DE575914C - Verfahren zur Gewinnung von Duengesalzen - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Duengesalzen

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DE575914C
DE575914C DEI36546D DEI0036546D DE575914C DE 575914 C DE575914 C DE 575914C DE I36546 D DEI36546 D DE I36546D DE I0036546 D DEI0036546 D DE I0036546D DE 575914 C DE575914 C DE 575914C
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DE
Germany
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salts
ammonia
liquid ammonia
salt
extraction
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Expired
Application number
DEI36546D
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English (en)
Inventor
Dr Carl Kircher
Dr Fritz Mueller
Dr Hermann Suessenguth
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
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Publication date
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Application granted granted Critical
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Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05CNITROGENOUS FERTILISERS
    • C05C1/00Ammonium nitrate fertilisers

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Fertilizers (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Düngesalzen Die Aufbereitung fester, natürlicher oder technischer Salzgemische zwecks Gewinnung von Düngesalzen ist vielfach sehr schwierig und mit großen Unkosten verbunden, da das Eindampfen, Abkühlen usw. der hierbei verwendeten wäßrigen Lösungen sehr viel Energie verbraucht. Zur Aufbereitung kalkreicher Salze, die praktisch von großer Bedeutung ist, werden z. B. -Löse- und Kristallisierprozesse unter Ausnutzung der unterschiedlichen Löslichkeit der einzelnen Salze bei verschiedenen Temperaturen benutzt. Dabei wird die Reindarstellung des Kaliumchlorids aus den natürlichen Mineralien, wie z. B. dem Carnallit (K Cl, Mg C C12, 6 H2 0), dem Hartsalz (K Cl, Na Cl, x Mg S04, H20) oder dem Kainit (K Cl, Mg S 04, 3 H2 O) durch das beigemengte. Natriumchlorid sehr erschwert. Auch die Gewinnung von Kalisalpeter aus technisch hergestellten Gemischen, wie sie z. B. durch 'LTmsetztmg von Ammonnitrat mit Chlorkalium erhalten wurden, ist bisher nur durch umständliche Arbeitsweise in wäßrigen Lösungen gelungen.
  • Es wurde nun gefunden, daß sich feste, natürliche oder technische Salzgemische in einfacher Weise auf Düngesalze verarbeiten lassen. wenn man sie mit flüssigem Ammoniak extrahiert. Dieses Verfahren hat gegenüber den bisherigen sehr wesentliche Vorteile. Während z. B. bei der Aufbereitung natürlicher Kalisalze bei den bisherigen Arbeits= weisen mit Kristallisation aus- Lösungen ein erheblicher Teil des Kaliumchlorids in, den: Mutterlaugen gelöst zurückbleibt und daraus in lohnender Weise eicht mehr gewönnen werden kann, bleibt bei dem vorliegenden Verfahren das. Kaliumchlorid ungelöst zurück und kann ohne Verdampfungs- und Trock-, nungskosten gewonnen werden. Die in dem flüssigen Ammoniak gelösten Bestandteile können ohne Aufwand an Energie durch einfache Entspannung oder bei mehreren gelösten Bestandteilen durch fraktionierte Entspannung nacheinander in einfacher Weise zur Ausscheidung gebracht und ebenfalls in trockenem Zustand erhalten .werden, der eine Krachbehandlung unnötig macht.. Weitere Vorteile sind das Arbeiten bei verhältnismäßig niedrigen, z. B. gewöhnlichen oder wenig erhöhten Temperaturen, so daß ein Angriff der Apparatur praktisch nicht oder nur in geringem Maße stattfindet, sowie die gleich, bleibende Ausführung des Verfahrens bei den verschiedensten Ausgangsstoffen.
  • Um bei dem vorliegenden Verfahren die Löslichkeit der zurückbleibenden Salze zu vermindern oder aufzuheben, kann man, eine Lösung solcher Salze in flüssigem Ammoniak verwenden, die die Löslichkeit jener Salze herabsetzen. Um das Arbeiten bei höheren Drucken zu vermeiden, kann man an Stelle des reinen flüssigen Ammoniaks auch eine Mischung desselben mit Ammonsalzen, insbesondere mit Ammonnitrat, verwenden.
  • Die Anwendung des Verfahrens ist nicht auf die- Aufbereitung von Kalisalzen beschränkt, sondern auch bei vielen anderen technischen Prozessen der Düngesalzgewinnung, bei denen es auf eine Trennung von Salzgemischen ankommt, von praktischer Bedeutung. Z. B. ist bei der Gewinnung von NTatriumsalzen oder bei der Trennung von Ammonsalzen von anderen Salzen als Kaliumsalzen die Anwendung des Verfahrens in ähnlicher Weise möglich. .
  • In allen Fällen gelangen solche Salzgemische als Ausgangsmaterialien zur Anwendung, die bei der Behandlung mit flüssigem Ammoniak Düngesalze liefern, sei es, daß diese allein oder zusammen mit anderen Bestandteilen der Salzgemische von dem flüssigen Ammoniak gelöst werden, oder sei es, daß sie im Rückstand verbleiben und dieser auf diese Weise an Düngesalz angereichert wird bzw. letzten Endes aus einem oder mehreren Düngesalzen besteht.
  • Das Verfahren kann in verschiedenster Weise ausgeführt werden. Man kann das aufzubereitende Salzgemisch kontinuierlich mit stets frischen Mengen flüssigen Ammoniaks behandeln, die erhaltene Lösung z. B. unter fraktionierter Ausscheidung der gelösten Bestandteile durch stufenweise Entspannung weiterverarbeiten und das Ammoniak einem anderen Verwendungszweck zuführen. Man kann ferner zwecks Verminderung der benötigten Mengen flüssigen Ammoniaks den Prozeß ganz odex teilweise in einem Kreislauf anordnen, z. B. in der Weise, daß man zunächst das zu trennende Salzgemisch mit flüssigem Ammoniak behandelt, in einem zweiten Gefäß die abgezogene Lösung von dem gelösten Salz trennt und schließlich das Lösungsmittel ganz oder teilweise zu dem auszulaugenden Produkt zurückleitet. Die Trennung der abgezogenen Lösung von dem gelösten Salz kann man z. B. durch Verdampfen und Wiederkondensieren des Ammoniaks erreichen, oder man kann die Lösung abkühlen, zweckmäßig unter Ausnutzung der Verdunstungskälte des teilweise entspannten Ammoniaks, und nach Abtrennung der ausgeschiedenen festen Bestandteile die an Salz verarmte Lösung in den Prozeß zurückleiten. Bei der letzten Arbeitsweise hat man es durch die Wahl der Abkühlungstemperatur in der Hand, einen Teil der Salze während des Prozesses dauernd in Lösung zu halten.
  • Die Anwendung flüssigen Ammoniaks ist bereits für die Reinigung von Roharithracen und die Trennung von Allkalicyaniden vorgeschlagen worden. In beiden Fällen konnte das Verfahren jedoch keine technische Bedeutung erlangen. Demgegenüber wird die in der Düngemittelindustrie bisher in wäßrigen Lösungen ausgeführte Aufbereitung bzw. Reinigung von Salzgemischen durch die Verwendung von flüssigem Ammoniak, das an Ort und Stelle erzeugt und weiterverarbeitet wird, wesentlich vereinfacht und verbessert. Ein besonderer Vorteil liegt hierbei darin, daß bei der Durchführung des Verfahrens in Gasform frei werdendes Ammoniak nicht wieder verflüssigt zu werden braucht, sondern ohne weiteres als solches verwendet bzw. weiterverarbeitet werden kann.
  • Diese.vorteilhaften Wirkungen können bei einer bekannten Arbeitsweise, gemäß der Alkalimetallsälze durch wäßrige Ammoniaklösungen getrennt werden, nicht erreicht werden.
  • Beispiel i Ein Gemisch, bestehend aus gleichen Teilen Kaliumchlorid und Natriumchlorid, wird mit flüssigem Ammoniak in der Weise behandelt, daß kontinuierlich zu dem Salzgemisch reines flüssiges Ammoniak hinzuläuft, die entstandene Lösung abgezogen wird, aus dieser das Ammoniak durch Verdampfen entfernt und nach Kondensation in den Prozeß zurückgeleitet wird. Das anfangs 50% Kaliumchlorid enthaltende Salzgemisch enthält nach einiger Zeit 8o % Kaliumchlorid.
  • Beispiel z Ein natürlicher Kainit oder natürlicher Carnallit wird in der gleichen Weise wie in Beispiel i mit flüssigem Ammoniak behandelt. Nach kurzer Behandlung wurde in dem zurückbleibenden Rückstand eine Anreicherung des K.0-Gehaltes erzielt.
  • Beispiel 3 Kaliumchlorid- wird in an sich bekannter Weise mit Ammonnitrat in Kaliumnitrat und Ammonchlorid umgesetzt. Das erhaltene Salzgemisch wird zur Vermeidung eines Reaktionsrückganges zunächst mit ammonnitrathaltigem flüssigen Ammoniak und hiernach zwecks Nachbehandlung mit reinem flüssigen Ammoniak extrahiert. Es wird hierbei ein Produkt erhalten, das praktisch keinen Ammoniakstickstoff und nur Spuren von Chlor enthält, also aus nahezu ioo%igem Kalisalpeter besteht.
  • Beispiel q.
  • i oo kg eines 2o % Steinsalz enthaltenden Natronsalpeterswerden im Druckgefäß 5 Stunden lang mit flüssigem Ammoniak behandelt. Die erhaltene Lösung liefert beim Verdampfen des Ammoniaks 8o kg eines nur noch Spuren von Natriumchlorid enthaltenden Natronsalpeters. Der Rückstand besteht aus nahezu reinem Natriumchlorid.
  • Beispiel 5 1 oo kg einer Salpetererde von folgender Zusammensetzung: 32,90/() NaN03, 19,40/0 NaCl, i,6 % Na2S0¢, o,8 % KCl, 6,2% MgS04, 2,0 % CaS04, o,8 % H20, o,8 Perchloratverbindungen, 35,5 % -Wasserunlösliches werden mit 2501 flüssigem Ammoniak etwa 3 Stunden lang unter Atmosphärendruck bei - 5o° verrührt. Die erhaltene Lösung wird filtriert und durch Erwärmen vom Ammoniak befreit. Hierbei erhält man ein Produkt von folgender Zusammensetzung: 92,5 % NaN O3, 5,o % Na C1, 2,5 % sonstige Beimengungen. Dieser hochprozentige Salpeter ist von den die Pflanzen schädigenden Perchloratverbindungen frei, da diese bei der Behandlung mit flüssigem Ammoniak nicht in Lösung gegangen sind.
  • Arbeitet man unter einem Druck von etwa 8,5 at bei + 20°, so erhält man nach Verdampfen des Ammoniaks einen perchloratfreien Salpeter folgender Zusammensetzung: 97,5 % Na N 0g, 2,0 o; o Na Cl und o,5 % sonstige Beimengungen.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Gewinnung von Düngesalzen aus solche enthaltenden festen natürlichen oder technischen Salzgemischen, insbesondere Kalisalzgemischen, durch Extraktion, dadurch gekenn_ zeichnet, daß man als Extraktionsmittel flüssiges .^-,mmoniak verwendet.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Extraktionsmittel Lösungen von Salzen in flüssigem Ammoniak verwendet, zweckmäßig von solchen, die die Löslichkeit der ungelöst zurückbleibenden Salze herabsetzen.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man mehrere durch die Extraktion gelöste Bestandteile durch fraktionierte Entspannung nacheinander einzeln ausscheidet.
DEI36546D 1928-12-21 1928-12-21 Verfahren zur Gewinnung von Duengesalzen Expired DE575914C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE897710C (de) * 1950-08-27 1953-11-23 Hoechst Ag Verfahren zur Herstellung von granuliertem Kalkammonsalpeter oder anderen ammonnitrathaltigen Duengemitteln
DE925466C (de) * 1951-09-14 1955-03-21 Oscar Hoffer Verfahren zur Herstellung von Kaliumsulfat aus Kaliumchlorid und Calciumsulfat

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE897710C (de) * 1950-08-27 1953-11-23 Hoechst Ag Verfahren zur Herstellung von granuliertem Kalkammonsalpeter oder anderen ammonnitrathaltigen Duengemitteln
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