DE57491C - Verfahren zur Darstellung von zwei Nitro-$-naphtylaminen - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von zwei Nitro-$-naphtylaminen

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DE57491C
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Dr. R. HIRSCH in Berlin W., Potsdamerstr. 113
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 22: Farbstoffe, Firnisse, Lacke.
Fatentirt im Deutschen Reiche vom 25. Juni 1890 ab.
In der Patentschrift No. 30989 ist ein Verfahren beschrieben, nach welchem durch Eintragen der Nitrate primärer aromatischer Amine in stark abgekühlte Schwefelsäure fast ausschliefslich die betreffenden m-Nitroderivate erhalten werden. Es ist in der Beschreibung nur die Darstellung des m - Nitroanilins, m-Nitro-o- und m-Nitro-p-toluidine erwähnt. Indefs bemerkt bereits Friedländer (Fortschr. d. Theerfarbenfabr., S. ,g 31), dafs sich nach jenem Verfahren nicht ausschliefslich die m -Verbindungen bilden.
Versucht man in gleicher Weise a-Naphtylamin zu nitriren, so ist das Product der Reaction ein schwarzes Harz, aus welchem nur mit Mühe etwa 10 pCt. Nitronaphtylamin isolirt werden können.
Ganz anders verläuft die Reaction bei dem ß-Naphtylamin. Es bilden sich hierbei zwei Nitronaphtylamine, welche sich vor den bis jetzt bekannten dadurch auszeichnen, dafs die Nitrogruppe auf der einen, die Amidogruppe auf der anderen Seite des Molecüls steht. Die Nitrogruppe nimmt die α-Stellung ein, denn beim Kochen der Diazoverbindungen der neuen Nitronaphthylamine wird a-Nitronaphtalin gebildet. Sie steht in der anderen Kernhälfte, da die durch Reduction zu erhaltenden Naphtylendiamine von den bis jetzt bekannten Naphtylendiaminen (1-2) und (2 · 4) verschieden sind.
Dasjenige Nitronaphtylamin, welches als Hauptproduct der Reaction gebildet wird, giebt ein gelbes schwefelsaures Salz, welches in kaltem Wasser ziemlich schwer löslich ist und sich beim Eingiefsen der Nitrirungsmasse in kaltes Wasser ausscheidet.
Die aus diesem Salz dargestellte Base wird nach ein- bis zweimaligem Umkrystallisiren aus Benzol oder Alkohol in schönen, rothen, langen Nadeln vom Schmelzpunkt 143 ° erhalten; ihre Acetylverbindung schmilzt bei 1970. Die Salze werden durch Wasser theilweise dissociirt und die Diazotirung gelingt deswegen nur in stark saurer Lösung. Das durch Kochen der Diazoverbindung mit Wasser erhaltene Nitronaphtol bildet lange gelbe Nadeln vom Schmelzpunkt 1480.
Das aus diesem Nitronaphtylamin durch Reduction mit Zinn und Salzsäure erhaltene Naphtylendiamin giebt ein in überschüssiger Salzsäure sehr schwer lösliches Salz und wird am besten in dieser Form abgeschieden.
Die Lösung desselben wird durch Eisenchlorid in der Kälte schwach violett gefärbt und giebt beim Kochen damit einen schwarzvioletten Niederschlag. Die freie Base ist ölig; sie liefert eine Acetylverbindung vom Schmelzpunkt 260 ° , welche in Alkohol schwer, in Essigsäure leicht löslich ist.
Durch Sulfiren des Naphtylendiamins mit rauchender Schwefelsäure oder des Sulfats mit überschüssiger Schwefelsäure bei Temperaturen über ioo° bildet sich als Hauptproduct eine in kaltem Wasser schwer lösliche Monosulfosäure, welche aus heifsem Wasser in wasserhaltigen Nadeln krystallisirt, die, mit unge-

Claims (1)

  1. nügenden Mengen Wasser gekocht, sich in charakteristischer Weise in kurze, schwere Prismen verwandeln.
    Die Salze zeigen eine blauviolette Fluorescenz.
    Aus der Mutterlauge, aus welcher sich das schwefelsaure Salz des oben beschriebenen Nitronaphtylamins abgeschieden hat, wird durch Neutralisiren ein zweites Nitronaphtylamin erhalten , welches sich von dem ersteren durch den bei 1050 liegenden Schmelzpunkt und durch gröfsere Löslichkeit unterscheidet. Obzum Krystallisiren Alkohol, Essigsäure oder Benzol angewendet wird, ist ziemlich gleichgültig. Auch die Salze sind leichter löslieh und beständiger als die der zuerst beschriebenen Isomeren.
    Es kann die Trennung auch durch partielles Ausfällen der heifsen sauren Lösungen mit kohlensaurem Natron erfolgen. Zuerst scheidet sich das schwerer lösliche Nitronaphtylamin vom Schmelzpunkt 143 ° in Nädelchen ab. Wenn eine filtrirte Probe bei weiterem Zusatz von kohlensaurem Natron nicht mehr in Nadeln, sondern ölig ausfällt, filtrirt man ab.
    Die Äcetylverbindung des Nitronaphtylamins vom Schmelzpunkt 1050 schmilzt ebenso wie die des Isomeren bei 1970. Beim Verseifen beider mit verdünnter Schwefelsäure wird indefs das Ausgangsproduct mit dem Schmelzpunkt 1430 bezw. 105° wieder erhalten.
    Beispiel.
    10 kg salpetersaures ß-Naphtylamin werden ganz langsam in kleinen Portionen in 40 kg Schwefelsäuremonohydrat eingetragen, welches auf o° abgekühlt ist. Von Zeit zu Zeit wird das durch die Reaction gebildete Wasser durch Zugabe entsprechender Mengen rauchender Schwefelsäure aufgehoben; hierzu werden circa 20 kg Schwefelsäure von 20 pCt. S O3-Gehalt verbraucht. Nach beendetem Eintragen wird die Sulfurirungsmasse mit 500 1 Wasser vermischt und heifs von ausgeschiedenem Harz filtrirt. Beim Abkühlen krystallisirt das Sulfat des Nitronaphtylamins vom Schmelzpunkt 1430 aus, welches von der sauren Mutterlauge getrennt wird. Diese wird zu etwa 5/e mit Kalkmilch neutralisirt, heifs vom ausgeschiedenen Gyps abfiltrirt, und durch Neutralisiren mit Natronlauge wird das Nitronaphtylamin vom Schmelzpunkt 1050 gefällt.
    Patent-Atf sprüch:
    Darstellung eines Gemisches der Nitro -ß-Naphtylamine vom Schmelzpunkt 1430 und vom Schmelzpunkt 105P durch Eintragen von salpetersaurem ß-Naphtylamin in kalte concentrate Schwefelsäure und Trennung desselben durch die gröfsere Löslichkeit des Isomeren vom Schmelzpunkt 1050 oder seiner Salze, oder durch theilweises Ausfällen der Base aus sauren Lösungen.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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US2790831A (en) * 1953-06-24 1957-04-30 Goodyear Tire & Rubber Improvements in nitrating 1-naphthylamine

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