DE58221C

DE58221C - Wagenbremse, deren Wirkung von dem Ladegewichte beeinflufst wird

Info

Publication number: DE58221C
Application number: DENDAT58221D
Authority: DE
Original assignee: R. IMMISCH in Berlin s.O., Neanderstr. 2
Anticipated expiration: 1911-03-04

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE 20: Eisenbahnbetrieb.

Bei den zusammenhängenden Bremsen für Güterwagen macht sich der Uebelstand bemerkbar, dafs nur ein sehr geringer Procentsatz des Gesammtgewichtes gebremst wird, wenn der Wagen beladen ist, weil die Bemessung der Bremskraft derart niedrig gehalten werden mufs, dafs nicht bei leerem Wagen die Räder durch das Bremsen zum Schleifen auf den Schienen gebracht werden.

Es ist daher höchst wünschenswerth, den Bremsdruck entsprechend dem wechselnden Gewicht der Wagen veränderlich machen zu können.

Zu diesem Zweck greift die Kolbenstange des Bremsapparates A nicht direct an die ^remszugstange P, durch deren Anziehen die jremsklötze an die Räder angedrückt werden, sondern durch Vermittelung einer Coulisse U, in welcher der Bolzen Z gleitet, mittelst dessen die Bremszugstange angeschlossen ist.

Die Stange P wird durch eine Lasche F getragen, deren Drehpunkt in unveränderlicher Höhe über den Schienen gelagert ist, dadurch, dafs derselbe in feste Verbindung mit den Achsbüchsen oder Federbunden einer Achse gebracht ist.

Da nun der ..Bremsapparat selbst an dem durch Vermittelung der Federn auf den Achsbüchsen aufliegenden Untergestell des Wagens befestigt ist, so verändert derselbe seine Höhenlage über den Schienen je nach der Belastung des Wagens, und der Bolzen Z rückt daher, genau entsprechend dieser Bewegung des Wagens, in der Coulisse hinauf oder herunter.

Es läfst sich nun ohne Weiteres so einrichten, dafs bei voll beladenem Wagen der Bolzen Z in der Verlängerung der Bremskolbenstange (oder auch noch höher als diese) liegt, und es wird dann die volle Kraft des Kolbens (oder eine gröfsere) auf die Bremszugstange übertragen, während bei leerem Wagen der Bolzen in der Coulisse so weit unterhalb des Angriffspunktes der Kolbenstange liegt, dafs nur die Hälfte der Kolbenkraft auf die Bremszugstange ausgeübt wird.

Bei mittlerer Belastung des Wagens wird dann eine zwischen dem halben und dem vollen Kolbendruck liegende Kraft auf die Bremsstange übertragen, jedenfalls wird sich dieselbe also selbstthätig bei beladenem Wagen erhöhen und bei wenig oder gar nicht beladenem Wagen vermindern.

Anstatt der selbstthätigen Regulirung der Bremskraft kann dieselbe auch so bewirkt werden, dafs ein Stellwerk, wie in Fig. 3 gezeichnet, angebracht wird, durch welches die Verschiebung des Bolzens in der Coulisse mit der Hand vorgenommen werden kann.

Durch eine Scala kann dabei leicht der Bremsdruck kenntlich gemacht werden, welcher bei einer beliebigen Stellung erzielt wird.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Bei zusammenhängenden Bremsen die Coulisse U, welche zwischen Kraftquelle und Bremsstange eingeschaltet wird, wobei die

Bremsstange von einem in unveränderlicher Höhenlage über den Schienen angeordneten Punkte (F) aus getragen wird, während der Bremsapparat an dem federnd auf den Achsen ruhenden Wagengestell befestigt ist, derart, dafs entsprechend der gröfseren oder geringeren Belastung des Wagens der Endpunkt Z der Bremsstange eine verschiedene Lage in der Coulisse einnimmt und so entweder die volle Kraft oder eine durch Hebelübersetzung veränderte Kraft des Bremsapparates auf die Bremszugstange einwirkt.

Eine Ausführungsform der im Anspruch ι. gekennzeichneten Bremse, bei welcher die gegenseitige Bewegung zwischen Coulisse U und Bolzen Z nicht durch die Belastung des Wagens, sondern durch ein mit der Hand zu bedienendes Stellwerk bewirkt wird (Fig. 3).

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.

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