DE463645C - Selbsttaetig wirkende Zugsicherungseinrichtung auf induktivem Wege - Google Patents
Selbsttaetig wirkende Zugsicherungseinrichtung auf induktivem WegeInfo
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Description
Die bestehenden Zugsicherungsvorrichtungen, die auf induktivem Wege mittels eines
Elektromagneten auf dem Fahrzeug und einer Zahnschiene als Anker auf der Strecke Relais
auf dem Fahrzeug zum Ansprechen bringen, arbeiten in der Weise, daß sie stets ein Abschalten
der Triebkraft und eine Bremsung des Zuges beim Passieren einer mit einem
Haltsignal verbundenen Zahnschiene veranlassen, gleichgültig welche Fahrgeschwindigkeit
der Zug hat.
Dadurch werden nur sehr wenige Betriebsfälle berücksichtigt.
Ist bei den bestehenden Systemen die Zahnschiene in einer solchen Entfernung vom
Haltsignal aufgestellt, daß ein Zug bei mittlerer Fahrgeschwindigkeit gerade am Hauptsignal
zum Stehen kommt, so überfährt er hei hohen Fahrgeschwindigkeiten das Haltsignal
oder gar den Gefahrpunkt, während er bei niedriger Fahrgeschwindigkeit und Verwendung
mehrerer Beeinflussungspunkte zu zeitig zum Stehen kommt.
Letztere Erscheinung kann zu unerwünschten Betriebsstörungen führen, wenn das
Signal unerwartet auf »Fahrt« gestellt wird, da die bestehenden Vorrichtungen nur eine
Schnellbremsung vorsehen.
Das Eintreten einer Zugbeeinflussung ist bei den bestehenden Systemen nur von der
Stellung der Haltsignale und Lage der Beeinflussungspunkte
abhängig.
Im Gegensatz hierzu sind bei vorliegender Erfindung die Zahnschienen und die Teile auf
dem Fahrzeug so ausgebildet, daß Eintreten und Art der Bremsung außer von der Signalstellung
und Lage des Beeinflussungspunktes auch von den örtlichen Verhältnissen, der Fahrgeschwindigkeit, der Zuggattung und der
Bremstonnenzahl des Zuges abhängig sind. Es kann also durch vorliegende Erfindung die
richtige Fahrweise des Führers vollkommen ersetzt werden.
Außer zur Zugsicherung an Haltsignalen dient diese Vorrichtung auch zur Sicherung 4-5
gefährdeter Streckenabschnitte, also zur Streckenbeeinflussung, worauf später noch
näher eingegangen werden soll.
Die Vorrichtung ist zum Einbau auf Dampf- und elektrischen Strecken geeignet.
Eine Kraftquelle auf der Strecke ist nicht erforderlich.
Die Beeinflussungspunkte vorliegender Erfindung sind von verschieden starker Wirkung,
und zwar so. daß die Anker in der Xähe des Haltsignals bei kleineren Fahrgeschwindigkeiten
beeinflussend wirken als die in der Nähe des Vorsignals. Ferner lassen sich die einzelnen Beeinflussungsanker für
bestimmte Geschwindigkeiten eichen, bei denen eine Betriebsbremsung einsetzt, und
für Geschwindigkeiten, bei denen eine Schnellbremsung erfolgt. Diese Grenzgeschwindigkeiten
sind für jeden Beeinflussungspunkt
verschieden groß und von der normalen Fahrcharakteristik zwischen Vor- und Haltsignal
abhängig.
Durch diese Maßnahme und die Abhängigkeit der Beeinflussung und Bremsung von
Zuggattung und Bremstonnenzahl wird erreicht, daß selbsttätige Betriebsbremsungen
nur dann erfolgen, wenn die zulässigen Geschwindigkeiten überschritten werden, Schnellbremsungen
nur erfolgen, wenn es im Interesse der Sicherheit notwendig ist, und die Züge aller Gattungen bei allen Fahrgeschwindigkeiten
und Betriebsfällen durch die gleiche Einrichtung auf dem Fahrzeug in der Nähe des Haltsignals zum Stehen gebracht werden.
Als Zugbeeinflussungsvorrichtung an Langsamfahrstellen wirkt die Vorrichtung ähnlich.
Die Beeinflussungsanker lassen sich für jede beliebige Auslösefahrgeschwindigkeit
eichen. Wird diese etwas überschritten, so erfolgt eine Betriebsbremsung, wird sie stark
überschritten, so erfolgt eine Schnellbremsung. Eine Kraftquelle auf der Strecke ist
auch hier nicht nötig. Durch die Anpassungsmöglichkeit der Einrichtung auf der Lokomotive
an die Zuggattung können für schnell und langsam fahrende Züge die gleichen Beeinflussungspunkte
verwendet werden.
Um bei ungleichen Zuggattungen trotzdem gleiche Wirkungen zu erzielen, was für
Langsamfahrstrecken manchmal besonders erwünscht ist, finden als Beeinflussungspunkte für diesen Zweck besonders gezahnte
Anker Verwendung, die später noch näher ■ 35 beschrieben werden sollen.
Als Streckenbeeinflussungsvorrichtung an Gefahrpunkten wirkt die Einrichtung so, daß
bei Annäherung des Zuges an Bahnübergänge, Baustrecken usw. durch die Einrichtungen
auf dem Fahrzeug selbsttätig Alarm- und Sicherungsvorrichtungen auf der Strecke in
Tätigkeit gesetzt werden, und zwar bei schnell fahrenden Zügen früher als bei langsam
fahrenden.
Die Zeichnung zeigt schaubildlich die Anordnung der Einrichtung auf Fahrzeug und
Strecke.
Unter dem Fahrzeug ist ein mit Zähnen versehener Magnet 1 angebracht, welcher eine
von einer Gleichstrommaschine 4 gespeiste Erregerwicklung 2 und eine von dieser getrennte
Arbeitswicklung 3 trägt. Der Lokomotivmagnet ist der Abnutzung der Radreifen ensprechend einstellbar befestigt.
Im Erregerkreis befindet sich eine Schutzdrosselspule 5. Die Kontrollampe 6, welche
über das Halterelais 7 gespeist wird, zeigt an, ob der Generator Spannung liefert und die
Erregerwicklung in Ordnung ist. Passiert das Fahrzeug eine Beeinflussungsstelle, so wird in der Arbeitswicklung 3 in
folge des wechselnden magnetischen Leitwerts ein Wechselstrom induziert, der die
Höchststromrelais 8 und 9 speist. Diese sind für bestimmte Auslösestromstärken geeicht.
Das Relais für Triebkraftabschaltung und Betriebsbremsung 8 löst bei niedriger, das
Relais für Schnellbremsung 9 bei höherer Stromstärke aus. Die Größe des induzierten
Stromes ist von der Fahrgeschwindigkeit und Wirksamkeit des Beeinflussungsankers abhängig.
Die Windungszahl der Auslöserelais kann durch einen Umschalter 10 (G.-P.-Wechsel)
verändert werden, wodurch die gleiche Einrichtung in Güter- und Personenzügen verwendet
werden kann.
Durch Veränderung eines Regulierwiderstandes 11, der eine Skala mit Bremstonnenteilung
besitzt, kann die Auslösestromstärke entsprechend der jeweiligen Bremstonnenzahl
des Zuges eingestellt werden. Das hat zur Folge, daß die durch einen Beeinflussungsanker
festgelegte relaisauslösende Zuggeschwindigkeit in gewissen Grenzen geändert werden kann.
Ist die Bremstonnenzahl des Zuges groß, so wird der Regulierwiderstand auf einen
kleinen Wert eingestellt. Die in der Wicklung 3 beim Überfahren eines Beeinflussungspunktes
induzierte Spannung erzeugt daher einen größeren Strom, der eine Betriebs- oder Schnellbremsung schon bei einer kleineren
Zuggeschwindigkeit als bei der an diesem Beeinflussungspunkt sonst normalen ein'1-leitet.
Bei kleinerer Bremstonnenzahl wird der Widerstand 11 auf einen höheren Wert eingestellt,
wodurch kurze und leichte Züge später gebremst werden. Ihr Bremsweg ist kürzer, sie können daher ihre Fahrgeschwindigkeit
länger beibehalten. Dadurch werden bei unerwarteter Freigabe von Haltsignalen unnötige Verzögerungen vermieden.
Sind die Rückwirkung einer Beeinflussungsschiene und die Fahrgeschwindigkeit so bemessen,
daß beim überfahren des Beeinflussungspunktes das Höchststromrelais 8 anspricht,
so wird der Relaisanker vorübergehend angezogen, eine Bremsung eingeleitet und die Triebkraft abgeschaltet. Dies kann
durch Vermittlung von besonderen Ruhestromrelais oder, wie hier gezeichnet, durch
die Höchststromrelais direkt geschehen.
In diesem Falle wird der Hebel des Betriebsbremsventils 12 freigegeben und von
einer Feder heruntergezogen. Wie hier gezeichnet, wird der Steuerstromkreis geöffnet
und bei elektrischen Fahrzeugen durch Stromloswerden des Steuerstromhilfsschützes die
Triebkraft abgeschaltet. Bei Dampfmaschinen kann die öffnung des Stromkreises be-
nutzt werden, um ein Relais zum Abfallen zu bringen, das die Schließung des Reglers
in bekannter Weise veranlaßt. Durch Abfallen des Hebels 12 werden auch die Kontakte
13 freigegeben und die Kontakte 14 überbrückt. Die Kontrollampe 15 erlischt,
die rote Alarmlampe 16 leuchtet auf, und der Zähler 17 verzeichnet das Ansprechen der
Einrichtung.
Gleichzeitig öffnet sich das Ventil 12 der Betriebsbremsluftleitung, die durch Vermittlung
des Führerbremsventils oder eines Relais eine bestimmte Luftmenge ins Freie strömen läßt und eine Betriebsbremsung hervorruft.
Erfordern Zuggeschwindigkeit und der gerade vorliegende Betriebsfall eine Schnellbremsung,
so erreicht der Auslösestrom einen solchen Wert, daß außer Relais 8 auch das Höchststromrelais 9 seinen Anker anzieht.
Das Schnellbremsventil 18 wird geöffnet, die Luft der Hauptleitung strömt ins Freie
und veranlaßt so eine Schnellbremsung.
Will der Führer nach Ansprechen des Schnellbremsrelais die Fahrt fortsetzen, so
bedient er den Rückschalthebel 19, bevor er die Hauptleitung auffüllt. Durch \rerrnittlung
des Rückschaltzylinders 20 wird dann das Schnellbremsventil 18 wieder in seine
Abschlußstellung gebracht.
Der Kolben des Rückschaltzylinders 20 wird durch eine Feder in seine Ruhelage zurückgebracht,
wobei die Luft durch eine Düse im Kolben entweicht.
Die Beeinflussungsschiene 22 für den Schutz von Langsamfahrstrecken besitzt
keine Wicklung und ist durch ihre Zahnhöhe für eine bestimmte Auslösegeschwindigkeit
geeicht (in dem gezeichneten Fall für 30 km/Std.). Hat der Zug an dieser Stelle eine etwas höhere Fahrgeschwindigkeit, so
erfolgt eine Betriebsbremsung, hat er eine bedeutend höhere Fahrgeschwindigkeit, so erfolgt
eine Schnellbremsung.
Die Beeinflussungsschienen 23 und 24 wirken in Verbindung mit Signalen. Sie tragen Kurzschlußvorrichtungen, die über einen Schalter am Hauptsignal bei freier Fahrt geschlossen werden.
Die Beeinflussungsschienen 23 und 24 wirken in Verbindung mit Signalen. Sie tragen Kurzschlußvorrichtungen, die über einen Schalter am Hauptsignal bei freier Fahrt geschlossen werden.
Bei haltzeigendem Signal ist der Stromkreis geöffnet. Es werden bei Vorbeifahrt des
Zuges am Beeinflussungspunkt die normalen Wechselströme im Magneten 1 induziert.
Bei Signal auf »Fahrt«, also geschlossenen Kurzschlußki eis, bleibt der induzierte Relaisstrom
unterhalb seines Auslösewerts.
Je nach der Beschaffenheit der Strecke können zwischen Vor- und Hauptsignal beliebig
viele Beeinflussungsanker aufgestellt werden.
Wie bereits erwähnt, ist jeder Beeinflussungspunkt für eine andere Auslösegeschwindigkeit
geeicht, und zwar wird die Auslösegeschwindigkeit um so kleiner, je näher der betreffende Beeinflussungsanker am
Hauptsignal steht.
Dadurch erfolgt in der Nähe des Hauptsignals schon bei kleinen Zuggeschwindigkeiten
eine Bremsung, in der Nähe des Vorsignals erst bei hohen Geschwindigkeiten, wie es der richtigen Fahrweise entspricht.
Ob eine Betriebs- oder Schnellbremsung erfolgt, hängt von dem Maße ab, um welches
die an der betreffenden Stelle noch zulässige Fahrgeschwindigkeit überschritten wird.
Die Wirkungsweise der Zugbeeinflussungsvorrichtung soll noch durch einige Beispiele
näher erläutert werden.
a) Ein Güterzug soll eine Brücke mit einer Höchstgeschwindigkeit von 30 km/Std. über- So
fahren. Vor der Brücke ist ein entsprechender Beeinflussungsanker zwischen den Schienen
aufgestellt. Der Schalter 10 steht auf seiner Güterzugstellung, die Windungen des
Relais 8 und 9 sind also voll eingeschaltet. Es genügen daher schon kleine Fahrgeschwindigkeiten
und damit verbundene kleine Wechselspannungen in der Wicklung 3, um die Relais auszulösen.
Bei einer Fahrgeschwindigkeit vom 35 km-Std.
erhält der Zug eine Betriebsbremsung, bei einer Geschwindigkeit von 45 km/Std. eine
Schnellbremsung. Gleichzeitig wird die Triebkraft des Fahrzeuges abgeschaltet, die
Kontrollampe erlischt, die rote Alarmlampe leuchtet auf, der Führer wird gewarnt, und
der Zähler verzeichnet das Ansprechen der Einrichtung.
bj Ein normaler Personenzug nähere sich einem haltzeigenden Signal, das vom Führer
nicht beachtet wird.
Zwischen Vor- und Hauptsignal sind mehrere Beeinflussungspunkte aufgestellt, die für
bestimmte Zuggeschwindigkeiten geeicht sind. Sie seien so gewählt, daß keine Beeinflussung
stattfindet, wenn die Zuggeschwindigkeit 100 m hinter dem Vorsignal 70 km/Std., 350 m vor
dem Hauptsignal 40 km/Std. und 150 m vor dem Hauptsignal 15 km/Std. beträgt.
Die Zuggeschwindigkeit beträgt 90 km/Std. Der Relaisauslösestrom ist der Bremstonnenzahl
entsprechend eingestellt und der Umschalter für die Relaiswindungen steht auf seiner Personenzugstellung.
Dann erhält der Zug beim überfahren des ersten Beeinflussungspunktes eine Betriebsbremsung und Triefokraftabschaltung, die Geschwindigkeit
sinkt und ist 350 m vor dem Hauptsignal noch 75 km/Std. groß. Hier erfolgt eine Schnellbremsung, und der Zug
kommt in der Xähe des Haltsignals zum Stehen.
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Oder die Zuggeschwindigkeit betrage 5okm/Std. Der erste Zahnanker beeinflußt
den Zug noch nicht. Am zweiten Punkt erfolgt die selbsttätige Triebkraftabschaltung
und Betriebsbremsung. Die Alarmlampe macht den Führer aufmerksam. 200 m vor dem Hauptsignal wird die Strecke unvermutet
freigegeben, der dritte Beeinflussungspunkt ist kurzgeschlossen und wirkt auf den
ίο Zug nicht mehr ein, der Führer löst die
Bremse und kann so unnötige Verspätungen vermeiden.
Die Beeinflussungsanker auf der Strecke sind für bestimmte Auslösegeschwindigkeiten
geeicht. Diese Eichung wird erreicht durch Verwendung von Zahnankern mit einer bestimmten,
für die einzelnen Beeinflussungspunkte ungleichen Zahnhöhe.
Damit ist bei Zugbeeinflussung die Größe der induzierten Spannung, also auch die
Größe des in der Wicklung 2 erzeugten Auslösestroms bestimmt, der, wie bereits erläutert,
immer einer bestimmten Zuggeschwindigkeit entspricht.
Bei Streckenbeeinflussung ändert sich durch die genannte Maßnahme die im Streckenrelais
26 auftretende Stromstärke, somit auch die Bedingungen für die Auslösung des Streckenrelais und indirekt die für die Auslösung
gewünschte Zuggeschwindigkeit.
Die Beeinflussungspunkte sind zwischen
den Schienen profilfrei aufgestellt und können ebenso wie der Lokomotivmagnet 1 beliebig
viele Zähne erhalten (in der Zeichnung sind nur einige Zähne angedeutet), wobei für normale
Zwecke die Zahnteilungen des Lokomotivmagneten und der Streckenanker übereinstimmen.
Bei der gleichen Beeinflussungsschiene erhält ein auf »Güterzug« eingestelltes Fahrzeug
infolge der größer eingestellten Windungszahl schon bei kleinerer Geschwindigkeit
eine Bremsung als eine auf »Personenzug« umgeschaltete Maschine.
Will man erreichen, daß beide Zuggattungen bei der gleichen Fahrgeschwindigkeit
selbsttätig abgebremst werden(z. B. bei Langsamfahrstrecken), so wird die Zahnteilung der
Streckenanker kleiner gewählt als die des Lokomotivmagneten.
Dadurch wird erreicht, daß der induzierte Wechselstrom eine höhere Frequenz erhält.
Die für Güterzugforderung eingestellte Vorrichtung besitzt wegen ihrer größeren Relaiswindungszahl
eine bedeutend größere Selbstinduktion als die mit Personenzugeinstellung arbeitende Einrichtung. Der induktive Widerstand
wirkt sich hier infolge der höheren Frequenz viel stärker aus, das Fahrzeug muß also
eine entsprechend höhere Fahrgeschwindigkeit annehmen (der induzierte Strom steigt mit
' der Fahrgeschwindigkeit), damit der induzierte Strom seinen Auslösewert erreicht.
Die Auslösezeit für bestimmte Geschwindigkeiten wird durch entsprechende Wahl der
Zahnschienenlänge festgelegt.
Zur Vermeidung von Einschaltüberspannungen in der Magnetwicklung werden die
Zähne an den Ankerenden mit allmählich abnehmender Höhe ausgeführt.
Sollen bei Rangierfahrten Haltsignale absichtlich überfahren werden, so wird mittels
eines Spezialschlüssels vom Rangierleiter ein Schalter 21 auf dem Fahrzeug geöffnet oder
vom Führer ein Wachsamkeitshebel betätigt, wodurch die Einrichtung vorübergehend abgeschaltet
wird. .
Der Zahnanker 25 dient zur Streckenbeeinflussung, kann aber auch gleichzeitig zur Zugbeeinflussung
an Langsamfahrstellen mitbenutzt werden.
Der bei Vorbeifahrt des Zuges in der Wick- J lung induzierte Strom bringt ein Strecken- l|H
relais 26 zum Ansprechen, das eine Warnungsoder Sicherungsvorrichtung27 (Hupe, Glocke,
Lichtsignal, Schrankenschließ-, Signalschließvorrichtung usw.) in Tätigkeit setzt.
Die elektrischen Größen der Wicklung und die Zahnhöhen können hierbei so bemessen
werden, daß entweder beim Überfahren des Beeinflussungspunktes die Ankerwicklung
als Kurzschlußwicklung wirkt und eine Bremsung verhindert oder aber eine Bremsung bei
einer bestimmten Geschwindigkeit einsetzt. Dann wirkt der Streckenbeeinflussungsanker
gleichzeitig auch als Zugbeeinflussungspunkt. Als reine Streckenbeeinflussungspunkte
können die Anker durch die genannten Mittel auch für bestimmte Fahrgeschwindigkeiten
geeicht werden, bei denen das Streckenrelais anspricht. "
Es lassen sich daher für besondere Zwecke Streckenbeeinflussungspunkte verwenden, die
bei kleinen Fahrgeschwindigkeiten in Tätigkeit treten und solche, die erst bei den
mittleren Personenzuggeschwindigkeiten das Streckenrelais beeinflussen.
Zur Sicherung von Bahnübergängen wird dann beispielsweise in größerer Entfernung
vom Übergang ein Streckenanker für Personenzugauslösung und in kleinerer Enfernung
ein solcher für Güterzugauslösung aufgestellt. Beide Streckenanker stehen mit dem gleichen
Streckenrelais in Verbindung. Auf diese Weise kann die Sicherung des Bahnüberganges
entsprechend der Zuggattung, also auch entsprechend der Zeit, die der Zug bis zur Erreichung
des Überganges braucht, früher oder später erfolgen.
Bedeutet der Bahnübergang für den Zug eine besondere Gefahrenquelle, so können die
Streckenanker gleichzeitig dazu benutzt wer-
den, um bei Überschreitung der zulässigen Fahrgeschwindigkeit den Zug an dieser Stelle
selbsttätig abzubremsen.
Steht keine elektrische Kraftquelle auf der Strecke zur Verfugung, so kann die Betätigung
der Sicherungs- oder Alarmvorrichtungen rein mechanisch (Feder- oder Gewichtsantrieb)
erfolgen.
Eine ähnliche Anordnung der beschriebenen Einrichtung kann dazu benutzt werden, daß
die Sicherungsvorrichtung nach einer bestimmten Zeit selbsttätig in ihre Ruhelage
zurückkehrt.
Claims (5)
- Patentansprüche:i. Selbsttätig wirkende Zugsicherungseinrichtung auf induktivem! Wege zur Betriebsund Schnellbremsung bzw. Abschaltung der Triebkraft mittels eines auf dem Fahrzeug angeordneten, in einem Ruhestromkreis liegenden Elektromagneten, dessen andere Wicklung (Impulswicklung) durch einen auf der Strecke befindlichen gezahnten Anker beeinflußt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweilig gewünschte Zuggeschwindigkeit durch die Zahnhöhe des Beeinflussungsankers (22, 23, 24, 25) bestimmt ist.
- 2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Veränderung der Windungszahl der Relais (8, 9) zwecks Verwendung für alle Zuggattungen ein Umschalter (10) angeordnet ist.
- 3. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslösestromstärke der Relais (8 und 9) durch einen Regulierwiderstand (11) mit Bremstonnenstufung verändert wird.
- 4. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zahnteilung des Streckenzahnankers (22) kleiner ist als die des Lokomotivmagneten (1).
- 5. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Streckenzahnanker (25) gleichzeitig zur Betätigung eines Streckenrelais (26) verwendet wird.Hierzu ι Blatt ZeichnungenGEI)PfCKT IN DIP
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEK102101D DE463645C (de) | 1926-12-21 | 1926-12-21 | Selbsttaetig wirkende Zugsicherungseinrichtung auf induktivem Wege |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEK102101D DE463645C (de) | 1926-12-21 | 1926-12-21 | Selbsttaetig wirkende Zugsicherungseinrichtung auf induktivem Wege |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE463645C true DE463645C (de) | 1928-08-10 |
Family
ID=7239825
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEK102101D Expired DE463645C (de) | 1926-12-21 | 1926-12-21 | Selbsttaetig wirkende Zugsicherungseinrichtung auf induktivem Wege |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE463645C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1120551B (de) * | 1960-09-14 | 1961-12-28 | Siemens Ag | Einrichtung zur UEbertragung eines Steuerbefehls oder eines Signals von einer Befehlsstelle an eine dazu relativ ortsveraenderliche Empfangsstelle |
US4187090A (en) * | 1978-09-29 | 1980-02-05 | United Technologies Corporation | Heat exchanger water collection system |
-
1926
- 1926-12-21 DE DEK102101D patent/DE463645C/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1120551B (de) * | 1960-09-14 | 1961-12-28 | Siemens Ag | Einrichtung zur UEbertragung eines Steuerbefehls oder eines Signals von einer Befehlsstelle an eine dazu relativ ortsveraenderliche Empfangsstelle |
US4187090A (en) * | 1978-09-29 | 1980-02-05 | United Technologies Corporation | Heat exchanger water collection system |
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