DE590802C - Schleuderverfahren fuer Schlammassen aus der Zuckerfabrikation - Google Patents

Schleuderverfahren fuer Schlammassen aus der Zuckerfabrikation

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DE590802C
DE590802C DER71161D DER0071161D DE590802C DE 590802 C DE590802 C DE 590802C DE R71161 D DER71161 D DE R71161D DE R0071161 D DER0071161 D DE R0071161D DE 590802 C DE590802 C DE 590802C
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Raffinerie Tirlemontoise SA
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C13SUGAR INDUSTRY
    • C13BPRODUCTION OF SUCROSE; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED THEREFOR
    • C13B20/00Purification of sugar juices
    • C13B20/02Purification of sugar juices using alkaline earth metal compounds

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment Of Sludge (AREA)
  • Centrifugal Separators (AREA)

Description

  • Schleuderverfahren für Schlammassen aus der Zuckerfabrikation Bekanntlich entsteht in der Zuckerfabrikation bei der Saftreinigung durch Kalk und Kohlensäure ein Saturationsschlamm, welcher sich aus gefälltem kohlensaurem Kalk und aus gereinigtem Zuckersaft zusammensetzt. Zur Gewinnung des letzteren wird der Schlamm in Filterpressen gedrückt, jedoch gelingt es hierbei nicht; durch einfaches Abpressen sämtlichen Saft zu gewinnen, es bleiben etwa 50°1o Saft im Preßschlamm zurück. Es werden deshalb, nachdem die Filterpresse gefüllt ist, die gebildeten Schlammkuchen durch Wasser ausgewaschen. Infolge von ungleichen Ablagerungen des Schlammes oder Rißbildung im Schlammkuchen findet das Auswaschen nicht gleichmäßig statt; Teile des Kuchens werden zu stark ausgewaschen, wodurch sich aus dem Schlamm N ichtzuckerstoffe auflösen, die in den Saft gelangen und diesen wieder verunreinigen, oder aber nicht genügend ausgewaschene Kuchenteile verursachen Saftverluste.
  • Der ausgewaschene Schlamm hat noch einen Wassergehalt von etwa 5o°/0; er kann deshalb nicht ohne weiteres als Düngemittel Verwendung finden; er bedarf hierzu unter Umständen einer Lagerung von mehreren Jahren.
  • Kalk-, Baryt-, Strontian- usw. -Saccharatschlamm entstehen bei der Entzuckerung von Sirupen geringer Reinheit bzw. Melassen. Das Kalksaccharät enthält z. B. den an Kalk gebundenen reinen Zucker der Melasse, während die Nichtzuckerstoffe .der Melasse sich in der sogenannten Abfallauge vorfinden. Die Trennung des Kalksaccharats von der Abfallauge erfolgt ebenfalls in Filterpressen. Auch hier ist es erforderlich, um die Abfalllauge möglichst vollständig von dem Kalksaccharat zu trennen, die sich in der Filterpresse bildenden Saccharatkuchen auszuwaschen; auch dies gelingt infolge ungleicher Kuchenbildung nicht vollständig, die zu schlecht ausgewaschenen Stellen verursachen durch Zurückbleiben von Abfallauge eine Verringerung der Reinheit des Saccharats; die zu weitgehend getriebene Auswaschung verursacht einen Zuckerverlust, indem sich Zucker aus dem Saccharat löst und in die Abfallauge gelangt. Das'gewaschene-Saccharat behält ebenfalls noch einen Wassergehalt von etwa 6o°i0. Bei der Weiterverarbeitung des Saccharats auf Zucker gelangt dieses Wasser in den Zuckersaft und verdünnt diesen in unnötiger Weise.
  • Man hat bereits -vorgeschlagen, zur Verarbeitung der bei der Zuckerfabrikation anfallenden Schlämme die in der Zuckerindustrie sonst vielfach verwandten Filterschleudern heranzuziehen. Die Bestrebungen in dieser Richtung sind aber ohne Erfolg geblieben, und werden auch in der Fachliteratur (s. Berthold B 1 o_c k , »Die sieblose Schleuder« 192r, S. 12o als aussichtslos bezeichnet. Auch das Verfahren nach der Erfindung beruht auf der Verwendung der Filterschleuder aber mit dem Unterschied, daß die Schleuder- .@xaft so weit gesteigert wird, daß der in der Schleuder zurückbleibende Schlamm nur noch einen Feuchtigkeitsgehalt von 15 bis 2o0/0 aufweist.
  • Mit dem neuen Verfahren wird durch einfache Abschleuderung, also ohne nachträgliches Auswaschen, eine gleich hohe oder noch höhere Entzuckerung des Saturatio.nsschlammes bzw- Reinheit des Saccharats erreicht wie bei der Arbeit mit Filterpressen. Diese Wirkung erklärt sich daraus, daß einerseits bei der Schleuderung jedes Teilchen des Zuckersaftes bzw. der Abfallauge dem Einflusse der Schleuderkraft unterliegt und deshalb' von sich selbst aus bestrebt ist, aus allen Teilen des Schlammes, unabhängig von dessen Beschaffenheit, gleichmäßig zu entweichen, und daß andererseits durch die Abschleuderung der Feuchtigkeitsgehalt bis auf etwa 15% herabgedrückt wird.
  • Zur Darlegung der durch das neue Verfahren erzielbaren Ergebnisse diene folgendes, den Saturationsschlamm betreffendes Zahlenbeispiel: Auf ioo kg verarbeitete Rüben entfallen erfahrungsgemäß etwa i 10/, Saturationsschlamm mit 5o0/, Wassergehalt, also bei nicht ausgewaschenem Schlamm auch 50% Saftgehalt. Der Saft hat einen Zuckergehalt von etwa 130/0. Erfolgt die Abschleuderung bis auf 15% Saftgehalt, so ergibt sich folgende Rechnung: Es . entfallen auf ioo kg Rüben i i kg Schlamm mit 50% - 5,5 kg trockener Schlamm oder auf ioo kg Rüben 6,5 kg Schlamm mit 85 0/u = 5,5 kg trockener Schlamm und i kg Saft.
  • i kg Saft mit i30/, Zucker enthält o,13 kg Zucker, demnach beträgt der Zuckerverlust 0,z30/, auf verarbeitete Rüben. Dieses ist eine Verlustzahl, welche nur in Ausnahmefällen bei der Arbeit in Filterpressen mit nachfolgendem Auswaschen erreicht wird; in der Regel sind die Verluste höher, z. B. 0,i5 bis 0,20% und noch darüber, je nachdem das Auswaschen gewissenhaft ausgeführt wird.
  • Ganz ähnlich liegen die Verhältnisse bei der Saccharatarbeit, wie folgende Rechnung zeigt: Da Saccharatschlamm 600J" Lauge hat, das trockene Saccharat 50% Zucker und die Lauge erfahrungsgemäß 51/, Nichtzucker, so bestehen ioo kg Saccharatschlamm aus 3 kg Nichtzucker, 57 kg Wasser = 6o0/, Lauge; 2o kg Zucker und 2o kg Kalk = 40 % trockenes. Saccharat. Nach der Abschleuderung auf 15 0/, Laugengehalt ergibt sich die Zusammensetzung 47,1 kg Saccharat, 0,36 kg Nichtzucker, 6,74 kg Wasser = 15 0/, Lauge; 2o kg Zucker und 2o kg Kalk - 85 % trockenes Saccharat.
  • Bei der Weiterverarbeitung (Aussaturieren durch Kohlensäure) gehen Zucker und Nichtzucker in Lösung über. Der Saft enthält dann 2o kg Zucker und 0,36 kg Nichtzucker oder 20,36 kg unreinen Zucker. Der Gehalt desselben an reinem Zucker ist demnach Bei der Filterpressenarbeit wird je nach der Sorgfalt, mit welcher das Auswaschen geschieht, erfahrungsgemäß nur eine Reinheit von 93% erzielt.
  • Es besteht demnach kein Zweifel, daß die Arbeit mit Schleudern von hoher Schleuderkraft bessere Resultate ergibt als die bisherige Arbeit in Filterpressen mit Auswaschung, und daß sie ferner die Nachteile der letzteren Arbeit, z. B. hohen Wasserverbrauch und Verdünnen des Saftes und des Saccharats durch das Auswaschwasser, vollständig vermeidet. In Anwendung auf Saturationsschlamm erzielt das neue Verfahren noch den weiteren Vorteil, daß der geschleuderte Saturationskalk bei einem Feuchtigkeitsgehalt von etwa 15% so trocken und von einer solch gleichmäßigen, Beschaffenheit ist, daß er aus der Schleuder direkt in Säcke gefüllt werden kann und auch ohne weiteres als Düngemittel verwendbar ist.
  • Nach den Versuchen des Erfinders ist zur Erreichung des Resultats, je nachdem es sich um mehr oder weniger schleimige Beschaffenheit des Schlammes oder des Saccharats handelt, eine. i5oo- bis 6ooofache Schleuderkraft und darüber des eigenen Gewichts erforderlich, während bisher gebräuchliche Schleudern eine Schleuderkraft von höchstens der 8oofachen des Eigengewichts aufweisen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Schleuderverfahren für Schlammassen aus der Zuckerfabrikation (Saturationsschlamm, Kalk-,. Baryt-, Strontian- usw. -Saccharatschlamm) mittels Filterschleudern, dadurch gekennzeichnet, daß die Umlaufzahl der Schleuder bzw. die Schleuderkraft derselben so gesteigert wird, daß der- in der Schleuder zurückbleibende Schlamm nur noch einen Feuchtigkeitsgehalt von 15 bis 2o 0/, hat. -
DER71161D 1927-05-13 1927-05-13 Schleuderverfahren fuer Schlammassen aus der Zuckerfabrikation Expired DE590802C (de)

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