DE571455C - Einrichtung zur Erleichterung des Anfahrens auf Steigungen - Google Patents
Einrichtung zur Erleichterung des Anfahrens auf SteigungenInfo
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- DE571455C DE571455C DE1930571455D DE571455DD DE571455C DE 571455 C DE571455 C DE 571455C DE 1930571455 D DE1930571455 D DE 1930571455D DE 571455D D DE571455D D DE 571455DD DE 571455 C DE571455 C DE 571455C
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B60—VEHICLES IN GENERAL
- B60T—VEHICLE BRAKE CONTROL SYSTEMS OR PARTS THEREOF; BRAKE CONTROL SYSTEMS OR PARTS THEREOF, IN GENERAL; ARRANGEMENT OF BRAKING ELEMENTS ON VEHICLES IN GENERAL; PORTABLE DEVICES FOR PREVENTING UNWANTED MOVEMENT OF VEHICLES; VEHICLE MODIFICATIONS TO FACILITATE COOLING OF BRAKES
- B60T7/00—Brake-action initiating means
- B60T7/12—Brake-action initiating means for automatic initiation; for initiation not subject to will of driver or passenger
- B60T7/122—Brake-action initiating means for automatic initiation; for initiation not subject to will of driver or passenger for locking of reverse movement
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- Engineering & Computer Science (AREA)
- Transportation (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Regulating Braking Force (AREA)
Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBENAM
28. FEBRUAR 1933
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
& 571455 KLASSE 20f GRUPPE
20 f S pO.
Tag der Bekanntmachung über die Erteilung des Patents: p. Februar
Siemens-Schuckertwerke Akt.-Ges. in Berlin-Siemensstadt*)
Einrichtung zur Erleichterung des Anfahr ens auf Steigungen
Patentiert im Deutschen E eiche vom 17. September 1930 ab
Im Eisenbahnbetrieb kommt es vielfach vor, daß ein Zug vor einem auf Halt stehenden Signal
auf einer Steigung angehalten werden muß. Die Wiederanfahrt gestaltet sich dann sehr schwierig, weil der. Zug gegen die angezogenen
Bremsen in Gang gesetzt werden muß. Werden die Bremsen gelöst, bevor die Triebkraft eingeschaltet ist, so rollt der Zug
sofort zurück. Die Lokomotive muß in diesem Falle die Rückwärtsfahrt hemmen, bevor
sie den Zug wieder beschleunigen kann. Dazu reicht die Triebkraft der Lokomotive nicht
aus, und es kommt deshalb betriebsmäßig hin und wieder vor, daß man den Zug langsam
.15 bergab rollen läßt und dann vom ebenen Teil der Strecke die Anfahrt vornimmt. Besonders
geschickte Lokomotivführer erreichen jedoch oft die Fähigkeit, beim Anfahren aus
dem Halt auf der Steigung den Bremsdruck so zu vermindern und gleichzeitig die Anfahrzugkraft
so zu steigern, d.h. beides so gegeneinander abzustimmen, daß die Triebkraft in dem Moment die erforderliche Größe
zur Vorwärtsbewegung des Zuges erreicht, in dem der Bremsdruck gerade so weit vermindert
ist, daß der Zug eben noch am Zurückrollen verhindert wird. In diesem Falle gelingt
die Anfahrt, ohne daß die Lokomotive überanstrengt wird. Dieser günstige Fall tritt aber im Betrieb sehr selten ein, weil er
außergewöhnliche Geschicklichkeit des Führers und auch sonst günstige Vorbedingungen,
wie trockene Schienen, gut gewartete Bremsen usw., verlangt. Viel häufiger sind die Fälle,
in denen der Zug, wie oben beschrieben, die Anfahrt von einer ebenen oder weniger ansteigenden
Stelle aus wiederholen muß oder in denen — und das ist das für den Betrieb insbesondere
elektrischer Fahrzeuge schädlichere — die Triebmittel (Motoren) überanstrengt
und dadurch beschädigt werden, weil der Führer die Bremsen zu spät löst.
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Erleichterung des Anfahrens auf Steigungen
für aus einem oder mehreren Fahrzeugen bestehende Zugeinheiten, insbesondere elektrische
Eisenbahnzüge, bei denen die Bremsen selbsttätig beim Einschalten der Triebkraft
gelöst werden. Es sind Einrichtungen bekannt, bei denen dieses Lösen sofort, beim 5"
Einschalten der Triebkraft geschieht. Das hat den Nachteil, daß der Zug bei 'Ungenügender
Triebkraft infolge der ansteigenden Strecke zurückrollt. Dieser Nachteil wird gemäß der Erfindung dadurch vermieden, daß
die Bremsen entweder allmählich, in dem Maße, wie die Triebkraft zunimmt, oder plötzlich,
beim Erreichen der für das Anfahren notwendigen Triebkraft, gelöst werden. Der Führer hat also, wenn der Zug auf der Stei-
*) Von dein Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Alfred Grimm in Berlin-Charlottenburg.
gung angehalten werden mußte, beim Ingangsetzen des Zuges sich um die Bremsen nicht
mehr zu kümmern; er braucht nur die Triebkraft so lange zu steigern, bis das zum Festhalten
des Zuges auf der Steigung erforderliche Maß erreicht ist. In diesem Augenblick sind die Bremsen gelöst.
Bei elektrisch betriebenen Fahrzeugen kann die Einrichtung z. B. aus einem Stromwächter
ίο bestehen, der auf die bei Anfahrt auf Steigungen erforderliche Stromstärke einstellbar
ist. Dieser Stromwächter steuert einen Magneten, der ein in der Löseleitung der Bremse
sitzendes Ventil betätigt und dadurch eine unmittelbare und schnelle Entleerung der Bremszylinder
bewirkt. Dem Stromwächter kann man auch einen mit der Änderung der Steigung selbsttätig veränderlichen Widerstand
vorschalten, der beim Anfahren auf ebener Strecke ganz ausgeschaltet ist, sich aber
beim Anfahren auf steigender Strecke mehr oder weniger entsprechend der Steigung
selbsttätig einschaltet. Der Stromwächter wird dann beim Anfahren auf steigender
Strecke erst entsprechend später, d. h. bei höherer Zugkraft ansprechen. Auch kann
der Strom wächter oder der Arbeitsmagnet erfindungsgemäß
eine Vorrichtung betätigen, die den Lösezustand der Bremse anzeigt. Die Erfindung läßt sich auch bei Dampflokomotiven
verwenden, indem man den Bremslüftmagneten von einem Kontaktmanometer steuern läßt, das an den Arbeitszylinder
der Lokomotive angeschlossen ist und beim Erreichen der für das Anfahren auf der Steigung erforderlichen Dampfspannung
anspricht. Das Manometer muß in diesem Falle mit einer Verzögerungseinrichtung versehen
sein, die den Kontakt erst dann freigibt, wenn die Spannung im Zylinder eine längere, vorher festgelegte Zeitspanne anhält.
In den Fig. 1 bis 3 sind drei verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung in Anwendung
auf ein elektrisches Triebfahrzeug dargestellt, von denen die Fig. 1 eine Einrichtung
zeigt, bei der die Bremsen allmählich, die Fig. 2 eine solche, bei der die Bremsen
plötzlich, und die Fig. 3 eine solche, bei der die Bremsen allmählich, aber in selbsttätiger
Abhängigkeit von dem Grad der Steigung der Strecke gelöst werden. In der Fig. 1 ist mit 1
der Anker des das Fahrzeug antreibenden Motors bezeichnet. Er wird aus einem nicht
näher dargestellten Netz über ebenfalls nicht angegebene Schalteinrichtungen mit Strom
versorgt. In seine Zuleitung ist ein Transformator 2' eingeschaltet, dessen Sekundärspule 3
elektrisch durch die Leitungen 4 und 5 mit der Spule 6 eines Magneten 7 verbunden ist.
Der Kern 8 des Magneten ist an das Bremsgestänge bei 9 angelenkt. Mit 10 ist das
Fahrzeugrad, mit 11 die zugehörige Bremsbacke ■ bezeichnet. Der Hebel 12 ist bei 13
drehbar gelagert und steht unter der Wirkung· der Feder 14. Die Einrichtung wirkt so,
daß, sobald der Antriebsmotor 1 Strom erhält, der Magnet 7 über den Transformator
erregt wird und die Bremse entsprechend dem Anwachsen des Anfahrstromes löst. In die
Zuleitung 4 ist eine Regeleinrichtung 15 eingeschaltet,
die dazu dient, das Wirksamwerden des Magneten einstellen zu können. Die außerdem für das Anlegen und Lösen
der Bremsklötze erforderliche pneumatische Bremseinrichtung ist in diesem Beispiel fortgelassen,
da diese nicht zum Gegenstand der Erfindung gehört und die Zeichnung nur unnötigerweise
belasten würde.
In der Fig. 2 sind die gleichen Teile mit denselben Zahlen wie in der Fig. 1 beziffert.
Die Sekundärwicklung des Transformators 2 ist nicht unmittelbar an die Erregerspule 6
angeschlossen, sondern zwischen beide ist ein Relais 16 geschaltet; erst das Ansprechen des
Relais 16 bewirkt das Lösen der Bremse. Das Ansprechen des Relais ist abhängig von dem
in seiner Erregerspule fließenden Strom und der Spannung der den Kern des Relais beeinflussenden
Feder 17. Diese Einrichtung wirkt so, daß beim Erreichen eines gewissen
Anfahrstromes das Relais anspricht und die Bremsen plötzlich ausgelöst werden.
In der Fig. 3 ist in den Stromkreis zwischen dem Transformator 2 und der Erregerspule
des die Bremsbacken lösenden Magneten ein Widerstand 19 eingeschaltet, dessen Reglerarm
20 um das Lager 21 drehbar ist. Der Reglerarm 20 hat eine Verlängerung 22, an
der ein Gewicht 23 angeordnet ist. Die Einrichtung ist auf dem Fahrzeug so angebracht,
daß das Gewicht frei pendeln kann. Wenn das Fahrzeug sich auf ebener Strecke befindet,
so steht der Reglerkontakt auf der Mitte des Widerstandes, wie es in der Zeichnung dargestellt
ist. Je nachdem, ob nun das Fahrzeug auf fallender oder steigender Strecke halten muß, wird infolge der Schrägstellung
des Wagens der an ihm fest angeordnete Widerstand gegenüber dem unter dem Einfluß
des Gewichts stets senkrechten Kontaktarm eine andere Lage einnehmen, so daß der
in den Stromkreis zwischen. Transformator 2 und Elektromagnet. 7 eingeschaltete Widerstand
entsprechend der Steigung der Strecke veränderlich ist. Hierdurch wird das Ansprechen
des die Bremse betätigenden Ma- ;neten selbständig beeinflußt. Um diese selbsttätig arbeitende Einrichtung empfindlicher
zu machen, kann der Kontakt 19 von dem Gewicht 20 aus über ein entsprechend
der gewünschten Empfindlichkeit bemessenes Übersetzungsgetriebe angetrieben werden.
Z. B. kann der das Gewicht tragende Hebel ein Zahnsegment haben, in das ein den Kontakt
enthaltendes Ritzel eingreift.
Claims (5)
1. Einrichtung zur Erleichterung des Anfahrens auf Steigungen für aus einem
oder mehreren Fahrzeugen bestehende Zugeinheiten, insbesondere elektrische Eisenbahnzüge, bei denen die Bremsen
selbsttätig beim Einschalten der Triebkraft gelöst werden, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bremsen entweder allmählich, in dem Maße, wie die Triebkraft zunimmt, oder plötzlich, beim Erreichen der für das
Anfahren notwendigen Triebkraft, gelöst werden.
2. Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß bei elektrisch
betriebenen Triebfahrzeugen ein von Betriebsgrößen (Strom, Spannung) gesteuerter
Stromwächter angeordnet ist, der ein in der Löseleitung der Bremse eingeschaltetes
Ventil betätigt.
3. Einrichtung nach Anspruch i, dadurch
gekennzeichnet, daß das Ansprechen des Stromwächters durch Einschalten von entsprechend der Steigung sich selbsttätig
verändernden Widerständen selbsttätig einstellbar ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Stromwächter
oder der Arbeitsmagnet eine Anzeigevorrichtung für den Lösezustand der Bremse betätigt.
5. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei mit
Dampf oder Druckluft betriebenen Triebfahrzeugen ein Manometer an den Triebzylinder
angeschlossen ist, das das die Bremse lösende Organ steuert.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE571455T | 1930-09-17 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE571455C true DE571455C (de) | 1933-02-28 |
Family
ID=6568834
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1930571455D Expired DE571455C (de) | 1930-09-17 | 1930-09-17 | Einrichtung zur Erleichterung des Anfahrens auf Steigungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE571455C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1283263B (de) * | 1963-09-07 | 1968-11-21 | Knorr Bremse Gmbh | Schleuderschutzvorrichtung fuer Schienentriebfahrzeuge |
-
1930
- 1930-09-17 DE DE1930571455D patent/DE571455C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1283263B (de) * | 1963-09-07 | 1968-11-21 | Knorr Bremse Gmbh | Schleuderschutzvorrichtung fuer Schienentriebfahrzeuge |
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