DE574743C - Verfahren zur Herstellung eines Duengemittels - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Duengemittels

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DE574743C
DE574743C DEW88988D DEW0088988D DE574743C DE 574743 C DE574743 C DE 574743C DE W88988 D DEW88988 D DE W88988D DE W0088988 D DEW0088988 D DE W0088988D DE 574743 C DE574743 C DE 574743C
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fertilizer
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05BPHOSPHATIC FERTILISERS
    • C05B7/00Fertilisers based essentially on alkali or ammonium orthophosphates

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Fertilizers (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung eines Düngemittels Die Herstellung von künstlichen Düngemitteln hat ihrer außerordentlich großen wirtschaftlichen Bedeutung wegen immer wieder die Wissenschaftler beschäftigt. Seit dem Jahre 29i2, in dem Victor Charles John N i g t h i n g a 1 1 eine Arbeit veröffentlicht hat über die Verwendung von radioaktiven Materialien zu Düngezwecken, sind mehrfach Veröffentlichungen erschienen, die dieses Problem behandeln. Victor Charles John N i g t h i n ga 1 1 fügte dem Boden ein hochaktives. Rohmineral zu und beobachtete, daß Würmer, Schwämme und Ungeziefer dadurch vertilgt wurden. Auch soll das Material in größerer Verdünnung, z. B. mit Phosphatdüngemitteln gemischt, Reizwirkungen auf die Pflanze ausüben und somit das Wachstum fördern.
  • Auch sprach Prof. Dr. Julius S t o c k -1 a s a , Prag,-auf einem Vortrag in Prag im Jahre igi2 schon von Wachstumsbeschleunigungen, die er bei vielen Pflanzenarten erzielt hatte, wenn er ihnen radioaktive Wässer zuführte, die teils natürlich. entstanden waren, teils durch Pechblende erzeugt waren.
  • Eine aus dem Jahre 192,1 stammende Veröffentlichung von Georges H 3r v e r t aus Frankreich und eine Patentschrift vom Jahre 192z von Arthur S t ö u f f s , ebenfalls aus Frankreich, enthält ferner Bemerkungen über die erfolgreiche Anwendung von radioaktiven Stoffen zu Düngezwecken.
  • In der spanischen Zeitschrift Quimica e Industria, Band 6 vorn Jahre igi9, erwähnt Jose A. _d e V e r a weiterhin die günstige :Wirkung eines radioaktiven Superphosphats. Er erhielt dieses Düngemittel, indem er bei der Herstellung von Superphosphat dem Rohphosphat eine geringe Menge Monazitsand beimischte.
  • Das Verfahren der vorliegenden Erfindung befaßt sich nun damit, ein wasserlösliches Düngemittel herzustellen, das die Vollkommenheit eines Mischdüngers besitzt, also die drei wichtigsten Pflanzennährstoffe - Phosphorsäure,. Stickstoff und Kali --enthält, und außerdem noch einen Gehalt an radioaktiven Stoffen aufweist, die durch ihre Reizwirkung auf die Pflanzen eine erhebliche Steigerung des Wachstums hervorbringen. Das Verfahren der vorliegenden Erfindung sei wie folgt beschrieben Handelsüblicher Monazitsand wird mit einem übe rschuß von konz. Schwefelsäure unter kurzem Aufkochen zu einer dicken, weißlichen Masse aufgeschlossen. Man gibt nun mittels Preßvorrichtung den flüssigen Brei auf geeignete säurefeste Filter und saugt die Lösung, welche die Phosphorsäure des Monazitsandes und die überflüssige konz. Schwefelsäure enthält, von dem kristallinischen Rückstand ab. Das klare Filtrat enthält die gesamte Phosphorsäure des Ausgangsmaterials und die an Bariumsulfat gebundene, gelöste Aktivität. Man verdünnt mit Wasser, wobei das 'Bariumsulfat- mit der Aktivität ausfällt, filtriert gegebenenfalls und neutralisiert die phosphorsäurehaltige Schwefelsäure mit Ammoniak oder Ammoniak und Kalilauge oder Pottasche. Man erhält dabei ein - Ammoniumkaliumphosphatsulfatmischsalz, welches mehr. als die. Hälfte der im Monazitsand vorhandenen Aktivität in unlöslicher Form enthält. Man dampft ein zur Trockne oder kristallisiert aus und gewinnt so ein hochwertiges Düngemittel. Den Rückstand, den man zur Gewinnung der restlichen anhaftenden Phosphorsäure mit der für den nächsten Aufschluß zu verwendenden Schwefelsäure zwei- bis dreimal nachgeWaschen hat und der die Cer- und Thorerden.nebst. dem unaufgeschlossenen Titaneisensand enthält, trägt man in Wasser ein; er löst sich fast völlig auf und setzt den schweren Titaneisensand ab., Die entstehende Trübung kann abgesaugt bzw. abgepreßt werden und enthält in Form von Bariumsulfat mit . Spuren Thoriumphosphat einen zweiten Teil der Aktivität. Das klare Filtrat wird zur Fällung der Cererden. mit Natriumsalzen, am besten ?Natriumsulfat, in an sich bekannter Weise versetzt und erwärmt; hierbei fällt alles Cer, welches zur Reindarstellung dienen kann; praktisch vollkommen aus. Das Filtrat, welches nur noch sehr wenig Aktivität enthält, kann auf das bisher ungefällte Thorium und die anderen seltenen Erden verarbeitet werden oder nach Fällung mit Ammoniak und Trocknung als dritter Teil der Aktivität zusammen mit dem zweiten dem wasserlöslichen Düngesalz beigemischt werden.
  • Man kann, wenn, beim Aufschluß ein weniger aktives Material gewünscht wird, nach der Verdünnung des konz. Schwefelsäurefiltrats die an das Bariumsulfat gebundene Aktivität abfiltrieren und zur Reindarstellung des konz. Mesothors verwenden und die aktiven und inaktiven Teilmengen im gewünschten Verhältnis mischen.
  • Das vorliegende Verfahren wird noch an Hand von zwei Ausführungsbeispielen näher erläutert: r. zoo g Monazitsand werden mit Zoo bis 300 g konz. Schwefelsäure 5 Minuten bei 32o° C gekocht, abgekühlt, filtriert über Asbestfilter, mit konz. Schwefelsäure nachgewaschen, das Filtrat mit der gleichen Menge Wasser verdünnt und mit Ammoniak, im anderen Falle mit Ammoniak und Kalilauge, neutralisiert und das Reaktionsgemisch eingedampft. Das Gewicht des dabei gewonnenen Salzes betrug 15o bis. 16o g. Der Filterrückstand, der frei von Phosphorsäure war, wurde in Wasser gelöst, Spuren von Bariumsulfat und Thoriumphosphat abfiltriert; das Cer mit Natriumsulfat unter Erwärmung ausgefällt und das Filtrat, welches Thor und die anderen Erden enthält, verworfen.
  • 2. iooo g Monazitsand werden mit 2000 bis 3000 g konz. Schwefelsäure 5 Minuten bei 32o° C gekocht, abgekühlt, filtriert wie oben, mit der gleichen Menge Wasser verdünnt und das aktive Bariumsulfat abfiltriert. Das Filtrat wird dann wie im Beispiel r neutralisiert, eingedampft und als Düngemittel gewonnen. Der Filterrückstand wurde in Wasser gelöst, das Bariumsulfatthoriumphosphat ebenfalls abfiltriert, das Cer mit Natriumsulfat in- der Hitze gefällt und filtriert und das Filtrat mit Ammoniak gefällt zur Gewinnung der noch darin befindlichen Erden. Die drei aktiven Filtrationsrückstände wurden der Gammastrahlenmessung unterworfen, und es fand sich die gesamte Aktivität darin. Die Aktivität wurde dem hergestellten Düngesalz in beliebigen Mengenverhältnissen beigemischt.
  • 'Das vorliegende Verfahren bringt außer der neuen Verwertung der Phosphorsäure und der Aktivität des Monazitsandes zu Düngezwecken auch noch eine so zweckmäßige Kombination der bisher= bekannten Arbeitsmethoden und damit eine -so vollkommene Auswertung sämtlicher Bestandteile des Monazitsandes, wie sie bisher noch nie erreicht, wurde. So führt z. B. die an sich bekannte Abscheidung des Cers mit Natriumsalzen, die in einer amerikanischen Patentschrift bereits vorgeschlagen wurde, durch die nach der vorliegenden Erfindung durchgeführte vorherige Isolierung der Phosphorsäure und der Aktivität zu einem viel reineren Cernatriumsulfat als bisher. Durch die Aufarbeitung der seltenen Erden, die nach der Gewinnung des radioaktiven Düngemittels sehr leicht ermöglicht wird, ergibt sich eine billige Darstellung der einzelnen Präparate.
  • Das vorliegende Verfahren hat gegenüber dem bisher bekannten folgende Vorteile: Durch die Verwendung des phosphorsäurereichen Monazitsandes. als Ausgangsmaterial entsteht ein Düngesalz von der Vollwertigkeit eines Mischdüngers, der jedoch, wie bekannt, lediglich als Nahrungsstoff für die Pflanze dient. Durch die in dem hergestellten Düngemittel enthaltenen radioaktiven Salze wird aber außerdem eine Reizwirkung auf die Pflanze ausgeübt -und somit eine durch Versuche bestätigte Beschleunigung des Wachstums und bedeutende Erhöhung des Ernteertrages bewirkt.
  • Der nach dem vorliegenden Verfahren aufgeschlossene und behandelte Monazitsand kann auf die übrigen seltenen Erden, vor allem auf das in reichem Maße darin enthaltene Cerium, durch den oben beschriebenen Arbeitsgang sehr leicht und billig verarbeitet werden. Man erreicht also durch das neue Verfahren eine billige und weitaus vollkommenere Auswertung des Monazitsandes wie bisher, und die Phosphorsäure, die bei der Aufarbeitung der seltenen Erden stets störend wirkte und meist verworfen wurde, wird in wertvolle Pflanzennährstoffe umgewandelt.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRtCHE: i. Verfahren zur Herstellung eines radioaktive Stoffe enthaltenden Düngemittels aus Monazitsand oder ähnlichen radioaktiven Ausgangsmaterialien, dadurch gekennzeichnet, daß man das Ausgangsmaterial in bekannter Weise mit einem Überschuß von konz. Schwefelsäure aufschließt, die entstandene Lösung durch Filtration oder Dekantation von dem ungelösten Rückstand trennt und aus dem Filtrat nach Verdünnung mit Wasser und gegebenenfalls nach Filtration durch Neutralisieren mit Ammoniak oder Ammoniak und Kalilauge und Eindampfen oder Kristallisieren der neutralisierten Lösung ein radioaktive Stoffe enthaltendes Ammoniurnkaliumphosphatsulfatmischsalz gewinnt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man den bei dem Schwefelsäureaufschluß des Monazitsandes verbleibenden Rückstand in Wasser auflöst, die dabei etwa entstehende_Trübung von Bariumsulfat und Spuren Thoriumphosphat, die einen zweiten Teil der Aktivität enthält, abfiltriert, das Cerium in an sich bekannter Weise mit Natriumsalzen, insbesondere Natriumsulfat, aus der Lösung abscheidet und die übrigen seltenen Erden der weiteren Trennung und endgültigen Reinigung unterwirft oder sie nach Ausfällung als dritten schwachaktiven. Teil zusammen mit dem durch Abtrennung der Trübung gewonnenen zweiten Teil dem Düngemittel zumischt.
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