DE4037099C3 - Vorrichtung zum Schneiden von gestapeltem, blattförmigem Gut - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Patentanspruches 1.

Eine derartige Vorrichtung ist beispielsweise aus der DD-PS 48 186 bekannt. Bei dieser ist ein Teil des Hintertisches als pneumatisch oder hydraulisch anhebbarer Drehtisch ausgebildet, so daß aufgelegte und von mehreren Seiten zu beschneidende Stapel nahezu ohne manuelle Arbeit gedreht werden können.

Aus dem Buch "Die Schneidemaschine" von Karl Stegmann, Springer Verlag Berlin 1938, Seiten 37 und 38 ist eine Vorrichtung zum Schneiden von gestapeltem, blattförmigem Gut bekannt, die einen drehbaren Hintertisch zum vierseitigen Beschneiden großer Stapel aufweist, wobei der Hintertisch um eine senkrecht zur Tischober­ fläche angeordnete Achse schwenkbar gelagert ist. Um beim Drehen des Stapels dessen Verrutschen zu vermeiden, ist bei der Vorrichtung eine mit der Stapelmitte zusammenwirkende Preß­ einrichtung vorgesehen. Auf den Seiten 42 ff dieser Schrift ist ein Dreischneider mit einem Messer beschrieben, bei dem der die dreiseitig zu beschneidenden Bücher, Broschüren, gefalzten Bogen usw. aufnehmende Tisch mit einer selbsttätigen Tischdrehung ausgerüstet ist. Dies ermöglicht den Stapel beispielsweise um eine Vierteldrehung zu wenden.

Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung der genannten Art so weiter zu bilden, daß mit dieser das Drehen des zu schneidenden Gutes sowie dessen Einführen in den Schneidprozeß automatisch erfolgen kann.

Gelöst wird die Aufgabe bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art durch die im kennzeichnenden Teil des Patent­ anspruches 1 genannten Merkmale.

Um sicherzustellen, daß das Greifersystem das Gut definiert ergreifen kann, sollte der üblicherweise am Tisch vorgesehene Seitenanschlag zum Ausrichten des zu schneidenden Gutes unter die Tischoberfläche absenkbar bzw. abklappbar sein. Solches bedingt darüber hinaus den Vorteil, daß auch zu schneidendes Gut solcher Größenordnung auf dem Tisch gedreht werden kann, dessen Diagonale grö0er ist als die Breite des Tisches.

Der Drehteller sollte einen solchen Durchmesser aufweisen, daß das zu schneidende Gut nur teilweise auf ihm ruht und damit ein Teilbereich des zu schneidenden Stapels von ihm unmittelbar angehoben wird und über den Drehteller Drehkräfte in den Stapel eingeleitet werden. Der restliche Bereich des Stapels liegt auf dem den Drehteller unmittelbar umgebenden Bereich des Tisches auf. In Abhängigkeit von den Reibverhältnissen zwischen dem den Drehteller umgebenden Bereich des Tisches und dem zugeordneten Blattstapel bzw. dem Drehteller selbst und dem diesem zugeordne­ ten Blattstapelbereich kann der Durchmesser des Drehtellers optimiert werden. Eine große Haftkraft des zu schneidenden Gutes am Drehteller und eine geringe Haftkraft im Bereich des den Drehteller umgebenden Tischbereiches ermöglichen eine geringe Drehtellerfläche, entgegengesetzte Bedingungen eine große Drehtellerfläche.

Der Drehteller selbst kann sowohl im Eingangsfeld als auch im Ausgangsfeld des Tisches angeordnet sein.

Gemäß einer besonderen Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß die Drehtelleroberfläche mit Saugluftdüsen und der den Drehteller umgebende Eingangs- bzw. Ausgangsfeldbereich des Tisches mit Druckluftdüsen versehen ist. Die Saugluftdüsen bewirken eine besonders starke Haftung der unteren Blattlage am Drehteller, während die in dem den Drehteller umgebenden Bereich angeordneten Druckluftdüsen ein Verschieben des Gutes in diesem Bereich bei minimalem Kraftaufwand ermöglichen. Eine Weiterbil­ dung sieht in diesem Zusammenhang vor, daß ein zusätzlicher Drehteller vorgesehen ist, der auf das Gut konzentrisch zum im Tisch gelagerten Drehteller absenkbar ist. Durch eine gewisse Pressung, die zwischen dem weiteren Drehteller und dem in den Tisch integrierten Drehteller aufgebracht wird, wird sicherge­ stellt, daß der Stapel insgesamt, somit ohne eine Relativver­ schiebung der einzelnen Blattlagen, gedreht wird.

Bevorzugt sollte der Drehteller kreisrund und dessen Durchmesser wesentlich geringer sein als die Breite bzw. Länge des Eingangs­ feldes bzw. des Ausgangsfeldes des Tisches. Es ist damit nicht daran gedacht, daß der Drehteller das Gut vollständig aufnimmt und insgesamt dreht, er dient vielmehr nur quasi als Stütze, die bevorzugt das Zentrum des Stapels anhebt und damit eine Drehung des Stapels erleichtert. Der Drehteller muß daher nicht zwangs­ läufig mittig des Eingangsfeldzentrums bzw. Ausgangsfeldzentrums angeordnet sein. Gerade beim Eingangsfeldzentrum ist es ange­ zeigt, den Drehteller außermittig zu positionieren, somit beabstandet zu einer üblichen Spindelführung für die Vorschub­ einrichtung.

Claims (8)

1. Vorrichtung zum Schneiden von gestapeltem, blattförmigem Gut (4, 4′), mit einem Tisch (1), dessen Oberfläche ein Arbeitsfeld (1a, über dem sich ein Schneidmesser (2) und ein Preßbalken (3) befinden, dahinter ein Eingangsfeld 1b) zur Aufnahme des zu schneidenden Gutes (4, 4′) und davor ein Ausgangsfeld (1c) zur Aufnahme des geschnittenen Gutes, aufweist, mit einer Vorschubeinrichtung (5) für das zu schneidende Gut (4, 4′), wobei im Tisch (1) ein Drehteller (12) um eine senkrecht zur Tischoberfläche angeordnete Achse (13) schwenkbar gelagert und über Kraftmittel (17) aus der Tischebene hebbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß ein Greifersystem zum Bewegen des zu schneidenden Gutes (4, 4′) in der Ebene der Tischoberfläche vorgesehen ist, das mindestens eine parallel und senkrecht zur Tischoberfläche verfahrbare Greiferzange (27) aufweist, mit parallel zur Tischoberfläche orientierter Greifebene.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehteller (12) im Eingangsfeld (1b) des Tisches (1) angeordnet ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehteller (12) mittels eines weiteren Kraftmittels verschwenkbar ist.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehteller (12) kreisrund ausgebil­ det ist und dessen Durchmesser wesentlich geringer ist als die Breite bzw. Länge des Eingangsfeldes (1b) bzw. Aus­ gangsfeldes (1c) des Tisches (1).

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehteller (12) außermittig des Eingangsfeldes (1b)/Ausgangsfeldes (1c) angeordnet ist.

6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehtelleroberfläche mit Saugluft­ düsen (20) und der den Drehteller (12) umgebende Bereich des Eingangsfeldes (1b)/Ausgangsfeldes (1c) des Tisches (1) mit Druckluftdüsen (19) versehen ist.

7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Tisch (1) mit mindestens einem unter die Tischoberfläche absenkbaren bzw. abklappbaren Seitenanschlag (9) zum Ausrichten des zu schneidenden Gutes (4, 4′) versehen ist.

8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein weiterer Drehteller (22) vorgesehen ist, der auf das Gut (4, 4′) konzentrisch zum im Tisch (1) gelagerten Drehteller (12) absenkbar ist.