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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Rekonstitution ("Wiederherstellung") segmentierter Minus-Strang-RNA-Viren
in kultivierten Zellen von rekombinanten DNA's. Spezieller betrifft die Erfindung beispielsweise
die Wiederherstellung derartiger Viren mit mehr als 3 genomischen
vRNA-Segmenten und speziell beispielsweise Influenzaviren mit in
der Regel 8 genomischen vRNA-Segmenten mit Hilfe eines vollständigen vektorgesteuerten
Systems, bei dem die Notwendigkeit für einen Helfer-Virus umgangen
wird.
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In
den vergangenen 5 Jahren hat man die Wiederherstellung der meisten
wichtigen nichtsekretierten Minus-Strang-RNA-Viren von rekombinanter DNA
gesehen. Als erster hatten Schnell et al. Erfolg in der Gewinnung
von Rabiesvirus von rekombinanter DNA (EMBO J.(1994) 13, 4195-4204).
Kurz danach wurden für
einen vesikulären
Stomatitis-Virus Plasmid-basierende Wiederherstellungssysteme entwickelt.
(Lawson et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA (1995) 92, 4477-4481;
Whelan et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA (1995) 92, 8388-8392),
wo auch für den
respiratorischen Synzytium-Virus (Collins et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. USA (1995) 92, 11563-11567; Jin et al., Virology (1998) 251,
206-214), Masernvirus (Radecke et al., EMBO J. (1995) 14, 5773-5784)
und Sendai-Virus (Garcin et al., EMO J. (1995) 14, 6087-6094; Kato et al.,
Genes Cells (1996) 1, 569-579). In neuerer Zeit sind Plasmid-basierende Wiederherstellungssysteme
für Human-Influenza Typ
3 entwickelt worden (Durbin et al., Virology (1997) 235, 323-332;
Hoffman und Banerjee, J. Virol. (1997) 71, 4272-4277), Rinderpest-Virus
(Baron und Barret, J. Virol. (1997) 71, 1265-1271), Simian-Virus 5
(He et al., Virology (1997) 237, 249-260), bovine respiratory syncytial
virus (Buchholz et al., J. Viro. (1999) 73, 251-259) und Newcastle-disease-Virus (Peeters
et al., J. Virol. (1999) 73, 5001-5009).
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Bridgen
und Elliott (Proc. Natl. Acad. Sci. USA (1996) 14, 15400-15404)
haben eine helfervirusfreie Wiederherstellung eines mit nur 3 genomischen
vRNA-Segmenten von cDNA durch Exprimieren von Antigenom-RNA's und viralen Proteinen
unter der Kontrolle eines bakteriophagen T7-Promotors veröffentlicht. Allerdings ist
bis jetzt noch nicht bekannt geworden, ob eine vollständig Plasmid-basierende Strategie
erfolgreich beim Wiederherstellen segmentierter Minus-Strang-RNA-Viren
mit einer größeren Zahl
von vRNA-Segmenten, wie beispielsweise Influenzaviren ohne die Hilfe
eines Helfer-Virus angewendet werden kann.
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Influenza
bleibt eine bestehende weltweite Bedrohung für die Gesundheit des Menschen,
weshalb es einen besonderen Bedarf für eine leichte Methode zum
Erzeugen modifizierter Influenzaviren mit bekannten Mutationen in
beliebigen genomischen vRNA-Segmenten gibt. Die gentechnische Bearbeitung
von Influenza-vRNA-Segmenten zur Expression von heterologen Sequenzen
ist ebenfalls von großem
Interesse, beispielsweise in der Entwicklung neuer Impfstoffe, die
gegen Influenzavirus und einem zweiten pathogenen Mittel wirksam
sind. Es sind drei Typen von Influenzaviren bekannt, die bezeichnet werden
als die Typen A, B und C. Bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt war das Hauptaugenmerk
im Zusammenhang mit einer gentechnischen Bearbeitung Influenza A.
Das Genom eines Influenza A-Virus vom Wildtyp besteht aus 8 Segmenten
von einsträngiger negativer
Sense-RNA, die 10 Polypeptide codiert: die RNA-abhängige RNA-Polymeraseproteine
(PB1, PB2 und PA), das Nucleoprotein (NP), die Matrixproteine (M1,
M2), zwei Oberflächenglykoproteine,
die von der Lipoproteinhülle
stammen (Hämaglutinin (HA)
und Neuraminidase (NA)) sowie die Nichtstrukturproteine NS1 und
NS2. Die HA, NA, NP und Polymeraseproteine sind durch monocistronische
Genomsegmente codiert.
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Wie
bei anderen segmentierten Minus-Strang-RNA-Viren wird das virale
Genom während
des Replikationszyklus eines Influenzavirus in die mRNA transkribiert
und in die komplementäre RNA
(cRNA) repliziert. Dafür
müssen
die genomischen vRNA-Segmente komplex mit dem Nucleoprotein und
der RNA-abhängigen RNA-Polymerase
in Ribonucleoprotein (RNP)-Komplexen gebunden werden (Huang et al.,
J. Virol. (1990) 64, 5669-5673; Garcia-Sastre, Trends In Biotechnology
(1998) 16, 230-235). Anfangs wurden, um das Genom eines Influenzavirus
zu manipulieren, die RNP's
in vitro von RNA rekonstituiert, die von Plasmid-DNA in Gegenwart
der Polymerase-Proteine PB1, PB2 und PA transkribiert wurde, und
dessen Nucleoprotein aus dem gereinigten Influenzavirus isoliert
(Enami et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA (1990) 87, 3802-3805;
Enami und Palese, J. Virol. (1991) 65, 2711-2713; Muster and Garcia-Sastre, "Genetic manipulation
of influenza viruses" im
Lehrbuch der Influenza (1998), Kapitel 9, Herausg. Nicholson et
al.). Die in vitro rekonstituierten RNPs wurden in Zellen transfiziert,
die mit einem Helfer-Influenzavirus
infiziert waren, was die übrigen
erforderlichen viralen Proteine und RNA-Segmente lieferte und zur
Erzeugung von Transfektant-Viren führte. Diese Methode war in
hohem Maße nützlich,
um zu einem Verständnis
der Molukarbiologie und Pathogenität der Influenzaviren zu gelangen. Allerdings
beruht sie auf stark spezialisierten Selektionsmethoden zur Isolation
der Transfektant-Viren aus dem Helfer-Virus, was die Anwendung auf
bestimmte RNA-Segmente einer begrenzten Zahl von Virusstellen begrenzt.
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Neuerdings
hat sich die intrazellulare Rekonstitution eines RNP-Komplexes aus
einem intrazellular transkribierten vRNA-Segment als möglich erwiesen,
indem Plasmid-exprimierte NP- und Polymerase-Proteine verwendet
werden (Neumann et al., Virology (1994) 202, 477-479, Zhang and
Air. Biochem. Biophys. Res. Commun. (1994) 200, 95-101; Pleschka
et al., J. Virol. (1996) 70, 4188-4192). Beispielsweise haben Pleschka
et al. gezeigt, dass Influenza A PB1, PB2, PA und NP, exprimiert
von Plasmiden, eine Influenzavirus-vRNA-ähnliche RNA enkapsidieren,
transkribieren und replizieren kann, die ein Chloramphenizol-Azetyltransferase
(CAT)-Reportergen in transfiziertem Human 293 enthält. Dieses
vRNA-ähnliche
Reportergen wurde in die ausgewählten
Wirtszellen durch Transfektion einer Plasmid-DNA (pPOLI-CAT-RT) eingeführt, die
einen abgestumpften Human-RNA-Polymerase I-Promotor (Nucleotide
-250 bis -1) hat in Position in Richtung oberhalb der vRNA-codierenden
Region. Die Sequenz des Hepatitis-delta-Virus-Genom-Ribozyms war
in Richtung abwärts
zur vRNA-codierenden Region positioniert, um zu gewährleisten,
dass die RNA-Bearbeitung das korrekte 3'-Ende der transkribierten vRNA ergibt.
Von der selben Gruppe wurde ebenfalls veröffentlicht, dass der Austausch
des Plamids, welches das CAT-Reportergen codiert, gegen ein Plasmid,
welches ein authentisches Influenza A-vRNA-Segment codiert, intrazelluläre rekonstituierte
RNP-Komplexe in transfizierte Viren bei Infektion der transfizierten Zellen
mit einem Influenza-Helfer-Virus bereitet werden könnte. Ein
derartiges auf Helfer-Virus
basierendes Wiederherstellungssystem wurde von Pleschka et al. unter
Einsatz von intrazellulären
transkribierten mutanten Influenza A NA vRNA-Segmenten untersucht.
Geht man zu einem gänzlich
Plasmid-basierenden Wiederherstellungssystem für Influenzaviren über, stellen
sich jedoch neue Fragen in Verbindung mit dem Erhalten einer angemessenen
Expression aller erforderlicher Sequenzen und der korrekten Kooperation
solcher Sequenzen zum Zusammenbau eines kompletten Virus.
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Bridgen
und Elliott waren nicht in der Lage, Bunyamwera-Bunyarvirus unter
Verwendung von Plasmiden wiederherzustellen, die auf Expression genomischer
vRNA-Segmente gerichtet waren anstatt Antigenom-RNA's. Es ist jetzt jedoch
entdeckt worden, dass eine helfervirusfreie Wiederherstellung eines Influenza
A-Virus in eine Zellkultur durch Cotransfektion in kultivierte Zellen
von 12 Plasmiden ausführbar
ist, die zur Coexpression von 8 vRNA-Segmenten und der erforderlichen
NP- und 3 RNA-Polymerase-Proteine
zur Erzeugung von RNP-Komplexen in der Lage sind. Die gleiche Strategie
lässt sich
auf eine Vielzahl anderer segmentierter Minus-Strang-RNA-Viren mit
einer großen
Zahl von genomischen vRNA-Segmenten
extrapolieren, beispielsweise mit 6 oder mehr und einschließlich beispielsweise
Influenzaviren anderer Typen und anderer Mitglieder der Familie
Orthomyxoviridae, wie beispielsweise die 6 vRNA-Segment-enthaltenden Thogotoviren. Während sowohl
Influenza A-Viren vom Wildtyp als auch Influenza B-Viren 8 vRNA-Segmente
haben, sind Influenza A-Viren beschrieben worden, die ein zusätzliches
vRNA-Segment enthalten (Enami
et al., Virology (1993) 185, 765-90) und Influenza C-Viren, die
ein vRNA-Segment
weniger haben.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung gewährt
damit ein Verfahren zum Erzeugen von infektiösen Viruspartikeln eines segmentierten
Minus-Strang-RNA-Virus mit mehr als drei Genom-vRNA-Segmenten, welches Verfahren
umfasst:
Einführen
von Expressionsvektoren in gezüchtete Zellen,
wobei die Expressionsvektoren in diesen Zellen die vollständigen Genom-vRNA-Segmente
dieses Virus exprimieren oder die entsprechenden vollständigen cRNAs
des Virus und wobei diese Zellen das Wachstum des Virus unterstützen und
diese Zellen auch ein Nucleoprotein und eine RNA-abhängige RNA-Polymerase
bereitstellen, wodurch RNP-Komplexe
gebildet werden, die die Genom-vRNA-Segmente des Virus enthalten,
und die infektiösen
Viruspartikel durch diese Zellen in Abwesenheit eines Helfer-Virus
erzeugt werden und wobei diese Zellen kein Interferon erzeugen.
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Die
gewählten
Wirtszellen können
beispielsweise zusätzlich
in einen oder mehrere weitere Expressionsvektoren eingeführt worden
sein, die zur direkten Expression in den Zellen eines oder mehrerer der
erforderlichen viralen Proteine in der Lage sind. Beispielsweise
kann ein zweiter Satz von Expressionsvektoren eingesetzt werden,
um in den Wirtszellen alle Nucleoprotein- und RNA-abhängige Polymerase-Untereinheiten
zu exprimieren. Beispielsweise lässt
sich mühelos
ein separater Expressionsvektor für jedes dieser Proteine einsetzen.
Die gewählten Wirtszellen
lassen sich beispielsweise alternativ gentechnisch so bearbeiten,
dass sie eine oder mehrere der erforderlichen Nucleoprotein- und
RNA-abhängigen
RNA-Polymerase-Untereinheiten exprimieren. Wenn sämtliche
entscheidende Proteine für
die Enkapsidierung; Transkription und Replikation der vRNAs durch
die Anfangswirtszellen bereitgestellt werden, so wird offensichtlich
sein, dass lediglich der erste Satz von Expressionsvektoren benötigt wird. Darüber hinaus
können
die Ausgangswirtszellen solche Zellen sein, die so gentechnisch
bearbeitet wurden, dass sie eins oder mehrere der genomischen vRNA-Segmente
des gewünschten
Virus exprimieren. Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens kann man offensichtlich
die Wiederherstellung eines segmentierten Minus-Strang-RNA-Virus
ohne irgendeine virale Unterstützung
erreichen, z.B. mit Hilfe einer gänzlich Plasmid-basierenden
Methode.
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In
einem weiteren Aspekt gewährt
die Erfindung ein Verfahren zum Erzeugen von infektiösen Viruspartikeln
eines segmentierten Minus-Strang-Virus in kultivierten Zellen, welches
Verfahren umfasst:
Bereitstellen einer ersten Population von
Zellen, die in der Lage sind, das Wachstum des Virus zu unterstützen und
die modifiziert worden sind, um (a) die Genom-vRNAs des Virus zu
schaffen; (b) eine Nucleoprotein- und RNA-abhängiger RNA-Polymerase zu schaffen,
wodurch RNP-Komplexe, die diese Genom-vRNAs enthalten, gebildet
werden und die infektiösen
Viruspartikel zusammengefügt
werden, wobei die Genom-vRNAs direkt in diesen Zellen unter der
Kontrolle eines Pol I-Promotors eines Vertreters der Säuger oder
eines funktionellen Derivats davon in Abwesenheit eines Helfer-Virus
exprimiert werden und
wobei die Zellen kein Interferon erzeugen.
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Es
gilt als anerkannt, dass zur viralen Wiederherstellung entsprechend
der vorstehenden Beschreibung modifizierte Wirtszellen einen wesentlichen
Aspekt der vorliegenden Erfindung darstellen. Mit Hilfe der ersten
Population von Zellen erzeugte Viruspartikel lassen sich mit Hilfe
eines oder mehrerer weiterer Schritte der zellulären Infektion amplifizieren,
wie beispielsweise unter Einsatz von kultivierten Zellen der gleichen
oder einer anderen als der ersten Population von Zellen. Zum Gebrauch
lassen sich die auf diese Weise erzeugten Viruspartikel isolieren.
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Sofern
die anfangs mit Hilfe der Wirtszellen erzeugten Viruspartikel nicht
attenuiert worden sind, kann ein Schritt einer konventionellen Attenuierung oder
einer Virusabtötung
anschließend
ausgeführt werden,
beispielsweise vor der Formulierung zum Impfeinsatz. Die Viruspartikel,
die gemäß der Erfindung
erzeugt werden, können
rekombinante Viruspartikel sein, die zur Expression einer heterologen
Sequenz in der Lage sind. Diese Partikel können nach Erfordernis nach
Zweckmäßigkeit
nach der Attenuierung oder dem Abtöten ebenfalls für einen
Impfeinsatz oder einen anderen therapeutischen Zweck formuliert
werden.
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Im
Gegensatz zu früheren
auf Helfer-Virus basierenden Wiederherstellungsmethoden für Influenzavirus
lassen sich die erfindungsgemäßen Verfahren
leicht zur Erzeugung infektiöser
Influenzaviren eines beliebigen Typs von A, B und C anwenden, die mehrfache
Mutationen in mehreren verschiedenen Genen gleichzeitig haben. Eine
solche Methode ermöglicht
außerdem
eine leichtere und direktere Erzeugung neukombinierter, segmentierter
Minus-Strang-Virus-enthaltender vRNA-Segmente, die von mehr als
einem Elternvirus abgeleitet sind. Konventionell werden neukombinierte
Viren mit Hilfe eines Screenings von Viruspartikeln aus einer gemischten
viralen Infektion von Zellen erhalten. Das erfindungsgemäße Verfahren
ist besonders zur Erzeugung von neukombinierten, segmentierten Minus-Strang-Viren von
Vorteil, die sich schwer mit Hilfe von klassischen Methoden isolieren
lassen.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER FIGUR
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1 ist
eine schematische Darstellung einer Ausführungsform der Erfindung, wie
sie eingehender in den Beispielen 1 bis 3 beschrieben wird und worin
12 Plasmide für
die direkte Expression der vRNA-Segmente eines Influenza A-Virus
und Expression eines Influenza A-Nucleoproteins und RNA-abhängiger RNA-Polymerase-Untereinheiten
in kultivierte Vero-Zellen cotransfiziert sind (Nierenzellen afrikanischer
Grüner
Meerkatzen). In dieser Ausführungsform
werden für
den Plaque-Assay und für die
Amplifikation von wiederhergestellten Viruspartikeln MDBK-Zellen
(Madin-Darby-Rindernierenzellen) eingesetzt. Es wird jedoch offensichtlich
sein, dass andere Zellen, die das Wachstum von Influenza A-Virus
fördern,
gleichermaßen
für den
Plaque-Assay und die Amplifikation eingesetzt werden können und einschließlich Vero-Zellen
und MDCK-Zellen (Madin-Darby-Kaninchennierenzellen). In 1 bedeutet Pol
I trunkierter Human-RNA-Polymerase I-Promotor, R = genomisches Hepatitis-Virus-Ribozym, MLP
= Adenovirus-Typ 2-Haupt-Spätpromotor,
verknüpft
mit einer synthetischen Sequenz, die die gespleisste dreiteilige
Hauptsequenz von Human-Adenovirus Typ 2 aufweist, und pA = Polyadenylierungssequenz
von SV 40.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Vorzugsweise
werden Expressionsvektoren eingesetzt, um genomische vRNA-Segmente
des angestrebten Virus direkt zu exprimieren. Dieses können vollständige vRNA-Segmente
vom Wildtyp sein oder es kann mindestens ein vRNA-Segment vom Nicht-Wildtyp
einbezogen sein, z.B. ein mutantes vRNA-Segment mit einer oder mehreren
Nucleodid-Substitutionen, Insertionen oder Deletionen.
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Beispielsweise
kann mindestens eines der vRNA-Segmente, die in den Wirtszellen
bereitgestellt werden, ein chimäres
vRNA-Segment sein, das zur Expression einer Sequenz in der Lage
ist, die zu dem viralen Genom in den Targetzellen heterolog sind,
die durch den wieder hergestellten Virus infiziert sind. Eine solche
heterologische Sequenz kann ein Peptid oder ein Polypeptid codieren.
Alternativ kann es eine Nucleinsäure
codieren, wie beispielsweise ein Ribozym oder eine Antisense-Nucleinsäure. Die
heterologische Sequenz kann auf einem vRNA-Segment bereitgestellt
werden, das zusätzlich
ein komplettes natives Virusprotein codiert, wie durch das in Beispiel
8 beschriebene chimäre
vRNA-Segment beschrieben wird, oder kann in die codierende Sequenz
für ein
Virusprotein insertiert werden. Beispielsweise ist bekannt, dass
das HA-Protein von Influenza A eine Epitrop-Aufpfropfung in der
Antigenstelle B toleriert werden kann. Methoden zum Aufbau derartiger
chimärer vRNA-Segmente
finden sich beispielsweise bei Muster und Garcia-Sastre, Kapitel
9, Lehrbuch der Influenza (1998) und bei Palese et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA (1996) 93, 11354-11358. Strategien zum Aufbau von
chimären
Influenzavirus-vRNA-Segmenten wurden bereits beschrieben in der
Internationalen Patentanmeldung WO 91/03552.
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Die
in den Wirtszellen bereitgestellten vRNA-Segmente können zusätzlich oder
alternativ eine oder mehrere attenuierende Mutationen einbauen. Beispielsweise
können
die vRNA-Segmente die vRNA-Segmente
eines Influenza A-Virus mit attenuierender Basenpaar-Substitution
in einer "pan-handle"-Duplex-Promotorregion sein
und speziell beispielsweise die bekannte attenuierende Basenpaar-Substitution
von A für
C und U für
G an der Stelle 11-12' in
der Duplex-Region der NA-spezifischen vRNA (Fodor et al., J. Virol.
(1998) 6283-6290). Unter Anwendung des Wiederherstellungssystems
der Erfindung können
neue Attenuierungsmutationen identifiziert werden. Wie vorstehend
ausgeführt,
kann jedoch, wenn anfangs mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens
nichtattenuierte Viruspartikel erzeugt werden, die Attenuation oder
das Abtöten
der Viruspartikel anschließend
beispielsweise mit Hilfe klassischer Methoden erzielt werden.
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Attenuierte
oder abgetötete
Viren, die erfindungsgemäß erzeugt
wurden, können
anschließend in
eine Vakzin-Zusammensetzung in konventioneller Weise eingebaut werden.
Sofern ein solcher Virus ein chimäres vRNA-Segment hat, wie es
vorstehend diskutiert wurde, das an Fremd-Antigen codiert, kann es
so formuliert werden, dass eine Impfung gegen mehr als ein Pathogen
gleichzeitig erzielt wird. Attenuierte rekombinante Viren, die gemäß der Erfindung erzeugt
werden und ein chimäres
vRNA-Segment besitzen, können
auch für
andere therapeutische Anwendungen aufgebaut werden, z.B. als ein
Antitumormittel oder ein Mittel zur Gentherapie, in welchem Fall
der Erzeugung des Virus dessen Einbau in eine geeignete pharmazeutische
Zusammensetzung zusammen mit einem pharmazeutisch unbedenklichen Träger oder
Streckmittel folgt.
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Wie
ebenfalls vorstehend ausgeführt,
ist die helfervirusfreie Wiederherstellung gemäß der Erfindung insbesondere
günstig
für die
Erzeugung von reassortierten Viren und speziell reassortierten Influenzaviren,
die für
Impfzwecke gewünscht
werden. Beispielsweise können
mit Hilfe der Virus-Wiederherstellung
gemäß der Erfindung
die HA- und NA-vRNA-Segmente eines Influenzavirus, z.B. Influenza A/PR8/34,
die für
die Human-Verabreichung als geeignet anerkannt sind, mühelos mit
HA- und NA-vRNA-Segmenten eines Influenzastammes in Verbindung mit
einer epidemischen Influenzainfektion ergänzt werden. Die reassortierten
Influenzaviren können
beispielsweise für
die Erzeugung eines abgetöteten
Influenzaimpfstoffes in konventioneller Weise verwendet werden (siehe
Beispiel 4 und 6).
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Die
zum Einsatz gelangenden Expressionsvektoren können vorzugsweise Plasmide
sein, die zur Replikation in den gewählten Wirtszellen in der Lage
sind. Es kann ein separater Expressionsvektor für die direkte Expression jedes
erforderlichen vRNA-Segmentes oder der entsprechenden cRNA vorgesehen
werden. Wie vorstehend bereits erwähnt, kann auch ein zweiter
Satz von Expressionsvektoren für
jedes Nucleoprotein und die einzelnen RNA-abhängigen RNA-Polymerase-Untereinheiten
vorgesehen werden, z.B. die PB1-, PB2- und PA-Untereinheiten einer
Influenzavirus-RNA-abhängigen
RNA.-Polymerase. Allerdings kann, wie ebenfalls vorstehend ausgeführt wurde,
alternativ eine Zelllinie eingesetzt werden, die zur Expression
eines oder mehrerer dieser Proteine in der Lage ist, in welchem
Fall der zweite Satz von Expressionsvektoren reduziert oder sogar
eliminiert werden kann. Beispiel 7 veranschaulicht ein derartiges
Verfahren für
die helfervirusfreie Wiederherstellung eines Influenza A-Virus unter
Einsatz einer Zelllinie, welche das Nucleoprotein stabil exprimiert.
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Alle
die erforderlichen Expressionsvektoren können vorzugsweise in die gewählten Wirtszellen
in einem einzigen Schritt der Cotransfektion oder Cotransduktion
eingeführt
werden. Für
diesen Zweck kann die liposomale Transfektion vorzugsweise zum Einsatz
gelangen, und zwar beispielsweise unter Verwendung eines DOTAP-liposomalen
Transfektionsreagens (Boeringer Mannheim) oder LipofectAMINE 2000
(Gibco BRL). Allerdings wird offensichtlich, dass mehr als ein Vektor-Transferschritt ausgeführt werden
kann und andere bekannte Mittel zur Einführung von Vektoren in Säugerzellen
eingesetzt werden können,
beispielsweise die Elektroporation, DEAE-Dextran-Transfektion, Mikropartikelbeschuss und
virale Transduktion, z.B. unter Verwendung von replikationsdefekten
Retroviren. Ebenfalls bevorzugt ist eine Calciumphosphat-Ausfällung (siehe
Beispiel 5). Beispielsweise kann man die Einführung in Wirtszellen-Expressionsvektoren
zur Expression der NP- und Polymerase-Proteine vor den Expressionsvektoren
zur Expression der vRNA-Segmente wählen. Die Wirtszelle, in die
die benötigten
Vektoren eingeführt werden,
kann in einer Petrischale vorliegen oder auf andere geeignete Weise
für die
Vektortransfektion oder -transduktion aufgezogen werden.
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Die
Expression der vRNA-Segmente oder entsprechenden cRNAs wird bevorzugt
unter der Kontrolle einer Promotersequenz erfolgen, die von einem
Säuger-RNA-Pol
I-Promotor abgeleitet ist. Besonders bevorzugt für diesen Zweck ist der trunkierte Human-RNA-Pol
I-Promotor, der aus den Nucleotiden -250 bis -1 des entsprechenden
nativen Promotors besteht oder einem funktionellen Derivat davon (Jones
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA (1988) 85, 669-673). Andere Promotoren
können
jedoch alternativ zum Einsatz gelangen und einschließlich beispielsweise
ein T7-RNA-Polymerase-Promotor. Um das korrekte 3'-Ende jeder exprimierten
vRNA oder cRNA zu gewährleisten,
wird in jedem vRNA- oder cRNA-Expressionsvektor eine Ribozymsequenz oder
geeignete Terminatorsequenz unterhalb der RNA-Codierungssequenz eingebaut. Dieses
kann beispielsweise eine Hepatitis-Deltavirus-Genomribozym-Sequenz oder ein
funktionelles Derivat davon sein. Alternativ kann beispielsweise
ein Pol I-Terminator eingesetzt werden (Neumann et al., Virology (1994)
202, 477-479). Die RNA-Expressionsvektoren können in der gleichen Weise
aufgebaut sein wie die vRNA-Expressionsvektoren, die von Pleschka
et al., J. Virol. (1996) 70, 4188-4192, beschrieben wurden.
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Wo
ein oder mehrere Portein-Expressionsvektoren zum Exprimieren viraler
Proteine für
die RNP-Komplexbildung
benötigt
werden, exprimieren diese vorzugsweise das/die benötigte virale
Proteine) zu dem gewünschten
Virushomolog. Die Expression der Nucleoprotein- und der RNA-abhängigen Polymerase-Untereinheiten
kann bevorzugt beispielsweise unter der Kontrolle einer regulatorischen Sequenz
erfolgen, die den Adenovirus 2-Haupt-Spät-Promotor verknüpft mit
der gespleissten dreiteiligen Führungssequenz
des Human-Adenovirus Typ 2 entsprechend der Beschreibung von Berg
et al. aufweist, BioTechniques, 14, 972-978, oder ein funktionelles
Derivat dieser regulatorischen Sequenz. Allerdings können alternative
Promotorsequenzen, die in Säugerzellen
wirksam sind, möglicherweise
ergänzt
werden, wie beispielsweise ein anderer viraler Promotor, so z.B.
der Human-Cytromegalovirus (CMV)-Früh-Promotor oder ein T7-Polymerasepromotor.
Geeignete Plasmide zur Expression der NP- und Polymerase-Untereinheiten kann
beispielsweise beginnen von dem Plasmid pGT-h aufgebaut werden,
der ebenfalls in der vorstehend erwähnten Veröffentlichung von Berg et al.
beschrieben wurde.
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Die
Erfindung wird nachfolgend eingehender unter spezieller Bezugnahme
auf die Wiederherstellung von Influenza A-Viren beschrieben. Für die Aufgabe
der Influenza A-Wiederherstellung mit Hilfe der erfindungsgemäßen Strategie
unter Nutzung von Plasmiden, welche die benötigten vRNAs direkt exponieren,
hat sich beispielsweise die Verwendung von Vero-Zellen (Nierenzellen
afrikanischer Meerkatzen) erwiesen, obgleich andere Zellen, die
das Wachstum der Influenzaviren fördern, zum Einsatz gelangen
können,
wie beispielsweise vorzugsweise 293T-Human-Embryo-Nierenzellen.
Diese Zellen können
vorzugsweise auf die Oberfläche
einer entsprechenden Petrischale transfiziert werden.
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Es
ist bekannt, dass Vero-Zellen eine mangelhafte Interferon-Expression
haben (Diaz et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA (1998) 85, 5259-5263), die
ein Faktor beim Erzielen einer guten Viren-Wiederherstellung sein könnte. Es
wird damit daraus extrapoliert, dass Vero-Zellen und andere Zellen
mit Mangel an Interferonaktivität
oder Reaktion, die das wachstumsegmentierter Minus-Strang-RNA-Viren fördert, in
der Praxis der Erfindung verwendbar sind.
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Entsprechende
Beträge
und Verhältnisse von
Vektoren zur Ausführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
lassen sich mit Hilfe von routinemäßigen Versuchen ermitteln.
Als Anleitung kann man im Fall von liposomaler Transfektion oder
Calcium-Ausfällung
von Plasmiden in Wirtszellen ins Auge fassen, dass jedes Plasmid
mit nur wenigen Mikrogrammen, wie beispielsweise 1 bis 10 μg, verdünnt bis
zu einer abschließenden
DNA-Gesamtkonzentration von etwa 0,1 μg/ml vor dem Mischen mit dem Transfektionsreagens
in konventioneller Weise eingesetzt werden kann. Vorzugsweise kann
man Vektoren verwenden, die NP- und/oder RNA-abhängige RNA-Polymerase-Untereinheiten
bei einer höheren Konzentration
exprimieren, als solche, die vRNA-Segmente exprimieren.
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Nach
bestimmten Aspekten gewährt
die vorliegende Patentanmeldung auch ein Verfahren, um in kultivierten
Zellen infektiöse
Viruspartikel eines segmentierten Minus-Strang-RNA-Virus zu erzeugen, welches
Verfahren umfasst:
- (i) Bereitstellen einer
ersten Population von Zellen, die in der Lage sind, das Wachstum
des Virus zu unterstützen
und die modifiziert worden sind, so dass sie in der Lage sind, (a)
die Genom-vRNAs des Virus in Abwesenheit eines Helfer-Virus zu schaffen
und (b) ein Nucleoprotein und RNA-abhängige RNA-Polymerase zu schaffen, wodurch RNP-Komplex
oder -Komplexe, die diese vRNAs enthalten, gebildet werden können, und diese
Viruspartikel zusammengefügt
werden können,
wobei dieses Genom-RNAs direkt in diesen Zellen unter Kontrolle
eines Pol I-Promotors eines Säugers
oder eines funktionellen Derivats davon, z.B. den trunkierten Human
Pol I-Promotor, wie vorstehend bereits ausgeführt wurde, exprimiert werden,
und
- (ii) Inkulturnehmen dieser Zellen, wodurch die Viruspartikel
erzeugt werden.
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Diese
Virus erzeugenden Zellen können
beispielsweise bevorzugt Vero-Zellen oder andere Zellen mit Mangel
an Interferonaktivität
oder Reaktion sein, die das Wachstum eines segmentierten Minus-Strang-RNA-Virus fördert. Alle
oder einige der codierenden Sequenzen für die Genom-vRNAs, Nucleoprotein- und RNA-abhängige RNA-Polymerasen können in
den gewählten
Wirtszellen bereitgestellt werden, indem Expressionsvektoren in
die Zelle eingeführt
werden.
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Die
folgenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung unter Bezugnahme
auf die helfervirusfreie Wiederherstellung eines Influenza A-Virus.
Allerdings ist, wie vorstehend bereits ausgeführt wurde, die Erfindung auf
diese Viren nicht beschränkt,
sondern kann auf andere segmentierte Minus-Strang-RNA-Viren und
speziell beispielsweise Influenzaviren anderer Typen angewendet
werden.
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BEISPIELE
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BEISPIEL 1
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HERSTELLUNG VON PLASMIDEN,
WELCHE DIE VRNA-SEGMENTE EINES INFLUENZA A-VIRUS CODIEREN
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Es
wurden 8 Plasmide, die jeweils ein anderes vRNA-Segment von Influenza
A/WSN/33 exprimieren, verwendet (pPOL1-PB2-RT, pPOL1-PB1-RT, pPOL1-PA-RT,
pPOL1-HA-RT, pPOL1-NP-RT, pPOL1-NA-RT,
PPOL1-M-RT und pPOL1-NS-RT). Diese waren pUC19- oder pUC18-basierende
Plasmide analog der Struktur zum Modell-vRNA-Segment-codierenden
Plasmid pPOL1-CAT-RT, beschrieben von Pleschka et al. (1996) J.
Virol, 70, 4183-4192, abgesehen von der Substitution der cDNA, die
das vRNA-CAT-Reportergen-Segment codiert (ein offenes Leseraster
für Chloramphenicol-Acetyltransferase
in negativer Polarität,
flankiert von den nicht codierenden Regionen des NS codierenden
vRNA-Segments von Influenza A/WSN/33) durch cDNA codierendes negatives
vRNA-Segment von Influenza A/WSN/33. In jedem dieser Plasmide wurde
ein trunkierter Human-RNA-Pol I-Promotor (Positionen -250 bis -1)
fusioniert mit dem Ende des vRNA-Segments, das cDNA codiert, um
das korrekte 5'-Ende
der transkribierten vRNA zu gewährleisten. Ebenfalls
wurde in dem jeweiligen vRNA-Segment, das Plasmide codiert, die
Sequenz des Hepatitis-Deltavirus-Genom-Ribozyms bereitgestellt,
um ebenfalls das korrekte 3'-Ende
der transkribierten vRNA zu sichern.
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Beispiele
von Influenza A/WSN/33 für
die Herstellung der cDNA-Inserts der vorstehend beschriebenen Plasmide
lassen sich beispielsweise aus dem WHO Collaborating Centre, Division
of Virology, National Institute for Medical Research, London, UK,
erhalten.
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BEISPIEL 2
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HERSTELLUNG VON PLASMIDEN
ZUR EXPRESSION DER PB1-, PB2-, PA- UND NP-PROTEINE VON INFLUENZA
A/WSN/33
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Es
wurden zusätzlich
vier Expressionsplasmide (pGT-h-PB1, pGT-h-PB2, pGT-h-PA und p-GT-h-NP) hergestellt,
die jeweils in der Lage waren, ein anderes aus den erforderlichen
PB1-, PB2-, PA- und NP-Proteinen
ausgewähltes
Protein unter der Kontrolle des Adenovirus-2-Haupt-Spät-Promotors
verknüpft
mit einer synthetischen Sequenz zu expremieren, die die gespleisste
dreiteilige Führungssequenz
von Human-Adenovirus
Typ 2 aufwies. Dieser Promotor soll nach früheren Veröffentlichungen eine Expression
von Proteinen in Zellen in großer
Menge ergeben, die auf eine serumfreie Suspensionskultur angepasst
sind (Berg et al. (1993) Bio Techniques, 14, 972-978). Die pGT-h-Reihe
von Protein-Expressionsplasmiden wurde aufgebaut, indem die offenen
Leserahmen für
die PB1-, PB2-, PA- und NP-Proteine in die BclI-Klonierungsstelle des pGT-h-Plasmids
insertiert wurden (Berg et al. (1993), ibid).
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Die
Expressionsplasmide, die die viralen Nucleoprotein- und 3 Protein-Untereinheiten
der viralen RNA-abhängigen
RNA Polymerase codieren wurden in Human-293-Zellen oder Vero-Zellen
mit dem Expressionsplamid pPOLI-CAT-RT cotransfiziert. Sowohl in
den transfizierten Human-293-Zellen als auch in den Vero-Zeilen
konnte eine CAT-Aktivität
nachgewiesen werden. Es wurden Vero-Zellen für die helfervirusfreie Erzeugung
von Influenza A/WSN/33 aus transfizierten vRNA-Segmenten gewählt, wie
eingehender nachfolgend beschrieben wird, da sie das Wachstum von
Influenza A/WSN/33 besser unterstützen als Human-293-Zellen (etwa
um eine log-Differenz im Virus-Titer).
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BEISPIEL 3
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HELFERVIRUSFREIE WIEDERHERSTELLUNG VON
INFLUENZA A/WSN/33
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Für eine Virus-Wiederherstellung
wurden in Schalen mit einem Durchmesser von 8,5 cm nahezu konfluente
Vero-Zellen (etwa 107 Zellen bedecken etwa
90% der Schale) mit den vier Protein-Expressionsplasmiden und den 8 vRNA
Transkriptionsplasmiden, wie vorstehend beschrieben wurde, cotransfiziert.
Für diesen
Schritt der Cotransfektion wurden 5 μg jedes der Polymerase-Protein-Expressionsplasmide,
10 μg des
NP-exprimierenden Plasmids und 3 μg
jedes der 8 vRNA-codierenden Plasmide bis zu einer Konzentration
von 0,1 μg/μl in 20 mM
Hepes-Puffer (pH 7,5) verdünnt.
Die DNA-Lösung wurde
dem verdünnten
DOTAP-liposomalen Transfektionsreagens (Boehringer Mannheim) zugegeben,
das 240 μl DOTAP
und 720 μl
des 20 mM Hepes-Puffer (pH 7,5) enthielt. Die Transfektionsmischung
wurde bei Raumtemperatur für
15 Minuten inkubiert und mit 6,5 ml "Minimal Essential Medium" (MEM) gemischt,
die 0,5% fötales
Kälberserum
(FCS), 0,3% Rinderserum Albumin (BSA), Penicillin und Streptomycin
enthielt. Diese Mischung wurde den Vero-Zellen, gewaschen mit PBS,
zugegeben. Nach 24 Stunden wurde das Transfektionsmedium von den
Zellen entfernt und gegen 8 ml frisches Medium (MEM) ausgetauscht, das
0,5% FCS, 0,3% BSA, Penicillin und Streptomycin enthielt. Die transfizierten
Vero-Zellen wurden für mindestens
vier Tage nach der Transfektion in Kultur genommen. Das Medium von
den transfizierten Zellen wurde jeden Tag gesammelt und auf Vorhandensein
von Influenzavirus durch Aufziehen eines 0,5 ml-Aliquots auf MDBK-Zellen
in konventioneller Weise assayiert. Der Rest des Mediums wurde in Fläschchen
mit 75 cm2 von subkonfluenten MDBK-Zellen
zur Amplifikation etwaiger wiederhergestellter Vieren gegeben. Die
ursprünglich
transfizierten Zellen wurden nach Zugabe von 8 ml frischem Medium
weiter inkubiert.
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Diese
Prozedur führte
zu der Wiederherstellung des infektiösen Influenzavirus am Tag 4
nach der Transfektion. Es wurden aus einer 8,5 cm-Schale, die näherungsweise
107 Zellen enthielt etwa 10 bis 20 plaquebildende
Viruspartikel erhalten. Der wiederhergestellte Virus zeige eine
spezifische Eigenschaft, die für
den InfluenzaA/WSN/33-Virus charakteristisch ist, das heißt des bildete
Plaque auf MDBK-Zellen in Abwesenheit von Trypsin. Die von dem wiederhergestellten
Virus gebildeten Plaques waren in der Größe mit denen vergleichbar,
die mit einer authentischen Kontroll-A/WSN/33-Virusprobe gebildet
wurden, die auf den gleichen MDBK-Zellen aufgezogen wurden.
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Um
zu bestätigen,
dass die auf den MDBK-Zellen beobachteten viralen Plaques, die mit
von dem Kulturmedium transfizierter Zellen geernteten Virus von
den geklonten cDNAs deriviert sind, wurden in 2 der 8 vRNA-Segmente
cDNA genetische Markierungen eingeführt. Es wurde eine cDNA aufgebaut,
die ein HA-vRNA-Segment mit einer Mutation von 6 Nucleotiden nahe
dem 3'-Ende des
Segmentes codiert. Es wurden die Nucleotide 31 bis 35 von dem 3'-Ende (3'-UUUUG-5') gegen 3'-AAAAC-5' ausgetauscht, was
zu einer Aminosäure-Substitution an
der Aminosäure
4 (K→F)
und an der Aminosäure 5
(L→V) in
der Nähe
des N-Terminus von HA innerhalb des Signalpeptids führte. Darüber hinaus
wurde eine stille C→U-Mutation am Nucleotid
40 geschaffen. Mit diesen Änderungen
wurden mehrere neue Restriktionsorte eingeführt, einschließend ein
einmaliger SpI-Ort. Die das NA-Segment codierende cDNA wurde so
mutiert, dass sie ein NA-Segment codiert, das zwei stille Mutationen
an dem Nucleotiden 1358 und 1360 enthielt, um so einen neuen einmaligen SacI
Restriktionsort einzuführen
(Plaschke et al., J. Virol (1996) 70, 4188-4192).
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Zur
Isolation von vRNA wurde Medium von MDBK-Zellen verwendet, die mit
dem wiederhergestellten Transfektionsvirus infiziert waren. Es wurden 100 μl des Mediums
mit 5 u RNase-freier
DNase behandelt, um jegliche mitgeschleppte restliche Plasmid-DNA
zu entfernen. Nach 15 Minuten bei 37°C wurde die vRNA unter Verwendung
eines RNeasy Mini Kit (Qiagen) isoliert. Kurze Regionen der HA- und
NA-vRNAs' von denen
zu erwarten war, dass sie die genetischen Markierungen enthielten,
wurden mit Hilfe von RT-PCR amplifiziert und anschließend durch
Digerierung mit SpeI- und SacI-Restriktionsenzymen
analysiert. Eine Kontrolle der gleichen Regionen der HA- und NA-Segmente
wurde von vRNA, isoliert aus authentischem Influenza A/WSN/33 Virus unter
Verwendung der gleichen RT-PCR-Primer
amplifiziert.
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Die
aus dem wieder hergestellten Virus erhaltenen PCR-Produkte und das
Kontrollvirus waren von gleicher Größe. Diejenigen, die aus den
HA- und NA-Segmenten des wiederhergestellten Virus stammten, konnten
mit SpeI und SacI digeriert werden. Allerdings wurden die PCR-Produkte,
die dem Kontrollvirus entsprachen, mit den gleichen Enzymen erwartungsgemäß nicht
digeriert. Das Weglassen reverser Transkriptase in Kontroll-RT-PCR-Reaktionen führte zu
keinerlei wahrnehmbaren PCR-Produkten.
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BEMERKUNGEN
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Die
vorstehend beschriebenen Untersuchungen zeigen, dass es möglich ist,
einen Influenza A-Virus
durch Cotransfektion von 8 Transkriptionsplasmiden für die einzelnen
vRNA-Segmente und 4 Expressionsplasmide wiederherzustellen, die
die erforderlichen NP-, PB1-, PB2- und PA-Proteine in Vero-Zellen in Abwesenheit
von jeglichem Helfervirus zu codieren.
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Aus
den vorstehend ausgeführten
Untersuchungen geht hervor, dass durch Exprimieren von Minus-Sense-vRNA-Segmenten
Influenza-Virus erzeugt wurde. Dieses scheint im Widerspruch zu
früheren
Untersuchungen zu stehen, bei denen die Bedeutung der Verwendung
von Plus-Strang-RNA zur Wiederherstellung von Minus-Strang-RNA-Viren
betont wurde und einschließlich
dem Bunyamwera-Virus, dessen Genom 3 Segmente hat (Schnell et al. (1994)
EMBOJ., 13, 4195-4203; Roberts und Rose (1998) Virology 247, 1-6;
Bridgen und Elliot (1996) 93, 15400-15404). In jüngerer Zeit sind jedoch auch erfolgreiche
Wiederherstellungen von nichtsegmentierten Minus-Strang-RNA-Viren
von Minus-Sense-RNA
veröffentlicht
worden (Kato et al. (1996) Genes Cells 1, 569-579; Durbin et al.
(1997) Virology 235, 323-332).
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Nach
einem Protokoll der Erfindung, wie vorstehend veranschaulicht wurde,
coexistiert in Frühstufen
die Post-Transfektion-Plus-Sense-mRNA von vier Protein-Expressionsplasmiden
mit nackter Minus-Sense-Genom-vRNA, transkribiert von den Transkriptionsplasmiden.
Damit können
sich doppelsträngige
RNA bilden. Die Bildung einer solchen doppelsträngigen RNA in Human-Zellen
könnte
möglicherweise
zur Einleitung von interferon-vermittelten antiviralen Reaktionen
führen
und dementsprechend das Wachstum jeglichen wiederhergestellten Virus unterdrücken. Allerdings
ist eine solche Interferon-Einleitung als ein Problem in Vero-Zellen überflüssig, da
diese Zellen einen Mangel an Interferon-Expression haben.
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BEISPIEL 4
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HELFERVIRUS-FREIE WIEDERHERSTELLUNG VON
A/PR/8/34-INFLUENZA (CAMBRIDGE-VARIANTE)
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Um
aus rekombinanter DNA A/PR/8/34 vollständig wiederherzustellen, wurden
Plasmide erzeugt. Die 12 Plasmide sind analog zu den in der Wiederherstellung
von A/WSN/33-Virus beschriebenen (siehe vorstehend die Beispiele
1 und 2) mit einigen Modifikationen. Die für die Synthese von 8 vRNA-Segmenten durch zelluläre RNA-Polymerase
1 erforderlichen 8 Plasmide, haben eine murine rDNA-Terminatorsequenz
(GenBank, Zugriffsnummer M12074) anstelle des Hepatitis-Delta-Virus-Ribozyms,
um das exakte 3'-Ende
der vRNA-Segmente zu erzeugen. Die 4 Protein-Expressionsplasmide
für die
A/PR/8/34-Polymerase-Untereinheiten (PB1, PB2, PA) und das Nucleoprotein
(NP) basieren auf kommerziell verfügbare pcDNA3 (Invitrogen, Catalogue
Nr. V790-20), die über
einen Cytomegalovirus(CMV)-Promotor und eine BGH(bovines Wachstumshormon)-Poly(A)-Stelle
verfügt.
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AUFBAU DES
PLASMIDS pPolISapIT
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Um
ein leichtes Klonen der 8 vRNA-Segmente zu ermöglichen, wurden ein neuer allgemeiner
Klonierungsvektor, pPolISapIT, aufgebaut. In diesem neuen Konstrukt
befindet sich die murine rDNA-Terminatorsequenz
(Positionen +572 bis +715) unterhalb des Pol I-Promotors. Der Pol
I-Promotor und die Terminatorsequenzen sind durch eine 24 bp Linkersequenz
(5'-AGAAGAGCCAGATCTGGCTCTTCC-3') getrennt, die SapI-Restriktionsstellen
enthält.
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Es
wurde das Plasmid pPolISapIT deriviert von pPolI-CAT-RT (ursprünglich beschrieben
von Pleschka et al., J Virol 70, 4188-4192, 1996). Von pPolI-CAT-T
wurde ein DNA-Fragment, das einer Region der murinen rDNA-Terminatorsequenz
enthielt (Positionen +335 bis +715, GenBank, Zugriffsnummer M12074)
in den SalI-Ort von pPolI-CAT-RT insertiert, um pPolI-CAT-T zu erzeugen.
Danach wurden unter Anwendung einer inversen PCR-Methode das CAT-Gen,
das Ribozym und ein Teil der murinen rDNA-Terminatorsequenz (Positionen
+335 bis +571) aus dem pPolI-CAT-T deletiert. Gleichzeitig wurde die
vorstehend angegebene 24 bp Linkersequenz durch die PCR-Primer zwischen
dem Pol I-Promotor und der murinen rDNA-Terminatorsequenz eingeführt.
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AUFBAU DER
VRNA-EXPRESSIONSVECTOREN
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Es
wurde mit Hilfe der RT-PCR aus von Influenza A/PR/8/34-Virus (Cambridge-Variante)
isolierter vRNA eine cDNA erzeugt, indem PCR-Primer mit SapI-Überhängen verwendet
wurden. Nach der SapI-Digestion wurden die PCR-Produkte in mit SapI
digeriertes pPolISapIT geklont.
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VIRUS-WIEDERHERSTELLUNG
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Eine
Cotransfektion der 12 Plasmide in Vero-Zellen unter Verwendung von
DOTAP-Transfektionsreagenz
und unter Einhaltung des in Beispiel 3 gegebenen Protokolls (siehe
auch Fodor et al., J. Virol (November 1999) 73, 9679-9682) führte zur Wiederherstellung
von infektiösen
Influenza A/PR/8/34-Partikeln am Tag 4 der Post-Transfektion. Es
wurden an MDCK-Zellen in Gegenwart von 0,5 μg/ml Trypsin-Plaque-Assays und
virale Virus-Amplifikation ausgeführt.
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BEMERKUNGEN
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Diese
Ergebnisse zeigen, dass ein Influenza A/PR8/34-Virus erfolgreich
mit Hilfe der erfindungsgemäßen helfervirusfreien
Methode wieder aufgebaut werden kann. Dieses ist deshalb von besonderem
Interesse, da Influenza A/PR8/34 dafür bekannt ist, gegenüber Menschen
avirulent zu sein (Beare et al. (1975) "Trials in man with live recombinants
made from A/PR8/34 (HON1) and wild H3 N2 influenza viruses", Lancet (ii) 729-732),
während
Influenza A/WSN/33 für
die Verabreichung an Menschen wegen seines bekannten Neurotropismus
in Mäusen
als ungeeignet angesehen wird. Es wird daher vorgeschlagen, dass
Influenza A/PR8/34 in einer geeigneten attenuierten Form als ein
Elternvirus für
die Entwicklung von Lebendimpfstoff geeignet sein würde. Beispielsweise
ließe
sich die helfervirusfreie Viruswiederherstellung gemäß der Erfindung
anwenden, um ein attenuiertes, neukombiniertes Virus beginnend mit
Expressionsvektoren für
die vRNAs von Influenza A/PR8/34 abseits der Substitution der HA- und
NA-Genomsegmente von A/PRS/34-Virus mit den HA- und NA-Genomsegmenten
eines Influenzastammes in Verbindung mit einer epidemischen Influenzainfektion
zu erzeugen. Eine weitere Veranschaulichung für die Anwendung der helfervirusfreien Viruswiederherstellung
gemäß der Erfindung
zur Erzeugung neukombinierter Influenzaviren ist in dem nachfolgenden
Beispiel 6 gegeben.
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BEISPIEL 5
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VERBESSERTE PROTOKOLLE
FÜR DIE
HELFERVIRUSFREIE WIEDERHERSTELLUNG VON INFLUENZA A/WSN/33
-
Die
4 in Beispiel 2 angegebenen Protein-Expressionsplasmide wurden gegen
die in Beispiel 4 angegebenen und von pcDNA3 derivierten Protein-Expressionsplasmide
ausgetauscht. Unter Verwendung dieser 4 Protein-Expressionsplasmide
zusammen mit den 8 vRNA-Transkriptionsplasmiden, die in Beispiel
1 angegeben wurden (siehe ebenfalls Forder et al., J. Virol (1999)
73, 9679-9682), die in den nachfolgenden 3 Protokollen ausgeführt sind, wurden
zwischen 100 und 10.000 Plaque-bildende Viruspartikel von 106 Zellen am Tag 2 der Nachtransfektion erhalten.
Dieses sind mindestens um das Hundertfache mehr Viren, als mit Hilfe
der Transfektionsuntersuchungen erhalten wurden, von denen in Beispiel
3 berichtet wurde.
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PROTOKOLL (A): TRANSFEKTION
VON 293T-ZELLEN UNTER VERWENDUNG VON TRANSFEKTIONSREAGENZ "LIPOFECTAMINE 2000"
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Es
wurde 1 μg
jedes der 12 Plasmide vereint und das Volumen durch Zugabe von OPTIMEM-Medium (Gibco BRL)
auf 50 μl
eingestellt. In einem Polystyrol-Röhrchen wurden 12 μl LipofectAMINE
2000 (Gibco BRL, Katalognummer 1 1 668-027) und 238 μl OPTIMEM-Medium
vereint und die Mischung für
5 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert. Die DNA-Mischung wurde sodann
tropfenweise zu dem verdünnten
Transfektionsreagenz LipofectAMINE 2000 gegeben. Nach Inkubieren
der DNA-Lipofectamine-Mischung
bei Raumtemperatur für
etwa 20 Minuten wurde die Mischung tropfenweise in 293T-Zellsuspension
gegeben (etwa 106 Zellen in 1 ml DMEM mit einem
Gehalt von 10% FCS ohne Antibiotika). Nach etwa 16 bis 24 Stunden
nach der Transfektion wurde die Transfektionsmischung entfernt und
durch 1 ml DMEM ersetzt, die 0,5% FCS, 0,3% BSA, Penicillin und
Streptomycin enthielt. 24 bis 48 Stunden später wurde das wiederhergestellte
Virus einem Screening durch Aufziehen von 100 μl des Mediums von den transfizierten
293T-Zellen auf MDBK-Zellen und indem der Rest des Mediums auf einem
25 cm2 semikonfluenten MDBK-Kolben geschickt
wurde, unterzogen. Den transfizierten 293T-Zellen wurde 1 ml DMEM zugegeben, das
0,5% FCS, 0,3% BSA, Penicillin und Streptomycin enthielt zugegeben
und die Inkubation für
weitere 2 bis 3 Tage fortgesetzt, bevor die Plaquewertbildung und
Amplifikation auf MDEK-Zellen fortgesetzt wurde.
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PROTOKOLL (B): TRANSFEKTION
VON 293T-ZELLEN UNTER ANWENDUNG DER CALCIUM-PHOSPHAT-AUSFÄLLUNG
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Zur
Transfektion unter Anwendung der Calciumphosphat-Ausfällung wurden
1 μg jedes
der 12 Plasmide vereint und die Plasmidmischung zu 250 μl zweimal
HEBS-Puffer gegeben (40 mM Hepes, 280 mM NaCl, 10 mM KCl, 2 mM Na2HPO4, 10 mM Glukose,
pH 7,05). Sodann wurden 250 μl
von 250 mM CaCl2 zugegeben und die Inhaltsstoffe des Röhrchens
heftig gemischt. Nach 20 bis 30 Minuten bei Raumtemperatur wurde
der Niederschlag mit 1 ml DMEM gemischt, das 10% FCS enthielt, Penicillin und
Streptomycin, und wurde zu einer 293T-Zellsuspension gegeben (etwa
106 Zellen in 1 ml DMEM, das 10% FCS ohne
Antibiotika enthielt). Nach etwa 16 bis 24 Stunden nach der Transfektion
wurde die Transfektionsmischung entfernt und ersetzt durch 1 ml DMEM,
das 0,5% FCS, 0,3% BSA, Penicillin und Streptomycin enthielt. 24
bis 48 Stunden später
wurde das wiederhergestellte Virus nach dem vorstehend ausgeführten Protokoll
(a) einem Screening unterzogen.
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PROTOKOLL (C): TRANSFEKTION
VON VERO-ZELLEN UNTER VERWENDUNG EINES DOTAP-TRANSFEKTIONSREAGENZES
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Es
wurden 1 μg
jedes der 12 Plasmide vereint und das Volumen durch Zugabe von 20
mM Hepes (pH 7,5) auf 120 μl
eingestellt, um eine DNA-Konzentration von etwa 0,1 μg/ml zu erhalten. Anschließend wurde
die DNA-Lösung
zu einem verdünnten
DOTAP-Transfektionsreagenz (Boehringer) gegeben, das 60 μl DOTAP und
200 μl von
20 mM Hepes (pH 7,5) in einem Polystyrol-Röhrchen enthielt. Nach Inkubation
der DNA-DOTAP-Mischung bei Raumtemperatur für etwa 15 bis 20 Minuten wurde
die Mischung tropfenweise in eine Suspension von Vero-Zellen gegeben
(etwa 106 Zellen in 1 ml MEM mit einem Gehalt
von 10% FCS, Penicillin und Streptomycin). Nach etwa 16 bis 24 Stunden
nach der Transfektion wurde die Transfektionsmischung entfernt und
ersetzt durch 1 ml MEM mit einem Gehalt von 0,5% FCS, 0,3% BSA,
Penicillin und Streptomycin. 24 bis 48 Stunden später wurde
des wiederhergestellte Virus einem Screening unterzogen, indem man
100 μl des
Mediums von den transfizierten Vero-Zellen auf MDBK-Zellen aufzog
und den Rest des Mediums auf einen 25 cm-halbkonfluenten MDBK-Kolben
gab. Es wurden 1 ml von MEM mit einem Gehalt von 0,5% FCS, 0,3%
BSA, Penicillin und Streptomycin den transfizierten Vero-Zellen zugegeben
und die Inkubation für
weitere 2 bis 3 Tage fortgesetzt, bevor die Plaquebildung und Amplifikation auf
MDBK-Zellen wiederholt wurde.
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BEISPIEL 6
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HELFERVIRUSFREIE
WIEDERHERSTELLUNG VON NEUKOMBINIERTEN INFLUENZAVIREN
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Die
plasmidbasierende Wiederherstellung gemäß der Erfindung ist erfolgreich
zur Erzeugung von neukombinierten Influenzaviren angewendet worden.
Es wurden die folgenden neukombinierten Viren erzeugt:
- (i) A/WSN/33 mit dem PA-Segment deriviert von A/PR/8/34
- (ii) A/WSN/33 mit dem NP-Segment deriviert von A/PR/8/34
- (iii) A/WSN/33 mit dem M-Segment deriviert von A/PR/8/34
- (iv) A/WSN/33 mit dem PB2-Segment deriviert von A/FPV/Dobson/34
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Diese
Beispiele demonstrieren den Nutzen der helfervirusfreien Methode
zur Isolierung der Reassortanten. Neukombinierte Viren basierend
auf A/PR8/34 (oder andere geeignete Stämme) sind für die Erzeugung konventioneller
abgetöteter
Impfstoffe erforderlich, da sie zu einem hohen Titer in embryonierten
Hühnereiern
wachsen – verwendet
in der kommerziellen Produktion von abgetöteten Influenza-Impfstoffen.
Wie vorstehend bereits ausgeführt wurde,
lässt sich
auf diese Weise erkennen, dass eine bedeutende Anwendung einer helfervirusfreien Virus-Wiederherstellung
gemäß der vorliegenden
Erfindung eine leichtere und direktere Isolation von neukombinierten
Viren ist, als mit Hilfe der klassischen Methode des Realisolierens
von Reassortanten aus einer gemischten Infektion von Zellen mit zwei
Lebendviren. Was entscheidend ist, unter Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird das notwendige Screening vieler potentieller Reassortanten,
bevor die benötigten
isoliert werden, überflüssig gemacht.
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BEISPIEL 7
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HELFERVIRUSFREIE WIEDERHERSTELLUNG VON
INFLUENZA A/WSN/33 AUF ECR-293-ZELLEN
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Es
ist die Wiederherstellung von Influenza A/WSN/33 auf EcR-293NP-Zellen
erreicht worden, eine Zelllinie, mit der stabil Influenza NP durch
Transfizieren von 11 Plasmiden exprimiert wird.
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EcR-293NP-Zellen
wurden von der kommerziell verfügbaren
Zelllinie EcR-293 (Invitrogen, Katalog-Nummer R650-07) deriviert,
die konstitutiv die VgEcR- und RXR-Untereinheiten des Ecdysone-Rezeptors exprimiert.
Die Influenza NP-Expression in derartigen Zellen ist als Reaktion
auf Ponasteron A induzierbar. Es wurde das gleiche Protokoll verwendet,
wie in Beispiel 5(a) ausgeführt
wurde, indem ein LipofectAMINE 2000-Transfektionsreagenz mit der Ausnahme
eingesetzt wurde, dass pcDNA-NP weggelassen wurde, da das NP-Protein
für die
anfängliche
Enkapsidierung der vRNA-Segmente durch die EcR-293NP-Zellen bereitgestellt
wurde.
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BEISPIEL 8
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HELFERVIRUSFREIE WIEDERHERSTELLUNG
EINES REKOMBINANTEN INFLUENZAVIRUS, DAS EIN FREMDANTIGEN EXPRIMIERT
-
Es
wurde das Plasmid pPOL1-E6N18-2A-NA erzeugt, dass zum Exprimieren
eines chimären
vRNA-Segmentes auf der Basis des NA-vRNA-Segmentes von Influenza A/WSN/33-Virus
in der Lage ist. Die modifizierende vRNA-codierende Sequenz wurde
zwischen Sequenzen insertiert, die einem trunkierten Human-PolI-Promotor
und Hepatitis-Delta-Virus-Ribozym entsprach wie bei der Herstellung
von Pol I-Expressionsplasmiden
entsprechend der Beschreibung in Beispiel 1. Das resultierende chimäre Gen enthielt
einen langen offenen Leserahmen (ORF), der die ersten 88 Aminosäuren des
E6-Proteins von Human-Papillomavirus
18 (HPV 18) codiert, gefolgt von 17 Aminosäuren entsprechend dem Selbstspaltungsmotiv
der 2A-Protease des Maul- und Klauenseuchenvirus (FMDV, "foot-and-mouth-desease-virus"), gefolgt von der
Aminosäuresequenz
der NA von Influenza A/WSN/33. Die codierende Region wurde flankiert von
den nichtcodierenden Regionen des NA-Gens von A/WSN/33-Virus. Auf
diese Weise wurde ein chimäres
Influenzavirus-Gen erzeugt, das ein Polyprotein codiert, welches
einer Selbstspaltung unterliegt und die Erzeugung eines HPV-derivierten
Polypeptids und des NA-Proteins zufolge hat. Eine ähnliche Strategie
für die
Expression von Fremdantigenen durch Influenzavirus-Vektoren, die
durch klassische RNP-Transfektion erzeugt wurden, sind früher bereits
beschrieben worden (T. Muster und A. Garcia-Sastre, Genetic manipulation
of influenza viruses, im Lehrbuch der Influenza, K. G. Nicholson,
R. G. Webster & A.
J. Hay, Herausgeber Seite 93-106 (1998), Blackwell Science Ltd,
Oxford, UK.)
-
Der
rekombinante Influenzavirus-Vektor, der das HPV18-derivierte Antigen
exprimiert wurde erzeugt durch Cotransfektion in 293T-Zellen pPOL1-E6N18-2A-NA
zusammen mit 7 PolI-Expressionsvektoren,
die virale RNAs vom Wildtyp codieren, das heißt PB2, PB1, PA, HA, NP, M
und NS entsprechend der Beschreibung in Beispiel 1, und zusammen
mit den 4 Pol II-Expressions-Vektoren, die entsprechend der Beschreibung
in Beispiel 5 die PB2-, PB1-, PA- und NP-Proteine codieren. Das
wiederhergestellte Virus hatte die korrekte Nucleotidsequenz, was
mit Hilfe der Sequenzanalyse seiner NA-spezifischen viralen RNA bestätigt wurde.