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Maschine zum rechtwinkligen Beschneiden von Papierstapeln an allen
vier Seiten Zum genauen rechtwinkligen Beschneiden von Papierstapeln bedient man
sich sogenannter Planschneider. Diese Maschinen bestehen aus einem auf einem Untergestell
drehbaren Tisch, auf welchen der Papierstapel aufgelegt wird. Das Untergestell mit
dem drehbaren Tisch, welches sich hinter der Maschine, außerhalb des Schneidemaschinenmessers
befindet, ist unter das Messer einfahrbar. Dieses Einfahren des Tisches geschieht
bei den bisher bekannten Planschneidern von Hand mittels eines großen Handhebels,
dessen Schwenkbewegung durch Zahnräder auf den Tisch übertragen wird. Der Tisch
wird so weit unter das Messer vorgeschoben, bis er gegen -einen dem zu beschneidenden
Format entsprechend eingestellten Anschlag stößt. Hierauf wird die Messerbewegung
durch Fußtritt oder Handhebel eingerückt, und nachdem der Schnitt erfolgt und das
Messer in Höchstlage zum Stillstand gekommen ist, wird der Tisch wieder mittels
des Handhebels in seine rückwärtige Endlage gefahren, dort von Hand um 9o° gedreht
und wieder von Hand unter das Messer bis zu seinem Anschlag gefahren, worauf der
nächste Schnitt erfolgt. Alle diese Arbeiten, das Ein-und Ausfahren des Tisches,
sowie das Drehen desselben um 9o°, welche bisher von Hand ausgeführt werden, erfordern
jedoch viel Zeit und vor allem eine große Kraftanstrengung des die Maschine bedienenden
Arbeiters.
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Die in nachstehendem beschriebene und dargestellte Erfindung zeigt
nun eine Maschine, bei der alle Handarbeiten wegfallen und alle Bewegungen der Maschine
selbsttätig erfolgen. Der Arbeiter hat lediglich nötig, die Maschine durch einen
Fußtritt in Gang zu setzen, worauf der Tisch maschinell einfährt, in seiner vorderen,
durch Anschläge bestimmten Stellung stehenbleibt, worauf selbsttätig der Schnitt
erfolgt. Nach Beendigung des Schnittes fährt der Tisch selbsttätig wieder in seine
Endlage zurück, dreht sich dort maschinell um 9o° und fährt wieder zum nächsten
Schnitt nach vorn. Diese Bewegungen erfolgen alle selbsttätig viermal hintereinander,
bis der Stapel an allen vier Seiten beschnitten ist, worauf die Maschine, wenn der
Tisch nach dem vierten Schnitt in seiner rückwärtigen Endlage angekommen ist, ausrückt.
Die Maschine arbeitet also vollkommen selbsttätig, erspart dem Arbeiter dadurch
jedwede anstrengende Arbeit und verrichtet die Arbeit viel schneller, da die Arbeitsgeschwindigkeit
von der Maschine und nicht mehr vom Arbeiter abhängt. Somit bedeutet diese Erfindung
einen großen technischen Fortschritt.
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Auf der Zeichnung zeigen: Abb. t einen Längsschnitt durch die Maschine,
Abb. i eine Draufsicht und Abb. 3 eine Einzelheit der Steuerung.
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In den Abbildungen sind alle Teile der Maschine, welche nicht zum
Verständnis der
Erfindung notwendig sind, fortgelassen worden, da
sie als genügend bekannt vorauszusetzen sind.
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Der Tisch i, auf welchem das Schneidbrett 2 liegt und auf welches
der zu beschneidende Papierstapel zu liegen kommt, ist auf dem Wagen 3 um seine
senkrechte Mittelachse drehbar gelagert. Der Wagen 3 ist auf den Wänden 4 und q.'
hin und her fahrbar. Seine hin und her gehende Bewegung erhält er durch die Zahnstangen
5 und 5', welche am Wagen 3 befestigt sind und durch die Zahnräder 6 und 6', welche
:in diese Zahnstangen eingreifen. Diese Zahnräder werden durch das Schneckenrad
7 und Schnecke 8 in Umdrehung versetzt, welch letztere ihre Drehbewegung entweder
durch die Zahnräder 9 und i9 oder i i, i2 und 13 erhält. Die Doppelkupplung 14 kuppelt
die Schnecke 8 entweder mit dem Zahnrad 9 oder dem Zahnrad i i. Angetrieben werden
die Zahnräder über die Riemenscheiben 15 und 16, welch letztere an dem ständig sich
drehenden Schwungrad 17 befestigt ist. Unterhalb des Tisches i ist an demselben
ein Schneckenkranz 18 befestigt, in welchen die Schnecke i9 eingreift, die durch
Kupplung 2o mit der sich ständig drehenden Riemenscheibe 21 kuppelbar ist. Die Riemenscheibe
21 erhält ihren Antrieb durch Riemen von der Riemenscheibe 22, welche ebenfalls
an dem sich ständig drehenden Schwungrad 17 befestigt ist. Die Bewegung des Messers
23 erfolgt in bekannter Weise durch die Kupplung 24, welche in das Schwungrad 17
eingreift. Hierdurch wird die Drehbewegung des Schwungrades über ein mehrfaches
Rädervorgelege, welches nicht gezeichnet ist, auf das Kurbelrad 25 und von diesem
auf die Kurbel 26 übertragen, an welcher die Zugstange für das Messer in
bekannter Weise eingreift. Die Arbeitsweise der Maschine ist nun folgende: Nachdem
der zu beschneidende Papierstapel auf das Schneidbrett 2 aufgelegt ist, wird der
Fußtritt z6 niedergetreten, wodurch über die Zugstange 27 und Kupplungshebel 23
die Schnecke 8 mit dem Zahnrad i i gekuppelt wird. Der Kupplungshebel
28 wird durch die einfallende Sperrklinke 29, welche unter. der Wirkung der
Zugfeder 35 steht, in dieser Stellung festgehalten. Der Wagen 3 fährt nunmehr mit
dem Tisch i und dem Papierstapel nach vorn unter das Messer 23, und zwar so weit,
bis er gegen den, je nach dem zu beschneidenden Format einstellbaren Anschlag
30 stößt. Durch den Anstoß an den Anschlag 30 wird der Hebel 31 zurückgedrückt
und löst über die Stange 32, Hebel 33 und Stange 34 die Sperrklinke 29 aus. Der
Kupplungshebe128 wird dadurch frei und geht unter der Wirkung der beiden Federn,
36 und 37 in seine entkuppelnde Mittellage zurück, und die Vorwärtsbewegung des
Tisches ist unterbrochen. Durch die Schwenkbewegung des Hebels 31 wird aber gleichzeitig
über Hebel 33 und Stange 38 der Einrückhebe139 nach vorn bewegt und rückt damit
über Stange 40 und Gabelhebel 41 die Kupplung 24 ein, welche die Messerbewegung
mit dem Schwungrad kuppelt. Der Gabelhebel 41 wird durch die unter Wirkung der Zugfeder
42 einfallende Sperrklinke 43 in seiner kuppelnden Stellung gehalten. Nach vollendetem
Schnitt, nachdem also das Kurbelrad 25 eine Umdrehung gemacht hat und das Messer
wieder in seiner Höchstlage angekommen ist, löst die Nase 44 am Kurbelrad 25 die
Sperrklinke 43 aus; und der Kupplungshebel 41 geht unter Wirkung der Zugfeder 45
wieder in seine Grundstellung zurück, wodurch die Messerbewegung wieder ausgerückt
ist. Zu gleicher Zeit, in der die Ausrückung der Sperrklinke 43 durch die Nase 44
erfolgt, rückt die Nase 46 am Kurbelrad 25 über Hebel 47, Stange 48, Hebel 49, Stange
5o und Kupplungshebel 28 die Kupplung 14 nach der anderen Seite ein und kuppelt
die Schnecke 8 mit dem Zahnrad 9, wodurch die rückwärtige Tischbewegung eingeleitet
wird und der Tisch wieder nach hinten fährt. Der Kupplungshebel 28 wird durch die
unter Wirkung der Feder 51 stehende Sperrklinke 52 in seiner kuppelnden Stellung
gehalten. Wenn der Tisch in seiner rückwärtigen Endlage ankommt, stößt ein Anschlag
53 am Wagen gegen den Hebel 54, wodurch über die Stange 55 die Sperrklinke 52 ausgelöst
wird. Der Kupplungshebe128 wird frei und geht unter Wirkung der beiden Federn 36
und 37 in seine Mittellage zurück, wodurch die Tischbewegung entkuppelt wird und
der Tisch zum Stillstand kommt. Zu gleicher Zeit, wo der Wagen 3 in seiner rückwärtigen
Endlage ankommt, stößt er mit seinem Anschlag 56 gegen den Hebe157 und drückt denselben
nach hinten. Dadurch wird über Stange 58 und Kupplungshebel 59 die Kupplung 2o eingerückt
und die Schnecke 19 mit der Riemenscheibe 21 gekuppelt. Die Stange 58 schwenkt aber
gleichzeitig bei ihrer Bewegung die Sperrklinke 6o aus der Tischrast 61 aus, so
daß der Tisch unter der Wirkung der sich nunmehr drehenden Schnecke i g, welche
in den Schneckenkranz 18 eingreift, seine Drehbewegung ausführen kann. Der Hebel
57 wird in seiner kuppelnden Stellung durch die untere Wirkung der Zugfeder
62 einfallenden Sperrklinke 63 gehalten. Nachdem der Tisch seine Drehung um 9o°
ausgeführt hat, löst ein am Tisch befindlicher Anschlag 64 über Hebel 65 und Stange
66 die Sperrklinke 63 aus und rückt durch Stange
67 den Fußtritt
26 und somit die erneute Vorwärtsbewegung des Wagens 3 ein. Durch das Auslösen der
Sperrklinke 63 wird der Hebel 57 frei und kann, da der Tisch bereits seine
Vorwärtsbewegung begonnen hat, wieder in seine Endlage unter Wirkung der Feder 68
zurückgehen. Dadurch wird die Kupplung 2o entkuppelt und somit die Drehbewegung
des Tisches aufgehoben, und die Sperrklinke 6o fällt in die nächste Tischrast 6
i ein undarretiert so den Tisch in einer genau um 9o° verdrehten Stellung. Die Schnecke
i9, welche mit dem Wagen 3 vor- und zurückfahren muß, ist auf der Schneckenwelle
69 auf einem Keil verschiebbar und gleitet somit auf der Schneckenwelle vor und
zurück. Die im vorstehenden beschriebenen Bewegungen wiederholen sich viermal automatisch
hintereinander, bis alle vier Seiten des Stapels beschnitten sind. Um nach dem vierten
Schnitt die Maschine zum Stillstand zu bringen, legt der Arbeiter während des vierten
Schnittes den oberen Teil 7o des Hebels 57 nach der Seite um. Dadurch kann bei der
letzten Rückwärtsbewegung des Tisches der Anschlag 56 nicht ah den Hebel 57 antreffen,
und es wird lediglich die rückwärtige Tischbewegung durch den Anschlag 53 stillgesetzt,
während keine erneute Drehbewegung des Tisches und somit auch keine erneute Vorwärtsbewegung
des Wagens eingeleitet wird. Die Maschine steht also in allen ihren Bewegungen still
und muß nach Auflegen eines neuen Stapels vom Arbeiter durch den Fußtritt 26 wieder
zur neuen selbsttätigen Arbeit eingerückt werden..
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Um nach dem Beschneiden des Stapels einen Teilschnitt ausführen zu
können, um also den Stapel nach dem vierten Schnitt in der Mitte durch einen besonderen
Schnitt zu teilen, muß der Tisch nach Vollendung des vierten Schnittes in seiner
vorderen Lage stehenbleiben. Zu diesem Zwecke drückt der Arbeiter, während der Tisch
zum vierten Male nach vorn fährt, die Stange 55 auf den Drehpunkt des Hebels 54
zu (Abb. 3), so daß der Bolzen 72 des Hebels 54 in dem Schlitz 7 i der Zugstange
5 5 so weit nach unten gleiten kann, bis sich der Hebel 54 gegen den Anschlag 73
legt. Dadurch ist die Wirkung der Zugfeder 51 aufgehoben, und die Sperrklinke 52
fällt nicht in den Kupplungshebel 28 ein, wenn derselbe nach Vollendung des vierten
Schnittes in seine, die Rückwärtsbewegung des Tisches einkuppelnde Lage durch die
Nase 46 gedrückt wird. Der Kupplungshebel 28 wird also sofort wieder in seine entkuppelnde
Mittellage zurückgehen, und der Tisch bleibt vorn stehen. Nun kann der Arbeiter
das Schneidbrett 2 mit dem darauf liegenden Stapel nach vorn ziehen, so daß der
Stapel in seiner Mitte oder in der Linie, wo der Trennschnitt erfolgen soll, unter
dem Messer liegt. Durch Vorwärtsziehen des Einrückhebels 39 rückt er dann die Messerbewegung
ein, und da er vorher die Stange 5 5 wieder in ihre richtige ursprüngliche Lage
gebracht und den oberen Teil 7o des Hebels 57 nach der Seite umgekippt hat, fährt
der Tisch nach Vollendung des Trennschnittes in seine rückwärtige Lage zurück und
bleibt dort stehen.
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Die im vorstehenden beschriebenen selbsttätigen Bewegungen lassen
sich natürlich auch mit Hilfe anderer, die gleiche Wirkung hervorrufender iMaschinenelementeuusführen;
der Grund der Erfindung besteht darin, daß, nach Ingangsetzen der Maschine, alle
notwendigen Bewegungen, welche bisher von Hand ausgeführt Werden mußten, selbsttätig
erfolgen, bis der Stapel fertig beschnitten ist.