DE180031C - - Google Patents

Info

Publication number
DE180031C
DE180031C DENDAT180031D DE180031DA DE180031C DE 180031 C DE180031 C DE 180031C DE NDAT180031 D DENDAT180031 D DE NDAT180031D DE 180031D A DE180031D A DE 180031DA DE 180031 C DE180031 C DE 180031C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
sulfonic acid
bodies
condensed
acid
derivatives
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DENDAT180031D
Other languages
English (en)
Publication of DE180031C publication Critical patent/DE180031C/de
Active legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D253/00Heterocyclic compounds containing six-membered rings having three nitrogen atoms as the only ring hetero atoms, not provided for by group C07D251/00
    • C07D253/08Heterocyclic compounds containing six-membered rings having three nitrogen atoms as the only ring hetero atoms, not provided for by group C07D251/00 condensed with carbocyclic rings or ring systems
    • C07D253/10Condensed 1,2,4-triazines; Hydrogenated condensed 1,2,4-triazines

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
  • Coloring (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 180031 KLASSE ί2ρ. GRUPPE
LEOPOLD CASSELLA & CO., G. m. b. H. in FRANKFURT a. M.
triazin - 7- sulf osäure.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 1. März 1904 ab.
Das Verfahren bezweckt die Herstellung neuer für die Farbstofftechnik wertvoller Körper, die sich vom Naphtotriazin ableiten. Sie entstehen bei der Einwirkung von Aldehyden auf die in saurer Lösung gebildeten Monoazoderivate von Aminonaphtolsulfosäuren, insbesondere der 2 · 5 · 7-Aminonaphtolsulfosäure. Wenn hierbei der Aldehyd oder der zur Bildung des Monoazoderivats benutzte Diazokörper eine primäre Aminogruppe als Substituenten enthalten, so zeigen
HO
N=NR
NH,
OH
SO3H
(wobei JV= NR einen beliebigen Diazokörper bedeutet). Die gleiche Verbindung entsteht, wenn Nitrobenzaldehyd verwendet und schließlich reduziert wird.
die Endprodukte infolge der gleichzeitigen Gegenwart der Hydroxylgruppe im Kern und von einer oder zwei Aminogruppen in den mit dem Triazinring verbundenen Arylgruppen die wertvolle Eigenschaft, sich in alkalischer Lösung mit Diazokörpern zu diazotierbaren Azofarbstoffen zu verbinden. Die Reaktionen verlaufen nach folgendem Schema:
I. Bei Anwendung von Aminobenzaldehyd entsteht aus:
45
- N— R
-NH2 + H2O,
OH 55
II. Zur Einführung einer Aminogruppe in den Diazorest verfährt man am besten in der Weise, daß man von Nitro- oder Acetamidokörpern ausgeht und die Nitro-
gruppe in der fertigen Kombination reduziert bezw. die Acetamidograppe verseift. Das Endprodukt hat dann die typische Konstitution
C6H4NH, CHCaHs
OH
III. Verwendet man im Falle II Aminobezw. Nitrobenzaldehyde, so gelangt man schließlich zu Diaminokörpern folgender Konstitution:
SOnH-
i\ -1*2
C H-C6 H,
OH
Von den amidierten Triazinderivaten, welche in den Berichten Bd. XXX (1897), S. 2595, beschrieben sind, unterscheiden sich die Produkte des vorliegenden Verfahrens wesentlich durch die Anwesenheit einer Hydroxylgruppe im anderen Kern des Naphtalinrestes. Da nun bekanntlich a-Naphtol und seine Sulfosäuren sich mit größter Leichtigkeit mit Aldehyden verbinden, war bei der Einwirkung eines Aldehyds auf einen ß-Naphtylamin-o-azofarbstoff, der gleichzeitig eine heteronucleale Hydroxylgruppe enthält, nicht vorauszusehen, welche der beiden reaktiven Gruppen den größeren Einfluß ausüben werde. Die Basizität der Aminogruppe ist durch die Orthoazogruppe derart abgeschwächt, daß sogar von vornherein eine gewisse Wahrscheinlichkeit zugunsten der Direktionskraft der Hydroxylgruppe sprach. Nichtsdestoweniger verläuft die Reaktion im anderen Sinne und es entsteht quantitativ die Triazinverbindung. Von den Aminoacidyl-2 · 5 · 7-Aminonaphtolsulfosäurederivaten der britischen Patentschrift 13778/1902 sind die neuen Produkte in ihrer Konstitution völlig verschieden und auch die aus den verschiedenen Säuren erhältlichen Azofarbstoffe unterscheiden sich wesentlich in ihren Eigenschaften.
Beispiele:
J- 9>3 kg Anilin werden diazotiert und in Go saurer Lösung mit 23,9 kg Aminonaphtolsulfosäure-2 · 5 · 7 verbunden. Der so erhaltene Farbstoff wird zusammen mit 12 kg m -Aminobenzaldehyd in etwa 2000 1 10- bis 12-prozentiger Salzsäure zum Sieden erhitzt, bis völlige Entfärbung eingetreten ist. Beim Erkalten scheidet sich die Hauptmenge der gebildeten Aminodiphenyloxynaphtotriazinsulfosäure aus. Die freie Säure- ist in kaltem Wasser schwer löslich und kann durch Umkristallisieren völlig rein erhalten werden. Das Natronsalz ist leicht löslich und durch Kochsalz fällbar. Mit salpetriger Säure behandelt liefert die Säure eine gelblich gefärbte Diazoverbindung, die durch Alkalien in einen roten Farbstoff übergeht.
2. Man ersetzt.im Beispiel 1 den m-Aminobenzaldehyd durch 15 kg m-Nitroverbindung und kondensiert in verdünntem Alkohol bei Gegenwart von Salzsäure, destilliert den Alkohol ab und reduziert die sich ausscheidende Nitrödiphenyloxynaphtotriazinsulfosäure mit Eisen und Essigsäure. Die erhaltene Säure ist identisch mit der nach Beispiel I dargestellten.
3. Verwendet man im Beispiel 2 statt m-Nitröbenzaldehyd die gleiche Menge o-Nitrobenzaldehyd, so erhält man in analoger Weise eine Säure von der Konstitution
S0sH
OHX
NH2
Diese Säure kristallisiert aus verdünnter Essigsäure in kleinen Nadeln und ist in Mineralsäuren schwer löslich. Ihr Natriumsalz ist leicht löslich.
4. 13,8 kg m-Nitranilin werden diazotiert und mit 23,9kg Aminonaphtolsulfosäure -2·5 ·7 in saurer Lösung kombiniert. Man kocht den Farbstoff bei Gegenwart verdünnter Salzsäure mit 10,6 kg Benzaldehyd so lange, bis Entfärbung eingetreten ist. Die schwerlösliche m - Nitrodiphenyloxynaphtotriazinsulfosäure scheidet sich aus. Man filtriert sie ab und reduziert sie mit Eisen und Essigsäure. Die so erhaltene Aminosäure wird durch Zusatz von Soda in Lösung gebracht; aus dem Filtrat kristallisiert das Natronsalz in silberglänzenden Blättchen. Die freie Säure ist in Wasser schwer, bei Gegenwart von Mineralsäuren leichter löslich. Durch salpetrige Säure wird sie. in eine gelblich gefärbte Diazoverbindung verwandelt, die mit Alkalien behandelt einen blauroten Farbstoff liefert. - iao
5· Ersetzt man im Beispiel 4 das m-Nitranilin durch .15 kg Acet-m-phenylendiamin, so erhält man bei der Kondensation mit Benzaldehyd unmittelbar die vorstehend beschriebene Aminodiphenyloxynaphtotriazinsulfosäure, da· die Acetylgruppe durch das Kochen mit der verdünnten Säure zugleich abgespalten wird.
6. Ersetzt man im Beispiel 4 den Benzaldehyd durch 12,1 kg m-Aminobenzaldehyd und verfährt man im übrigen in gleicher Weise, so erhält man nach der Reduktion die m · m- Diaminodiphenyloxynaphtotriazinsulfosäure. Diese ist in Wasser schwer, in Mineralsäuren leicht löslich. Ihre Diazo- \rerbindung ist gelb gefärbt, leicht löslich
. und gibt mit Alkalien, behandelt einen scharlachroten Farbstoff.
7. 13,8 kg m-Nitranilin werden diazotiert und mit 23,9 kg 2 · 5 · 7- Aminonaphtolsulfosäure in saurer Lösung verbunden. Man kocht eine Lösung des Farbstoffs in verdünntem Alkohol unter Zusatz von Salzsäure mit 15 kg m-Nitrobenzaldehyd, ■ bis Entfärbung eingetreten ist. Die Dinitroverbindung scheidet sich als rötliches Pulver ab und . wird durch Reduktion mit Eisen und Essigsäure in die Diaminosäure des Beispiels 6 übergeführt.
8. 15 kg Acet-m-phenylendiamin werden diazotiert und mit 23,9 kg 2 · 5 · 7-Aminonaphtolsulfosäure in saurer Lösung kombiniert. Den Farbstoff erhitzt man bei Gegenwart verdünnter Salzsäure mit 12,1 kg m-Aminobenzaldehyd so lange, bis Entfärbung eingetreten ist. Da durch das Kochen mit
■ Säure gleichzeitig mit der Triazinbildung die Acetylgruppe abgespalten wird, ■ erhält man unmittelbar die in Beispiel 6 beschriebene .Verbindung.
In analoger Weise erhält man Säuren von völlig gleichartigen· Eigenschaften, wenn an Stelle von Anilin und m-Nitranilin andere Basen bezw. Nitrobasen, mit Ausnahme von p-Nitrobasen, verwendet oder wenn Benzaldehyd bezw. m-Nitrobenzaldehyd durch ihre Homologen und Isomeren ersetzt werden. Bei Verwendung von p-Acetaminodiazokörpern einerseits und Nitrobenzaldehyden andererseits ist die erforderliche Reduktion mit gelinde wirkenden Reduktionsmitteln auszuführen, da andernfalls kein Triazin-, sondern ein Imidazol- Derivat entsteht.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Darstellung von Aminoarylderivaten der 5-Oxy-l · 2-naphtotriazin-7-sulfosäure, darin bestehend, daß
    a) die in saurer Lösung gebildeten Azoderivate der 2 · 5 · 7- Aminonaphtolsulfosäure mit Aminobenzaldehyden kondensiert oder mit Nitrobenzaldehyden kondensiert und reduziert werden,
    b) die in saurer Lösung gebildeten Derivate aus Nitro- oder Acetämidodiazokörpern, mit Ausnahme von p-Nitrodiazokörpern, und 2 · 5 · 7-Aminonaphtolsulfosäure mit aromatischen Aldehyden kondensiert ' und reduziert bezw. verseift werden,
    c) die in saurer Lösung gebildeten Derivate aus 2*5· 7-Aminonaphtolsulfosäure und Nitrodiazoverbindungen, mit Ausnahme von ρ-Nitrodiazoverbindungen, mit Nitro- oder Aminoaldehyden kondensiert und reduziert werden, oder die entsprechenden Azoderivate aus Acetamidodiazokörpern mit Nitro- oder Aminoaldehyden kondensiert und (bei Verwendung von p-Acetamidodiazokörpern mit gelinde wirkenden Reduktionsmitteln) reduziert und verseift bezw. nur verseift werden.
DENDAT180031D Active DE180031C (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE180031C true DE180031C (de)

Family

ID=444319

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT180031D Active DE180031C (de)

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE180031C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE920424C (de) * 1950-11-12 1954-11-22 Hoechst Ag Verfahren zur Herstellung aryliminosubstituierter Arylimidazole mit wasserloeslichmachenden Gruppen

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE920424C (de) * 1950-11-12 1954-11-22 Hoechst Ag Verfahren zur Herstellung aryliminosubstituierter Arylimidazole mit wasserloeslichmachenden Gruppen

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE140613C (de)
DE180031C (de)
DE88013C (de)
DE3511544C2 (de)
DE2841243C2 (de) Kupplungskomponente, Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung
DE172981C (de)
DE445827C (de) Verfahren zur Darstellung gelber Azofarbstoffe
AT60195B (de) Verfahren zur Darstellung von beizenziehenden Nitrofarbstoffen der Rhodolreihe.
DE119755C (de)
DE37021C (de) Verfahren zur Darstellung gelber basischer Azofarbstoffe aus diazotirtem Metanitranilin etc. und Metaphenylendiamin
DE426347C (de) Verfahren zur Herstellung von Aminobenzanthronderivaten
DE398792C (de) Verfahren zur Herstellung saurer Azofarbstoffe
DE649044C (de) Verfahren zur Herstellung von Azofarbstoffen
DE639669C (de) Verfahren zum Faerben von Leder
DE151017C (de)
DE591549C (de) Verfahren zur Herstellung von wasserunloeslichen Azofarbstoffen
DE77192C (de) Verfahren zur Darstellung von m-Nitro- und m-Amido p-benzoldisulfosäure
DE129417C (de)
DE595327C (de) Verfahren zur Darstellung von Farbstoffen bzw. deren Zwischenprodukten
DE244789C (de)
DE360690C (de) Verfahren zur Darstellung von schwefel- und stickstoffhaltigen Kondensationsprodukten der aromatischen Reihe
DE174106C (de)
DE90960C (de)
DE959552C (de) Verfahren zur Isolierung von Diazoamino-Derivaten
DE948977C (de) Verfahren zur Herstellung von 3,3-Dinitro-4,4'-bis-alkylamino-diphenylmethanen