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TECHNISCHES
GEBIET
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Flammschutz-Harzzusammensetzung,
insbesondere eine Flammschutz-Polypropylenharzzusammensetzung, die
Polypropylen mit verbesserten Fließeigenschaften der Schmelze,
ein Flammschutzmittel, ein Flammschutz-Hilfsmittel und ein Tetrafluorethylenpolymer
umfasst. Die Harzzusammensetzung der vorliegenden Erfindung weist
eine hohe Schmelzspannung ohne Verschlechterung der mechanischen
Eigenschaften des Flammschutz-Polypropylens
auf, sowie drastisch verbesserte Kenndaten der Formerhaltung und
des brennenden Abtropfens beim Brennen.
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STAND DER
TECHNIK
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Für elektrische
Produkte werden als herkömmliche
Harze zum Verhindern von Entzündung,
Brand oder Feuer, die durch verschiedene darin auftretende elektrische
Störungen
verursacht sein können, nicht-brennbare,
flammhemmende oder selbstlöschende
Harze verwendet. Da Harze auf Olefinbasis aus Kohlenwasserstoffen
(d. h. Polypropylen) ausgezeichnete Schlagfestigkeit, Steifigkeit,
Aussehen und Formbarkeit aufweisen, sind in diesem Zusammenhang
verschiedene Vorschläge
zur Flammschutzwirkung dieser Harze gemacht worden. Insbesondere
fordern die UL-Spezifikationen
(UL94) der USA bezüglich
der Flammschutzstandards von elektrischen Produkten ein hohes, von
der Art der Produkte und der Einzelteile abhängendes Flammschutzniveau.
Produkte, die in die USA exportiert werden sollen, müssen aus
Materialien, die als geeignet gemäß den UL-Spezifikationen angesehen
werden, hergestellt sein. Auf Grund dieser Anforderungen wurde ein
Material aus thermoplastischen Polyolefinharzen, gemischt mit organischen
und anorganischen Flammschutzmitteln und einem Flammschutz-Hilfsmittel,
entwickelt. Das Material weist jedoch das Problem des brennenden
Abtropfens auf. Um dieses Problem zu lösen, wurde eine Flammschutz-Harzzusammensetzung
beschrieben, wobei die Zusammensetzung 30–80 Gew.-% Polypropylen; 5–25 Gew.-%
Polyethylen mit einem Schmelzindex von 0,01–2,0 g/10 Minuten (190°C, 21,18
N); 10–35
Gew.-% eines anorganischen Füllstoffs, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus Talkpulver, Kaolin, Glimmer und Siliciumdioxid;
und 3–35
Gew.-% Decabromdiphenylether und/oder Dodecachlordecahydrodimetabibenzocyclobuten
umfasst (japanische Patentveröffentlichung
Sho 55-30739). In dem vorstehend genannten Patent wurde berichtet,
dass Polyethylen ein erleichtertes Abtropfen von Schmelze beim Brennen
bewirkt. Bei der Zusammensetzung als solcher besteht jedoch das
Problem, dass bei einem niedrigen Schmelzindex (MFR; engl.: melt
flow rate; 190°C,
21,18 N) von Polyethylen die gleichmäßige Verteilung von Flammschutzharzen
auf Polypropylenbasis unzureichend ist. Aus diesem Grund wird keine
Zunahme der Schmelzspannung beobachtet, und die Verbesserung der
Eigenschaften von Formerhaltung und brennendem Abtropfen ist unwesentlich.
Beträgt
die Menge an Polyethylen in der Zusammensetzung 5 Gew.-% oder weniger,
so werden keine günstigen
Abtropfeigenschaften der Schmelze erhalten. Nimmt die Menge in der
Zusammensetzung andererseits zu, so werden die Temperatur der Wärmeverformung,
die Steifigkeit usw. verschlechtert. Darüber hinaus gehen die überlegenen
Kenndaten von Polypropylen verloren.
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Es
gibt, wie folgt, mehrere Verfahren zum Erhöhen der Schmelzspannung oder
der Kristallisationstemperatur einer Polypropylen-Zusammensetzung:
ein Verfahren, bei dem organische Peroxide und vernetzende Mittel
zu kristallinem Polypropylen in geschmolzenem Zustand umgesetzt
werden (japanische Patentveröffentlichungen
Sho 58-93711, Sho 61-152754, usw.); und ein Verfahren, bei dem Polypropylen,
das Zweige mit freien Monomerketten aufweist, ohne Gel durch Umsetzen
von halbkristallinem Polypropylen mit einem Peroxid, das eine niedrige
Zersetzungstemperatur aufweist, in Abwesenheit von Sauerstoff hergestellt
wird (japanische Patentveröffentlichung
Pyung 2-298536). Als weitere Verfahren zum Erhöhen der Visco-Elastizität der Schmelze
(beispielsweise der Schmelzspannung) wurde eine Zusammensetzung
aus einem Gemisch von Polyethylen oder Polypropylen mit verschiedenen
spezifischen Viskositäten
oder Molekulargewichten beschrieben, oder ein Verfahren zur Herstellung
einer solchen Zusammensetzung durch mehrstufige Polymerisation.
Beispielsweise wurden folgende Verfahren vorgeschlagen: ein Extrusionsverfahren
in einem Temperaturbereich vom Schmelzpunkt bis zu 210°C, wobei
2–30 Gewichtsanteile
Polypropylen mit ultra-hohem Molekulargewicht zu 100 Gewichtsanteilen
von gewöhnlich
verwendetem Polypropylen zugesetzt sind (japanische Patentveröffentlichung
Sho 61-28694); ein mehrstufiges Polymerisationsverfahren zur Erzeugung
einer extrudierten Bahn, die zwei Polypropylenkomponenten mit verschiedenen
Molekulargewichten umfasst, das ein begrenzendes Verhältnis der
Viskositätszahlen
von 2 oder mehr aufweist (japanische Patentveröffentlichung Pyung 1-12770);
ein Verfahren unter Verwendung eines Polymers mit 1–10 Gew.-%
Polyethylen mit niedriger Viskosität; ein Verfahren zum Schmelzmischen
von drei Polyethylenarten mit verschiedenen Viskositäten und
Molekulargewichten; ein Verfahren zur mehrstufigen Polymerisation
von Polyethylen mit ultra-hohem Molekulargewicht, das eine begrenzende
Viskositätszahl
von 20 dl/g oder mehr aufweist, wobei weniger als 0,05–1 Gew.-%
des Polyethylens erhalten wird (japanische Patentveröffentlichung
Pyung 5-79683); und ein Verfahren zur mehrstufigen Polymerisation
von weniger als 0,05–1
Gew.-% Polyethylen mit ultra-hohem Molekulargewicht, das eine begrenzende
Viskositätszahl
von 15 dl/g oder mehr aufweist, wobei 1-Buten oder 4-Methyl mit Hilfe
eines Polymerisationsapparats mit einer bestimmten Anordnung verwendet
wird (japanische Patentveröffentlichung
Pyung 7-8890).
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Zu
den verschiedenen Zusammensetzungen oder Verfahren zu ihrer Herstellung
im Stand der Technik kann angemerkt werden, dass diese Verfahren
die Schmelzspannung von Polyolefin tatsächlich zu einem gewissen Grad
erhöhen.
Allerdings treten zusätzlich
zu den Problemen von geringer Steifigkeit bei hohen Temperaturen
auch Probleme von schlechter Wiederverwertbarkeit dieser vernetzten
Zusammensetzungen auf. Bei Verfahren unter Verwendung von Polyethylen
mit hoher Viskosität
benötigen
zahlreiche Faktoren noch eine Verbesserung, wie z. B. die Zunahme
des Stromverbrauchs durch steigenden Stromverbrauch des Motors der Formmaschine,
die Beschränkung
der Produktivität
und die geringe Wärmestabilität. Darüber hinaus
ist es bei dem Verfahren zur Herstellung von Polyolefinpolymeren
mit hohem Molekulargewicht gemäß dem Verfahren mit
mehrstufiger Polymerisation schwierig, einen niedrigen Polymerisationsgrad
der Olefin-(Co)polymerisation zu beherrschen, um so eine geringe
Menge von Polyolefin mit hohem Molekulargewicht herzustellen. Außerdem wird
zur Herstellung von Polyolefin mit ausreichend hohem Molekulargewicht
eine niedrige Polymerisationstemperatur benötigt. Das Verfahren erfordert
auch eine Neuauslegung des Prozessverfahrens, was alles zu einer
Verringerung der Produktivität
von Polyolefin führt.
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Abschließend kann
zu dem vorstehend dargelegten Stand der Technik gesagt werden, dass
er nur unzureichende Verbesserungen der Schmelzspannung von Polypropylen
und dessen Kristallisationstemperatur bereitstellt. Insbesondere
ist bisher noch keine Zusammensetzung mit ausgezeichneter Steifigkeit
und Formbarkeit entwickelt worden, die zugleich die Kenndaten von
Formerhaltung und flammendem Abtropfen oder Abtropfen von Schmelze
beim Brennen einer Flammschutz-Polypropylenharzzusammensetzung,
die ein Flammschutzmittel auf Halogenbasis umfasst, erfüllt.
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BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung einer
Flammschutz-Polypropylenharzzusammensetzung,
die verbesserte Kenndaten der Formerhaltung und des brennenden Abtropfens
aufweist, um so die vorstehend genannten Probleme zu lösen.
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Die
Flammschutz-Polypropylenharzzusammensetzung der vorliegenden Erfindung
umfasst (A) ein Polypropylenharz mit einem Schmelzindex (nachstehend
als MFR bezeichnet) von 1,5–40
g/10 Minuten bei 230°C
und einer Last von 2,16 kg; (B) wenigstens ein Flammschutzmittel
und ein Flammschutz-Hilfsmittel; und (C) 0,10–3 Gew.-% eines Tetrafluorethylenpolymers.
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Bei
der Flammschutz-Polypropylenharzzusammensetzung der vorliegenden
Erfindung ist das Polypropylenharz ein Propylen/α-Olefin-Blockcopolymer mit 50
Gew.-% oder mehr an Propylen-Polymereinheiten, oder es ist ein Propylen-Homopolymer.
Mit anderen Worten handelt es sich bei dem Polypropylenharz, das
bei der vorliegenden Erfindung verwendet wird, um ein kristallines
Polypropylen-Homopolymer oder um ein Copolymer aus Propylen und
einer Verbindung oder mehreren Verbindungen, die aus der Gruppe,
bestehend aus 1-Buten, 1-Penten, 1-Hexen, 4-Methylpenten, 1-Hepten, 1-Octen und
1-Decen, ausgewählt
sind. Der Schmelzindex des Polypropylenharzes sollte 1,5–40 g/10
Minuten betragen, vorzugsweise 2–40 g/10 Minuten. Beträgt der Schmelzindex
weniger als 1,5 g/10 Minuten, so wird das Spritzformen eines dünnen Produkts
schwierig; dies ist nicht bevorzugt. Übersteigt der Schmelzindex
40 g/10 Minuten, so ist die Viskosität der Schmelze niedrig und
die typischerweise von Tetrafluorethylen verursachte Abtropf-verhindernde
Wirkung des geschmolzenen Materials wird nicht aufgewiesen. Dabei
kann eine Flammschutzwirkung der Stufe V0 gemäß den UL-Spezifikationen nicht
erhalten werden.
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Bezüglich der
Stereospezifität
des Polypropylenharzes, das bei der vorliegenden Erfindung verwendet wird,
kann es sich bei diesem um ein beliebiges Polypropylen ohne besondere
Beschränkungen
handeln, sofern es nur kristallin ist. Insbesondere kann ein kristallines
Polypropylenharz verwendet werden, dessen mittels 13C-NMR
(Kernmagnetresonanzspektrum) gemessenes isotaktisches Pentad-Verhältnis 0,80–0,99, vorzugsweise
0,85–0,99,
beträgt.
Insbesondere kann ein kristallines Polypropylenharz mit einem isotaktischen
Pentad-Verhältnis
von 0,90–0,99
bevorzugt verwendet werden.
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Bei
der Flammschutz-Polypropylenharzzusammensetzung der vorliegenden
Erfindung ist wenigstens ein Flammschutzmittel aus der Gruppe, bestehend
aus anorganischen Verbindungen, wie z. B. Magnesiumhydroxid, Hydrotalkit
und Ammoniumpolyphosphat usw.; und der Gruppe der halogenierten
Verbindungen, wie z. B. Decabromdiphenylether, Ethylen-bis(tetrabromphthalimid),
Bispentabromphenoxyethan, Tetrabrombisphenyl A-bis(2,3-dibrompropylether),
Bis{(3,5-dibrom-4-(2',3'-dibrompropyloxy))phenyl)}sulfon
usw., ausgewählt.
Zum Erzielen der Flammschutzwirkung beträgt die Menge der Flammschutzmittel
vorzugsweise 10–30 Gew.-%
der Zusammensetzung.
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Bei
der Polypropylenharzzusammensetzung der vorliegenden Erfindung können allgemein
verwendete Flammschutz-Hilfsmittel verwendet werden, oder es kann
bevorzugt Antimonoxid verwendet werden. Beispielsweise kann Antimontrioxid
oder Antimonpentoxid oder deren Gemisch verwendet werden. Zum Erzielen der
Flammschutzwirkung beträgt
die Menge des Flammschutz-Hilfsmittels vorzugsweise 5–10 Gew.-%
der Zusammensetzung.
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Bei
der Flammschutz-Polypropylenharzzusammensetzung der vorliegenden
Erfindung ist ein geeignetes Tetrafluorethylenpolymer ein Polymer
mit 65–76
Gew.-%, vorzugsweise 70–76
Gew.-%, an Fluor. Außer den
Tetrafluorethylen-Homopolymeren kann zu dem vorstehend genannten
Zweck auch ein Copolymer mit anderen Monomeren, die Fluor und Tetrafluorethylen
enthalten, oder ein Copolymer aus Tetrafluorethylen und Ethylen-ungesättigten
polymerisierbaren Monomeren, die kein Fluor enthalten, verwendet
werden. Das Tetrafluorethylenpolymer kann in einer Menge von 0,10–3 Gew.-%,
vorzugsweise 0,15–2
Gew.-%, der Harzzusammensetzung der vorliegenden Erfindung vorliegen.
Bei Zusetzen dieser Komponente liegt das Tetrafluorethylen beim
Formen der Harzzusammensetzung in Faserform vor und weist somit
die Wirkung auf, beim Brennen der geformten Materialien das Abtropfen
von geschmolzenen Materialien zu verhindern. Bei dem Tetrafluorethylenpolymer,
das bei der vorliegenden Erfindung verwendet wird, ist es bevorzugt,
ein Polymer in der Form eines Pulvers oder eines Festkörpers zu
verwenden. Das Verfahren zur Herstellung eines Tetrafluorethylenpolymers
ist gut bekannt, wie beispielsweise in Houben-Weyl, Methoden der
Organischen Chemie, Band 14/1, Seiten 842–849 (Stuttgart, 1961) beschrieben
ist. Der Zusatz eines Tetrafluorethylenpolymers in der Zusammensetzung
gemäß der vorliegenden
Erfindung verringert die Menge der darin benötigten Flammschutzmittel und
verbessert somit die mechanischen Eigenschaften der Produkte, die
aus der Zusammensetzung gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt sind. Darüber
hinaus verhindert der Zusatz eines Tetrafluorethylenpolymers, dass
Formkörper
während
des Abtropfens der brennbaren Teilchen brennen. Zum Erzielen der
Flammschutzwirkung beträgt
die Menge eines darin enthaltenen Tetrafluorethylenpolymers vorzugsweise
0,10–3 Gew.-%,
und die Menge an Fluor, die in dem Tetrafluorethylenpolymer enthalten
ist, beträgt
vorzugsweise 65–76
Gew.-%. Ist die Menge an Fluor in dem Tetrafluorethylenpolymer niedriger
als 65 Gew.-% oder höher als
76 Gew.-%, so ist die Flammschutzwirkung nicht ausreichend.
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Zusätzlich zu
den vorstehend genannten Komponenten können herkömmliche Zusatzstoffe, wie z.
B. anorganische Füllstoffe
und Antioxidationsmittel, zu der Flammschutz-Polypropylenharzzusammensetzung zugesetzt
werden, ohne vom Umfang der vorliegenden Erfindung abzuweichen.
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Nachstehend
wird die vorliegende Erfindung anhand von Beispielen ausführlich beschrieben.
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BESTE AUSFÜHRUNGSFORM
DER ERFINDUNG
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Die
Auswertung der Flammschutzwirkung beruht bei der vorliegenden Erfindung
auf der Vertikal-Brennprüfung,
die gemäß der „Tests
for Flammability of Plastic Materials for Parts in Devices and Appliances" des UL Subject 94
(Underwriters Laboratories, Inc.) in vertikaler Anordnung durchgeführt wurde.
Die Dicke der dabei verwendeten Prüfstücke betrug 1/16 bzw. 1/32 Zoll.
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Die
gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellten Zusammensetzungen wurden als UL94 V0 eingestuft,
wenn sie folgende Standards erfüllten:
ein Satz von fünf
Prüfstücken der
Abmessungen 127 × 12,7 × 1,6 mm
wurde in direktem Kontakt mit der Flamme (Höhe: 19 mm) angeordnet. Es wurden
zwei Kontaktierungen über
eine Dauer von jeweils zehn Sekunden ausgeübt. Nach zehn oder mehr Sekunden
der Beflammung darf keines der Prüfstücke brennen. Bei zehnmaligem
Beflammen des Satzes von fünf
Prüfstücken darf
die Gesamtdauer des flammenden Brennens 50 Sekunden nicht übersteigen.
Keines der Prüfstücke darf
flammende Teilchen abtropfen. Keines der Prüfstücke darf bis zum Ansatzpunkt
der Klammer oder darüber
hinaus flammend brennen. Nach dem zweiten Entfernen der Prüfflamme
darf keines der Prüfstücke über einen
Zeitraum von mehr als 30 Sekunden anhaltend brennen.
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Für die Einstufung
als UL94 V1 darf das flammende Brennen pro Prüfstück nicht länger als 30 Sekunden andauern.
Darüber
hinaus darf bei zehnmaligem Beflammen des Satzes von fünf Prüfstücken die
Gesamtdauer des flammenden Brennens 250 Sekunden nicht überschreiten.
Dabei darf das Brennen nicht länger
als 60 Sekunden andauern. Die anderen Standards entsprechen den
vorstehend genannten Bedingungen.
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Prüfstücke, die
flammende Teilchen abtropften, während
sie die anderen Standards zur Einstufung als UV94 V1 erfüllten, wurden
als UL94 V2 eingestuft.
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BEISPIEL 1
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6,6
kg kristallines Polypropylen-Homopolymer (als Polypropylenharz)
mit einem Schmelzindex von 12 g/10 Minuten (die bei 230°C und einer
Last von 2,16 kg in 10 Minuten fließende Menge der Schmelze eines geschmolzenen
Harzes), 2,2 kg Decabromdiphenylether (S-102E, hergestellt von der
Albermaler Corporation), 700 g Antimontrioxid (Sb2O3 mit 1,2 μm,
hergestellt von Cheil Flame Retardant, Ltd.), 500 g Talk (KCN5200, hergestellt
von KOCH, Inc.), 40 g Polytetrafluorethylen (7AJ, hergestellt von
Dupont, Inc.), 10 g Calciumstearat, 10 g Antioxidationsmittel (1010,
hergestellt von CIBA-GEIGY, Inc.) und 20 g IRGAFOS 168 (hergestellt
von CIBA GEIGY, Inc.) wurden in einen Henschel-Mischer gegeben und
damit drei Minuten gemischt. Die so erhaltene Zusammensetzung wurde
unter Verwendung eines Zweiachsen-Extruders mit einem Durchmesser von
30 mm geschmolzen und bei 190°C
zu Pellets extrudiert. Die erhaltenen Pellets wurden drei Stunden
bei 100°C
getrocknet. Anschließend
wurden sie unter Verwendung einer Spritzgießmaschine mit einer auf 200°C eingestellten
Höchsttemperatur
des Zylinders geformt, um Prüfstücke zum
Prüfen
der Flammschutzwirkung zu erhalten. Anschließend wurden die Prüfstücke durch
Messung der Flammschutzwirkung geprüft; die Ergebnisse sind in
Tabelle 1 gezeigt.
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BEISPIELE 2–4 UND VERGLEICHSBEISPIELE
1–3
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Es
wurden Pellets unter den gleichen Bedingungen wie in Beispiel 1
hergestellt, mit der Ausnahme, dass die Menge des Tetrafluorethylenpolymers
als Mittel zum Verbessern der Kenndaten des brennenden Abtropfens
in der Zusammensetzung zu den in Tabelle 1 gezeigten Mengen geändert wurde.
Anschließend
wurden die so erhaltenen Pellets unter Verwendung einer Spritzgießmaschine
geformt, um Prüfstü cke bereitzustellen,
wonach die Prüfstücke durch
Messung der Flammschutzwirkung geprüft wurden; die Ergebnisse sind in
Tabelle 1 gezeigt.
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Bei
der Flammschutzwirkung der Harzzusammensetzungen der Beispiele 1–4 und der
Vergleichsbeispiele 1–3,
die in Tabelle 1 gezeigt sind, war in den Fällen, bei denen ein Tetrafluorethylenpolymer
als Mittel zum Verbessern der Kenndaten des brennenden Abtropfens
zugesetzt war, die Formerhaltung der geschmolzenen Materialien ausgezeichnet.
Darüber
hinaus trat beim Brennen kein Abtropfen von Material auf, das die Entzündung der
Baumwollwatte, die 30 cm unter dem Prüfstück angeordnet war, verursacht
hätte.
Sie wiesen also Flammschutzwirkung der Stufe UL V0 auf. Betrug die
Menge des Tetrafluorethylenpolymers in der Zusammensetzung 5 Gew.-%
oder mehr, so traten jedoch keine zusätzlichen Wirkungen auf die
Kenndaten des brennenden Abtropfens mehr auf.
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BEISPIEL 5
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6,6
kg kristallines Polypropylen-Homopolymer (als Polypropylenharz)
mit einem Schmelzindex von 12 g/10 Minuten (die bei 230°C und einer
Last von 2,16 kg in 10 Minuten fließende Menge der Schmelze eines geschmolzenen
Harzes), 2,2 kg Decabromdiphenylether (S-102E, hergestellt von der
Albermaler Corporation), 700 g Antimontrioxid (Sb2O3 mit 1,2 μm,
hergestellt von Cheil Flame Retardant, Ltd.), 300 g Talk (KCN5200, hergestellt
von KOCH, Inc.), 40 g Polytetrafluorethylen (7AJ, hergestellt von
Dupont, Inc.), 10 g Calciumstearat, 10 g Antioxidationsmittel (1010,
hergestellt von CIBA-GEIGY, Inc.) und 20 g IRGAFOS 168 (hergestellt
von CIBA GEIGY, Inc.) wurden in einen Henschel-Mischer gegeben und
damit drei Minuten gemischt. Die so erhaltene Zusammensetzung wurde
unter Verwendung eines Zweiachsen-Extruders mit einem Durchmesser von
30 mm geschmolzen und bei 190°C
zu Pellets extrudiert. Die erhaltenen Pellets wurden drei Stunden
bei 100°C
getrocknet. Anschließend
wurden sie unter Verwendung einer Spritzgießmaschine mit einer auf 200°C eingestellten
Höchsttemperatur
des Zylinders geformt, um Prüfstücke zum
Prüfen
der Flammschutzwirkung zu erhalten. Anschließend wurden die Prüfstücke durch
Messung der Flammschutzwirkung geprüft; die Ergebnisse sind in
Tabelle 1 gezeigt.
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BEISPIELE 6–8 UND VERGLEICHSBEISPIELE
4–6
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Es
wurden Pellets unter den gleichen Bedingungen wie in Beispiel 5
hergestellt, mit der Ausnahme, dass die Menge des Talks als anorganischer
Füllstoff
und die Menge des Tetrafluorethylenpolymers in der Zusammensetzung
zu den in Tabelle 1 gezeigten Mengen geändert wurde. Anschließend wurden
die so erhaltenen Pellets unter Verwendung einer Spritzgießmaschine
geformt, um Prüfstücke bereitzustellen,
wonach die Prüfstücke durch
Messung der Flammschutzwirkung geprüft wurden; die Ergebnisse sind
in Tabelle 1 gezeigt.
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Wie
in Tabelle 1 gezeigt ist, war bei der Flammschutzwirkung der Harzzusammensetzungen
der Beispiele 5–8
und der Vergleichsbeispiele 4–6
in den Fällen,
bei denen Tetrafluorethylenpolymer als Mittel zum Verbessern der
Kenndaten des brennenden Abtropfens zugesetzt war, eine Formerhaltung
der geschmolzenen Materialien in diesem Zustand auch dann möglich, wenn
die Menge an Talk als anorganischer Füllstoff 3 Gew.-% oder weniger
betrug. Beim Brennen trat kein Abtropfen von Material auf, das die
Entzündung
der Baumwollwatte, die 30 cm unter dem Prüfstück angeordnet war, verursacht
hätte.
In diesen Fällen
wurde also eine Flammschutzwirkung der Stufe UL94 V0 erzielt. In
den Fällen,
bei denen kein Tetrafluorethylenpolymer zugesetzt war und die Menge
an Talk in der Zusammensetzung 20 Gew.-% oder weniger betrug, konnte
die Flammschutzwirkung der Stufe UL94 V0 wegen Entzündung durch
brennendes Abtropfen beim Brennen nicht erzielt werden.
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BEISPIEL 9
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6,3
kg kristallines Polypropylen-Homopolymer (als Polypropylenharz)
mit einem Schmelzindex von 12 g/10 Minuten (die bei 230°C und einer
Last von 2,16 kg in 10 Minuten fließende Menge der Schmelze eines geschmolzenen
Harzes), 2,4 kg Decabromdiphenylether (S-102E, hergestellt von der
Albermaler Corporation), 800 g Antimontrioxid (Sb2O3 mit 1,2 μm,
hergestellt von Cheil Flame Retardant, Ltd.), 500 g Talk (KCN5200, hergestellt
von KOCH, Inc.), 40 g Polytetrafluorethylen (7AJ, hergestellt von
Dupont, Inc.), 10 g Calciumstearat, 10 g Antioxidationsmittel (1010, hergestellt
von CIBA-GEIGY, Inc.) und 20 g IRGAFOS 168 (hergestellt von CIBA
GEIGY, Inc.) wurden in einen Henschel-Mischer gegeben und damit
drei Minuten gemischt. Die so erhaltene Zusammensetzung wurde unter
Verwendung eines Zweiachsen-Extruders mit einem Durchmesser von
30 mm geschmolzen und bei 190°C
zu Pellets extrudiert. Die erhaltenen Pellets wurden drei Stunden
bei 100°C
getrocknet. Anschließend
wurden sie unter Verwendung einer Spritzgießmaschine mit einer auf 200°C eingestellten
Höchsttemperatur
des Zylinders geformt, um Prüfstücke zum
Prüfen
der Flammschutzwirkung zu erhalten. Anschließend wurden die Prüfstücke durch
Messung der Flammschutzwirkung geprüft; die Ergebnisse sind in
Tabelle 1 gezeigt.
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BEISPIELE 10–14 UND
VERGLEICHSBEISPIELE 7–16
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Es
wurden Pellets unter den gleichen Bedingungen wie in Beispiel 9
hergestellt, mit der Ausnahme, dass die Mengen und die Arten der
Flammschutzmittel, der Flammschutz-Hilfsmittel und des Talks in
der Zusammensetzung zu den in Tabelle 1 gezeigten Mengen geändert wurde.
Anschließend
wurden die so erhaltenen Pellets unter Verwendung einer Spritzgießmaschine
geformt, um Prüfstücke zur
Messung der Flammschutzwirkung, deren Ergebnisse in Tabelle 1 gezeigt
sind, herzustellen.
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Wie
in Tabelle 1 gezeigt ist, war bei der Flammschutzwirkung der Harzzusammensetzungen
der Beispiele 9–14
und der Vergleichsbeispiele 7–16
in den Fällen,
bei denen Tetrafluorethylenpolymer als Mittel zum Verbessern der
Kenndaten des brennenden Abtropfens zugesetzt war, die Formerhaltung
der geschmolzenen Materialien unabhängig von der Art der Flammschutzmittel
bei den Flammschutz-Prüfungen ausgezeichnet. Beim
Brennen trat kein Abtropfen von Material auf, das die Entzündung der
Baumwollwatte, die 30 cm unter dem Prüfstück angeordnet war, verursacht
hätte.
In diesen Fällen
wurde also eine Flammschutzwirkung der Stufe UL94 V0 erzielt.
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BEISPIEL 15
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6,8
kg kristallines Polypropylen-Homopolymer (als Polypropylenharz)
mit einem Schmelzindex von 12 g/10 Minuten (die bei 230°C und einer
Last von 2,16 kg in 10 Minuten fließende Menge der Schmelze eines geschmolzenen
Harzes), 2,2 kg Decabromdiphenylether (S-102E, hergestellt von der
Albermaler Corporation), 700 g Antimontrioxid (Sb2O3 mit 1,2 μm,
hergestellt von Cheil Flame Retardant, Ltd.), 500 g Talk (KCN5200, hergestellt
von KOCH, Inc.), 40 g Polytetrafluorethylen (7AJ, hergestellt von
Dupont, Inc.), 10 g Calciumstearat, 10 g Antioxidationsmittel (1010,
hergestellt von CIBA-GEIGY, Inc.) und 20 g IRGAFOS 168 (hergestellt
von CIBA GEIGY, Inc.) wurden in einen Henschel-Mischer gegeben und
damit drei Minuten gemischt. Die so erhaltene Zusammensetzung wurde
unter Verwendung eines Zweiachsen-Extruders mit einem Durchmesser von
30 mm geschmolzen und bei 190°C
zu Pellets extrudiert. Die erhaltenen Pellets wurden drei Stunden
bei 100°C
getrocknet. Anschließend
wurden sie unter Verwendung einer Spritzgießmaschine mit einer auf 200°C eingestellten
Höchsttemperatur
des Zylinders geformt, um Prüfstücke zum
Prüfen
der Flammschutzwirkung zu erhalten. Anschließend wurden die Prüfstücke durch
Messung der Flammschutzwirkung geprüft; die Ergebnisse sind in
Tabelle 2 gezeigt.
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BEISPIELE 16–17 UND
VERGLEICHSBEISPIELE 17–18
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Es
wurden Pellets unter den gleichen Bedingungen wie in Beispiel 15
hergestellt, mit der Ausnahme, dass die Polyethylenharze durch solche
mit Schmelzindizes, die in Tabelle 2 gezeigt sind, ersetzt wurden.
Anschließend
wurden die so erhaltenen Pellets unter Verwendung einer Spritzgießmaschine
geformt, wonach die Prüfstücke durch
Messung der Flammschutzwirkung geprüft wurden; die Ergebnisse sind
in Tabelle 2 gezeigt.
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Wie
in Tabelle 2 gezeigt ist, konnte bei der Flammschutzwirkung der
Harzzusammensetzungen der Beispiele 15–17 und der Vergleichsbeispiele
17–18
sogar mit Polyethylenharzen, die Schmelzindizes in dem breiten Bereich
von 1,5–40
g/10 Minuten aufwiesen, die Kenndaten des brennenden Abtropfens
verbessert werden.
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Betrug
sie jedoch 0,5 g/10 Minuten oder weniger, so war die Extrusionskraft
bei der Weiterverarbeitung sehr hoch, was zu Schwierigkeiten bei
der gleichmäßigen Verteilung
der Flammschutzmittel führte.
In diesen Fällen
konnte eine Flammschutzwirkung der Stufe UL94 V0 nicht erreicht
werden. Betrug der Schmelzindex 60 g/10 Minuten oder mehr, so wurde
der Schmelzpunkt des Substratharzes selbst zu niedrig, weshalb die
Entstehung von brennbaren, geschmolzenen abtropfenden Materialien
nicht unterdrückt
werden konnte. Dies führte
zu Schwierigkeiten beim Erzielen einer Flammschutzwirkung der Stufe
UL94 V0.
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*Anmerkung:
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- E:
- Beispiel
- CE:
- Vergleichsbeispiel
- ND:
- kein Abtropfen (geschmolzene
Materialien tropfen nicht ab)
- D:
- Abtropfen (geschmolzene
Materialien tropfen ab, verursachen aber kein Brennen von Baumwolle)
- DB:
- Abtropfen/Brennen
(brennbare geschmolzene Materialien tropfen ab und verursachen Brennen
von Baumwolle)
- (A)-1:
- HJ500 (Propylen-Homopolymer,
MFR = 12)
- (A)-2:
- HY200 (Propylen-Homopolymer,
MFR = 1,5)
- (A)-3:
- BJ500 (Propylen/Ethylen-Blockcopolymer,
MFR = 12)
- (A)-4:
- BJ800 (Propylen/Ethylen-Blockcopolymer,
MFR = 40)
- (A)-5:
- BJ920 (Propylen/Ethylen-Blockcopolymer,
MFR = 60)
- (A)-6:
- BB110 (Propylen/Ethylen-Blockcopolymer,
MFR = 0,5)
- (B)-1:
- S-102E (Decabromdiphenylether,
hergestellt von Albermaler, Inc.)
- (B)-2:
- S-8010 (Bispentabromphenoxyethan,
hergestellt von Albermaler, Inc.)
- (B)-3:
- BT-93 (Ethylen-bis(tetrabromphthalimid,
hergestellt von Albermaler, Inc.)
- (B)-4:
- PE-68 (Tetrabrombisphenol
A-bis(2,3-dibrompropylether), hergestellt von Great Lakes, Inc.)
- (B)-5:
- Nonnen52 (Bis((3,5-dibrom-4-(2',3'-dibrompropyloxy))phenyl)sulfon,
hergestellt von Marubishi, Ltd.)
- (C):
- Antimontrioxid SB-W
(hergestellt von Ilsung Flame Retardant, Ltd.)
- (D):
- Talk KCN5200 (hergestellt
von KOCH, Inc.)
- (E):
- Polytetrafluorethylen
7AJ (hergestellt von Dupont, Inc.)
-
Wie
vorstehend gezeigt worden ist, weist die gemäß der vorliegenden Erfindung
hergestellte Flammschutz-Polypropylenharzzusammensetzung eine Flammschutzwirkung
der Stufe UL94 V0 auf, wobei im Vergleich zu den herkömmlichen
Flammschutz-Polypropylenharzzusammensetzungen die Menge der für eine Flammschutzwirkung
der Stufe UL94 V0 notwendigen Menge an Flammschutzmitteln verringert
ist, weshalb die mechanischen Eigenschaften der aus der Zusammensetzung
gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellten Produkte verbessert sind. Darüber hinaus
ist die Formerhaltung der geschmolzenen Materialien unabhängig von
der Art der Flammschutzmittel in der Flammschutz-Prüfung ausgezeichnet
und die geschmolzenen Materialien tropfen beim Brennen nicht ab,
wodurch die Entzündung
der Baumwollwatte, die 30 cm unterhalb des Prüfstücks angeordnet ist, verursacht
werden würde.