert und anschließend
dreimal mit 200 μl
PBS, 0,1% Tween 20 in einer 0,45 μm
MultiScreen-HV Filterplatte (Millipore, MAHVN4510) gewaschen, wobei
sie zwischen jedem Waschschritt kräftig resuspendiert wurden.
-
Die
Kügelchen
wurden anschließend
in 200 μl
PBS, 0,1% Tween 20 enthaltend 20 ng/μl Alexa-488 markierten Kaninchen
Anti-DNP Antikörper
(Dako, #V0401), 20 ng/μl
Alexa-488 markiertes Anti-CNB Antiserum resuspendiert und für 1 Stunde
bei Raumtemperatur inkubiert. Das Anti-CNB Antiserum wurde in Kaninchen
durch Immunisierung mit CNB-CH2-KLH Konjugaten
erzeugt, die durch Zugeben von Aliquots einer 200 mM Lösung aus
4-(Brommethyl)-3-nitrobenzoesäure
(CNB-CH2Br)
in DMF zu 5 mg/ml Lösungen
aus bovinem Serumalbumin (BSA) oder Schlüssellochnapfschnecken Hämocyanin
(KLH für
engl.: keyhole limpet hemocyanin) in 50 mM Borat pH 8,8 (um 1,5
bis 6 μmol
CNB-CH2Br pro mg Protein zu ergeben) hergestellt
wurden. Die Reaktionsmischungen wurden für 6 Stunden bei Raumtemperatur
gerührt,
und die resultierenden Proteinkonjugate wurden kräftig gegen
Phosphat gepufferte Salzlösung
(PBS) bei 4°C
dialysiert. Der Konjugati onsspiegel (Haptendichte oder Hd) wurde
durch Messen der optischen Dichten der Konjugate bei 355 nm bestimmt.
Diese wurden wie folgt bestimmt: 7 bis 11 CNB-CH2 Gruppen
pro BSA Molekül
und 9,4 bis 24,3 pro KLH Molekül,
abhängig
von der Menge von CNB-CH2Br, das zu den
Proteinproben zugegeben wurde. Das CNB-CH2-KLH
Konjugat mit Hd 14,2 wurde verwendet, um Kaninchen unter Verwendung
von publizierten Protokollen zu immunisieren (Tawfik et al., 1993;
Tawfik et al., 1997) (von Prof. Z. Eshhar, Weizmann Institute of Science,
Rehovot). Die Seren wurden durch ELISA hinsichtlich der Bindung
des Konjugats CNB-CH2-BSA (Hd = 11) und an BSA getestet. Die
erste Blutentnahme von beiden immunisierten Kaninchen (wenn 50-fach
oder mehr verdünnt)
zeigte die gewünschte
Selektivität,
was ein hohes Signal lieferte, wenn sie mit dem CNB-CH2-BSA
Konjugat inkubiert wurde, und einen sehr niedrigen Hintergrund (< 5%) mit BSA. Das
Anti-CNB Serum wurde
unter Verwendung einer HiTrap Protein A Säule (Pharmacia) gereinigt.
Sowohl der Anti-CDNB als auch der Anti-CNB Antikörper wurden mit einem Alexa
Fluor 488 Protein Markierungskit (Molecular Probes) gemäß den Angaben
des Herstellers markiert.
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Die
Kügelchen
wurden dreimal mit 200 μl
PBS, 0,1% Tween 20, wie oben, gewaschen, anschließend in
1 ml PBS, 0,1% Tween 20 resuspendiert, und 10.000 Ereignisse wurden
unter Verwendung eines FACScan Flusszytometers (Becton Dickinson)
analysiert.
-
Wie
aus 9 gesehen werden kann, wird der eingeschlossene
Biotin Rest bei UV Bestrahlung freigesetzt und bindet an die Kügelchen.
Ein 19-facher Anstieg in der mittleren Kügelchenfluoreszenz wurde nach GST
M2-2 katalysierter Reaktion von eingeschlossenem-Biotin-βala-GSH mit
CDNB selbst in der Abwesenheit von UV Bestrahlung beobachtet. Dies
korreliert mit der offensichtlichen Anwesenheit von ~4% Biotin-βala-GSH in
der Präparation
von eingeschlossenem-Biotin-βala-GSH, wie unter Verwendung
von Fluorimetrie bestimmt wurde, um die Ablösung von 2-Anilonaphthalen-6-sulfonsäure (2,6-ANS)
von Avidin (Mock et al., 1985) zu messen. Diese Ergebnisse stimmen
mit der zuvor beobachteten Hintergrundimmobilisierung von eingeschlossenem
Biotin an Avidin "im
Dunkeln" (d.h. ohne
UV Beleuchtung) überein,
die eine Höhe
von 15% des beobachteten Signals nach Beleuchtung (Sundberg et al.,
1995) erreichte. Das "Dunkel" Signal, das zuvor
beobachtet wurde, wurde entweder Spuren von Verunreinigungen von
Biotin in der eingeschlossenen Biotin Präparation oder den schwachen
Interaktionen zwischen Avidin und Bestandteilen des eingeschlossenen
Biotins einschließlich
der Linker (Sundberg et al., 1995) zugeschrieben. Nach UV Bestrahlung
wurde ein großer
Unterschied in der mittleren Fluoreszenz jener Kügelchen beobachtet, die in
der Anwesenheit und Abwesenheit von GST inkubiert wurden. Die mittlere
Fluoreszenz der Kügelchen
mit GST war jeweils 84-mal bzw. 56-mal so hoch wie jene, die ohne
GST mit CDNB bzw. CNB als Substrate beobachtet wurde (9).
-
Beispiel 6.
-
Glutathion
S-Transferase M2-2 (GST M2-2), die in wässrige Tröpfchen einer Wasser-in-Öl Emulsion aufgeteilt
ist, katalysiert die Reaktion von eingeschlossenem biotinyliertem
Glutathion mit 4-Chlor-3-nitrobenzoat (CNB). Das erzeugte eingeschlossene
biotinylierte Produkt Verbleibt aufgeteilt und kann anschließend durch
UV Bestrahlung in den Abschnitten freigesetzt werden, auf einem
Avidin beschichteten Kügelchen
in demselben Abschnitt gefangen, und das Produkt beschichtete Kügelchen
kann durch Flusszytometrie nachgewiesen werden.
-
20 μl Aliquots
(4 × 108 Kügelchen)
1,0 μm Durchmesser
nicht fluoreszierender Neutravidin markierter Mikrokugeln (Molecular
Probes, F-8777) oder 0,93 μm
Durchmesser Streptavidin beschichtete Polystyrol Kügelchen
(Bangs Laboratodes) wurden jeweils in einer Mikrofuge bei 2.600
g (6.500 rpm) für
3 min zentrifugiert. Der Überstand
wurde entfernt, und die Kügelchen
wurden auf Eis in 20 μl
0,1 M KH2PO4, pH
6,5, 1 mM EDTA, 2 mM Dithiothreitol, 50 μM eingeschlossenes-Biotin-βala-GSH,
enthaltend entweder 3 μg
gereinigtes rekombinantes humanes GST M2-2 oder kein Enzym, resuspendiert.
-
Sechs
Reaktionsmischungen wurden anschließend im Wesentlichen wie nach
Tawfik & Griffiths
(1998) emulgiert:
- a) Bangs Kügelchen,
ohne GST
- b) Bangs Kügelchen,
plus GST
- c) Molecular Probes Kügelchen,
ohne GST
- d) Molecular Probes Kügelchen,
plus GST
- e) Bangs Kügelchen,
ohne GST
- f) Molecular Probes Kügelchen,
ohne GST
-
Die Ölphase wurde
frisch hergestellt durch Lösen
von 4,5% (v/v) Span 80 (Fluka) in Mineralöl (Sigma, #M-5904), gefolgt
von 0,5% (v/v) Tween 80 (SigmaUltra; #P-8074). Die eisgekühlten Reaktionsmischungen wurden
schrittweise (in 5 Aliquots à 4 μl über ~2 Minuten)
zu 0,4 ml eisgekühlter Ölphase in
einem 5 ml Biofreeze Gefäß (Costar,
#2051) zugegeben, während
mit einem magnetischen Rührfisch
(8 × 3
mm mit einem Drehring; Scientific Industries International, Loughborough,
UK) gerührt
wurde. Das Rühren
(bei 1150 rpm) wurde für
1 zusätzliche
Minute auf Eis fortgesetzt.
8 μl Emulsion d) wurde zu 0,4 ml
Emulsion e) zugegeben, und 8 μl
Emulsion b) wurde zu 0,4 ml Emulsion f) (um 1:50 Verdünnungen
zu ergeben) zugegeben, und die Emulsionsmischungen wurden für 5 Sekunden
zum Mischen gevortext.
-
Sechs
Reaktionsmischungen wurden nicht emulgiert belassen:
- a) Bangs Kügelchen,
ohne GST
- b) Bangs Kügelchen,
plus GST
- c) Molecular Probes Kügelchen,
ohne GST
- d) Molecular Probes Kügelchen,
plus GST
- e) Bangs Kügelchen,
ohne GST
- f) Molecular Probes Kügelchen,
ohne GST
0,4 μl
von d) wurde zu 20 μl
von e) zugegeben, und 0,4 μl
von b) wurde zu 20 μl
von f) (um 1:50 Verdünnungen zu
ergeben) zugegeben.
-
Sowohl
die Emulsionen als auch die nicht emulgierten Reaktionen wurden
für 15
min bei 25°C
inkubiert. Anschließend
wurden 0,8 μl
500 mM CNB (in reinem Ethanol) zu jeder der 0,4 ml Emulsionen zugegeben,
und die Emulsionen wurden für
5 Sekunden gevortext (das CNB wurde durch das Mineralöl in die
wässrigen
Abschnitte transferiert). 5 μl
5 mM CNB (in 0,1 M KH2PO4,
1 mM EDTA, pH 6,5) wurde zu den nicht emulgierten Reaktionen zugegeben.
-
Alle
Reaktionen wurden für
4 Stunden bei 25°C
inkubiert.
-
Der
pH-Wert der wässrigen
Tröpfchen
wurde erniedrigt, um die GST katalysierte Reaktion durch Vortexen
der Emulsionen mit 200 μl
Sigma Mineralöl
für Molekularbiologie
(M-5904) enthaltend 4,5% Span 80 (Fluka), 0,5% Tween 80 (Sigma Ultra)
in Sigma Mineralöl
für Molekularbiologie
und 25 mM Essigsäure
zu quenschen. Die nicht emulgierten Reaktionen wurden durch Zugeben
von 25 μl
0,5 M Essigsäure
gequenscht.
-
Alle
Reaktionen wurden in eine 24-Vertiefungsflachbodenplatte (Corning,
#25820), die auf Eiswasser schwamm, transferiert und 2 min mit einer
B 100 AP UV Lampe (UVP), die mit einem Abstand von ~6 cm gehalten
wurde, bestrahlt. Alle Proben wurden anschließend 30 min bei Umgebungstemperatur
inkubiert.
-
Die
Emulsionen wurden in 1,5 ml Mikrofugengefäße transferiert, 1 min bei
13,5 k rpm in einer Mikrofuge zentrifugiert, und die Ölphase wurde
entfernt, was die konzentrierte (aber noch intakte) Emulsion am
Boden des Gefäßes zurückließ. 200 μl 0,1 M Natriumacetat,
pH 5,0 wurden zugegeben, und die Emulsion wurde durch Extrahieren
4-mal mit 1 ml Hexan und Vortexen zwischen jeder Hexan Zugabe, aufgebrochen.
Restliches Hexan wurde durch Zentrifugieren bei 10 min bei Umgebungstemperatur
unter Vakuum in einer Speedvac (Farmingdale, NY) entfernt.
-
Alle
Proben wurden anschließend
dreimal mit 200 μl
PBS, 0,1% Tween 20 in einer 0,45 μm
MultiScreen-HV Filterplatte (Millipore, MAHVN4510) gewaschen, und
sorgfältig
zwischen jedem Waschschritt resuspendiert. Die Kügelchen wurden anschließend in
200 μl PBS,
0,1% Tween 20 resuspendiert. 25 μl
(~5 × 107 Kügelchen)
wurden anschließend
zu 200 μl
PBS, 01% Tween 20 enthaltend 20 ng/μl Alexa-488 markierten Anti-DNP
Antikörper
oder 20 ng/μl
Alexa-488 markierten Anti-CNB Antikörper (siehe Beispiel 5) zugegeben und
für 1 Stunde
bei Umge bungstemperatur inkubiert. Die Kügelchen wurden dreimal mit
200 μl PBS,
0,1% Tween 20, wie oben, gewaschen, anschließend in 1 ml PBS, 0,1% Tween
20 resuspendiert, und 300.000 Ereignisse wurden unter Verwendung
eines FACScan Flusszytometers (Becton Dickinson) analysiert.
-
In
den nicht emulgierten Mischungen, in denen weder GST noch das Produkt
der GST katalysierten Reaktion (eingeschlossenes-Biotin-βAla-NB) aufgeteilt
war, weisen alle Kügelchen
eine ähnlich
geringe Fluoreszenz (10, Ansichten B und D) auf.
Im Gegensatz dazu waren in den Emulsionsmischungen, in denen sowohl
GST als auch das Produkt der GST katalysierten Reaktion (eingeschlossenes-Biotin-βAla-NB) abgeteilt
waren, zwei Populationen von Kügelchen,
eine mit geringer und eine mit höherer
Fluoreszenz eindeutig sichtbar (10,
Abschnitte C und E). Die Schranke durch R1 und R2 erlaubt es den
Kügelchen
von Bangs und Molecular Probes auf der Basis ihrer geringfügig unterschiedlichen
Lichtstreuungseigenschaften (10, Ansicht
A) weitestgehend getrennt zu werden. Das Verhältnis der Kügelchen von Bangs zu Molecular
Probes, die durch R1 hindurchtraten, beträgt 68%:0,1%, und das Verhältnis jener,
die durch R2 hindurchtraten, beträgt 0,08%:87%. Unter Verwendung
dieser Schranken ist es eindeutig, dass die Kügelchen mit hoher Fluoreszenz jene
sind, die mit dem Enzym GST abgeteilt waren. Somit kann durch die
Abteilung von Kügelchen,
das Enzym und das Reaktionsprodukt werden durch Emulgation erhalten
werden, und jene Kügelchen,
die in den Abschnitten anwesend sind, die Enzyme enthalten, können von
jenen, die keine Enzyme enthalten, durch ihre Fluoreszenzeigenschaften
unterschieden werden.
-
Beispiel 7.
-
Humanes
GST M2-2 kann in vitro in wässrigen
Abschnitten einer Wasser-in-Öl Emulsion
transkribiert und translatiert werden und katalysiert eine Reaktion,
die eine Änderung
in den Fluoreszenzeigenschaften von kokompartimentalisierten Mikrokugeln
hervorruft.
-
Das
Gen, das humane Glutathion S-Transferase M2-2 (GST M2-2) kodiert,
wird durch PCR unter Verwendung der Oligonukleotide GSTM2-2Fo und
GSTM2-2Bc aus einem humanen GST M2-2 cDNA Klon in pGEM-3Z (Baez
et al., 1997) amplifiziert. Das PCR Fragment wird in den Vektor
pGEM-4Z (Promega), der mit HindIII und KpnI gespalten wurde, unterhalb
des lac Promotors und des T7 RNA Polymerase Promotors kloniert.
Das Oligonukleotid GSTM2-2Bc fügt
die wirksame Phagen T7 Gen 10 Translationsstartstelle oberhalb des
Methyltransferasegen Startcodons ein. Die DNA Sequenzierung identifiziert
einen Klon mit der korrekten Nukleotidsequenz, als pGEM-hGSTM2-2
bezeichnet. Das pGEM-hGSTM2-2 Plasmid, das oben beschrieben ist,
wird durch PCR unter Verwendung der Primer LMB2 und LMB3, wie oben,
amplifiziert, um ein 826 Basenpaar PCR Fragment (GSTM2-2.LMB2-3)
zu erzeugen, das den T7 RNA Polymerase Promotor, die Phagen T7 Gen
10 Translationsstartstelle und das GST Gen trägt. Das PCR Fragment wird direkt
unter Verwendung von Wizard PCR Preps (Promega) gereinigt.
-
60
ml Aliquots (1,2 × 109 Kügelchen)
1,0 μm Durchmesser
nicht fluoreszierende Neutravidin markierte Mikrokugeln (Molecular
Probes, F-8777) wurden in einer Mikrofuge bei 10.000 g für 3 min
zentrifugiert. Der Überstand
wurde entfernt, und die Kügelchen
wurden auf Eis in 60 μl
eines prokaryotischen in vitro gekoppelten Transkriptions/Translationssystems,
das für
lineare Matrizen ausgestaltet ist (Lesley et al., 1991) resuspendiert.
Eine kommerzielle Präparation
dieses Systems wird verwendet (E. coli S30 Extrakt System für lineare Matrizen;
Promega), das mit 12,5 mM Essigsäure
(um den pH-Wert auf ~7,0 zu erniedrigen), T7 RNA Polymerase (2.000
Einheiten), 12,5 μg/ml λ DNA-HindIII
Spaltung (New England Biolabs), 50 μM eingeschlossenes-Biotin-βala-GSH und
wahlweise 5 nM GSTM2-2.LMB2-3
DNA oder 5,0 μg
gereinigtem rekombinanten humanen GST M2-2 pro 50 μl (oder keines
davon) ergänzt
wurde.
-
Ein
5 μl Aliquot
wurde aus jeder Reaktionsmischung entnommen und nicht emulgiert
belassen. 50 μl der
verbleibenden Reaktionsmischung wurde im Wesentlichen nach Tawfik & Griffiths (1998)
emulgiert.
-
Die Ölphase wurde
frisch hergestellt durch Lösen
von 4,5% (v/v) Span 80 (Fluka) in Mineralöl (Sigma, #M-5904), gefolgt
von 0,5% (v/v) Tween 80 (SigmaUltra; #P-8074). Die eiskalten Reaktionsmischungen
wurden schrittweise (in 5 Aliquots von 10 μl über ~2 Minuten) zu 1,0 ml eiskalter Ölphase in
einem 5 ml Biofreeze Gefäß (Costar,
#2051) zugegeben, während
mit einem magnetischen Rührtisch
(8 × 3
mm mit einem Drehring; Scientific Industries International, Loughborough,
UK) gerührt
wurde. Das Rühren
(bei 1150 rpm wurde für
1 weitere Minute auf Eis fortgesetzt.
-
Sowohl
die Emulsionen als auch die nicht emulgierten Reaktionen wurden
für 45
min bei 25°C
inkubiert, um zu erlauben, dass die Translation fortschreitet. Anschließend wurden
5 μl 100
mM 1-Chlor-2,4-dinitrobenzol (CDNB) (in reinem Ethanol) zu jeder
1,0 ml Emulsion zugegeben, und die Emulsion wurde für 5 Sekunden
gevortext (das CDNB wird durch das Mineralöl in die wässrigen Abschnitte transferiert).
1,0 μl 2,5
mM CDNB (in Wasser) wurde zu den nicht emulgierten Reaktionen zugegeben.
CDNB inhibiert in vitro die Translation, und das Zugeben auf diese
Weise, nachdem die Translation abgeschlossen ist, maximiert die
Ausbeute an GST.
-
Alle
Reaktionen wurden für
30 min bei 25°C
inkubiert. Der pH-Wert der wässrigen
Tropfen wurde anschließend
verringert, um die Reaktion durch Vortexen der Emulsionen mit 500 μl Sigma Mineralöl für Molekularbiologie
(M-5904), enthaltend 4,5% Span 80 (Fluka), 0,5% Tween 80 (Sigma
Ultra) in Sigma Mineralöl
für Molekularbiologie
und 25 mM Essigsäure
zu quenschen. Die nicht emulgierten Reaktionen wurden durch Zugeben
von 5 μl
0,5 M Essigsäure
und 20 μl
0,1 M Natriumacetat, pH 5,0 gequenscht.
-
Alle
Reaktionen wurden in eine 24-Vertiefungsflachbodenplatte (Corning,
#25820), die auf Eiswasser schwamm, transferiert und 2 min mit einer
B 100 AP UV Lampe (UVP), die mit einem Abstand von ~6 cm gehalten
wurde, bestrahlt. Alle Proben wurden anschließend 30 min bei Umgebungstemperatur
inkubiert.
-
Die
Emulsionen wurden in 1,5 ml Mikrofugengefäße transferiert, 1 min bei
13,5 k rpm in einer Mikrofuge zentrifugiert, und die Ölphase wurde
entfernt, was die konzentrierte (aber noch intakte) Emulsion am
Boden des Gefäßes zurückließ. 200 μl 0,1 M Natriumacetat,
pH 5,0 wurden zugegeben, und die Emulsion wurde durch Extrahieren
4-mal mit 1 ml Hexan und Vortexen zwischen jeder Hexan Zugabe, aufgebrochen.
Restliches Hexan wurde durch Zentrifugieren bei 10 min bei Umgebungstemperatur
unter Vakuum in einer Speedvac (Farmingdale, NY) entfernt.
-
Ungefähr 5 × 107 Kügelchen
aus den aufgebrochenen Emulsionen und den nicht emulgierten Reaktionen
wurden anschließend
dreimal mit 200 μl
PBS, 0,1% Tween 20 in einer 0,45 μm
MultiScreen-HV Filterplatte (Millipore, MAHVN4510) gewaschen, wobei
zwischen jedem Waschschritt sorgfältig resuspendiert wurde. Die
Kügelchen
wurden anschließend
in 200 μl
PBS, 0,1% Tween 20 enthaltend 10 ng/μl Alexa-488 markierten Anti-DNP
Antikörper
(siehe Beispiel 5) resuspendiert und 1 Stunde bei Umgebungstemperatur
inkubiert. Die Kügelchen
wurden dreimal mit 200 μl
PBS, 0,1% Tween 20, wie oben, gewaschen, anschließend in 1
ml PBS, 0,1% Tween 20 resuspendiert, und 10.000 Ereignisse wurden
unter Verwendung eines FACScan Flusszytometers (Becton Dickinson)
analysiert.
-
Wie
aus 11 gesehen werden kann, führt die
Reaktion, die durch in vitro translatiertes GST M2-2 katalysiert
wird, sowohl in emulgierten als auch in nicht emulgierten Reaktionen
zu Kügelchen
mit höherer
Fluoreszenz als wenn kein Enzym anwesend war. Dieser Unterschied
in der Fluoreszenz wäre
jedoch nicht ausreichend für
wirksames Fluoreszenz aktiviertes Sortieren (FACS). Jedoch waren
Kügelchen
aus sowohl emulgierten als auch nicht emulgierten Reaktionen mit
5,0 μg gereinigtem
rekombinanten GST M2-2 pro 50 μl
sogar noch fluoreszierender als jene, die in vitro translatiertes
GST M2-2 enthalten, was eine wirksamere Anreicherung dieser Kügelchen
durch FACS aus jenen, die in der Abwesenheit von GST inkubiert wurden,
erlaubt. Dies simuliert die Situation, wo ein mutantes GST mit höherer Aktivität als Wildtyp
in vitro translatiert wird.
-
Beispiel 8.
-
Gene,
die an Mikrokügelchen
angeheftet sind, werden in vitro exprimiert, und das resultierende
Genprodukt (ein Enzym) bindet an die Mikrokügelchen, während die katalytische Aktivität beibehalten
wird.
-
Ein
Format für
die Selektion von genetischen Elementen ist, wo das genetische Element
ein Gen umfasst, das mit einem Mikrokügelchen verknüpft ist,
das in einer Mikrokapsel translatiert wird, und das translatierte
Genprodukt wird auf das Mikrokügelchen
innerhalb der Mikrokapsel zurückgekoppelt.
Somit führt
die Aufteilung zu der Bildung von Komplexen von Genprodukten (z.B.
Proteine oder Enzyme), die an das Gen, das sie kodiert, angeheftet
sind. Diese Komplexe könnten
anschließend
hinsichtlich der Bindung eines Liganden (siehe Beispiel 12) oder
hinsichtlich enzymatischer Aktivität über eine zweite Aufteilungsreaktion
selektiert werden.
-
Hier
wird gezeigt, dass ein Enzym (Phosphotriesterase oder PTE) in vitro
von Genen transkribiert und translatiert werden kann, die an Mikrokügelchen
angeheftet sind, und das translatierte Enzym ist an die Mikrokügelchen
zurückgebunden.
Wir zeigen auch, dass das translatierte Enzym modifiziert, zusammengelagert oder
mit einem Kofaktor komplementiert werden kann, während es an Kügelchen
gebunden ist – in
diesem Beispiel werden Metallionen zu dem Apoenzym zugegeben, um
ein aktives Metalloenzym zu ergeben. Darüber hinaus zeigen wir hier,
dass die katalytische Aktivität
des Enzyms beibehalten wird, während
es an das Mikrokügelchen
zusammen mit dem Gen, das es kodiert, gebunden ist.
-
Das
opd Gen, das eine Phosphotriesterase (PTE; auch als Paraoxonhydrolase
bekannt; Mulbry & Karns,
1989) kodiert, wird aus Flavobacterium sp. Stamm ATCC 27551 durch
PCR unter Verwendung eines Forward Primers, der Stoppcodons und
eine EcoRI Stelle (OPD-Fo; siehe Tabelle 1) anhängt, und eines Back Primers,
der die Phagen T7 Gen 10 Translationsstelle (RBS) und eine HindIII
Klonierungsstelle (OPD-Bc) anhängt,
amplifiziert. Diese DNA wird in pGEM-4Z unter Verwendung der HindIII
und der EcoRI Stellen unterhalb des T7 RNA Polymerase Promotors
kloniert. Die DNA Sequenzierung identifiziert einen Klon, der die
korrekte Nukleotidsequenz aufweist. Bakterien (E. coli, TG1), die
mit diesem Klon (Gem-OPD) transformiert wurden, überexprimieren aktives PTE,
wenn sie in der Anwesenheit von Kobaltchlorid angezogen und mit
IPTG induziert werden (Omburo et al., 1992).
-
Das
OPD Gen wird auch mit einem FlagTM Peptid
(Met-Asp-Tyr-Lys-Asp-Ap-Asp-Asp-Lys;
Sigma-Aldrich), das an seinen N-Terminus angehängt ist, kloniert. Das OPD
Gen wird in Flavobacterium sp. Stamm ATCC 27551 durch PCR unter
Verwendung eines Forward Primers (N-Flag-OPD-Fo), der Stoppcodons
und eine KpnI Stelle anhängt,
und eines Back Primers (N-Flag-OPD-Bc), der eine NcoI Stelle, ein
Flag Peptid und einen kurzen Linker zwischen dem Flag Peptid und
dem OPD Leserahmen anhängt,
amplifiziert. Das resultierende DNA Fragment wird in das Plasmid
pGEM-4ZNcoI (unter Verwendung der KpnI und
NcoI Stellen) kloniert. pGEM-4ZNcoI ist
eine Modifikation von pGEM-4Z, in dem die Phagen T7 Gen 10 Translationsstelle
(RBS) und ein ATG Startcodon unterhalb des T7 RNA Polymerase Promotors
angehängt
sind, um eine NcoI Stelle zu erzeugen, die das Klonieren von Leserahmen
im Kontext des RBS und ATG Codons erlaubt. Die Sequenz des Abschnitts,
der in pGEM-4Z (zwischen die HindIII und KpnI Stellen unterhalb
des T7 RNA Polymerase Promotors), um pGEM-4ZNcoI zu
ergeben, eingebaut ist, ist in Schema I (SEQ ID NO: 1) angegeben.
-
Der
Rest von pGEM-4Z, einschließlich
der KpnI und EcoRI Klonierungsstellen, verblieb intakt.
-
-
Die
DNA Sequenzierung identifiziert einen Klon, der die korrekte Nukleotidsequenz
aufweist. Bakterien, die mit diesem Klon (Gem-N-Flag-OPD) transformiert wurden, überexprimieren
eine aktive PTE, wenn sie in der Anwesenheit von Kobaltchlorid angezogen
und mit IPTG induziert werden.
-
Die
gem-OPD und gem-N-Flag-OPD Plastide, die oben beschrieben sind,
werden durch PCR unter Verwendung der Primer LMB2-Biotin und LMB3
amplifiziert, um DNA Fragmente (jeweils OPD.LMB3-2biotin und N-Flag-OPD.LMB3-2biotin)
zu erzeugen, die den T7 RNA Polymerase Promotor, die Phagen T7 Gen
10 Translationsstartstelle und das OPD oder das N-Flag-OPD Gen tragen
und mit Biotin an dem 3'-Ende
markiert sind. Die PCR Fragmente werden direkt unter Verwendung
von Wizard PCR Preps (Promega) gereinigt.
-
Aliquots
einer Suspension aus 0,95 μm
nicht fluoreszierenden Streptavidin markierten Mikrokugeln (Bangs,
~2 × 107 Kügelchen
pro μl Suspension)
werden in einer Mikrofuge bei 10.000 g (13.500 rpm) für 3 min zentrifugiert.
Der Überstand
wird entfernt und die Kügelchen
in TNT Puffer (0,1 M Tris 7,5, 0,15 M NaCl, 0,05% Tween 20) resuspendiert.
Ein Antikörper,
der in der Lage ist, Amino-Termini Flag Peptide zu binden, und der durch
Biotinylierung (BioM5, ein Biotin markierter Anti-Flag Antikörper; Sigma)
markiert ist, wird zu den Kügelchensuspensionen
mit durchschnittlich 4 × 104 Antikörper
Molekülen
pro Kügelchen
zugegeben. Die resultierende Mischung wird für mehrere Stunden mit gelegentlichem
Mischen inkubiert. Die Kügelchen
werden zweimal durch Herunterzentrifugieren und ihrem Resuspendieren
in TNT Puffer gespült.
Biotinylierte DNA Fragmente (die Fragmente OPD.LMB3-2biotin, N-Flag-OPD.LMB3-2biotin
oder Fragmente, die den T7 RNA Polymerase Promotor, die Phagen T7
Gen 10 Translationsstartstelle und ein Gen kodierend ein anderes
Enzym, das auch mit dem N-Flag Peptid markiert ist, z.B. Methyltransferase
HaeIII – N-Flag-M.HaeIII.LMB3-2biotin) werden
zu einer Suspension aus Antikörper
beschichteten Kügelchen
zugegeben, und die Mischung wird über Nacht bei 4°C inkubiert.
Die Kügelchen
werden 3-mal durch Herunterzentrifugieren und ihrem Resuspendieren in
TNT Puffer gespült.
-
50 μl Aliquots
der obigen Suspension der Kügelchen
(~109 Kügelchen)
werden in einer Mikrofuge bei 10.000 g für 3 min zentrifugiert. Der Überstand
wird entfernt und die Kügelchen
vorsichtig auf Eis in 50 μl
eines prokaryoten in vitro gekoppel ten Transkriptions/Translationssystems,
das für
lineare Matrizen ausgestaltet ist (Lesley et al., 1991) resuspendiert.
Eine kommerzielle Präparation
dieses Systems wird verwendet (E. coli S30 Extrakt System für lineare
Matrizen; Promega), das mit T7 RNA Polymerase (2.000 Einheiten)
ergänzt
wurde. Die Reaktionen werden bei 25°C für 1,5 Stunden inkubiert und
in einer Mikrofuge bei 10.000 g für 3 min zentrifugiert. Der Überstand
wird entfernt und die Kügelchen
in 100 μl
50 mM Tris, 10 mM Kaliumcarbonat, pH 8,0 resuspendiert. Eine wässrige Lösung aus
Kobaltchlorid wird in einer Konzentration von 1 mM zugegeben, und die
Reaktionen werden für
einige Stunden bei Raumtemperatur (oder über Nacht bei 4°C inkubiert).
Die Kügelchen
werden 4-mal durch Herunterzentrifugieren und ihrem Resuspendieren
in TNT Puffer gespült.
-
Aliquots
der obigen Kügelchen
werden zu einer Lösung
aus 0,25 mM Paraoxon in 50 mM Tris pH 8,3 zugegeben. Die Kügelchen
werden bei 25°C
mit gelegentlichen Rühren
für verschiedene
Zeiträume
inkubiert. Die Kügelchen
werden in einer Mikrofuge bei 10.000 g für 3 min zentrifugiert, der Überstand
wird entfernt, und ihre optische Dichte wird bei 405 nm gemessen.
Eine signifikante Änderung
in der optischen Dichte, relativ zu der optischen Dichte, die unter
denselben Bedingungen in der Abwesenheit von Kügelchen oder Phosphotriesterase
beobachtet wird, wird nicht beobachtet, wenn die Kügelchen,
an welche die biotinylierten DNA Fragmente OPD.LMB3-2biotin oder
N-Flag-M.HaeIII.LMB3-2biotin angeheftet sind (und anschließend wie
oben umgesetzt werden) mit Paraoxon inkubiert werden. Jedoch wird
eine signifikante Änderung
in der optischen Dichte bei 405 nm beobachtet, wenn die Kügelchen,
an welche die biotinylierten DNA Fragmente N-Flag-OPD.LMB3-2biotin
angeheftet sind (und die anschließend wie oben beschrieben umgesetzt
werden) mit Paraoxon inkubiert werden. Wenn zum Beispiel die biotinylierten
DNA Fragmente N-Flag-OPD.LMB3-2biotin in einer Konzentration von
1 nM (zu einer 50 μl
Suspension der Kügelchen
(~109 Kügelchen),
die anschließend
in 50 μl
in vitro Transkription/Translation resuspendiert wird) zugegeben
werden und wie oben beschrieben umgesetzt werden, entspricht die Änderung
in der optischen Dichte, die nach 3 Stunden beobachtet wird, mehr
als 50% Hydrolyse von Paraoxon (bei 0,25 mM in einem 50 μl Reaktionsvolumen).
Somit können
Mikrokügelchen,
die ein Gen tragen, das ein Protein mit der gewünschten katalytischen Aktivität (Phosphotriesterase
im obigen Beispiel) kodieren, eindeutig von Mikrokügelchen
unterschieden werden, die Gene tragen, die kein Protein mit der
gewünschten
katalytischen Aktivität
(Methyltransferase HaeIII im obigen Beispiel) kodieren. Darüber hinaus
wurde praktisch keine Änderung
in der optischen Dichte bei 405 nm beobachtet, wenn die biotinylierten
DNA Fragmente N-Flag-OPD-LMB3-2biotin
an Kügelchen
angeheftet und wie oben beschrieben umgesetzt wurden, mit der Ausnahme,
dass Kobaltchlorid nicht zu den resuspendierten Kügelchen
nach der Transkription/Translation zugegeben wird.
-
Diese
Ergebnisse zeigen, dass ein Enzym (Phosphotriesterase) in vitro
von Genen transkribiert und translatiert werden kann, die dieses
Enzym kodieren und an Mikrokügelchen
angeheftet sind. Wenn die Gene ein Tag – ein N-Terminus Flag Peptid
im obigen Beispiel – kodieren,
bindet das translatierte Enzym zurück an die Mikrokügelchen,
an welche die Gene angeheftet sind. Falls notwendig kann das translatierte
Enzym anschließend
modifiziert werden, während
es angeheftet an die Mikrokügelchen
verbleibt (zusammen mit dem Gen, das es kodiert) – in diesem
Beispiel werden Kobaltionen zugegeben, um ein reaktives Metalloenzym
zu ergeben. Dieses Ergebnis zeigt auch, dass das Enzym katalytisch
aktiv ist, während
es an Mikrokügelchen
zusammen mit dem Gen, das es kodiert, gebunden ist.
-
Beispiel 9.
-
Ein
Enzym katalysiert eine Reaktion mit einem eingeschlossenen biotinylierten
Substrat, und das erzeugte eingeschlossene biotinylierte Produkt
wird durch UV Bestrahlung freigesetzt und auf Streptavidin beschichteten
Mikrokügelchen
gefangen. Anschließend
werden diese Kügelchen
durch Flusszytometrie nachgewiesen.
-
Ein
Format für
die Selektion von genetischen Elementen ist, dass das genetische
Element ein Gen, verknüpft
mit einem Mikrokügelchen
umfasst, das in einer Mikrokapsel translatiert wird, und das translatierte Genprodukt
mit dem Mikrokügelchen
innerhalb der Mikrokapsel zurückgekoppelt
wird. Somit führt
die Kompartimentalisierung zu der Bildung von Komplexen von Genprodukten
(z.B. Proteine oder Enzyme), die an das Gen, das sie kodiert, angeheftet
sind. Diese Komplexe können
anschließend
für die
Bindung eines Liganden (siehe Beispiel 12) oder für enzymatische
Aktivität über eine
zweite Kompartimentalisierungsreaktion ausgewählt werden.
-
Dass
jedoch solche Komplexe für
katalytische Aktivität
ausgewählt
werden können,
sollte ein lösliches Substrat
für das
immobilisierte Enzym bereitstehen, und sobald die katalytische Reaktion
abgeschlossen wurde, sollte das Produkt der enzymatischen Aktivität, für die es
ausgewählt
ist, an das Gen angeheftet werden, das dieses Enzym kodiert. Die
resultierenden Komplexe können
anschließend
durch das Produkt, das an sie angeheftet ist, sortiert oder selektiert
werden, zum Beispiel unter Verwendung eines fluoreszenzmarkierten
Antikörpers,
der das Produkt erkennt. In anderen Abschnitten, die Komplexe von
Genen und Genprodukten enthalten, die keine Proteine mit der gewünschten
enzymatischen Aktivität
kodieren, sollte das nicht umgesetzte Substrat mit dem Gen verknüpft werden.
Diese Komplexe werden nicht mit dem Produkt markiert werden und werden
deshalb verworfen.
-
Hier
wird gezeigt, dass ein Enzym (Phosphotriesterase oder PTE) mit einem
eingeschlossenen biotinylierten Substrat in der Anwesenheit von
Streptavidin beschichteten Kügelchen
umgesetzt werden kann. Das erzeugte eingeschlossene biotinylierte
Produkt kann anschließend
durch UV Bestrahlung freigesetzt werden und auf Avidin beschichteten
Kügelchen
gefangen werden. Anschließend
werden diese Kügelchen
durch Flusszytometrie nachgewiesen und werden eindeutig von Kügelchen
unterschieden, die mit einem eingeschlossenen biotinylierten Substrat
in der Anwesenheit von anderen Enzymen oder Proteinen, die keine
Phosphotriesterase Aktivität
zeigen, inkubiert wurden.
-
Ein
eingeschlossenes biotinyliertes Substrat für PTE (EtNP-Bz-Glueingeschlossenes-Biotin; 12) wird wie folgt synthetisiert:
Boc-5-Aminopentanol:
Di-tert-butyldicarbonat (20,8 g; 0,095 mol) wird zu einer gerührten Lösung aus
5-Aminopentanol (10,37 g; 0,1 mol) in Dichlormethan (DCM) (200 ml)
auf Eis zugegeben. Nach der Zugabe wird die Lösung trüb, und ein Sirup trennt sich
ab. Triethylamin (13,8 ml; 0,1 mol) wird tropfenweise zugegeben,
und die resultierende Lösung
wird für
10 Minuten auf Eis und anschließend über Nacht
bei Raumtemperatur gerührt.
Die Lösungsmittel
werden unter Vakuum entfernt, der resultierende Sirup wird in Ethylacetat
(500 ml) gelöst,
dreimal mit 1 M Na2HPO4 (pH
4), einmal mit gesättigter
NaHCO3 und schließlich mit Salzlösung extrahiert und
anschließend über MgSO4 getrocknet. Die Lösungsmittel werden unter Vakuum
entfernt, und der resultierende Sirup (nach ausreichendem Trocknen
unter Vakuum in der Anwesenheit von Kaliumhydroxid), der primär aus Boc-5-Aminopentanol zusammengesetzt
ist, wird ohne weitere Reinigung verwendet.
-
(11)
Triethylamin (3 ml; 22 mmol) wird tropfenweise zu einer gerührten Lösung aus
p-Nitrophenylphosphodichloridat (5,15 g; 20 mmol) und Ethanol (1,15
ml, 20 mmol), gekühlt
auf Trockeneis in Aceton, innerhalb von 30 Minuten zugegeben. Die
Lösung
wird langsam auf Raumtemperatur erwärmt und wird für weitere
90 Minuten gerührt.
Eine Lösung
aus Boc-5-Aminopentanol (4,3 g; ca. 20 mmol) und Triethylamin (3
ml; 22 mmol) in DCM (20 ml) wird anschließend tropfenweise zugegeben.
Die Reaktion wird bei Raumtemperatur für 10 Minuten gerührt, 1 H-Tetrazol wird zugegeben
(0,35 g; 5 mmol), und die Reaktion wird für weitere 2 Stunden gerührt. DCM
wird zugegeben (100 ml), und die Lösung wird 3-mal mit 1 M Na2HPO4 (pH 4), gesättigter
NaHCO3 und schließlich mit Salzlösung extrahiert
und anschließend über MgSO4 getrocknet. Die Lösungsmittel werden unter Vakuum
entfernt, um einen Sirup zu ergeben, der durch Säulenchromatographie auf Silica
gereinigt wird (Lösungsmittel:
1% bis 2% Methanol in DCM) um 3,52 g von 11 (ein Sirup) zu ergeben.
-
4-N-Boc-aminomethylbenzoesäure N-Hydroxysuccinimidester:
Dicyclohexyldcarbodiimid (DCC; 5,15 g; 25 mmol) wird zu einer gerührten Suspension
aus 4-N-Boc-aminomethylbenzosäure
(Tiger, Monmouth NJ; 5,2 g; 25 mmol) und N-Hydroxysuccinimid (2,88 g; 25 mmol)
in DCM (200 ml) plus Acetonitril (20 ml) zugegeben. Die Reaktion
wird über
Nacht bei 4°C
und anschließend
3 Stunden bei Raumtemperatur gerührt.
Das Dicyclohexylharnstoff Präzipitat
wird durch Filtration entfernt, und das Filtrat wird unter Vakuum
konzentriert, um einen Sirup zu erge ben. Der Sirup wird in Chloroform
und DCM gelöst
und mit Aktivkohle behandelt. Die Zugabe von Ether ergibt einen
weißen
kristallinen Feststoff. Die Rekristallisierung aus DCM und Petroleumether ergibt
6,2 g des N-Hydroxysuccinimidesters von 4-N-Boc-aminomethylbenzoesäure.
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(12)
Trifluoressigsäure
(TFA; 4 ml) wird zu einer Lösung
aus 11 (900 mg; 2,07 mmol) in DCM (5 ml) zugegeben. Die Lösung wird
bei Raumtemperatur für
45 Minuten belassen, und die Lösungsmittel
werden unter Vakuum entfernt. Der zurückbleibende Sirup wird titriert,
indem er in DCM und Methanol und zugegebenem Ether gelöst wird.
Das resultierende 12 (als TFA Salz; Sirup) wird über Vakuum in der Anwesenheit
von Kaliumhydroxid getrocknet und anschließend sofort ohne weitere Reinigung
umgesetzt (siehe unten).
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(13)
4-N-Boc-aminomethylbenzoesäure
N-Hydroxysuccinimidester (670 mg; 2,2 mmol) und Triethylamin (0,345
ml; 2,5 mmol) werden zu 12 (siehe oben) in DCM (15 ml) zugegeben.
Die Lösung
wird für
30 Minuten gerührt,
Triethylamin (0,1 ml; 0,72 mmol) wird zugegeben, und die Lösung wird
für zusätzliche
3 Stunden gerührt.
DCM wird zugegeben (20 ml), und die Lösung wird zweimal mit 1 M Na2HPO4 (pH 4), einmal
mit gesättigter
NaHCO3 und schließlich mit Salzsäure extrahiert
und anschließend über MgSO4 getrocknet. Die Lösungsmittel werden unter Vakuum
entfernt, um einen Sirup zu ergeben, der durch Säulenchromatographie auf Silica
gereinigt wird (Lösungsmittel:
5% Methanol in DCM), um 0,86% von 13 (ein Sirup) zu ergeben.
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(14)
0,84 g 13 von 14 (1,6 mmol) wird mit TFA wie oben beschrieben, behandelt,
um 14 (als TFA Salz; Sirup) zu ergeben, das sofort wie unten beschrieben
umgesetzt wird.
-
(15)
Boc-Glu(OSu)-OBut (Bachem; 641 mg; 1,6 mmol)
und Triethylamin (0,235 ml; 1,7 mmol) werden zu 14 (siehe oben)
in DCM (15 ml) zugegeben. Die Lösung
wird für
1 Stunde gerührt,
Triethylamin (60 μl;
0,43 mmol) wird zugegeben, und die Lösung wird für 1 Stunde gerührt. DCM
wird zugegeben (20 ml), und die Lösung wird zweimal mit 1 M Na2HPO4 (pH 4), einmal
mit gesättigter
NaHCO3 und schließlich mit Salzlösung extrahiert
und anschließend über MgSO4 getrocknet. Die Lösungsmittel werden unter Vakuum
entfernt, um einen Sirup zu ergeben, der durch Säulenchromatographie auf Silica
gereinigt wird (Lösungsmittel:
7% Methanol in DCM), um 0,8 g von 15 (ein weißer kristalliner Feststoff)
zu ergeben.
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EtNP-Bz-Glu
(16) 0,4 g von 15 (0,56 mmol) wird in DCM (5 ml) und TFA (5 ml)
gelöst.
Die Lösung
wird für
1 Stunde bei Raumtemperatur gerührt,
und die Lösungsmittel
werden unter Vakuum entfernt. Der zurückbleibende Sirup wird kristallisiert,
indem er in Methanol und zugegebenem Ether gelöst wird. Die Rekristallisierung
(in Methanol und Ether ergibt 200 mg von 16 (als TFA Salz; weißer Feststoff).
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EtNP-Bz-Glu-eingeschlossenes-Biotin
(17) Carbonyldiimidazol (6 mg, 37,5 μmol) wird zu einer Lösung aus
MeNPO-CO-Biotin-OH (5, 17 mg, 35 μmol)
in DMF (1 ml) zugegeben. Die Lösung
wird für
60 Minuten bei Raumtemperatur gerührt und zu 16 (20 mg, 30 μmol) zugegeben.
Triethylamin (5,5 μl,
40 μmol),
DMF (1 ml) und Wasser (0,5 ml) werden zu der gerührten Reaktionsmischung zugegeben,
bis sie klar wird. Die Lösung wird
für 2 Stunden
bei Raumtemperatur gerührt
und bei –20°C gelagert.
-
Das
Produkt der obigen Reaktion wird durch reverse Phasen HPLC auf einer
C8 präparativen
Säule unter
Verwendung eines Wasser-Acetonitril Gradienten in der Anwesenheit
von 0,1% Trifluoressigsäure
gereinigt. Die Spitze, die 17 entspricht (Retentionszeit = 23,1
Minuten), wird gesammelt. Das Produkt wird durch Gefriertrocknen
als ein gelber Feststoff isoliert. Die Analyse des Produkts nach
der HPLC Reinigung unter Verwendung von analytischer reverser Phasen
HPLC zeigte ein Hauptprodukt (> 80%),
dessen UV Spektrum 17 entspricht. Insbesondere zeigt λmax bei
355 nm die Anwesenheit der O-Methylnitropiperonyl-carbonylgruppe des
eingeschlossenen Biotins (Pirrung & Huang, 1996), und eine "Schulter" bei 277 nm, die
bei eingeschlossenem Biotin fehlt, zeigt die Anwesenheit des p-Nitrophenylphosphatesters
von 17. Die Konzentration von 17 wird durch Hydrolysieren des p-Nitrophenylphosphatesters
in 0,1 M Kaliumhydroxid und dem Bestimmen der freigesetzten p-Nitrophenol
Menge (optische Dichte bei 405 nm) verifiziert.
-
Von
dem gereinigten 17 wird auch gefunden, dass es ein Substrat für PTE ist,
was zu der Freisetzung von p-Nitrophenol (13; überwacht
durch die Änderung
der optischen Dichte bei 405 nm) mit Geschwindigkeiten, die nur
ungefähr
6-fach langsamer sind als jene, die mit Paraoxon beobachtet werden,
führt.
Bemerkenswerterweise, nicht wie die Basen katalysierte Hydrolyse
von 17, die vollständig
abläuft
(und die PTE katalysierte Hydrolyse von Paraoxon), läuft die
PTE katalysierte Hydrolyse von 17 mit signifikanten Geschwindigkeiten
nur bis die Hälfte
des Substrats hydrolysiert wurde. Die zweite Hälfte des Substrats kann auch
hydrolysiert werden, aber nur in der Anwesenheit von viel größeren Mengen
von PTE und nach längeren
Inkubationen (mehrere Stunden bis über Nacht). Dies liegt wahrscheinlich
an der Tatsache, dass in diesem Fall 17 aus zwei Diastereomeren
(die zwei Enantiomeren bezüglich
des chiralen Phosphotriesters entsprechen) aufgebaut ist, von denen
nur eines ein wirksames Substrat für das Enzym ist. Tatsächlich wurde
die Stereoselektivität
kürzlich
bei PTE und anderen chiralen Phosphotriestern (Hong & Raushel, 1999)
beobachtet.
-
Es
werden Antikörper
erzeugt, die Ethyl-Phosphodiester erkennen würden, welche die Produkte der Hydrolyse
der entsprechenden p-Nitrophenylphosphotriester sind. Hierfür wird ein
geeignetes Ethylphosphodiester Derivat synthetisiert und konjugiert,
um Proteine wie unten beschrieben zu tragen (14).
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EtNPBG
(18) (Glutarsäureanhydrid
(180 mg; 1,6 mmol) und Triethylamin (0,22 ml; 1,6 mmol) werden zu
12 (hergestellt durch Entschützen
von 1,6 mmol von 11, wie oben beschrieben) in DCM (15 ml) zugegeben. Die
Lösung
wird für
20 Minuten gerührt,
Triethylamin (0,12 ml; 0,85 mmol) wird zugegeben, und die Lösung wird
für 1 weitere
Stunde gerührt.
DCM wird zugegeben (20 ml), und die Lösung wird zweimal mit 1 M Na2HPO4 (pH 4) extrahiert
und anschließend über MgSO4 getrocknet. Die Lösungsmittel werden unter Vakuum
entfernt, um einen Sirup zu ergeben, der durch Säulenchromatographie auf Silica
(Lösungsmittel:
12,5%; Me thanol in DCM plus 0,1% Essigsäure) gereinigt wird, um 445
mg von 18 (ein Sirup) zu ergeben.
-
Substrat
Konjugate EtNPGB-KLH und EtNPBG-KLH. Carbonyldiimidazol (CDI; 32
mg, 200 mmol) wird zu einer Lösung
von 18 (60 mg, 134 μmol)
in DMF (1 ml) zugegeben. Die Lösung
wird für
60 Minuten bei Raumtemperatur gerührt. Aliquots des aktivierten
18 werden anschließend
zu 5 mg/ml Lösungen
von bovinem Serumalbumin (BSA) oder Schlüssellochnapfschnecken Hämocyanin
(KLH) in 0,1 M Phosphat pH 8,0 (bei 0,5 bis 4 μmol von 18 pro mg Protein),
gegeben.
-
Die
Reaktionen werden für
1 Stunde bei Raumtemperatur gerührt,
und die resultierenden Protein Konjugate werden umfangreich gegen
Phosphat gepufferte Salzlösung
(PBS) bei 4°C
dialysiert. Der Konjugationsspiegel (Haptendichte oder Hd) wird
durch Hydrolysieren einer Probe der dialysierten Konjugate in 0,1
M Kaliumhydroxid und Überwachen
der Menge des freigesetzten p-Nitrophenols (bei 405 nm) bestimmt.
Diese wurden wie folgt gefunden: 8,5 bis 24 EtNPBG Moleküle pro BSA
Molekül
und 14 bis 63 pro KLH Molekül,
in Abhängigkeit
von der Menge des aktivierten 18, das zu den Proteinproben zugegeben
wurde.
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Produkt
Konjugate EtBG-KLH und EtBG-KLH. Die EtNPBG-KLH und EtNPBG-KLH Konjugate, die oben
beschrieben sind, werden gegen 0,1 M Carbonat pH 11,8 für 44 Stunden
bei Raumtemperatur und anschließend
umfangreich gegen PBS (bei 4°C)
dialysiert.
-
Anti-EtBG
Antikörper
werden in Kaninchen durch Immunisierung mit EtBG-KLH (Hd = 14) unter
Verwendung publizierter Protokolle (Tawfik et al., 1993; Tawfik
et al., 1997) (eine Gabe von Prof. Z. Eshhar, Weizmann Institute
of Science, Rehovot) hergestellt. Die Seren wurden durch ELISA hinsichtlich
der Bindung an sowohl das Substrat Konjugat EtNPBG-BSA (Hd = 8,5)
als auch korrespondierende Produkt Konjugat (EtBG-BSA; Hd = 8,5)
getestet. Die erste Blutentnahme aus einem der immunisierten Kaninchen
(wenn 500-fach oder mehr verdünnt)
zeigt die gewünschte
Selektivität,
und führt
zu einem starken Signal, wenn es mit dem Produkt Konjugat inkubiert
wird und einen niedrigen Hintergrund (< 20%) mit dem Substrat Konjugat. Das
Verdünnen
der Seren in COVAp Puffer (2 M, NaCl, 10 g, 1 MgSO4·7H2O, 0,04% Tween 20, 10 mM Phosphat, 0,1 mM
p-Nitrophenol, pH 6,5) erhöht
weiter die Selektivität
mit Hintergrundmengen, die unter 5% fallen. Das Anti-EtBG Serum
wird unter Verwendung einer HiTrap Protein A Säule (Pharmacia) gereinigt.
Die gereinigten Kaninchen Antikörper
werden mit einem Alexa Fluor 488 Protein Markierungskit (Molecular
Probes) nach den Angaben des Herstellers markiert.
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10 μl (~2 × 108 Kügelchen)
0,95 μm
Streptavidin beschichteter Mikrokügelchen (Bangs, ~2 × 107 Kügelchen
pro ml Suspension) werden in einer Mikrofuge bei 10,000 g für 3 min
zentrifugiert, und der Überstand wird
entfernt. Die Kügelchen
werden in 10 μl
50 mM Tris pH 8,3 enthaltend EtNP-Bz-Glu-eingeschlossenes-Biotin (17) resuspendiert,
um eine Endkonzentration von 10 μM,
20 μM oder
30 μM zu
ergeben. PTE wird in vitro durch Transkription/Translation der OPD.LMB3-2biotin DNA Fragmente
(bei 5 nM) exprimiert. Es wird eine kommerzielle Präparation
verwendet (E. coli S30 Extrakt System für lineare Matrizen; Promega),
das mit T7 RNA Polymerase (2.000 Einheiten) ergänzt wurde, und die Reaktionen
werden bei 25°C
für 1,5
Stunden inkubiert. Die PTE wird anschließend durch die Zugabe von Kaliumcarbonat
(10 mM) und Kobaltchlorid (1 mM) in Tris Puffer (10 mM pH 8,0) zusammengesetzt
und über
Nacht bei 4°C
inkubiert. Ein anderes Enzym, welches die Phosphotriesterase Aktivität nicht
zeigt, Methyltransferase HaeIII, wird auch in vitro durch Transkription/Translation
von M.HaeIII.LMB3-2biotin DNA Fragmenten (bei 5 nM) exprimiert und
anschließend
mit Carbonat und Kobalt wie die PTE behandelt. 5 μl Aliquots
der obigen Reaktionsmischungen werden zu den Kügelchen Suspensionen zugegeben,
und die Reaktionen werden für
1 Stunde bei 35°C
im Dunkeln inkubiert. Die Reaktion wird durch die Zugabe von 15 μl 0,1 M Natriumacetat,
pH 5,0 abgestoppt und auf Eis transferiert. Jede Reaktion wird anschließend in
zwei Aliquots von jeweils 15 μl
aufgeteilt, von denen eines als ein Tropfen auf eine Schicht eines
Parafilms auf die Oberfläche
eines eisgekühlten
Aluminiumblocks gegeben wird. Dieses Aliquots wird anschließend für 2 min
mit einer B 100 AP UV Lampe (UVP), die in einem Abstand von ~6 cm gehalten
wird, bestrahlt. Das andere Aliquot wird im Dunkeln belassen. Alle
Proben mit Kügelchen
werden anschließend
für 30
Minuten bei Umgebungstemperatur inkubiert und dreimal mit 200 μl PBS, 0,1%
Tween 20 in einer 0,45 μm
MultiScreen-HV Filterplatte (Millipore, MAHVN4510) gewaschen, wobei
zwischen jedem Waschschritt kräftig
resuspendiert wird. Die Kügelchen
(~2 × 107) werden anschließend in 200 μl COVAp enthaltend 100
ng/μl Alexa-488
markierte Kaninchen Anti-EtBG Antikörper resuspendiert und für 1 Stunde
bei Raumtemperatur und anschließend
1 Stunde bei 4°C
inkubiert. Die Kügelchen
werden dreimal mit 200 μl
PBS, 0,1% Tween 20 wie oben gewaschen, anschließend in 1 ml PBS, 0,1% Tween
20 resuspendiert, und 10.000 Ereignisse werden unter Verwendung
eines FACScan Flusszytometers (Becton Dickinson) analysiert.
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Wie
aus 15 gesehen werden kann, wird
ein bis zu 20-facher Anstieg in der mittleren Fluoreszenz der Kügelchen
nach der PTE katalysierten Hydrolyse von EtNP-Bz-Glu-eingeschlossenem-Biotin
in der Anwesenheit von Streptavidin beschichteten Kügelchen
und nach UV Bestrahlung beobachtet. Dieser Anstieg wird relativ
zu den Kügelchen
beobachtet, die im Wesentlichen gleich behandelt wurden, aber in
der Anwesenheit eines anderen Enzyms (M.HaeIII), ohne Phosphotriesterase
Aktivität.
Bemerkenswerterweise werden die Unterschiede im Fluoreszenzsignal
beobachtet, wenn sowohl die PTE als auch die M.HaeIII in vitro von
den entsprechenden Genen exprimiert und zusammen mit dem vollständigen Inhalt
der in vitro Transkription/Translationsreaktionsmischung zugegeben
werden.
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Bei
hohen Substratkonzentrationen ist die beobachtete mittlere Fluoreszenz
geringer als sie bei 20 μM beobachtet
wird. Zusätzlich
gibt es bei Substratkonzentrationen über 20 μM im Wesentlichen keinen Unterschied
in dem Fluoreszenzsignal zwischen den Reaktionen, die im Dunkeln
gehalten wurden und jenen, die UV bestrahlt wurden (Daten nicht
gezeigt). Weil die Kügelchen
unter den oben beschriebenen Reaktionsbedingungen beginnen, eine
Sättigung
des Bindungssignals bei Konzentrationen über 10 μM (des Produkts, wie es durch
die anschließende
Zugabe von fluoreszenzmarkierten Anti-EtBG Antikörpern nachgewiesen wird) zu zeigen,
können
diese Ergebnisse durch die Anwesenheit einer Kontamination von EtNP-Bz-Glu-Biotin
in der Präparation
von EtNP-Bz-Glu-eingeschlossenem-Biotin erklärt werden. Diese Ergebnisse
stimmen auch überein
mit der zuvor beobachteten Hintergrundimmobilisierung von eingeschlossenem
Biotin an Avidin (im Dun keln) (d.h. ohne UV Bestrahlung), die so
hoch war wie 15% des Signals, das nach Bestrahlung beobachtet wurde
(Sundberg et al., 1995). Das "Dunkel" Signal, das zuvor
beobachtet wurde, wurde entweder Verunreinigungsspuren von Biotin
in der eingeschlossenen Biotin Präparation oder den schwächeren Interaktionen
zwischen Avidin und den Bestandteilen des eingeschlossenen Biotins
einschließlich
des Linkers zugeschrieben (Sundberg et al., 1995). Beide Mechanismen
können
zu der Tatsache beitragen, dass bei hohen Konzentrationen von eingeschlossenem
biotinylierten Substrat (und überhalb
der Bindungskapazität
der Kügelchen),
das "Dunkel" Signal signifikant
wird. Nichts desto trotz macht bei Substratkonzentrationen von 20 μM oder niedriger das "Dunkel" Signal nur 25% oder
sogar weniger als 10% (z.B. bei 10% μM EtNP-Bz-Glu-eingeschlossenem-Biotin)
des Bestrahlungssignals aus. Dies zeigt, dass das meiste der PTE
katalysierten Hydrolyse von EtNP-Bz-Glu-eingeschlossenem-Biotin
stattfindet, während
sich das Substrat in Lösung
befindet und nicht an die Kügelchen
angeheftet ist, und dass das resultierende Produkt (Et-Bz-Glu-eingeschlossenes-Biotin)
nach Bestrahlung mit UV Licht freigesetzt und auf den Mikrokügelchen
immobilisiert wird.
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Beispiel 10.
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Gene,
die an Kügelchen
angeheftet sind, werden in vitro exprimiert, und die resultierenden
Genprodukte (Enzyme) werden an die Mikrokügelchen immobilisiert, während sie
die katalytische Aktivität
behalten. Das immobilisierte Enzym katalysiert eine Reaktion mit
einem eingeschlossenen biotinylierten Substrat, und das resultierende
eingeschlossene biotinylierte Produkt wird anschließend durch
UV Bestrahlung freigesetzt und wird an diese Kügelchen zusammen mit dem Gen,
welches das Enzym kodiert, das zu seiner Bildung führte, angeheftet.
Anschließend
werden diese Kügelchen
durch Flusszytometrie nachgewiesen.
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Ein
Format für
die Selektion von genetischen Elementen ist, dass das genetische
Element ein Gen, verknüpft
mit einem Mikrokügelchen
umfasst, das in einer Mikrokapsel translatiert wird, und das translatierte Genprodukt
mit dem Mikrokügelchen
innerhalb der Mikrokapsel zurückgekoppelt
wird. Somit führt
die Komparti mentalisierung zu der Bildung von Komplexen von Genprodukten
(z.B. Proteine oder Enzyme), die an das Gen, das sie kodiert, angeheftet
sind. Diese Komplexe können
anschließend
für die
Bindung eines Liganden (siehe Beispiel 12) oder für enzymatische
Aktivität über eine
zweite Kompartimentalisierungsreaktion ausgewählt werden.
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Für solche
Komplexe, die hinsichtlich katalytischer Aktivität ausgewählt werden können, sollte
ein lösliches
Substrat für
das immobilisierte Enzym bereitstehen, und sobald die katalytische
Reaktion abgeschlossen wurde, sollte das Produkt der enzymatischen
Aktivität,
für die
es ausgewählt
ist, an das Gen angeheftet werden, das dieses Enzym kodiert. Die
resultierenden Komplexe können
anschließend
durch das Produkt, das an sie angeheftet ist, sortiert oder selektiert
werden, zum Beispiel unter Verwendung eines fluoreszenzmarkierten
Antikörpers,
der das Produkt erkennt. In anderen Abschnitten, die Komplexe von
Genen und Genprodukten enthalten, die keine Proteine mit der gewünschten
enzymatischen Aktivität
kodieren, sollte das nicht umgesetzte Substrat mit dem Gen verknüpft werden.
Diese Komplexe werden nicht mit dem Produkt markiert werden und
werden deshalb verworfen.
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Hier
wird gezeigt, dass ein Enzym (Phosphotriesterase oder PTE) in vitro
von Genen transkribiert oder translatiert werden kann, die an Mikrokügelchen
angeheftet sind, und das translatierte Enzym wird an die Mikrokügelchen
zurückgebunden.
Das translatierte Enzym kann anschließend modifiziert werden, um
die aktive Stelle Kobalt einzubauen, und seine katalytische Aktivität wird beibehalten,
während
es an das Mikrokügelchen zusammen
mit dem Gen, das es kodiert, gebunden ist. Die immobilisierte PTE
reagiert anschließend
mit einem eingeschlossenen biotinylierten Substrat, und das erzeugte
eingeschlossene biotinylierte Produkt wird durch UV Bestrahlung
freigesetzt und auf denselben Avidin beschichteten Kügelchen
gefangen, an welche das Gen, das die PTE kodiert, angeheftet ist.
Anschließend
werden diese Kügelchen
durch Flusszytometrie nachgewiesen und sind eindeutig von Kügelchen
zu unterscheiden, die ein Gen tragen, das ein Protein kodiert, das
keine Phosphotriesterase Aktivität
zeigt.
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Aliquots
einer Suspension von 0,95 μm
Streptavidin beschichteten Mikrokugeln (Bangs, ~2 × 107 Kügelchen
pro μl Suspension)
werden in einer Mikrofuge bei 10.000 g für 3 min zentrifugiert. Der Überstand
wird entfernt und die Kügelchen
in TNT Puffer (0,1 M, Tris 7,5, 0,15 M NaCl, 0,05% Tween 20) resuspendiert.
Ein Antikörper,
der zur Bindung des Flag Peptids in der Lage ist und biotinyliert
ist (BioM5, ein Biotin markierter Anti-Flag Antikörper; Sigma)
wird zu der Suspension der Kügelchen
zugegeben, um durchschnittlich 104 Antikörper Moleküle pro Kügelchen
zu ergeben, und die Mischung wird für einige Stunden inkubiert.
Die Kügelchen werden
durch Herunterzentrifugieren und Resuspendieren in TNT Puffer auf
das ursprüngliche
Volumen gespült.
Biotinylierte DNA Fragmente N-Flag-OPD.LMB3-2biotin oder Fragmente, die
den T7 RNA Polymerase Promotor, die Phagen T7 Gen 10 Translationsstartstelle
und ein Gen kodierend ein anderes Enzym (auch mit N-Flag Peptid
markiert), z.B. Methyltransferase HaeIII-N-Flag-M.HaeIII.LMB3-2biotin) tragen, werden
zu der Suspension aus Antikörper
beschichteten Kügelchen
in 1,6 nM Konzentration zugegeben, und die Mischung wird über Nacht
bei 4°C
inkubiert. Die Kügelchen
werden 3-mal durch Herunterzentrifugieren und Resuspendieren in
TNT Puffer gespült.
-
50 μl Aliquots
der obigen Suspension aus Kügelchen
(~109 Kügelchen)
werden in einer Mikrofuge bei 10.000 g für 3 min zentrifugiert. Der Überstand
wird entfernt und die Kügelchen
vorsichtig auf Eis in 50 μl
eines prokaryonten in vitro gekoppelten Transkriptions/Translationssystems,
das für
lineare Matrizen ausgestaltet ist, resuspendiert (Lesley et al.,
1991). Eine kommerzielle Präparation
des Systems wird verwendet (E. coli S30 Extrakt System für lineare
Matrizen; Promega), das mit T7 RNA Polymerase (2.000 Einheiten)
ergänzt
ist. Die Reaktionen werden bei 25°C
für 1,5
Stunden inkubiert und in einer Mikrofuge bei 10.000 g für 3 min
zentrifugiert. Der Überstand
wird entfernt und die Kügelchen
in 100 μl
50 mM Tris, 10 mM Kaliumcarbonat, pH 8,0 resuspendiert. Eine wässrige Lösung aus
Kobaltchlorid wird in einer Konzentration von 1 mM zugegeben, und die
Reaktionen werden für
2 Stunden bei Raumtemperatur inkubiert. Die Kügelchen werden 4-mal durch
Herunterzentrifugieren und Resuspendieren in TNT Puffer gespült. Schließlich werden
die Kügelchen
in TNT Puffer in ihren ursprünglichen
Volumen resuspendiert.
-
Aliquots
der obigen Kügelchen
werden zu Lösungen
aus 0,25 mM Paraoxon in 50 mM Tris pH 8,3 zugegeben. Die Kügelchen
werden bei 25°C
mit gelegentlichem Rühren
für verschiedene
Zeiträume
inkubiert. Die Kügelchen
werden in einer Mikrofuge bei 10.000 g für 3 min zentrifugiert, der Überstand
wird entfernt, und ihre optische Dichte wird bei 405 nm gemessen.
Eine signifikante Änderung
in der optischen Dichte bei 405 nm wird beobachtet, wenn die Kügelchen
an die biotinylierte DNA Fragmente N-Flag-OPD.LMB3-2biotin angeheftet
sind (und die anschließend
wie oben beschrieben umgesetzt werden), im Gegensatz zu Reaktionen, die
unter denselben Bedingungen durchgeführt werden, aber in der Abwesenheit
von Kügelchen
oder Phosphotriesterase, oder mit Kügelchen, an die N-Flag-M.HaeIII.LMB3-2biotin
DNA Fragmente angeheftet sind, und die anschließend wie oben beschrieben umgesetzt
werden.
-
Als
Nächstes
werden 10 μl
(~2 × 108 Kügelchen)
der obigen Kügelchen
in einer Mikrofuge bei 10.000 g für 3 min zentrifugiert und der Überstand
entfernt. Die Kügelchen
werden in 10 μl
12,5 oder 25 μM
EtNP-Bz-Glu-eingeschlossenes-Biotin in 50 mM Tris pH 8,3 resuspendiert.
Die Suspensionen der Kügelchen werden
für 1,5
Stunden bei 25°C
im Dunkeln inkubiert. Die Reaktion wird durch die Zugabe von 10 μl 0,1 M Natriumacetat,
pH 5,0 abgestoppt und auf Eis transferiert und für 2 min mit einer B 100 AP
UV Lampe (UVP), die in einem Abstand von ~6 cm gehalten wird, bestrahlt.
Alle Proben mit Kügelchen
werden anschließend
für 30
Minuten bei Umgebungstemperatur inkubiert und anschließend dreimal
mit 200 μl
PBS, 0,1% Tween 20 in einer 0,45 μm
MultiScreen-HV Filterplatte (Millipore, MAHVN4510) gewaschen und
zwischen jedem Waschschritt sorgfältig resuspendiert. Die Kügelchen
(~7 × 107) werden anschließend in 125 μl eines Kaninchen
Anti-EtBG Serums, das 1:125 in COVAp verdünnt wurde, resuspendiert und über Nacht
bei 4°C
inkubiert. Die Kügelchen
werden einmal mit 200 μl
COVAp und anschließend
3-mal mit 200 μl
PBS, 0,1% Tween 20, wie oben, gewaschen und in 200 μl PBS, 0,1%
Tween 20 resuspendiert. 70 μl
der obigen Suspensionen der Kügelchen (~2 × 107) werden zu 50 μl 40 ng/μl FITC markiertem Ziege Anti
Kaninchen Fab (Jackson 115-095-006) in PBS, 0,1% Tween 20 zugegeben
und für
1 Stunde bei Raumtemperatur inkubiert. Die Kügelchen werden 3-mal mit 200 μl PBS, 0,1%
Tween 20, wie oben, gewaschen, anschließend in 1 ml PBS, 0,1% Tween
20 resuspendiert, und 10.000 Ereignisse werden unter Verwendung
eines FACScan Flusszytometers (Becton Dickinson) analysiert.
-
Folglich,
wie in 16 gesehen werden kann, können Kügelchen,
an die jene angeheftet sind, die Phosphotriesterase markiert dem
Flag Peptid kodieren (zusammen mit einem Antikörper, der an das Flag Peptid
bindet) eindeutig von Genen unterschieden werden, an die andere
Gene, die Enzyme ohne Phosphotriesterase Aktivität kodieren (z.B. N-Flag-M.HaeIII)
angeheftet waren.
-
Beispiel 11.
-
E.
coli BirA, das in vitro transkribiert und translatiert wurde, katalysiert
eine Reaktion, die eine Änderung
in den Fluoreszenzeigenschaften von Substrat markierten Mikrokugeln
in wässrigen
Abschnitten einer Wasser-in-Öl
Emulsion hervorrufen.
-
Das
Gen, das ein Peptid aus Propionibacterium shermanii kodiert, das
in vivo in E. coli biotinyliert ist, wird unter Verwendung der Oligonukleotide
BCCP5 und BCCP3 aus dem Vektor Pinpoint Xa-1 (Promega) amplifiziert.
Das PCR Fragment wird in den Vektor pET-23d(FLAG), der mit BamHI
und HindIII gespalten wurde, unterhalb eines T7 RNA Polymerase Promotors
und der Phagen T7 Gen 10 Translationsstartstelle und innerhalb des
Leserahmens mit einer N-terminalen FLAG Peptid kodierenden Region
kloniert; dieser Vektor wird als pET-23d(FLAG-BCCP) bezeichnet.
Der Vektor pET-23d(FLAG) ist identisch zu dem Vektor pET-23d (Novagen),
mit Ausnahme der Region zwischen den einmaligen NcoI und BamHI Stellen,
der modifiziert wurde, um eine N-terminale FLAG Peptid kodierende
Region, wie unten in Schema 2 (SEQ ID NOs: 2, 3) gezeigt ist, einzuschließen. Um
ein Hexahistidin Tag an den C-Terminus des Proteins anzuhängen, wurden
die zwei Oligonukleotide BCCPHis+ und BCCPHis– zusammen gelagert und anschließend in
den Vektor pET-(23d(FLAG-BCCP) ligiert, der mit SacI und NotI gespalten
wurde, was zu dem Vektor pET-(FLAG-BCCP-His) führte. Das Protein FLAG-BCCP-His (als FBH bezeichnet)
wird in dem Stamm C41(DE3) (Miroux & Walker, 1996) überexprimiert, geerntet und
mit Ni-NTA Agarose (Qiagen) unter nativen Bedingungen nach dem Protokoll
des Herstellers gereinigt. Biotinyliertes Protein wird durch Inkubation
mit einem gleichen Volumen an Avidin-Agarose (Sigma) abgereichert,
mit einem Waschpuffer (50 mM NaH2PO4, pH 8,0; 300 mM NaCl; 20 mM Imidazol) für 1 Stunde
bei 4°C
prääquilibriert.
Die Suspension wird anschließend
bei 10.000 g für
2 Minuten zentrifugiert, und der Überstand aufbewahrt, aliquotiert
und in flüssigem
Stickstoff (Langzeit) oder bei 4°C
gelagert.
-
-
Das
Gen, das E. coli BirA kodiert, wurde durch PCR unter Verwendung
der Oligonukleotide BirA5 und BirA3 aus einem pBluescript 2SK+ Vektor,
der das E. coli BirA Gen enthält
(eine Gabe von P. Wang, nicht veröffentlicht) amplifiziert. Der
PCR Vektor wird in den Vektor pGEM-4Z(K2), der mit KpnI und XhoI
gespalten wurde, unterhalb des lac Promotors, T7 RNA Polymerase
Promotors und der wirksamen Phagen T7 Gen 10 Translationsstartstelle
kloniert. Der Vektor pGEM-4Z(K2)
ist identisch mit dem Vektor pGEM-4ZNocI (siehe
Beispiel 8, Schema 1), mit der Ausnahme der Region zwischen den
singulären
NcoI und KpnI Stellen, die gemäß Schema 3,
das unten gezeigt ist, modifiziert wurde, um eine singuläre XhoI
Stelle unterhalb der NcoI Stelle (SEQ ID NOs: 4, 5) zu enthalten.
-
-
Die
DNA Sequenzierung identifiziert einen Klon mit der richtigen Nukleotidsequenz,
der als pGEM-BirA bezeichnet wird. Das oben beschriebene pGEM-BirA
Plasmid wird durch PCR unter Verwendung der Primer LMB2 und LMB3,
wie oben, amplifiziert, um ein 1139 Basenpaar PCR Fragment (BirA_LMB2-3)
zu erzeugen, das den T7 RNA Polymerase Promotor, die Phagen T7 Gen
10 Translationsstartstelle und das BirA Gen trägt. Das PCR Fragment wird direkt
unter Verwendung von Wizard PCR Preps (Promega) gereinigt.
-
60 μl Aliquots
(1,2 × 109 Kügelchen)
mit 1,0 μm
Durchmesser nicht fluoreszierenden Ziege Anti-Maus IgG markierten
Mikrokugeln (Bangs Laborstories, CP03N) wurden in einer Mikrofuge
bei ungefähr
2.600 g (6.000 rpm) für
3 Minuten zentrifugiert. Der Überstand
wurde entfernt und die Kügelchen
in 60 μl
0,1 M Tris-HCl, pH 7,5, 0,15 M NaCl, 0,05% Tween 20, 0,5% BSA resuspendiert.
Die Kügelchen
wurden erneut zentrifugiert, in 60 μl M5 Anti-FLAG Antikörper (Sigma
F4042) resuspendiert und über
Nacht inkubiert. Die Kügelchen
wurden erneut für
3 Minuten zentrifugiert (2.600 g), der Überstand wurde entfernt, und
die Kügelchen wurden
in einer Mischung aus 30 μl
0,1 M Tris-HCl, pH 7,5, 0,15 M NaCl, 0,05% Tween 20, 0,5% BSA und
30 μl FBH
Protein, das wie oben erhalten wurde (Endprotein Konzentration ungefähr 4 mg/ml)
resuspendiert und für
1 Stunde bei Raumtemperatur inkubiert.
-
In
der Zwischenzeit wurden 60 μl
Aliquots eines prokaryonten in vitro gekoppelten Transkriptions/Translationssystems,
das für
lineare Matrizen (Lesley et al., 1991) ausgestaltet wurde, unter
Verwendung eines kommerziellen Kits (E. coli S30 Extrakt System
für lineare
Matrizen; Promega) hergestellt, das mit T7 RNA Polymerase (2.000
Einheiten), 10 nM BirA_LMB2-3 DNA (oder überhaupt keine DNA) ergänzt war.
Diese Aliquots wurden bei 25°C
für 1 Stunde
inkubiert, um die Translation zu erlauben.
-
Die
60 μl Aliquots
der Kügelchen
wurden bei 2.600 g (6.000 rpm) in einer Mikrofuge für 3 Minuten
zentrifugiert, und der Überstand
wurde entfernt. Sie wurden in 60 μl
0,1 M Tris-HCl, pH 7,5, 0,15 M NaCl, 0,05% Tween 20, 0,5% BSA resuspendiert,
erneut zentrifugiert, und der Überstand
wurde entfernt. Schließlich
wurden sie auf Eis in 54 μl
Aliquots der prokaryotischen in vitro gekoppelten Transkriptions/Translationsreaktionen, wie
oben beschrieben, resuspendiert, die mit 3 μl 2 mM d-Biotin und 3 μl 0,2 M ATP
ergänzt
wurden.
-
Ein
5 μl Aliquot
wurde aus jeder Reaktionsmischung entfernt und nicht emulgiert belassen.
50 μl der verbleibenden
Reaktionsmischung wurde im Wesentlichen wie bei Tawfik & Griffiths (1998)
emulgiert.
-
Die Ölphase wurde
frisch hergestellt durch Lösen
von 4,5% (v/v) Span 80 (Fluka) in Mineralöl (Sigma, #M-5904), gefolgt
von 0,5% (v/v) Tween 80 (SigmaUltra; #P-8074). Die eiskalten Reaktionsmischungen
wurden schrittweise (in 5 Aliquots von 10 μl über ~2 Minuten) zu 1,0 ml eiskalter Ölphase in
einem 5 ml Biofreeze Gefäß (Costar,
#2051) zugegeben, während
mit einem magnetischen Rührfisch
(8 × 3
mm mit einem Drehring; Scientific Industries International, Loughborough,
UK) gerührt
wurde. Das Rühren
(bei 1150 rpm wurde für
1 weitere Minute auf Eis fortgesetzt.
-
Alle
Reaktionen wurden für
4 Stunden bei 37°C
inkubiert, damit die Biotinylierungsreaktion stattfinden konnte.
-
Die
Emulsionen wurden in 1,5 ml Mikrofugengefäße transferiert, 1 min bei
13,5 k rpm in einer Mikrofuge zentrifugiert, und die Ölphase wurde
entfernt, was die konzentrierte (aber noch intakte) Emulsion am
Boden des Gefäßes zurückließ. 200 μl 0,1 M Tris-HCl,
pH 7,5,0,15 M NaCl, 0,05% Tween 20, 0,5% BSA wurden zugegeben, und
die Emulsion wurde durch Extrahieren 4-mal mit 1 ml Hexan und Vortexen
zwischen jeder Hexan Zugabe, aufgebrochen. Restliches Hexan wurde
durch Zentrifugieren bei 10 min bei Umgebungstemperatur unter Vakuum
in einer Speedvac (Farmingdale, NY) entfernt.
-
Ungefähr 1 × 108 Kügelchen
aus den aufgebrochenen Emulsionen und den nicht emulgierten Reaktionen
wurden anschließend
zweimal mit 100 μl
TNT/BSA in einer 0,45 μm
MultiScreen-HV Filterplatte (Millipore, MAHVN4510) gewaschen, und
sorgfältig
zwischen jedem Waschschritt resuspendiert. Die Kügelchen wurden anschließend in
50 μl M
Tris-HCl, pH 7,5, 0,15 M NaCl, 0,05% Tween 20, 0,5% BSA enthaltend
1 μl einer Streptavidin-HRP
Lösung
(bereitgestellt mit dem NEN TSATM Direktkit)
resuspendiert und für
30 Minuten bei Umgebungstemperatur inkubiert. Die Kügelchen
wurden zweimal mit 100 μl
0,2 M Tris, 10 mM Imidazol, pH 8,8, wie oben, gewaschen, anschließend in
50 μl 0,2
M Tris, 10 mM Imidazol, pH 8,8, 0,01% H2O2 resuspendiert. 1 μl einer Fluoreszein Tyramid
Stocklösung
(hergestellt nach den Angaben des Herstellers (NEN TSATM Direktkit))
wurde zugegeben, und die Reaktion wurde für zehn Minuten fortgesetzt.
Die Kügelchen
wurden zweimal mit PBS, wie oben, gewaschen und schließlich in
insgesamt 500 μl
PBS resuspendiert, in eine 5 ml Polystyrol Rundbodenflasche (Falcon)
transferiert, und 10.000 Ereignisse wurden unter Verwendung eines FACScan
Flusszytometers (Becton Dickinson) analysiert.
-
Wie
aus 17 gesehen werden kann, sowohl
in emulgierten als auch in nicht emulgierten Reaktionen führt die
Reaktion, die durch in vitro translatiertes BirA katalysiert wird,
zu Kügelchen
mit höherer
Fluoreszenz als wenn kein Enzym anwesend ist. Es scheint, dass Kügelchen,
die in einer Emulsion mit in vitro translatiertem BirA inkubiert
wurden, fluoreszierender sind als Kügelchen, die nicht in Emulsionen
inkubiert wurden.
-
Beispiel 12
-
Eine Änderung
in der Fluoreszenz von genetischen Elementen kann verwendet werden,
um selektiv genetische Elemente anzureichern, die Peptide mit einer
Bindungsaktivität
kodieren. Die fuoreszent markierten genetischen Elemente werden
durch Sortieren mittels Flusszytometrie isoliert.
-
Ein
Format für
die Selektion von genetischen Elementen ist, dass das genetische
Element ein Gen, verknüpft
mit einem Mikrokügelchen
umfasst, das in einer Mik rokapsel translatiert wird, und das translatierte Genprodukt
mit dem Mikrokügelchen
innerhalb der Mikrokapsel zurückgekoppelt
wird. Somit führt
die Kompartimentalisierung zu der Bildung von Komplexen von Genprodukten,
die an das Gen, das sie kodiert, angeheftet sind. Diese Komplexe
können
anschließend
für die
Bindung eines Liganden durch Sortieren mittels Flusszytometrie ausgewählt werden,
wenn die Bindungsinteraktion zu einer Änderung in der Fluoreszenz
der Mikrokügelchen
führt.
-
Der
pET-23d(FLAG) Vektor kodiert das N-terminale FLAG Peptid, fusioniert
an die Polylinker Region von pET23d (Novagen). pET23d wird mit NcoI/BamHI
gespalten, gelgereinigt und in Wasser erneut gelöst. Zwei synthetische phosphorylierte
Oligonukleotide (Vh Bio Ltd., Newcastle upon Tyne, U.K.), FLAG und
FLAGas, wurden zu 1 μM
Konzentration jeweils in Wasser gemischt, für 3 min auf 94°C erhitzt
und auf Raumtemperatur abgekühlt,
bevor sie zu dem gespaltenen Vektor in die Ligationsmischung zugegeben
wurden. Die Ligationsreaktion wurde ungereinigt verwendet, um E.
coli TG-1 zu transformieren. Klone, die das Insert enthalten, wurden
durch KpnI Spaltung identifiziert und durch Sequenzieren verifiziert
(Oswel Research Product Ltd., Southampton, U.K.). Die Polylinker
Region von pET-23d(FLAG)
ist wie folgt (SEQ ID NOs: 6, 7):
-
-
Biotinyliertes
FLAG-HA Expressionskonstrukt wurde aus dem Vektor pET-23d(FLAG) durch PCR
hergestellt. Die Peptidsequenz YPYDVPDYA aus dem In fluenza Hämagglutinin
wurde an das FLAG-Tag in pET-23d(FLAG) unter Verwendung des Primers
FLAGHA und des 5'-biotinylierten
Primers pETrev.b angehängt.
Das Amplifikationsprodukt ist 903 Basen lang, und die kodierende
Region des Konstrukts (SEQ ID NOs: 8–10) lautet:
-
-
Das
Kompetitor Konstrukt in dem Selektionsprozess ist das E. coli folA
Gen, das Dihydrofolat Reduktase amplifiziert aus pET23a/folA unter
Verwendung der Primer pETfor und pETrev.b kodiert.
-
Die
PCR Fragmente wurden gelgereinigt unter Verwendung des QlAquick
Gel Extraktionskits (Qiagen). Die DNA Konzentration wurde durch
UV Spektrometrie gemessen. Es wurden Verdünnungen von PCR hergestellten
Expressionskonstruktion in 0,5 mg/ml Träger DNA hergestellt, die aus
HindIII gespaltener Lambda Phagen DNA (40 min bei 80°C, gefolgt
von Ethanol Präzipitation
und Lösung
in Wasser) hergestellt wurde.
-
2 × 10
9 Streptavidin beschichtete 0,95 μm Polystyrol
Kügelchen
in einem 100 μl
Aliquot einer 1% Suspension (Bangs Laborstories, Inc. CP01 N) wurden
in einer Mikrofuge bei ungefähr
2.600 g (6.000 rpm) für
3 Minuten zentrifugiert. Der Überstand
wurde entfernt, und die Kügelchen
wurden in 100 μl
0,1 M Tris-HCl, pH 7,5, 0,15 M NaCl, 0,05% Tween 20, 0,5% BSA (TNTB)
resuspendiert. 7 μl
2 mg/ml biotinylierter Anti-FLAG monoklonaler Antikörper M5
(Sigma) wurde zu den resuspendierten Kügelchen zugegeben, und die
Mischung wurde bei Raumtemperatur für zwei Stunden inkubiert. Nach
Beschichtung mit dem Antikörper
wurden die Kügelchen
dreimal mit 200 μl
TNTB gewaschen, in 100 μl
TNTB resuspendiert und in 10 μl
Aliquots 1 und 2 und 40 μl
Aliquots 3 und 4 aufgeteilt. 0,7 nM Stocklösung von entweder (#1) reiner
FLAG-HA DNA, (#2) reiner folA DNA oder (#3 und #4) reiner FLAG-HA
DNA, verdünnt
in einem 1000-fachen Überschuss
an folA DNA wurden in HindIII gespaltener Lambda DNA hergestellt
und auf die Aliquots der Kügelchen
aufgetragen. Die Bindungsreaktion wurde über Nacht bei 4°C fortgesetzt.
Die maximale Zahl der Gene pro Kügelchen
betrug 2 in Aliquots 1–3
und 0,2 in Aliquot 4. Die Kügelchen,
die mit FLAG-HA Konstrukt beschichtet waren, dienten als Positivkontrolle,
und die Kügelchen,
die mit folA beschichtet waren, als Negativkontrolle.
# | DNA | Verhältnis folA:FLAG-HA | Kügelchen | DNA (nM) | DNA
(μl) | DNA
Moleküle/Kügelchen | S30
(μl) | Emulsion
(ml) |
1 | FLAG-HA | - | 2 × 108 | 0,7 | 1 | 2 | 25 | 0,5 |
2 | folA | - | 2 × 108 | 0,7 | 1 | 2 | 25 | 0,5 |
3 | folA:HA | 1000:1 | 8 × 108 | 0,7 | 4 | 2 | 50 | 2 × 0,5 |
4 | folA:HA | 1000:1 | 8 × 108 | 0,7 | 0,4 | 0,2 | 50 | 2 × 0,5 |
-
Nach
der Inkubation über
Nacht bei 4°C
wurden die Kügelchen
zweimal in TNTB gewaschen und in S30 in vitro Translationsmischung
(S30 Extrakt System für
lineare Matrizen, Promega), die mit T7 RNA Polymerase (20 Einheiten/μl) ergänzt wurde,
resuspendiert.
-
Die
eisgekühlten
in vitro Translationsreaktionen wurde schrittweise (in 5 Aliquots à 10 μl über ~2 Minuten)
zu 0,5 ml eiskalter Ölphase
(frisch hergestellt durch Lösen
von 4,5% (v/v) Span 80 (Fluka) in Mineralöl (Sigma, #M-5904), gefolgt
von 0,5% (v/v) Tween 80 (SigmaUltra; #P-8074) in einem 5 ml Costar
Biofreeze Gefäß (#2051))
zugegeben, während
mit einem magnetischen Rührfisch
(8 × 3
mm mit einem Drehring; Scientific Industries International, Loughborough,
UK) gerührt
wurde. Das Rühren
(bei 1150 rpm) wurde für
weitere 3 Minuten auf Eis fortgesetzt. Die Reaktionen wurden anschließend 90
min bei 30°C
inkubiert.
-
Die
Emulsionen wurden in 1,5 ml Mikrofugengefäße transferiert, 8 min bei
6,5 k rpm in einer Mikrofuge zentrifugiert, und die Ölphase wurde
entfernt, was die konzentrierte (aber noch intakte) Emulsion am
Boden des Gefäßes zurückließ. 200 μl 0,1 M Tris-HCl,
pH 7,5,0,15 M NaCl, 0,05% Tween 20 (TNT) wurden zugegeben, und die
Emulsion wurde durch Extrahieren 4-mal mit 1 ml Hexan und Vortexen
zwischen jeder Hexan Zugabe, aufgebrochen. Restliches Hexan wurde
durch Einblasen von Luft durch die Suspension der Kügelchen für 1 bis
2 min bei Umgebungstemperatur entfernt.
-
Die
Kügelchen
aus den aufgebrochenen Emulsionen wurden anschließend zweimal
mit 100 μl
TNT in einer 0,45 μm
MultiScreen-HV Filterplatte (Millipore, MAHVN4510) gewaschen, und
zwischen jedem Waschschritt sorgfältig resuspendiert. Die Kügelchen
wurden anschließend
in TNTB zu 106 Kügelchen/μl und enthaltend 100 mU/ml Ratten
Anti-HA-Peroxidase, Hochaffinitäts-(3F10)-Konjugat
(Boehringer Mannheim) resuspendiert.
-
Die
Kügelchen
wurden anschließend
mit dem Antikörper
für 30
Minuten bei Umgebungstemperatur inkubiert und dreimal mit 200 μl TNT gewaschen,
bevor sie in 2 ml 0,2 M Tris, 10 mM Imidazol, pH 8,8 resuspendiert
wurden. Die resuspendierten Kügelchen
wurden für
1 min auf Eis unter Verwendung des Heat Systems Beschallungsgeräts bei Stufe
1, 95% Zyklen, 3,4 mm Spitze beschallt. Die beschallten Kügelchen
wurden zu 108 Kügelchen/ml in 0,2 M Tris, 10
mM Imidazol, pH 8,8 resuspendiert. Zu dieser Suspension der Kügelchen wurde
ein gleiches Volumen an Tyramin Signal Amplifikations-(TSA)-Puffer
0,2 M Tris, 10 mM Imidazol, pH 8,8, 0,004% H2O2, 5 μg/ml
Fluoreszeintyramin zugegeben.
-
Fluoreszeintyramin
wurde wie beschrieben bei Hopman et al. (Anthon H. N. Hopman, Frans
C. S. Ramaekers, Ernst J. M. Speel, The Journal of Histochemistry
and Cytochemistry Vol. 46(6), 771–777, 1998) synthetisiert.
-
Die
Reaktion wurde für
fünf Minuten
bei Raumtemperatur fortgesetzt und durch Zugabe von 1/10 des Volumens
an 10% bovinem Serumalbumin in PBS (BSA, Sigma) abgestoppt. Die
Kügelchen
wurden in 2 ml Aliquots der Markierungsreaktion herunterzentrifugiert
und 2-mal in TNTB und einmal in PBS gewaschen. Schließlich wurden
die Kügelchen
in 2 ml PBS resuspendiert und wie oben beschallt.
-
Die
Kügelchen,
die mit den Genen beschichtet waren, die folA, FLAG-HA oder die
1000-fache Verdünnung
von FLAG-HA in folA kodieren, wurden auf einem Becton Dickinson
FACScan Flusszytometer analysiert.
-
In 18 zeigt das Histogramm A mit geringer Auflösung, dass
die Kügelchen,
die FLAG-HA DNA (Probe #1) tragen, signifikant mehr fluoreszierend
markiert sind, als die Negativkontrolle folA (Probe #2). Die gespikten
Mischungen #3 und #4 laufen vorwiegend identisch zu der Negativkontrolle,
mit der Ausnahme einer kleinen Anzahl von stark fluoreszierenden
Kügelchen
(Ansicht B). 0,04% der Kügelchen
in Probe #3 und 0,02% der Kügelchen
in Probe #4 fallen in die Region M1, die 95% der positiven Ereignisse
abdeckt.
-
Die
Kügelchen
in den Proben #3 und #4, die in die Region M1 fallen, wurden unter
Verwendung eines MoFlo Fluoreszenz aktivierten Zellsortiergeräts sortiert.
Zwei Sätze
von sortierten Kügelchen
wurden für
beide Proben #3 und #4 erhalten. In dem ersten Satz wurden 500 Kügelchen
in ein einziges Gefäß gesammelt.
In dem zweiten Satz wurden 96 Kügelchen
einzeln in die Vertiefungen einer 96-Vertiefungsplatte gesammelt. Beide Sätze von
Kügelchen
wurden einer 35 Zyklus PCR unter Verwendung der Primer pETrev.b
und FLAGrev1 unterworfen.
-
Die
Amplifikationsprodukte wurden durch Gelelektrophorese (19) analysiert. Die Produktgrößen betrugen 903 Basen für FLAG-HA
und 1390 bp für
folA.
-
Die
gelelektrophoretisch Analyse der Amplifikationsreaktionsprodukte
schlägt
eine signifikante Anreicherung während
des Verlaufs des Sortierens vor. In Ansicht A sind keine FLAG-HA
Banden in den Spuren der Produkte sichtbar, die aus unsortierten
Reaktionen #3 und #4 amplifiziert wurden, wohingegen die FLAG-HA
Bande in den Proben aus den sortierten Kügelchen stark sichtbar ist.
Definitive Daten bezüglich
der Natur der amplifizierten DNA wurden aus der Analyse der DNA
erhalten, die aus einzelnen Kügelchen
amplifiziert wurde. Insgesamt 22 Kügelchen von 96 lieferten ein
DNA Produkt für
Reaktion #3, und 50% davon war reine FLAG-HA. Für die Reaktion #4 lieferten
9 Kügelchen
Produkte, und 8 waren FLAG-HA.
-
Die
Daten von einzelnen Kügelchen
für Reaktion
#3 schlagen vor, dass die verwendete Konzentration, nominal 2 DNA
Moleküle/Kügelchen,
die meisten der Kügelchen
weisen tatsächlich
nur ein angeheftetes Gen auf, die unzweideutige Verknüpfung zwischen
dem Gen und seinem Produkt erlaubt. Eine relativ hohe Zahl an positiv
markierten Kügelchen
bedeutet jedoch, dass ungefähr
50% der zurückgewonnenen
Kügelchen
falsch positive waren. In Probe #4, in der nur ≈0,1 Gene/Kügelchen vorkamen, erreichte
die Reinheit der rückgewonnenen
DNA 90%, was eine nahezu 1000-fache Anreicherung in einem Schritt
anzeigt.
-
-
-
Literaturzitate
-
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