-
TECHNISCHES
GEBIET
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Hydrolysierung
von Proteinen, durch dieses Verfahren erhaltene Proteinhydrolysate
sowie Nahrungsmittelprodukte und Nicht-Nahrungsmittelprodukte umfassend
die Hydrolysate der Erfindung.
-
HINTERGRUND
UND STAND DER TECHNIK
-
Verfahren
zum Hydrolysieren von Proteinen sind aus dem Stand der Technik gut
bekannt. Proteinhydrolysate werden üblicherweise chemisch hergestellt,
indem Protein oder proteinhaltiges Material, wie beispielsweise
entfettetes Sojamehl oder Weizengluten, unter Rückflussbedingungen mit Salzsäure hydrolysiert wird.
Die resultierenden Hydrolysate sind billig und können zufrieden stellende, organoleptische
Eigenschaften haben. Bei einer chemischen Hydrolyse kommt es jedoch
zu unspezifischen Nebenreaktionen, die z.B. die Bildung von Chlorhydrinen,
wie beispielsweise Monochlordihydroxypropanolen (MCDPs) und Dichlorpropanolen (DCPs)
verursachen, deren Vorhandensein in Nahrungsmittelprodukten unerwünscht ist.
Die Nahrungsmittelindustrie benötigt
schonendere Verfahren zum Modifizieren von Nahrungsmittelprodukten,
bei denen keine harten chemischen Reaktionsbedingungen und kein
Entfernen von Produkten aus Nebenreaktionen und von rückständigen Reagenzien
mehr erforderlich sind.
-
Alternativ
können
Proteine bzw. proteinöses
Material enzymatisch hydrolysiert werden. Typischerweise wird die
betreffende Proteinquelle zunächst
einer (partiellen) Hydrolyse durch eine oder mehrere geeignete Endopeptidasen
unterzogen. Dann können
die resultierenden Proteinfragmente durch Verwendung von Expopeptidasen
vollständig
oder partiell in einzelne Aminosäuren
bzw. Dipeptide oder Tripeptide abgebaut werden. Alternativ können die
Endopeptidasen und Exopeptidasen in einer Enzymmischung gleichzeitig
wirken, was zu einem ähnlichen,
vollständigen
oder partiellen Abbau des Proteins bzw. proteinösen Materials führt.
-
Ein
fundamentales Problem bei der enzymatischen Hydrolyse von Proteinen
und proteinhaltigem Material ist die Bildung eines bitteren Geschmacks,
der auf die Bildung kurzer Peptidfragmente zurückzuführen ist. Es wird angenommen,
dass der bittere Geschmack das Ergebnis einer Spaltung von Proteinen
an Aminosäuren
mit hydrophoben Seitenketten ist, was zur Bildung von Peptiden mit
frei gelegten hydrophoben Seitenketten führt, die aufgrund ihrer Tertiärstruktur
normalerweise in Proteinen und längeren
Peptiden nicht zugänglich
sind.
-
Um
dieses Problem zu lösen,
wird im Stand der Technik vorgeschlagen, spezifische Proteasen zu
verwenden, um den Grad der Hydrolyse zu beschränken und bevorzugte endständige Seitenketten
zu erhalten.
US 5,866,357 beschreibt
beispielsweise die Verwendung einer Glu/Asp-spezifischen Protease
zur Herstellung von Hydrolysaten, optional zusammen mit einer weiteren
spezifischen Protease. Des Weiteren schlägt beispielsweise WO 98/27827
zur Lösung
des Problems die Verwendung einer proteolytischen Enzymmischung mit
nur einer Exopeptidase vor, wobei die Exopeptidase mithilfe von
rDNA-Techniken hergestellt ist und in Kombination mit einer oder
mehr geeigneten Endopeptidasen, beispielsweise Fromase TM (Gist-Brocades, Frankreich)
und Maxatase TM (Genencor International, Belgien), eingesetzt werden
kann.
US 5,532,007 offenbart
die Verwendung einer Kombination aus gereinigten Enzymen, einer
neutralen Protease, die mithilfe eines Bakterienstammes hergestellt
werden kann, und einer alkalischen Protease, die mithilfe eines
Bakterienstammes hergestellt werden kann. Der Bezugsverweis besagt,
dass rohes Fleisch zum Zweck der beschriebenen Erfindung vorzugsweise
mit Proteasen mit ausschließlich
Endoaktivität
behandelt wird, um Fleischhydrolysate zu erhalten. Die in WO 94/25580
offenbarten Verfahren setzen eine proteolytische Enzymzubereitung
ein, die aus dem Pilz Aspergillus oryzae (Flavorzyme
TM)
abgeleitet ist und aus einer Mischung von Endopeptidasen und Exopeptidasen
besteht.
-
Alternativ
schlägt
EP 0 823 998 A2 die
enzymatische Hydrolyse von geräuchertem
Fleisch als Proteinmaterial bzw. proteinösem Material vor, um ein nicht
bitter schmeckendes Proteinhydrolysat zu erhalten. In diesem Verfahren
ist es bevorzugt, dass für
die Hydrolyse nur ein Enzym, vorzugsweise eine neutrale oder eine
alkalische Protease mit Endopeptidase-Wirkung, beispielsweise Pescalase
(Gist Brocades), Alcalase (Novo Nordisk) oder Promod 31 (Biocatalysts)
eingesetzt wird.
-
WO
89/10960 schlägt
zur Modifikation von Protein-, Peptid- und/oder Lipidbestandteilen
aus biologischem Material in industriellen Verfahren die Verwendung
von komplexen Enzymmischungen aus Krill vor. Die Enzymzusammensetzungen
werden hergestellt, indem mazerierter, ganzer Antarktis-Krill (Euphasia superba) 20
Stunden lang bei 50 °C
inkubiert wird. Es sind Beispiele für unterschiedliche Anwendungen
beschrieben, beispielsweise für
die Hydrolyse von Fisch und Fleisch. Die Krill-Enzymzubereitungen
sollen unterschiedliche Proteasen und lypolytische Enzyme enthalten,
z.B. eine beträchtliche
Menge an Phospholipasen. Solche Zubereitungen scheinen bisher nicht
in kommerziellem Maßstab
zur Herstellung von Hydrolysaten für Nahrungsmittel verwendet
worden zu sein. Es wird darauf hingewiesen, dass Hydrolysate in
allen diesen Bezugsverweisen im Stand der Technik durch enzymatische
Inkubation bei 50-65 °C
erhalten werden.
-
WPI-Zusammenfassung
AN 1996-495762 (RU-C-2 055 482) beschreibt die Verwendung von pylloritischen
Enzymen aus Lachs zur Herstellung von Protein-Nuklein-Hydrolysaten, es ist jedoch
keine Hydrolyse bei Niedrigtemperaturen offenbart oder vorgesehen.
US 3,852,479 beschreibt
ein Verfahren zur Herstellung von Proteinhydrolysaten mit hohem
Glutaminsäuregehalt,
indem Proteinmaterial mit einer Glutaminase zusammen mit einem proteolytischen
Enzym hydrolysiert wird. Auch hierin sind Temperaturen über 50 °C bevorzugt.
CA 1313835 beschreibt die Verwendung von Schweine-Trypsin oder Enzeco
AP-1
TM-Protease (alkalische Phosphatase
aus Bakterien) zur enzymatischen Extraktion von Karotenprotein aus
Schalentierabfall. Keiner dieser Bezugsverweise offenbart die Verwendung
von Proteasen aus Fischarten der Familie der Dorsche (Gadidae) zur
Herstellung von Proteinhydrolysaten bzw. schlägt vor, dass diese oder andere, ähnliche
Enzymzusammensetzungen bei Niedrigtemperaturen wirksam sein könnten.
-
Zur
Herstellung vieler empfindlicher, verarbeiteter Nahrungsmittelprodukte,
die aus natürlichen
Produkten stammen oder diese nachahmen, wie beispielsweise Meeresfrüchtesuppen
und -saucen, müssen
Geschmacksextrakte nicht nur bitterfrei sein, sondern auch einen
Geschmack haben, der gleich ist wie der charakteristische Geschmack
des natürlichen
Produktes bzw. diesem sehr ähnlich
ist. Die meisten Qualitätsrestaurants
stellen Extrakte beispielsweise für Schalentiersuppen mithilfe üblicher
Verfahren zur Herstellung einer Brühe aus Schalen, Zangen, Köpfen, etc.
her. Enzymatisch hergestellte Geschmacksstoffe werden im Allgemeinen
selten verwendet, da sie keinen zufrieden stellenden, natürlichen
Geschmack bieten.
-
Der
Geruch von Fisch und anderen Meeresfrüchtearten besteht aus einer
komplexen Mischung von flüchtigen
Verbindungen und ist gegenüber
Bedingungen, welche die Frische der Arten beeinflussen, sehr empfindlich.
Frischfisch enthält
nur wenige, artbedingte Geruchsverbindungen, viele dieser Verbindung
haben allerdings eine niedrige Geruchsschwelle und beeinflussen
daher, selbst wenn sie in geringen Mengen (ppb) vorhanden sind,
das Gesamtaroma der Fischarten, und Veränderungen ihrer Konzentration
haben drastischen Einfluss auf das Gesamtaroma. Diese Verbindungen
haben ungesättigte
Carbonylverbindungen und Alkohole mit sechs, acht oder neun Kohlenstoffatomen.
Außerdem
wurden Bromphenole in geringen Konzentrationen mit dem natürlichen
meer-, iod-, ozeanähnlichen
Geschmack von Meeresfrüchten
in Verbindung gebracht. Mikrobielle Verbindungen werden mikrobiell
gebildet, wenn Fisch verdirbt. Dazu gehören kurzkettige Alkohole, Ketone,
Aldehyde, Amine, Schwefelverbindungen, Aromaten und Säuren, die
hauptsächlich
aus dem Abbau von Amino- und Fettsäuren stammen. Proteolytische
Aktivität
beschleunigt das Verderben, da kleine Peptide und freie Aminosäuren Nährstoffe
für Bakterien
sind, was zur Bildung von schlecht riechenden Metaboliten führt. Die
sorgfältige
Auswahl von Bedingungen zur Hydrolyse von Meeresfrüchten und
verwandten Proteinmaterialien ist daher für die Herstellung solcher Hydrolysate
für hochwertige
Nahrungsmittelprodukte mit wünschenswerten
organoleptischen Eigenschaften von zentraler Bedeutung. Es ist wahrscheinlich,
dass längere Inkubationen
bei Temperaturen im Bereich zwischen 50 und 65 °C den Gesamtgeschmack und die
Aromaeigenschaften der proteinhaltigen, hydrolysierten Materialien,
insbesondere von Fisch und anderen Meeresfrüchten, aufgrund des Verlustes
flüchtiger
Verbindungen und der Herstellung unerwünschter Nebenreaktionsprodukte
mindern.
-
Es
besteht ein Bedarf für
Verfahren zur Hydrolysierung von Proteinen unter schonenden Bedingungen, die
zu hohen Erträgen
und Hydrolysaten mit hervorragenden organoleptischen Eigenschaften
führen,
insbesondere zu Hydrolysaten, die den natürlichen Geschmack des proteinhaltigen
Ausgangsmaterials wie beispielsweise Meeresfrüchte konservieren, aber nicht
den bitteren Geschmack haben, der während der üblichen Hydrolyse von proteinhaltigem
Material entsteht. Es wurde festgestellt, dass Verfahren zum Erhalt
von Hydrolysaten bei niedrigen Enzyminkubationstemperaturen dazu
führen,
dass Frische und Geschmack (flüchtige Geschmacksstoffe)
des Rohmaterials konserviert werden können, wahrscheinlich aufgrund
eines geringeren Auftretens an Nebenreaktionen und mikrobieller
Aktivität,
und dass eine relativ unspezifische Enzymzubereitung aus Fischdarm,
die mit wirtschaftlichen und technisch einfachen Verfahren erhalten
werden kann, für
eine wirksame Hydrolyse von proteinhaltigem Material verwendet werden
kann, um Hydrolysate zu erhalten, die nicht bitter sind und hervorragende
Geschmackseigenschaften des proteinhaltigen Rohmaterials beibehalten. Ein
besonders vorteilhafter Aspekt der Erfindung ist der niedrige Temperaturbereich,
in dem solche Enzymzubereitungen proteolytisch aktiv sind. Es versteht
sich, dass der niedrige Temperaturbereich, in dem die Verfahren
und Vorgehensweisen der Erfindung vorzugsweise durchgeführt werden,
ein wichtiger Faktor ist, der zu den organoleptischen Eigenschaften
der erhaltenen Produkte beiträgt.
-
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
-
Dem
entsprechend stellt die Erfindung in einem ersten Aspekt ein Verfahren
zum Herstellen eines Proteinhydrolysats aus einem natürlichen,
proteinhaltigen Rohmaterial bereit, wobei das Verfahren die Schritte umfasst:
a) Herstellen einer wässrigen
Schlämme
umfassend 1 – 100
% des Nassgewichtes an proteinhaltigem Material; b) Inkubieren der
Schlämme
mit einer proteolytischen Zusammensetzung, die von einer Gadidae-Art
abgeleitet ist; c) Rühren
der Schlämme
für 0,25
bis 48 Stunden bei einer Temperatur im Bereich von 0 bis 60 °C; d) optional
Inaktivieren der proteolytischen Mischung ; und e) optional Trennen
des Lösungsanteils von
festem Material.
-
In
einem weiteren Aspekt wird ein Proteinhydrolysat bereitgestellt,
das durch das Verfahren der Erfindung erhalten werden kann.
-
In
einem weiteren Aspekt stellt die Erfindung des Weiteren ein Nahrungsmittelprodukt
bereit, das ein Proteinhydrolysat enthält, welches durch das Verfahren
der Erfindung erhalten werden kann.
-
Die
Erfindung stellt in einem weiteren Aspekt ein Verfahren für die Herstellung
eines Nahrungsmittelproduktes bereit, umfassend die Schritte des
Erhaltens eines erfindungsgemäßen Proteinhydrolysates
und Formulieren eines Nahrungsmittelproduktes unter Verwendung des
Hydrolysates.
-
In
einem anderen Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Herstellen
einer Geschmackszubereitung bereit gestellt, wobei das Verfahren
die Schritte umfasst: a) Herstellen einer wässrigen Schlämme umfassend
1 – 100
% des Nassgewichts an proteinhaltigem Material; b) Inkubieren der
Schlämme
mit einer proteolytischen Zusammensetzung, die von einer Gadidae-Art
abgeleitet ist; c) Rühren
der Schlämme
für 0,25
bis 48 Stunden bei einer Temperatur im Bereich von 2 bis 40 °C; d) optional
Inaktivieren der proteolytischen Mischung; e) Trennen des Lösungsanteils
von dem festen Material; und f) Konzentrieren der Lösung auf
einen Trockengewichtgehalt zwischen 10 Gew.-% und 98 Gew.-%.
-
In
einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Nicht-Nahrungsmittelprodukt
bereit gestellt, umfassend ein erfindungsgemäßes Proteinhydrolysat.
-
In
einem weiteren Aspekt stellt die Erfindung ein Verfahren zum Freisetzen
mindestens eines Teils des Astaxanthins aus einem astaxanthinhaltigen
Schalentiermaterial bereit, umfassend die Schritte des Herstellens
einer wässrigen
Schlämme
als das Ausgangsmaterial umfassend das Schalentiermaterial; Inkubieren
der Schlämme
mit einer proteolytischen Zusammensetzung, die von einer Gadidae-Art
abgeleitet ist; Rühren
der Schlämme
bei einer Temperatur im Bereich zwischen 2 bis 60 °C; und Inaktivieren
der proteolytischen Mischung, um ein Proteinhydrolysat zu erhalten,
das relativ zum Ausgangsmaterial einen höheren Gehalt an frei gesetztem
Astaxanthin enthält.
-
AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
-
Die
proteolytischen, erfindungsgemäß verwendeten
Zusammensetzungen sind abgeleitet aus dem Darm von Gadidae-Arten,
was ihnen ungewöhnliche
Eigenschaften, wie beispielsweise insbesondere eine hohe Aktivität bei niedrigen
Temperaturen verleiht. Die ausführliche
Charakterisierung einer proteolytischen Zubereitung aus dem Darm
von Kabeljau (Gadus Morhua) hat gezeigt, dass die Zubereitung mehrere
proteolytische Bestandteile umfasst. Es ist beobachtet worden, dass
die Zusammensetzung mindestens fünf
oder mehr proteolytische Enzymbestandteile oder -gruppen umfasst.
Diese proteolytischen Bestandteile oder Gruppen umfassen die Endopeptidasen
Trypsin, mindestens drei Isozyme (Ásgeirsson et al., 1989),
Chymotrypsin, mindestens zwei Isozyme (Ásgeirsson und Bjarnason,
1991), und Elastase, mindestens ein Isozym (Ásgeirson und Bjarnason, 1993),
und die Exopeptidasen des Typs Aminopeptidase und Carboxypeptidase.
-
Es
wurde herausgefunden, dass solche Zubereitungen nicht nur als nützliche
Quelle der oben genannten, einzelnen Enzymbestandteile dienen, sondern
dass sie überraschenderweise
auch wirksam bei der Herstellung von Proteinhydrolysaten mit ungewöhnlichen
Eigenschaften verwendet werden können,
d.h. von Proteinhydrolysaten, die nicht bitter sind und die Geschmackseigenschaften
des proteinhaltigen Rohmaterials beibehalten.
-
Wie
erwähnt,
stellt die Erfindung ein Verfahren zum Herstellen eines Proteinhydrolysats
aus einem natürlichen,
proteinhaltigen Rohmaterial bereit. Das Verfahren umfasst als einen
ersten Schritt die Herstellung einer wässrigen Schlämme umfassend
1 – 100
Gew.-% an proteinhaltigem Material, vorzugsweise 10 – 100 Gew.-%,
wie beispielsweise im Bereich zwischen 25 und 100 Gew.-%. Das Material kann
mit üblichen
Mitteln vorbehandelt werden, beispielsweise durch mechanisches Schreddern,
Zerschneiden, Zerkleinern oder Zermahlen. Der Gehalt an proteinhaltigem
Material in der Schlämme
richtet sich nach dem Wassergehalt und der Struktur des Materials,
so wird u.U. beispielsweise bei der Hydrolysierung von Weißfischfleisch
mit einem Trockengewichtgehalt zwischen 18 – 25 % kein zusätzliches
Wasser benötigt.
Zum Hydrolysieren von Material mit einem höheren Trockengewichtgehalt
wird der Schlämme
Wasser hinzugefügt,
damit die Schlämme
einen Trockengewichtgehalt zwischen 1 und 30 %, vorzugsweise zwischen
5 und 25%, wie beispielsweise 10 – 20 %, erreicht.
-
Die
Schlämme
wird danach mit einer proteolytischen Zubereitung inkubiert, die
aus einer Gadidae-Art abgeleitet ist, und die Schlämme wird
0,25 bis 48 Stunden lang, vorzugsweise 1 bis 10 Stunden lang, noch bevorzugter
1 bis 6 Stunden lang, einschließlich
2 bis 4 Stunden lang, gerührt.
Die Inkubation wird bei jeder geeigneten Temperatur durchgeführt, bei
der die Enzymzusammensetzung nicht durch Wärme inaktiviert wird, d.h.
im Bereich zwischen 0 und 60 °C,
vorzugsweise jedoch bei 2 bis 40 °C,
einschließlich
5 bis 35 °C
und noch bevorzugter im Bereich zwischen 5 und 30 °C, wie beispielsweise
bei 10 bis 25 °C,
einschließlich
15 °C, 17 °C und 20 °C. In bestimmten
Ausführungsformen
kann eine besonders niedrige Temperatur wünschenswert sein, wie z.B.
2 – 10 °C, einschließlich 2 – 8 °C. Im Allgemeinen
werden niedrige Inkubationstemperaturen durch längere Inkubationszeiten oder
eine höhere
relative Konzentration der proteolytischen Zusammensetzung oder
beides ausgeglichen. Niedrige Inkubationstemperaturen, wie beispielsweise
Temperaturen unter 40 °C, besonders
unter 25 – 30 °C, gelten
als wichtiger Faktor, der zur Erhaltung von Geschmack und Aroma
von frischem, leckerem, proteinhaltigem Material, das für Hydrolysate
für Nahrungsmittel,
wie oben erläutert,
verwendet werden soll, beiträgt.
-
In Übereinstimmung
mit etablierten Praktiken können
die Proteasen in der Inkubationsmischung geeignet inaktiviert werden,
beispielsweise durch schnelles Erhitzen auf über 60 °C, beispielsweise auf 70 °C, oder durch
Absenken des pH-Wertes
der Inkubationsmischung auf einen pH-Wert, bei dem die Proteasen
inaktiviert werden, wie beispielsweise auf unter pH 5, wie in 2 und 3 für
eine proteolytischen Zubereitung aus Kabeljau zu sehen ist.
-
Der
Lösungsanteil,
der gelöste,
hydrolysierte Peptide enthält,
wird dann optional von Festmaterial getrennt, z.B. durch Sedimentation,
Filtration oder Zentrifugation. Die Enzyminaktivierung kann nach
einer solchen Trennung optional in dem Lösungsanteil alleine oder in
beiden Anteilen gesondert durchgeführt werden.
-
Für bestimmte
proteinhaltige Materialien ist es vorteilhaft, das Material vor
dem Schritt der Hydrolyse zu erhitzen, um mögliche mikrobielle Kontamination
zu minimieren und/oder andere Enzyme, die unerwünschte Reaktionen verursachen
können,
zu inaktivieren. Die Erfinder haben herausgefunden, dass das schnelle
Erhitzen auf eine Temperatur von 70 – 90 °C, beispielsweise beim Hydrolysieren
von Hummerfleisch, die Aktivität von
Phenyloxidasen ausschaltet, die sonst das Hummerfleisch und das
resultierende Hydrolysat dunkler werden lassen.
-
Als
einen weiteren, optionalen Schritt kann der Lösungsanteil durch jedes geeignete
Mittel, wie beispielsweise Verdampfung in einem Vakuum oder Lyophylisieren,
auf eine gewünschte
Trockenmasse konzentriert werden. Der Trockenmassegehalt des Hydrolysatproduktes
liegt je nach gewünschter
Form und Flüssiggehalt
des Produktes im Bereich zwischen 1 und 100 %. Flüssige bzw.
halb flüssige
Hydrolysatzubereitungen haben typischerweise einen Trockenmassegehalt
von 5 – 40%,
einschließlich
15 – 35%.
Das Hydrolysatprodukt kann alternativ in Form eines Gels oder einer
Paste oder in fester oder halb fester Form, beispielsweise als Flocken,
in Pulverform, oder als komprimierte Einheiten, wie beispielsweise
als Tabletten, Riegel, Würfel oder
Blöcke,
vorliegen.
-
Die
Inkubation wird bei einem pH-Wert im Bereich zwischen 6 und 11 durchgeführt, vorzugsweise
zwischen pH 7 und 10. Wie in 1 und 2 mit einer proteolytischen
Zusammensetzung aus Kabeljau gezeigt ist, arbeitet das Verfahren
der Erfindung selbst unter eher extremen Bedingungen, d.h. bei pH-Werten
im ganzen Bereich zwischen 6 und 11, ausreichend gut.
-
Die
proteolytische Zusammensetzung ist abgeleitet aus Gadidae-Arten
(Dorscharten und Seehechte). Atlantischer Kabeljau (Gadus morhua)
ist ein sofort verfügbares
und besonders nützliches
Ausgangsmaterial für
die Zusammensetzung. Andere Fischarten, die als Ausgangsmaterial
für die
proteolytischen Zusammensetzung in weiteren Ausführungsformen verwendet werden,
sind u.a. Schellfisch und Seelachs (Pollack).
-
Bevorzugte
Arten sind u.a. solche, deren Darm sofort von anderen Eingeweideorganen
getrennt werden kann.
-
In
einer besonders nützlichen
Ausführungsform
wird die proteolytische Zusammensetzung durch ein Verfahren erhalten,
das die Schritte des Mischens von Wasser mit Fischeingeweiden, Rühren der
Mischung für
eine Dauer von 0,5 Stunden oder länger, wie beispielsweise im
Bereich zwischen 1 und 10 Stunden und vorzugsweise zwischen 2 und
6 Stunden, Abtrennen der Feststoffe aus der Lösung, z.B. durch Sedimentation, Filtration
oder Zentrifugation, und Einengen der wässrigen Lösung, um die proteolytischen
Zusammensetzung zu erhalten, umfasst. Fischeingeweide in diesem
Zusammenhang umfassen Fischdarm, z.B. die Caeca pylorica, in einer
bevorzugten Ausführungsform
sind jedoch Leber, Milz, Rogen und Magen vor der Zubereitung aus
den Eingeweiden entfernt worden. Die Erfinder haben beobachtet,
dass die meisten bevorzugten aktiven Proteasen aus dem schwächer sauren
Darm und nicht aus dem stärker
sauren Magen stammen. Der Konzentrationsschritt wird mit jedem geeigneten,
dem Experten gut bekannten Mittel durchgeführt, beispielsweise durch Ultrafiltration,
um eine gewünschte
Aktivität
pro Volumeneinheit zu erhalten, wie beispielsweise im Bereich von
0,1 – 100
BAPNA Einheiten/ml, was wie in Beispiel 1 beschrieben gemessen wird,
bevorzugter in einem Bereich von 0,5 – 10 BAPNA Einheiten/ml, einschließlich 1 – 5 BAPNA
Einheiten/ml.
-
Das
Rühren
der Wasser-Eingeweide-Mischung wird bei einem pH-Wert und bei einer
Temperatur durchgeführt,
bei denen die optimale Stabilität
der gewünschten
Proteasen nicht wesentlich verringert wird, wie beispielsweise bei
einer Temperatur im Bereich zwischen 0 – 20 °C und bei einem pH-Wert im Bereich
zwischen 6 und 11. In einer bevorzugten Ausführungsform wird das Rühren der
Wasser-Eingeweide-Mischung bei einem pH-Wert im Bereich zwischen
6 und 9 durchgeführt,
einschließlich
einem Bereich zwischen 6 und 8, wie z.B. 6 bis 8, und vorzugsweise
bei einer Temperatur im Bereich zwischen 0 und 15 °C, einschließlich 0
bis 10 °C,
bevorzugter zwischen 0 und 5 °C.
-
Die
proteolytische Zusammensetzung umfasst in einer Ausführungsform
der Erfindung mindestens ein Enzym ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Trypsin, Chymotrypsin, Elastase, Kollagenase, Aminopeptidase
und einem Enzym vom Typ Carboxypeptidase. Die Zusammensetzung umfasst
vorzugsweise ein oder mehrere der oben genannten Enzyme, wie z.B.
alle diese Enzyme. In bestimmten, geeigneten Ausführungsformen
ist die proteolytische Zusammensetzung jedoch durch Entfernen mindestens
eines ihrer Enzymbestandteile weiter verfeinert worden. Beispiel
2 zeigt, wie Elastase und Serinkollagenasen aus einer von Kabeljau
abgeleiteten, proteolytischen Zusammensetzung entfernt werden, um
eine modifizierte, von Kabeljau abgeleitete Enzymzusammensetzung
mit vielen gleichen Eigenschaften wie die Basiszusammensetzung in
Beispiel 1 zu erhalten.
-
Die
erfindungsgemäß verwendete,
proteolytische Zusammensetzung hat vorzugsweise eine enzymatische
Aktivität
im Bereich zwischen 0,1 und 100 BAPNA Einheiten/ml, gemessen wie
im Test von Beispiel 1 hierin, bevorzugter zwischen 0,5 und 20 BAPNA
Einheiten/ml, noch bevorzugter zwischen 1 und 10 Einheiten/ml, einschließlich 1
bis 5 Einheiten/ml. Die geeignete Menge der Enzymzusammensetzung,
mit der die Proteinmaterialschlämme
zu inkubieren ist, richtet sich nach der spezifischen Aktivität der Enzymzusammensetzung,
der gewünschten
Dauer der Hydrolyseinkubation und dem besonderen Typ des verwendeten
Protein-Rohmaterials. In einer Ausführungsform wird die Schlämme mit
der proteolytischen Zusammensetzung in einer Menge zwischen 1 und
10.000 proteolytischen BAPNA Einheiten/kg proteinhaltiges Rohmaterial,
vorzugsweise mit 10 bis 500 Einheiten/kg, einschließlich 25
bis 250 Einheiten/kg, wie z.B. 25 bis 100 Einheiten/kg, inkubiert.
-
In
einer anderen Ausführungsform
wird der aus einer Gadidae-Art abgeleiteten, proteolytischen Zusammensetzung
vor der Inkubation mit proteinhaltigem Rohmaterial mindestens eine
nicht aus Fisch stammende Enzymzubereitung zugegeben. Solche nicht
aus Fisch stammenden Enzymzubereitungen umfassen neutrale oder alkalische
Proteasen, wie beispielsweise die kommerziellen Proteasezubereitungen
NeutraseTM, AlcalaseTM und
FlavorzymeTM (von Novo Nordisk, Dänemark),
PescalaseTM und FromaseTM (beide
von Gist-Brocades, Frankreich), MaxataseTM (Genencor
International, Belgien) und Promod 31TM (Biocatalysts, Großbritannien);
Lipasezubereitungen wie beispielsweise fungale Lipasen, z.B. die
kommerziellen Lipasezubereitungen PalataseTMM
und PalataseTMA (beide von Novo Nordisk,
Dänemark);
glykolytische Zubereitungen, wobei die glykolytische Zubereitung
mindestens eine Amylase, Glukanase, Glutaminase, Phytase, Glykosidase,
Zellulase, Chitinase oder Pektinase oder eine beliebige Kombination
der obigen umfasst.
-
In
einer weiteren, geeigneten Ausführungsform
der Erfindung wird die wässrige
Schlämme
vor und/oder nach der Behandlung mit der aus einer Gadidae-Art abgeleiteten,
proteolytischen Zusammensetzung mit mindestens einer Enzymzubereitung
behandelt, wie beispielsweise mit einer der oben erwähnten Zubereitungen.
-
Das
proteinhaltige Material, das mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
hydrolysiert wird, ist in einer Ausführungsform ein tierisches Protein
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus einem Fischprotein, Schalentierprotein,
Milchprotein, Molkeprotein, Casein, Fleischprotein, Blutprotein,
Eiprotein, Elastin und Gelatine. In einer anderen Ausführungsform
ist das proteinhaltige Material ein pflanzliches Protein, ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Sojaprotein, Getreideprotein, z.B. Weizengluten
oder Zein; Rapssamenprotein; Alfalfaprotein, Erbsenprotein, Bohnenprotein;
Baumwollsamenprotein und Sesamsamenprotein.
-
In
einer besonders geeigneten Ausführungsform
der Erfindung ist das proteinhaltige Material ein Material aus einem
im Meer lebenden Organismus, wie beispielsweise ganzer Fisch, Fischfleisch,
Fischeingeweide, Fischhaut, Fischgräten/Fischknochen und ein beliebiger
Teil bzw. eine beliebige Mischung davon; oder ein Material aus einem
im Meer lebenden Organismus, erhalten von einer Art bzw. mehreren
Arten von Schalentieren oder Weichtieren, einschließlich Garnelen,
Hummer, Flusskrebse, Krabben, Venusmuscheln, Austern und Miesmuscheln,
wobei das Material ganze Tiere, Fleisch, Schalen oder andere Teile,
Mischungen oder Kombinationen davon umfasst.
-
In
einer weiteren, geeigneten Ausführungsform
umfasst das proteinhaltige Rohmaterial proteinöse Membran oder Haut, wie beispielsweise
von Fischen, Fischleber, der Schwimmblase von Fischen, der inneren Körperhöhle von
Fischen, Fischeiern oder Rogen.
-
Eine
andere, geeignete Ausführungsform
verwendet von Tieren stammendes, proteinhaltiges Rohmaterial, wie
beispielsweise von Lamm, Schwein, Rind, Huhn und Truthahn, wobei
das Material entweder roh oder gekocht ist, wie beispielsweise durch
Sieden, Braten oder Pökeln,
und Muskelgewebe, Sehnen oder Bindegewebe, Knochen, Abfall oder
einen beliebigen Teil bzw. eine beliebige Mischung davon umfasst.
-
Es
stellte sich heraus, dass das Verfahren der Erfindung in Kombination
mit einem Fermentationsprozess verwendet werden kann, d.h., dass
das proteinhaltige Material unter Fermentationsbedingungen hydrolysiert
wird, um ein fermentiertes Proteinhydrolysat zu erhalten, und/oder
dass das durch ein erfindungsgemäßes Verfahren
erhaltene Proteinhydrolysat einem Fermentationsprozess unterzogen
wird. Beispiele für
solche Fermentationsprozesse sind Prozesse zum Fermentieren von
Fisch (z.B. bei der Herstellung von Fischsauce), Kakaobohnen oder
Soja (wie beispielsweise bei der Herstellung von Sojasauce, Tempeh,
Miso). Die Zugabe der proteolytischen Enzymzubereitung bzw. Zugabe
von Proteinhydrolysat kann geeignet sein, um die Gesamtdauer des
Fermentationsprozesses, wie beispielsweise beim Räuchern von
Hering, zu verkürzen.
-
In
einem anderen Aspekt stellt die Erfindung Proteinhydrolysate bereit,
die durch das Verfahren der Erfindung erhalten worden sind. In geeigneten
Ausführungsformen
stammen die Proteinhydrolysate aus tierischem Protein, wie beispielsweise
ein Beliebiges der oben Erwähnten.
Andere Ausführungsformen
enthalten Proteinhydrolysate aus einem pflanzlichen Protein, wie
beispielsweise alle oben Erwähnten.
-
In
einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Nahrungsmittelprodukt
bereitgestellt, das ein erfindungsgemäßes Proteinhydrolysat umfasst.
Die Menge an in dem Nahrungsmittelprodukt enthaltenen Proteinhydrolysat
liegt typischerweise im Bereich zwischen 0,1 und 50 Gew.-%, wie
beispielsweise 0,1 bis 5 Gew.-%.
-
In
einer besonders geeigneten Ausführungsform
der Erfindung ist das Nahrungsmittelprodukt eine Geschmackszubereitung
zur Verwendung in einem Nahrungsmittelprodukt wie z.B. einer Suppe,
einer Sauce, einer Brühe,
einer Pastete, einer Mousse, einem Soufflé, einem Käse, Frittierteig, Orly-Teig
und Gebäck.
-
Ein
anderes Nahrungsmittelprodukt der vorliegenden Erfindung ist ein
Bestandteil von Muttermilchersatz für Kleinkinder. Aufgrund des
durch das Verfahren der Erfindung erreichbaren, hohen Grades an
Hydrolyse kann das Proteinhydrolysat der Erfindung vorteilhaft in
Muttermilchersatz aufgenommen werden, wobei das Hydrolysat eine
signifikant geringere Allergenität
besitzt als nicht-hydrolysierte Milchproteine.
-
Ein
weiteres Nahrungsmittelprodukt der Erfindung enthält das Proteinhydrolysat
der Erfindung als einen Proteinergänzungsstoff oder um andere
Eigenschaften des Nahrungsmittelproduktes bereitzustellen. Das in
dem Nahrungsmittelprodukt aufgenommene Proteinhydrolysat kann beispielsweise
auf Fisch oder Fischabfall oder Fleisch oder Fleischabfall, der
erhalten wird, indem zerdrückter
Knochen mit dem Verfahren der Erfindung behandelt wird, basieren.
In dem Verfahren der vorliegenden Erfindung können auch andere proteinöse Nebenprodukte
aus der Fischindustrie verwendet werden, um Proteinhydrolysate der
Erfindung als einen Proteinergänzungsstoff
herzustellen oder andere Eigenschaften des Nahrungsmittelproduktes
zu liefern.
-
Ein
weiterer Aspekt der Erfindung stellt ein Verfahren zum Herstellen
eines Nahrungsmittelproduktes bereit, umfassend die Schritte des
Erhaltens eines erfindungsgemäßen Proteinhydrolysates
und Formulieren eines Nahrungsmittelproduktes unter Verwendung des
Hydrolysates. Entsprechend mit dem Verfahren der Erfindung hergestellte
Nahrungsmittelprodukte umfassen alle oben Genannten.
-
In
einem anderen Aspekt stellt die Erfindung ein Verfahren zum Herstellen
einer Geschmackszubereitung bereit, das folgende Schritte umfasst:
Herstellen einer wässrigen
Schlämme
umfassend 1 – 100
% des Nassgewichts an proteinhaltigem Material, wie beispielsweise
25 bis 100 Gew.-% an proteinhaltigem Material, je nach dem Wassergehalt
und der Struktur des Materials; Inkubieren der Schlämme mit
einer proteolytischen Zusammensetzung, die von einer Gadidae-Art
abgeleitet ist; Rühren
der Schlämme
für 0,25
bis 48 Stunden, wie beispielsweise im Bereich zwischen 1 und 10
Stunden, vorzugsweise 1,5 bis 6 Stunden, bei einer Temperatur im
Bereich von 2 bis 40 °C;
optional Inaktivieren der proteolytischen Mischung; Trennen des
Lösungsanteils
von festem Material; und Konzentrieren der Lösung auf einen Trockengewichtgehalt
zwischen 10 Gew.-% und 98 Gew.-%.
-
Der
optionale Inaktivierungsschritt wird entsprechend wie oben beschrieben
durchgeführt,
und auch der Rührschritt
und der Konzentrierungsschritt können
mit jedem geeigneten Verfahren, wie beispielsweise den oben Erwähnten, durchgeführt werden.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
liegt die Temperatur während
der proteolytischen Inkubation im Bereich von 5 bis 30 °C, wie beispielsweise
im Bereich von 10 bis 20 °C
bzw. in einem Bereich von 10 bis 30 °C, einschließlich 15 °C bis 25 °C. Die Inkubation kann bei jedem
pH-Wert durchgeführt
werden, bei dem die verwendete proteolytische Zusammensetzung aktiv
ist, in einer Ausführungsform
liegt der pH-Wert während der
Inkubation im Bereich von 6 bis 11, vorzugsweise zwischen 6 und
9.
-
In
einer geeigneten Ausführungsform
stellt die Erfindung ein Verfahren für eine Meeresfrüchtegeschmackszubereitung
bereit, wobei das proteinhaltige Material aus Meeresfrüchten oder
Meeresfrüchte-Nebenprodukten
stammt, wie beispielsweise Material, das aus Kabeljau, Schellfisch,
Pollack, Heilbutt, Flunder, Aal, Seeteufel, Lachs, Forelle und Rotbarsch,
Hering, Kapelan und anderen Meeresfrüchtearten einschließlich Seeigel,
Garnelen, Hummer, Langusten, Krabben, Venusmuscheln, Austern und
Miesmuscheln stammt.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
dient das erfindungsgemäße Verfahren
der Herstellung einer Fleischgeschmackszubereitung, wobei das proteinhaltige
Material von Fleisch oder Fleisch-Nebenprodukten stammt. In vorteilhaften
Ausführungsformen
stammt das proteinhaltige Material aus einem oder mehr Arten von
Rind, Lamm, Schwein, Rentier und Geflügelarten einschließlich Hühnchen,
Truthahn, Ente und Strauß.
-
In
einem weiteren Aspekt sieht die Erfindung ein Nicht-Nahrungsmittelprodukt
vor, umfassend ein erfindungsgemäßes Proteinhydrolysat.
Die durch das Verfahren der Erfindung erhaltenen Geschmackseigenschaften
sind geeignet zur Herstellung von Fütterungsprodukten und Haustierfutter.
Außerdem
könnte
die Herstellung von stark hydrolysierten Proteinhydrolysaten aus
Fischgelatine Gelatineprodukte zur Aufnahme in Kosmetika, wie beispielsweise
Cremes und Shampoos, verbessern.
-
Durch
die oben erwähnte
Verwendung des Proteinhydrolysates der Erfindung als Fermentationsmedium
sind die Hydrolysate der Erfindung des Weiteren auch für andere
Fermentationen geeignet, wie beispielsweise für eine Fermentationsbrühe, insbesondere
auf dem Gebiet der Medizin für
die Herstellung eines Pharmazeutikums.
-
In
einem anderen Aspekt stellt die Erfindung ein Verfahren zum Freisetzen
mindestens eines Teils des Astaxanthins aus einem astaxanthinhaltigen
Schalentiermaterial bereit, wobei das Verfahren die Schritte des Herstellens
einer wässrigen
Schlämme
als das Ausgangsmaterial umfassend das Schalentiermaterial; Inkubieren
der Schlämme
mit einer proteolytischen Zusammensetzung, die von einer Gadidae-Art
abgeleitet ist, wie oben beschrieben; Rühren der Schlämme bei
einer Temperatur im Bereich von 2 bis 60 °C; und Inaktivieren der proteolytischen
Mischung, um ein Proteinhydrolysat zu erhalten, das relativ zum
Ausgangsmaterial einen höheren
Gehalt an frei gesetztem Astaxanthin enthält, umfasst.
-
Als
einen weiteren optionalen Schritt umfasst das Verfahren die Trennung
einer astaxanthinhaltigen, wässrigen
Phase durch ein beliebiges, geeignetes Mittel wie beispielsweise
Sedimentation, Filtration oder Zentrifugation.
-
Die
folgenden Beispiele dienen der weiteren Veranschaulichung der vorliegenden
Erfindung.
-
BEISPIEL 1
-
Herstellung einer Mischung
von Proteasen aus Kabeljau
-
100
kg gefrorene Kabeljaueingeweide, ohne Leber, Milz und Rogen, wurden
aufgetaut und einem vierfachen Volumen von kaltem Trinkwasser in
einem Extraktionstank zugegeben und der pH-Wert mit einer Natriumhydroxidlösung auf
8 bis 9 eingestellt. Die Mischung wurde 2-6 Stunden lang bei 0 bis
5 °C gerührt. Nach einer
kurzen Grobsedimentation (30 Minuten) wurde der wässrige Extrakt
mit einer Pumpe von den verbleibenden unlöslichen Eingeweiden abgeleitet
und in einem Sedimentationstank zusammengeführt. Der wässrige Extrakt konnte in dem
gekühlten
Sedimentationstank 24 bis 60 Stunden lang sedimentieren. Der Überstand wurde
mithilfe einer Pumpe aus dem Tank mit dem Überstand in einen Aufbewahrungstank
dekantiert. Der Überstand
wurde durch Ultrafiltration 10- bis 20-fach konzentriert und mit
Diafiltern auf eine akzeptable Ionenstärke mit einer Leitfähigkeit
unter etwa 3 mS/cm gebracht. Es wurden 10 – 15 Liter einer mit Ultrafiltration
und Diafiltern behandelten Proteasezubereitung erhalten und als
Cryotin bezeichnet. Die Proteasezubereitung hatte eine proteolytische
Aktivität
von 1,5 BAPNA Einheiten/ml. Wiederholte Herstellungen mithilfe des
beschriebenen Verfahrens ergaben Zubereitungschargen mit einer Aktivität zwischen
1 und 5 BAPNA Einheiten/ml.
-
Die
Aktivität
wird mit einem Assay gemessen, in dem das synthetische Substrat
Benzyl-Arg-p-nitroanilid
(BAPNA) in einer Substratendkonzentration von 1 mM in 50 mM Tris-HCl, 10 mM CaCl,
pH 8,1 bei 25 °C verwendet
wird. Der Anstieg der Absorption wird bei 405 nm gemessen und die
BAPNA Aktivität
entsprechend einer Konstante der molaren Absorptionsfähigkeit
von 8800 M–1cm–1 berechnet.
-
BEISPIEL 2
-
Reinigung von Kabeljau-Elastase
und Kabeljau-Serinkollagenase aus konzentriertem Kabeljau-Eingeweideextrakt
-
10-15
Liter eines mit Ultrafiltration und Diafiltern behandelten, wie
in Beispiel 1 erhaltenen Konzentrats wurden auf zwei gepackte, in
Reihe miteinander verbundene 1-Liter-Chromatographiesäulen aufgetragen,
wobei die erste Säule
ein CM-Fast-Flow-Anionenaustauscherharz
(Pharmacia, Schweden) und die zweite Säule ein DEAE-Fast-Flow-Anionenaustauscherharz
(Pharmacia, Schweden) enthielt. Die Säulen wurden mit 10 Säulenvolumina
an 25 mM Tris-Puffer mit pH 7,8, der 2,5 mM Kalziumchlorid enthielt
(Puffer A), voräquilibriert. Das
Konzentrat wurde mit einer Flussrate von 100 ml pro Minute auf die
Säulen
gepumpt. Nach Abschluss der Auftragung der konzentrierten Lösung auf
die Säulen
wurde das verbleibende Material mit 8 Litern Puffer A aus dem System
der kontinuierlichen Säulen
gewaschen. Die Trypsin, Chymotrypsin und die Exopeptidasen enthaltende
Durchflussfraktion wird aufgefangen und Cryotin X genannt. Nach
Beendigung dieses Waschschritts wurden die Säulen einzeln mit 5 Säulenvolumina
einer hochkonzentrierten Salzlösung
eines 25 mM Tris-Puffers, pH 7,8, enthaltend 0,5 M NaCl und 2,5
mM Kalziumchlorid eluiert. Die Kabeljau-Elastase wurde dann von
der CM-Säule
und die Serinkollagenasen von der DEAE-Säule desorbiert.
-
BEISPIEL 3
-
Hydrolyse und Freisetzung
von Protein und proteinösem
Material aus Garnelenschalen mithilfe von Cryotin.
-
Garnelenschalen
und Wasser wurden im Verhältnis
1:0,75 (Gew./Gew.) gemischt, indem 3000 g Garnelenschalen zu 2250
g Wasser hinzugegeben wurden. Ein Aliquot von 130 ml Cryotin-Enzymmischung
aus Beispiel 1, enthaltend 1,4 Einheiten/ml (BAPNA Einheiten), d.h.
insgesamt 182 Einheiten pro 3000 g Garnelenschalen, bzw. 0,06 BAPNA
hydrolysierende Einheiten pro Gramm Garnelenschalen. Diese Mischung
wurde umgesetzt, indem sie in einer Rotationstrommel 5 Stunden lang
bei einer Geschwindigkeit von 40 Umdrehungen pro Minute bei Raumtemperatur
(20 °C)
gerührt
wurde. Der Lösungsanteil
wurde vom festen Rückstand durch
Filtration durch ein grobes Sieb, gefolgt von Filtration durch ein
Seihtuch abgetrennt. Während
der fünfstündigen Reaktionsdauer
wurden der Reaktionsmischung zur Überwachung der Reaktion Proben
entnommen. Zum Zweck des Vergleichs wurde die Reaktion mit den gleichen
Materialien wiederholt, außer,
dass anstatt der Cryotin-Enzymmischung 130 ml Wasser hinzugegeben
wurden, und es wurden Messproben entnommen.
-
Mithilfe
eines Assays für
lösliche
Aminosäuren
und Peptiden unter Verwendung von TCA (Trichloressigsäure), gefolgt
von einer Reaktion mit dem Folin-Ciocalteu-Reagens wurde nachgewiesen,
dass die Cryotin-Reaktion innerhalb von fünf Stunden im Vergleich zu
der Charge ohne Cryotin über
das Sechsfache der Menge an löslichen
Aminosäuren
und Peptiden herstellte. Des Weiteren erzeugte die Cryotin-haltige
Charge lösliche
Aminosäuren
und Peptide im Verlauf der fünfstündigen Reaktionsdauer
zeitlich etwa linear, während die
Cryotin-freie Charge Aminosäuren
und Peptide nur in der ersten Stunde der Reaktion als Schub freisetzte, was
die Freisetzung bereits löslicher
Aminosäuren
und Peptide aber keine Hydrolyse von Protein anzeigt.
-
Es
wurde ein Assay für
Astaxanthin verwendet, in dem die Absorption bei 468 nm gemessen
wird, um dessen Freisetzung aus Garnelenschalen zu überwachen.
Diese Messungen zeigten, dass mit dem enzymatischen Cryotin-Verfahren über 2,5-mal
mehr Pigment freigesetzt wurde als mit dem Cryotin-freien Verfahren, in
dem das Pigment wahrscheinlich hauptsächlich mit mechanischen Scherkräften freigesetzt
wurde.
-
BEISPIEL 4
-
Vergleich der Hydrolyse
und Solubilisierung von Protein und proteinösem Material aus Garnelenschalen
mithilfe von Cryotin und Alkalase 2,4 l
-
Garnelenschalen
und Wasser wurden im Verhältnis
1:0,75 (Gew./Gew.) gemischt, indem 6000 g Garnelenschalen zu 4500
g Wasser gegeben wurden. Ein Aliquot von 266 ml Cryotin-Enzymzubereitung
aus Beispiel 1, enthaltend 110 Einheiten/ml (Azocoll Einheiten),
d.h. insgesamt 29247 Azocoll Einheiten auf die 6000 g Garnelenschalen
oder etwa 4,87 Azocoll hydrolysierende Einheiten pro Gramm Garnelenschalen.
Die Mischung wurde umgesetzt, indem sie in einer Rotationstrommel
5 Stunden lang bei einer Geschwindigkeit von 40 Umdrehungen pro
Minute bei Raumtemperatur (20 °C)
gerührt
wurde. Der Lösungsanteil
wurde vom festen Rückstand
durch Filtration durch ein grobes Sieb, gefolgt von Filtration durch
ein Seihtuch abgetrennt. Während
der fünfstündigen Reaktionsdauer
wurden der Reaktionsmischung zur Überwachung der Reaktion Proben
entnommen.
-
Für Vergleichszwecke
wurde die Reaktion mit den gleichen Materialien wiederholt, außer, dass
nun die Garnelenschalen-Wasser-Mischung mit Alkalase 2,4 l umgesetzt
wurde. Garnelenschalen und Wasser wurden im Verhältnis 1:0,75 (Gew./Gew.) gemischt,
indem 2500 g Garnelenschalen zu 1875 g Wasser gegeben wurden. Ein
Aliquot von 0,25 ml Alkalase 2,4 l – Enzymmischung, enthaltend
46794,6 Einheiten/ml (Azocoll Einheiten), d.h. insgesamt 11699 Azocoll
Einheiten auf die 2500 g Garnelenschalen oder etwa 4,68 Azocoll hydrolysierende
Einheiten pro Gramm Garnelenschalen. Die Mischung wurde umgesetzt,
indem sie in einer Rotationstrommel 5 Stunden lang bei einer Geschwindigkeit
von 40 Umdrehungen pro Minute bei Raumtemperatur (20 °C) gerührt wurde.
Der Lösungsanteil
wurde vom festen Rückstand
durch Filtration durch ein grobes Sieb, gefolgt von Filtration durch
ein Seihtuch abgetrennt. Während
der fünfstündigen Reaktionsdauer wurden
der Reaktionsmischung zur Überwachung
der Reaktion Proben entnommen.
-
Um
die vergleichbare Aktivität
von Alkalase und Cryotin aus Beispiel 1 zu messen, wurde der Azocoll-Assay
verwendet, da Alkalase bekannterweise eine sehr geringe Aktivität gegenüber BAPNA
oder GPR besitzt. Die Aktivität
wird auf folgende Weise gemessen: Proben von 50 mg von Azocoll werden
in kleine Glasröhrchen
abgemessen, d.h. je 2 Proben von Azocoll für jede Konzentration der zu
testenden Enzymprobe. Zu jedem Röhrchen
wurde Phosphatpufter (100 mM, pH 8,0) bis zu einem Gesamtendvolumen
von 5 ml gegeben. Nachdem die Röhrchen
mit nur Puffer und Azocoll 5 bis 10 Minuten lang stehen gelassen
wurden, wurden die zu testenden Enzymproben in die Röhrchen gegeben.
Nach Zugabe der Enzymproben zur Assay-Mischung konnte das System bei Raumtemperatur
15 Minuten lang inkubieren, danach wurde die Absorption bei 520
nm gemessen. Die Ergebnisse entwickelten sich zunächst in
einem linearen Verhältnis
von Absorption bei 520 nm zu Enzymmenge, woraus die Anzahl der Azocoll
hydrolysierenden Einheiten pro ml Enzym berechnet wurden, wobei
1 Azocoll Einheit (AE) der Enzymmenge entspricht, die einen Anstieg
der Absorption um 0,1 Einheiten bewirkt.
-
Mithilfe
eines Assays für
lösliche
Aminosäuren
und Peptiden unter Verwendung von TCA (Trichloressigsäure), gefolgt
von einer Reaktion mit dem Folin-Ciocalteu-Reagens wurde nachgewiesen,
dass die Cryotin-Reaktion innerhalb von vier Stunden im Vergleich
zu der Charge mit Alkalase über
das Achtfache der Menge an löslichen
Aminosäuren
und Peptiden herstellte. Es wurde ein Assay für Astaxanthin verwendet, in
dem die Absorption bei 468 nm gemessen wird, um dessen Freisetzung
aus Garnelenschalen zu überwachen.
Diese Messungen zeigten, dass mit dem enzymatischen Cryotin-Verfahren über 1,6-mal
mehr Pigment freigesetzt wurde, als in der Alkalase-Reaktion.
-
BEISPIEL 5
-
Herstellung von Nahrungsmittelgeschmacksstoffen
aus Garnelenschalen mithilfe von Cryotin
-
Garnelenschalen
(20% Trockenmasse) und Wasser wurden in einem Verhältnis von
1:0,63 (Gew./Gew.) gemischt, indem 3980 g Garnelenschalen zu 2525
g Wasser gegeben wurden. Ein Aliquot von 165 ml Cryotin-Enzymzubereitung
aus Beispiel 1, enthaltend 1,4 Einheiten/ml (BAPNA Einheiten), d.h.
insgesamt 231 Einheiten auf die 3980 g Garnelenschalen oder 0,058
BAPNA hydrolysierende Einheiten pro Gramm Garnelenschalen. Die Mischung
wurde umgesetzt, indem sie in einer Rotationstrommel 4 Stunden lang
bei einer Geschwindigkeit von 40 Umdrehungen pro Minute bei einer
Temperatur von 15 °C
gerührt
wurde. Der Lösungsanteil
wurde vom festen Rückstand
durch Filtration durch ein grobes Sieb, gefolgt von Filtration durch ein
Seihtuch abgetrennt. Der feste Rückstand
wurde für
die Chitinherstellung verwendet. Die wässrige Fraktion wurde 10 Minuten
lang auf 70 °C
erhitzt, um die Enzyme zu inaktivieren und die Flüssigkeit
zu pasteurisieren. Die wässrige
Phase wurde dann durch Verdunstung bei 45 °C in einem Vakuum auf einen
Trockenmassegehalt von 30% konzentriert.
-
BEISPIEL 6
-
Hydrolyse und Freisetzung
von proteinösem
Material als Futter aus Garnelenschalen mithilfe von Cryotin
-
Garnelenschalen
und Wasser wurden in einem Verhältnis
von 1:0,5 (Gew./Gew.) gemischt, indem 3000 g Garnelenschalen zu
1500 g Wasser gegeben wurden. Ein Aliquot von 130 ml Cryotin-Enzymzubereitung
aus Beispiel 1, enthaltend 1,4 Einheiten/ml (BAPNA Einheiten), d.h.
insgesamt 182 Einheiten auf die 3000 g Garnelenschalen oder etwa
0,06 BAPNA hydrolysierende Einheiten pro Gramm Garnelenschalen.
Diese Mischung wurde umgesetzt, indem sie in einer Rotationstrommel
10 Stunden lang bei einer Geschwindigkeit von 40 Umdrehungen pro
Minute bei einer Temperatur von 30 °C gerührt wurde. Der Lösungsanteil
wurde vom festen Rückstand
durch Filtration durch ein grobes Sieb, gefolgt von Filtration durch
ein Seihtuch abgetrennt. Der feste Rückstand wurde für die Chitinherstellung
verwendet. Die wässrige
Fraktion wurde 10 Minuten lang auf 70 °C erhitzt, um die Enzyme zu
inaktivieren und die Flüssigkeit
zu pasteurisieren. Die wässrige
Phase wurde dann durch Verdunstung bei 45 °C in einem Vakuum auf einen
Trockenmassegehalt von 40% konzentriert, danach wurde das Konzentrat
in einem Trockner weiter dehydriert.
-
BEISPIEL 7
-
Eine Geschmackszubereitung
aus ganzen Garnelen
-
Gefrorene
ganze Garnelen (22,2% Trockenmasse) wurden in einer Mühle zerkleinert.
Die zerkleinerten Garnelen und Wasser wurden in einem Verhältnis von
1:0,75 (Gew./Gew.) gemischt, indem 6700 g zerkleinerte Garnelenschalen
zu 5010 g Wasser gegeben wurden. Ein Aliquot von 311 ml Cryotin-Enzymzubereitung aus
Beispiel 1, enthaltend 1,4 Einheiten/ml (BAPNA Einheiten), d.h.
insgesamt 435,4 Einheiten auf die 6700 g Garnelenschalen oder 0,065
BAPNA hydrolysierende Einheiten pro Gramm zerkleinerte, ganze Garnelenschalen.
Diese Mischung wurde umgesetzt, indem sie in einer Rotationstrommel
4 Stunden lang bei einer Geschwindigkeit von 40 Umdrehungen pro
Minute bei einer Temperatur von 17 °C gerührt wurde. Der Lösungsanteil
wurde vom festen Rückstand
durch Filtration durch ein grobes Sieb, gefolgt von Filtration durch
ein Seihtuch und Sedimentation für
10 bis 20 Minuten abgetrennt. Der feste Rückstand wurde für die Chitinherstellung verwendet.
Die wässrige
Fraktion wurde 10 Minuten lang auf 70 °C erhitzt, um die Enzyme zu
inaktivieren und die Flüssigkeit
zu pasteurisieren. Die wässrige
Phase wurde dann durch Verdunstung bei 45 °C in einem Vakuum auf einen
Trockenmassegehalt von 30 bis 40% konzentriert.
-
Das
Experiment wurde mit demselben Verhältnis an Rohmaterialien, Wasser
und Enzymzubereitung wiederholt, außer, dass die Inkubationstemperatur
bei 20 °C
gehalten und die Verdunstungstrocknung bei 50 °C durchgeführt wurde, was ein Produkt
mit im Wesentlichen ähnlicher
Qualität
ergab.
-
BEISPIEL 8
-
Eine Geschmackszubereitung
aus Hummer
-
In
dieser Zubereitung werden Hummerköpfe und -scheren oder ganze
Hummer verwendet und das Rohmaterial ist entweder frisch oder gefroren.
Gefrorener ganzer Hummer wurde in einer Mühle zerkleinert. Der zerkleinerte
Hummer und Wasser wurden in einem Verhältnis von 1:0,75 (Gew./Gew.)
gemischt, indem 8540 g zerkleinerter Hummer zu 6410 g Wasser gegeben
wurden. Die Mischung aus Hummer und Wasser wurde kurz auf 90 °C erhitzt
(um insbesondere die in Hummer vorhandene Fenyloxidase zu entfernen)
und dann auf Verfahrenstemperatur abgekühlt, die in diesem Beispiel
bei 35 °C
lag. Ein Aliquot von 385 ml Cryotin-Enzymzubereitung aus Beispiel
1, enthaltend 1,4 Einheiten/ml (BAPNA Einheiten), d.h. insgesamt
539 Einheiten auf die 8540 g zerkleinerter Hummer oder etwa 0,063
BAPNA hydrolysierende Einheiten pro Gramm zerkleinerter, ganzer
Hummer. Diese Mischung wurde umgesetzt, indem sie in einer Rotationstrommel
1,5 Stunden lang bei einer Geschwindigkeit von 40 Umdrehungen pro
Minute bei einer Temperatur von 35 °C gerührt wurde. Der Lösungsextrakt
wurde vom festen Rückstand
durch Filtration durch ein grobes Sieb, gefolgt von Filtration durch
ein Seihtuch und Sedimentation für
10 bis 20 Minuten abgetrennt. Der feste Rückstand wurde für die Chitinherstellung
verwendet. Die wässrige
Fraktion wurde 10 Minuten lang auf 70 °C erhitzt, um die Enzyme zu
inaktivieren und die Flüssigkeit
zu pasteurisieren. Die wässrige
Phase wurde dann durch Verdunstung bei 45 °C in einem Vakuum auf einen
Trockenmassegehalt von 40 bis 50% konzentriert.
-
Darauf
folgende Experimente wurden mit demselben Verhältnis an Rohmaterialien, Wasser
und Enzymzubereitung wiederholt, außer, dass die Vor-Erwärmungstemperatur
bei 70 °C
lag und die Inkubationstemperatur bei 30 °C gehalten, was ein Produkt
mit im Wesentlichen ähnlicher
Qualität
ergab. Gleiche Ergebnisse wurde erreicht, wenn der letzte Konzentrationsschritt
bei 50 °C
durchgeführt
wurde, um ein Produkt mit einem Trockenmassegehalt von 30 bis 40%
zu erhalten.
-
BEISPIEL 9
-
Geschmackszubereitung
aus Seelachs
-
Als
Rohmaterial können
entweder das Seelachsfleisch, d.h. enthäutete Seelachsfilets oder Seelachsgräten, verwendet
werden und das Rohmaterial kann frisch oder gefroren sein. Frische
enthäutete
Seelachsfilets wurden in einer Mühle
zerkleinert. Die zerkleinerten Seelachsfilets und Wasser wurden
gemischt, indem 4750 g zerkleinerte Seelachsfilets mit einem Trockengewichtgehalt
von 21 % zu 4685 g Wasser gegeben wurden. Ein Aliquot von 292 ml
Cryotin-Enzymzubereitung aus Beispiel 1, enthaltend 1,4 Einheiten/ml
(BAPNA Einheiten), d.h. insgesamt 409 Einheiten auf die 4750 g zerkleinertes
Seelachsfilet oder 0,086 BAPNA hydrolysierende Einheiten pro Gramm
zerkleinertes Seelachsfilet. Diese Mischung wurde umgesetzt, indem
sie in einer Rotationstrommel 4 Stunden lang bei einer Geschwindigkeit
von 40 Umdrehungen pro Minute bei einer Temperatur von 26 °C gerührt wurde.
Der Lösungsextraktanteil
wurde vom festen Rückstand
durch Filtration durch ein grobes Sieb, gefolgt von Filtration durch
ein Seihtuch abgetrennt. Die wässrige
Fraktion wurde 10 Minuten lang auf 70 °C erhitzt, um die Enzyme zu
inaktivieren und die Flüssigkeit
zu pasteurisieren. Die wässrige
Phase wurde dann durch Verdunstung bei 45 °C in einem Vakuum auf einen
Trockenmassegehalt von 25 bis 35% konzentriert.
-
Das
Experiment wurde mit demselben Verhältnis an Rohmaterialien, Wasser
und Enzymzubereitung wiederholt, außer, dass die Inkubationstemperatur
bei 30 °C
gehalten und die Verdunstungstrocknung so durchgeführt wurde,
dass ein Produkt mit 18 – 25%
Trockengewicht erhalten wurde, was ein Produkt mit im Wesentlichen ähnlicher
Qualität
ergab.
-
BEISPIEL 10
-
Zubereitung von Garnelensuppe
mithilfe der Geschmackszubereitung aus ganzen Garnelen
-
Das
folgende Suppenrezept ist ein Beispiel für die Anwendung der Extrakte
von Nahrungsmittelgeschmacksstoffen für den Verzehr durch den Menschen.
Bei der Suppenherstellung kann der Extrakt entweder wie in dem folgenden
Rezept als Basismaterial oder als Abrundungsmaterial verwendet werden,
welches der fast fertig zubereiteten Suppe in kleinen Mengen zugegeben
wird, um ihren Endgeschmack abzurunden.
-
Garnelensuppe
für 12
Personen
Zutaten:
2 Zwiebeln
2 Karotten
2,5
Liter Wasser (oder Fischfond)
2 Esslöffel Fischbrühe
1
Esslöffel
Curry-Pulver
250 g Garnelenextrakt aus Beispiel 7
1 Knoblauchzehe,
gehackt
100 g Butter, geschmolzen + 100 g Mehl
200 ml
Sahne
100 ml Weißwein
-
Die
Zwiebeln und Karotten werden gehackt und in einer Kasserolle angebraten.
Dann werden 2,5 Liter Wasser (bzw. Fischfont), 2 Esslöffel Fischbrühe, 1 Esslöffel Curry-Pulver, 250 g Garnelenextrakt
aus Beispiel 7 und 1 gehackte Knoblauchzehe zugegeben, Mischen und
20 Minuten lang köcheln
lassen, dann die Suppenbasis absieben. Die Suppenbasis wird mit
einer Mischung aus 100 g geschmolzener Butter und 100 g Mehl, das
zu der geschmolzenen Butter gegeben wird, angedickt. Dann wird die
Sahne in die Suppe eingerührt
und die Suppe nochmals erhitzt. Danach werden der Weißwein und
ganze Garnelen zur Dekoration zugegeben. Die Suppe kann nun serviert
werden.
-
BEISPIEL 11
-
Entfernen von Tintenfischmembran
mithilfe einer proteolytischen Zubereitung aus Kabeljau
-
Zwei
Stück gefrorener,
ganzer Tintenfisch mit jeweils 300 g wurden zusammen mit 450 ml
Wasser und 300 ml proteolytischer Zusammensetzung aus Kabeljau,
die wie in Beispiel 1 beschrieben hergestellt und deren pH-Wert
auf 8,2 eingestellt wurde, in eine Rotationstrommel gegeben. Die
proteolytische Zusammensetzung hatte eine Aktivität von 105
GPR Einheiten/ml, so dass die proteolytische Gesamtaktivität 31400
GPA Einheiten bzw. 52 GPA Einheiten/g Tintenfisch (1,7 BAPNA Einheiten/g)
betrug. Der pH-Wert wurde während der
Inkubation mehrere Male auf 8,0 eingestellt. Die Temperatur wurde
bei 10 °C
oder darunter gehalten und nach 15, 30, 60, 150, 210 und 330 Minuten
wurde der Tintenfisch inspiziert und Proben genommen.
-
Die
Aktivität
wird mit einem Assay mit dem synthetischen Substrat Gly-L-Pro-L-Arg-p-nitroanilid (GPR bzw.
sGPRpna) bei einer Substratkonzentration von 0,3 mM in 50 mM Tris-HCl,
10 mM CaCl, pH 8,1 bei 25 °C gemessen.
Der Anstieg der Absorption wird bei 419 nm gemessen und die GPR
Aktivität
entsprechend einer Konstante der molaren Absorptionsfähigkeit
von 8800 M–1cm–1 berechnet.
GPR Einheiten werden nach der Gleichung EBAPNA =
EGPR/31 in BAPNA Einheiten umgerechnet.
-
Die
folgende Tabelle führt
die Beobachtungen und Messungen auf, die im Laufe der Experiments durchgeführt wurden.
-
-
Es
wird beobachtet, dass eine proteolytische Zusammensetzung proteinöse Haut
und Membran von anhaftendem Gewebe wirksam entfernt, wie beispielsweise
die Membran an der Oberfläche
von Tintenfisch. Es wurde ein entsprechendes Experiment wurde, in
dem der Membranbeutel von Kabeljau-Rogen aufgelöst wurde.
-
BEISPIEL 12
-
Herstellung von Hydrolysaten
aus Lammfleisch
-
107
g gebratenes Lammhackfleisch wurden mit 163 ml Wasser gemischt.
Die Temperatur der Schlämme
betrug etwa 25 °C.
7 ml Cryotin mit einer Aktivität
von etwa 1,4 BAPNA Einheiten/ml wurden mit der Schlämme gemischt
(d.h. etwa 0,09 E/g Fleisch) und der pH-Wert durch Zugabe von NaOH
auf 7,3 eingestellt. Die Schlämme
wurde 4 Stunden lang bei 20 °C
gerührt
und in Abständen
von 1 Stunde wurden Probenaliquots zur Analyse entnommen (pH-Messungen
und Absorption bei 280 m). Nach Abschluss der vierstündigen Inkubation
hatte das Hydrolysat den charakteristischen Geschmack und das charakteristische
Aroma von Lammfleisch. Tabelle 12.1 zeigt die Absorptionsmessungen
für die
entnommenen Aliquots, welche die Freisetzung löslicher Peptide und Aminosäuren anzeigen.
-
-
Das
Experiment wurde mit rohem Lammhackfleisch wiederholt und es wurden ähnliche
Ergebnisse erzielt.
-
BEISPIEL 13
-
Sensorisches Testen von
Garnelen- und Hummerhydrolysat
-
Eine
Probe der Garnelengeschmackszubereitung nach Beispiel 7 wurde einem
sensorischen Test durch ein Testgremium bestehend aus 6 Testern
unterzogen. Vor dem Testen wurde die Zubereitung verdünnt, indem
20 g der Geschmackszubereitung zu 200 ml Wasser gegeben und auf
50 °C erhitzt
wurde. Die Probe wurde in kleinen Plastikbechern serviert. Die Tester
beurteilten die Probe zuerst individuell nach Aroma, Farbe und Geschmack
und notierten sich beschreibende Merkmale, danach erörterten
sie die allgemeinen, sensorischen Kennzeichen der Testprobe.
-
Tabelle
13.1 führt
die Kommentare einzelner Tester auf.
-
-
Das
Testgremium kam schließlich
gemeinsam zu folgendem Urteil: Die Garnelengeschmackszubereitung
hatte einen sehr charakteristischen Geschmack und Geruch nach Garnelen,
vor allem einen Geschmack nach Garnelenfleisch (schmeckt auch nach
Fischfleisch).
-
BEISPIEL 14
-
Hydrolyse von proteinhaltigen
Materialien mit einer verfeinerten proteolytischen Zusammensetzung
ohne Elastase und Serinkollagenasen
-
Alle
Experimente der Beispiele 3 bis 13 werden wiederholt, außer, dass
die von Kabeljau abgeleitete, proteolytische Zusammensetzung von
Beispiel 2 (Cryotin X genannt) als das Hydrolysierungsmittel verwendet wurde.
Es wurde im Wesentlichen das gleiche Verhältnis an proteolytischer Aktivität, gemessen
wie in Beispiel 1, verwendet, um entsprechende Ergebnisse wie die
in Beispiel 3 bis 13 beschriebenen, zu erhalten.
-
1 Die Stabilität der von
Kabeljau abgeleiteten, proteolytischen Zusammensetzung von Beispiel
1 wurde als eine Funktion der Temperatur und Zeit gemessen, indem
nach 24-stündigen
Inkubationen bei pH-Werten von 6, 8 und 10 und Temperaturen von
10 °C, 30 °C und 45 °C die Enzymrestaktivität beobachtet wurde.
Aus dieser Figur ist ersichtlich, dass die proteolytische Zusammensetzung
bei den drei pH-Werten ähnliche
Stabilitätseigenschaften
hat, aber bei niedrigen Temperaturen viel stabiler ist als bei hohen
Temperaturen. Die Enzymaktivität
wurde durch Messung der Absorption bei 247 nm und Verwendung von
Tosylargininmethylester (TAME) überwacht.
Die Aktivität
wird bei 25 °C
und unter Verwendung von TAME in einer Endkonzentration von 0,075
mM bestimmt, der Assaypuffer besteht aus 40 mM Tris/HCl pH 8,1 und
10 mM CaCl2. Eine Aktivitätseinheit
wird berechnet als 1 μmol
hydrolysiertes Substrat/Min. anhand eines molaren Extinktionskoeffizienten
von 540 M–1cm–1 bei
247 nm.
-
2 Die Aktivität der von
Kabeljau abgeleiteten, proteolytischen Zusammensetzung von Beispiel
1 ist gezeigt als eine Funktion des pH-Wertes mit TAME als Substrat.
Die Puffer, die mit einer Endkonzentration von 0,1 M verwendet wurden,
waren Hepes/HCl (pH 5,4 bis 8,0) und Glycinat (pH 8,3 bis 10,8)
mit 10 mM Calciumchlorid. Aus dieser Figur ist ersichtlich, dass
die Zusammensetzung im pH-Bereich
zwischen 7 und 10,8 relativ gute TAME-hydroylysierende Aktivität besitzt,
wobei ein Maximum zwischen pH 8,0 und 10,5 vorliegt und die Aktivität wie in
der Legende zu 1 beschrieben
bestimmt wird.
-
3 Die Temperaturabhängigkeit
der Aktivität
der von Kabeljau abgeleiteten, proteolytischen Zusammensetzung von
Beispiel 1. Die enzymatische Aktivität wurde mithilfe von Tosylargininmethylester
(TAME) als Substrat in einer Endkonzentration von 0,75 mM überwacht.
Der Assaypuffer bestand aus 40 mM Tris/HCl (pH 8,1) und 10 mM Calciumchlorid
und die Aktivität
wurde überwacht,
indem die Absorption bei 247 nm verfolgt wurde. Aus dieser Figur
ist eine Erhöhung
der hydrolytischen Aktivität
der Zusammensetzung bis zu einer Temperatur von maximal etwa 50 °C ersichtlich,
danach nimmt die Aktivität
aufgrund einer Temperaturdenaturierung rasch ab (Aktivität wird wie
in der Legende von 1 beschrieben
bestimmt).