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TECHNISCHES GEBIET
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Überprüfung der
physikalischen Eigenschaften einer galvanisch abgeschiedenen Kupferfolie.
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TECHNISCHER HINTERGRUND
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Üblicherweise
werden Kupferfolien als Material zur Herstellung gedruckter Leiterplatten
eingesetzt, die in der Elektro- und Elektronik-Industrie in großem Umfang
verwendet werden. Im Allgemeinen wird die galvanisch abgeschiedene
Kupferfolie durch Heißpressen
mit einer elektrisch isolierenden Unterlage aus polymerem Material,
z.B. mit einem Glas-Epoxid-Substrat, einem phenolischen Polymersubstrat
oder einem Polyimid, verbunden, wobei ein kupferbeschichtetes Laminat
erhalten wird; das so erhaltene Laminat wird zur Herstellung von
gedruckten Leiterplatten verwendet.
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Bei
dem üblicherweise
durchgeführten
Heißpressen
werden eine Kupferfolie, eine Faserplatte (prepreg)(Substrat), die
bis zur Stufe B ausgehärtet
ist, und Spiegelplatten als Abstandshalter aufeinander gelegt, und
die Kupferfolie und die Faserplatte werden bei hohen Temperaturen
und Drücken
durch Heißpressen
miteinander verbunden (dieser Schritt kann nachstehend als "Chargen(batch)-Presslaminierung" bezeichnet werden),
wodurch ein mit Kupfer beschichtetes Laminat erhalten wird.
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In
den letzten Jahren stellte jedoch die Verminderung der Produktionskosten
von kommerziellen Kupferfolien-Produkten einen wesentlichen Gesichtspunkt
bei der Aufrechterhaltung der globalen Wettbewerbsfähigkeit
in der Elektro- und Elektronik-Industrie dar. Es besteht daher ein
großes
Bedürfnis,
die Produktionskosten sowie den Preis von gedruckten Leiterplatten,
die als Hauptkomponenten von elektronischen Vorrichtungen dienen,
herabzusetzen.
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Um
diesem Bedürfnis
zu genügen,
wurden viele Anstrengungen unternommen, um die Kosten von mit Kupfer
beschichteten Laminaten und galvanisch abgeschiedenen Kupferfolien,
die Zwischenprodukte bei der Herstellung von gedruckten Leiterplatten
sind, herabzusetzen. Beispielsweise wurde CEM-3 als mit Kupfer beschichtetes
Laminat anstellte von FR-4 verwendet, und es wurde ein kontinuierliches
Laminierungsverfahren angewendet, wodurch die Produktivität merklich
verbessert wurde.
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Die
vorstehend erwähnten
Abwandlungen bezüglich
Materialien und Herstellungsverfahren brachten jedoch bei mit Kupfer
beschichteten Laminaten Nachteile, die bisher noch niemals beobachtet
wurden. Es ist also eine galvanisch abgeschiedene Kupferfolie als
Grundmaterial mit Eigenschaften erforderlich, die die nachteiligen
Wirkungen überwinden.
Insbesondere umfassen die Probleme, die auftreten, nachdem eine
galvanisch abgeschiedene Kupferfolie mit einer Unterlage verbunden
wurde, Verbiegungen, Verziehungen (bow or warp), Verdrehungen (twist)
und eine schlechte Dimensionsbeständigkeit der mit Kupfer beschichteten
Laminate.
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Als
eine Lösung
für die
vorstehend genannten Probleme beschreibt die offengelegte japanische
Patentanmeldung (kokai) Nr. 2-258337 die Verwendung einer galvanisch
abgeschiedenen Kupferfolie, die ausgezeichnete Hochtemperatur-Dehnungseigenschaften
(HTE) zeigt (nachstehend als "S-HTE-Folie" bezeichnet); d.h.
die in einer Atmosphäre
von 180°C
eine Dehnung von bis zur mehr als 10% hat. Obgleich Versuche unternommen
wurden, die vorstehend genannten Probleme durch Kontrolle der Zugfestigkeit
in einer Atmosphäre
von 180°C
zu lösen,
wie es in der offengelegten japanischen Patentanmeldung (kokai)
Nr. 5-24152 beschrieben ist, wurden diese Probleme noch nicht vollständig gelöst.
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Die
EP-A-0 649 917 und die EP-A-0 207 244 beziehen sich auf galvanisch
abgeschiedene Kupferfolien.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 bis 3 zeigen
optische Mikroskop-Aufnahmen der Rekristallisationsstrukturen von
Proben galvanisch abgeschiedener Kupferfolien, die zur Beschreibung
der vorliegenden Erfindung verwendet werden. 4 zeigt
die Beziehungen zwischen der Alterungszeit und der tatsächlich gemessenen
Zugfestigkeit von Proben galvanisch abgeschiedener Kupferfolien. 5 zeigt
eine Modell-Beziehung zwischen der Alterungszeit und der Zugfestigkeit
einer galvanisch abgeschiedenen Kupferfolie. 6 zeigt
einen schematischen Schnitt durch eine galvanisch abgeschiedene
Kupferfolie. 7 zeigt eine schematische Ansicht
der Produktionsstufen einer galvanisch abgeschiedenen Kupferfolie.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Unter
den vorstehenden Überlegungen
haben die Erfinder ausführliche
Untersuchungen unternommen und dabei festgestellt, dass keine wesentliche
Korrelation zwischen dem Fortschritt der Re kristallisation und der
Dehnung oder Zugfestigkeit von galvanisch abgeschiedenen Kupferfolien
in einer Atmosphäre
von etwa 180°C,
in der eine Rekristallisation fortschreitet, zu beobachten ist.
Bei dieser Temperatur rekristallisiert eine galvanisch abgeschiedene
Kupferfolie im Allgemeinen mit ausgezeichneten Hochtemperatur-Dehnungseigenschaften.
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Die
Erfinder haben bereits früher
die Faktoren identifiziert, die für eine Kontrolle des Rekristallisationsgrades
während
der Produktion einer galvanisch abgeschiedenen Kupferfolie brauchbar
sind. Die Kontrolle, die auf der Grundlage dieser Faktoren erzielt
wird, erhöht
jedoch bei dem elektrochemischen Verfahren und bei der Massenproduktion
die Produktionskosten erheblich. Die Erfinder haben also festgestellt,
dass die Verwirklichung dieser Kontrolle zur Zeit schwierig ist.
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Auch
wenn ein Produktionsschritt für
Zylinderfolien (drum foils), wie S-HTE-Folie, so modifiziert wird, dass
die vorstehend erwähnte
Kontrolle nicht durchgeführt
wird, werden diese S-HTE-Folienprodukte,
die keinen Beitrag zur Verminderung der Verbiegung und Verdrehung
oder zur Verbesserung der Dimensionsstabilität leisten, aufgrund der Schwierigkeiten
bei der Kontrolle des elektrochemischen Herstellungsverfahrens als
solchem unvermeidlich bis zu einem gewissen Grad hergestellt. Kurz
gesagt, werden diese S-HTE-Folienprodukte bei der Herstellung von
galvanisch abgeschiedenen Kupferfolie zwangsläufig erzeugt. Um diese S-HTE-Kupferfolien-Produkte
nachzuweisen, haben die Erfinder durch Verwendung eines mit Kupfer
beschichteten Laminats vom Typ CEM-3, das sich leicht verbiegt und
verdreht, festgestellt, dass eine galvanisch abgeschiedene Kupferfolie,
die das Verbiegen und Verdrehen vermindert und die Dimensionsbeständigkeit
eines mit Kupfer beschichteten Laminats verbessert, einen bestimmten
Qualitätsbereich
hat. Die vorliegende Erfindung beruht auf diesen Beobachtungen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft also ein Verfahren zur Überprüfung der
physikalischen Eigenschaften einer galvanisch abgeschiedenen Kupferfolie,
wobei die Folie dem Typ angehört,
der während
der Erzeugung eines kupferbeschichteten Laminats beim Erhitzen auf
niedrige Temperaturen rekristallisiert, in einer Atmosphäre bei 180°C eine Dehnung
von 18% oder mehr zeigt, und in einem abgeknickten Teil einer Kurve
{Zugfestigkeit} gegen {Alterungszeit}, die in einer x-y-Ebene gezeichnet
ist, wobei die x-Achse die Alterungszeit und die y-Achse die Zugfestigkeit
darstellt, eine Änderung
der Zugfestigkeit von 3 kg/mm2 zeigt, wobei
das Verfahren [folgende Schritte] umfasst:
Schneiden einer
galvanisch abgeschiedenen Kupferfolie einer Produktionscharge, um
zwei streifenförmige Proben
mit den Abmessungen 1 cm × 10
cm herzustellen;
Alterung der einen Probe bei 170°C über 5 Minuten
und Alterung der anderen Probe bei 170°C über 10 Minuten;
anschließende Abkühlung der
Proben auf Raumtemperatur;
anschließende Anbringung jeder Probe
in einer Zugfestigkeits-Testvorrichtung;
Ausübung einer
Zugkraft mit einer Stabgeschwindigkeit von 10 mm/Minute; und
Messung
der maximalen Zugfestigkeit jeder Probe, um zu bestätigen, dass
der Unterschied zwischen den beiden Werten 3 kg/mm2 oder
mehr ist.
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Der
Ausdruck "bei tiefer
Temperatur temperbare (annealable) galvanisch abgeschiedene Kupferfolie, die
beim Erhitzen bei niedriger Temperatur während der Herstellung eines
unter Verwendung einer galvanisch abgeschiedenen Kupferfolie mit
Kupfer beschichteten Laminats rekristallisiert" bezieht sich auf eine HTE-Folie mit dem Klassifizierungsgrad 3 entsprechend
den Standards der IPC (Institute for Interconnecting and Packaging
Electronic Circuits).
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Aus
Gründen
der Einfachheit wird die Klassifizierung der galvanisch abgeschiedenen
Kupferfolien beschrieben. Nach den IPC-Standards werden galvanisch abgeschiedene
Kupferfolien mit Grad 1 bis Grad 3 auf der Grundlage
von physikalischen Basiseigenschaften, z.B. Dehnung und Zugfestigkeit,
bezeichnet. Die mit Grad 1 bezeichnete Kupferfolie ist
eine galvanisch abgeschiedene Standard-Kupferfolie; die mit Grad 2 bezeichnete
Kupferfolie ist eine galvanisch abgeschiedene Kupferfolien mit hoher
Duktilität.
Heute werden galvanisch abgeschiedene Kupferfolien gemäß Grad 1 und 2 von
den Fachleuten im Allgemeinen als galvanisch abgeschiedene Standard-Kupferfolien
bezeichnet. Galvanisch abgeschiedene Kupferfolien vom Grad 3 werden
im Allgemeinen als HTE-Folien
bezeichnet. HTE-Folien beziehen sich im Allgemeinen auf Kupferfolien
mit einer Hochtemperatur-Dehnung von 3% oder mehr in einer Atmosphäre von 180°C. Die HTE-Folie
unterscheidet sich grundlegend von den Standard-Kupferfolien von
Grad 1 und 2, da die Standard-Kupferfolien eine Hochtemperatur-Dehnung
von weniger als 2% zeigen.
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Bei
der heutigen Herstellung von gedruckten Leiterplatten werden die
Kupferfolien nach Grad 3 weiterhin in zwei voneinander
verschiedene Kategorien unterteilt; d.h. galvanisch abgeschiedene
Kupferfolien mit einer Hochtemperatur-Dehnung von etwa 3% bis 18%
(nachstehend einfach als HTE-Folien bezeichnet), und galvanisch
abgeschiedene Kupferfolien mit einer Hochtemperatur-Dehnung von mehr
als etwa 18% bis 50% (in der vorliegenden Beschreibung werden diese
Folien einfach als S-HTE-Folien bezeichnet). Die beiden Arten von
Folien werden je nach Verwendung eingesetzt.
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Der
grundlegende Unterschied zwischen der HTE-Folie und der S-HTE-Folie beruht
auf den Eigenschaften der abgeschiedenen Kris talle, auch wenn diese
beiden Folien galvanisch abgeschiedenes Kupfer mit einer Reinheit
von etwa 99,99% enthalten. Bei einem Verfahren zur Herstellung von
mit Kupfer beschichteten Laminaten wird eine galvanisch abgeschiedene
Kupferfolien durch Heißpressen
mit einem Substrat laminiert, indem sie einer Hitzebehandlung bei
mindestens 170-180°C über etwa
60 Minuten unterzogen wird. Durch Betrachtung der Kornstruktur der
Folien nach Beendigung des Erhitzens unter einem optischen Mikroskop
wird bei der HTE-Folie keine Rekristallisation beobachtet, während bei
der S-HTE-Folie
eine Rekristallisation beobachtet wird.
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Der
Unterschied beruht auf den Bedingungen bei der Herstellung der Folie.
Kurz gesagt, werden die Bedingungen bei der elektrolytischen Abscheidung,
z.B. die Zusammensetzung der Lösung,
Konzentration der Lösung,
Filtrieren der Lösung,
Lösungstemperatur,
Zusätze
und Stromdichte modifiziert, um die physikalischen Eigenschaften
der Kupferfolien einzustellen. Dies kann zu Änderungen in den kristallographischen
Eigenschaften der abgeschiedenen Kristalle führen. Insbesondere neigt ein
Kupferfolien-Material, das eine leichtere Kristallisation ermöglicht,
dazu, Kristall-Dislokationen
in einer höheren
Dichte zu bilden, verglichen mit Kupferfolien-Materialien, die keine
leichte Rekristallisation ermöglichen.
Die Dislokationen werden nicht stark immobilisiert und erleiden
bei Anwendung von wenig Hitze sofort eine Umorientierung, wodurch
wahrscheinlich eine leichte Rekristallisation verursacht wird.
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Der
Fortschritt der Rekristallisation von galvanisch abgeschiedenen
Kupferfolien hängt
ausschließlich von
der Alterungstemperatur und -zeit ab. Um den Fortschritt der Rekristallisation
zu bestimmen, gibt es keine andere Möglichkeit als die Beobachtung
der Kornstruktur der Kupferfolie. Das zur Zeit angewendete Verfahren umfasst
das Schneiden einer galvanisch abgeschiedenen Kupferfolie, die eine
bestimmte Zeit gealtert wurde, das Polie ren des erhaltenen Querschnitts,
und das Ätzen
des Querschnitts unter Verwendung eines Ätzmittels, wie einer Eisen(III)chlorid-Lösung, wodurch eine Beobachtung
möglich
ist. Da die zu beobachtende galvanisch abgeschiedene Kupferfolie
eine Dicke von 100 μm
oder weniger hat, ist die Beobachtung der Kornstruktur im Querschnitt
schwierig. Nur Fachleute, insbesondere solche, die mit Polier- und Ätzmethoden
vertraut sind, können
die Beobachtung durchführen. 1 zeigt
die Veränderung
der Kornstruktur einer S-HTE-Folie vor und nach der Alterung (Erhitzen) über einen
vorbestimmten Zeitraum.
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Die
S-HTE-Folie mit der in 1 dargestellten Kornstruktur
ist eine typische Kupferfolie, die zur Verminderung des Verbiegens
und Verdrehens und zur Verbesserung der Dimensionsbeständigkeit
eines mit Kupfer beschichteten Laminats unter Verwendung der Kupferfolie
beiträgt.
Im Gegensatz dazu ist die S-HTE-Folie mit der in 2 dargestellten
Kornstruktur eine typische Kupferfolie, die zur Verminderung der Verbiegung
und Verdrehung oder zur Verbesserung der Dimensionsbeständigkeit
eines mit Kupfer beschichteten Laminats unter Verwendung dieser
Kupferfolie nicht beiträgt.
Die Kornstrukturen der in den 1 und 2 dargestellten
Querschnitte wurden nach der Alterung bei 170°C beobachtet, während die
in 3 dargestellte Kornstruktur nach der Alterung
bei 180°C
beobachtet wurde. Im Allgemeinen rekristallisiert eine rekristallisierbare
galvanisch abgeschiedene Kupferfolie sehr schnell bei 180°C oder darüber. Die
in 3 dargestellten Kornstrukturen zeigen das Ergebnis
einer schnelleren Rekristallisation, verglichen mit den in den 1 und 2 dargestellten
Kornstrukturen.
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In
den letzten Jahren wurden verschiedene Verfahren zur Erzeugung von
mit Kupfer beschichteten Laminaten angewendet, um die Kosten zu
senken. Bei der üblichen
Chargen-Pressverformung wird während
des Heißpressens
ausreichend Hitze, d.h. etwa 180°C,
zur Erzielung einer ausreichenden Rekristallisation, und ausreichend
Druck erzeugt. Auf diese Weise können
Verbiegungen, Verdrehungen und Dimensions-Instabilität der erzeugten,
mit Kupfer beschichteten Laminate verhindert werden. Weiterhin kann,
wie es in der offengelegten japanischen Patentanmeldung (kokai)
Nr. 5-243698 beschrieben ist, die Dimensionsbeständigkeit von mit Kupfer beschichteten
Laminaten weiter verbessert werden, indem nach der Druckverformung
erneut erhitzt wird. In diesem Fall ist jedoch die große Anzahl
von Schritten nachteilig.
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Ein
anderes examplarisches Verfahren zur Herstellung von mit Kupfer
beschichteten Laminaten ist ein kontinuierliches Laminierungsverfahren,
bei dem eine galvanisch abgeschiedene Kupferfolie und eine Unterlage
durch Anwendung von Walzendruck miteinander verbunden werden und
das Harz der Unterlage ausgehärtet
wird, während
das erhaltene Laminat durch einen Härteofen geht, worauf das ausgehärtete Laminat
auf die gewünschten
Abmessungen geschnitten wird. Bei diesem Verfahren wird nur wenig
Hitze im Härteofen
auf eine Kupferfolie aufgebracht, verglichen mit einem Druckformverfahren,
da das bei der kontinuierlichen Laminierung verwendete Harz mit
wenig Energie schnell ausgehärtet
werden kann. Als Ergebnis bleibt möglicherweise ein Teilbereich
im Inneren der galvanisch abgeschiedenen Kupferfolie nur unzureichend
rekristallisiert.
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Aus
dem Vorstehenden ergibt sich, dass S-HTE-Folienprodukte mit verminderter
Verbiegung und Verdrehung und verbesserter Dimensionsbeständigkeit
auch bei niedrigen Temperaturen schnell rekristallisieren können. Obgleich
Versuche durchgeführt
wurden, um Verbiegungen und Verdrehungen zu vermindern und um die
Dimensionsbeständigkeit
eines mit Kupfer beschichteten Laminats durch Kontrolle der Dehnung
und der Zugfestigkeit in einer Atmosphäre von 180°C zu verbessern, wurde bisher
noch keine befriedigende Lösung erreicht.
Dies beruht darauf, dass der Fortschritt der Rekristallisation noch
nicht in Betracht gezogen wurde. Tatsächlich wurde, soweit die Untersuchungen
der vorliegenden Erfinder zeigen, keine wesentliche Korrelation zwischen
dem Fortschritt der Rekristallisation und der Dehnung oder der Zugfestigkeit
von galvanisch abgeschiedenen Kupferfolien bei einer heißen Temperatur
beobachtet. Insbesondere zeigen die Dehnung und die Zugfestigkeit
bei 180°C
keine klare Korrelation mit dem Ausmaß der Rekristallisation, da
die Rekristallisation bei einer Messung bei 180°C gleichzeitig fortschreitet.
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Unter
Berücksichtigung
des vorstehend Gesagten haben die Erfinder festgestellt, dass eine
galvanisch abgeschiedene Kupferfolie mit verminderter Verbiegung
und Verdrehung und mit verbesserter Dimensionsbeständigkeit
von mit Kupfer beschichteten Laminaten nicht identifiziert werden
kann durch Messung der physikalischen Eigenschaften der galvanisch
abgeschiedene Kupferfolie bei etwa 180°C, bei welcher Temperatur alle
S-HTE-Folienprodukte leicht rekristallisieren. 1 zeigt
ein nach der Beendigung der Alterung bei 170°C erhaltenes fotografisches
Bild im Querschnitt der Kornstruktur einer S-HTE-Folie, bei der
die Verbiegung und Verdrehung vermindert und die Dimensionsbeständigkeit
eines mit Kupfer beschichteten Laminats unter Verwendung von CEM-3
verbessert ist. 2 zeigt ein nach Beendigung
der Alterung bei 170°C
erhaltenes fotografisches Bild im Querschnitt der Kornstruktur einer
S-HTE-Folie, bei der die Verbiegung und Verdrehung nicht vermindert
und die Dimensionsbeständigkeit
eines mit Kupfer beschichteten Laminats unter Verwendung von CEM-3
nicht verbessert ist. Wie aus der Kornstruktur von 1 hervorgeht,
wachsen die in der Kornstruktur der galvanisch abgeschiedenen Kristalle
erzeugten rekristallisierten Körner
in Längsrichtung.
Die Korngrößenverteilung
der in 1 dargestellten rekristallisierten Körner ist
gleichmäßiger als
die der in 2 dargestellten rekristallisierten
Körner.
Weiterhin erfolgt die Rekristallisation bei 1 schneller
als bei 2. Wie ferner aus den 1 und 2 hervorgeht,
haben die in 1 dargestellten rekristallisierten
Körner
verglichen mit den in 2 dargestellten Körnern eine
kleinere Korngröße und sind
stärker
verdichtet.
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3 zeigt
ein nach Beendigung der Alterung bei 180°C erhaltenes fotografisches
Bild im Querschnitt der Kornstruktur einer S-HTE-Folie. Aus 3 ergibt
sich, dass die Rekristallisation innerhalb von 10 Minuten beendet
ist, was sich von dem Fall der Alterung bei 170°C unterscheidet. In diesem Fall
wurde die verwendete S-HTE-Folie bereits in 2 dargestellt
und kann die Verbiegung und Verdrehung nicht vermindern oder die Dimensionsstabilität eines
mit Kupfer beschichteten Laminats unter Verwendung von CEM-3 nicht
verbessern. Eine ähnliche
Kornstruktur von rekristallisierten Körnern wird bei einer S-HTE-Folie
beobachtet, die bereits in 1 dargestellt
ist, die aber hier nicht näher
erläutert
ist. Die beiden Arten von S-HTE-Folien können also nicht voneinander
unterschieden werden. Wie vorstehend angegeben, rekristallisieren
alle S-HTE-Folienprodukte leicht durch Altern bei 180°C. Wenn eine
S-HTE-Folie bei 180°C
gealtert wird, können
Unterschiede zwischen der Rekristallisationsgeschwindigkeit und
Unterschiede in der Größe der rekristallisierten
Körner
zwischen den einzelnen Chargen nur schwer identifiziert werden.
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Unter
Berücksichtigung
der 1 bis 3 sind die Erfinder der Ansicht,
dass die Auswertung der Rekristallisation, die nach dem Altern bei
170°C auftritt,
für die
Bestimmung des Fortschritts der Rekristallisation einer S-HTE-Folie
brauchbarer ist als die Auswertung bei 180°C. Die Erfinder haben ferner
festgestellt, dass das Profil einer Kurve {Zugfestigkeit} gegen
{Alterungszeit}, die durch Messen der Zugfestigkeit einer Kupferfolie
nach dem Altern bei 170°C über eine
vorbestimmte Zeit erhalten wird, stark von der Natur der Kupferfolie
abhängt,
d.h. ob die Kupfer folie die Verbiegung und Verdrehung vermindern
und die Dimensionsbeständigkeit
eines mit Kupfer beschichteten Laminats verbessern kann.
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4(a) zeigt eine Kurve {Zugfestigkeit}
gegen {Alterungszeit}, die durch Messen von zwei S-HTE-Folienproben
mit unterschiedlichen Rekristallisationsgeschwindigkeiten nach dem
Altern bei 170°C
erhalten wurde. 4(b) zeigt eine ähnliche
Kurve {Zugfestigkeit} gegen {Alterungszeit}, die durch Messen nach
dem Altern bei 180°C
erhalten wurde. Die Zugfestigkeit wurde nach den IPC-TM-650-Standards
gemessen. Insbesondere wurde die maximale Zugfestigkeit einer Probe
bei Raumtemperatur gemessen, nachdem die Probe einer Alterung über eine
vorbestimmte Zeit unterzogen wurde. Deshalb bezieht sich die durch
die y-Achse in den 4(a) und 4(b) oder nachstehend in 5 dargestellte
Zugfestigkeit auf die maximale Zugfestigkeit, die in der vorstehend
beschriebenen Weise erhalten wurde. Wie in diesen Figuren dargestellt
ist, hat jede Kurve einen Knickteil, bei dem sich der Gradient der
Kurve innerhalb des Alterungszeitbereichs von 5 Minuten bis 10 Minuten
drastisch verändert.
Der Unterschied im Profil zwischen den beiden Kurven ist jedoch
deutlicher im Falle der Alterung bei 170°C als im Fall der Alterung bei
180°C.
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In
den 4(a) und 4(b) zeigt
die Kurve 1 das Zugverhalten einer S-HTE-Folie, die eine geringe
Rekristallisationsgeschwindigkeit hat, und die die Verbiegung oder
Verdrehung oder andere Arten einer Verformung eines mit Kupfer beschichteten
Laminats nicht vermindern kann. Die Kurve 2 zeigt das Zugverhalten
einer S-HTE-Folie gemäß der Erfindung.
Wie sich aus den 4(a) und 4(b) ergibt, kann der Unterschied der physikalischen
Eigenschaften zwischen den einzelnen Chargen von Kupferfolien im
Falle der Alterung bei 170°C
leichter festgestellt werden als im Falle der Alterung bei 180°C.
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Die
Erfinder haben weitere Untersuchungen durchgeführt und dabei festgestellt,
dass, wenn die Änderung
der Zugfestigkeit einer Kupferfolie über einen Knickteil einer Kurve
{Zugfestigkeit} gegen {Alterungszeit} bei einer Alterung bei 170°C 3 kg/mm2 oder mehr beträgt, eine solche Folie eine
geringere Verbiegung und Verdrehung sowie eine verbesserte Dimensionsbeständigkeit
eines mit Kupfer beschichteten Laminats zeigt. Der Ausdruck "Knickteil einer Kurve
{Zugfestigkeit} gegen {Alterungszeit}" wird anschließend im Einzelnen unter Bezugnahme
auf 5 beschrieben.
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In 5 sind
die drei Punkte A, B und C dargestellt. Der vorstehend erwähnte Knickteil
bezieht sich auf den durch die Punkte A und B aus der Gesamtkurve
{Zugfestigkeit} gegen {Alterungszeit} definierten Teil, in dem sich
der Differentialkoeffizient der Kurve sich drastisch verändert. Deshalb
wird die "Änderung
der Zugfestigkeit in einem Knickteil" durch die Differenz, dargestellt als Δt/s zwischen
der Zugfestigkeit am Punkt A (entsprechend Punkt D in 5)
und der am Punkt B (entsprechend Punkt E in 5) definiert.
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Die
Alterungszeit, bei der die Geschwindigkeit der Zunahme der maximalen
Zugfestigkeit ihr Maximum erreicht, wurde auf folgende Weise erhalten.
Es wurden die Differentialkoeffizienten des Knickteils (zwischen den
Punkten A und B) der Kurve {Zugfestigkeit} gegen {Alterungszeit}
(Kurve I) als die in 5 dargestellte Kurve II aufgetragen.
Durch Verwendung des Wendepunktes – entsprechend dem Punkt C
von 5 – von Kurve
II, die einer normalen Verteilung (Gauss'sche Verteilung) weitgehend entspricht,
wurde die Alterungszeit, bei der die Geschwindigkeit der Abnahme
der maximalen Zugfestigkeit ein Maximum erreicht, bestimmt. Wenn
Punkt C in den Zeitbereich von 5 bis 10 Minuten fällt, liegt
die Alterungszeit im Rahmen der vorliegenden Erfindung. In 4(a) fällt
der Punkt von Kurve 1, der auf das Altern bei 170°C bezogen
ist und dem Punkt C entspricht, außerhalb des Alterungszeitbereichs,
d.h. 5 bis 10 Minuten. Eine Kupferfolie, die das durch Kurve 1 dargestellte
Zugfestigkeitsprofil hat, liegt also außerhalb des Anspruchs 1 der
Erfindung.
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Wie
vorstehend beschrieben, können
die Bedingungen, die herrschen müssen,
damit eine S-HTE-Kupferfolie die Verbiegung und Verdrehung absolut
vermindern und die Dimensionsbeständigkeit eines mit Kupfer beschichteten
Laminats verbessern kann, bestimmt werden. Die Erfinder sind der
Ansicht, dass die Festlegung eines Verfahrens zur Beobachtung einer
S-HTE-Folie, um die Qualität
von handelsüblichen S-HTE-Folienprodukten
zu gewährleisten,
einen wesentlichen Gesichtspunkt darstellt.
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Üblicherweise
wurde die Inspektion von Kupferfolien, d.h. die Auswertung der physikalischen
Eigenschaften einer Kupferfolie als solcher, in einer Atmosphäre bei 180°C durchgeführt, was
sich sehr stark von der Praxis unterscheidet, bei der die Hitzebeständigkeit
von bestimmten gedruckten Leiterplatten entsprechend den UL-796-Sicherheitsstandards,
die die üblichen
Standards von US-Versicherungsfirmen sind, ausgewertet wurde. Wie
jedoch vorstehend gesagt wurde, können die physikalischen Eigenschaften
von S-HTE-Folien, die in einer Atmosphäre bei 180°C ermittelt wurden, nicht für die Inspektion
von S-HTE-Folien zur Bestimmung des Fortschritts der Rekristallisation
verwendet werden. Die Erfinder haben also gefunden, dass die Zugfestigkeit
einer S-HTE-Kupferfolie, die einer Alterung bei 170°C unterzogen
wurde, als Index für die
Inspektion verwendet werden sollte.
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Die
Erfinder haben die Zugfestigkeit von über 300 Probenchargen gemessen,
um das Inspektionsverfahren festzulegen. Insbesondere haben die
Erfinder die Verbiegung, Verdrehung und die Dimensionen von mit
Kupfer beschichteten Laminaten unter Verwendung von CEM-3 gemessen
und dabei festgestellt, dass die Kupferfolie die Verbiegungen und
Verdrehungen vermindern und die Dimensionsbeständigkeit eines mit Kupfer beschichteten
Laminats verbessern kann, und dass das Verfahren zur Inspektion
von galvanisch abgeschiedene Kupferfolien geeignet ist.
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Eine
galvanisch abgeschiedene Kupferfolie, die die Verbiegung und Verdrehung
vermindern und die Dimensionsbeständigkeit eines mit Kupfer beschichteten
Laminats verbessern kann, genügt
zwei Bedingungen, d.h.
- (1) die Maximalgeschwindigkeit
der Abnahme der maximalen Zugfestigkeit fällt in die Alterungszeit von
5 bis 10 Minuten und
- (2) die Änderung
der Zugfestigkeit in einem Knickteil einer Kurve {Zugfestigkeit}
gegen {Alterungszeit}, der in einer x-y-Ebene gezeichnet ist und
einen Knickteil besitzt, beträgt
3 kg/mm2 oder mehr, wobei die x-Achse die
Alterungszeit und die y-Achse die Zugfestigkeit darstellt.
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Wurden
in der Praxis 300 oder mehr Chargen von Kupferfolien-Produkten in der
vorstehend angegebenen Weise inspiziert, zeigten die meisten Kupferfolien-Produkte,
die die Verbiegung und die Verdrehung reduzieren und die Dimensionsbeständigkeit
eines mit Kupfer beschichteten Laminats verbessern konnten, eine Änderung
der Zugfestigkeit von 3 kg/mm2 oder mehr
innerhalb einer Alterungszeit von 5 bis 10 Minuten. Die Erfinder
haben also auf der Basis der Versuchsergebnisse festgestellt, dass
die Verbiegung und die Verdrehung eines mit Kupfer beschichteten
Laminats vermindert und dessen Dimensionsbeständigkeit verbessert werden
kann, wenn der Unterschied zwischen der Zugfestigkeit bei einer
Alterungszeit von 5 bis 10 Minuten 3 kg/mm2 oder
mehr ist.
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Beispiele
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Die
Erfindung ist nachstehend beispielhaft erläutert. Insbesondere wird das
Verfahren zur Herstellung einer galvanisch abgeschiedenen Kupferfolie
unter Bezugnahme auf 6 – die einen Querschnitt durch
eine S-HTE-Kupferfolie zeigt – und 7 – die die
Produktsstufen der Kupferfolien zeigt – beschrieben. Weiterhin wurden
die mit Kupfer beschichteten Laminate CEM-3 aus einer galvanisch
abgeschiedene Kupferfolie hergestellt, und die Verbiegung, Verdrehung
und die Dimensionsbeständigkeit
wurden ermittelt. Die Ergebnisse sind nachstehend angegeben. Es
sei darauf hingewiesen, dass in 6 Schichten,
die nur schwer abzubilden sind, z.B. eine Anti-Korrosionsschicht,
aus Gründen
der Einfachheit nicht dargestellt sind.
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Im
Allgemeinen wird eine galvanisch abgeschiedene Kupferfolie in einer
Elektroformstufe A und in einer Oberflächenbehandlungsstufe B hergestellt.
Eine S-HTE-Kupferfolie 1 wird ebenfalls in der gleichen
Weise hergestellt.
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Zunächst wird
die Elektroformstufe A beschrieben. Bei der Elektroformstufe A wird
eine dichte Kupferschicht 2 der galvanisch abgeschiedenen
Kupferfolie 1 hergestellt. Die galvanisch abgeschiedene
Kupferfolie dient als elektrischer Leiter, nachdem sie zu einer
gedruckten Leiterplatte verarbeitet wurde. Eine Elektroformzelle 3 enthält eine
Kathode 4 als Drehtrommel und eine Leiteranode 5,
die der Kathode 4 gegenüber
liegt, so dass sie die trommelförmige
Kathode umgibt. In der Praxis wird eine Kupfersulfatlösung in
den Zwischenraum zwischen der drehbaren Trommelkathode und der Leiteranode
eingeführt
und einer Elektrolyse unterzogen, wobei Kupfer auf der Trommeloberfläche der
Drehtrommelkathode 4 abgeschieden wird. Das so abgeschiedene
Kupfer bildet eine Kupferfolie, die kontinuierlich von der Drehtrommelkathode 4 abgelöst und aufgewickelt
wird. Durch Kontrolle der Eigenschaften der kompakten Kupferschicht 2,
die auf der Elektro formstufe A erzeugt wird, wird die Qualität der erzeugten
Kupferfolie bestimmt.
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Eine
saure Lösung
von Kupfersulfat (CuSO4·5H2O)
(280-360 g/l) und Schwefelsäure
(100-150 g/l) wird als Elektrolyt in der Elektroformstufe A verwendet.
Die Elektroformung wird bei einer Lösungstemperatur von etwa 50°C und einer
Stromdichte von 50-100
A/dm2 kontinuierlich durchgeführt, wodurch
eine S-HTE-Kupferfolie erzeugt wird. In diesem Beispiel wurde eine
Lösung,
enthaltend Kupfersulfat (CuSO4·5H2O) (360 g/l) und Schwefelsäure (150
g/l) bei einer Lösungstemperatur
von 49°C
und bei einer Stromdichte von 100 A/dm2 elektrolysiert,
wodurch die kompakte Kupferschicht 2 zur Erzeugung einer
galvanisch abgeschiedenen Kupferfolie mit einer nominalen Dicke
von 18 μm
erzeugt wurde.
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Der
für die
Herstellung der S-HTE-Kupferfolie 1 verwendete Elektrolyt
ist dadurch gekennzeichnet, dass er vor der Elektrolyse einer Behandlung
mit Aktivkohle unterzogen wurde und die Elektrolyse innerhalb von
20 Minuten nach Beendigung der Behandlung mit Aktivkohle durchgeführt wird.
Die Bedingungen der Behandlung mit Aktivkohle sind wie folgt: die
Menge der mit dem Elektrolyt in Berührung gebrachten Aktivkohle beträgt etwa
0,5 bis 5,0 g je Liter Elektrolyt, und die Kontaktzeit beträgt etwa
20 Sekunden.
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Auf
der Elektroformstufe A wird die kompakte Kupferschicht 2 aus
einer S-HTE-Kupferfolie gebildet, die noch keiner Oberflächenbehandlung
unterzogen wurde. Aus Gründen
der Einfachheit wird eine Kupferfolie, die ausschließlich aus
der kompakten Kupferschicht 2 gebildet wird, als "Trommelfolie 6" bezeichnet. Da die Trommelfolie 6 noch
keiner Oberflächenbehandlung,
z.B. einer Antikorrosionsbehandlung, unterzogen wurde, hat das Kupfer
unmittelbar nach der galvanischen Abscheidung eine hochaktive Oberfläche, die
leicht durch den Luftsauerstoff oxidiert wird.
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Die
Oberfläche
der Trommelfolie 6, die von der Drehtrommelkathode 4 abgezogen
wird, ist glänzend und
glatt, da die auf Spiegelglanz polierte Oberfläche der Drehkathode auf die
Folienoberfläche übertragen wird.
Die so erhaltene Oberfläche
wird als glänzende
Seite 7 bezeichnet. Im Gegensatz dazu ist die Oberfläche, auf
der das Kupfer galvanisch abgeschieden wird, rau, da die Wachstumsgeschwindigkeit
der abgeschiedenen Kupferkristalle in Abhängigkeit von der Kristallebene
variiert. Diese Oberfläche
wird also als matte Seite 8 bezeichnet. Die matte Seite 8 dient
als Oberfläche,
mit der bei der Herstellung eines mit Kupfer beschichteten Laminats
ein isolierendes Material verbunden wird.
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Anschließend wird
auf der Oberflächenbehandlungsstufe
B die Trommelfolie 6 einer Oberflächenbehandlung unterzogen,
einschließlich
einer Nodularbehandlung (nodular treatment) und einer Antikorrosionsbehandlung
der matten Seite 8. Die matte Seite 8 wird einer
Nodularbehandlung unterzogen, d.h. die Trommelfolie wird in einer
Kupfersulfatlösung
einer Elektrolyse unterzogen, wobei der Strom unter Bedingungen
zugeführt
wird, bei denen sich verbrannte (burnt) Abscheidungen bilden, wodurch
Kupfer-Mikropartikel 9 auf der matten Seite 8 gebildet
werden und eine raue Oberfläche
erzeugt wird. Unmittelbar nach der Abscheidung wird die Folie einer
Abdicht-Galvanisierung (seal plating) mit einem Strom unter den
Bedingungen der gleichmäßigen Plattierung
(level plating) unterzogen, um die Ablösung der abgeschiedenen Kupfer-Mikropartikel 9 zu
verhindern. Die matte Seite 8, auf der die Kupfer-Mikropartikel 9 abgeschieden
sind, wird nachstehend als "nodular
behandelte Seite 10" bezeichnet.
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Anschließend wird
auf der Oberflächen-Behandlungsstufe
B die nodular behandelte Trommelfolie 6 einer Antikorrosionsbehandlung
unterzogen, bei der beide Seiten der Trommelfolie 6 mit Überzügen, z.B.
Zink, einer Zinklegierung oder einer chromhaltigen Plattierung, überzogen
werden. Die so behandelte Folie wird ge trocknet und zusammengerollt,
wobei eine S-HTE-Kupferfolie erhalten wird, die als Handelsprodukt
dient. Die Oberflächenbehandlung
wird nachstehend im Detail beschrieben.
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Bei
der Oberflächenbehandlungsstufe
B wird die Trommelfolie 6 von einer Folienwalze abgewickelt und
läuft in
Windungen in die in 7 schematisch im Querschnitt
dargestellte Oberflächenbehandlungs-Vorrichtung 11.
Nachstehend sind die Herstellungsbedingungen unter Bezugnahme auf
die Vorrichtung 11 angegeben, wobei eine Vielzahl von Bädern kontinuierlich
in Reihe angeordnet ist.
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Zuerst
wird die von der Folienwalze abgenommene Trommelfolie 6 in
ein Ätzbad 12 geleitet,
das mit einer verdünnten
Schwefelsäurelösung mit
einer Konzentration von 150 g/l und einer Lösungstemperatur von 30°C gefüllt ist.
Die Folie wird 30 Sekunden eingetaucht, so dass ölige Substanzen und überschüssiger Oberflächenoxidfilm
von der Oberfläche
der Trommelfolie 6 entfernt werden.
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Nachdem
die Trommelfolie 6 im Ätzbad 12 behandelt
wurde, wird sie in das Nodularbehandlungsbad 13 geleitet,
um Kupfer-Mikropartikel 9 auf der Oberfläche der
Trommelfolie 6 zu erzeugen. Die Behandlung im Nodularbehandlungsbad 13 umfasst
die Abscheidung von Kupfer-Mikropartikeln 9 auf einer Oberfläche der Trommelfolie
(im Bad 13A) und die Abdicht-Galvanisierung, um die Ablösung der
Kupfer-Mikropartikel 9 zu verhindern (im Bad 13B).
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Im
Bad 13A zur Abscheidung der Kupfer-Mikropartikel 9 auf
der Trommelfolie 6 wird eine Kupfersulfatlösung (Schwefelsäurekonzentration
100 g/l, Kupferkonzentration 18 g/l, Temperatur 25°C) verwendet,
und die galvanische Abscheidung wird 10 Sekunden unter Bedingungen
durchgeführt,
bei denen sich "verbrannte" Abscheidungen bilden
(Stromdichte 10 A/dm2), wobei Kupfer-Mikropartikel 9 abgeschieden
werden. In diesem Fall sind, wie in 7 dargestellt,
die Anodenplatten 14 so angeordnet, dass sie parallel zur
Oberfläche
der Trommelfolie 6 stehen, auf der die Kupfer-Mikropartikel 9 erzeugt
werden.
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Im
Abdicht-Galvanisierbad 13B, in welchem die Ablösung der
Kupfer-Mikropartikel 9 verhindert wird, wird eine Kupfersulfatlösung (Schwefelsäurekonzentration
150 g/l, Kupferkonzentration 65 g/l, Temperatur 45°C) verwendet,
und die galvanische Abscheidung wird 20 Sekunden unter Bedingungen
durchgeführt,
bei denen eine gleichmäßige Plattierung
erfolgt (Stromdichte 15 A/dm2). In diesem
Fall sind, wie in 7 dargestellt, die Anodenplatten 14 so
angeordnet, dass sie parallel zu der Oberfläche der Trommelfolie 6 stehen,
auf der die Kupfer-Mikropartikel (9) abgeschieden wurden.
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Die
Antikorrosionsbehandlung wird in einem Antikorrosions-Behandlungsbad 15 durchgeführt, wobei Zink
als korrosionshemmendes Element verwendet wird. Die Zinkkonzentration
im Antikorrosions-Behandlungsbad 15 wird
durch Verwendung einer löslichen
Anode 16 aus einer Zinkplatte aufrecht erhalten. Die galvanische
Abscheidung wird in einer Zinksulfatlösung mit konstanter Konzentration,
enthaltend Schwefelsäure (70
g/l) und Zink (20 g/l) über
10 Sekunden bei einer Temperatur von 40°C und einer Stromdichte von
15 A/dm2 durchgeführt.
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Nach
Beendigung der Antikorrosionsbehandlung wird die Trommelfolie 6 über einen
Zeitraum von 40 Sekunden durch eine Trockenzone 17 geleitet,
deren Atmosphäre
mit Hilfe einer elektrischen Heizvorrichtung auf 110°C eingestellt
wurde. Die so getrocknete oberflächenbehandelte
Kupferfolie wird dann zu einer Rolle aufgewickelt, wodurch die S-HTE-Kupferfolie 1 mit
einer Foliendicke von 18 μm
erhalten wird. Während
der vorstehend genannten Stufen wird die Trommelfolie 6 mit
einer Geschwindigkeit von 2,0 m/Minute durch die Oberflächenbehandlungs-Vorrichtung 11 geleitet.
Ein Spülbad 18,
das eine Wasserspülung über 15 Sekunden bewirkt, ist
zwischen den aufeinander folgenden Betriebsbädern angeordnet, wodurch verhindert
wird, dass die Lösung
aus dem vorhergehenden Bad übertragen
wird.
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Dann
wurde eine Bahn der so erzeugten S-HTE-Kupferfolie 1 mit
einer Bahn aus CEM-3-Substrat mit einer Dicke von 150 μm laminiert,
wobei Proben aus beidseitig mit Kupfer beschichtetem Laminat (30
cm × 30 cm)
erhalten wurden. Die Auswertung der Verbiegung, Verdrehung und der
Dimensionsbeständigkeit
der Proben wurde nach den nachstehend angegebenen Methoden durchgeführt.
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Die
Verbiegung und Verdrehung der beidseitig mit Kupfer beschichteten
Laminat-Proben wurden bestimmt, indem jede Probe ohne Belastung
auf einen extrem ebenen Block gelegt wurde. Die Verbiegung wurde nach
der JIS C-6481, 5.22, bestimmt. Die Probe wurde auf den ebenen Block
gelegt, so dass die konvexe Seite der Probe die obere Seite darstellte.
Es wurden der maximale Abstand zu der oberen Seite des ebenen Blocks gemessen.
Das Verbiegeverhältnis
wurde nach der folgenden Formel berechnet:
Verbiegeverhältnis (%)
= (H/L) × 100;
worin
L die Breite der auf den ebenen Block gelegten, mit Kupfer beschichteten
Laminat-Probe, und H den maximalen Abstand, gemessen von der oberen
Seite des ebenen Blocks, bedeutet.
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Die
Verdrehung wurde nach der Methode IPC-TM-650, 2.4.22, bestimmt.
Die Probe wurde auf den extrem ebenen Block gelegt, so dass die
konvexe Seite der Probe die obere Seite darstellte, und 3 von 4
Ecken unter Belastung in Kontakt mit dem ebenen Block standen. Der
maximale Abstand zwischen der letzten Ecke und der oberen Seite
des ebenen Blocks wurde gemessen. Das Verdrehverhältnis wurde
nach der folgenden Formel berechnet:
Verdrehverhältnis (%)
= (D/L) × 100;
worin
L den diagonalen Abstand der auf den ebenen Block gelegten Probe
und D den maximalen Abstand zwischen der letzten Ecke und der oberen
Seite des ebenen Blocks darstellt.
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Die
Dimensionsbeständigkeit
wurde nach der Methode JIS C6481, 5.16, gemessen. In der Praxis
wurde die Probe (30 cm × 30
cm) angebohrt, um ein Referenzloch an jeder Ecke der Probe herzustellen,
wobei der Abstand zwischen zwei benachbarten Löchern 250 mm betrug. Nachdem
die Probe 24 Stunden in einer Atmosphäre von 20°C bei einer relativen Luftfeuchtigkeit
von 60-70% stehen gelassen worden war, wurde der Abstand (l
0) zwischen beliebigen benachbarten Löchern gemessen.
Anschließend
wurden beide Kupferfolienschichten der Probe durch Ätzen entfernt,
und die Probe wurde 15 Minuten bei 80°C getrocknet. Nachdem die Probe
1 Stunde in einer Atmosphäre
von 20°C
bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 60-70% stehen gelassen wurde,
wurde der Abstand (l
1) zwischen zwei beliebigen
benachbarten Löchern
gemessen. Aus l
1 wurde die Dimensionsänderung
aufgrund der Ätzung
berechnet. Weiterhin wurde die geätzte Probe 0,5 Stunden bei 170°C erhitzt.
Nachdem die Probe 1 Stunde in einer Atmosphäre von 20°C bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von
60-70% stehen gelassen worden war, wurde der Abstand (l
2)
zwischen zwei beliebigen benachbarten Löchern gemessen. Aus l
2 wurde die Dimensionsänderung aufgrund des Erhitzens
berechnet. Die folgenden Formeln wurden zur Berechnung der Dimensionsbeständigkeit
verwendet:
[Dimensionsänderungsverhältnis nach
dem Ätzen
(%)] = (l
0 – l
1)/l
0 × 100;
und
[Dimensionsänderungsverhältnis nach
dem Erhitzen (%)] = (l
0 – l
2)/l
0 × 100. Tabelle
1
- MD:
- Gemessen in der Maschinenrichtung
beim Rollen der galvanisch abgeschiedenen Kupferfolie während der
Herstellung
- TD:
- Gemessen in der Richtung
senkrecht zur Maschinenrichtung (MD); d.h. in Querrichtung.
-
Vergleichsbeispiel
-
Die
Arbeitsweise des Beispiels wurde mit der Abweichung wiederholt,
dass der in der Elektroformstufe A verwendete Elektrolyt vorher
nicht mit Aktivkohle behandelt worden war, wobei eine galvanisch
abgeschiedene Kupferfolie mit einer Dicke von 18 μm erhalten
wurde, deren Eigenschaften ausgewertet wurden. Die Details des Verfahrens
sind verkürzt
angegeben, bzw. wurden weggelassen. Die Ergebnisse der Auswertung
sind in Tabelle 2 dargestellt. Tabelle
2
- MD:
- Gemessen in der Maschinenrichtung
beim Rollen der galvanisch abgeschiedenen Kupferfolie während der
Herstellung
- TD:
- Gemessen in der Richtung
senkrecht zur Maschinenrichtung (MD); d.h. in Querrichtung.
-
Aus
den Tabellen 1 und 2 ergibt sich, dass die Werte von Tabelle 1 niedriger
liegen als die von Tabelle 2. Weiterhin ist jeder Wert von Tabelle
1 befriedigend für
ein mit Kupfer beschichtetes Laminat, das unter Verwendung der S-HTE-Kupferfolie
erhalten wurde. Die Ergebnisse zeigen, dass die Verbiegung und Verdrehung des
mit Kupfer beschichteten Laminats vermindert und die Dimensionsbeständigkeit
erhöht
werden kann, wenn die S-HTE-Kupferfolie verwendet wird, ohne dass
komplizierte zusätzliche
Schritte durchgeführt
werden.
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WIRKUNGEN DER ERFINDUNG
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Wenn
bei einer bedruckten Leiterplatte ein mit Kupfer beschichtetes Laminat
aus einer S-HTE-Kupferfolie verwendet wird, können die Verbiegung und Verdrehung
des Laminats vermindert werden und die Dimensionsbeständigkeit
kann verbessert werden. Die Verminderung der Verbiegung oder Verdrehung
führt zu
einer gleichmäßigen Haftung
zwischen der Oberfläche
eines Resists und der Oberfläche
der Kupferfolie. So kann der Resist gleichmäßig mit Licht bestrahlt werden,
wodurch feinere Leiterplatten erhalten werden. Aufgrund der Verbesserung
der Dimensionsbeständigkeit
eines mit Kupfer beschichteten Laminats passen die Schichten bei der
Herstellung einer mehrschichtigen bedruckten Leiterplatte besser
zusammen. Dies ist besonders vorteilhaft bei der Massen-Laminierung und beim
Zusammenbau.