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Diese
Erfindung liegt im Gebiet der Flammschutzmittel. Insbesondere betrifft
sie schwerentflammbare Polyolefinzusammensetzungen.
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Bromierte
organische Verbindungen werden gebräuchlich als Zusatzstoffe zum
Hemmen und Verlangsamen der Entflammbarkeit von Kunststoffverbindungen,
mit denen sie vermischt werden, verwendet. Sie können allein oder in Kombination
mit anderen bromierten oder nicht bromierten Flammschutzmitteln
in einer synergistischen Weise vermischt werden. Gegebenenfalls
können
zusätzliche
Verbindungen zu dem Gemisch zugegeben werden, um gute flammhemmende
Ergebnisse zu erreichen und Beständigkeit
zu erhalten. Im Allgemeinen sind bromierte aliphatische Verbindungen
wirksamere Flammschutzmittel als bromierte aromatische Verbindungen,
da sie dazu neigen, leichter zu zerfallen (International Plastics
Flammability Handbook, 2. Auflage, Jürgen Troitzsch, S. 45).
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GB
2 085 898 offenbart eine selbstlöschende
Polyolefinzusammensetzung, welche Polypropylen, ein bromiertes Aren
zusammen mit Sb
2O
3 und
einen Radikalstarter enthält.
JP 63/027,543 offenbart eine schwerentflammbare Polyolefinzusammensetzung,
welche ein Gemisch von chloriertem Polyethylen und Polyethylen zusammen
mit einer organischen bromierten Verbindung und Sb
2O
3, einen Radikalstarter und ein Metallhydroxid
umfasst.
US 4,430,467 offenbart
ein selbstlöschendes
Propylenpolymer, wobei das Propylenpolymer mit 5,6-Dibromnorbornan
und einem Radikalstarter vermischt ist. Dieses Flammschutzmittel
weist einen geringen Bromgehalt auf und ist nicht schmelzvermischbar.
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Ein
anderes in Polyolefinen breit verwendetes Flammschutzmittel ist
Tetrabrombisphenol Abis(2,3-dibrompropylether) (International Plastics
Flammability Handbook, 2. Auflage, Jürgen Troitzsch, S. 45), aber
es leidet an starkem Ausblühen
und weist begrenzte UV-Beständigkeit
auf. Mit „Ausblühen" ist gemeint, dass
eine Trennung des Zusatzstoffes von der Polymermatrix auftritt,
welches eine negative Wirkung auf das Oberflächenaussehen der Kunststoffgegenstände hat.
Viele der vorstehend erwähnten
Flammschutzmittel erfordern die zusätzliche Verwendung von Antimontrioxid
als Synergist.
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Ein
anderes in Polyolefinen verwendetes Flammschutzmittel ist Tris(tribromneopentyl)phosphat,
welches ebenfalls als Tris(3-brom-2,2(brommethyl)propyl)phosphat bekannt
ist. Einige der Vorteile dieses Flammschutzmittels sind: Minimale
Auswirkung auf die Eigenschaften und die Verarbeitung des Polymers;
leicht mit Polypropylen extrudierbar; rieselfähiges Pulver; Schmelzen und
Mischen mit Polypropylenharz, wobei ein einheitliches Produkt erhalten
wird; außergewöhnliche
Wärmebeständigkeit,
welche zu Verarbeitungsbeständigkeit,
Lagerbeständigkeit
und Dauerhaftigkeit der Leistung führt; es kann ohne Antimontrioxid
verwendet werden, zum Beispiel zur Herstellung von feinen Denier-Polypropylenfasern
(Proceedings of the Flame Retardants '96 Conference, S. 107).
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Nur
eine Kombination von sehr hohen Zusetzungen von Tris(3-brom-2,2(brommethyl)propyl)phosphat mit
Antimontrioxid führt
zu einer Zusammensetzung, die den UL (Underwriters Laboratory) 94
V-0-Test bestehen kann. Eine derartige Zusammensetzung ist wirtschaftlich
nicht wettbewerbsfähig.
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WO
98/17,718 offenbart die Zugabe eines halogenierten Flammschutzmittels,
wobei mindestens ein Halogenatom an einem aliphatischen Kohlenstoffatom
an Tris(tribromneopentyl)phosphat gebunden ist, um V-0 im UL 94-Test
in einem Polyolefin bei einer niedrigen Zusetzung zu erreichen.
US 5,393,812 offenbart eine Zusammensetzung
von Polyolefin, einem Phosphat- oder Phosphonatester, einer halogenierten
organischen Verbindung und einem Lichtstabilisator eines bestimmten
Typs.
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine nicht ausblühende, schwer
entflammbare Polyolefinformulierung mit gutem Flammverzögerungsvermögen, ausgezeichneter
UV- und Lichtbeständigkeit
und ausgezeichneter Wärmebeständigkeit
bereitzustellen.
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Es
ist noch eine andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, das Flammverzögerungsvermögen von Tris(tribromneopentyl)phosphat,
welches in ähnlichen
Anwendungen als weniger wirksam als andere im Handel erhältliche
Flammschutzmittel bekannt ist (Proceedings of the Flame Retardants
2000 Conference, S. 82), wesentlich zu verbessern.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine sehr kurze
Brenndauer in Polypropylengegenständen zu erreichen.
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Noch
eine andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Polyolefin
mit einem höheren
Standard des Flammverzögerungsvermögens, wie
UL 94 V-0, und ausgezeichneter Wärmebeständigkeit
mit einer geringen Menge halogenierter aliphatischer Verbindungen
und ohne die Verwendung von halogenierten aromatischen Verbindungen
bereitzustellen.
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Zusätzlich ist
es eine weitere Aufgabe, eine schwerentflammbare Polyolefinformulierung
bereitzustellen, welche Tris(tribromneopentyl)phosphat und Polyolefin
enthält,
die Antimontrioxid nicht einschließt.
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So
umfasst die schwerentflammbare thermoplastische Polyolefinzusammensetzung
der vorliegenden Erfindung:
- (i) mindestens
ein Polyolefinharz;
- (ii) Tris(tribromneopentyl)phosphat; und
- (iii) eine Radikalquelle, die bei Temperaturen von 220°C bis 350°C unter Bildung
freier Radikale zerfällt.
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Das
Polyolefin kann ein Polymergemisch sein, welches mindestens 20 %
(Gew./Gew.) Polypropylen umfasst. Es kann entweder ein Homopolymer
oder ein Copolymer sein. Die Menge an Tris(tribromneopentyl)phosphat
liegt vorzugsweise im Bereich von 0,5 % bis 20 % (Gew./Gew.) der
gesamten Zusammensetzung, und die Menge der Radikalquelle liegt
im Bereich zwischen 0,01 % und 4 % (Gew./Gew.), und vorzugsweise im
Bereich zwischen 0,05 % und 2 % (Gew./Gew.).
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Die
Zusammensetzung kann weiter eine andere flammhemmende Verbindung
umfassen, welche als Synergist dienen kann. In einer derartigen
Zusammensetzung kann die Menge der organischen bromierten Verbindung
verringert sein, wobei dies zu einer geringeren Menge an Brom in
der Zusammensetzung führt, welches
die Zusammensetzung wirtschaftlicher macht.
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Die
vorliegende Erfindung beschäftigt
sich mit schwerentflammbaren Polyolefinzusammensetzungen, welche
aufgrund ihrer einmaligen Zusatzstoffe zum Polyolefin und dem Prozentanteil
in der Zusammensetzung die meisten physikalischen Kennzeichen eines
reinen Polyolefinpolymers beibehalten, während sie strenge Feuerschutzstandards
erreichen. Die Flammverzögerungseigenschaften
der Olefinzusammensetzung werden durch Auswählen einer geeigneten bromierten
Verbindung und einer Radikalquelle erreicht. Die bromierte Verbindung
ist Tris(tribromneopentyl)phosphat, welches ebenfalls als FR-370
(hergestellt von Dead Sea Bromine Group) bekannt ist. Die Verbindung
ist eine sehr beständige
bromierte aliphatische Verbindung, welche nicht die für aliphatische
bromierte Verbindungen üblichen
chemischen Umsetzungen eingeht. Dies rührt aus der Tatsache her, dass
kein Wasserstoffatom an das Kohlenstoffatom gebunden ist, welches
in der β-Position
in Bezug auf das Brom liegt, wobei so die mögliche Eliminierung von HBr
vermieden wird.
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Die
Radikalquelle gemäß der vorliegenden
Erfindung ist eine organische Verbindung, welche bei Verarbeitungstemperaturen
von 150°C
bis etwa 250°C
beständig
ist und oberhalb dieser Temperaturen (bei von 220°C bis etwa
350°C) unter
Bildung von verhältnismäßig beständigen Radikalen
zerfällt.
Beispiele für
Radikalstarter sind 2,3-Dimethyl-2,3-diphenylbutan und 2,3-Dimethyl-2,3-diphenylhexan.
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Die
in dieser Erfindung verwendbaren Polyolefine (manchmal ebenfalls
als "Polyolefinharze" bezeichnet) können von
einer Vielfalt von Monomeren abgeleitet werden, insbesondere von
Propylen, Ethylen, Buten, Isobutylen, Penten, Hexen, Hepten, Octen,
2-Methylpropen, 2-Methylbuten, 4-Methylpenten, 4-Methylhexen, 5-Methylhexen,
Bicyclo-(2,2,1)-2-hepten, Butadien, Pentadien, Hexadien, Isopren,
2,3-Dimethylbutadien, 3,1-Methylpentadien, 1,3,4-Vinylcyclohexen, Vinylcyclohexen, Cyclopentadien,
Styrol und Methylstyrol. Die Polyolefine schließen Copolymere ein, welche
aus jedem der vorstehenden Monomere und dergleichen hergestellt
sind, und schließen
weiter Homopolymergemische, Copolymergemische und Homopolymer-Copolymergemische
ein. Die Polyolefine können
in Formqualität,
Faserqualität,
Folienqualität
oder Extrusionsqualität vorliegen.
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Die
bevorzugten Polyolefine sind Polypropylen und Polyethylen, einschließlich ataktischem,
syndiotaktischem und isotaktischem Polypropylen, Polyethylen niedriger
Dichte, Polyethylen hoher Dichte, linearem Polyethylen niedriger
Dichte, Blockcopolymeren von Ethylen und Propylen, und statistischen
Copolymeren von Ethylen und Propylen. Die in dieser Erfindung verwendbaren
Polyolefine können
unter Verwendung einer Vielfalt katalytischer Verfahren, einschließlich Metallocen-katalysierter
Verfahren, hergestellt werden. Die Polymere können einen breiten Bereich
von Schmelzindizes (melt flow index, MFI) aufweisen, werden aber
typischerweise MFI-Werte im Bereich von 0,5 bis 30 aufweisen. Die
Erfindung findet besondere Anwendungen bei Polymeren, welche durch
Formverfahren zu fertigen Gegenständen verarbeitet werden. Bevorzugte
Qualitäten sind
Faserqualitäten,
Filmqualitäten,
Formqualitäten
und Extrusionsqualitäten.
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Die
Zugabe von Tris(tribromneopentyl)phosphat zusammen mit dem Radikalstarter
führt zu
einer Polyolefinzusammensetzung, welche ein hohes Maß an Flammverzögerungsvermögen aufweist.
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Dieses
Flammverzögerungsvermögen kann
weiter erhöht
werden durch die Verwendung anderer flammhemmender Verbindungen,
welche als Synergisten dienen können,
wie Antimonverbindungen (z.B. Antimontrioxid, -tetraoxid, -pentaoxid,
und Natriumantimonat), Zinnverbindungen (z.B. Zinnoxid und -hydroxid,
Dibutylzinnmaleat), Molybdänverbindungen
(z.B. Molybdänoxid,
Ammoniummolybdat), Zirkoniumverbindungen (z.B. Zirkoniumoxid und
-hydroxid), Borverbindungen (z.B. Zinkborat, Bariummetaborat), Zinkverbindungen, wie
Zinkstannat, Siliciumverbindungen, wie Silikonöl, Fluorverbindungen, wie Polytetrafluorethylen,
und Hydroxystannat oder Gemischen von zwei oder mehreren davon.
Derartige Verbindungen dienen als Synergisten, welche die insgesamt
erforderliche Menge flammhemmender Verbindungen in der Polyolefinzusammensetzung
verringern.
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Die
Zusammensetzung kann weiter andere halogenierte oder nicht halogenierte
schwerentflammbare Verbindungen, wie Tetrabrombisphenol A-bis(2,3-dibrompropylether),
bromierte Epoxyharze und verwandte endgekappte Derivate, bromierte
Polycarbonatharze und deren entgekappte Derivate, bromierte Diphenylether,
bromierte Diphenylethane, Tetrabrombisphenol A, Hexabromcyclododecan
und deren verschiedene wärmestabilisierte
Qualitäten,
BT-93 (Flammschutzmittel hergestellt von Albemarle), Poly(pentabrombenzylacrylat),
Tris(tribromphenyl)cyanurat, chlorierte Paraffine, chloriertes Polyethylen,
Dechlorane®,
Magnesiumhydroxid, Aluminiumoxid-trihydrat, Ammoniumpolyphosphat
und Melaminderivate (Melamincyanurat und/oder pyrophosphat) umfassen,
ohne darauf begenzt zu sein.
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Die
Zusammensetzung kann weiter zusätzliche
Zusatzstoffe umfassen, welche auf dem Fachgebiet bekannt sind, wie
Ultraviolett- und Lichtstabilisatoren, UV-Strahlungsfilter, UV-Absorber, Trennmittel,
Schmiermittel, farbgebende Stoffe, Weichmacher, Füllstoffe,
Treibmittel, Wärmestabilisatoren,
Antioxidantien, Verstärkungsmaterialien
(z.B. Fasern), Schlagzähigkeitsmodifikatoren,
Verarbeitungshilfsmittel und andere Zusatzstoffe. Die UV-Strahlungsfilter
können
zum Beispiel TiO2 sein. Die Ultraviolett-
und Lichtstabilisatoren können aus
der Familie gehinderter Aminlichtstabilisatoren (hindered amine
light stabilizers, HALS), HALS, die Alkoxyamin-funktionell gehinderte
Amine (NOR-HALS) sind, oder UV-Absorbern,
wie Benzotriazol oder Benzophenon oder einer Kombination von diesen
ausgewählt
werden. Zusammensetzungen, welche Tris(bromneopentyl)phosphat, Radikalstartern
und NOR-HALS enthalten, weisen besonders gute UV-Beständigkeit
auf.
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Die
Zusammensetzung kann weiter zusätzliche
Füllstoffe
umfassen, wie Talkum, Calciumcarbonat, Glimmer, Ruß, oder
Faserverstärkungsmaterialien,
wie Glasfasern und Kohlefasern. Die Zusammensetzung kann weiter
Zusatzstoffe enthalten, um die elektrische Leitfähigkeit der Verbindungen zu
verbessern.
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Im
Allgemeinen umfasst die Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung
zwischen 0,5 % und 20 % (Gew./Gew.) Tris(tribromneopentyl)phosphat
und zwischen 0,01 % und 4 % (Gew./Gew.) Radikalstarter zusammen
mit einem Polyolefin, vorzugsweise zwischen 0,05 % und 2 % (Gew./Gew.)
Radikalstarter zusammen mit einem Polyolefin. In Fällen, in
denen eine synergistische Verbindung verwendet wird, wird typischerweise eine
Menge von 0,5 % bis 10 % (Gew./Gew.) eines Synergisten, wie Antimontrioxid,
verwendet. In Fällen,
in denen ein anderes Flammschutzmittel verwendet wird, wird typischerweise
eine Menge von 0,5 % bis 60 % (Gew./Gew.) des Flammschutzmittels
verwendet.
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In
einigen Fällen
ist es bevorzugt, ein antimontrioxidfreies System zu verwenden.
Zum Beispiel in Faseranwendungen, um das Verstopfen der Spinndüse während der
Faserherstellung zu vermeiden.
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In
vielen Anwendungen, wie der Herstellung von Polypropylenfaser und
Mulitfilament, ist es bevorzugt, die schwerentflammbare Zusammensetzung
als Stammkonzentrat zuzugeben, um eine homogenere Faser zu erhalten,
wobei die Zusammensetzung gleichmäßig verteilt ist. Auf diese
Weise ermöglicht
die Verwendung von Stammkonzentraten eine stabilere Herstellung
von PP-Fasern.
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Das
Stammkonzentrat enthält
2 % bis 90 % (Gew./Gew.) Tris(tribromneopentyl)phosphat und 0,03
% bis 12 % (Gew./Gew.) Radikalstarter. Vorzugsweise wird das Stammkonzentrat
25 % bis 80 % (Gew./Gew.) Tris(tribromneopentyl)phosphat und 0,1
% bis 10 % (Gew./Gew.) Radikalstarter enthalten. Das Stammkonzentrat
kann ebenfalls 0,7 % bis 30 % (Gew./Gew.) Antimontrioxid enthalten.
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Aufgrund
der sehr beständigen
und guten mechanischen Eigenschaften können die Polyolefinzusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung in vielen Anwendungen verwendet werden.
Nicht begrenzende Beispiele der möglichen Verwendung von Zusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung sind Fasern für Textilien, Teppiche, Polsterung,
Einspritzprodukte, wie Stadionsitze, elektrische Teile (Verbindungsteile,
Trennteile und Buchsen) und Elektrogeräte, Extrusionsprodukte, wie
Profile, Rohre, Bahnen zum Dachdecken, Folien und Platten für Verpackung
und Gewerbe, Isolierung für
Kabel und elektrische Drähte.
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Flammverzögerungsvermögen wurde
unter Verwendung des Underwriters Laboratory Standards UL 94 gemessen.
In einigen Fällen
wird ein Standard UL 94 V-2 erreicht, aber mit einer sehr langen
Brenndauer, insbesondere bei Polypropylen-Blockcopolymeren, von
welchen bekannt ist, dass sie ziemlich schwierig in flammhemmende
Copolymere umzuwandeln sind (Proceedings of the Flame Retardants
2000 Conference, S. 89). Für
viele Anwendungen ist es wünschenswert,
ein Polypropylencopolymer mit einer kurzen Brenndauer zu haben.
Einige der Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung erreichen
dieses Ziel.
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Die
Harzzusammensetzung kann leicht durch Vormischen festgesetzter Mengen
eines thermoplastischen Harzes und Konfektionierungszusatzstoffen
in einer Mischmaschine, z.B. einem Henschel-Mischer und einem Trommelmischer,
hergestellt werden. Das Gemisch wird dann in einen Extruder, eine
Knetmaschine, eine heiße
Walze, einen Banbury-Mischer, usw. eingebracht, um das Harz zu schmelzen
und den Zusatzstoff gleichmäßig im Harz
zu verteilen.
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Beispiele 1 bis 4
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Proben
der schwerentflammbaren Systeme gemäß der Erfindung sind hergestellt
worden und deren Zusammensetzungen werden in Tabelle 1 als Flammschutzmittel
(Flame Retardant, FR) FR-Gemisch 1 und FR-Gemisch 2 gezeigt. FR-Gemisch
3 und FR-Gemisch 4 wurden zu Vergleichszwecken hergestellt.
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Die
zwei Zusatzstoffe der Zusammensetzungen wurden auf halbanalytischen
Sartorius-Waagen
gewogen und von Hand in einem Kunststoffbeutel gemischt, aber für qualitativ
besseres Mischen und/oder für größere Mengen
kann das Mischverfahren in jedem geeigneten Gerät zum Mischen von Pulver, wie
Loedige-, Henschel-, Diosna- oder Papenmeyer-Mischern mit niedriger und hoher Geschwindigkeit
durchgeführt
werden.
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Beispiele 5 bis 14
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Die
Formulierungen mit den in Tabelle 2 gezeigten Zusammensetzungen,
wobei einige davon die schwerentflammbaren Systeme gemäß der Erfindung
enthalten und einige andere als Referenz verwendet wurden, wurden
in einem co-rotierenden Doppelschneckenextruder Berstorff ZE25 mit
L/D=32:1 vermischt und granuliert.
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Die
Verarbeitungsbedingungen zum Herstellen und Granulieren der Verbindungen
sind in Tabelle 3 zusammengefasst.
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Das
verwendete Polypropylen (PP) ist durch seinen Schmelzindex (MFI)
gekennzeichnet, der gemäß dem Standard
ASTM D1238-82 bei 220°C
mit einer Belastung von 2,16 kg gemessen wird.
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Die
Kügelchen
wurden bei 70°C
für zwei
Stunden in einem Umluftofen getrocknet vor dem Spritzformen in einer
Arburg Allrounder-Maschine Modell 320S/500–150. Die Spritzformbedingungen
zum Herstellen der Teststangen für
die Eigenschaftsmessungen sind in Tabelle 4 zusammengefasst.
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Beispiele 15 und 16
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Die
Flammverzögerungsvermögenseigenschaften
geformter Proben unter Verwendung von Zusammensetzungen der Beispiele
5 und 6 sind verglichen worden. Das Flammverzögerungsvermögen wurde unter Verwendung
des Underwriters Laboratory Standards UL 94 an Proben mit einer
Stärke
von 1,6 mm gemessen.
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Im
UL 94-Test wird ein Probekörper
einer Flamme für
10 sec. senkrecht ausgesetzt. Der Probekörper wird am Boden entzündet und
brennt nach oben. Wenn der Probekörper innerhalb von 30 sec.
von selbst erlöscht,
wird eine weitere 10-sekündige
Anwendung durchgeführt.
Flammende Tröpfchen
können
auf Baumwolle, welche unter der Probe platziert ist, fallen. Wenn
die durchschnittliche Brenndauer weniger als 5 sec. beträgt und die
Tröpfchen
die Baumwolle nicht entzünden,
wird das Material als 94 V-0 eingestuft. Wenn die durchschnittliche
Brenndauer weniger als 25 sec. beträgt und die Tröpfchen die
Baumwolle nicht entzünden, wird
das Material als 94 V-1 eingestuft. Wenn die Brenndauer weniger
als 25 sec. beträgt,
aber die Tröpfchen die
Baumwolle entzünden,
wird das Material als 94 V-2 eingestuft.
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Die
Ergebnisse sind in Tabelle 5 zusammengefasst.
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Es
sollte zur Kenntnis genommen werden, dass die Zusammensetzung aus
Beispiel 15, welche gemäß der Erfindung
hergestellt wurde, wesentlich kürzere
Brenndauern als die Referenzzusammensetzung 16 aufweist, während deren
Gehalt an Flammschutzmitteln und Antimontrioxid verringert ist.
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Beispiel 17–19
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Die
Flammverzögerungsvermögenseigenschaften
geformter Proben unter Verwendung der Zusammensetzungen der Beispiele
7 bis 9 sind getestet worden. Alle diese Zusammensetzungen enthalten
kein Antimontrioxid. Das Flammverzögerungsvermögen wurde unter Verwendung
des Underwriters Laboratory Standards UL 94 an Proben mit einer
Stärke
von 1,6 mm gemessen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 6 zusammengefasst.
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Das
Flammverzögerungsvermögen der
Zusammensetzung von Beispiel 17 wird als V-2 eingestuft, während es
einen sehr geringen Flammschutzmittelgehalt von 0,8 % aufweist.
Darüber
hinaus wird der Standard V-2 erreicht, trotz der Tatsache, dass
diese Zusammensetzung kein Antimontrioxid enthält, welches häufig als
Synergist für
bromierte Flammschutzmittel verwendet wird.
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Der
Vergleich der Flammverzögerungsvermögenseigenschaften
der Zusammensetzungen der Beispiele 17 – 19, welche kein Antimontrioxid
enthalten, zeigt den Vorteil der Verwendung eines Gemisches von Tris(tribromneopentyl)phosphat
und einer Radikalquelle. Die Zusammensetzung aus Beispiel 17 enthält Tris(tribromneopentyl)phosphat,
während
die Zusammensetzungen der Beispiele 18 und 19 FR-Gemisch 3 enthalten,
welches ein Gemisch aus demselben Radikalstarter und einer stabilisierten
Qualität
von Hexabromcyclododecan (FR-1206 HAT, hauptsächlich aliphatisches Brom enthaltend)
ist. Tabelle 6 zeigt, dass ein Gemisch aus FR-1206 HAT und einem
Radikalstarter weniger wirksam im Flammschutzvermögen ist,
als ein Gemisch aus Tris(tribromneopentyl)phosphat und einer Radikalquelle
und es wird etwa 3 mal mehr Brom benötigt, um die Klasse V-2 gemäß dem UL
94-Standard zu erreichen.
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Beispiele 20 – 23
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Die
Flammverzögerungsvermögenseigenschaften
von geformten Proben unter Verwendung von Zusammensetzungen der
Beispiele 10, 11 und 12 sind verglichen worden. Das Flammverzögerungsvermögen wurde
unter Verwendung des Underwriters Laboratory Standard UL 94 an einer
Probe mit einer Stärke
von 1,6 mm gemessen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 7 zusammengefasst.
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Das
Vergleichen der verschiedenen Zusammensetzungen macht deutlich,
dass die Zusammensetzung der Beispiele 20 und 21, welche gemäß der Erfindung
hergestellt sind, den Flammverzögerungsvermögensstandard
V-0 (mit 1,6 mm Stärke)
mit einer sehr kurzen Brenndauer erreichen, während eine Zusetzung von etwa
zweimal mehr Flammschutzmittel (Beispiele 22 und 23) für die Zusammensetzung
benötigt
wird, die den Radikalstarter nicht enthält.
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Beispiele 24 – 25
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UV-Beständigkeit
und Aussehen nach Wärmealterung
sind für
die Zusammensetzungen 13 und 14 verglichen worden. Zusammensetzung
14 ist mit dem FR-Gemisch 2 gemäß der Erfindung
hergestellt worden, während
Zusammensetzung 13 mit dem FR-Gemisch 4 flammengeschützt wurde,
welches auf Tetrabrombisphenol A-bis(2,3-dibrompropylether) basiert,
ein besonders für
Polypropylenanwendungen empfohlenes Flammschutzmittel. Geformte
Proben, welche mit diesen zwei Verbindungen hergestellt sind, werden
gemäß dem UL
94-Standard als V-0 eingestuft.
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Tabelle
8 zeigt, dass die Probe aus Beispiel 25, welche gemäß der Erfindung
hergestellt ist, eine viel bessere UV-Beständigkeit, gemessen durch die
Farbänderung
nach 300 h Belichtung, aufweist und ebenfalls nicht wesentlich ausblüht. Andererseits
weisen die in Beispiel 24 hergestellten Proben wesentliches Ausblühen auf
und weisen eine schlechte UV-Beständigkeit
auf.
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Beispiel 26 und 27
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In
diesen Beispielen sind die Wärmebeständigkeitseigenschaften
des in Beispiel 1 hergestellten FR-Gemisch 1 mit einem anderen Flammschutzmittel,
welches nur aliphatisches Brom, eine stabilisierte Qualität von Hexabromcyclododecan
(stabilisiertes HBCD SP-75, hergestellt durch Great Lakes Chemical
Corporation) enthält,
verglichen worden.
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Die
Wärmebeständigkeit
wurde durch isothermogravimetrische Analyse bei 230°C gemessen.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 9 angegeben.
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Es
ist ersichtlich, dass das FR-Gemisch 1 (Beispiel 1) gemäß der Erfindung
weniger als 10 % seines Gewichts nach 20 min. bei 230°C verliert,
während
eine stabilisierte Qualität
von Hexabromcyclododecan (SP-75 – Great Lakes Chemical Corporation)
10 % seines Gewichts nach nur 9 min. verliert.
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Beisnie 28 und 29
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In
diesen Beispielen sind Stammkonzentrate mit dem in Beispiel 1 gegebenen
FR-Gemisch 1 hergestellt worden.
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Tabelle
10 zeigt die Zusammensetzungen und die Verarbeitungsbedingungen,
um typische schwerentflammbare Stammkonzentrate herzustellen, welche
mit dem in Beispiel 1 gegebenen FR-Gemisch 1 hergestellt werden.
Beispiel 29 enthält
Antimontrioxid, welches als Synergist wirkt.
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Beispiele 30 – 33
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Die
Formulierungen, welche die in Tabelle 11 gezeigten Zusammensetzungen
aufweisen, wurden in derselben Weise wie die Formulierungen in den
Beispielen 5 – 14
hergestellt. Die erhaltenen Teststangen wurden einer Entflammbarkeitsprüfung gemäß dem UL
94-Standard bei 1,6 mm Stärke
unterworfen. Beschleunigte Verwitterung wurde durch UV-Strahlung
unter Verwendung eines QUV-Prüfgeräts, welches
durch die Q Panel Company unter Verwendung von 313 Lampen hergestellt
wurde, und einer Frontplattentemperatur von 55°C durchgeführt. Die Farbänderung
der Probestücke
wurde nach der Belichtungszeit aufgezeichnet, wie gezeigt. Die Testergebnisse
sind in der Tabelle zusammengefasst.
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Tabelle
11 Farbänderung
in QUV/P.P mit FR-370, FR-720
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Dieses
Beispiel ist ein weiterer Beweis für das ausgezeichnete Flammverzögerungsvermögen, welches
mit Formulierungen, welche bromiertes FR und Radikalstarter enthalten,
erhalten. werden kann.
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Die
UV-Lichtbeständigkeit
der erfindungsgemäßen Formulierung,
welche FR370 enthält,
ist viel besser als die Vergleichsformulierung mit FR720 (geringere
Farbänderung).
Es ist ebenfalls ersichtlich, dass die Formulierung mit sowohl FR
370 als auch NOR-HALS-UV-Stabilisator
eine bessere UV-Beständigkeit
als die Formulierung ohne NOR-HALS aufweist.
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Obgleich
die Erfindung in Verbindung mit spezifischen Ausführungsformen
beschrieben worden ist, ist es ersichtlich, dass Fachleuten angesichts
der voranstehenden Beschreibung viele Alternativen und Variationen
ersichtlich sein werden. Demgemäß ist es
beabsichtigt, dass die Erfindung alle Alternativen und Variationen
umfasst, die in den Umfang der angehängten Ansprüche fallen.