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Schleuderverfahren für Schlammassen aller Art der Zuckerfabrikation.
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Saft mit 13% Zuckergehalt enthalten 0'126 leg Zucker und daher beträgt der Verlust an Zucker 0-126% Rübengewicht. Das ist eine bei der Behandlung in Filterpressen und nachfolgendem Auswaschen nur ausnahmsweise zu erreichende Verlustziffer.
Daraus ergibt sich, dass die Arbeit mit Siebzentrifugen hoher Sehleuderkraft bessere Resultate erreichen lässt als die Arbeit in Filterpressen mit Auswasehen und dass bei der geschilderten Arbeitsweise ausserdem alle mit dem letzteren Verfahren verbundenen Nachteile wegfallen, unter anderem der des bedeutenden Wasserverbrauches und der der Verdünnung des Saftes infolge der nachträglichen Einführung des Waschwassers in den Kreislauf.
Der abgeschleudert Saturationsschlamm hat einen Wassergehalt von zirka 15% und ist hinreichend trocken und homogen, um nach dem Verlassen der Zentrifuge unmittelbar in Säcke abgefüllt werden und hinreichend pulverförmig, um unmittelbar als Düngemittel auf den Feldern Verwendung
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Im vorstehenden wurde der Verständlichkeit halber nur die Behandlung des Schlammes berüek- sichtigt, der beim Kalk-Kohlensäureprozess anfallt. Aber die Erfindung lässt sich ebenso und mit gleichen Vorteilen auch auf den bei der Reinigung mit anderen Reinigungsmitteln, wie schwefliger Säure, Sulfiten, Phosphorsäure, Aluminium, Baryt, Kieselgur, Magnesia, Entfärbungskohle usw. gebildeten Reinigungschlamm anwenden, wobei " Reinigung " hier im weitesten Sinne zu verstehen ist.
Nach den Versuchen muss man zur Erzielung der obenerwähnten Ergebnisse je nach der grösseren oder kleineren Viskosität des Saturationsschlammes eine Schleuderkraft von der 1200-6000fachen und noch mehrfachen Grösse des Eigengewichtes des Schlammes anwenden, während die bisher gebräuchlichen Zuckerzentrifugen nur eine Schleuderkraft von höchstens der 800fachen des Eigengewichtes besitzen.
Man hat zwar schon versucht, das bisherige Abpressen auf Filterpressen durch Abschleuderung des Schlammes zu ersetzen, erhielt dabei jedoch stets harte Kuchen, die ohne weiteres weder in Säcke gefüllt werden, noch als Düngemittel verwendet werden konnten.
Die oben erwähnten Missstände bei der Behandlung des Saturationsschlammes treten auch bei der des Saecharatschlammes auf.
Kalk-, Barium-, Strontium-usw. Saccharatschlamm entstehen bei der Entzuckerung von Sirupen geringer Reinheit bzw. Melassen. Das Kalksaccharat enthält z. B. den an Kalk gebundenen reinen Zucker der Melasse, während die Nichtzuckerstoffe der Melasse sich in der sogenannten Abfallauge vorfinden. Die Trennung des Kalksaceharates von der Abfallauge erfolgt ebenfalls in Filterpressen. Auch hier ist es erforderlich, um die Abfallauge möglichst vollständig von dem Kalksaecharat zu trennen, die sich in der Filterpresse bildenden Saccharatkuchen auszuwaschen, was ebenfalls infolge ungleicher Kuchenbildung nicht vollständig gelingt. Die zu schlecht ausgewaschenen Stellen haben durch Zurückbleiben von Abfallauge eine Verringerung der Reinheit des Saccharates zur Folge ; die zu weitgehend getriebene
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lauge gelangt.
Die Erfindung schafft hiegegen Abhilfe. Hiezu verwendet das Verfahren gemäss der Erfindung statt Filterpressen auch für die Saccharatniederschläge Zentrifugen hoher Geschwindigkeit (mit Siebtrommel). Die hohe Geschwindigkeit ist ausreichend, um durch einfaches Abschleudern, d. h. ohne nachfolgendes Auswaschen, Saccharate von gleicher, wenn nicht höherer Reinheit zu erhalten als das industrielle Saccharat nach dem Auswaschen.
Dies ist ebenso wie bei der Behandlung des Schlammes dem Umstande zu verdanken, dass jedes Teilchen der Abfallauge für sich der Einwirkung der Zentrifugalkraft unterliegt und daher von selbst das Bestreben hat, gleichzeitig aus allen Teilen des Niederschlages zu entweichen, ohne Rücksicht auf die Beschaffenheit des letzteren.
Bei der gewöhnlichen Filtration in Filterpressen bleiben 70% Lauge im Saccharat. Nach der Analyse der ursprünglichen Melasse bestimmt sich die Zusammensetzung der Rüekstandslauge und daraus die Reinheit des Saeeharates.
Beispiel 2 : Es sei angenommen, dass die Melasse von der Reinheit 60, auf 80 Brix verdiinnt werde und daher 4-8 Zucker und 3'2 Nichtzucker enthalten. Der gesamte Nichtzuckemiederschlag findet sich in der Rückstandslauge des Saccharates.
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In gleicher Weise ergeben sich für die folgenden Laugengehalte die nachstehenden Reinheitsgrade :
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<tb>
<tb> Laugegehalte <SEP> entsprechende <SEP> Reinheitsgrade
<tb> 60%......................91. <SEP> 24
<tb> 50%........................93. <SEP> 98
<tb> 40%...................... <SEP> 95, <SEP> 91
<tb> 30%..................,... <SEP> 97. <SEP> 36
<tb> 20%......................98.42
<tb>
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nur mehr 30-40%.
Dieser Prozentsatz an Lauge sinkt bei Anwendung von noch höheren Schleuderkräften ; er kann auf 15-20% herabgedrückt werden durch Schleuderkräfte, die das 6000fache und mehr des Gewichtes betragen.
Zur Behandlung von Barium-oder Strontiumsaccharat kann man sich mit geringeren Sehleuderkräften begnügen, da diese Saccharate in Form von relativ grösseren Körnern auftreten und sich daher viel leichter reinigen lassen.