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Sachgebiet
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Verwendung von 4-H-1-Benzopyran-4-on-Derivaten als Inhibitoren
der Proliferation von glatten Muskelzellen (SMC) in Dosierungen,
die weniger als 70 % der Dosierungen, die zur Kontrolle von Tumorwachstum
erforderlich wären,
betragen.
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Erklärung zu
föderativ
geförderten
Forschungsarbeiten beziehungsweise Entwicklungen
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Die
vorliegende Erfindung wurde mit Unterstützung durch die National Institutes
of Health im Rahmen der Stipendien Nr. HL 03658 sowie AG 15234 verwirklicht.
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Hintergrund
der Erfindung
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Die
zellulären
Antworten auf Gefäßverletzungen – zelluläre Dysfunktion,
Aktivierung, Dedifferenzierung, Proliferation und Migration – führen zu
klinischen Ereignissen wie der Restenose, die im Anschluss an Bal1on-Angioplastie
und die Implantation von Stents zur Behandlung arteriosklerotischer
Erkrankungen des Menschen auftritt1. Die
Proliferation von glatten Muskelzellen (SMC) stellt einen allgemeinen – wenngleich
möglicherweise
verallgemeinernden – Gesichtspunkt
von Modellen für
Gefäßverletzungen
dar und glatte Muskelzellen sind die an Neointima-Läsionen hauptbeteiligten
Zellen2,3. Mit der vermehrten Verwendung
von Stents zur Behandlung koronarer Erkrankungen wurde auch der
Inhibierung der SMC-Proliferation neuerliches Interesse zuteil, da
die In-Stent-Restenose
nahezu ausschließlich von
der Neointima-Bildung und der SMC-Hyperplasie abhängig ist4. Es wird geschätzt, dass allein im Jahr 1997
bei einer Anzahl von 100 000 Patienten eine behandlungsbedürftige In-Stent-Restenose
auftrat5; insofern hätte ein leicht zu verabreichender,
wirkungsvoller Inhibitor der SMC-Hyperplasie weitreichende Auswirkungen
auf klinischer wie auch auf wirtschaftlicher Ebene6.
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Bemühungen,
die SMC-Proliferation in Modellen für Gefäßverletzungen entweder durch
Modulation von zellulären
Mediatoren der proliverativen Antwort oder durch direkten Eingriff
in den Mechanismus des Zellzyklus zu inhibieren, haben bedeutenden
Einblick in die Neointima-Bildung gewährt. Die Progression des Zellzyklus
ist ein streng kontrollierter Vorgang, der in positiver Weise durch
Cyclin-abhängige
Kinasen (Cdks) sowie deren Cyklin-regulierende Untereinheiten und
in negativer Weise durch Cdk-Inhibitoren sowie Tumor-Supressorgene
wie das Retinoblastom-Protein (Rb) und p538 reguliert
wird.
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Eine
durch Mediation von Adenoviren erfolgende Überexpression der endogenen
Cdk-Inhibitoren
p21 und p27kip1 oder einer konstitutionell
aktiven Form von Rb blockiert die Neointima-Bildung im Carotis Injury-Modell
der Ratte9-11; in entsprechender Weise wird
durch die Inhibierung der Aktivität des Transkriptionsfaktors
E2F durch kompetitive Überexpression
von verwandten DNA-Bindungsstellen auch die SMC-Proliferation und
die Neointima-Bildung inhibiert12. Solche
Studien stützen
die allgemeine Hypothese, dass die Inhibierung des Zellzyklus ein
vorteilhaftes Ziel im Hinblick auf die Verhinderung der Bildung
von Gefäßläsionen darstellt.
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Wenngleich
genetische Eingriffe dazu beigetragen haben, die Mechanismen der
Regulation der Neointima-Bildung aufzuklären, ist die klinische Eignung
dieser genetischen Eingriffe zur Behandlung von Gefäßerkrankungen
des Menschen gegenwärtig nicht
gegeben. Von breiter Anwendbarkeit sowohl auf experimenteller als – potentiell – auch auf
klinischer Ebene wäre
eine wasserlösliche
Verbindung mit spezifischer, regulatorisch in den Zellzyklus eingreifender
Wirkung, die ein niedriges Molekulargewicht aufweist, und dies insbesondere,
wenn diese Verbindung über
eine Aktivität
bei oraler Verabreichung verfügen
würde.
Das kürzlich
identifizierte Flavon Flavopiridol ist ein Cdk-Inhibitor, der die
Aktivität
von Cdk2, Cdc2 und
Cdk4 wirksam blockiert13-16.
Im Gegensatz zu anderen pharmakologischen Inhibitoren von Cdks ist
Flavopiridol erwähnenswert
auf Grund seiner Kinase-Spezifität,
seiner oralen Verfügbarkeit
und seiner Wirkungsstärke,
da es bereits in nanomolaren Konzentrationen wirksam ist16. Diese einzigartigen Merkmale ergeben
ein günstiges
Nebenwirkungsprofil, das zum Test von Flavopiridol in klinischen
Phase I-Studien
zur Behandlung von behandlungsresistenten Neoplasien geführt hat17. Unter Berücksichtigung der genannten
Eigenschaften haben wir die Fähigkeit von
Flavopiridol zur Inhibierung der SMC-Proliferation in vitro sowie
nach Ballonverletzungen der Arteria Carotis der Ratte untersucht.
Wir zeigen, dass Flavopiridol ein wirksamer und selektiver Inhibitor
der Zellzyklus-Progression ist und dass es die SMC-Proliferation
sowohl in vivo als auch in vitro blockiert; darüber hinaus wird die Neointima-Bildung
durch orale Dosen von Flavopiridol, die unterhalb den Dosen liegen,
für die
eine toxische Wirkung beim Menschen bekannt sind, wirksam blockiert.
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Es
wurde nun überraschend
festgestellt, dass 4-H-1-Benzopyran-4-on-Derivate geeignete Inhibitoren
der SMC-Proliferation darstellen. Es ist bekannt, dass 4-H-1-Benzopyran-4-on-Derivate geeignet
sind für
die Kontrolle von Tumoren. Dennoch ist es überraschend, dass 4-H-1-Benzopyran-4-on-Derivate
entsprechend der vorliegenden Erfindung in Dosierungen, die unter
den Dosierungen liegen, die zur Kontrolle von Tumorwachstum eingesetzt
werden müssen,
wirksam als Inhibitoren der SMC-Proliferation fungieren.
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Dementsprechend
ist ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung die Verwendung von 4-H-1-Benzopyran-4-on-Derivaten
als Inhibitoren der Proliferation von glatten Muskelzellen.
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Abbildung 1: Wirkung von
Flavopiridol auf die HASMC-DNA-Synthese
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A:
Quieszente humane glatte aortale Muskelzellen (HASMC) wurden 24
h in Abwesenheit (-) oder in Gegenwart (+) von bFGF (10 ng/ml) mit
den angegebenen Konzentrationen an Flavopiridol (nmol/l) behandelt.
Der BrdU-Einbau als ein Maß für die Proliferation
wurde mit Hilfe eines Assays auf ELISA-Basis bestimmt und als prozentualer
Anteil des Einbaus in Abwesenheit von bFGF-Behandlung ausgedrückt.
*:
p < 0,05 im Vergleich
zu nicht behandelten Zellen;
p < 0,05 im Vergleich
zur Behandlung mit bFGF in Abwesenheit von Flavopiridol.
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B:
HASMC wurden in Gegenwart oder in Abwesenheit von Flavopiridol (75
nmol/l) mit bFGF (10 ng/ml), Thrombin (2 U/ml) oder Trägersubstanz
behandelt und es wurde der BrdU-Einbau bestimmt. *: p < 0,05 im Vergleich
zu nicht behandelten Zellen;
**: p < 0,05 im Vergleich zur Behandlung nur
mit bFGF;
p < 0,05 im Vergleich
zur Behandlung nur mit Thrombin.
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Abbildung 2: Wirkung von
Flavopiridol auf die HASMC-Proliferation
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Quieszente
HASMC wurden entweder nur mit bFGF (10 ng/ml) (•), mit bFGF und Flavopiridol (75
nmol/l) (•)
oder mit Trägersubstanz
(•) behandelt (Anzahl
der Behandlungen angegeben) und nach der Behandlung wurden die Zellzahlen
bestimmt. Die Ergebnisse sind als Anzahl der Zellen pro Well (× 103) ausgedrückt.
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Abbildung 3: Wirkung von
Flavopiridol auf die Cyclin-abhängige
Kinase Aktivität
in HASMC
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Quieszente
HASMC wurden in Gegenwart oder in Abwesenheit von Flavopiridol (75
nmol/l) mit bFGF (10 ng/ml), Thrombin (2 U/ml) oder Trägersubstanz
behandelt und es wurde die Phosphorylierung von Histon H
1 als ein Maß für die Cdk-Aktivität bestimmt
und als prozentualer Anteil der Cdk-Aktivität in Abwesenheit von bFGF-Behandlung
ausgedrückt.
*: p < 0,05 im
Vergleich zu nicht behandelten Zellen; **: p < 0,05 im Vergleich zur Behandlung nur
mit bFGF;
p < 0,05 im Vergleich
zur Behandlung nur mit Thrombin.
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Abbildung 4: Regulierung
von Zellzyklus-gekoppelten Proteinen durch Flavopiridol
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Quieszente
HASMC wurden 24 h in Gegenwart (+) oder in Abwesenheit (-) von bFGF
(10 ng/ml), Thrombin (2 U/ml) und/oder Flavopiridol (75 nmol/l) behandelt.
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Immunoblotting
der Zelllysate erfolgte mit Hilfe spezifischer Antikörper zur
Erkennung von Cyclin D1 (oberes Feld), von
PCNA (mittleres Feld) und von phosphoryliertem (pRb) sowie hyperphosphoryliertem
(ppRb) Rb (unteres Feld).
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Abbildung 5: Wirkung von
Flavopiridol auf die Aktivität
der MAP-Kinase in HASMC
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Quieszente
HASMC wurden 30 min in Gegenwart (+) oder in Abwesenheit (-) von
bFGF (10 ng/ml), Thrombin (2 U/ml), PD 98059 (30 μmol/l) und/oder
Flavopiridol (75 nmol/l1) behandelt. Der Gehalt an phosphoryliertem
Erk1 (pErk1) und Erk2 (pErk2) wurde durch Immunoblotting mit Hilfe
eines phosphorylierungsspezifischen Antikörpers zur Erkennung beider
Proteine bestimmt (oberes Feld). Die Aktivität der MAP-Kinase wurde mit
Hilfe eines In-Gel-Kinase-Assays unter Verwendung des Myelin-Basic-Proteins
als Substrat bestimmt (unteres Feld).
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Abbildung 6: HASMC-Viabilität nach Behandlung
mit Flavopiridol
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Quieszente
HASMC wurden mit Flavopiridol (75 nmol/l), TNF-⎕ (50 ng/ml)
oder Trägersubstanz behandelt
(Anzahl der Behandlungen angegeben). Die Viabilität der Zellen
wurde mittels Trypanblau-Exklusion ermittelt. Die Ergebnisse sind
ausgedrückt als
prozentualer Anteil lebensfähiger
Zellen, bezogen auf die Gesamtzahl der gezählten Zellen.
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Abbildung 7: Inhibierung
der Neointima-Bildung an der Arteria Carotis der Ratte durch Flavopiridol
nach Ballonverletzung
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Die
Verhältnisse
Neointima/Media wurden anhand von histologischen Schnitten der Arteria
Carotis von Ratten, die im Anschluss an die Verletzung 5 Tage mit
oder ohne Flavopiridol (5 mg/kg) behandelt wurden, bestimmt. Die
Arterien wurden 7 (n=12) und 14 (n=12) Tage nach der Verletzung
untersucht. Der prozentuale Anteil PCNA-positiver Kerne (± Standardfehler
des Mittelwerts (SEM), ausgedrückt als
prozentualer Anteil, bezogen auf die gezählten Kerne) in der Neointima
der Arterien zu jedem Zeitpunkt und für jede Behandlungsgruppe ist
ebenfalls aufgeführt.
*: p < 0,05 im
Vergleich zur Behandlung mit Trägersubstanz.
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Abbildung 8: Histologische
Schnite aus der Arteria Carotis der Ratte
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Die
Schnitte wurden den Arterien 7 Tage (Felder A und B) und 14 Tage
(Felder C und D) nach der Verletzung entnommen. Die in den Feldern
A und C gezeigten Arterien stammen von über eine Schlundsonde mit Flavopiridol
(5 mg/kg) behandelten Ratten; die in den Feldern B und D gezeigten
Arterien stammen von nur mit der Trägersubstanz behandelten Ratten.
Vergrößerung des
Originals: × 100.
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Abbildung 9: Cdk2-Expression
in der Arteria Carotis der Ratte nach Ballonverletzung
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Die
Schnitte wurden den Arterien 7 Tage (Felder A und B) und 14 Tage
(Felder C und D) nach der Verletzung entnommen. Die in den Feldern
A und C gezeigten Arterien stammen von über eine Schlundsonde mit Flavopiridol
(5 mg/kg) behandelten Ratten; die in den Feldern B und D gezeigten
Arterien stammen von nur mit der Trägersubstanz behandelten Ratten.
Cdk2-positive Kerne, die hauptsächlich
in der Neointima vorlagen, wurden nach der Alkalischen Phosphatase-Methode
mit Vektorblau gefärbt. Vergrößerung des
Originals: × 100.
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Geeignete
4-H-1-Benzopyran-Derivate sind Verbindungen der Formel I
Formel
I in welcher
R
1 Wasserstoff,
Alkyl mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, Aryl-C
1-C
4-alkyl; durch Halogen, Hydroxy oder Carboxy
substituiertes C
1-C
6-Alkyl;
C
3-C
6-Cycloalkyl,
Pyridyl, Thienyl, C
3-C
6-Cycloalkyl-C
1-C
4-alkyl, C
2-C
6-Alkenyl, C
2-C
6-Alkinyl, Phenyl;
durch Halogen, C
1-C
4-Alkyl,
C
1-C
4-Alkoxy, Hydroxyl,
Carboxyl, COO-Alkyl, CONH
2, CONH-Alkyl, CON(Alkyl)
2, Nitro, Trifluormethyl, Amino, C
1-C
4-Alkylamino,
Di-C
1-C
4-alkylamino oder Phenyl
mono- oder polysubstituiertes Phenyl; Naphthyl, Carboxyl, -CHO, COO-C
1-C
4-Alkyl, eine
primäre
Aminogruppe, Alkylamino, Aralkylamino, Dialkylamino, Amido, Arylamino,
Diarylamino oder -CH
2O-C
1-C
4-Alkyl steht;
R
2 für Wasserstoff,
Alkyl mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, Aryl, Nitro, Amino, Di-C
1-C
4-alkylamino, Halogen,
Hydroxyl, Alkoxy, -COOH, -COO-C
1-C
4-Alkyl, -CHO, -CH
2OH
oder -CH
2O-C
1-C
4-Alkyl steht;
R
3 für Wasserstoff,
C
1-C
4-Alkyl; durch
Halogen, Hydroxy oder Carboxy substituiertes C
1-C
4-Alkyl; Hydroxyl, Carboxyl, Nitro, Amino,
C
1-C
4-Alkylamino, Di-C
1-C
4-alkylamino,
Halogen, -O-Alkyl-C(O)-alkyl, -CHO, -CH
2OH,
-CH
2O-C
1-C
4-Alkyl oder R
2N-C(O)-O-,
wobei R für
H, C
1-C
6-Alkyl,
Cycloalkyl steht; oder -O-Alkyl-C(O)-alkyl oder Aryl steht;
R
4 für
Wasserstoff, Hydroxyl, C
1-C
4-Alkoxy,
C
1-C
4-Alkanoyloxy,
C
1-C
4-Alkoxycarbonyl,
Aryloxy, Amino, C
1-C
4-Alkylamino,
Di-C
1-C
4-alkylamino
oder R'
2N-C(O)-O-
steht, wobei R' für H, C
1-C
6-Alkyl, Cycloalkyl
oder Aryl steht;
R
5 für Wasserstoff,
C
1-C
6-Alkyl, Aryl-C
1-C
4-alkyl, C
3-C
6-Cycloalkyl,
C
3-C
6-Cycloalkyl-C
1-C
4-alkyl, Alkylamino, C
1-C
4-Alkanoyl, -C(O)-O-C
1-C
4-Alkyl oder Aroyl steht,
wobei die
Arylgruppe in R
1, R
2,
R
3, R
4 und R
5 für
unsubstituiertes Phenyl oder Phenyl, das durch Halogen, C
1-C
4-Alkyl, C
1-C
4-Alkoxy, Hydroxyl,
Carboxyl, COO-Alkyl, CONH
2, CONH-Alkyl,
CON(Alkyl)
2, Nitro, Trifluormethyl, Amino,
C
1-C
4-Alkylamino,
Di-C
1-C
4-alkylamino oder Phenyl
mono- oder polysubstituiert ist, steht;
m für eine ganze Zahl zwischen
0 und 3 steht und n für
1 steht,
oder ein pharmakologisch unbedenkliches Säureadditionssalz
davon.
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Die
Verbindungen entsprechend der Erfindung weisen zwei Asymmetriezentren
auf, eines an der Stelle, über
die der Heterocyclus, der das Stickstoffatom enthält, an die
Benzopyraneinheit gebunden ist (C-4'), das andere am R4-substituierten
Kohlenstoffatom (C-3'),
was bedeutet, dass zwei Paare optischer Isomere möglich sind.
Die Definition der Verbindungen entsprechend der Erfindung umfasst alle
möglichen
Stereoisomere und deren Gemische. Sie umfasst ganz ausdrücklich die
racemischen Formen ebenso wie die isolierten optischen Isomere, welche
die spezifische Aktivität
aufweisen. Die beiden Racemate können
mit Hilfe physikalischer Verfahren, wie beispielsweise durch fraktionierte
Kristallisation, voneinander getrennt werden. Die einzelnen optischen
Isomere können
aus den Racematen durch gebräuchliche
Verfahren, wie beispielsweise Salzbildung mit einer optisch aktiven
Säure und
anschließende
Kristallisation, erhalten werden.
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Beispiele
für Alkylgruppen,
die für
R1 bis R5 geeignet
sind, sind geradkettige oder verzweigte Reste mit bis zu 6, vorzugsweise
bis zu 5 Kohlenstoffatomen, zum Beispiel Methyl-, Ethyl-, Propyl-,
Isopropyl-, t-Butyl-, Pentyl- und Isopentylgruppen.
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Beispiele
für substituierte
Alkylgruppen, die für
R1 bis R5 geeignet
sind, sind Haloalkylgruppen, wie Trifluormethyl, Hydroxyalkylgruppen,
wie Hydroxyethyl, und Carboxyalkylgruppen, wie Carboxyethyl.
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Geeignete
Beispiele für
eine Cycloalkylgruppe, die 3 bis 6 Kohlenstoffatome aufweist und
die durch R1 bis R5 dargestellt
wird, sind Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl und Cyclohexyl.
Cyclopropylmethyl ist ein Beispiel für eine Cycloalkylalkylgruppe.
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Ein
Beispiel für
eine Aralkylgruppe, die durch R1 bis R5 dargestellt wird, ist eine Phenylalkylgruppe, in
der die Phenylgruppe unsubstituiert oder mit Substituenten wie Halogen,
C1-C4-Alkyl, C1-C4-Alkoxy, Nitro,
einer Trifluormethyl- oder einer gegebenenfalls substituierten Aminogruppe
mono- oder polysubstituiert ist.
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Beispiele
für eine
Arylgruppe, die durch R1 bis R5 dargestellt
wird, sind unsubstituierte oder mit Substituenten wie Halogen, C1-C4-Alkyl, C1-C4-Alkoxy, Hydroxyl,
Carboxyl, COO-Alkyl, CONH2, CONH-Alkyl,
CON(Alkyl)2, Nitro, Trifluormethyl, Amino,
C1-C4-Alkylamino oder Di-C1-C4-alkylamino mono-
oder polysubstituierte Phenylgruppen; heterocyclische aromatische
Gruppen, wie Pyridylgruppen; und polycyclische aromatische Reste,
wie Naphthylgruppen.
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Ein
geeignetes Beispiel für
eine Alkylaminogruppe, die durch R1 bis
R5 dargestellt wird, ist (CH2)n-NR6R7,
wobei n für
1, 2 oder 3 steht und R6 und R7 Alkylreste
entsprechend den oben für
R1 bis R5 definierten
Alkylresten sind; darüber
hinaus können
R6 und R7 jedoch
auch zusammen mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind,
einen Heterocyclus bilden, der ein oder mehrere Heteroatome aufweist.
Geeignete Beispiele für
Heterocyclen, die von R6 und R7 zusammen
mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, gebildet werden,
sind Piperidin, Pyrrolidin, Morpholin, Piperazin und Imidazol, die
alle entweder unsubstituiert oder an einer oder mehreren Positionen
mit C1-C4-Alkyl,
C1-C4-Alkoxy, Aryl,
Hydroxyl oder einer Aminogruppe substituiert sein können.
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Geeignete
Beispiele für
Salze der Verbindungen entsprechend der Erfindung mit anorganischen
oder organischen Säuren
sind Hydrochloride, Hydrobromide, Sulfate, Phosphate, Acetate, Oxalate, Tartrate,
Citrate, Maleate und Fumarate.
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Bevorzugt
werden Verbindungen der Formel Ia
Formel
Ia in welcher
R
1 für Wasserstoff,
C
1-C
3-Alkyl, Naphthyl,
Phenyl; Phenyl, das mit Halogen, C
1-C
4-Alkyl, C
1-C
4-Alkoxy, Hydroxyl, Carboxyl, COO-Alkyl,
CONH
2, CONH-Alkyl, CON(Alkyl)
2,
Nitro, Trifluormethyl, Amino, C
1-C
4-Alkylamino, Di-C
1-C
4-alkylamino oder Phenyl mono- oder polysubstituiert
ist; Pyridyl oder Thienyl steht;
R
2 für Wasserstoff
oder C
1-C
3-Alkyl
steht; und
R
5 für C
1-C
3-Alkyl, C
3-C
5-Cycloalkyl oder C
3-C
5-Cycloalkyl-C
1-C
4-alkyl steht.
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Besonders
bevorzugt werden Verbindungen, der Formel Ia, in welcher
R1 für
Phenyl, Thienyl, Pyridyl, Chlorphenyl, Dichlorphenyl, Methylphenyl,
Aminophenyl, Bromphenyl, Hydroxyphenyl oder Naphthyl steht;
R2 für
Wasserstoff steht und
R5 für Methyl
steht.
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Eine
Verbindung von besonderer Bedeutung ist (–)-cis-5,7-Dihydroxy-2-(2-chlorphenyl)-8-[4-(3-hydroxy-1-methyl)-piperidinyl]-4H-benozopyran-4-on
(Flavopiridol), insbesondere in Form des Hydrochlorids.
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Die
Verbindungen entsprechend der vorliegenden Erfindung können gemäß der Offenlegung der
US-Patente Nr. 4 900 727 und Nr. 5 284 856 dargestellt werden. Die
Beispiele der genannten US-Patente sind auch für die vorliegende Anmeldung
von Bedeutung/Belang.
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Die
Verbindungen entsprechend der vorliegenden Erfindung inhibieren
die Proliferation glatter Muskelzellen. Einen weiteren Gegenstand
der Erfindung bilden daher auch Arzneimittel zur Inhibierung der
Proliferation glatter Muskelzellen, die zumindest eine Verbindung
der Formel I wie oben definiert oder zumindest ein pharmakologisch
unbedenkliches Säureadditionssalz
dieser Verbindungen der Formel I enthalten, sowie die Verwendung
einer Verbindung der Formel I wie oben definiert zur Herstellung
eines Arzneimittels, das eine inhibierende Wirkung auf die Proliferation
glatter Muskelzellen aufweist. Typische Anwendungsgebiete für die Verbindungen
entsprechend der vorliegenden Erfindung sind Erkrankungen/Störungen/Verletzungen
im Zusammenhang mit Läsionen
von Gefäßen, die
reich an glatten Muskelzellen sind. Ein sehr wichtiges Beispiel
hierfür
stellen Läsionen
nach Ballonverletzungen dar. Ein weiteres wichtiges Anwendungsgebiet
ist die Restenose-Vorbeugung nach Stent-Implantationen.
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Gemäß der Erfindung
werden die 4H-Benzopyran-4-on-Derivate in allgemein bekannter Weise, die
dem Fachmann bekannt ist, verwendet. Für Arzneimittel wird eine wirksame
Menge der erwähnten aktiven
Substanz entweder als solche oder – vorzugsweise – in Kombination
mit geeigneten pharmazeutischen Hilfsstoffen in Form von Tabletten,
Dragees, Kapseln, Suppositorien, Emulsionen, Suspensionen oder Lösungen eingesetzt,
wobei der Gehalt an wirksamer Verbindung bis zu 95 % und vorzugsweise
10 bis 75 % beträgt.
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Dem
Fachmann ist auf Grund seines Fachwissens bekannt, welche Hilfsstoffe
für die
gewünschte
Formulierung des Pharmazeutikums geeignet sind. Neben Hilfsstoffen
für Tabletten,
Lösungsmitteln,
Gelbildnern, Basen für
Suppositorien und anderen Trägersubstanzen
für die
aktive Substanz können
beispielsweise Antioxidantien, Dispergiermittel, Emulgatoren, Entschäumer, Geschmacksveränderer,
Konservierungsmittel, Lösungsvermittler und
Farbstoffe eingesetzt werden.
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Die
aktive Substanz kann oral, parenteral, intravenös oder rektal verabreicht werden,
wobei die orale Verabreichung bevorzugt wird. Für eine Darreichungsform zur
oralen Verabreichung kann die aktive Substanz zusammen den für diesen
Zweck geeigneten Zusatzstoffen, wie Trägersubstanzen, Stabilisatoren
oder inerten Verdünnungsmitteln,
mit anderen Verbindungen gemischt werden, wobei die üblichen Verfahren
angewandt werden, um die Substanz in geeignete Verabreichungsformen,
wie Tabletten, Dragees, Hartgelatine-Kapseln sowie wässerige
alkoholische oder ölige
Suspensionen oder Lösungen, zu
bringen. Beispiele für
inerte Trägersubstanzen, die
verwendet werden können,
sind Gummi arabicum, Magnesia, Lactose, Glucose und Stärke, inbesondere
Maisstärke.
In diesem Zusammenhang kann die Formulierung in Form von trockenen
oder feuchten Granulaten erfolgen. Beispiele für geeignete ölige Trägersubstanzen
oder Lösungsmittel
sind Öle pflanzlichen
oder tierischen Ursprungs, wie Sonnenblumenöl und Lebertran.
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Für subkutane
oder intravenöse
Verabreichung wird, gegebenenfalls unter Verwendung von Substanzen,
die für
diesen Zweck gebräuchlich
sind, wie Lösungsvermittler,
Emulgatoren oder andere Hilfsstoffe, eine Lösung, Suspension oder Emulsion der
aktiven Substanz hergestellt. Beispiele für geeignete Lösungsmittel
sind Wasser, physiologische Natriumchloridlösung und Alkohole, zum Beispiel
Ethanol, Propanol und Glycerol, sowie Zuckerlösungen, wie Glucose- und Mannitollösungen,
und Gemische der verschiedenen genannten Lösungsmittel.
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Die
4H-1-Benzopyran-4-on-Derivate sind in einer Dosis zu verabreichen,
die weniger als 70 %, vorzugsweise weniger als 60 % und insbesondere weniger
als 50 % der Dosierung, die zur Kontrolle von Tumorwachstum beim
entsprechenden Säugetier eingesetzt
wird, beträgt.
Ein Beispiel wäre – für den Fall
eines Nacktmaus-Xenograft-Modells – eine Dosis von etwa 5 mg/kg
Körpergewicht,
die einmal täglich
oral verarbreicht wird. Dies entspricht der Hälfte der Dosierung, die im
selben Tiermodell Tumorwachstum inhibiert (Drees et al., Clin. Cancer
Res. 1997; 3: 273–279).
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Die
pharmakokinetischen Eigenschaften der 4H-1-Benzopyran-4-on-Derivate
können
es erforderlich machen, die besagte Verbindung mehrmals täglich zu
verabreichen oder aber Formulierungen zu wählen, aus denen die Verbindung
langsam freigesetzt wird.
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BEISPIELE
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1.
Flavopiridol inhibiert die Proliferation glatter Muskelzellen und
die Neointima-Bildung
in vivo im Carotis Injury-Modell der Ratte, einem Modell für Gefäßverletzungen.
Das bewährte
Carotis Injury-Modell der Ratte, in dem die Bildung von Neointima-Läsionen nach katheterbedingter
Verletzung maßgeblich von
der SMC-Proliferation abhängig
ist (Clowes et al., Lab. Invest. 1983; 49: 327–333, Clowes et al.; Circ.
Res. 1985; 56: 139–145),
wurde verwendet, um zu untersuchen, ob Flavopiridol die Blockierung
des Wachstums von SMC in vivo ebenso induziert wie dies in vitro
der Fall ist. Flavopiridol wurde einmal täglich in einer Dosis von 5
mg/kg oral verabreicht, wobei die Behandlung am Tag der Verletzung
begonnen und anschließend
für weitere
vier Tage fortgeführt wurde,
da dieser Zeitraum die Erstinduktion von Cdk2 und die erste Welle
der SMC-Proliferation
in diesem Modell überspannt
(Circ. Res. 1995; 77: 445–465;
Circ. Res. 1997; 80: 418–426).
7 und 14 Tage nach der Verletzung wurde eine Quantifizierung der
mittleren Intima- und Media-Fläche
durchgeführt und
die Größe der Neointima-Läsion wurde
ausgedrückt
als das Verhältnis
Neointima-Fläche/Media-Fläche. Jeweils
zwölf Tiere
bildeten die behandelte und die unbehandelte Gruppe. Nach 7 Tagen betrug
das Verhältnis
im Falle der Arterien von mit Trägersubstanz
behandelten Ratten 1,00 ± 0,05
und im Falle der Arterien von mit Flavopiridol behandelten Ratten
0,65 ± 0,04,
was einer Verringerung um 35 % entspricht. Nach 14 Tagen betrug
das Verhältnis
Neointima/Media bei den mit Trägersubstanz
behandelten Ratten 1,08 ± 0,04
und bei den mit Flavopiridol behandelten Ratten 0,66 ± 0,03,
entsprechend einer Verringerung um 38,9 %. Diese Wirkung war zu
beiden Zeitpunkten statistisch signifikant (P < 0,05).
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Verfahren
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Materialien
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Flavopiridol
(L86-8275, (–)-cis-5,7-Dihydroxy-2-(2-chlorphenyl)-8-[4-(3-hydroxy-1-methyl)-piperidinyl]-4H-benzopyran-4-on)
wurde von Hoechst Marion Roussel Inc. zur Verfügung gestellt und zur Herstellung
einer Vorratslösung
für Zellkulturexperimente
in einer Konzentraion von 50 mmol/l in Dimethylsulfoxid oder für in vivo-Experimente
in Wasser gelöst.
Basischer Fibroblastenwachstumsfaktor (bFGF) wurde von Collaborative
Biochemical und Thrombin von Sigma bezogen. Der MEK1-Inhibitor PD
98059 wurde von New England Biolabs erhalten.
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Zellkultur
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Humane
aortale glatte Muskelzellen (HASMC) wurden von Clonetics erhalten
und wie oben beschrieben gezüchtet18. Die Zellen wurden in den Abschnitten
5–9 verwendet.
Vor der Durchführung
von Experimenten wurde das Wachstum der Zellen bei 80 % Konfluenz
mit Hilfe eines Mediums, das 0,2 % fetales Kälberserum enthielt, für 48 h eingefroren.
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Zellproliferations-Bestimmung
mittels ELISA
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Die
Zellproliferation wurde mittels ELISA gemessen (Amersham Life Science).
HASMC wurden auf Gelatine-beschichteten 96-Well-Platten gezüchtet und
in quieszenten Zustand versetzt. Die Zellen wurden 24 h mit 10 ng/ml
bFGF, 2 U/ml Thrombin oder Trägersubstanz
behandelt. Flavopiridol (75 nmol/l) wurde 1 h vor der Behandlung
mit Wachstumsfaktoren verabreicht. Während der letzten beiden Stunden
der Behandlung wurde 5-Brom-2'-desoxyuridin
(BrdU) bis zum Erreichen einer Endkonzentration von 10 μmol/l zugegeben.
Es wurde der Einbau von BrdU wie beschrieben gemessen19.
Die Ergebnisse wurden als Mittelwert ± Standardfehler des Mittelwerts
(SEM) von 12 Proben pro Zustand aus 2 unabhängigen Experimenten ausgedrückt.
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Zellzählungen
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Im
Wachstum eingefrorene, auf 6-Well-Platten bis 50 % Konfluenz gezüchtete HASMC
wurden mit oder ohne Flavopiridol (75 nmol/l) oder bFGF (10 ng/ml)
behandelt. Nach der Behandlung wurden die Zellen in Abständen trypsinisiert
und die Zellzahlen unter Verwendung eines Hämozytometers bestimmt.
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Western Blot-Analyse
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Quieszente
HASMC wurden in Gegenwart oder in Abwesenheit von Wachstumsfaktoren und/oder
von Flavopiridol wie angegeben behandelt. Die Western Blot-Analyse
wurde wie bereits beschrieben durchgeführt18.
Die primären
Antikörper waren:
ein polyklonaler antihumaner Cyclin-D1-Antikörper (M-20,
Santa Cruz), ein monoklonaler anti-humaner PCNA- (proliferating
cell nuclear antigen) Antikörper
(PC10, Sigma), ein monoklonaler Phosphorylierungs-spezifischer p44/42
(Erk1/Erk2)-MAP-Kinase-Antikörper
(New England Biolabs) und ein monoklonaler Anti-Rb-Antikörper (G3-245,
Pharmigen), der die phosphorylierten (pRb) und die hoch phosphorylierten
(ppRb) Rb-Spezies erkennt. Für
Immunoblotting-Studien wurden die Experimente mindestens drei Mal
wiederholt.
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Cdk-Aktivität
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Quieszente
HASMC wurden 24 h mit Agonisten und Inhibitoren behandelt, anschließend wurden Ganz-Zelllysate
wie für
das Western Blotting beschrieben hergestellt. Der Kinase-Nachweis wurde mit
Hilfe eines Histon-H1-Kinase-Assay-Kits
(Upstate Biotechnology) unter Beachtung der Vorschriften des Herstellers
durchgeführt.
Kurz dargestellt, wurden 10 μl
der Peptid-Inhibitoren für
Protein Kinase C (2 μmol/l)
und Protein Kinase A (2 μmol/l),
100 μg Zelllysat,
10 μl Assay-Puffer
und 10 μl
eines Gemischs, das 75 μmol/l
Magnesiumchlorid, 500 μmol/l
ATP und 1 μCi/ml
[γ-32P]ATP enthielt, in einem Mikrozentrifugen-Röhrchen gemischt.
Nach 10 min Inkubation bei 30 °C
wurden Aliquote auf Phosphocellulose-Papiere pipettiert. Die Papiere
wurden in 0,75 % Phosphorsäure
gewaschen, anschließend
erfolgte die cpm-Messung in einem Szintillationszähler (Beckman).
Die Ergebnisse wurden als Mittelwert ± Standardfehler des Mittelwerts
(SEM) von 3 Proben ausgedrückt
und repräsentieren
drei unabhängige
Experimente.
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In-Gel-Kinase Assay
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Quieszente
HASMC wurden 30 min mit Wachstumsfaktoren behandelt und es wurden Ganz-Zelllysate
wie für
das Western Blotting beschrieben hergestellt. In einigen Experimenten
wurden die HASMC 60 min mit 30 μmol/l
PD 98059, Flavopiridol oder Trägersubstanz
vorbehandelt. Identische Mengen der Proteine (50 μg/Spur) wurden
auf einem Polyacrylamid-Gel, das mit 350 μg/ml Myelin Basic Protein copolymerisiert
war, getrennt. Das Gel wurde mit [γ-32P]ATP
behandelt und es wurde eine Audioradiographie wie beschrieben19 durchgeführt.
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Trypanblau-Exklusion
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HASMC
wurden in 5 cm-Schalen bei niedriger Konfluenz gezüchtet und
wie beschrieben im Wachstum eingefroren. Die Zellen wurden mehrmals mit
Flavopiridol (75 nmol/l) oder Tumor-Nekrosefaktor-⎕ (TNF-⎕;
50 ng/ml) behandelt (Anzahl der Behandlungen angegeben). Nach Entfernen
des Mediums wurden 0,4 % Trypanblau in phosphatgepufferter Kochsalzlösung in
die Schalen gegeben. Nach 5 min wurden die Zellen in den Schalen
unter dem Mikroskop ausgezählt.
Blaue Zellen wurden dabei als nicht lebensfähige Zellen gewertet.
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Carotis Injury-Modell
der Ratte
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Verletzung
der Arteria Carotis der Ratte erfolgte im Wesentlichen wie beschrieben2. Adulte männliche Sprague-Dawley-Ratten
(400–500
g, Zivic-Miller) wurden mit einer intraperitonealen Injektion von
Ketamin (2 mg/kg) und Xylazin (4 mg/kg) narkotisiert. In die linke
innere Arteria Carotis wurde nun ein 2F-Embolektomie-Katheter eingeführt. Der
Ballon wurde mit Kochsalzlösung
aufgeblasen und zur Verursachung einer ausdehnenden und entblößenden Verletzung
drei Mal durch die Arterie gezogen. Die rechte Arteria Carotis blieb
unverletzt und diente bei jedem Tier als Vergleich zur Verletzung.
Unmittelbar nach dem Aufwachen aus der Narkose und über einen
Zeitraum von weiteren vier Tagen wurde den Ratten über eine
Schlundsonde geblindet Flavopiridol (5 mg/kg in Wasser) oder Wasser
verabreicht. Alle Ratten überlebten
den Eingriff und es waren keine offenkundigen Anzeichen für Toxizität im Zusammenhang
mit der Verabreichung des Arzneimittels in den eingesetzten Dosen
zu verzeichnen. Die Ratten wurden zu bestimmten Zeitpunkten nach
der Verletzung der Arteria Carotis wie oben narkotisiert und systemisch
durch Perfusion mit 4 % Paraformaldehyd in phosphatgepufferter Kochsalzlösung fixiert. Die
rechte und die linke Arteria Carotis wurden entnommen und durch
Injektion von 4 % Paraformaldehyd über das Lumen ausgedehnt, anschließend wurden
sie dehydratisiert und bei 4 °C
in 70 % Ethanol aufbewahrt.
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Die
immunohistochemische Analyse erfolgte wie bereits früher beschrieben18 unter Verwendung des monoklonalen PCNA-Antikörpers und
eines polyklonalen anti-humanen Cdk2-Antikörpers (M2-G, Santa Cruz).
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Bildanalyse
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Die äußersten
distalen und proximalen Bereiche jeder Arterie (ungefähr 500 μm) wurden
entfernt. Dazwischenliegend wurden aus jeder Arterie zehn Querschnitte
(jeweils 8 μm)
im Abstand von jeweils 500 μm
entnommen und analysiert. Die Schnitte wurden fixiert und wie bereits
früher
beschrieben18 mit Hämatoxylin und Eosin gefärbt. Mit
Hilfe eines Nikon Diaphot 300-Mikroskops sowie eines 4X-Objektivs
und unter Verwendung einer Hamamatsu C5985 Videokamera sowie eines
TCPro 2.41 (Coreco Inc.) wurde von jedem Querschnitt ein digitales
Bild aufgenommen. Die Flächen
von Media und Intima wurden unter Verwendung der NIH Image Software
bestimmt. Die Grenzen zwischen Media und Intima wurden von einem
Begutachter der Schnitte (A.M.) bestimmt und anschließend von
einem zweiten Begutachter (C.P.) geblindet nachgeprüft. Die
Größe der Läsion wurde
ausgedrückt
als das Verhältnis
Neointima/Media. Für
jede Gruppe wurden die Ergebnisse ausgedrückt als Mittelwert ± Standardfehler
des Mittelwerts. Mindestens 92 % der Bilder jeder Gruppe konnten
ausgewertet werden, bei den übrigen
traten Störungen
im Zusammenhang mit der Fixierung auf, sie wurden daher nicht ausgewertet.
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Statistische Analyse
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Sofern
sinnvoll, wurden die Daten der quantitativen Untersuchungen jeweils
als Mittelwert ± Standardfehler
des Mittelwerts ausgedrückt.
Im Falle von mehreren Behandlungsgruppen wurde eine faktorielle
ANOVA, gefolgt von einer Fisher-Abschätzung der kleinsten signifikanten
Abweichung durchgeführt.
Eine statistische Signifikanz wurde zuerkannt, sofern p < 0,05.
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Ergebnisse
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Flavopiridol inhibiert
die HASMC-Proliferation
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Auf
Grund der Fähigkeit
von Flavopiridol, die Proliferation verschiedener Tumorzelllinien
zu inhibieren, untersuchten wir die Hypothese, dass der Einsatz
von Flavopiridol das Wachstum von Primärkulturen humaner SMC blockieren
würde.
Im Wachstum eingefrorene HASMC wurden in Gegenwart steigender Konzentrationen
von Flavopiridol 24 h mit dem SMC-Mitogen bFGF (10 ng/ml) behandelt
und die Proliferation wurde mit Hilfe eines Assays auf ELISA-Basis
gemessen. Im Vergleich zu unbehandelten Zellen war die Proliferation
von bFGF-behandelten Zellen auf das 5,4-Fache erhöht (1A).
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1-stündige Vorbehandlung
mit nur 50 nmol/l Flavopiridol verringerte die HASMC-Proliferation deutlich
(auf das 3,9-Fache, p < 0,05),
wobei die Wirkung bei Konzentrationen von 75 nmol/l nahezu maximal
war. Ähnliche
Ergebnisse wurden bei Bestimmung der Thymidin-Aufnahme als ein unabhängiges Maß für die DNA-Synthese
erhalten (nicht abgebildet).
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Zur
Untersuchung der Allgemeingültigkeit der
Wirkung von Flavopiridol auf die SMC-Proliferation untersuchten wir auch
den Einfluss von Flavopiridol auf die durch Thrombin (2 U/ml) hervorgerufene Mitogenese,
wobei das Thrombin über
einen G-Proteingekoppelten Rezeptor wirkt, im Gegensatz zum basischen
Fibroblastenwachstumsfaktor bFGF, der ein Mitglied der Tyrosin-Kinase-Rezeptor-Familie
stimuliert. Flavopiridol (75 nmol/l) inhibierte sowohl die bFGF-
als auch die Thrombin-induzierte HASMC-Proliferation in signifikantem und hohem
Maße (vom
5,4-Fachen auf das 1,8-Fache beziehungsweise vom 2,4-Fachen auf
das 0,7-Fache, p < 0,05, 1B).
Um sicherzustellen, dass die Wirkung von Flavopiridol auf die Zellzyklus-Progression
in HASMC tatächlich
auf einer veränderten
Proliferation beruht, führten
wir Zellzählungen
durch. Der Basische Fibroblastenwachstumsfaktor bFGF (10 ng/ml)
bewirkte nach dreitägiger
Behandlung eine Erhöhung der
Anzahl der Zellen auf das 3-Fache (2). Entsprechend
den mit Assays auf ELISA-Basis erzielten Ergebnissen wurde auch
in diesem Falle festgestellt, dass Flavopiridol (75 nmol/l) die
bFGF-induzierte Proliferation wirksam blockiert.
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Flavopiridol inhibiert
die Cdk-Aktivität
und die Zellzyklus-gekoppelte Genexpression in HASMC
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Zur
Bestimmung der spezifischen Wirkung von Flavopiridol auf den Mechanismus
des Zellzyklus bestimmten wir die Histon-H1-Kinase-Aktivität in Zelllysaten
aus mit Wachstumsfaktoren stimulierten HASMC. Die Phosphorylierung
von Histon-H1 spiegelt die Aktivität von Cdc2 und Cdk2 wieder20. Die Behandlung von HASMC mit bFGF und
Thrombin führte zu
einer Erhöhung
der Histon-H1-Kinase-Aktivität auf das
4,4-Fache beziehungsweise das 3,6-Fache (3). Diese
Erhöhungen
der Cyclin-abhängigen Kinase-Aktivität wurden
durch Vorbehandlung mit Flavopiridol (75 nmol/l) vollständig blockiert.
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Die
Western-Blot-Analyse diente ebenfalls der Klärung der Frage, ob Flavopiridol
die durch Wachstumsfaktoren induzierte Regulierung von Zellzyklus-gekoppelten
Proteinen in HASMC beeinflusst. Cyclin-D1 ist
ein G1-Phase-Cyclin, das mittels Stimulation
durch Wachstumsfaktoren heraufreguliert wird und das beim Ausscheiden
aus dem Zellzyklus rasch abgebaut wird21.
Die Gehalte an Cyclin-D1-Protein wurden
infolge 24-stündiger bFGF-
und Thrombin-Behandlung auf das 6,3-Fache beziehungsweise das 3,2-Fache
heraufreguliert (4), wobei diese Wirkung durch
Vorbehandlung mit Flavopiridol vollständig blockiert werden konnte.
Entsprechend wurde auch die erhöhte
Expression von PCNA, das vorwiegend in Phase S im Zusammenhang mit
der DNA-Replikation
gebildet wird22, durch Flavopiridol-Vorbehandlung
blockiert. Als eine letzte Bestimmung von Zellzyklus-gekoppelten
Proteinen untersuchten wir mit Hilfe eines Antikörpers, der phosphoryliertes
Rb erkennt, die Rb-Phosphorylierung in Antwort auf die Wachstumsfaktoren-Expression.
Rb ist ein Zellzyklus-Regulator, der im nichtphosphorylierten Zustand
an den Transkriptionsfaktor E2F anbindet und diesen desaktiviert23 und der so in vivo das Wachstum von SMC
blockiert11. Durch Phosphorylierung wird
Rb desaktiviert und die Progression des Zellzyklus durch Phase S
kann stattfinden. Die Analyse der Rb-Phosphorylierung ist von besonderer
Bedeutung auf Grund der Tatsache, dass Rb einen Angriffspunkt von
Dck2 und Cdk4 in vivo darstellt. Sowohl Thrombin als auch bFGF induzierten
eine Hyperphosphorylierung von Rb, wohingegen diese Wirkung durch
Flavopiridol inhibiert wurde. Insgesamt betrachtet, zeigen diese
Ergebnisse, dass Flavopiridol im Zusammenhang mit seiner wachstumsinhibitorischen
Wirkung die Expression und die Aktivität von an die G1-
und die S-Phase gekoppelten Regulationselementen des Zellzyklus
beeinflusst.
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Flavopiridol hat keine
Auswirkung auf die Phosphorylierung und die Aktivität der MAP-Kinase
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Um
sicherzustellen, dass Flavopiridol spezifisch auf der Ebene des
Zellzyklus wirkt und nicht in unspezifischer Weise in die Upstream-Signalkaskade
der Kinase eingreift, bestimmten wir die Phosphorylierung und die
Aktivität
von Erk1 (p44 MAP-Kinase) und Erk2 (p42 MAP-Kinase), zwei Vertretern
der Familie der MAP-Kinasen. Wir haben diese Kinasen ausgewählt, weil
sie unmittelbar upstream von Transkriptionsereignissen, die in Antwort
auf Wachstumsstimulantien stattfinden, und downstream von einer Anzahl
entscheidender mitogener Signalkaskaden24 auftreten.
Eine intakte Antwort der MAP-Kinasen zeigt
daher an, dass die mitogenen Upstream-Signalkaskaden ebenfalls intakt
sind. Wir bestimmten den Phosphorylierungsstatus von Erk1 und Erk2
mit Hilfe eines monoklonalen Antikörpers, der phosphorylierte und
damit aktivierte Formen spezifisch erkennt. Als Kontrollsubstanz
verwendeten wir in diesen Experimenten PD 98059, einen wirkungsstarken
und selektiven Inhibitor der MAP-Kinase-Aktivierung25.
Im Vergleich zu unbehandelten Zellen wurden nach 30-minütiger Behandlung
von HASMC mit Thrombin und bFGF erhöhte Mengen an phosphoryliertem
Erk1 und Erk2 gefunden (5, oberes Feld). Die Phosphorylierung
von Erk1 und Erk2 durch Thrombin wie auch durch bFGF wurde durch
Vorbehandlung mit PD 98059 blockiert, nicht jedoch durch Vorbehandlung
mit Flavopiridol. Zur Absicherung dieser Ergebnisse bestimmten wir
die Erk1- und Erk2-Aktivität
mittels In-Gel-Kinase-Assay (5, unteres
Feld).
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Auch
hier stellten wir fest, dass die Aktivität von Erk1 und Erk2 in Antwort
auf Thrombin und bFGF erhöht
wurde, wobei diese Wirkung durch PD 98059 inhibiert wurden konnte,
nicht jedoch durch Flavopiridol. Diese Experimente liefern zusammen mit
den in 3 und 4 vorgestellten Ergebnissen
den Beweis, dass die Wirkung von Flavopiridol auf die HASMC-Proliferation
auf einer spezifischen Blockierung des Zellzyklusmechanismus durch
Blockierung der Cdk-Aktivität
ohne Beeinträchtigung
von Upstream-Signalereignissen beruht.
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Flavopiridol verringert
nicht die Viabilität
von HASMC
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Frühere Berichte über die
Wirkung von Flavopiridol in anderen Zelltypen haben gezeigt, dass
in Abhängigkeit
von der Zelllinie Flavopiridol entweder eine Blockierung des Wachstums
induzieren kann, ohne dabei die Viabilität zu beeinträchtigen,
oder dass es Apoptose verursachen kann16,26-29.
Daher untersuchten wir, ob Flavopiridol die Viabilität von HASMC
erniedrigt, indem wir die Trypanblau-Exklusion zu verschiedenen
Zeitpunkten nach der Behandlung bestimmten. Quieszente HASMC wurden
mit Flavopiridol (75 nmol/l), Trägersubstanz
oder TNF-⎕ (50 ng/ml), einem Cytokin, von dem bekannt ist,
dass es in diesem Zelltyp Apoptose verursacht30,
behandelt. Während
TNF-⎕ die Viabilität
von HASMC stark erniedrigte, was zum Tod nahezu aller über einen
Zeitraum von 24 h behandelten Zellen führte, zeigte Flavopiridol keine
solche Wirkung (6). Wir haben festgestellt,
dass bei höheren
Konzentrationen und längeren
Inkubationszeiten eine gewisse Erniedrigung der Viabilität in Gegenwart
von Flavopiridol auftreten kann (nicht abgebildet). Unter den untersuchten
Bedingungen führt
Flavopiridol jedoch in erster Linie zur Blockierung des Wachstums,
ohne dabei die Viabilität
der SMC zu beeinträchtigen.
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Flavopiridol inhibiert
die Proliferation glatter Muskelzellen und die Neointima-Bildung
in vivo im Carotis-Injury-Modell der Ratte, einem Modell für Gefäßverletzungen
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Wir
verwendeten das bewährte
Carotis Injury-Modell der Ratte, in dem die Bildung von Neointima-Läsionen nach
katheterbedingter Verletzung maßgeblich
von der SMC-Proliferation
abhängt2,3, zur Untersuchung der Frage, ob Flavopiridol
eine Blockierung des Wachstums von SMC in vivo ebenso induziert
wie dies in vitro der Fall ist. Wir verabreichten Flavopiridol in
einer Dosis von 5 mg/kg einmal täglich
oral, wobei die Behandlung am Tag der Verletzung begonnen und anschließend für weitere
vier Tage fortgeführt
wurde, da dieser Zeitraum die Erstinduktion von Cdk2 und
die erste Welle der SMC-Proliferation in diesem Modell überspannt31,32. 7 und 14 Tage nach der Verletzung
wurden die mittleren Intima- und Media-Flächen bestimmt und die Größe der Neointima- Läsion wurde ausgedrückt als
das Verhältnis
Neointima-Fläche/Media-Fläche. Die
behandelte und die unbehandelte Gruppe bestanden aus jeweils 12
Tieren. Das Verhältnis
Neointima/Media betrug nach 7 Tagen 1,00 ± 0,05 im Falle der Arterien von
mit Trägersubstanz
behandelten Ratten und 0,65 ± 0,04
im Falle der Arterien von mit Flavopiridol behandelten Ratten, entsprechend
einer Verringerung um 35,0 % (7). Nach
14 Tagen betrug das Verhältnis
Neointima/Media 1,08 ± 0,04
im Falle der mit der Trägersubstanz
behandelten Ratten und 0,66 ± 0,03
im Falle der mit Flavopiridol behandelten Ratten, entsprechend einer
Verringerung um 38,9 %. Diese Wirkung war zu beiden Zeitpunkten
statistisch signifikant (p < 0,05).
Repräsentative
Abschnitte der Arterien sind in 8 dargestellt.
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Um
direkt zu zeigen, dass Flavopiridol die Proliferation glatter Muskelzellen
inhibiert, färbten
wir Sektionen für
die PCNA-Expression in repräsentativen
Bereichen jeder Arterie und bestimmten den prozentualen Anteil PCNA-positiver
Kerne in der Neointima. Im Falle der unbehandelten Ratten waren
nach 7 Tagen 31,1 ± 7,2
% der Kerne in den verletzten Arterien PCNA-positiv, während dies
im Falle der mit Flavopiridol behandelten Ratten nur bei 11,8 ± 1,5 % der
Kerne der Fall war (7; p < 0,05). Nach 14 Tagen waren PCNA-positive
Kerne in 10,4 ± 2,0
% der Neointima-Zellen in den verletzten Arterien von behandelten
Ratten vorhanden, während
dies im Falle der unbehandelten Ratten wiederum nur bei 4,2 ± 0,5 %
der Kerne der Fall war (p < 0,05).
(PCNA-positive Kerne waren in unverletzten Arterien unabhängig von
der Behandlung selten zu finden). Entsprechend waren sowohl 7 Tage
als auch 14 Tage nach der Verletzung Cdk2-positive
Zellen in der Neointima der Arterien von Flavopiridol-behandelten
Ratten wesentlich weniger häufig
zu finden (9, Felder A und C) als in der
Neointima der Arterien von unbehandelten Ratten (Tafeln B und D).
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Diskussion
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In
der vorliegenden Studie haben wir untersucht, ob der neue Cdk-Inhibitor
Flavopiridol, der wirksamste und spezifischste bekannte Cdk-Inhibitor, ein
geeignetes Mittel zur Inhibierung der SMC-Proliferation in vivo
darstellt, insbesondere im Zusammenhang mit Gefäßverletzungen. Mit früheren Versuchen,
zur Behandlung von Gefäßerkrankungen therapeutisch
in den Mechanismus des Zellzyklus einzugreifen, stand eine logische
Grundlage für
die vorliegenden Studien zur Verfügung9-12;
die im Hinblick auf dieses Ziel eingesetzten Methoden beruhten jedoch
auf Gentransfer-Technologien zur Inhibierung der Zellzyklus-Progression.
Gegenwärtig
wird die klinische Anwendung dieser Techniken durch immense Hindernisse
unterbunden33. Im Verlauf unserer Studien
wurde berichtet, dass CVT-313, eine kürzlich identifizierte Verbindung,
die ebenfalls ebenfalls Cdk-inhibitorische
Eigenschaften aufweist, dies allerdings in mikromolaren Konzentrationen,
auch die Neointima-Bildung inhibieren kann; zur Erzielung dieser
Wirkung war es jedoch erforderlich, das CVT-313 zum Zeitpunkt der
Verletzung in die Arteria Carotis einzubringen34.
Im Gegensatz dazu zeigen wir, dass Flavopiridol die Neointima-Bildung
bei oraler Verabreichung stark inhibieren kann, und zwar in mit
anderen klinisch relevanten Mitteln vergleichbarem Maße11,35,36. Die orale Wirkung von Flavopiridol
macht es praktisch einzigartig unter den Mitteln, deren Wirkung
in Tiermodellen für
Gefäßverletzungen
nachgewiesen wurde. Seine Selektivität, seine Wirkungsstärke und
seine leichte Verabreichbarkeit machen Flavopiridol zu einem ausgezeichneten
Mittel für
die Untersuchung des therapeutischen Nutzens der Inhibierung des
Zellzyklus in vivo im Falle von Gefäßverletzungen beim Menschen.
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Wir
haben uns für
die orale Verabreichung von Flavopiridol in einer Konzentration
(5 mg/kg) entschieden, die der Hälfte
der Konzentration entspricht, die Tumorwachstum in einem Nacktmaus-Xenograft-Modell
inhibiert27. Es ist anzumerken, dass Flavopiridol-Konzentrationen von
75 nmol/l in unseren Studien zu einer nahezu vollständigen Inhibierung der
SMC-Proliferation führten,
während
mittlere Serumkonzentrationen von 425 nmol/l mit Dosen erreicht
wurden, die unterhalb der toxischen Schwelle in Phase I-Studien therapieresistenter
Karzinome lagen17. Unsere Ergebnisse weisen
darauf hin, dass im Zusammenhang mit Gefäßerkrankungen wie der Restenose
bereits wesentlich niedrigere Dosen von Zellzyklus-Inhibitoren wirksam
sein könnten
als sie im Falle von Neoplasien eingesetzt werden, was mit der vorteilhaften
Begleiterscheinung einer verbesserten Verträglichkeit verbunden wäre.
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Wenngleich
wir gezeigt haben, dass Flavopiridol eine Blockierung des Wachstums
von HASMC in Kultur induziert, ohne dabei deren Viabilität zu beeinträchtigen,
und wir zum anderen eine verringerte Neointima-Bildung nach Flavopiridol-Behandlung
in vivo nachgewiesen haben, können
wir dennoch nicht sicher sein, dass die Blockierung des Zellzyklus
der einzige Faktor ist, der die Neointima-Bildung bei Carotis-Läsionen reduziert.
Flavopiridol kann in Abhängigkeit
vom beobachteten Zelltyp eine Blockierung des Wachstums mit oder
ohne gleichzeitige Verursachung von Apoptose induzieren29.
Interessanterweise inhibiert Flavopiridol die Apoptose in terminal
differenzierten PC12-Zellen,
zugleich induziert es jedoch die Apoptose in undifferenzierten proliferierenden
PC12-Zellen28. Während unsere in vitro-Experimente
unter Bedingungen durchgeführt
wurden, die dem Phänotyp
von SMC vor Verletzung entsprächen, könnten SMC
nach der Verletzung anders auf Flavopiridol reagieren, ja sogar
einer Apoptose unterliegen. Wenngleich die Bedeutung der Apoptose
im Zusammenhang mit Gefäßläsionen noch unklar
ist, deutet die Tatsache, dass die Expression des Fas-Liganden in
SMC beim Hasen nach Ballonverletzung Apoptose induziert und die
Neointima-Bildung blockiert37, doch darauf
hin, dass für
den Fall, dass Flavopiridol tatsächlich
die Apoptose von SMC in vivo induzieren sollte, wie dies im Falle
der proliferierenden PC12-Zellen der Fall ist, dies im Zusammenhang mit
der Neointima-Bildung ein zur Heilung beitragendes Ereignis sein
könnte.
Auch andere Mechanismen können
zur Wirkung von Flavopiridol auf die Bildung von Läsionen beitragen.
Antisense Oligodesoxynukleotid-vermittelte Inhibierung des Zellzyklus
beispielsweise verbessert die Endothel-Funktion in Venen-Transplantaten
beim Hasen38. Weitere Studien werden zur
Aufklärung
der Mechanismen der Wirkungen, die Flavopiridol neben der Blockierung
des Wachstums auf SMC in vivo hat, erforderlich sein. Unter Berücksichtigung
der nachgewiesenen Rolle der SMC-Proliferation bei der Bildung von
Läsionen nach
Carotis-Verletzungen der Ratte2,3, ist es
interessant anzumerken, dass trotz zu der tiefgreifenden Wirkung
von Flavopiridol in vitro die Fähigkeit
von Flavopiridol, die Neointima-Bildung zu inhibieren, unter den
Bedingungen unserer in vivo-Experimente zwar
signifikant, aber doch weniger ausgeprägt war. Wir haben verschiedene
Erklärungen
für diese
Beobachtung in Betracht gezogen. Es ist unwahrscheinlich, dass nach
Absetzen des Flavopiridols eine beschleunigte SMC-Proliferation
eintritt, da veränderte Proliferations-Indizes
bis 14 Tage nach der Verletzung bestehen bleiben (7 und 9).
Es ist wahrscheinlicher, dass entweder andere an der Bildung von
Läsionen
beteiligte Mechanismen, wie die SMC-Migration und die extrazelluläre Matrix-Produktion, weiterhin
ihren Beitrag zur Bildung von Läsionen leisten,
selbst wenn keine signifikante SMC-Proliferation stattfindet, oder
dass die einmal tägliche
Zufuhr von Flavopiridol nicht ausreicht, um die Proliferation in
diesem Modell vollständig
zu blockieren. Jüngere Daten,
die darauf schließen
lassen, dass die biologische Halbwertszeit von Flavopiridol nur
2,5 h beträgt, sprechen
für die
Richtigkeit der zweiten Hypothese; mit Hilfe weiterer Studien könnten noch
effizientere Dosierungsregimes erarbeitet werden.
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Unsere
Ergebnisse lassen darauf schließen, dass
Flavopiridol die SMC-Proliferation und damit auch die Neointima-Bildung
in einem allgemein anerkannten Kleintiermodell für Gefäßerkrankungen inhibieren kann.
Es muss betont werden, dass die Bedeutung der Inhibierung der SMC-Proliferation
im Zusammenhang mit Gefäßläsionen des
Menschen umstritten ist, und sie kann in Abhängigkeit von der Art der Läsion und
dem Zeitpunkt, zu dem die Beobachtungen bezüglich der Proliferation angestellt
werden, variieren. Der Proliferationsindex von SMC in humanen Atherektomie-Spezimen
ist erstaunlich niedrig40, wenngleich diese
Spezimen möglicherweise
nicht direkt die proliferatitiven Veränderungen in früheren, entscheidenderen
Stadien der Entwicklung von Läsionen
wiedergeben. Darüber
hinaus kann unabhängig vom
Neointima-Wachstum der Wundheilungsprozess der Arterien (arterial
remodeling) Ursache eines wesentlichen Anteils der luminalen Obstruktionen nach
Angioplastien beim Menschen sein41. Im Gegensatz
dazu sind die Indizes für
mitotische Aktivität in
SMC in Atherektomie-Spezimen humaner Läsionen mit In-Stent-Restenose
wesentlicher höher
(25 % PCNA-positiv), was mit der bekannten Rolle der SMC-Hyperplasie
in diesem Prozess in Einklang steht, nicht jedoch mit dem Remodeling.
Da Stent-Implantationen und die klinische Problematik der In-Stent-Restenose zunehmen,
wird sich auch der Bedarf an einem wirksamen Mittel zur Blockierung der
Hyperplasie und der Neointima-Bildung von SMC weiter erhöhen. Auf
Grund der Tatsache, dass Flavopiridol ein wirksames, oral verfügbares Arzneimittel mit
spezifischer Cdk-inhibitorischer Aktivität ist und für den Menschen sichere Dosen
bekannt sind, kann Flavopiridol als ein pharmakologisch geeignetes
Mittel zur Prävention
der In-Stent-Restenose
beim Menschen betrachtet werden.
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Verfahren und Ergebnisse:
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Durch
Verwendung gezüchteter
humaner aortaler glatter Muskelzellen stellten wir fest, dass Flavopiridol
bereits in Konzentrationen von 75 nmol/l zu einer nahezu vollständigen Inhibierung
der durch basischen Fibroblasten-Wachstumsfaktor
oder Thrombin induzierten Proliferation führt. In dieser Dosis inhibierte
Flavopiridol, wie durch Histon-H1-Phosphorylierung
gezeigt wurde, die Cyclin-abhängige
Kinase-Aktivität,
hatte jedoch keinen Einfluss auf die MAP-Kinase-Aktivierung. Die
Induktion der Zellzyklus-gekoppelten Proteine Cyclin D1,
Proliferating Cell Nuclear Antigen und Phosphoryliertes Retinoblastom-Protein
wurde durch Flavopiridol ebenfalls blockiert. Flavopiridol hatte
keinen Einfluss auf die Zellviabilität. Um zu untersuchen, ob Flavopiridol
bei oraler Verabreichung in vivo eine ähnliche Aktivität aufweist,
untersuchten wir die Neointima-Bildung in der Arteria Carotis der
Ratte nach Ballonverletzung. Über eine
Schlundsonde verabreichtes Flavopiridol (5 mg/kg) verringerte die
Neointima-Fläche
7 beziehungsweise 14 Tagen nach der Verletzung um 35 % beziehungsweise
39 %.
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Schlussfolgerungen:
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Flavopiridol
inhibiert das Wachstum von SMC in vitro und in vivo. Seine orale
Verfügbarkeit und
Selektivität
für Cyclin-abhängige Kinasen
macht Flavopiridol zu einem wirksamen therapeutischen Mittel zur
Behandlung von SMC-reichen
Gefäßläsionen.
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LITERATURVERZEICHNIS
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