DE595461C - Verfahren zum Halogenieren organischer Verbindungen - Google Patents
Verfahren zum Halogenieren organischer VerbindungenInfo
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- DE595461C DE595461C DEI36753D DEI0036753D DE595461C DE 595461 C DE595461 C DE 595461C DE I36753 D DEI36753 D DE I36753D DE I0036753 D DEI0036753 D DE I0036753D DE 595461 C DE595461 C DE 595461C
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
11. APRIL 1934
REICHSPATENTAMT
PATENTSGHRIF
KLASSE 12o GRUPPE 2os
' / 36753 'IVa] 12
Bekanntlieh gehören die wichtigen und zahlreich angewandten Methoden dear Einführung
von Halogen in organische Verbindungen insofern zu den wenig wirtschaftlichen
chemischen Reaktionen, -als sogar bei chemisch
absolut quantitativ verlaufender Umsetzung nur die Hälfte des; in Reaktion tretenden Halogens ausgenutzt werden kann,
die andere Hälfte dagegen in Form von Halogenwasserstoff verlorengeht, nach dem allgemeinen
Schema
RH -f HaI2 == R — Hai -f H — Hai.
Nun vermag man allerdings vielfach dieig
sen Verlustem in der Weise mit ziemlichem,
Erfolg zu steuern, daß man den frei werdenden Halogenwasserstoff durch geeignete Oxydationsmittel,
wie Chromate, salpetrige Säure u.dgl., die den Reaktionsgemischen in ge-'eigneten,
meist !empirisch ausprobierten Formen und Mengen zugeführt werden, jeweils
in Halogen zurückverwandelt und dieses im
Reaktionsgernisch selber für die Halogenierung wieder nutzbar macht. Auf diese Weise
können in bestimmten Fällen größere Verluste vermieden werden, doch leiden die bekannten
Arbeitsmethoden meist darunter, daß leicht nachteilige Nebenwirkungen der Oxydationsmittel
auftreten, da deren Dosierung nach Maßgabe der frei werdenden Halogenwasserstoffmengen
meist sehr schwierig ist. Dies zeigt sich, beispielsweise sehr deutlich
in Bromierungsreaktionen bei der Mitverwendung des für die Oxydation des Bromwasserstoffs
an sich; ganz besonders geeigneten Chlors. Wird mehr Chlor oder wird
dieses rascher eingeleitet, als den frei werdenden Mengen Bromwasserstoff entspricht, so.
können durch die dann nur selten ausbleibenden Chlorierungs- und sonstigen Oxydations-Wirkungen
unerwünschte Nebenprodukte gebildet werden. Wird dagegen zuwenig Chlor
zugeführt, so entweicht unausgenutzter Bromwasserstoff . -
Es wurde nun gefunden, daß man halogenierbare organische Verbindungen in sehr
vorteilhafter Weise ohne nennenswerte Verluste durch Bildung von Halogenwasserstoff
halogenieren kann, wenn man organische Verbindungen, die unter den Reaktionsibedingungen
außer der Halogenierung keine weiteren Veränderungen erleiden, mit Bromwasserstoffsäure
oder ihren Salzen oder mit Brom in Gegenwart von Chlorsulfonsäure
*) Von dem Patent sucher sind als die Erfinder angegeben worden:
Dr. Muss A. Kunz in Mannheim, Dr. Karl K ob er Ie und Dr. Erich Berthold in Ludwigshafen a. Rh.
und solchen Überträgern, die zusammen mit
der Chlorsulfonsäure Bromwasserstoff zu oxydieren vermögen', behandelt.
Geeignete Katalysatoren' sind z. B. Schwefei, Jod, Antimon, Wismuth, Quecksilber sowie
deren Verbindungen;, Amalgame u. dgl. Es sind davon, je nach ihrer Wirksamkeit
und der Reaktionsfähigkeit der zu behandelnden organischen Verbindungen und den
ίο gewählten sonstigen Reaktionsbedingungien
etwa bis zu io o/o erforderlich, bezogen auf
die der Einwirkung unterworfene. Substanz.
In vielen Fällen kann man schon bei gewöhnlicher Temperatur arbeiten·. Im allgemeinen
wird durch Erhöhung der Temperatur eine Beschleunigung der Halogenierung
erzielt, außerdem kann man bei höheren Temperaturen auch mehrere Halogenatome einführen. Die Temperatur richtet sich ferner
nach der Menge und Art des angewandten Katalysators. Man muß natürlich solche
Temperaturen vermeiden, bei denen Oxydationen oder Sulfonierung eintreten würden.
Dem vorliegenden Verfahren kommt neben der guten Ausnutzung des angewandten Halogens
auch deshalb besondere Bedeutung zu, weil danach die Möglichkeit besteht, anderwärts
abfallenden Bromwasserstoff ohne umständliche Oxydation an Stelle von Brom unmittelbar
zu verwenden.
Besonders wichtig ist das. Verfahren^ weil sich dabei sehr leicht bestimmte Halogenierungsstufen
festhalten lassen.
Die durchwieg in ausgezeichneten Ausbeuten erhältlichen Halogenverbindungen sind
teilweise wertvolle Zwischenprodukte zur Darstellung von Farbstoffen, teils auch, wenn sie
verküpbane Gruppen enthalten, selbst schon wertvolle Küpenfarbstoffe. Der Gegenstand
der älteren Patente 499169, 510 481,
510600, 546966 und 561 441 wird hier
nicht beansprucht.
Beispiel ι
46 Teile Dibenzanthron werden in 460 Teilen
Chlorsulfonsäure unter Rühren bei gewöhnlicher Temperatur gelöst. Nach Zugabe von 5 Teilen Antimon erhöht man die Tiemperatur
auf 60 Ms 650 und leitet -trockenen
Bromwasserstoff iein. Sobald die Gewichtszunahme etwa 35 0/0 beträgt, läßt man erkalten,
verdünnt mit 230 Teilen konzentrierter Schwefelsäure, gießt in Eiswasser, kocht kurz
auf und saugt ab. Der erhaltene Farbstoff, eine violette Paste, getrocknet ein blauviolettes· Pulver, der Analyse^ nach ein Dibromdibenzanthron,
löst sich in konzentrierter Schwefelsäure mit rotvioletter Farbe und liefert auf Baumwolle aus violetter -Küpe
marineblaue Färbungen von vorzüglicher Echtheit.
Bei längerem Einleiten von Bromwasserstoff
erhält man höher bromierte Produkte von ähnlichen färbierischen Eigenschaften.
An Stelle von Antimon kann man auch Schwefel, Jod, Quecksilber oder andere geeignete
Katalysatoren verwenden.
Aus Isodibenzanthron erhält man unter den oben beschriebenen Bedingungen die entsprechenden
Bromisodibenzanthrone.
20 Teile Pyranthron werden bei gewöhnlicher Temperatur unter Rühren in 200 Teilen
Chlorsulfonsäure gelöst. Darauf gibt man· 2 Teile Schwefel zu, erhöht die .Temperatur
auf 650 und leitet trockenes Bromwasserstoffgas
ein. Wenn die gewünschte Gewichtszunahme (bis zu 80 o/g für Tetrabrompyranthron)
eingetreten ist, läßt man erkalten und arbeitet, wie in Beispiel 1 beschrieben, auf.
Die auf diese Weise erhältlichen Di-, Tri- oder Tetrabrompyranthrone lösen sich in konzentrierter
Schwefelsäure mit blauer Farbe und färben die pflanzliche Faser in orangefarbenen
bis/ orangerο ten Tönen von sehr guter Echtheit.
Beispiis 1 3
In einer Lösung von 16,6 Teilen reinem
3, 4, 8, 9-Dibenzpyren-5, io-chinon und 200 Teilen Chlorsulfonsäure leitet man bei 650
nach Zugabe von 2 Teilen Jod trockenen Bromwasserstoff so lange ein, bis eine Gewichtszunahme
von 25 Oj0 !eingetreten ist. Darauf
läßt man erkalten und arbeitet, wie in Beispiel 1 beschrieben, auf. Das erhaltene
Monobromdibempyrenchdnon, eine orangegelbe Paste, getrocknet ein gelboranges Pulver,
löst sich in konzentrierter Schwefelsäure mit rotvioletter Farbe und färbt Baumwolle
aus scharlachroter Küpe in leuchtenden gelborangen, sehr echten Tönen.
Durch längeres Einleiten von Bromwasserstoff 'erhält man höher bromierte Dibenzpyrenchinonie.
Verwendet man an Stelle von 3, 4, 8, 9-Dibenzpyren-5,
io-chinon das isomere 4,5,8,9-Dibenzpyren-3, io-chinon, so erhält man einen
Farbstoff, der auf Baumwolle aus orangeroter Küpe rote Töne liefert.
20 Teile Toluol werden unter Kühlung mit einer Eis-Kochsalz-Mischung und unter Ruhren
in eine Lösung von 2 Teilen Jod' in 100 Teilen Chlorsulfonsäure eingetragen. Hierauf
leitet man in die Reaktionsmasse trockenen Bromwasserstoff ein und läßt die Temperatur
auf 20 bis 300 steigen. Sobald die
Reaktion eingetretein ist, was nach kurzer Zeit der Fall isit, verdünnt man mit 50 Tei-
len konzentrierter Schwefelsäure, gießt in
Wasser und trennt das abgeschiedene Bromtoluol ab. Es siedet bei einem Druck von
15 mm bei 138 bis 1400 und stellt eine helle,
auch bei o° noch flüssige Masse dar.
Auf ähnliche Weise erhalt man aus Benzol
di- und höher bromierte Derivate, z. B. Tetrabrombenzol und Hexabrombenzol.
Auch Naphthalin und Phenanthren kann auf diese Weise bromiert werden.
In die Lösung von 40 Teilen Pyranthron in 400 Teilen Chlorsulfonsäure werden nach Zugäbe
von 4 Teilen Schwefel 24.Teile" Kaliumbromid langsam unter Rühren eingetragen,
wobei die Temperatur nicht über 60 bis 65P
steigen soll. Nach beendeter Zugabe rührt man noch 2 bis 3 Stunden lang bei 6o° weiter,
läßt dann erkalten und gießt nach Verdünnen mit .Schwefelsäure in Eiswasser. Man
-. saugt das in Form orangeroter Flocken erhaltene
Dibrompyranifhron ab. Der Farbstoff . löst sich, mit blauer Farbe in konzentrierter
Schwefelsäure und färbt Baumwolle aus rotvioletter Küpe in prangen Tönen.
Bei Anwendung von 50 Teilen Kaliumbro-.
mid erhält man unter gleichen Bedingungen Tetrabrompyranthron.
30
30
46 Teile Dibenzanitihron werden in 460 Teilen
Chlorsulfonsäure. gelöst. v Nach Zugabe
von 0,5 Teileni Antimon trägt man unter Rühren bei. 4.0° 25 Teile Kaliumbromid so
ein, daß die Temperatur nicht über 65° steigt, und hält ungefähr 3 Stunden lang bei dieser
Temperatur.. Die Aufarbeitung des- erhalteneni
Farbstoffes geschieht in der üblichen Weise. Man erhält ein violettes Pulver, das
Baumwolle aus violetter Küpe in echten, marineblauen Tönen färbt. Die Lösungsfarbe
in Schwefelsäure ist violett.
Die unter gleichen Bedingungen durchgeführte Bromierung von Isodibenzanthron liefert
einen Farbstoff, der sich in Schwefelsäure, mit grüner Farbe löst und die pflanz-liehe
Faser aus violetter Küpe in klaren, blauvioletten Tönen färbt.
45 Teile 1,-2, 2', i'-Anthrachinonazin werden
in 450 Teilen Chlorsulfonsäure gelöst und nach Zugabe von 2 Teilen Antimon und
2 Teilen Schwefel unter Rühren auf 60 bis
650 erwärmt. Darauf leitet man einige Stunden
lang trockenen Bromwasserstoff ein, läßt dann erkalten und arbeitet in der üblichen
Weise auf. Das erhaltene Brom-i, 2, 2', i'-anthrachinonazin
färbt Baumwolle aus blauer Küpe in blauen, sehr echten Tönen.
Auf analoge Weise erhält man aus Pyridin Brompyridine. An Stelle von Bromwasserstoff
kann man auch Kaliumbromid anwenden. -
33,2 Teile 3, 4, 8, a.-Dibenzpyren-5, io-chinon
"werden in 300 Teilen Chlorsulfonsäure unter Rühren gelöst und nach Zugabe von
3 Teilen Jod bei 55 bis* 65° mit 30 Teüiemi
Kaliumbromid versetzt. Man rührt bei 65 bis 70° so lange, bis eine entnommene Probe
sich in konzentrierter Schwefelsäure mit violettblauer Farbe löst. Darauf läßt man erkalten
und arbeitet in der üblichen. Weise auf. Das .erhaltene Dibrom-3, 4, 8, 9-dibenzpyren-5,
io-chinon, ein orangefarbenes Pulver, kristallisiert in orangefarbenen Nadeln
und. färbt · Baumwolle aus violetter Küpe in orangefarbenen, vorzüglich echten Tönen.
Verwendet man an Stelle von 3, 4, 8, 9-D1-benzpyren-5,
io-chinon die gleiche Menge 4, 5, 8, a-Dibenzpyrieni-3, 1 o-chinon, so erhält
man ein blaurot färbendes Rieaktionsprodukt.
Man leitet unter Rühren in eine Lösung von 23 Teilen Benzanthron in 200 Teilen
Chlorsulfonsäure nach Zugabe von 2 Teilen Jod bei 50 bis 6o° trockenen Bromwasserstoff ein. Nach einigen Stunden läßt man erkalten
und arbeitet, wie üblich,. auf. . Das 'erhaltene Brombenzanthron stellt ein gelbes
Pulver dar, kristallisiert in Nadeln und löst sich in konzentrierter Schwefelsäure mit rotbrauner
Farbe. ■
Beispiel 10 ioo
45 Teile 5, 6, 1, 2-Diphthaloylacridon werden
in 400 Teilen Chlorsulfonsäure gelöst und nach Zugabe von 2 Teilen Jod und 2 Teilen
Antimon, auf 90 bis ioo0 erwärmt. Darauf
leitet man so lange hinter Rühren Bromwasserstoffgas
'ein, bis eine entnommene Probe rotorange Färbungen liefert. Der in der üblichen
Weise isolierte Farbstoff löst sich in konzentrierter Schwefelsäure orangefarben.
An Stelle von Diphthaloylacridon kann man andere Acridone anwenden.
Man löst 43 Teile Monojodanthanthron, erhältlich aus ■ Anthanthron in Schwefelsäure
mit 50/0 SCyGehalt durch Eintragen von Jodkalium bei 8o°, in 300 Teilen Chlorsulfonsäure
und. trägt in die erhaltene Lösung] bei 8o° 12 Teile Kaliumbromid im Laufe
ι Stunde ein. Die Temperatur wird zur Beendigung der Farbstoffbildung eine weitere
· Stunde beibehalten. Die Aufarbeitung
erfolgt auf die übliche Weise. Das erhaltene Bromjodanthanthron, ein orangerotes Pulver,
löst sich mit blaustichiggrüner Farbe in Schwefelsäure und färbt Baumwolle aus violettroter
Küpe orangerot. Die Reinigung kann, wenn gewünscht, über das 'sich aus
wasserhaltiger Schwefelsäure abscheidende Oxoniumsulfat oder durch Umkristallisieren
aus hochsiedenden Lösungsmitteln, wie Nitrobenzol, Trichlorbenzol, erfolgen.
33,6 Teile Monometfiioxyanthanthron (hergestellt
durch Behandlung von Monooxyanthanthron mit p-Toluolsulfonsäuremethylester
in Trichlorbenzol) werden in 330.Teilen
Chlorsulfonsäure bei o° unter Zugabe von 3 Teilen Jod gelöst. In diese Lösung,
trägt' man 'im Laufe 1 Stunde 12 Teile
Kaliumbromid ein, hält weiter 1 Stunde bei o° und führt die Reaktion bei Zimmertemperatur
zu Ende, was nach ungefähr 1 Stunde
der Fäll ist. Nach dem Verdünnen mit 300 Teilen Schwefelsäure gießt man auf Eis,
saugt ab und trocknet. Das in Form leänses
roten Pulvers erhaltene Monomethoxymonobromanthanthron
löst sich mit grüner Farbe in Schwefelsäure und zieht auf Baumwolle
aus roter Küpe in blauroten1 Tönen von tiervorragender
Licht- und Wetterechtheit.
Farbstoffe von ähnlichen Eigenschaften erhält .man, wenn man an Stelle von Monomethoxyanthanthron
andere Äther des Anthanthrons anwendet, z. B. Äthoxyanthanthron,
ω-Chloräthoxyanthanthron.
45 Teile methylierteB Dipyrazolanthronyl
werden in 450 Teilen Chlorsulfonsäure gelöst und nach Zugabe von 2 Teilen Quecksilber
und 2 Teilen' Antimon bei1 80 bis 900 unter Rühren mit 30 Teilen Kaliumbromid
versetzt. Nach Beendigung der Reaktion wird, wie üblich, aufgearbeitet. Der erhaltene,
Chlor und Brom enthaltende Farbstoff färbt Baumwolle aus grünblauer Küpe in roten
Tönen von siehr guter Echtheit.
..;_■■■" Beispiel 14
40 Teile Pyranthron werden in 4ooTeilen Chlorsulfonsäure unter Rühren gelöst und
nach Zugabe von 1 Teil Schwefel bei Zimmertemperatur mit 8,8 Teilen Brom versetzt.
Man: rührt kurze Zeit bei Zimmertemperatur
und hierauf bei 30 bis 400 so lange, bis alles Brom aufgenommen ist. Darauf läßt man erkalten,
verdünnt mit 200 Teilen konzentrierter Schwefelsäure, _gießt in Wasser, kocht ßegebenenf
alls kurz -auf und saugt ab. Das erhaltene; Monobrpmpyranthron, 'ein .orangefarbenes
Pulver, löst sieh in konzentriieter Schwefelsäure mit blauer Farbe und färbt
Baumwolle aus rotvioletter Küpe in orange-. farbenen Tönen von ausgezeichneter Echtheit.
40,6 Teile Pyranthron werden unter Rühren bei 20 bis 300 in 400 Teilen Chlorsulfonsäure
gelöst. Nach Zugabe von 2 Teilen Jod läßt man 17 Teile Brom zufließen^ rührt
kurze Zeit bei 30 bis 35°, erhöht dann die Temperatur auf 40 bis 500 und hält dabei so
lange, bis alles Brom aufgenommen ist. Darauf
läßt man erkalten· und arbeitet in der übliehen Weise auf. Das erhaltene Dibrompyranthron,
ein orangefarbenes Pulver, löst sich in konzentrierter Schwefelsäure mit blauer Farbe und Befert auf Baumwolle aus rotvioletter Küpe orangefarbene, vorzüglich echte
Töne.
An Stelle von Jod kann man auch andere Überträgler, z. B. Quecksilber, Wismut oder
Antimon, zusetzen.
85 Beispiel 16
Man löst 40,6 Teile Pyranthron in 400 Teilen Chlorsulfonsäure und gibt 2 Teile
Schwefel und 2 Teile Antimon zu. Zu dieser Lösung läßt man bei 20 bis 300 25 Teile
Brom zufließen, erhöht die Temperatur langsam auf 50 bis 6o°, rührt bei dieser Temperatur
so lange, bis alles Brom aufgenommen ist, läßt erkalten und arbeitet in der üblichen
Weise auf. Das in quantitativer Ausbeute in Form einer orangeroten Paste erhaltene
Reaktionsprodukt, der Analyse nach ein Tribrompyranthron^ löst sich in konzentrierter
Schwefelsäure mit blauer Farbe und färbt die pflanzliche Faser in orangeroten Tönen.
Beis-piel 17
40,6 Teile Pyranthron werden in 400 Teilen Chlorsulfonsäure gelöst. Nach Zugabe von
4 Teilen Jod läßt man bei 20 bis 300 zu dieser
Lösung unter Rühren 5 6 Teile Brom zufließen, erwärmt dann langsam auf 65 bis 70°
und hält bei 70 bis1 75° so lange, bis die
Hauptmenge des Broms aufgenommen ist. Darauf läßt man erkälten1 und arbeitet in der
üblichen Weise auf. Das in quantitativer Ausbeute in Form einer scharlachroten -Paste erhaltene
Reaktionsprodukt, der Analyse nach ein Pentabrompyranthron, löst sich in Oleum
mit blauer Farbe und liefert aus violetter Küpe orangerote Färbungen von siehr guter
Echtheit. Es kann auch als Pigmentfarbstoff angewandt werden.
Beispiiel 18 : lflQ
Führt man die Bromierung des vorstehenden Beispiels bei 80 bis 900 zu Ende, so
erhält man ein . Bentabrommonochlorpyranthron, welches ein rotes: Pulver ist, -das sich
in Chlorsulfonsäure -oder. Oleum, schwer in
'■■ '■ heißer. Konzentrierter .Schwefelsäure 'mit blauer
.5 Farbe" löst und ähnliche Eigenschaften wie das-in vorstehendem Beispiel beschriebene
Pentabrompyranthfonaufwieist. .--"- ■ ■
- Bei ■ höheren. : Reaklionstemperaturen erhält
'-7 man noch höher halogenierte Reaktionspro ίο
dukte,
-. An .Stelle, von Jod kann man Her andere
Katalysatoren, z, B, Schwefel, Antimon und
außerdem* Selen, Mangan, Molybdän, Nickel
- zusammen mit Schwefel oder Jod, verwenden.
: ■ Beispiel 19
Man löst 160 Teile Brom in 400 .Teilen
Chlorsulfonsäure und gibt 4 Teile Jod zu.
Darauf kühlt man die Lösung- auf etwa —5° ab und läßt unter Rühren 40 Teile reines,
trockenes Benzol zutropfen. ' Sobald die Hauptmenge des Broms aufgenommen ist, erwärmt
man langsam auf 20 bis 300, rührt bei
dieser Temperatur so lange, bis alles Brom vollständig aufgenommen ist, und . arbeitet
dann in der üblichen Weise auf. Das in- eimer
Ausbeute von etwa 190 Teilen erhaltene Reaktionsprodukt, der Hauptsache nach ein Tetrabrombenzol
neben Penta- und Hexabrombenzol, stellt >ein farbloses Pulver dar und kristallisiert
aus Benzol bzw. einem Benz öl-Alkohol-Gemisch
in derben, farblosen Nadeln.
Bei Verwendung von weniger Brom erhält man niedriger bromierte Benzole, bei- Verwendung
von mehr Brom in der Hauptsache Hexabrombenzol. ·
B eis.piel 20
Man löst 400 Teile Brom in 1000 .Teilen
Chlorsulfonsäure, gibt ι ο Teile Jod zu und läßt
bei —5 bis_ —10°' 92 Teile trockenes Toluol
unter· gutem Rühren einfließen. Hierauf erwärmt man langsam auf-20 bis 300, rührt so
lange, bis alles Brom aufgenommen ist, und • arbeitet -'dann in der üblichen Weise auf- Das
in vorzüglicher Ausbeute erhaltene Reaktionsprodukt, der Analyse nach zur Hauptsache
PentabromtoruoL" kristallisiert aus' Benzol in
farblosen Nadeln, die gegen 2800 schmelzen.
An Stelle von Jod kann man auch andere
Katalysatoren, z.B. Schwefel oder Antimon, zusetzen. Bei Verwendung von weniger Brom
erhält man niedriger bromierte Toluole.
Auf .ähnliche Weise erhält man aus den
Xylolen. die entsprechenden" Bromderivate; auch die höher methylierien Benzole und
die übrigen Alkylbenzole, auch Biphenyl und seine Abkömmlinge können auf diese Weise
bromiert werden, desgleichen auch Naphthalin,
Arithracen und Phenanthren.
- -Beispiel 21
22,3 Teile 2-Aminoanthrachinon werden in
220 Teilen Chlorsulfonsäure gelöst und nach Zugabe von 1,2 Teilen Schwefel unter Rühren
bei_ 20 bis 300 mit 9 Teilen Brom versetzt. Sobald alles Brom zugegeben ist, erhöht
man die Temperatur auf 8o°, rührt so lange, bis alles. Brom aufgenommen ist, läßt
dann .erkalten und arbeitet in der üblichen Weise auf. Das in quantitativer Ausbeute
(30 bis 31 Teile) erhaltene Reaktionsprodukt, der Analyse nach ein Monobrom-2-aminoanthrachinon,
stellt ein orangefarbenes Pulver dar und löst sich in konzentrierter Schwefelsäure mit gelber Farbe.
Analog reagieren 1-Aminoanthrachinon und ■
die verschiedenen Aminobenzanthrone.
Auch Amine hochmolekular.eir Körperklassen, ζ. B. Aminopyranthrone, Aminoanthanthrone
usw., lassen sich auf diese Weise in quantitativer Ausbeute in Bromderivate überführen.
45 Teile Mononitropyranthron werden in
450 Teilen Chlorsulfonsäure gelöst und unter Rühren mit 1 Teil Schwefel versetzt. In
diese Lösung läßt man bei gewöhnlicher Temperatur 9 Teile Brom einfließen, 'erwärmt
dann auf 60 bis 65° und rührt so lange, bis
alles Brom aufgenommen ist. Darauf läßt man erkalten und arbeitet in der üblichen
Weise auf. Das in quantitativer Ausbeute erhaltene Mononitromonobrompyranthron, ein
gelbbraunes Pulver, kristallisiert in gelborangen Nadeln·, löst sich mit violetter Farbe in
konzentrierter Schwefelsäure und stellt ein wertvolles -Zwischenprodukt für die Herstellung
neuer Farbstoffe dar.
In analoger Weise erhält man aus anderen Nitroverbindungen, z. B. aus· denjenigen, die
den im vorigen Beispiel angeführten Aminen entsprechen, die entsprechenden Bromnitroderivate.
- -
43,5 Teile Monomethoxypyranthron, hergestellt aus Monooxypyranthron durch Erhitzen
mit p-Toluolsulfonsäuremethylester in Trichlorbenzol,
werden in 43 S Teilen Chlorsulfonsäure bei o° gelöst. Nach Zugabe von
2 Teilen Schwefel läßt man . 11 Teile Brom
zutropfen und hält die Temperatur noch ungefahr I Stunde auf o°. Zur Beendigung der
Reaktion rührt man bei Zimmertemperatur so lange, bis die Farbstoffbildung beendet ist.
Nach dem Verdünnen mit Schwefelsäure gießt man auf Eis und saugt ab. Das erhaltene
Monömethoxymonobrompyranfliron stellt ein blaurotes Pulver dar, das sich in Schwefel-
säure mit rotblauer, Farbe, löst und aus violetter Hydrosulfitküpe Baumwolle in blauroten
Tönen färbt.
Beispiel 24 5
45 Teile Monoäthoxypyranüiron, hergestellt durch Einwirkung von p-Toluolsulfonsäureäthylester.
auf Monooxypyranthron in Trichlorbenzol, werden, in 450 Teilen Chlorsulfonsäure
bei 0° gelöst und nach Zugabe von 4 Teilen Jod mit 10 Teilen Brom versetzt.
Man rührt bei Zimmertemperatur so lange, bis eine entnommene Probe auf Baumwolle
eine blaurote Ausfärbung gibt, was nach einigen Stunden der Fall ist. Die Aufarbeitung
geschieht auf die übliche Weise. Der erhaltene. Farbstoff, ein blaustichigrotes Pulver,
löst sich in Schwefelsäure rotblau und liefert auf Baumwolle aus violetter Küpe blaurote
Färbungen.
48,4 Teile ω-Chloräthoxypyranthronr, erhalten aus Monooxypyranthron durch Behandlung
mit p-Toluolsulfonsäurechloräthylester,
werden in 480 Teilen Chlorsulfonsäure nach Zugabe von 1 Teil Schwefel und 1 Teil Jod
wie im vorstehenden Beispiel mit. ι ο Teilen
Brom behandelt. Das erhaltene ω-Chlor äthoxymonobrompyranthron,
ein blaurotes Pulver, färbt Baumwolle aus violetter Küpe in echten bordeauxroten Tönen.
33>6 Teile Monomethoxyanthanthron, beispielsweise
hergestellt aus Monooxyanthanthron durch Behandeln mit p-Toluolsulfonsäuremethylester
in Gegenwart von Nitrobenzol, werden bei 0° in 330 Teilen Chlorsulfonsäure
gelöst und nach Zugabe von 3 Teilen Jod mit 10 Teilen Brom versetzt. Die
Weiterbehandlung und Aufarbeitung geschieht in der üblichen Weise. Der Farbstoff, .ein
Monomethoxymonobromanthanthron, löst sich mit grüner Farbe in Schwefelsäure, kristallisiert
aus;Nitrobenzolin langen rotenNadeln und
färbt Baumwolle in sehr echten roten Tönen von hervorragender Licht- -und Wetterechtheit.
In die Lösung von 3 0,6 Teilen Anthanthron in 300 Teilen Chlorsulfonsäure läßt man
nach Zugabe von 3 Teilen Jod langsam 18 Teile Brom zutropfen und erwärmt die Lösung
auf 60 bis 650. Nach 4 Stunden läßt man erkalten, verdünnt mit Schwefelsäure,
gießt auf Eis und saugt ab. Das erhaltene Dibromanthanthron, ein orangerotes Pulver,
löst sich mit grüner Farbe in Schwefelsäure und färbt die pflanzliche Faser aus violetter
Küpe leuchtend orange.
40,9 Teile ms'-Anthradianthroji werden in
400 Teilen Chlorsulfonsäure unter Rühren gelöst. Nach Zugabe von 2,5 Teilen Jod läßt
man unter Rühren bei 20 bis 300 180 Teile1
Brom zufließen, erhöht die Temperatur auf 60 bis 650 und rührt so lange, bis alles Brom
aufgenommen ist. Nach dem Erkalten wird in der üblichen Weise aufgearbeitet. Das in
vorzüglicher Ausbeute erhaltene Reaktionsprodukt, der Analyse nach ein Dibrom-ms-anthradianÜiron,
ein orangefarbenes Pulver, löst sich in konzentrierter Schwefelsäure mit violettblauer
Farbe und liefert auf Baumwolle orangegelbe Töne von hervorragender Echtheit.
38 Teile ms-Benzdianthron werden in 400 Teilen Chlorsulfonsäure gelöst und nach Zugabe
von 2 Teilen Schwefel bei o° mit 20 Teilen Brom versetzt. Man rührt so lange bei
S bis 10°, bis die Hauptmenge des Broms
aufgenommen^ ist, erwärmt dann kurze Zeit
auf 3Q bi|=4o°, läßt erkalten und arbeitet, jwie
üblich, auf. Das erhaltene Dibrom-ms-benzdianthron, eine gelbe Paste, löst sich mit
blaugrüner Farbe in konzentrierter Schwefelsäure und färbt Baumwolle aus grüner Küpe
in klaren goldgelb en Tönen.
Auf ähnliche Weise erhält man aus 2, 2'-Dimethyl-ms-benzdianthron das entsprechende
Dibromderivat. g5
23 Teile Benzanthron werden unter Rühren in 200 Teilen Chlorsulfonsäure gelöst.
Nach Zugabe von 2 Teilen Schwefel läßt man 8,8 Teile Brom zufließen, erwärmt langsam
auf 40 bis 500, hält bei dieser Temperatur so lange, bis alles Brom aufgenommen ist, läßt
erkalten und arbeitet in der üblichen Weise auf. Das erhaltene Reaktionsprodukt, der
Analyse nach lein Monobrombenzanthron, ist
ein gelbes Pulver und kristallisiert atts Eisessig in derben Nadeln.
Bei Verwendung von mehr Brom erhält man höher bromierte Benzanthrone. ω>
Analog erhält man aus Anthrachinon und seinen Derivaten dje entsprechenden Bromderivate.
B'ei spiel 31
43 Teile Bz · Bz'-Dimethoxypyranthron werden in 500 Teilen Chlorsulfonsäure bei o°
gelost. Nach Zugabe von 2 Teilen Schwefel läßt man 17 Teile Brom zufließen, erwärmt
auf 30 bis 400 und rührt so lange, bis alles 12° '
Brom aufgenommen ist. Nach dem Erkalten arbeitet man in der üblichen Weise auf,
Das.'/.erhaltene ,Dibrom-Bzi Bz'-dsMethüxypyränthron>/"
eine -orangerote Paste, löst" sich 'in
konzentrierter Schwefelsäure mit blauer Farbe
und färbt Baumwolle aus violetter Küpe in klaren, kräftigen gelbbraunen Tönen von sehr
guter Echtheit. .;...-"■ . .: : "'"-". l
■"-■' -.-Beispiel 32
■ 21 Teile Phenanthrenchinon werden in 200
Teilen Chlorsulfonsäure gelöst. Nach Zugabe von 2 Teilen. Schwefel läßt man 17 Teile
■Brom zufließen, erwärmt auf 45 bis 5 o°, rührt so lange, bis alles Brom aufgenommen ist,
läßt dann erkalten und arbeitet in. der übliehen
Weise auf. Das erhaltene. Reaktionsprodükt ist der Analyse nach Dihromphenanthrenchinon.
'
Man löst unter Rühren 160 Teile Brom in
■400 Teilen Chlorsulfonsäure, gibt 2 Teile Jod und 6 Teile Schwefel zu, kühlt auf —50 ab
und läßt 55Teüe o-Xylol zufließen. Sobald
die Hauptneaktion beendet ist, hört man mit dem Kühlen auf und rührt bei Zimmertemperatur
so lange, bis alles Brom aufgenommen ist. Das in annähernd quantitativer
Ausbeute gebildete i, 2-Dimethyl-3, 4, 5, 6-tetrabrombenzol kann entweder direkt durch
Absaugen ioder - Eingießen der Reaktionsmasse in Eis und Absaugen isoliert werden.
Es stellt ein in farblosen Nadeln kristalüsäierendes
Pulver dar, das aus Chlorbenzol oder anderen organischen Lösungsmitteln umkristallisiert
werden kann. Es schmilzt bei 251°. ' ' - -
. Beispiel 34
Verwendet man an Stelle von o-Xylol im vorstehenden Beispiel die gleiche Menge
ρ-Xylol, so erhält man in quantitativer Ausbeute i, 4-Dirhethyl-2, 3, 5, 6-tetrabrombenzol
in farblosen' Nadeln, die bei 246 bis 2480
schmelzen. . . · -
Aus m-Xylol erhält man in analoger Weise i, 3-Dimethyl-2, 4, 5, 6-tetrabxombenzol, das in.
farblosen Nadeln kristallisiert und bei· 2520
schmilzt.
Man suspendiert 160 Teile Brom in 500
Teilen Chlorsulfonsäure, gibt 5'Teile Jod
zu, kühlt auf ο bis —-5° ab und| läßt 42 Teile
Cyclo'hexan zufließen. Sobald die Hauptmenge des Broms zugelaufen ist, laß man das
Gemisch sich auf Zimmertemperatur 'erwärmen, hält dabei so lange, bis alles. Brom aufgenommen
ist, und arbeitet in der üblichen Weise auf. Das in vorzüglicher Ausbeute
(etwa 165 Teile) erhaltene Reaktionsprodukt, ein farbloses Pulver, der Analyse nach das
Octobrdmcyclohexan, kristallisiert ia '"farblosen
großen Prismen und schmilzt gegen 1820. ■---'.
Wählt man andere Mengenverhältnisse, so erhält man in analoger Weise niedriger bromierte
Reaktionsprodukte.
Bei höherer Temperatur erhält man Chlor und Brom enthaltende Endprodukte.
Aus Cyclohexanon erhält man nach dieser Methode ebenfalls Brom- bzw.. Chlorbromderivate.
.
Hexan, in der oben beschriebenen Weise bromiert, 'liefert ein öliges, in der Kälte "erstarrendes
Reaktionsprodukt.
In eine Lösung von 80 Teilen Brom in 250 Teilen Chlorsulfonsäure trägt man unter
Rühren bei —io° 2 Teile Jod, 2 Teile Schwefei
und 52 Teile Anisol ein, rührt so lange, bis die Hauptmienge des Broms aufgenommen
ist, läßt darauf auf Raumtemperatur erwärmen und arbeitet, sobald alles Brom aufgenommen
ist, in der- üblichen Weise auf. Das in Form 'eines farblosen Öles 'erhaltene Brotnanisol
kann durch Kristallisation oder Destillation gegebenenfalls gereinigt werden.
Aus Anilin erhält man in analoger Weise Bromaminobenzole.
Man suspendiert 120 Teile Benzoesäure unter Rühren in 1000 Teilen Chlorsulfonsäure,
gibt 5 Teile Jod und 5 Teile Eisen zu, läßt 150 Teile Brom zufließen und rührt
einige Stunden lang bei Zimmertemperatur. Darauf erwärmt man auf 60 bis 700 und hält
dabei so lange, bis alles Brom verschwunden ist. Die in der üblichen Weise isolierte too
Brombenzoesäure kristallisiert in farblosen Blättchen und kann durch fraktionierte Kristallisation
in die einzelnen Isomeren zerlegt werden.
B ei spiel 38
In eine Suspension von 80 Teilen Brom in 500 Teilen Chlorsulfonsäure trägt man
unter Rühren bei —50 10 Teile Schwefel·,
ι Teil Jod und 70 Teile a-Naphthol ein. So- no
bald die Hauptmenge des Broms aufgenommen ist, läßt man die Temperatur auf 20 bis 300 steigen und rührt so<
lange, bis der letzte Anteil des Broms verschwunden ist. Das Reaktionsprodukt wird in der üblichen
Weise isoliert. Es stellt 'ein schwach' braunrot gefärbtes Pulver dar und kristallisiert
in farblosen Nädelchen.
Man löst 194 Teile Anthron unter Rühren
in 1200 Teilen Chlorsulfonsäure, gibt
ι ο Teile Jod zu und läßt dann 90'Teile Broni
zufließen. Darauf 'erhöht mani die Temp era tür
auf 600, hält teinige Stunden dabei, erwärmt
dann auf; 70 bis 8o° und hält bei dieser Temperatur so· lange, bis alles Brom aufgenommen ist. Nach dem Erkalten wird,, wie
•üblich, aufgearbeitet. Das in vorzüglicher
Ausbeute erhaltene Bromanthion, ein stroh-
:- gelbes Pulver, kristallisiert in derben Nadeln
to und löst sich in 'konzentrierter Schwefelsäure mit gelber Farbe. >
;. V'
Auf analoge:'Weise, erhält man aus Bianthron
halogenhaltige Reaktionsprodukte.
44 Teile Monochlorpyranthron, .erhältlich aus Pyranthron in Chlorsulfonsäure bei Gegenwart
von Schwefel durch Einleiten von trockenem. Chlorgas· bei etwa 50°, werden in
400 Teilen Chlorsulfonsäure gelöst. Nach Zugabe von 4Teilen Schwefel und 24.Teilen
Brom erwärmt man auf 65 bis 70°, rührt so lange, bis alles Brom aufgenommen ist, läßt
dann erkalten und arbeitet in.der üblichen Weise auf. Das erhaltene Chlortribrompyranthron,
ein rotes Pulver, löst sich in konzentrierter Schwefelsäure nur schwer mit grünblauer
Farbe, liefert 'eine violette Küpe und färbt Baumwolle in rotorangen Tönen.
52 Teile Monojod-ms-anthradianthron, erhältlich
aus ms-Anthradianthron in 120/oigem
Oleum mit Jod bet 140 bis 1500, werden in
520 Teilen Chlorsulfonsäure gelöst. Nach Zugabe von 2 Teilen Jod trägt man bei 60 bis
8o° 8,8TeHe Brom ein. Sobald alles Brom
aufgenommen ist, läßt man erkalten und arbeitet, wie üblich, auf. Das erhaltene Bromjod-ms-anthradianthron,
<eine gelbe Paste, löst sich in konzentrierter Schwefelsäure mit grünblauer
Farbe, küpt blau und liefert auf Baumwolle rotstichiggelbe, .vorzüglich echte Färbungen.
" . Beispiel 42
Man löst 22 Teile Pyrazolanthron in 220
Teilen Chlorsulfonsäure, gibt 2.TeLLe Jod und ι ο Teile Brom zu und erwärmt unter
Rühren auf 65 bis 70°. Sobald die Hauptmenge des Broms aufgenommen ist, läßt .man
erkalten und arbeitet in der üblichen Weise auf. "Das in vorzüglicher Ausbeute erhaltene
Brompyrazolanthron stellt ein. gelbes Pulver
dar, löst sich in konzentrierter -Schwefelsäure mit gelber Farbe, in Alkali .orange und
kristallisiert' in gelben· -Nädelchen. " ~
. . Beispiel 43
.·- 45 Teile 1, 2, 2', i'-N-Dihydroanthrachinonazin
werden in 450 Teilen Chlorsulfonsäure gelöst. Nach Zugabe von 4 Teilen Schwefel
und i.8. Teilen Brom erhöht man die Temperatur auf 50 bis 550 und hält dabei so
lange, bis alles Brom aufgenommen ist. Dann läßt man erkalten und arbeitet in der -üb·:
liehen Weise auf. Das erhaltene Reaktionsprodukt, der Analyse nach ein Dibrom-N-dihydro-i,
2, 2', i'-anthrachinonazin, stellt ein grünblaues Pulver dar, löst sich in konzentrierter
Schwefelsäure mit brauner Farbq und liefert auf Baumwolle aus blauer KüpiQ
blaue Färbungen von vorzüglicher Echtheit.
Auf analoge Weise erhält man aus Flavanthron" ein Dibromderivat, das aus blauer
Küpe rotstichiggelbe Färbungen liefert.
Auch Anthrachinonacridone, Xanthone, Indigo- und Thioindigofarbstoffe usw. können
auf diese Weise halogeniert werden.
Man löst unter Kühlung 129 Teile Chinolin
in 500 Teilen Chlorsulfonsäure, gibt 3 Teile Quecksilber, 5 .Teile Jod, 100 Teile
Brom zu und' erhöht dann die Temperaibur
auf 35 bis 400. Dabei hält man so lange, bis alles Brom aufgenommen, ist, läßt dann
erkalten und arbeitet in der' üblichen Weise: auf.
Das erhaltene Bromchinolin kann in farblosen Nadeln kristallisiert erhalten werden.
Auf analoge Weise kann auch Acridin halogeniert werden.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Halogenierung organischer Substanzen, dadurch gekennzeichnet, daß man halogenierbare organische Substanzen, die unter den Reaktionsbedingungen außer der Halogenierung' !keine weiteren Veränderungen erleiden, mit Bromwasserstoff säure oder ihren Salzen oder mit Brom in Gegenwart von Chlorsulfonsäure und solchen Überträgern, die zusammen mit der Chlorsulfonsäure • Bromwasserstoff zu oxydieren vermögen, behandelt, wobei der Gegenstand der Patente 499169, 510 481, 510600, 546966 und 561 441 hier nicht beansprucht wird, no
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEI36753D DE595461C (de) | 1929-01-12 | 1929-01-13 | Verfahren zum Halogenieren organischer Verbindungen |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE688046X | 1929-01-12 | ||
DEI36753D DE595461C (de) | 1929-01-12 | 1929-01-13 | Verfahren zum Halogenieren organischer Verbindungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE595461C true DE595461C (de) | 1934-04-11 |
Family
ID=25946252
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEI36753D Expired DE595461C (de) | 1929-01-12 | 1929-01-13 | Verfahren zum Halogenieren organischer Verbindungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE595461C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE748621C (de) * | 1936-11-04 | 1944-11-06 | Verfahren zum Bromieren von Phenolen und Naphtholen | |
DE937888C (de) * | 1951-01-30 | 1956-01-19 | Ethyl Corp | Verfahren zur Halogenierung von organischen Verbindungen |
-
1929
- 1929-01-13 DE DEI36753D patent/DE595461C/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE748621C (de) * | 1936-11-04 | 1944-11-06 | Verfahren zum Bromieren von Phenolen und Naphtholen | |
DE937888C (de) * | 1951-01-30 | 1956-01-19 | Ethyl Corp | Verfahren zur Halogenierung von organischen Verbindungen |
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