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Vorrichtung zum Trocknen von Stereotypiematrizen mittels Luft Die
Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Trocknen von Stereotypiematrizen
mittels Luft, bei .der die Matrizen von einem gelochten Träger gehalten werden.
Dieser Träger wird dabei von einer aufklappbaren Halbtrommel gebildet. Bei den bekannten
Vorrichtungen dieser Art wurde zum Zwecke des Trocknens der Matrizen unter Einwirkung
von Wärme die Luft um bz«-. durch die Matrizen hindurchgesaugt. Es war dabei die
Matrize nur lose an ihrem Träger angeordnet und war kein Mittel vorgesehen, um die
Matrize festzulegen. Dementsprechend ergab sich die Möglichkeit des Verbiegens und
Ausbuchtens der Matrize, «-as die sogenannten weißen Flecke im Druck ergibt. Es
war daher erforderlich, nach erfolgtem Trocknen in mühseliger und zeitraubender
Arbeit von Hand zu versuchen, diese Verbiegungen der Matrize auszugleichen, was"
jedoch nur selten vollkommen einwandfrei ausgeführt werden kann und vielfach zum
Unbrauchbarwerden der Matrize führt. Auch wurde versucht, derartige Verziehungen
der Matrize dadurch auszugleichen, daß dieselbe zwischen zwei unnachgiebigen Flächen
gepreßt wurde. Dies hat jedoch fast stets ein Brechen oder Verdrücken der einzelnen
Vorsprünge bzw. Vertiefungen der Matrize zur Folge, "wodurch dieselbe gleichfalls
unverwendbar wird. Gemäß der Erfindung «-erden diese Nachteile dadurch beseitigt,
daß .die Matrize durch Preßluft oder Saugluft fest gegen den gelochten Träger, und
zwar vorzugsweise gegen dessen lnnenran.d angedrückt und gleichzeitig getrocknet
wird, wodurch ein Werfen und Verbiegen .der Matrize beim Trocknen verhindert wird.
Die Umfangsränder der Matrize werden dabei an den gelochten Träger noch besonders
durch einen federnden, mechanischen. Druck angedrückt.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der neuen Trockenvorrichtung
veranschaulicht, und zwar stellen dar: Fig. t eine Seitenansicht der Matrizenform
und Trockenvorrichtung, Fig. a eine Rückansicht der Trockenvorrichtung, Fig.3 einen
Teil der Trockenvorrichtung in größerem Maßstabe bei geöffnetem Deckel mit anliegender
Matrize in Vorderansicht, Fig. 4. einen Schnitt nach der Linie d.-d. der Fig. 5,
Fig. 4.a eine Einzelheit, Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie 5-5 der Fig. d., Fig.6
den Deckel schaubildlich in der Offenstellung, Fig. 7 schematisch die Druckarme
zum Anpressen der Matrizen an den Deckel der Trockenvorrichtung,
Fig.8
und 9 in vergrößertem Maßstabe einen Teilschnitt durch die Druckarme und Fig. io
und i i abweichende Ausführungen der neuen Trockenvorrichtung. -Die Trockenvorrichtung
ist auf dem Gestellrahmen a angeordnet, der auf einem Sokkel b befestigt ist. Auf
dem Stützteil 3 des Gestelles a sind mit Abstand zwei halbkreisförmige Platten c
und c' (Fig. i und 2) angeordnet, die die seitlichen Abschlußwände für einen halbkreisförmigen
Deckel 2 sind. Um den Platten c und c' bzw. in den Platten e, e', die außen an den
Patten c und c' sitzen, ist eine Hohlwelle d gelagert. Die Platten e, e'
haben senkrechte Schlitze e=, e3, durch die Bolzen greifen, die an den Platten c,
c' befestigt sind. Infolgedessen ist die Welle d in der Höhe verstellbar.
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Auf der Welle d sind radial nach außen stehende Längswände f (Fi,g.
4) angeordnet, deren Länge in radialer Richtung geringer ist als diejenige der Platten
c und c'.
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Eine Anzahl elektrischer Heizelemente g sind kreisförmig an den Wänden
f befestigt. Die Verstellbarkeit der Hohlwelle d in ihrer Höhenlage ermöglicht es,
die elektrischen Heizelemente g in der Richtung auf die und von der zu trocknenden
Matrize zu bewegen und entsprechend einzustellen.
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Innerhalb der Heizelemente g ist an den Wänden feine konzentrisch
zur Welle d verlaufende Reflektorfläche L angeordnet.
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Auf jeder Seite der Trockenvorrichtung, etwas oberhalb der Heizelemente
g, sind zwei halbkreisförmige Druckarme h angeordnet, die als Tragkörper für Druckfedern
k (Fig. 8) dienen, welche die Außenränder der Matrize fest gegen die Enden einer
gelochten Innenwand 25 des doppelwandigen Deckels 2 pressen.
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Jeder Druckarm h besteht aus zwei Hälften, die in der Mitte bei h'
gelenkig miteinander verbunden sind. Die Gelenkbolzen h' stehen dabei von den Innenflächen
der Wände c und c' hervor (Fig. 5). Die unteren freien Enden der Druckarme
lt sind gelenkig mit Winkelarmen i verbunden, die gelenkig mit einer Querstange
j verbunden sind, auf deren nach außen hervorstehenden Enden Rollen j' angeordnet
sind.
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Mittels einer Achse 4 ist an dem Rahmengestell 3 der halbkreisförmige
Deckel 2 schwenkbar befestigt, der dicht zwischen die Innenseiten der Wände c und
c' paßt und so einen mehr oder weniger dichten Abschluß mit diesen Wänden bildet.
An den Enden der Stange 4 sind Hebel 5 (Fig. i) angeordnet. Diese verlaufen parallel
(Fig.7) zu den Seitenwänden c und c' bis über den Rahmen hinaus und sind an ihren
freien Enden mit einer Handstange 6 (Fig. i) verbunden, die in Schlitzen 6a (Fig.
4) der Hebel 5 gelagert ist. In der Nähe der äußeren Enden dieser Hebel 5 sind Riegel
? angeordnet, die unter Federwirkung stehen. Die Riegel ? wirken mit Zapfen 8 an
der Außenseite des Deckels 2 zusammen und sind mittels Arme 7a mit der Handstange
6 verbunden. Durch Bewegen der Handstange 6 nach der Richtung auf die bedienende
Person selbst oder von dieser hinweg wird der Decke? 2 freigegeben oder gesichert.
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Die Hebel 5 sind in der in Fig. i angegebenen Weise gebogen, um eine
Berührung mit der Welle d zu vermeiden.
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An dem einen Ende der Achse 4 sitzt ein Arm 2o (Fig. 4 und 6). In
.den an der Innenfläche der Enden des Gestellteiles 3 angeordneten Lagern Zia ist
eine Schwingwelle 21 gelagert. An dieser ist ein Arm, gib befestigt, gegen den sich
die Rolle 2oa des Armes 2o legt. An der Schwingwelle 2,1 ist ferner ein Steuerarm
22 befestigt, der sich gegen die Rolle j' der Stange j legt, an dem
die Winkelarme i schwenkbar befestigt sind. Die Enden der Stange j werden in .den
Führungsschlitzen j' (Fig. 4) des Gestellteils 3 geführt.
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Die Innenwand 25 des doppelwandigen Deckels ist gelocht. Der Hohlraum
26 des doppelwandigen Deckels 2, 25 ist mittels biegsamer Leitungen 27 und Bohrungen
28 mit einer Vorrichtung zum Erzeugen eines Vakuums, beispielsweise mit einer elektrisch
angetriebenen Vakuumpumpe 29, verbunden, die auf dem Sockelteil b des Rahmens
a angeordnet ist.
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Die Achse 4 ragt auf einer Seite über das Rahmengestell 3 hinaus und
ist dort mit einem Arm3o (Fig. 6) versehen, der gegen die Platte 31a eines elektrischen
Schalters 31 anschlägt, .der in dem Stromkreis der Heizspulen g vorgesehen ist.
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Die Platte 3,a wird in der Oftenstellung von dem unter Federdruck
stehenden Schalterknopf 3ib gehalten; wenn aber der Arm 30 sich gegen die
Platte 3ia legt, -wird der Schalterknopf 3ib geschlossen. Dieser wird jedoch unter
der Wirkung seiner Feder vjieder geöffnet, sobald der Arm 30 sich von der
Platte 31- fortbewegt.
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An der unteren Kante der gelochten Innenwand 25 des Deckels 2 sitzen
Haltezapfen 25a (Fi,g. 6), in die die untere Kante der zu trocknenden Matrize 35
eingeschoben wird.
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Die Wirkungsweise der Matrizentr.ackenvorrichtung ist folgende: Die
Vakuumpumpe 29 wird in Gang gesetzt und läuft dauernd während der gesamten Arbeitszeit
der Trockenvorrichtung, um den Deckel 2 zu kühlen, wenn sich dieser in der Offenstellung
befindet.
Wenn die Hebel 5 angehoben werden, um den Deckel 2, 25
zu öffnen, wird gleichzeitig der elektrische Strom des Heizstromkreises, in dem
die Heizspulen g liegen, geöffnet.
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Nunmehr wird eine =Matrize 35, die noch mehr oder weniger feucht ist,
von annähernd derselben Größe wie die Innenwand 25 des Deckels 2 mit ihrer unteren
Kante unter die Haltebacken 25a am unteren Ende des Dekkels geschoben. Sofort wird
dabei die Matrize 35 infolge des in dem Hohlraum des Deckels herrschenden Vakuums
gegen dessen Innenwand 25 gedrückt und an dieser festgehalten. Die Löcher in der
Innenwand, 25 werden dadurch von der Matrize verschlossen.
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Darauf wird durch Bewegen der Hebel 5 mittels der Griffstange 6 der
um die Achse 4 schwenkbare Deckel 2 geschlossen. In der geschlossenen Stellung ist
der Deckel 2 durch die Sperreinrichtung 7, 8 verriegelt.
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Darauf wird der Sperrhaken 7 von den Sperrzapfen 8 durch Herabziehen
der Griffstange 6 außer Eingriff gebracht. Diese Bewegung dreht die Hebel s und
damit die Achse 4 noch etwas, die den Arm 2o auf den Arm -gib legt und diesen herabdrückt,
wodurch die Schwingwelle 2i gedreht und der Arm 22 aufwärts gegen die Rolle j' der
Stange j gedrückt wird, wodurch diese gehoben wird. Diese Bewegung hebt die Winkelarme
i. an und bewirkt dadurch, daß die Druckarme lt, lt nach auswärts geschwenkt werden.
Dadurch werden die Schraubendruckfedern k gegen die Ränder der Matrize 35 gedrückt
und so die Matrizenränder fest gegen die gelochte Innenwand 25 des Dekkels 2 gepreßt;
infolgedessen kann die Luft nicht an den Rändern der Matrize 35 vorbeistreichen.
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Da der Deckel 2 bereits fest aufliegt, ehe die Druckarme lt in Tätigkeit
treten, treten auch die Druckfedern k, die die Ränder der Matrize 35 andrücken,
auch erst in Tätigkeit, nachdem die Schließbewegung des Deckels 2 -völlig beendet
ist. Wenn dagegen der Dekkel geöffnet wird; werden zunächst die Druckarme h von
den Rändern der Matrize 35 zurückgezogen, also zuerst die Druckfedern k von der
Matrize 35 abgehoben.
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Sobald die Hebel 5 in ihre tiefste Stellung g Schwenkt sind,
drückt der auf der Achse 4 e sitzende Arm 30 gegen die Platte 31a, wodurch
der Schalterknopf 3ib im Heizstromkreis geschlossen und damit die Heizspulen g in
Tätigkeit gesetzt werden.
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Durch Verwenden von Schraubenfedern k wird die Wirkung des Vakuums
auf die Ränder der Matrize 35 ebenso wirksam verteilt wie auf die mittleren Flächen,
und die erwärmte Saugluft kann auch durch die Federn k hindurch an die Ränder der
Matrize 35 gelangen und das Trocknen der Ränder gewährleisten.
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Während des Trocknens läuft die Matrize 35 mehr oder weniger ein.
Da die Federn k in seitlicher Richtung nachgeben können, bewegen sie sich zusammen
mit .den Rändern der Matrize in seitlicher Richtung, so daß sich das Einlaufen ungestört
vollziehen kann.
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Die Matrize 35 bleibt in der Trockenvorrichtung etwa i bis 2 Minuten
lang. Die Dauer hängt von dem Feuchtigkeitsgehalt der Matrize und von der Heizwirkung
ab.
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Darauf werden die Hebel 5 nach oben gesch-,venkt, bis der Verriegelungshaken
7 mit dem Verriegelungsansatz 8 in Eingriff kommt. Bei .dieser einleitenden Bewegung
der Hebel 5 gehen die Winkelarme i und die Stange j nach unten, wodurch die Druckarme
da zusammengezogen und die Haltefedern k von den Rändern der Matrize 35 abgehoben
werden. Gleichzeitig wird der Schalter 3ib geöffnet und dadurch der Heizstrom in
den Heizspulen g ausgeschaltet. Darauf werden die Hebel 5 zusamen mit dem Deckel2,
25 weiter aufwärts geschwenkt, bis der Deckel 2, 25 vollständig geöffnet ist und
sich gegen die Anschläge 36 (Fig. i) abstützt, die hinten am Rahmengestell befestigt
sind. Alsdann wird die Matrize 35 von der Innenwand 25 des Deckels 2 abgenommen;
.die Matrize ist jetzt vollständig trocken und ohne Buckel und Wurfstellen.
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Da, ferner infolge der an den Druckarmen k angeordneten, seitlich
nachgiebigen Federn k die Matrize 35 einlaufen kann, vorausgesetzt, daß kein zu
starkes Vakuum benutzt wird, wird die zu gießende Stereotypplatte etwas kleiner;
es wird daher weniger Papier zum Drukken benötigt. Andererseits kann durch Verstärken
des Vakuums und Verstärken des Druckes der Haltefedern k sowie durch Steigerung
der Temperatur der Heizspulen g die Matrize 35 so fest gegen die Innenwand 25 des
Deckels :2 gedrückt werden, daß ein Einlaufen nicht stattfinden kann. In dieser
Weise empfiehlt es sich beispielsweise bei dem Herstellen von Matrizen für Farbendruckplatten
zu arbeiten.
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Wie in Fig. g dargestellt ist, kann auch ein Polster watteähnlicher
Stahlwolle 4o an Stelle der Schraubenfedern k an den Druckarmen h befestigt werden.
Das Stahlwollpolster 4o kann mittels Draht an den Druckarmen h befestigt werden.
Dieses Polster ist porös genug zum Durchlassen der erhitzten Luft. Es ist auch.
nachgiebig genug, um der Matrize 35 das Einlaufen zu gestatten.
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Wenn Gas als Heizmittel für die Luft verwendet wird, ist es erforderlich,
die Außenränder der Matrize 35 gegen die gelochte
Innenwand 25 des
Deckels 2 vollständig abzudichten. Hierfür wird zweckmäßig eine dünne Platte So
(Fig. io) an den Druckarmen lt, 1a verwendet; auf der Platte So wird das
Polster 4oa aus watteähnlicher Stahlwolle angeordnet, dessen Ränder zweckmäßig erhöht
sind, um ein dichtes Anliegen der Matrizenränder zu gewährleisten.
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Anstatt die Matrize 35 gegen die Innenwand 25 des Deckels 2 durch
das Vakuum zu drücken, kann auch ein Haltedruck gegen die Vorderseite der Matrize
ausgeübt werden, wie in Fig. i i dargestellt ist.
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Mit 51 ist ein rechteckiger Kasten bezeichnet, auf dem ein Deckel
52 angeordnet ist. Eine Seite des Deckels 52 ist am Grundrahmen bei 58 schwenkbar
angelenkt. Der Deckel ist mi't Löchern 57 versehen, um das Entweichen der in der
Matrize enthaltenen Feuchtigkeit zu ermöglichen. Der Grundrahmen 51 und der Deckel
52 sind mit aufeinanderpassenden Flanschen 54 bzw. 53 versehen. - Zum Befestigen
des Deckels 52 dienen Klemmen 55. Um eine vollständige Abdichtung an den Deckelrändern
zu erreichen, wird zwischen die Flanschen 53, 54 ein Dichtmittel 56 gelegt.
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In, den Grundrahmen 5 i mündet eine biegsame Leiste 59, die mit einem
Drucklufterzeuger in Verbindung steht. Innerhalb des Deckels sind an den Vorder-
und Hinterkanten Haltemittel vorgesehen, .die die Matrize in ihrer Stellung im Deckel
52 halten und etwa denjenigen entsprechen, die in Fig.6 mit 25a bezeichnet
sind. Auch ist innerhalb des Deckels eine Heizvorrichtung angeordnet, beispielsweise
elektrische Heizspulen 6o. Die übrigen Einzelheiten dieser zweiten Ausführungsform
entsprechen denjenigen, die bei den bereits beschriebenen ersten Ausführungsformen
verwendet worden sind.