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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Bodenlamelle eines Farbkastens für eine Druckmaschine, wobei
die Lamellenkante dazu bestimmt ist, eine bestimmte Farbdicke auf
einer Duktorwalze aufrechtzuerhalten, und wobei die erwähnte Lamelle
in mehrere aneinandergrenzende und verschiebbare Abschnitte unterteilt
ist, um den Abstand der Lamellenkante vom Umfang der Duktorwalze
zu variieren.
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Die
Erfindung bezieht sich auch auf einen Farbkasten für eine Druckmaschine
mit einer Duktorwalze, mit einem Boden in Form einer Lamelle, deren Kante
nahe am Umfang der Duktorwalze liegt, und mit zwei Seitenwänden, die
sich in Kontakt mit dem Boden des Farbkastens befinden und die seitliche Dichtheit
des Farbkastens sicherstellen.
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Diese
Lamellen und Farbkästen
werden hauptsächlich
in Stichtiefdruckmaschinen verwendet, bei denen die auf die Duktorwalze
zu übertragene Farbmenge
beträchtlich
ist, um die Stichgruben der Druckplatten hinreichend mit Druckfarbe
zu füllen.
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Lamellen
und Farbkästen
dieses Typs gehören
zum Stand der Technik. Zum Beispiel zeigt das Patent DD 110 632
einen Farbkasten, dessen Boden eine Lamelle aufweist, die sich nahe
dem Umfang der Duktorwalze befindet. Um den Abstand zwischen der Lamellenkante
und der Duktorwalze zu verändern, das
heisst, um die auf die Duktor walze aufgebrachte Dicke der Farbe
zu variieren, wird die Lamelle mittels Schrauben elastisch verformt,
welche auf der der Duktorwalze abgewandten Seite gegen die Lamelle drücken.
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Der
Hauptnachteil dieses Systems besteht darin, dass es die Verformung
der Lamelle nicht erlaubt, eine konstante Farbdicke zu übertragen.
In der Tat hat das Profil der verformten Lamelle, schematisch ausgedrückt, eine
abgerundete Form, weil die Schrauben auf punktförmige Stellen der Lamelle drücken, so
dass die Dosierung der Farbe tatsächlich ungenau ist.
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Ein
anderes System wird in der Patentanmeldung
EP 0 600 435 beschrieben, wonach die
Farbkastenlamelle aus mehreren nebeneinander liegenden Lamellen
gebildet wird, welcher elastisch verformt werden können, um
die Dicke der auf die Duktorwalze zu übertragenden Farbe zu verändern. Um diese
Verformung zu erhalten, arbeitet man auch in diesem Falle mit einem
auf der der Duktorwalze abgewandten Seite der Lamellen befindlichen
Hebel, um diese an die Duktorwalze heranzurücken und so den Abstand zwischen
der Kante jeder Lamelle und dem Umfang der Duktorwalze und damit
die zu übertragende
Farbdicke zu verändern.
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Dieses
System hat mehrere Nachteile, vor allem, weil die Deformation der
Lamellen in Richtung auf die Duktorwalze erfolgt. Im Falle einer
irrtümlichen
Handhabung besteht daher die Gefahr, dass die Lamelle mit der Duktorwalze
in Kontakt gelangt und diese beschädigt. Die Verformung der Lamellen
hat ausserdem eine Ermüdung des
Materials zur Folge, was vorzeitige Abnutzungsprobleme mit sich
bringen kann.
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Das
Dokument DE-U-8208651 beschreibt eine Lamelle gemäss dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannten Systeme zu verbessern.
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Insbesondere
bezweckt die Erfindung, ein System mit einer Feinjustierung vorzuschlagen,
die es erlaubt, eine konstante Farbdicke auf die Duktorwalze zu übertragen,
und das wiederholt und ohne Gefahr einer Beschädigung der Duktorwalze.
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Die
Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Abschnitte, welche
die Bodenlamelle des Farbkastens bilden, in der Ebene der Lamelle
parallel zu einander verschiebbar sind.
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Die
Verwendung einer in Abschnitte unterteilten Lamelle nach der Erfindung
bringt zahlreiche Vorteile mit sich. Insbesondere ist der Umstand
hervorzuheben, dass die Verschiebung der Abschnitte linear erfolgt,
so dass diese leichter kontrolliert und gemessen werden kann als
die Verschiebung der in der Patentanmeldung
EP 0 600 435 beschriebenen Lamellen.
In der Tat erfährt
jeder beliebige Punkt auf einem Abschnitt der Lamelle nach der Erfindung
dieselbe Verschiebung, während
im Falle der aus dem Stand der Technik bekannten Lamellen eine genaue Messung
der Verschiebung nur an der Kante jeder Lamelle erfolgen kann.
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Die
abhängigen
Ansprüche
2 bis 6 definieren besondere Ausführungsformen der den Boden
eines Farbkastens bildenden Lamelle gemäss der Erfindung.
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Der
unabhängige
Anspruch 7 definiert einen Farbkasten einer Druckmaschine, dessen
Boden eine Lamelle nach der Erfindung aufweist.
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Die
abhängigen
Ansprüche
8 und 9 definieren besondere Ausführungsformen des Farbkastens.
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Die
Erfindung wird durch die Beschreibung eines Ausführungsbeispiels und die zugehörigen Figuren
besser verständlich.
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1 zeigt
schematisch eine Farbwerk mit zwei Farbkästen.
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2 zeigt
eine detaillierte Ansicht des Bodens eines Farbkastens, teilweise
im Schnitt.
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3 zeigt
eine Draufsicht auf einen Teil des Farbkastens und
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4 zeigt
eine Trennwand, die dazu angepasst ist, in einem Farbkasten mit
einer Lamelle nach der Erfindung montiert zu werden.
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In 1 ist
schematisch ein Farbwerk mit zwei übereinander gelagerten Farbkästen dargestellt,
wie es in Stichtiefdruckmaschinen verwendet wird. Dieses Farbwerk
besteht hauptsächlich
aus einem beweglichen Farbwerkwagen 1 mit zwei übereinander
angeordneten Gestellen 2, von denen jedes mit einem Farbkasten 3 versehen
ist, welcher aus einem Boden 4 und zwei seitlichen Wänden 5 gebildet wird
und mit der Duktorwalze 6 zusammenarbeitet. Der Boden 4 wird
von einer Lamelle gebildet, deren Vorderkante die Duktorwalze 6 berührt. Um
die Anwendung dieses Farbkastens zu veranschaulichen, sind in 1 ausserdem
schematisch Schablonenwalzen 7 dargestellt, welche z. B.
(nicht gezeigte) Druckplatten einfärben, die auf einem Plattenzylinder 8 montiert
sind.
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Der
Boden 4 des Farbkastens wird im einzelnen unter Bezugnahme
auf die 2 und 3 beschrieben.
Der Boden 4 ist auf einer parallel zur Achse der Duktorwalze 6 orientierten
Querachse 10 montiert und kann um diese Achse 10 in
Richtung auf die Duktorwalze schwenken, wenn das Farbwerk in Betrieb
genommen wird. Auf dem Boden 4 sind Lamellenabschnitte 11 montiert,
welche mit dem Boden 4 mittels quer angeordneter Gleitschienen 13, 14 verbunden
sind, die parallel zu der den Boden tragenden Achse 10 orientiert
und ihrerseits am Boden 4 mit Schrauben 15 und 16 befestigt
sind. Diese quer liegenden Gleitschienen 13, 14 haben
die allgemeine Form eines T, dessen oberer Teil in einer entsprechenden,
in die Abschnitte 11 geschnittenen Nut 32, 33 gehalten
wird. Auf diese Weise lassen sich alle Abschnitle 11 auf
dem Boden 4 des Farbkastens montieren, indem sie seitlich
auf die Gleitschienen 13 und 14 aufgeschoben werden;
sobald sie alle einmal an Ort und Stelle gebracht worden sind, können sie noch
senkrecht zur Achse 10 des Farbkastens verschoben werden,
und zwar dank des zwischen dem oberen Teil des T der Gleitschienen 13, 14 und
der entsprechenden Nut 32, 33 vorgesehenen Spiels.
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Jeder
Abschnitt 11 hat senkrecht zu den Gleitschienen 13, 14 Vertiefungen 19, 20,
in welche jeweils eine Rückstellfeder 17, 18 eingesetzt
ist. Diese als Druckfeder arbeitenden Federn dienen dazu, den Abschnitt 11 in
derjenigen Stellung zu halten, in welcher die Kante der Abschnitte
der Duktorwalze 6 am nächsten
ist. Auf diese Weise kann man diese Stellung als Bezugsstellung
definieren, und die Verschiebung der Abschnitte zur Veränderung
der auf die Duktorwalze aufgebrachten Farbdicke erfolgt dadurch,
dass der Abschnitt 11 von der Duktorwalze entfernt wird.
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Die
Kante des Abschnitts 11 weist eine Verstärkung 12 auf,
zum Beispiel ein Plättchen
aus hartem Material wie Metall oder Keramik, was die Lebensdauer
jedes Abschnitts merklich zu erhöhen
erlaubt. In der Tat haben die verwendeten Farben abrasive Eigenschaften,
welche die Lamellenkante abnutzen. Um jedoch die Übertragung
einer genauen Farbdicke auf die Duktorwalze 6 aufrechtzuerhalten,
ist es erforderlich, dass der Rand der Kante scharf ist. Die Verwendung
verstärkter
Abschnitte gemäss
der vorliegenden Erfindung erlaubt es also, einerseits die Abnutzung
der Kante zu verringern und andererseits im Falle einer vorzeitigen
Abnutzung eines Lamellenabschnitts nur diesen allein, und nicht
die gesamten Lamelle, zu ersetzen, was besonders wirtschaftlich ist.
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Um
jeden Abschnitt 11 zu verschieben, ist ein besonderes System
vorgesehen, welches einen Nocken 23 aufweist, der gemäss 2 von
einem Motor 21 betätigt
werden kann. Der Nocken 23 befindet sich in einer entsprechenden
Nut 24 des Abschnitts 11 und ist auf der Achse 22 des
Motors 21 montiert, welcher seinerseits im Boden 4 des
Farbkastens installiert und mit Schrauben 25 und 26 befestigt
ist. Die Verwendung eines Motors, wie in 2 dargestellt,
erlaubt insbesondere eine Fernbedienung der Verschiebung der Abschnitte 11.
So lässt sich
mit Hilfe einer geeigneten Vorrichtung die Stellung jedes Abschnitts
als Funktion der Qualität
der durchgeführten
Drucke stetig justieren, indem das beschriebene System z. B. mit
einer Kontrolle durch einen Rechner kombiniert wird. Wohlgemerkt
ist es nicht erforderlich, dass die Bewegung der Nocken 23 motorisch
erfolgt, es ist möglich,
die Motoren 21 durch eine auf jeden Nocken 23 wirkende
manuelle Steuerung zu ersetzen.
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In 3 sind
schematisch sechs nebeneinander liegende Abschnitte 11, 11' eines Farbkastens dargestellt.
Um die Erfindung besser zu verstehen, ist der mittlere Sektor, der
mit dem Bezugszeichen 11' versehen
ist, übertrieben
versetzt dargestellt. Diese Versetzung erlaubt die Übertragung
einer konstanten Farbdicke auf einer bestimmten Breite, wobei diese Farbdicke
verschieden ist von der Farbdicke, welche durch die benachbarten
Abschnitte 11 übertragen wird.
Als Funktion der das Druckmuster definierenden Stichgruben, welche
eine bestimmte Farbmenge erfordern, ist es natürlich möglich, mehr als einen Abschnitt 11 auf
einmal zu verschieben, wenn die Breite des Druckmusters grösser ist
als die Breite eines Abschnitt 11.
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Vorteilhafterweise
kann eine aus Abschnitten
11 zusammengesetzte Lamelle gemäss der Erfindung
in einem Farbkasten mit Farbtrennwänden verwendet werden, welche
be nutzt werden, um die Farben zu trennen, wenn der Farbkasten für einen
Mehrfarbendruck verwendet wird. Zum Beispiel beschreibt das Patent
EP 0 374 092 , dessen Inhalt
als Teil der vorliegenden Anmeldung zu betrachten ist, einen Farbkasten
mit wenigstens einer solchen Trennwand, was eine Einfärbung mit
wenigstens zwei verschiedenen Farben erlaubt.
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Indem
eine Trennwand direkt auf einem Abschnitt 11 befestigt
wird, erhält
man ein Modulsystem, bei dem irgendein beliebiger Abschnitt, wie
oben beschrieben, mit einer Trennwand versehen werden kann, so dass
das Ganze zahlreiche Kombinationen ermöglicht.
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4 zeigt
schematisch eine Trennwand
27, die direkt auf einem Abschnitt
11 nach
der Erfindung montiert ist. Die in den
2 und
4 gemeinsamen
Elemente sind mit denselben Bezugszeichen versehen. Die Trennwand
27,
an sich z. B. aus dem Patent
EP
0 374 092 bekannt, weist insbesondere eine Zwischenplatte
24 aus
Kunststoff auf, beispielsweise aus Nylatron, welche mit dem Umfang
der Duktorwalze
6 durch (nicht dargestellte) Druckmittel wie
Federn in Kontakt gehalten wird, damit der Kontakt dicht bleibt.
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Wenn
die Trennwand 27 weniger breit ist als der Abschnitt 11,
auf dem sie montiert ist, ist es erforderlich, die Kante des Abschnitts 11,
die sich auf der Seite der Duktorwalze 6 befindet, zu verstärken, zum Beispiel
mittels eines Plättchens 31 aus
hartem Material, ähnlich
den in den 2 und 3 gezeigten Plättchen 12.
Ein solches Plättchen 31 wird
an jeder Seite der Zwischenplatte 28 angeordnet. Man kann so
den Ab schnitt 11 verschieben, um die Dicke der in der Nähe der Zwischenplatte 28 übertragenen
Farbe genau zu justieren, dabei jedoch einen dichten Kontakt dieser
Zwischenplatte mit der Duktorwalze 6 dank der Druckmittel
aufrechterhalten.
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Das
System der Abschnitte
11 kann mit Vorteil auch für die Montage
der Seitenwände
5 des Farbkastens
verwendet werden, indem diese auf den beiden äusseren Abschnitten der Lamelle
des Bodens
4 des Farbkastens befestigt werden. Derartige Seitenwände werden
im oben erwähnten
Patent
EP 0 374 092 und
auch in der Schweizer Patentanmeldung Nr. 105/99 beschrieben, die
am 20. Januar 1999 angemeldet, aber bisher noch nicht veröffentlicht
wurde und deren Inhalt als Teil der vorliegenden Anmeldung zu betrachten
ist.
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Die
Ausführungsformen
der Erfindung wurden als Beispiele beschrieben, und Variationen
sind im Rahmen des beanspruchten Schutzes möglich. Zum Beispiel kann die
Anzahl der Gleitschienen 13, 14 vergrössert werden.
Man kann auch andere Rückstellmittel
als Federn 17, 18 vorsehen. Ebenso lässt sich
ein anderes, mit dem zur Verschiebung der Segmente 11 benutzten
Nockensystem äquivalentes System
verwenden.