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Vorrichtung zum Destillieren von Fettsäuren, Mineralölen u. dgl. Die
Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Destillieren von Fettsäuren, Mineralölen
o. dgl., bestehend aus mehreren in einer gemeinsamen Ummantelung übereinander angeordneten
und mit Scheidewand und CTl)erlauf versehenen ringförmigen Rinnen.
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Bei einer bekannten, zum Eindampfen von Flüssigkeiten bestimmten Vorrichtung
dieser Art sind die zur Bildung von Dampfheizräumen mit doppelten Böden versehenen
ringförmigen Rinnen am inneren Rand unmittelbar mit einer aus zwei konzentrischen
Röhren bestehenden Dampfzu- und -ableitung verbunden. Die Dämpfe der zu behandelnden
Flüssigkeit sind somit gezwungen, zwischen den ringförmigen Rinnen zunächst auf
einem verhältnismäßig großen Wege radial nach außen zu strömen, wonach sie gegen
die Ummantelung prallen, um schließlich zwischen den äußeren Umfängen der Ringmulden
und der Ummantelung abgeführt zu werden. Für die Destillation von Fettsäuren ist
diese Anordnung deshalb wenig geeignet, weil wegen der sehr hohen Verdampfungstemperatur
und anderer Eigenschaften der Fettsäuren die Dämpfe beim Anprall gegen die Ummantelung
mindestens teilweise wieder niedergeschlagen würden. Das gleiche gilt für eine andere
bekannte Ausführung einer Destillierkolonne mit ringförmigen Rinnen, bei welcher
die entwickelten Dämpfe ausschließlich einem zentralen Abzugskanal zugeleitet werden,
während der Abzug zwischen den äußeren Umfängen der Rinnen und der Ummantelung durch
schirmähnliche Verbreiterungen der im übrigen nicht mit Scheidewänden versehenen
Rinnen versperrt ist.
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Bei der an erster Stelle erwähnten bekannten Vorrichtung der eingangs
bezeichneten Art besitzen außerdem die Überläufe eine für den vorliegenden Sonderzweck
nicht geeignete Ausbildung, und zwar bestehen die Überläufe aus verhältnismäßig
engen Rohrstutzen. Hierdurch wird die durch die Anordnung der Scheidewände beabsichtigte
Wirkung, nämlich die einer jeden Rinne zugeführte gesamte Flüssigkeit in eine kreisende
Bewegung längs des Rinnenumfanges zu zwingen, teilweise wieder zunichte gemacht.
Die Flüssigkeit sucht sich den kürzesten Weg von dem Zufluß nach dem engen Überlauf.
Ein Teil der .in der Ringmulde befindlichen Flüssigkeit kann infolgedessen an der
Strömung wenig oder gar nicht teilnehmen. Insbesondere werden in den Ecken zwischen
der Scheidewand und den Innen- und Außenwänden der Ringmulde tote Räume gebildet,
in denen die Flüssigkeit annähernd stillsteht. Gerade für die Destillation von Fettsäuren
muß aber ein derartiger Stillstand unbedingt vermieden werden, weil sonst eine örtliche
Überhitzung und Zersetzung der Fettsäuren eintritt. Es muß vielmehr dafür Sorge
getragen werden, daß die einer jeden ringförmigen Rinne zugeführte Flüssigkeit die
Rinne in Form eines flachen bandförmigen Stranges mit sich ständig und gleichmäßig
erneuernder Oberfläche auf einem möglichst langen Wege durchströmt.
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Die Erfindung bezweckt, die eingangs erwähnte Vorrichtung dahingehend
zu verbessern,
daß den erwähnten Erfordernissen für die Destillation
von Fettsäuren o. dgl. in vollem 'Umfang Rechnung getragen wird. Die Erfindung besteht
darin, daß die Rinnen zur Bildung eines zentralen und eines ringförmigen äußeren
Abzugskanals für die Dämpfe frei in der Ummantelung angeordnet sind und der Überlauf
einer jeden Rinne durch die Stauwand und eine zwischen dieser und der ScheideNvand
befindliche spaltförmige Bodenöffnung gebildet ist. Dadurch wird erzielt, daß die
Dämpfe aus den einzelnen Rinnen in annähernd senkrechter Richtung, also ohne nennenswerte
Richtungsänderung auf dem allerkürzesten Wege dem Abzugsstutzen zugeführt werden,
so daß ein Niederschlagen der Dämpfe innerhalb der Destilliervorrichtung vermieden
wird. Infolge der besonderen Ausbildung des G`berlaufes findet der Abfluß des Destilliergutes
aus den einzelnen Rinnen in der ganzen Rinnenbreite statt. Es ergibt sich somit
eine gleichmäßige Strömung des gesamten, eine jede Rinne ausfüllenden Flüssigkeitsstranges
und eine ständige gleichmäßige Erneuerung der Flüssigkeitsoberfläche. Tote Räume,
in denen eine örtliche Überhitzung und Zersetzung des Destilliergutes eintreten
könnte, werden vollständig vermieden. Trotzdem wird eine besonders intensive Dampfentwicklung
gewährleistet.
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Ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung ist in der Zeichnung schematisch
dargestellt. Abb. i zeigt die Vorrichtung teilweise im senkrechten Schnitt, teilweise
in Ansicht. Abb. = ist ein Schnitt nach der Linie 2-2 der Abb. i.
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Abb.3 zeigt im größeren Maßstab eine Einzelheit im senkrechten Schnitt.
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In einer zylindrischen Ummantelung a mit kegeligem Boden b und gewölbter
oberer Abschlußwand c sind übereinander mehrere ringförmige Rinnen dl, d2 .. dc
ein-,gebaut, und zwar derart, daß ein zentraler und ein ringförmiger äußerer Abzugskanal
für die aus den einzelnen Rinnen kommenden Dämpfen gebildet werden. Von einem hohlzylindrischen
Fortsatzc' der oberen Abschlußwand c geht ein als Auslaß für die Dämpfe dienender
Rohrstutzen e aus. Nahe über der obersten Rinne dl mündet eine Rohrleitung f, welche
zur Zuführung der zu destillierenden Fettsäuren o. dgl. dient. Jede Rinne ist durch
eine radiale Scheidewand g unterteilt, welche in der obersten Rinne dicht neben
der Mündung der Zuflußleitung f angeordnet ist. In geringem Abstand von dieser Scheidewand
g ist in jeder Rinne zur Bildung eines überlaufes eine radiale Stauwand h angeordnet.
Zwischen den beiden Wänden g und 1a befindet sich im Boden des Behälters eine spaltförmige
Abflußöffnung i, von welcher sich ein flacher Stutzen h oder ein Führungsblech für
die abfließende Fettsäure o. dgl. abwärts bis nahe über die nächste untere Rinne
erstreckt. Dieser Stutzen oder das Führungsblech endet auf der der Stauwand gegenüberliegenden
Seite der Scheidewand g. Durch diese Anordnung wird die zu destillierende Flüssigkeit
gezwungen, in jeder Rinne einen Kreislauf auszuführen, bis sie über die Stauwand
lt, durch den Abfluß i und den Stutzen k o. dgl. in die nächste untere Rinne gelangt,
wo sich der gleiche Vorgang wiederholt.
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Jede der ringförmigen Rinnen dl, d2.. . d' enthält in bekannter
Weise eine von einem Heizmittel, beispielsweise Dampf, durchströmte doppelte Rohrschlange
in und eine konzentrisch dazu angeordnete durchlöcherte Rohrschlange ra, mittels
welcher z. B. überhitzter Dampf oder ein inertes Gas in die zu destillierende Flüssigkeit
eingeführt wird. Sämtliche Heizrohrschlangen m sind an dem einen Ende an eine gemeinsame
Zuführungsleitung o und an dem anderen Ende an eine gemeinsame Abführungsleitung
p angeschlossen. Die zur Einführung des Dampfes o. dgl. dienenden Rohrschlangen
n werden sämtlich aus einer gemeinsamen Leitung q gespeist. Infolge der ununterbrochenen
Bewegung des verhältnismäßig flachen und eine große sich dauernd erneuernde Oberfläche
besitzenden Flüssigkeitsstranges ergibt sich eine hohe Intensität der Verdampfung,
welche noch dadurch unterstützt werden kann, daß der Mantel a evakuiert wird. Die
aus dem untersten Behälter d° kommenden undestillierbaren Rückstände - in der Hauptsache
Neutralfettr este und Verunreinigungen - fließen durch den Auslaß l und werden in
der üblichen Weise in Vorlagen y aufgefangen.