DE588894C - Elektrische Leuchtroehre mit an den Enden angebrachten Elektroden, insbesondere Gluehelektroden, und einem im Rohrinnern untergebrachten, die Zuendung erleichternden Draht - Google Patents
Elektrische Leuchtroehre mit an den Enden angebrachten Elektroden, insbesondere Gluehelektroden, und einem im Rohrinnern untergebrachten, die Zuendung erleichternden DrahtInfo
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Description
Um bei elektrischen Leuchtröhren mit an den Enden angebrachten Elektroden, insbesondere
glühenden Oxydelektroden, die Zündung zu erleichtern, ist es bereits bekannt, im Röhreninnern einen mit einer Elektrode
verbundenen Draht unterzubringen, der sich beim Anlegen von Spannung an die Elektroden
mit einer Glimmschicht überzieht und dadurch dann die Gasentladungsstrecke vorionisiert.
Da solche Zünderleichterungsdrahte
leicht durch Zerstäubung zu einer unerwünschten Schwärzung des Röhrengefäßes führen,
sogar auch oft durch eine an ihnen ansetzende Hauptentladung zerstört werden, wurde ferner
schon vorgeschlagen, einen derartigen, im Röhreninnern untergebrachten Draht vollkommen
mit Isolierstoff zu umkleiden und die alsdann beim Anlegen von Spannung an die Elektroden vom isolierten Draht ausgehende
ao Kondensatorwirkung zur Gasionisation und damit Zünderleichterung auszunutzen. Praktische
Bedeutung hat dieser Vorschlag bisher nicht gefunden, da die eintretende Kondensatorentladung
zu schwach ist und keine genügende Ionisation des Gasinhaltes der Röhre sichersteEt. ·
Erfindungsgemäß wird eine kräftigere Ionisation des Gasinhalts und sichere Zündung
der Röhre durch Verwendung eines mit Ausnahme der Endteile in einer Isolierröhre fest
eingeschlossenen und keinerlei Verbindung mit den Elektroden besitzenden Wendeldrahtes
erreicht. Letzterer muß dabei von einer solchen Länge sein, daß seine freien Endteile
in Nähe der Elektroden endigen. Bei einer solchen Ausbildung des im Röhreninnern untergebrachten
Zünderleichterungsdrahtes entstehen beim Anlegen von Spannung an die Elektroden sowohl eine vom umkleideten
Draht ausgehende Kondensatorentladung als auch zusätzlich noch zwei Glimmentladungen
zwischen den unbekleideten Drahtenden und den Elektroden, was naturgemäß eine wesentlich
stärkere Ionisation der Gasfüllung als bei alleinigem Herstellen einer Kondensator-'entladung
zur Folge hat. Durch die Beschränkung der Glimmentladungen auf die in Nähe der Elektroden frei liegenden Endteile
des Wendeldrahtes wird eine die Zündung begünstigende kräftige Aufheizung der Elektroden
!erreicht und gleichzeitig vermieden, daß der für die Lichtausstrahlung in Betracht
kommende Röhrenteil zwischen den Elektroden durch Zerstäubung des Zünderleichterungsdrahtes
geschwärzt wird. Der in der Isolierröhr« eingeschlossene Wendeldraht bil-
*) Von dem Patentsucher sind als die Erfinder angegeben worden:
Dr. Hans Ewest in Berlin-Lichterfelde, Dr.-Ing. Kurt Wiegand in Berlin-Tempelhof
und Dr. Martin Reger in Berlin-Charlottenburg.
det gleichzeitig in bezug auf die Glimmentladungsstrecken einen ausreichend hohen Widerstand,
so daß keine die freien Drahtenden und auch die Elektroden beschädigenden Bogenentladungen
statt Glimmentladungen entstehen können. Die große Drahtlänge des in der Isolierröhre untergebrachten Wendeldrahtes
hat ferner die Auslösung einer weit kräftigeren Kondensatorentladung zur Folge
to als bei Verwendung eines glatten Drahtes. Endlich liegt ein Vorteil des neuen, leicht im
Röhreninnern zu halternden Zünderleichterungsdrahtes auch noch darin, daß sowohl
jegliche Verbindungsstellen mit den Elektroden als auch Durchführungen des Drahtes
durch die Röhrenwandung entfallen. Die Herstellung der gesamten Röhre wird dadurch
wesentlich erleichtert.
Bei elektrischen Leuchtröhren, bei denen
so die Entladungssäule in einem rohrförmigen Metallgewebe geführt ist, das von zwei die
Elektroden umschließenden, aber mit ihnen in keinerlei elektrischer Verbindung stehenden
Metallgefäßen getragen wird, ist es zwar bereits bekannt, an den Umschließungsgefäßen
zur Zünderleichterung Metallstifte zu befestigen, die in Richtung auf die Elektroden vortreten.
Hierbei wird jedoch die Gefahr von zusätzlichen, die Metallstifte zerstäubenden Bogenentladungen und auch die Gefahr einer
Schwärzung des Leuchtröhrengefäßes nicht vermieden. Bei der Röhre nach der Erfindung
kann diese Gefahr dagegen nicht eintreten, weil der einen beträchtlichen Wider-
stand darstellende Wendeldraht nur die Entstehung von Glimmentladungen an den freien
Metallspitzen gestattet und weil durch die Einschließung des Wendeldrahtes in einer
Isolierröhre einer Zerstäubung des Wendeldrahtes weitgehend vorgebeugt ist. Die Zündung
wird andererseits durch die zusätzliche, längs des Wendeldrahtes bzw. seiner Isolierröhre
entstehende Kondensatorentladung noch besonders erleichtert.
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der neuen Leuchtröhre in Abb. 1 schematisch
in Ansicht dargestellt.
Die Abb. 2 zeigt einen Querschnitt durch die Röhre.
Die Abb. 3 zeigt eine etwas andere Ausführungsform des in der Röhre untergebrachten
Zünderleichterungsdrahtes.
Die in Abb. 1 dargestellte Röhre besteht aus einem zylindrischen, mit Edelgasen, unedlen
Gasen, Gasgemischen, Metalldämpfen oder ,auch Gasdampfgemischen gefüllten
Glasgefäß 1 und zwei an den Enden" vorgesehenen
Fußrohren 2, 2', durch deren Quetschstellen 3, 3' je zwei Stromzuführungen 4, 5 und 4', 5' luftdicht hindurchgeführt sind. An
den im Röhreninnern befindlichen Enden der Stromzuführungen sind zwei Heizdrahtwendeln
6, 6' befestigt, die als Glühelektroden wirkende Sinterkörper 7, 7' aus einem Gemisch
eines schwer schmelzbaren Metalls und elektronenemittierenden Stoffen, etwa einem Gemisch aus Wolfram, Bariumoxyd
und Strontiumoxyd, umschließen. Die Stromzuführungen 4, S und 4', 5' sind mit den
Sekundärspulen von kleinen Heiztransformatoren 8, 8' verbunden. Die Stromzuführungen
4 und 4' dienen gleichzeitig als Hauptstromzuleitungen
der im Betriebe glühenden Oxydelektroden, zu welchem Zwecke sie verlängert Tind mit den Wechselstromklemmen 9,9'
verbunden sind. In einer der beiden Hauptstromzuleitungen 4, 4' ist eine Drosselspule
10 eingebaut, die nach erfolgter Zündung der Röhre die wesentlich niedrigere Brennspannung
herstellt. Die Primärspulen der beiden kleinen Heiztransformatoren 8, 8' sind zwischen
den Hauptstromzuleitungen 4, 4' eingebaut, und zwar derart, daß die Drosselspule
10 ihnen vorgeschaltet ist. Hierdurch wird erreicht, daß nach erfolgter Zündung der
Röhre die Heiztransformatoren ebenfalls mit verringerter Spannung gespeist werden. Die
Heizdrahtwendeln 6, 6' werden dadurch während des Röhrenbetriebes in bekannter Weise
vor Überlastung geschont.
Im Röhreninnern ist ein zur Zünderleichterung dienender Wendeldraht 11 untergebracht,
der erfindungsgemäß auf dem größten Teil seiner Länge mit Isolierstoff bekleidet,
etwa von einer dünnen Glasrohre 12 eng umschlossen ist und in keinerlei Verbindung
mit den Elektroden 6 und 7 steht. Der Draht bzw. seine' Umkleidung wird mittels
halb ringförmiger Federn 13, die sich an der Innenwandung der Röhre 1 abstützen, in Stellung
gehalten bzw. an einer Längsverschiebung in der Röhre gehindert. Er nimmt eine solche
Lage in der Röhre ein, daß seine freien, zweckmäßig gestreckt verlaufenden Endteile
14, 14' in Nähe der Elektroden 7, 7' endigen.
Beim Anlegen von Spannung werden durch Wirkung der Heiztransformatoren sofort die
Heizdrahtwendeln 6, 6' zum Glühen gebracht und die eingeschlossenen Elektrodenkörper 7,7'
erhitzt und zur Elektronenemission veranlaßt. Gleichzeitig mit dieser Erhitzung der
Elektroden werden zwischen diesen und den Drahtenden- 14, 14' kleine Glimmentladungen und endlich auch noch eine vom
eingeschlossenen Wendeldraht ausgehende Kondensatorentladung hergestellt. Sind genügend
Elektronen von den "Elektroden in die Gasentladungsstrecke übergegangen, so erfolgt
alsdann durch gemeinsame Wirkung der beiden Glimmentladungen und der Kondensatorentladung
die Zündung der Röhre.
Bei größeren Röhrenlängen ist es zweck-
mäßig, den Zünderleichterungsdraht zu unterteilen, etwa, wie in Abb'. 3 gezeigt, in zwei
gleich lange Teile aufzuteilen. Die entstehenden inneren Endteile 15, 15' der beiden Wendeldrahtteile
werden dann seitlich aus der Isolierröhre 12 unter Belassung eines Abstandes
16 herausgezogen. Durch diese Maßnahme wird erreicht, daß beim Anlegen von Spannung
noch eine weitere Glimmentladung zwisehen den beiden herausgeführten Drahtenden
15, 15' in der Mitte der Röhre hervorgerufen.
' wird, was naturgemäß eine weitere Zünderleichterung bewirkt Bei besonders großen
Röhrenlängen kann der in der Isolierröhre 12 eingeschlossene Wendeldraht natürlich auch
mehrmals geteilt werden, so daß dann noch mehrere Hüfsentladungsstrecken innerhalb der
Röhre entstehen.
Die Halterung des Zünderleichterungsdrahtes kann auf mannigfach andere Weise bewirkt
werden. So kann gegebenenfalls die Isolierröhre auch durch, kleine Glasperlen im
Röhreninnern unverrückbar festgelegt werden. Bei gebogenen Leuchtröhren ist es zweckmäßig,
eine biegsame Isolierbekleidung für den Wendeldraht 11 zu verwenden. So kann
der Wendeldraht beispielsweise auch statt durch eine einzige lange Isolierröhre durch
viele dicht ineinandergreifende kurze Isolierröhrchen oder auch Isolierringe hindurchgeführt
werden.
Statt der dargestellten zwei Heiztransformatoren
könnte natürlich auch nur ein einziger Heiztransformator Anwendung finden.
Es kann unter Umständen auch von jeglicher Heizung der Elektroden Abstand genommen
werden. Letztere werden dann, nur durch die Glimmentladungen vorgeheizt und folgend
dann durch die Hauptentladung zum voEen Glühen gebracht. Der neue Zünderleichte
rungsdraht kann endlich auch mit Vorteil bei Leuchtröhren mit im Betriebe kalt bleibenden
großflächigen Blechinnenelektroden verwendet werden.
Claims (4)
1. Elektrische Leuchtröhre mit an den Enden angebrachten Elektroden, insbesondere
Glühelektroden, und einem im Roh-■reninnern untergebrachten, die Zündung
erleichternden Draht von solcher Länge, daß seine freien Endteile in Nähe der Elektroden endigen, gekennzeichnet
durch einen mit Ausnahme der Endteile (14, 14') in einer Isolierröhre (12) fest
eingeschlossenen und keinerlei Verbindung mit den Elektroden (7, 7') besitzenden
Wendeldraht (11).
2. Elektrische Leuchtröhre nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der
in der Isolierröhre eingeschlossene Wendeldraht (11) unterteilt und die hierdurch
'entstehenden Enden (15, 15') unter Belassung eines Zwischenraumes (16) seitlieh
aus der Isolierröhre (12) herausgeführt sind.
3. Elektrische Leuchtröhre nach Anspruch ι und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die den Wendeldraht (11) einschließende
Isolierröhre (12) durch sich an der Innenwandung der Röhre (1) abstützende
Federn (13), insbesondere federnde Halbringe, im Röhreninnern gehaltert ist.
4. Elektrische Leuchtröhre nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der
Wendeldraht mit einer biegsamen Isolierbekleidung versehen ist, die etwa aus vielen
dicht ineinandergreifenden kurzen Isolierröhrchen besteht.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (15)
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