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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein eine Verbundfolie und deren
Herstellungsverfahren.
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Hintergrund
der Erfindung
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Verbundfolien
wie beispielsweise elektrolytisch abgeschiedene Kupferfolien mit
Trägerfolie
wurden als Material zur Herstellung von Leiterplatten eingesetzt,
die breite Verwendung in der Elektro- und Elektonikindustrie finden.
Normalerweise wird die Verbundfolie durch Heißpressen auf ein elektrisch
isolierendes Polymersubstrat wie beispielsweise ein Glasepoxidsubstrat,
Phenolpolymersubstrat oder Polyimid aufgeklebt, während die
Trägerfolie
anschließend
entfernt wird, um ein kupferkaschiertes Laminat zu bilden.
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Der
Einsatz von Verbundfolien zur Vorbereitung von kupferkaschierten
Laminaten ist sehr vorteilhaft, da die Oberfläche der elektrolytisch abgeschiedenen
Folie dadurch während
der Handhabung und des Heißpressformens
vor Staub, Rissen und Falten geschützt wird.
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Verbundfolien
werden im Allgemeinen in zwei Typen unterschieden, d.h. in Folien
mit abziehbaren Trägern
und Folien mit ätzbaren
Trägern.
Kurz gesagt: der Unterschied zwischen den beiden Typen von Verbundfolien
ergibt sich aus dem Verfahren zur Entfernung der Trägerfolie
nach Beendigung des Heißpressformens. Bei
abziehbaren Verbundfolien wird die Trägerfolie durch Abziehen entfernt,
wohingegen bei ätzbaren
Verbundfolien die Trägerfolie
durch Ätzen
entfernt wird.
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Abziehbare
Verbundfolien werden normalerweise gegenüber ätzbaren Verbundfolien bevorzugt,
da sie eine einfachere und präzisere
Vorbeitung von kupferkaschierten Laminaten ermöglichen. Das chemische Ätzen des
Trägers
dauert wegen der relativ großen
Dicke nämlich
lange, erfordert mehrere Wechsel der Ätzbäder und führt am Ende zu einer rauen
Oberfläche.
Es schränkt
außerdem
die Auswahl der Trägerfolie
ein, da die ultradünne
Folie nicht geätzt
werden darf.
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Abziehbare
Verbundfolien sind somit wesentlich leichter zu verwenden als ätzbare Folien.
Allerdings ergibt sich bei herkömmlichen
abziehbaren Verbundfolien immer wieder ein Problem bei der Regelung
der Abziehfestigkeit, d.h. der Kraft, die zum Trennen der Trägerfolie
von der elektrolytisch abgeschiedenen Kupferfolie erforderlich ist.
Beim Heißpressformen
wird die abziehbare Verbundfolie nämlich hohen Temperaturen ausgesetzt,
was die Haftung der Trägerfolie
meist verstärkt
und zu nennenswerten Unterschieden bei der Abziehfestigkeit führt. In
einigen Fällen
kann die Trägerfolie
nicht vom kupferkaschierten Laminat entfernt werden.
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Es
wurde eine besonders interessante Entwicklung bei Verbundfolien
vorangetrieben, um den eigentlichen Anforderungen der Elektronikindustrie
gerecht zu werden. Da elektronische Geräte bei höherer Leistung immer kleiner
und leichter werden, müssen
die Breite der Verdrahtungen und der Durchmesser der Durchgangslöcher verringert
werden, die die Schichten in mehrlagigen Leiterplatten (MLB) verbinden.
Zur Herstellung von Durchgangslöchern
mit weniger als 200 μm
Durchmesser – normalerweise
als Microvias bezeichnet – wurde
der Einsatz von Lasern vorgeschlagen.
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WO
00/57680 beschreibt eine Verbundfolie des abziehbaren Typs, die
besonders für
Verfahren zur Herstellung von mehrlagigen Leiterplatten geeignet
ist, wobei Microvias mit einem CO2-Laser
gebohrt werden. Diese Verbundfolie umfasst eine Trägerfolie,
eine Trennschicht an einer Seite der Trägerfolie und eine ultradünne Kupferfolie
(unter 10 μm
dick) mit einer der Trennschicht zugewandten Vorderseite und einer
mit einem Harz beschichteten gegenüberliegenden Rückseite.
Zur besseren Absorption des CO2-Laserlichts
erhält
die Vorderseite der ultradünnen
Kupferfolie eine Oberflächenvorbereitung,
insbesondere zur Reduzierung der Reflektion des Laserlichts. Die
ultradünne
Kupferfolie hat nach dem Entfernen (Abziehen) der Trägerfolie
demzufolge eine Oberfläche
mit geringer Reflektivität,
wodurch die Bedingungen für
das Laserbohren und somit die Bohrgeschwindigkeit und die Qualität der Microvias
verbessert werden.
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Eine
solche Oberflächenvorbereitung
der Vorderseite der ultradünnen
Kupferfolie wird während
der Herstellung der Verbundfolie realisiert. Sie besteht darin,
dass die ultradünne
Kupferfolie eine Oberflächenfarbe
erhält,
die die Absorption von CO2-Laserlicht begünstigt,
indem eine dünne
Schicht eines dunkelfarbigen, elektrisch leitenden Materials über der
Trennschicht auf der Trägerfolie
ausgebildet wird, bevor man die ultradünne Folie elektrolytisch abgeschieden.
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Ein
erster Weg zur Durchführung
einer solchen Oberflächenvorbereitung
ist das Abscheiden von Kohle. Eine flüssige Kohledispersion – die normalerweise
Kohle, einen oder mehrere oberflächenaktive
Stoffe, die die Kohle dispergieren können, und ein flüssiges Dispersionsmedium
wie beispielsweise Wasser enthält – wird auf
der Seite der Trennschicht aufgebracht, die der ultradünnen Kupferfolie
zugewandt sein wird. Somit wird eine dunkle Schicht elektrisch leitenden
Materials auf der Trennschicht ausgebildet, und die ultradünne Kupferfolie
wird dann auf diese dunkle Schicht elektrolytisch abgeschieden.
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Alternativ
kann man die dunkelfarbige elektrisch leitende Schicht durch ein
dunkelfarbiges elektrisch leitendes Polymer ausbilden. Ein Monomer,
das in seiner polymerisierten Form elektrisch leitet (beispielsweise Pyrrol),
wird durch ein Nassverfahren auf der Oberfläche der Trennschicht aufgetragen.
Das Monomer wird danach polymerisiert und die ultradünne Kupferfolie
auf die Polymerschicht elektrolytisch abgeschieden.
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Trotz
der Verbesserung, die durch eine solche Verbundfolie hinsichtlich
des Bohrens von Microvias erzielt wird, ist es schwierig, die Abziehfestigkeit
einer solchen Verbundfolie zu optimieren.
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Ziel der Erfindung
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Das
Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine verbesserte
Verbundfolie des abziehbaren Typs bereitzustellen, die insbesondere
für die
Verwendung in der Elektro- und Elektronikindustrie geeignet ist. Dieses
Ziel wird durch eine Verbundfolie nach Anspruch 1 erreicht.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung umfasst eine Verbundfolie des abziehbaren Typs eine elektrolytisch
abgeschiedene, ultradünne
Metallfolie, die an einer Seite einer metallischen Trägerfolie
getragen wird. Auf der metallischen Trägerfolie ist eine erste Sperrschicht
vorgesehen, während
zwischen der ersten Sperrschicht und der ultradünnen Metallfolie eine zweite
metallische Schicht vorgesehen ist. Die zweite metallische Schicht
umfasst eine Kombination aus einem Metall, das aus der Gruppe umfassend
Zink, Kupfer und Kobalt ausgewählt
wird, und mindestens einem Metall, das aus der Gruppe umfassend
Arsen, Mangan, Zinn, Vanadium, Molybdän, Antimon und Wolfram ausgewählt wird,
umfasst.
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Es
versteht sich, dass die Haftung der zweiten metallischen Schicht
auf der ultradünnen
Metallfolie so ist, dass, wenn Letztere von der Trägerfolie
getrennt wird, zumindest ein Teil der zweiten metallischen Schicht an
der ultradünnen
Metallfolie verbleibt. Die zweite metallische Schicht kann sich
nämlich
vollständig
oder nur teilweise von der Trägerfolie
trennen, wenn diese entfernt wird. Im diesem letzteren Fall erfolgt
das Abziehen zwischen der Trägerfolie
und der ultradünnen
Metallfolie innerhalb der zweiten metallischen Schicht; die ultradünne Metallfolie
ist dabei mit einer gewissen Dicke des Materials aus der zweiten
metallischen Schicht bedeckt.
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Es
versteht sich ferner, dass die abziehbare Verbundfolie der vorliegenden
Erfindung eine geeignete Abziehfestigkeit aufweist, sogar nachdem
sie Wärme
ausgesetzt wurde. Der hier verwendete Begriff „geeignete Abziehfestigkeit" bezieht sich auf
eine Abziehfestigkeit im Bereich von 1 bis 200 N/m, wenn gemäß der internationalen
Norm IPC-4562 (Abschnitte 4–6–8) gemessen
wird. Dieser Bereich liegt in einem Bereich, der dadurch bestimmt
wird, dass die Idealvorgabe des Anwenders für die Verbundfolie und die
als praktisch geeignet geltende Abziehfestigkeit an der Grenzfläche zwischen
der Trägerfolie
und der elektrolytisch abgeschiedenen Metallfolie berücksichtigt
werden. Ein bevorzugterer Bereich der Abziehfestigkeit für die Trägerfolie
liegt zwischen 1 und 50 N/m.
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Ein
Verdienst der vorliegenden Erfindung besteht also darin, eine Folienzusammensetzung
gefunden zu haben, die ein leichtes und gleichmäßiges Abziehen der Trägerfolie
gewährleistet,
sogar wenn die Verbundfolie in Verfahren mit Hitzeeinwirkung eingesetzt
wird. Hinsichtlich der zweiten metallischen Schicht wird bevorzugt,
dass die Menge an Zink, Kupfer oder Kobalt größer ist als die der anderen
Metalle aus der Kombination, d.h. Arsen, Mangan, Zinn, Vanadium,
Molybdän,
Antimon und Wolfram.
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Wenn
die Metallfolie eine ultradünne
Kupferfolie ist, dient die vorliegende Verbundfolie als abziehbare Verbundfolie,
bei der die Trägerfolie
stabil durch eine relativ geringe Abziehfestigkeit entfernt werden
kann, sogar nachdem die Verbundfolie dem Pressformen bei Temperaturen über 300°C während der
Herstellung der kupferkaschierten Laminate ausgesetzt wurde. Fehler
beim Abziehen und am kupferkaschierten Laminat nach dem Abziehen
verbleibende Trägerfolienreste,
die bei Verwendung einer herkömmlichen
abziehbaren Verbundfolie zu beobachten sind, werden vollständig verhindert.
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Erfindungsgemäße Verbundfolien
mit einer ultradünnen
Kupferfolie eignen sich daher besonders zur Herstellung von Leiterplatten,
wobei die Verbundfolie durch Heißpressformen bei Temperaturen über 240°C auf Substrate
auflaminiert wird, die beispielsweise BT-Harz, Teflon® und
Polyimide umfassen. Obwohl die Abziehfestigkeit bei Einwirkung von
Wärme etwas
größer wird,
bleibt sie bei einem Niveau, das die Abziehbarkeit der Trägerfolie
bis zur Beendigung des Pressformens aufrechterhält. Solche Verfahren werden
zur Herstellung von Leiterplatten eingesetzt, die in rauer Umgebung
(z.B. hohe Temperaturen oder chemisch aggressive Bedingungen) und/oder
Hochfrequenz-Anwendungen gebraucht werden. Im letzteren Fall, der
beispielsweise die mobile Telekommunikation und die drahtlose Datenübertragung
betrifft, sind Teflon® und andere Harze mit
besseren Dielektrizitätseigenschaften
besonders gut geeignet.
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Ein
anderer vorteilhafter Aspekt der vorliegenden Erfindung besteht
darin, dass die zweite metallische Schicht anfangs als dunkelfarbige
Schicht ausgelegt ist. Die gewählte
Kombination aus den in der zweiten metallischen Schicht enthaltenen
Metallen sorgt nämlich
für eine
solche dunkle Farbe. Nach dem Entfernen der Trägerfolie hat die ultradünne Folie
demnach eine Oberfläche,
die mit einer dunkelfarbigen Schicht bedeckt ist, die wegen ihre
dunklen Farbe eine die Absorption von Laserlicht begünstigende
Oberfächenvorbereitung
ermöglicht,
insbesondere bei einem CO2-Laser. Demzufolge
kann die ultradünne
Kupferfolie effizient mit einem CO2-Laser
bebohrt werden. Ein anderes Verdienst der vorliegenden Erfindung
besteht also darin, dass ein vorteilhafter Weg zur Durchführung der
Oberflächenvorbereitung
einer ultradünnen
Kupferfolie gefunden wurde, um das Laserbohren zu verbessern, das
präziser
als Methoden mit Kohleabscheidung oder elektrisch leitenden Polymeren
ist. Bei der vorliegenden Verbundfolie ist die Oberflächenvorbereitung
nämlich
eine dunkelfarbige Schicht, die durch elektrolytische Abscheidung
gebildet wird. Der Einsatz einer Elektrolytmethode ermöglicht eine
genaue Regelung der Abscheidungsgeschwindigkeit und Dicke der dunkelfarbigen
Schicht und gewährlestet
dadurch deren Homogenität.
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Es
ist jedoch anzumerken, dass, wenn eine erfindungsgemäße Verbundfolie
Temperaturen über 250°C wie beispielsweise
beim Heißpressformen
ausgesetzt ist, die zweite metallische Schicht – ohne Beeinträchtigung
der Abziehbarkeit der Trägerfolie – eine hellere
Farbe annehmen kann, wodurch die Reflektivität erhöht wird. Dieser Effekt hat
dennoch überhaupt
keine Auswirkungen, wenn die vorliegende Verbundfolie nicht speziell
wegen der am Anfang dunklen Farbe der zweiten metallischen Schicht,
sondern statt dessen wegen ihrer vorteilhaften Abzieheeigenschaften
verwendet wird.
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Es
versteht sich, dass die erste auf der Trägerfolie abgeschiedene Schicht
als Sperrschicht zur Begrenzung der Diffusion von Metallen zwischen
der Trägerfolie
und der zweiten metallischen Schicht ausgelegt ist, wenn die Verbundfolie
erhitzt wird, sogar bei Temperaturen über 300°C. Die Zusammensetzung der ersten Schicht
sollte also so ausgewählt
werden, dass sie diese Sperrwirkung bereitstellt. Für diesen
Zweck werden insbesondere Chrom- oder Molybdän-basierte Schichten in Betracht
gezogen. Die erste Sperrschicht ist vorzugsweise eine Chrom-basierte
Schicht und kann beispielsweise aus elektrolytisch abgeschiedenem
Chrom oder Chromat bestehen. Ihre Dicke kann zwischen 0,1 und 1 μm betragen.
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Bei
einer bevorzugten Ausführung
hat die zweite metallische Schicht eine Dicke zwischen 0,1 und 2,2 μm, bevorzugter
zwischen 0,4 und 1,7 μm.
Wegen der Metalldiffusion sollte die Dicke der zweiten metallischen Schicht
vorteilhafterweise an die beabsichtigte Verwendung der Verbundfolie
angepasst sein. Falls die Verbundfolie beispielsweise Hitze ausgesetzt
ist, bevor die Trägerfolie
entfernt wird, sollte die zweite metallische Schicht vorzugsweise
dick genug sein, so dass Metalle von der Trägerfolie und der ultradünnen Metallfolie
nur in den Grenzflächenbereichen
der zweiten Metallfolie diffundieren.
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Die
Trägerfolie
kann aus verschiedenen Metallen bestehen und durch elektrolytische
Abscheidung oder Walzen hergestellt werden. Die Dicke der Trägerfolie
sollte vorteilhafterweise so sein, dass die Verbundfolie in gerollter
Form aufgenommen werden kann. Die Trägerfolie ist vorzugsweise eine
elektrolytisch abgeschiedene Kupferfolie mit einer Dicke zwischen
18 und 105 μm.
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Wie
bereits gesagt wurde, kann die ultradünne Metallfolie eine ultradünne Kupferfolie
sein, da die vorliegende Erfindung eine verbesserte Verbundfolie
vorsieht, die vorteilhafterweise in der Elektronik- und Elektroindustrie
eingesetzt werden kann, insbesondere zur Herstellung von Leiterplatten.
Die ultradünne
Metallfolie kann aber auch aus anderen Metallen wie beispielsweise
Kobalt oder Nickel bestehen. Darüber
hinaus kann die ultradünne
Metallfolie aus einer Legierung oder zwei oder mehr übereinander
gelagerten Schichten verschiedener Metalle bestehen. Die Dicke der
ultradünnen
Metallfolie beträgt
vorzugsweise zwischen 2 und 10 μm.
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Bei
der ultradünnen
Kupferfolie kann die Rückseite,
die der der zweiten metallischen Schicht zugewandten Vorderseite
gegenüberliegt,
vorteilhafterweise mit einem unverstärkten, wärmehärtenden Harz beschichtet werden.
Eine solche Verbundfolie erweist sich in vielerlei Hinsicht als
extrem vorteilhaft bei Verfahren zur Herstellung von mehrlagigen
Leiterplatten, wobei Microvias mit einem CO2-Laser
gebohrt werden. Erstens ermöglicht
die Trägerfolie
die Handhabung der ultradünnen
Kupferfolie mit ihrer ziemlich spröden, unverstärkten, wärmehärtenden
Harzschicht, ohne dass Risse, Brüche
und Falten auftreten. Zweitens kann die Verbundfolie ohne ein dazwischenliegendes
isolierendes Substrat auf eine Grundplatte auflaminiert werden,
wobei die ultradünne
Folie während
des Auflaminierens durch die Trägerfolie
geschützt
wird. Drittens ist die ultradünne Kupferfolie
nach dem Entfernen der Trägerfolie
für das
Laserbohren bereit, da sie von der dunkelfarbigen, elektrolytisch
abgeschiedenen zweiten metallischen Schicht bedeckt ist. Außerdem ist
der Materialabtrag durch einen CO2-Laserstrahl
bei einem unverstärkten,
wärmehärtenden
Harz relativ gleichmäßig. Alle
diese Aspekte der vorliegenden Verbundfolie tragen dazu bei, dass
ein sehr präzises
Bohren von Microvias – d.h.
Microvias, bei denen Form, Durchmesser und Höhe gut definiert sind – durchgeführt werden
kann, ohne dass örtliche Überhitzung
oder Kupferspritzer vorkommen.
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Es
wird davon ausgegangen, dass die dunkle Farbe der zweiten metallischen
Schicht auch die Absorption von UV-Laserlicht verbessert. Der Einsatz
der vorliegenden Verbundfolie bei Verfahren mit UV-Laserbohren sorgt
also dafür,
dass der Schritt des Laserbohrens verbessert wird, der – wenn er
ohne Oberflächenvorbereitung
an einer üblichen
schimmernden Kupferoberfläche
durchgeführt
wird – normalerweise
durch Kreisbohrungen (d.h. Bohren mehrerer kleiner Löcher) realisiert
wird.
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Gemäß einem
anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur
Herstellung einer Verbundfolie vorgeschlagen, die eine ultradünne Metallfolie
umfasst, die an einer metallischen Trägerfolie getragen wird und
durch Abziehen davon getrennt werden kann. Das Verfahren umfasst
die folgenden Schritte:
- (a) Bereitstellung
einer metallischen Trägerfolie;
- (b) Abscheidung einer ersten Sperrschicht auf einer Seite der
metallischen Trägerfolie;
- (c) elektrolytische Abscheidung einer zweiten metallischen Schicht
auf die erste Sperrschicht, wobei die zweite metallische Schicht
in einem Bad elektrolytisch abgeschieden wird, das eine Kombination
aus einem Metall, das aus der Gruppe umfassend Zink, Kupfer und
Kobalt ausgewählt
wird, und mindestens einem Metall, das aus der Gruppe umfassend
Arsen, Mangan, Zinn, Vanadium, Molybdän, Antimon und Wolfram ausgewählt wird,
umfasst; und
- (d) elektrolytische Abscheidung einer ultradünnen Metallfolie auf die zweite
metallische Schicht.
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Es
wurde in der Tat beobachtet, dass ein Elektrolytbad mit einer wie
in Schritt (c) zugewiesenen Metallkombination die Bildung einer
Schicht mit anfangs dunkler Farbe und niedriger Reflektivität erlaubt,
die besonders gut an der ultradünnen
Kupferfolie haftet und eine geeignete Abziehfestigkeit für das Entfernen
der Trägerfolie
sicherstellt, sogar nachdem die Verbundfolie Wärme ausgesetzt wurde. Die Metallkombination
in der zweiten metallischen Schicht ist vorzugsweise so, dass die
Menge des Metalls aus der Gruppe, die aus Zink, Kupfer und Kobalt
besteht, größer ist
als die der Metalle aus der Gruppe, die Arsen, Mangan, Zinn, Vanadium,
Molybdän,
Antimon und Wolfram umfasst. Das Galvanisierbad von Schritt (c)
kann außer
der obigen Metallkombination aber auch andere Bestandteile umfassen,
die gleichzeitig abgeschieden werden können.
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Ein
erster vorteilhafter Aspekt des vorliegenden Verfahrens besteht
also darin, dass es die Herstellung von abziehbaren Verbundfolien
erlaubt, die eine geeignete Abziehfestigkeit aufweisen. Dies gewährleistet
das leichte Entfernen der Trägerfolie
bei verschiedenen Anwendungen, unabhängig davon, ob die Verbundfolie
erhitzt wird oder nicht.
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Ein
weiterer vorteilhafter Aspekt des vorliegenden Verfahrens besteht
darin, dass die zweite metallische Schicht, die nach dem Entfernen
der Trägerfolie
im Allgemeinen zumindest teilweise auf der ultradünnen Metallfolie
verbleibt, eine Oberflächenvorbereitung
bietet, die die Absorption von CO2- Laserlicht verbessert.
Es versteht sich, dass sich die Verwendung einer Elektrolytmethode
zur Bildung einer solchen Schicht in der Praxis als sehr vorteilhaft
erweist. Die zur Bildung der zweiten metallischen Schicht erforderlichen
Galvanisierbäder
können
nämlich
leicht in übliche
Elektrolytververfahren integriert werden, die zur Herstellung von
Verbundfolien ohne Oberflächenvorbereitung
dienen.
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Die
zweite metallische Schicht sollte vorzugsweise eine Dicke zwischen
0,1 und 2,2 μm
und bevorzugter zwischen 0,4 und 1,7 μm aufweisen.
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Wenn
die elektrolytisch abgeschiedene zweite metallische Schicht in einem
Bad gebildet wird, das die Metallkombinationen von Schritt (c) umfasst,
kann sie eine flächenbezogene
Masse aufweisen, die von 1.000 bis 20.000 mg/m2,
bevorzugter zwischen 4.000 und 15.000 mg/m2 beträgt. Darüber hinaus
kann eine aufgalvaniserte zweite metallische Schicht, die solche
Metallkombinationen umfasst, leicht und gleichmäßig nach dem Laserbohren durch
das so genannte „Mikroätz"-Verfahren entfernt
werden, das üblicherweise
zur Vorbereitung der Oberfläche
der Kupferleiterbahnen vor der Entwicklung einer braunen/schwarzen
Oxidschicht auf Innenschichten mehrlagiger Leiterplatten eingesetzt
wird. Dieses Mikroätz-Verfahren
besteht normalerweise aus einer geregelten Auflösung von metallischem Kupfer
in einem Ammoniumpersulfat- oder Natriumpersulfat-Bad.
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Falls
die elektrolytisch abgeschiedene ultradünne Schicht eine Kupferschicht
ist, wird ihre Bildung vorzugsweise in zwei Schritten durchgeführt, wobei
mit einem Bad begonnen wird, das so ausgelegt ist, dass es nicht
die zweite metallische Schicht auflöst. Ohne entsprechende Vorkehrungen
würde nämlich das
Risiko bestehen, dass sich die zweite metallische Schicht auflöst, beispielsweise
wenn die erste Kupferschicht in einem sauren Kupfer-Galvanisierbad abgeschieden
wurde. Eine erste Kupferschicht wird demgemäß unter geregelten Bedingungen
abgeschieden, damit die zweite metallische Schicht nicht abgelöst wird,
und dient dann als Schutzschicht, wenn weiteres Kupfer elektrolytisch
abgeschieden wird, um die ultradünne
Kupferfolie zur gewünschte
Dicke aufzuwachsen.
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Die
erste Kupferschicht soll vorteilhafterweise in einem Kupferpyrophosphat-Bad
elektrolytisch abgeschieden werden, da dieses für eine gleichmäßige elektrolytische
Abscheidung des Kupfers sorgt und, was noch wichtiger ist, im Allgemeinen
eine niedrige Azidität
aufweist, so dass es die zweite metallische Schicht nicht auflöst. Ein
Kupferpyrophosphat-Bad ist insbesondere daran angepasst, die erste
Kupferschicht abzuscheiden, wenn die zweite metallische Schicht
von einem Bad abgeschieden wird, das eine Metallkombination von
Zink oder Kobalt nach Schritt (c) umfasst.
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Bei
Bedarf kann man ähnliche
Maßnahmen
zum Schutz der zweiten metallischen Schicht ergreifen, wenn andere
Metalle als Kupfer aufzugalvanisieren sind, um die ultradünne Metallfolie
zu bilden.
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Nach
dem Abscheiden der ersten Kupferschicht wird die ultradünne Kupferfolie
vorzugsweise durch weitere elektrolytische Abscheidung in mindestens
einem Elektrolytbad bis zur gewünschten
Dicke aufgewachsen, das Kupfersulfat und Schwefelsäure umfasst.
Solche Bäder
haben mehr Vorteile als ein Kupferpyrophosphat-Bad, wenn man die
Produktivität
und die Kosten berücksichtigt.
Die erste Kupferschicht wird also bis zu einer Dicke aufgewachsen,
die zur wirksamen Bedeckung der dunkelfarbigen Schicht ausreicht
(normalerweise mindestens 0,3 μm);
die ultradünne
Kupferfolie wird dann, vorzugsweise mittels Kupfersulfat-Bädern weiter
bis zu einer Dicke von 2 bis 10 μm
aufgewachsen.
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Die
erste Sperrschicht ist vorzugsweise eine Chrom-basierte Schicht.
Eine solche Chrom-basierte Schicht kann aus elektrolytisch abgeschiedenem
Chrom oder aus Chromat bestehen. Eine Chrom-basierte Sperrschicht
ist besonders dann geeignet, wenn die zweite metallische Schicht
beispielsweise aus einer Abscheidung besteht, die hauptsächlich Zink
umfasst, da sie die Diffusion von Zink in die Trägerfolie und somit ein Festkleben
der Verbundfolie verhindert.
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Wenn
die ultradünne
Folie eine Kupferfolie ist, soll das vorliegende Verfahren vorteilhafterweise
einen weiteren Verfahrensschritt umfassen, bei dem die ultradünne Kupferfolie
eine Kügelchen
bildende Behandlung erhält,
um die Haftung der unbedeckten Oberfläche der ultradünnen Kupferfolie
an einer isolierenden Harzschicht zu verbessern. Ferner kann die
mit Kügelchen
behandelte ultradünne
Kupferfolie einer Passivierungsbehandlung unterzogen werden, um
ihre Oxidation zu verhindern. Eine solche Passivierungsbehandlung
kann das Abscheiden von mindestens einem Stoff aus der Gruppe bestehend
aus Zink, Zinkchromat, Nickel, Zinn, Kobalt und Chrom oder einer
von deren Legierungen auf der mit Kügelchen behandelten ultradünnen Kupferfolie
umfassen.
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Vorteilhafterweise
umfasst das vorliegende Verfahren ferner den Schritt, bei dem die
unbedeckte Seite der ultradünnen
Kupferfolie, die vorzugsweise mit Kügelchen behandelt und passiviert
wurde, mit Harz beschichtet wird. Für Laserbohranwendungen werden
unverstärkte,
wärmehärtende Harze
bevorzugt.
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Es
bleibt anzumerken, dass das vorliegende Verfahren auch an beiden
Seiten der Trägerfolie
entweder gleichzeitig oder nacheinander durchgeführt werden kann, um jede Seite
der Trägerfolie
mit einer ersten Sperrschicht, einer zweiten metallischen Schicht
und einer ultradünnen
Metallfolie zu versehen. Demzufolge kann man eine Verbundfolie herstellen,
die eine ultradünne
Metallfolie an jeder ihrer Seiten trägt.
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Detaillierte
Beschreibung einer bevorzugten Ausführung
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Eine
bevorzugte Ausführung
des Verfahrens zur Herstellung einer Verbundfolie gemäß der vorliegenden
Erfindung wird nun im Folgenden detailliert anhand von Beispielen
beschrieben. Genauer gesagt: das nachstehend beschriebene Verfahren
betrifft die Herstellung einer abziehbaren Verbundfolie mit einer
ultradünnen
Kupferfolie.
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Bei
der Herstellung der Verbundfolie gemäß dem vorliegenden Verfahren
werden zwei verschiedene Schichten der Reihe nach übereinander
auf der Trägerfolie
abgeschieden.
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Die
Trägerfolie
wird vorzugsweise dadurch gebildet, dass Kupfer von einer Elektrolytlösung auf
eine rotierende Titankathodentrommel elektrolytisch abgeschieden
wird. Die Elektrolytlösung
zirkuliert zwischen der Kathodentrommel und einer in nahem Abstand
angeordneten Anode. Eine typische Elektrolytlösung umfasst 70 bis 110 g/L
Kupfer (als Kupfersulfat) und 80 bis 120 g/L Schwefelsäure. Die
Parameter der elektrolytischen Abscheidung werden vorzugsweise so
eingestellt, dass eine Trägerfolie
mit einer Dicke zwischen 18 und 105 μm, beispielsweise 35 μm oder 70 μm, aufgewachsen
wird.
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Die
Trägerfolie
durchläuft
anschließend
mehrere Galvanisierbäder,
um die verschiedenen Schichten auf der Trägerfolie abzuscheiden. Die
Trägerfolie
hat bei der vorliegenden Ausführung
eine Streifenform und durchläuft
somit kontinuierlich die Galvanisierbäder. Es ist jedoch klar, dass
die Trägerfolie
der Reihe nach in jedem der Galvanisierbäder behandelt werden könnte, wenn
sie die Form eines Blattes hätte.
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Zuerst
durchläuft
die Trägerfolie
ein erstes Bad, in dem eine erste Sperrschicht auf eine Seite der
Trägerfolie
elektrolytisch abgeschieden wird. Diese erste Sperrschicht ist so
ausgelegt, dass sie die Diffusion von Metallen zwischen der Trägerfolie
und der zweiten metallischen Schicht begrenzt, die im nächsten Schritt
abgeschieden wird. Die erste Sperrschicht wird im Allgemeinen auf
der so genannten schimmernden Seite der Trägerfolie gebildet, d.h. der
Seite, die während
der Herstellung der Trägerfolie
in Kontakt mit der Kathodentrommel stand. Man kann die erste Sperrschicht
aber auch an der gegenüberliegenden,
matten Seite der Trägerfolie
bilden.
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Es
versteht sich, dass die erste Sperrschicht eine weitere elektrolytische
Abscheidung ermöglichen muss,
da die zweite metallische Schicht auf ihr elektrolytisch abgeschieden
wird. Die erste Sperrschicht ist vorzugsweise eine Chrom-basierte
Schicht mit einer sehr geringen Dicke von normalerweise ungefähr 0,1 μm. Eine solche
extrem niedrige Dicke wird im Allgemeinen nicht gemessen, sondern
aus dem Gewicht des pro Oberflächeneinheit
abgeschiedenen Chroms und aus der Chromdichte berechnet. Die Sperrschicht
kann in einem Chrom-Galvanisierbad gebildet werden, das 180 bis
300 g/L Chromsäure
(berechnet als CrO3) und 1,8 bis 3 g/L Schwefelsäure (H2SO4) enthält. Die
Stromdichte sollte im Bereich von 5 bis 40 A/dm2 und
die Badtemperatur im Bereich von 18 bis 60°C liegen.
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Obwohl
eine Sperrschicht aus elektrolytisch abgeschiedenem Chrom wegen
der gleichmäßigen Abscheidung
bevorzugt wird, kann die Sperrschicht alternativ eine Chromatschicht
sein, die durch Eintauchen oder Elektrolyse in einem Bad gebildet
wird, das sechswertige Chromionen enthält.
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Nach
dem Abscheiden der ersten Sperrschicht durchläuft die Trägerfolie ein zweites Bad, in
dem eine zweite metallische Schicht auf die erste Sperrschicht elektrolytisch
abgeschieden wird. Diese zweite Bad umfasst eine Kombination aus
einem Metall, das aus der Gruppe umfassend Zink, Kupfer und Kobalt
ausgewählt wird,
und mindestens einem Metall, das aus der Gruppe umfassend Arsen,
Mangan, Zinn, Vanadium, Molybdän,
Antimon und Wolfram ausgewählt
wird. Eine zweite metallische Schicht, die eine solche Metallkombination
umfasst, sieht matt und dunkelfarbig aus und hat gute Haftungseigenschaften
für die
ultradünne
Folie, die auf ihr abgeschieden wird. Ferner dient diese zweite
metallische Schicht als Trennschicht, indem sie das Entfernen der
Trägerfolie
bei einer geeigneten Abziehfestigkeit ermöglicht. Solche Elektrolytbäder werden
im Folgenden detaillierter beschrieben. Die zweite metallische Schicht
umfasst vorzugsweise eine Menge von Zink, Kupfer oder Kobalt, die
größer ist
als die der Metalle der zweiten Gruppe, d.h. Arsen, Mangan, Zinn,
Vanadium, Molybdän,
Antimon und Wolfram.
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Es
ist anzumerken, dass der Einsatz einer Elektrolytmethode zum Abscheiden
der zweiten metallischen Schicht eine präzise Regelung der Abscheidungsgeschwindigkeit
und Dicke der zweiten metallischen Schicht erlaubt und dadurch deren
Homogenität
gewährleistet.
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Beim
nächsten
Schritt durchläuft
die Trägerfolie
mit der ersten Sperrschicht und der zweiten metallischen Schicht
darauf ein drittes Bad, wobei eine erste Kupferschicht auf die zweite
metallische Schicht in einem Elektrolytbad elektrolytisch abgeschieden
wird, das die zweite metallische Schicht nicht entfernt. Dieses Elektrolytbad
ist vorzugsweise eine Kupferpyrophosphat-Bad, das für eine gleichmäßige elektrolytische
Abscheidung sorgt. Es neigt – was
noch wichtiger ist – nicht
dazu, eine zweite metallische Schicht aufzulösen, die hauptsächlich aus
Zink oder Kobalt besteht; dies würde
nämlich
passieren, wenn man ein saures Kupfersulfat-Bad verwendet. Obwohl
die elektrolytische Abscheidung mit Kupferpyrophosphat bevorzugt
wird, weil es hinsichtlich der Umwelt und Sicherheit des Betriebs
von Vorteil ist, könnte
die erste Kupferschicht auch in einem Kupfercyanid-Bad gebildet
werden.
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Es
wird bevorzugt, dass der Kupferanteil im Kupferpyrophosphat-Bad
ungefähr
bei 16 bis 38 g/L liegt und dass der Kaliumpyrophosphatanteil ungefähr 150 bis
250 g/L beträgt.
Der pH-Wert sollte vorzugsweise bei ungefähr 8 bis 9,5 liegen. Die Badtemperatur
sollte vorzugsweise ungefähr
45 bis 60°C
betragen. Das Kupferpyrophosphat-Bad kann ferner einige übliche Additive
umfassen, insbesondere organische Additive. Organische Additive,
die bei geregelten, begrenzten Konzentrationen eingesetzt werden,
verfeinern die Körnchenstruktur,
machen das Galvanisierbad leichter einstellbar und wirken als Glanzbildner.
Es wurden auch Alkalimetalle oder organische Säuren als Glanzbildner eingesetzt.
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Die
Abscheidung der ultradünnen
Kupferfolie beginnt demnach in diesem Kupferpyrophosphat-Bad, wo
eine erste Kupferschicht auf der zweiten metallischen Schicht abgeschieden
wird. Die erste Kupferschicht wird vorzugsweise bis zu einer Dicke
aufgewachsen, die zur Bedeckung der zweiten metallischen Schicht
ausreicht und normalerweise mindestens 0,3 μm beträgt. Die ultradünne Kupferschicht
wird ferner in einem Kupfersulfat-Bad bis zur gewünschten
Dicke aufgewachsen, was hinsichtlich der Produktivität und Kosten
von Vorteil ist.
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In
der Praxis wird Kupfer weiter auf die erste Kupferschicht elektrolytisch
abgeschieden, indem die Trägerfolie
mehrere Kupfersulfat-Galvanisierbäder durchläuft, bis die gewünschte Dicke
erreicht ist. Je größer die Dicke
der ultradünnen
Folie ist, desto größer ist
die Anzahl der Kupfersulfat-Galvanisierbäder.
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Es
wird bevorzugt, dass der Kupferanteil in den Kupfersulfat-Bädern ungefähr bei 30
bis 110 g/L liegt und dass der Schwefelsäureanteil ungefähr 30 bis
120 g/L beträgt.
Die Stromdichte beim Betrieb sollte im Bereich von 5 bis 60 A/dm2 liegen. Die Badtemperatur sollte im Bereich
von 30 bis 70°C
liegen.
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Die
resultierende Verbundfolie umfasst daher eine Trägerfolie und nacheinander eine
erste Sperrschicht, eine zweite metallische Schicht und eine ultradünne Kupferfolie.
Im Folgenden werden die Seite der ultradünnen Kupferfolie, die die zweite
metallische Schicht berührt,
als Vorderseite und deren gegenüberliegende
Seite als Rückseite
bezeichnet.
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Es
ist anzumerken, dass die zweite metallische Schicht, die in einem
Galvanisierbad abgeschieden wurde, das die oben genannte Metallkombination
umfasste, gute Haftungseigenschaften für die ultradünne Kupferfolie
hat.
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Es
ist ferner anzumerken, dass die erste, Chrom-basierte Schicht die
zweite metallische Schicht von der Trägerfolie isoliert; sie ermöglicht insbesondere
die Regelung der Diffusion von Metallen aus der zweiten metallischen
Schicht in die Trägerfolie.
Die erste Sperrschicht trägt
also dazu bei, dass die Trennung der Trägerfolie sichergestellt wird,
nachdem die Verbundfolie beispielsweise auf ein Prepreg oder eine
Grundplatte mit einem äußeren Schaltkreis
auflaminiert wurde. Die Verbundfolie wird nämlich während des Auflaminierens eine
gewisse Zeit lang Hitze und Druck ausgesetzt. Ohne eine solche Trennschicht
würde das
Zink – bei
einer Zink-basierten zweiten Schicht – in die Trägerfolie diffundieren und mit
Kupfer eine Messinglegierung bilden, so dass die Trägerfolie
nicht von der ultradünnen
Kupferfolie entfernt werden könnte.
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Wegen
der guten Haftung der zweiten metallischen Schicht auf der ultradünnen Folie
ist Letztere – nach
dem Entfernen der Trägerfolie – mit einer
dunkelfarbigen Schicht bedeckt. Bei einer Verbundfolie, die gemäß dem vorliegenden
Verfahren hergestellt wurde, erfolgt die Trennung der Trägerfolie
und der ultradünnen Kupferfolie
im Allgemeinen tatsächlich
in der zweiten metallischen Schicht. Folglich sind sowohl die erste Sperrschicht
als auch die Vorderseite der ultradünnen Kupferfolie über ihre
ganze Oberfläche
mit einem dunkelfarbigen Metallmaterial bestimmter Dicke bedeckt.
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Die
ultradünne
Kupferfolie hat demnach eine dunkelfarbige Vorderseite und ist wesentlich
dunkler als die Oberfläche
einer herkömmlichen
Kupferfolie (ohne Oberflächenvorbereitung),
die normalerweise ein stark reflektierende, schimmernde rötliche Farbe
aufweist. Obendrein ist die Vorderseite der ultradünnen Kupferfolie relativ
matt. Eine solche wenig reflektierende, matte, dunkelfarbige Vorderseite
der vorliegenden ultradünnen Kupferfolie
ist besonders gut an das CO2-Laserbohren
angepasst. Es ist jedoch klar, dass sie auch die Bohrbedingungen
bei anderen Lasern verbessern kann.
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Es
ist ferner anzumerken, dass das vorliegende Verfahren die Herstellung
abziehbarer Verbundfolien erlaubt, die eine geeignete Abziehfestigkeit
aufweisen. Dies gewährleistet
das einfache Entfernen der Trägerfolie
in verschiedenen Anwendungen, unabhängig davon, ob die Verbundfolie
erhitzt wird oder nicht.
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Unter
besonderer Bezugnahme auf die elektrolytische Abscheidung der dunkelfarbigen
Schicht werden nun drei Galvanisierbäder im Detail beschrieben.
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Ein
erstes bevorzugtes Galvanisierbad (Bad A) zu der elektrolytischen
Abscheidung der zweiten metallischen Schicht umfasst eine Kombination
aus Zink und Antimon. Ein solches Galvanisierbad sollte insbesondere
10 bis 40 g/L Zink und 1 bis 3 g/L Antimon umfassen. Der pH-Wert
dieses Galvanisierbades sollte vorzugsweise ungefähr 1 bis
3 betragen. Die Stromdichte sollte im Bereich von 5 bis 15 A/dm2 liegen.
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Ein
zweites bevorzugtes Galvanisierbad (Bad B) zur elektrolytischen
Abscheidung der zweiten metallischen Schicht umfasst eine Kombination
aus Kupfer und Arsen. Ein solches Galvanisierbad soll insbesondere ungefähr 2,5 bis
7,5 g/L Kupfer, ungefähr
0,1 bis 1 g/L Arsen und ungefähr
40 bis 120 g/L Schwefelsäure
umfassen. Die Stromdichte sollte im Bereich von 5 bis 15 A/dm2 liegen.
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Ein
drittes bevorzugtes Galvanisierbad (Bad C) zur elektrolytischer
Abscheidung der zweiten metallischen Schicht umfasst eine Kombination
aus Kobalt und Molybdän.
Ein solches Galvanisierbad soll insbesondere ungefähr 7 bis
30 g/L Kobalt, ungefähr
2 bis 15 g/L Molybdän
und ungefähr
10 bis 30 g/L H3BO3 umfassen. Bei
diesem Galvanisierbad sollte der pH-Wert vorzugsweise ungefähr 2 bis
6 und die Temperatur ungefähr
15 bis 50°C
betragen. Die Stromdichte sollte im Bereich von 5 bis 15 A/dm2 liegen.
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Es
bleibt anzumerken, dass man eine Kügelchen bildende Behandlung
an der Rückseite
der ultradünnen
Kupferfolie anwenden kann, um die Haftung der Rückseite der ultradünnen Kupferfolie
auf einem isolierenden Harzmaterial zu verbessern. Eine solche Behandlung
kann üblicherweise
durch Bildung kugelförmiger Kupferabscheidungen
auf der Rückseite
durchgeführt
werden, indem man die Galvanisierbedingungen entsprechend einstellt.
Nach der Behandlung mit Kügelchen
kann zusätzlich
eine herkömmliche
Passivierungsbehandlung an der Rückseite
der ultradünnen
Kupferfolie vorgenommen werden, beispielsweise durch Abscheiden
von Zink, Zinkchromat, Nickel, Zinn, Kobalt und Chrom auf der mit
Kügelchen
behandelten Rückseite.
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Eine
nach dem oben beschriebenen Verfahren hergestellte Verbundfolie
kann mit einem dazwischenliegenden isolierenden Substrat auf eine
Grundplatte auflaminiert werden, die einen äußeren Schaltkreis aufweist.
Ein solches dazwischenliegendes Substrat kann beispielsweise ein
Laser-Prepreg (basiert auf einem Glasfasergewebe, das besser ans
Laserbohren angepasst ist als herkömmliche Gewebe) oder eine harzgetränkte organische
Verstärkung
wie beispielsweise Aramid-basiertes Thermount® (eingetragenes
Warenzeichen von Dupont) sein. Alternativ kann man die durch das
oben beschriebene Verfahren hergestellte Verbundfolie mit einem
unverstärkten,
wärmehärtenden
Harz beschichten. Die Harzschicht sollte vorzugsweise eine Dicke
aufweisen, die das Auflaminieren der harzbeschichteten Verbundfolie
ohne ein zusätzliches
dazwischenliegendes isolierendes Substrat auf eine Grundplatte erlaubt.
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Beispiel 1:
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Eine
Verbundfolie wurde gemäß dem vorher
beschriebenen Verfahren hergestellt. Die zweite metallische Schicht
wurde in einem Galvanisierbad abgeschieden, das die oben genannte
Kombination aus Zink und Antimon (Bad A) umfasste. Die Verbundfolie
wurde durch Heißpressformen
180 Minuten lang bei 225°C
auf ein Harzsubstrat auflaminiert. Die Trägerfolie wurde entfernt; es
wurde eine Abziehfestigkeit von ungefähr 15 N/m gemessen. Die Trennung
erfolgte in der zweiten metallischen Schicht. Die Vorderseite der
ultradünnen Kupferfolie
war über
ihre gesamte Oberfläche
mit dunkelfarbigem Material bedeckt.
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Die
Farbe der Vorderseite der ultradünnen
Kupferfolie wurde nach dem L*a*b*-System (DIN 6174) bestimmt. Die
Ergebnisse sind unten in Tabelle 1 dargestellt, in der auch die
Ergebnisse aufgeführt
sind, die bei einer herkömmlichen
elektrolytisch abgeschiedenen ultradünnen Kupferfolie erhalten wurden,
die direkt auf der Chrom-Trennschicht abgeschieden wurde, d.h. ohne
Oberflächenvorbereitung.
Beim L*a*b*-System definiert L* die Position auf der Hell-Dunkel-Achse,
a* die auf der Rot-Grün-Achse
und b* die auf der Blau-Gelb-Achse.
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Beispiel 2:
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Eine
Verbundfolie wurde gemäß dem oben
beschriebenen Verfahren hergestellt; die zweite metallische Schicht
wurde jedoch in einem Galvanisierbad abgeschieden, das die oben
genannte Kombination aus Kupfer und Arsen (Bad B) umfasste. Die
Verbundfolie wurde durch Heißpressformen
120 Minuten lang bei 185°C
auf ein Harzsubstrat auflaminiert. Die Trägerfolie wurde entfernt; es
wurde eine Abziehfestigkeit von ungefähr 30 N/m gemessen. Die Trennung
erfolgte in der zweiten metallischen Schicht. Die Vorderseite der ultradünnen Kupferfolie
war über
ihre gesamte Oberfläche
mit dunkelfarbigem Material bedeckt.
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Die
Farbe der Vorderseite der ultradünnen
Kupferfolie wurde nach dem L*a*b*-System bestimmt. Die Ergebnisse
sind unten in Tabelle 2 dargestellt, in der auch die Ergebnisse
aufgeführt
sind, die bei einer herkömmlichen
elektrolytisch abgeschiedenen ultradünnen Kupferfolie erhalten wurden,
die direkt auf der Chrom-Trennschicht abgeschieden wurde, d.h. ohne
Oberflächenvorbereitung.
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Beispiel 3:
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Eine
Verbundfolie wurde gemäß dem oben
beschriebenen Verfahren hergestellt. Die zweite metallische Schicht
wurde in einem Galvanisierbad abgeschieden, das die oben genannte
Kombination aus Kobalt und Molybdän (Bad C) umfasste. Die Verbundfolie
wurde durch Heißpressformen
120 Minuten lang bei 180°C auf
ein Harzsubstrat auflaminiert. Die Trägerfolie wurde entfernt; es
wurde eine Abziehfestigkeit von ungefähr 30 N/m gemessen. Die Trennung
erfolgte in der zweiten metallischen Schicht. Die Vorderseite der
ultradünnen Kupferfolie
war über
ihre gesamte Oberfläche
mit dunkelfarbigem Material bedeckt.
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Die
Farbe der Vorderseite der ultradünnen
Kupferfolie wurde nach dem L*a*b*-System bestimmt. Die Ergebnisse
sind unten in Tabelle 3 dargestellt, in der auch die Ergebnisse
aufgeführt
sind, die bei einer herkömmlichen elektrolytisch
abgeschiedenen ultradünnen
Kupferfolie erhalten wurden, die direkt auf der Chrom-Trennschicht
abgeschieden wurde, d.h. ohne Oberflächenvorbereitung.
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Beispiel 4:
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Eine
unter den Bedingungen von Beispiel 1 (Bad A) hergestellte Verbundfolie
wurde durch Heißpressformen
60 Minuten lang bei einer Temperatur von 300°C auf ein Harzsubstrat auflaminiert.
Die Trägerfolie
wurde entfernt; es wurde eine Abziehfestigkeit von ungefähr 20 N/m
gemessen.
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Die
Trennung erfolgte in der zweiten metallischen Schicht. Die Vorderseite
der ultradünnen
Kupferfolie war über
ihre gesamte Oberfläche
mit Material von der zweiten metallischen Schicht bedeckt, das eine
hellere Farbe als in Beispiel 1 aufwies.