DE598185C - Verfahren zur Herstellung von Aminoverbindungen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Aminoverbindungen

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DE598185C
DE598185C DEI42540D DEI0042540D DE598185C DE 598185 C DE598185 C DE 598185C DE I42540 D DEI42540 D DE I42540D DE I0042540 D DEI0042540 D DE I0042540D DE 598185 C DE598185 C DE 598185C
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DE
Germany
Prior art keywords
parts
weight
amino compounds
preparation
propionitrile
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Expired
Application number
DEI42540D
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Ulrich Hoffmann
Dr Bernhard Jacobi
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
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Publication date
Application filed by IG Farbenindustrie AG filed Critical IG Farbenindustrie AG
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Application granted granted Critical
Publication of DE598185C publication Critical patent/DE598185C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C255/00Carboxylic acid nitriles

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Aminoverbindungen Es wurde gefunden, daß man wertvolle Aminoverbindungen erhalten kann, wenn man a, ß-ungesättigte Nitrile mit Hy droxylaminen, Hydrazinen, primären oder sekundären, mindestens q. Kohlenstoffatome enthaltenden aliphatischen, hydroaromatischen oder aromatischen Aminen oder mit Polyaminen umsetzt. Die Reaktion kann man in Gegenwart oder Abwesenheit von Verdünnungs- bzw. Lösungsmitteln durchführen; in vielen Fällen ist die Anwendung von über dem Siedepunkt der angewandten Verbindungen liegenden Temperaturen zweckmäßig. Man arbeitet dann vorteilhaft unter Druck. Die Gegenwart von Katalysatoren, beispielsweise Nickel, Kupfer, Kupfersalze, Alkali us-%v., kann häufig von Vorteil sein. Man kann die Umsetzung in der flüssigen Phase vornehmen, doch kann man auch oftmals in der Gasphase arbeiten.
  • Die erhaltenen Aminoverbindungen können leicht zu Polyaminen reduziert werden; die Nitrilgruppe kann in bekannter Weise verseift, verestert oder anderen Reaktionen unterworfen werden. Die Aminogruppe ist ebenfalls verschiedenen Umsetzungen, z. B. mit Säuren, Alkylenoxyden, Alkylsäurechloriden usw., zugänglich. Die nach dem vorliegenden Verfahren erhältlichen Produkte können u. a. als Textilhilfsmittel, als Lösungsmittel, z. B. für Albumin, Fibrin, Schwefel usw., oder, wie in den folgenden Beispielen angegeben, als Zwischenprodukte Verwendung finden. Es ist ,bekannt, daß V inylacetonitril (CH= - CH - C H= - C N), ein f3, y-ungesättigtes Nitril, sich mit den unteren Gliedern der aliphatischen primären. sekundären und tertiären Amine unter Bildung von ß-Aminobutyronitril und seinen Derivaten umsetzt; bei Verwendung von höheren aliphatischen Aminen, aromatischen Aminen und Diaminen nimmt indessen die Reaktion einen anderen Verlauf, indem das\'inylacetonitril zu Crotonsäurenitril isomerisiert wird. Es ist daher überraschend, daß die a, ß-ungesättigten Nitrile im Gegensatz zu den ß, y-ungesättigten Nitrilen mit primären oder sekundären, mindestens 4. Kohlenstoffatome enthaltenden Aminen glatt unter Bildung von Aminoverbindungen reagieren. Beispiel i 212 Gewichtsteile Acrylsäurenitril werden mit 29z Gewichtsteilen n-Butylatnin unter guter Kühlung vermischt, darauf wird destilliert. Das hierbei gebildete ß- (n-B.uty lamino)-propionitril (C4H9-NH-CH=-CH.-CN) siedet unter einem Druck von 2o mm bei 114. bis 116°. Die Ausbeute ist nahezu quantitativ.
    a) 126 Gewichtsteile des erhaltenen ß-(n-
    Butylamino)-propionitrils werden mit 4o Ge-
    wichtsteilen Natriuinhvdroxvd und Zoo Ge-
    wichtsteilen Wasser auf ioo° erhitzt. Es tritt
    allmähliche Verseifung u11(1 damit Lösung -der
    Substanz ein. Sobald alles in Lösung gegan-
    gen ist, wird im Vakuum eingedampft. Man
    erhält in nahezu quantitativer Ausbeute das
    Natriumsalz der ß-(n-Butylamino)-propion-
    säure:
    b) 2i2 Gewichtsteile des gemäß Absatz i
    erhaltenen ß-(n-Butylamino)-propionitrils
    werden unter Zusatz von ioo Gewichtsteilen
    Äther im Autoklav en in Gegenwart von 5 Ge-
    wichtsteilen Nickel, das ,durch Irrhitzen von
    basischem N ickelcarbonat im Wasserstoff-
    strom auf 28o° gewonnen wurde, und 12 Ge-
    wichtsteilen gasförmigem Ammoniak mit
    Wasserstoff bei 14o° reduziert. Man erhält
    in guter Ausbeute das n-Butylaminopropyl-
    amin (CH, - NH - C3 H6 # NH.) vom Kp. 6o°
    bei i mm.
    c) Das erhaltene ß-(n-Butylamino)-pro-
    pionitril kann mit Ölsäurechlorid umgesetzt
    werden. Die hierbei entstehenden Produkte
    können als Textilhilfsmittel Verwendung fin-
    den.
    Beispiel e
    53 Gewichtsteile Acrylsäurenitril werden
    .4 Stunden lang bei i5° unter Rückflußküh-
    lung mit 129 Gewichtsteilen n-Dibutylamin
    gekocht. Es entsteht dabei das ß-(n-Dibutyl-
    amino)-propionitril der Formel (C@H9);N-
    CH- - CH= # CN (KP- 14o bis 1q.2° bei
    22 mm) in einer Ausbeute von 64
    Beispiel 3
    99 Gewichtsteile Cyclohexylamin werden
    unter Rückflußkühlung zum Sieden erhitzt,
    worauf 53 Gewichtsteile Acrylsäurenitril
    langsam hinzugegeben werden und noch
    i Stunde lang unter Rückfluß gekocht wird.
    Es stellt sich dabei ein Gleichgewicht ein, das
    zu etwa So % auf der Seite des ß-(Cyclo-
    liexylamino)-propionitrils der Formel C,H"-
    NH-CH=-CH=-CN (KP- 149bis 15i° bei
    ii mm) und zu 20 °/o auf der Seite der Aus-
    gangsmaterialien liegt. Letztere treten nach
    dem Abdestillieren bei Atmosphärendruck in
    Reaktion und setzen sich abermals zu So
    um, so daß die Ausbeute an Cycloliexyl-
    aminopropionitril nahezu quantitativ ist.
    Beispiel 4
    61 Gewichtsteile hfonoätliylatiiliti und 27 Ge-
    wichtsteile Acrylsäurenitril werden unter Zu-
    gabe 1-01l 2 Gewichtsteileil l;oti-rrtitrierter
    Schwefelsäure ini geschlossenen Gefäß 4 Stuil-
    den lang auf iSo° erhitzt. Bei (leg Destillation
    des Reaktionsproduktes erliiilt nian (las
    ß-(I'lienvl:itliylaniino)-liroliionitril derForniel
    (C" H;;) (C. H,;) N - C H= - C H. - C \ v oin S iede-
    punkt 175 bis 177' bei 17 mm.
    Beispiel
    Zu einer frisch bereiteten neutralen oder
    schwach sauren niethylalkoholischen Hydr-
    oxylaminlösung, die 33 Gewiclitstcile Hydr-
    oxylamin enthält, lüßt nian unterguter Küh-
    lung langsam So Gewichtsteile Acrylsäure-
    nitril zufließen. -Nach zweistünzligeni Stehen-
    lassen bei gewöhnlicher Temperatur destilliert
    man Methanol und unverändertes Acrylsäure-
    nitril ab. Als Rückstand erhält man in nahezu
    quantitativer Ausbeute das ß-Hy(lroxylamilio-
    propionitril (\'HOH-CH=-CH=-CN). Es
    ist eine dicke Flüssigkeit, die sich bei der
    Destillation im Hochvakuum zersetzt. Die
    freie Base ist außerordentlich empfindlich
    gegen Oxydation; sie färbt sich an der Luft
    braun.
    Arbeitet man in alkalischem Medium, z. B.
    in Gegenwart von Natriumalkoliolat, unter
    sonst gleichen Bedingungen wie oben ange-
    geben, so erhält man neben dem ß-Hydroxyl-
    aminopropionitril noch das ß-lIethoxypropio-
    nitril (C H30 - CH=- CH. - C1).
    Beispiel 6
    Man versetzt SS Gewichtsteile 57,5°4iges
    Hydrazinhydrat unter guter Kühlung finit
    53 Gewichtsteilen Acrylsäurenitril und ent-
    fernt dann das Wasser im Vakuum bei mög-
    lichst tiefer Temperatur. Bei der anschließen-
    den Destillation erhält man das bei io8 bis
    112° bei 4 mm siedende Xondensationspro-
    dukt aus i 1M1 Hydrazin und i llol Acryl-
    säurenitril, wahrscheinlich das ß-Hydrazino-
    propionitril (I\TH. - 1TH - C H., - CH;, - C \T),
    in einer Ausbeute von 9o °/o der Theorie. Da-
    neben bilden sich geringe Mengen des ent-
    sprechenden Ainides.
    Beispiel ?
    Man läßt in 2i5 Teile Triäthylentetramin
    (NH.-CH_-CH.-NH-CH_-CH.,-NH-
    CH.-CHF - \TH=) langsam unter Rühren
    und Rückflußkühlung 31S Teile Acryls:iure-
    nitril einfließen. Unter starker Erwäriuung
    lagert sich das Acrylsiiuretiitril an das Poly-
    amin an unter Bildung einer viskosen Flüs-
    sigkeit.
    Beispiel 8
    25o Gewichtsteile eines technischen, 8S°/oigen
    Dodecylainins (Kp. 96 bis 1o1° bei 2 min)
    werden mit 5oo Gewichtsteilen Acrylsäure-
    nitril gemischt und 2 Stunden lang auf So'
    unter Rückfluß erhitzt. Man destilliert dann
    (las nicht umgesetzte Acrylsiiuretiitril u11(1
    Dodecylaniiti ab u11(1 erhält (las bei 152 bis
    156° hei 2 111111 siedeilde ß-(Do(lecvlatiiitio)-
    propionitril (Ct2I-I_5-NII-CII_-CIl-,_-C1).

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Aminoverbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß man a, ß-ungesättigte Nitrile mit Hydroxylaminen, Hydrazinen, primären oder sekundären, mindestens 4 I`ohlenstoffatonie enthaltenden aliphatischen, livdroaromatischen oder aromatischen Auiinen oder mit Polyaminen umsetzt.
DEI42540D 1931-09-11 1931-09-11 Verfahren zur Herstellung von Aminoverbindungen Expired DE598185C (de)

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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2485174A (en) * 1946-04-08 1949-10-18 Us Sec War Basic side chain substituted quinoline derivative
US5268499A (en) * 1992-04-25 1993-12-07 Basf Aktiengesellschaft Preparation of mixtures of 3-aminopropionitrile and ethylene cyanohydrin
EP0630886A1 (de) * 1993-06-28 1994-12-28 BASF Aktiengesellschaft Verfahren zur Herstellung von Aminopropionitrilen

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2485174A (en) * 1946-04-08 1949-10-18 Us Sec War Basic side chain substituted quinoline derivative
US5268499A (en) * 1992-04-25 1993-12-07 Basf Aktiengesellschaft Preparation of mixtures of 3-aminopropionitrile and ethylene cyanohydrin
EP0630886A1 (de) * 1993-06-28 1994-12-28 BASF Aktiengesellschaft Verfahren zur Herstellung von Aminopropionitrilen

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