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Verfahren zur Erzeugung von Konsumzucker aus Erstprodukt-Bohzucker.
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haftenden Grünsirup zu befürchten sein, während sich. Melasse von obigem Verdünnungsgrade gegen Zuokerkristalle wie gegen Grünsirup als indifferenter Körper verhält. Diese Indifferenz wird weiterhin was als zweite Bedingung zu bezeichnen ist, durch Innehaltung besonders niederer Temperatur im Einmischgut gesichert. Die Temperatur der verdünnten Melasse soll etwa 30 -35 C betragen, im Gegensatz zu den bisher üblichen Einmaisehverfahren, welche, um eine glatte Schleuderarbeit zu gewährleisten, eine Temperatur des Einmaisehsirups von mindestens 60 -70 C vorsehen.
Was das Gewichtsanteilverhältnis zwischen Rohzuckermasse und Melasse anbetrifft, so wird letztere zu etwa 30% dem einzumaischenden Rohzucker zuzusetzen sein, um einen im Rührwerk leicht und schnell mischbaren füllmasseartigen Brei zu ergeben. Die Rührarbeit soll im Gegensatz zu der bisher gebräuchlichen oft 12 Stunden dauernden Mischarbeit nur kurze Zeit, etwa eine halbe Stunde, dauern ; dieser kurzen Zeit entsprechend wird jedesmal nur eine verhältnismässig geringe Menge Rohzucker in einem kleinen, oberhalb der Schleudertrommel angeordneten Rührwerk eingemaischt und dann geschleudert.
Beim Abschleudern läuft die Melasse und dann getrennt davon-der Grünsirup ab, während schliesslich im fortlaufenden Betriebe der Zentrifuge unter Anordnung einer nur wenige Minuten dauernden Dampfdeoke ein reiner Kristallzucker von etwa 99-9 Polarisation gewonnen wird. Um die Trennung der Abläufe und die zeitliche Umwechslungsfolge in der Hand zu haben, sind die Schleudertrommeln mit der üblichen Umschalteinrichtung der Ablaufwege versehen, die der Arbeiter so zu bedienen hat, dass, wenn die Absohleuderung der vorher als Maisehflüssigkeit zugegebenen Melasse vollendet ist, der Auslaufweg zu dem Sammelraum umgewechselt wird, der nun den Ablaufsirup aufnimmt, welcher zusammengesetzt ist aus dem zum Decken verwendeten Dicksaft, dem von ihm aufgenommenen bzw.
mitgerissenen Grünsirup (Mutterlauge des Rohzuckers) und der bei der nachfolgenden kurzen Dampfdecke entstandenen geringen Lösungsmenge. Die aus der ersten Abschle. uderperiode zurückerhaltene Maischflüssigkeit ist im wesentlichen die Melasse in ihrem ursprünglichen Zustande, so dass sie ohne weiteres zur Wiederholung des Verfahrens, d. h. zum Einmaischen neuer Erstproduktrohzuckermasse benutzt werden kann. Von der rechtzeitigen Umstellung der Ablaufwege hängt es ab, ob gewisse Zuckermengen in die Melasse mit übergehen, so dass diese eine jedesmalige Anreicherung an Zucker erfährt. Eine solche findet unvermeidlicherweise auch dadurch statt, dass zwischen Mantel und Trommel der Zentrifuge von der vorhergehenden Beschickung jeweils ein geringer Teil des reinen Ablaufes verbleibt ; dieser mitübergehende Anteil verbessert nach und nach die Melasse.
Wenn die Anreicherung der Melasse nach vielmaliger Wiederholung des Arbeitskreislaufes soweit vorgeschritten ist, dass ein Reinheitsquotient von 77-78 bei 60% Zuckergehalt dem Grünsirup entsprechend erreicht ist, schaltet man sie aus und verarbeitet sie auf Nachproduktffillmasse.
Was die Bedingungen anbetrifft, unter denen die getrennte Melasseabschleuderung (vor der Grünsirup entfernung) möglich wird, so sind ausser der kurzen Zeitdauer der Arbeitsdurchführung, die Niedrighaltungder Temperaturund die Wahl der Konzentration der Melasse (1-377 spezifisches Gewicht) wesentlich, indem diese Momente eine Lösung und Mischung des Grünsirups mit der Melasse vermeiden. Würde man die übliche Konzentration von etwa 1-45 spezifisches Gewicht anwenden, so würde man eine schlecht schleuderbare Masse erhalten ; wäre die Melasse dünner als 1-35 spezifisches Gewicht, so wäre tatsächlich die Möglichkeit der Lösung des Grünsirups gegeben und der Erfolg des Verfahrens in Frage gestellt.
So aber geschieht das Einmaischen mit der Melasse ohne diese Gefahrmöglichkeit, u. zw. mit beschleunigter errichtung des Breizustandes, in den man die Masse zunächst bringen will. Statt einer langwierigen,. auf Homogenisierung ausgehenden Maiseharbeit wird selbst das Umrühren der Mischung auf wenige Minuten beschränkt, die vorbereitete, relativ kleine Menge des in dieser Weise hergestellten Schleudergutes wird unmittelbar in die Sehleudertrommeln übergeführt und hierauf wird das Schleuderverfahren sofort angeschlossen, welcher Betrieb in ungefähr fünf Minuten vollendet ist. Während dieser Arbeit sind weder die Bedingungen noch die Zeit vorhanden, um eine Mischwirkung zwischen dem die Kristallmasse umhüllenden Grünsirup und der denselben oberflächlich benetzenden, jedenfalls nicht fest daran haftenden und nicht lösenden Melasse eintreten zu lassen.
Das Verfahren gemäss der Erfindung ermöglicht, die Einmaischarbeit mit verhältnismässig kleinen Apparaten (Vormaischen) durchzuführen, so dass sich die Anwendung der grossen kostspieligen Maischen erübrigt.
PATENT-ANSPRÜCHE : 1. Verfahren zur Erzeugung von Konsumzucker aus Erstproduktohzucker im Wege des Einmaischens und Ausschleuderns in Schleudertrommeln, aus denen Einmaisehflüssigkeit und Grünsirup getrennt abfliessen, dadurch gekennzeichnet, dass als Einmaischflüssigkeit verdünnte Melasse von 74 -76 Brix im Verhältnisse von etwa 30% des Rohzuckers, zweckmässig bei einer Temperatur von 30 -35 C verwendet wird.