DE592539C - Verfahren zur Herstellung von Cyanameisensaeureester - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Cyanameisensaeureester

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DE592539C
DE592539C DEG83822D DEG0083822D DE592539C DE 592539 C DE592539 C DE 592539C DE G83822 D DEG83822 D DE G83822D DE G0083822 D DEG0083822 D DE G0083822D DE 592539 C DE592539 C DE 592539C
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Germany
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alkali metal
metal cyanide
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cyanide
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DEG83822D
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Dr Wilhelm Gluud
Dr Konrad Keller
Dr Wilhelm Nuessler
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Gesellschaft fuer Kohlentechnik mbH
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Gesellschaft fuer Kohlentechnik mbH
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C255/00Carboxylic acid nitriles

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Cyanameisensäureester Die Herstellung von Cyanameisensäureester aus Alkalicyanid durch Umsatz von Chlorameisensäureester mito Alkalicyanidlösungen ist bekannt, doch sind die diesbezüglichen Angaben nur sehr kurz gehalten und lassen wesentliche Faktoren, die die Güte des Verlaufs der Reaktion beeinflussen, vollständig unbeachtet. Insbesondere geben sie, was technisch wichtig ist,. keinerlei Ausbeute an.
  • Es wurde nun gefunden, daß der Verlauf der Umsetzung mit festem statt gelöstem Cyanalkali sehr viel besser verläuft. Immerhin ist auch hierbei die Umsetzung durchaus nicht leicht und zuverlässig durchzuführen, sondern eine ganze Reihe von Faktoren übt einen bestimmenden Einfluß aus. Wenn man sich des üblichen technischen Cyanids bedient, so erhält man je nach dessen Zusammensetzung, nach seiner physikalischen Struktur und nach der Arbeitsweise vollständig abweichende Ausbeuten. - Nicht selten versagt der Prozeß sogar vollständig und auffallenderweise auch dann, wenn das Ausgangsmaterial besonders gut ist.
  • Es hat sich nun weiter gezeigt, daß das beste Ausgangsmaterial, d. h. ein so gut wie zoo°/oiges Cyanid, entgegen aller Voraussicht nicht zur Umsetzung befähigt ist, sondern daß die Auslösung der Umsetzung einen geringen Wassergehalt erfordert. Da der entstehende Cyanester aber bekanntlich besonders wasserempfindlich ist und die Dauer der Umsetzung eine innige Berührung des entstehenden Cyanesters mit etwa vorhandenem Wasser bedingt, so war es überraschend, daß gerade ein gewisser Feuchtigkeitsgehalt eine Notwendigkeit für einen guten Verlauf der Reaktion darstellt. Der Gehalt an Feuchtigkeit darf jedoch ein gewisses Höchstmaß nicht übersteigen; denn arbeitet man, wie es z. B. Nef (Annalen der Chemie, Band 287, S. 3o8) vorschlägt, in wässerig-alkoholischer Lösung (g6 g H20 -f- 25 g Alkohol), so erhält man unter weitgehender Bildung von Nebenprodukten eine Ausbeute von äußerst 40°/0. Die mannigfachen Untersuchungen und Erfahrungen haben ergeben, daß ein Spielraum von o,2 bis 7°/o Wasser bei seinen unteren Grenzen erforderlich ist, bei seinen oberen Grenzen noch nicht merklich schädlich wirkt.
  • Die Anwesenheit Von Wasser in den oben angegebenen Grenzen allein genügt aber noch nicht, um eine zuverlässige Umsetzung zu gewährleisten, weil, wie gefunden wurde, der Wassergehalt nicht nur anhaftende Feuchtigkeit sein, sondern auch erst sekundär auftreten bzw. in die Reaktion hineingetragen werden kann. Es liegt dies daran, daß die Cyanalkalien von der Kohlensäure der Luft und der Luftfeuchtigkeit in der Weise verändert werden, daß sie einen Teil ihres Cyangehalts verlieren und statt dessen Soda enthalten, welch letztere beim Umsatz mit Chlorester infolge der immer anwesenden Blausäure oder Salzsäure zur Entstehung von Wasser Veranlassung gibt.
  • Auch unter Berücksichtigung dieser Faktoren erhält man nicht immer eindeutige Ausbeuten; vielmehr übt auch die physikalische Struktur des Salzes einen merklichen Einfluß aus. Im allgemeinen wird man zweckmäßig ein Salz von nicht über 0,5 mm Korngröße verwenden, zum mindesten ein solches, dessen Gehalt an gröberem etwa 1o11/11 nicht übersteigt. Andererseits ist eine zu feine Mahlung des Salzes zwecklos; sie verursacht hohe Kosten und ist -mit Hinblick auf die giftigen und klebrigen Eigenschaften des Cyanids eine unangenehme Operation.
  • Bei vielfachen Versuchen hat sich beispielsweise folgendes Arbeitsverfahren als erfolgreich erwiesen Bei Cyaniden von hohem Wassergehalt muß man eine Vortrocknung auf den geeigneten Gehalt vornehmen. Bei zu trockenen Salzen kann man sich helfen, indem man während der Reaktion oder beim Ansetzen derselben dem Chlorester vorsichtig Wasser im Rahmen der oben angegebenen Grenzen zusetzt. Ist außerdem das Cyanid sodahaltig, so wird man diese durch Zugabe von Eisessig oder einer sonstigen Säure unschädlich machen. Dasselbe gilt für einen etwaigen Gehalt an freiem Alkali. Es ist jedoch zu beachten, daß der Sodagehalt nicht zur Bildung von Wassermengen, welche die oben angegebenen Grenzen überschreiten, Veranlassung geben darf. Cyanide mit höherem Sodagehalt werden daher zweckmäßig nicht angewendet, weil ein zu starker Säuregehalt bekanntlich polymerisierend auf den Cyanester wirkt und andererseits ein Alkaligehalt verharzend und verfärbend.
  • Die vorstehende Beschreibung gibt auch die Handhabe, in Fällen, wo die Reaktion schon vorzeitig abbricht, sie durch Säure- oder Wasserzusatz wieder in Gang und zum Ablauf zu bringen.
  • Die Vorteile des vorliegenden Verfahrens werden an nachstehenden Vergleichsversuchen aufgezeigt.
  • Versuch 1 In eine innen verbleite, mit Rührwerk versehene und mit einem Kühlmantel umgebene Eisenblase wurden 229o g Chlorameisensäureester (technisch) mit einem Reingehalt von 9511/o eingefüllt. Die Temperatur des Wassers im Kühlmantel wurde auf 30 ° eingestellt und sodann unter Rühren 107o g fein gemahlenes (Korngröße bis o,5 mm) Natriumcyanid mit einem Feuchtigkeitsgehalt von 111/11 und einem Beingehalt von g511/11 Na CN in Anteilen von je etwa Zoo g in Abständen von etwa 4.5 Minuten eingetragen. Die Temperatur wurde während der Zugabe des Natriumcyanids langsam von 3o' auf 50' C gesteigert. Nach der letzten Zugabe wurde noch etwa 6 Stunden weitergerührt, bis in einer entnommenen Probe kein Chlorester mehr nachweisbar war. Nach beendeter Umsetzung wurde der gebildete Cyanameisensäureester aus der Blase von den anorganischen Salzen im Vakuum abdestilhert.
  • Die Ausbeute betrug 198o g Cyanameisenester mit einem Reingehalt von 9o11/11, d. i. 9o11/11 der Theorie.
  • Der Versuch zeigt also, daß man beim Arbeiten mit festem Salz erheblich bessere Ausbeuten erhält, als sich beim Arbeiten in alkoholisch wässeriger Cyanidlösung erzielen lassen. Versuch 2 2,2419 Chlorameisensäureester (technisch) mit einem Reingehalt von 96,5111o, der durch Schütteln mit Chlorcalcium und calc. Soda völlig von Wasser, Alkohol und freiem Chlorwasserstoff befreit war, wurden genau, wie in Versuch 1 angegeben, mit 1o2= g fein gemahlenem (Korngröße bis 0,5 mm) Natriumcyanid versetzt, das nach dem Pulverisieren und Sieben durch Erhitzen im Vakuum völlig von Feuchtigkeit befreit war. Das getrocknete Pulver hatte einen Reingehalt von 96,o11/11 NaCN. Nach der letzten Zugabe wurde 5 Stunden bei 6o bis 7o' C weitergerührt. Eine alsdann entnommene Probe enthielt noch 7z,7°/11 unveränderten Chlorester, der auch bei längerem Rühren bei derselben Temperatur nicht zurückging. Versuch 3 2555 g Chlorameisensäureester (technisch) mit einem Reingehalt von 95,511/O, der zwecks Entfernung von Wasser und Alkohol mit Chlorcalcium vorbehandelt war und noch o,111/11 freien Chlorwasserstoff enthielt, wurden, wie nachstehend angegeben und im übrigen unter den Bedingungen des Versuchs 1, mit i--9-5 g gemahlenem Natriumcyanid (Korngröße teilweise über o,5 mm) versetzt. Der Reingehalt betrug 97,011/o Na CN neben o,33°/11 Feuchtigkeit und 2,5¢°/o Na,-CO,. Das gepulverte Cyanid wurde in Anteilen von 3 mal Zoo g und je 1 mal 300 g und 325 g im Abstand von je 1 Stunde eingetragen und zwischen diesen dosierten Zugaben des Cyanids von der zweiten Portion ab Eisessig in das Umsetzungsgemisch in Anteilen von 2 mal je 4. ccm und je 1 mal 6 ccm und 7 ccm eingetropft. Nach der letzten Zugabe wurde noch 5 Stunden weitergerührt. In einer alsdann entnommenen Probe konnte kein Chlorester mehr nachgewiesen werden.
  • Die Ausbeute betrug 221o g Cyanameisenester mit einem Reinheitsgehalt. von 92,111/11, d. i. 9211111 der Theorie.
  • An Stelle von Cyannatrium läßt sich auch ohne Änderung der Arbeitsweise Cyankalium verwenden. Praktisch wird man jedoch das wohlfeilere Cyannatrium benutzen, wenn man nicht auch ein wohlfeiles, ziemlich hoch prozentiges Kaliumcyanid in fein kristalliner Form zur Verfügung hat.
  • Der im folgenden beschriebene Versuch wurde mit natriumfreiem Kaliumcyanid angestellt. Das Kaliumcyanid enthielt 959, KCN und praktisch kein K2 C 03 neben anderen indifferenten Verunreinigungen des technischen Salzes. Das Salz war vollkommen trocken. Versuch q. In die zur Durchführung des Versuchs 1 angewandte Apparatur wurden 730o g Chlorameisensäureester (technisch) mit einem Reingehalt von 96% eingefüllt. Die Temperatur des Wassers im Kühlmantel wurde auf 3o' eingestellt und sodann unter Rühren 5100 g technisches, fein kristallines, trockenes Kaliumcyanid mit einem Gehalt von 950/, K C N in möglichst gleichen Anteilen von etwa 250 g im Verlauf von insgesamt 5 Stunden eingetragen. Da das Salz völlig trocken war, wurde entsprechend den für NaCN mitgeteilten Beispielen gleichzeitig beim-Eintragen der einzelnen Anteile des Kaliumcyanids 51 ccm Wasser zugegeben, so daß das Salz 10/, Feuchtigkeit enthielt. Während des Eintragens des Salzes mit der erforderlichen Feuchtigkeit wurde die Temperatur des Wasserbades auf 40 ' gesteigert und bei dieser Temperatur nach Beendigung der Zugabe noch 2 Stunden weitergerührt, bis in einer entnommenen Probe des Reaktionsgemisches kein Chlorester mehr nachweisbar war. Nach beendeter Umsetzung wurde der gebildete Cyanameisensäureester aus der Blase von den anorganischen Salzen im Vakuum abdestilliert.
  • Die Ausbeute betrug 5700 g Cyanameisensäureester mit einem Reingehalt von go °/°, d. i. 81,50/0 der Theorie.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von Cyanameisensäureester durch Umsetzung von Chlorameisensäureester mit Alkalicyanid, dadurch gekennzeichnet, daß man festes Alkalicyanid mit nicht unter o,2, aber nicht über 7,o0/0 Feuchtigkeit verwendet und die Temperatur bei der Umsetzung nicht über etwa go ° steigen läßt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Alkalicyanid in einem Feinheitsgrad zur Anwendung bringt, daß nicht mehr als 1o0/0 über 0,5 mm Korngröße darin enthalten sind.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und a, dadurch gekennzeichnet, daß man bei Mangel des Ausgangsmaterials an der erforderlichen Feuchtigkeit dem Reaktionsgemisch während der Umsetzung kleine Mengen Wasser zufügt. q.
  4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man einen etwaigen Gehalt des Alkalicyanids an freiem oder kohlensaurem Alkali, sofern er etwa 2 °/° übersteigt, durch Zugabe kleiner Mengen Säure unschädlich macht.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Alkalicyanid von nicht mehr als 20/,) titrierbarem Alkaligehalt verwendet.
DEG83822D 1932-10-18 1932-10-18 Verfahren zur Herstellung von Cyanameisensaeureester Expired DE592539C (de)

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