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. Verfahren zur Herstellung von sauer färbenden Wollfarbstoffen der
Anthrachinonreihe Es wurde gefunden, daß, man die Kondensationsprodukte, die man
aus i-Amino-4-halogenanthrachin0n-2-sulfons;äure mit aromatischen Diaminoverbimdungen
z. B. gemäß, der Patentschrift 5349322- erhält, durch Behandlung mit sulfonierenden
Mitteln in andersartige, wertvolle, sauer färbende Wollfarbstoffe überführen kann.
Die neuen Produkte zeichnen sich durch eine hervorragende Löslichkeit aus, was wahrscheinlich
durch den Eintritt einer weiteren Sulfons,äuregrupp:e zu erklären ist. Nicht ,ausgeschlossen
ist ferner, daß bei einigen- Produkten noch eine innere Kondensation (z. B. ein
Carbazolringschluß,) stattfindet, worauf besonders der- meinigen Fällen" charakteristische
Umschlag der Lösungsfarbe in konzentrierte Schwefelsäure hinweist.
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Die so.-erhältlichen Farbstoffe ziehen aus saurem Bade auf Wolle in
meistens blauen bis blaugrünen Tönen auf und zeichnen sich durch vorzügliche Echtheitseigenschaften
aus. So übertreffen einige sogar - trotz der verbesserten Löslichkeit - die Ausgangsfarbstoffe
in bezug auf Wasch-, Walk- und Schweißechtheit merklich, ein Ergebnis, das durch
Einführung einer zweiten Sulfonsäuregrupps nicht zu erwarten war.
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Hervorzuheben ist ferner die hervorragende Lichtechtheit der Farbstoffe
dieser Reihe. Die Behandlung mit sulfonierenden Mitteln geschieht zweckmäßig, tun
höhere Temperaturen zu vermeiden (wodurch man zu Coeramidoninderivaten gelangen
würde), mit stärker wirkenden Mitteln, wie Chlorsulfons,äure, Monohydrat oder schwachem
Oleum. Ein charakteristischer Umschlag der Lösungsfarbe in konzentrierter Schwefelsäure
zeigt häufig die -vollendete Umsetzung an. Beispiel i 40 kg des Kondensationsproduktes
aus i -amino - 4 - bromanthrachinon - ä - sulf ons,aurem Natrium mit p-Phenylendiamin
werden unter gelinder Kühlung in etwa 300 kg Chlors'ulfons,äure .eingetragen.
Die Lösung läßt man einige Stunden bei Zimmertemperatur stehen, gießt sie dann langsam
unter Rühreid in etwa 5oö kg konzentrierte Schwefelsäure und hierauf in Eiswasser.
Der Farbstoff wird von der Säure abfiltriert, zweckmäßig nochmals unter Zugabe von
Soda in Wasser gelöst und mit Kochsalz ausgesalzen.
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In konzentrierter Schwefelsäure löst sich das Produkt mit graublauer
Farbe, die nach Zusatz von Paraformaldehyd ,grün wird. Wolle wird aus schwefelsaurem
Bade in sehr echten, grünstichigblauen Tönen angefärbt.
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Einen ,ähnlichen wertvollen Farbstoff @erhält man, wenn man das Kondensationspro-
Bukt
aus i-amino-4-bromanthrachinon-2-sulfonsaurem Natrium und N-Äthyl-p-phenylendiamin
mit Chlorsulfonsäure behandelt.
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Beispiel 2 40 kg des Kondensationsproduktes aus i - amino- 4- bromanthrachinon-
2 -sulf onsaurem Natrium mit Benzidin, erhalten nach den Angaben des Beispiels 2
der Patentschrift 534932 (in konzentrierter Schwefelsäure mit bräunlicher
Farbe löslich); werden in etwa 3oo kg Oleum von io % gelöst und während 2 bis 3
Stunden bei :etwa 5o° gerührt. Hierauf wird auf Eis gegossen, wobei sich der Farbstoff
schwerlöslich ausscheidet. Man wäscht den größten Teil der Säure aus, löst das Produkt
nochmals in Wasser unter Zusatz von Alkali, filtriert nötigenfalls und salzt ihn
mit Kochsalz aus. In konzentrierter Schwefelsäure löst er sich mit rotstichigblauer
Farbe, die, mit p-Formaldehyd versetzt, grünstichigblau wird. Aus schwefelsaurem
Bade wird Wolle in grünstichigblauen Tönen angefärbt, die ausgezeichnete Echtheitseigenschaften-
aufweisen.
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Wird an Stelle des verwendeten Kondensationsproduktes aus i-amino-4-bromanthrachinon-2-sulfonsaurem
Natrium und Benzidin die gleiche Menge des Kondensationsproduktes aus i-amino-4-bromanthrachinon-2-sulfonsaurem
Natrium mit 3-Äthoxybenzidin angewandt, so wird ein ganz ähnlicher, sehr echter
Farbstoff erhalten. Beispiel 3 Wird das in Beispiel 2 verwendete Kondensationsprodukt
aus I - amino - 4 - bromanthrachinon-2-sulfonsaurem Natrium und Benzidin ersetzt
durch die gleiche Menge des Kondensätionsproduktes aus i - amino - 4 - bromanthrachinon-2-sulfonsaurem
Natrium und Dianisidzn, so wird ein in konzentrierter Schwefelsäure blau löslicher
Farbstoff erhalten, der Wolle aus saurem Bade in sehr echten blaugrauen Tönen anfärbt.
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Das Kondensationsprodukt aus i-amino-4-bromanthrachinon-2-sulfonsaurem
Natrium mit o-Tolidin liefert bei der gleichen Behandlung einen echten gr"unstichigblauen
Farbstoff (in konzentrierter Schwefelsäure mit blauer Farbe löslich); das Kondensationsproduktaus
i-amino-4-bromanthrachinon-2-sulfonsaurem Natrium mit m-Tolidin ebenso behandelt,
ergibt ein echt blau färbendes Produkt (in konzentrierter Schwefelsäure mit blauer
Farbe löslich). Beispiel 4 4o kg des Farbstoffs, erhalten durch Kondensation von
i-amino-4-bromanthrachinon-2-sulfonsaurem Natrium mit 4.4'-Dianiinodiphenyldimethylmethan
(Patentschrift 399 149 im Verhältnis i : i, werden bei gewöhnlicher Temperatur in
etwa 3oo kg Chlorsulfonsäure gelöst. Nach mehrstündigem Rühren bei 2o bis 30° C
wird auf Eis gegeben und der Rückstand möglichst säurefrei gewaschen. Er wird alsdann
in heißem Wasser unter Zusatz von Alkali gelöst, nötigenfalls filtriert und durch
Zugabe von Kochsalz ausgesalzen. In konzentrierter Schwefelsäure löst :er sich mit
olivblauer Farbe. Wolle wird aus saurem Bade in sehr echten blauen Tönern angefärbt.
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Ebenfalls einen sehr echten blauen Wollfarbstoff erhält man, wenn
man das Kondensationsprodukt aus i-amino-4-bromanthracbinon-2-sulfonsaurem Natrium
mit 4 # 4'-Diaminodiphenylcyclohexaal (Patentschrift 497 628)
nach obigen
Angaben entweder mit Chlorsulfönsäure oder schwachem Oleum behandelt.
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Das Kondensationsprodukt aus i-amino-4-bromanthrachinon-2-sulfonsaurem
Natrium mit 4 # 4'-Diaminodiphenylharnstoff liefert bei der Behandlung mit Monohydrat
oder Oleum einen blaugrau färbenden Farbstoff.