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Vorrichtung zum Trocknen und Formen von Stereotypiematrizen mittels
Luft Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Trocknen und Formen von
Stereotypiematrizen, die zum Gießen von Stereotypplatten für Rotationsdruckmaschinen
benutzt werden.
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Das Trocknen und Formen von Stereotypiematrizen erfolgte bisher dadurch,
daß die Matrize zwischen halbzylindrischen Formkörpern angeordnet wurde, von denen
nur der eine erhitzt wurde, wobei die Matrize gegen den erhitzten Formkörper durch
ein Vakuum gehalten wurde, um ein Werfen und Verziehen zu verhindern. Das Vakuum
wurde gleichzeitig benutzt, um die von der trocknenden Matrize aufsteigenden Dämpfe
abzuleiten.
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Die Folge einer solchen Behandlung der Matrize ist, daß der Boden
der Typeneindrücke in der Fläche der Matrize, die nicht mit dem beheizten Formelement
in Berührung steht, verhältnismäßig kühl bleibt und der -Körper der Matrize, also
die Zwischenräume zwischen den einzelnen Typeneindrücken mithin schneller trocknen
als die Unterteile der Typeneindrücke, wodurch diese verzogen werden.
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Die von einer so getrockneten, halbzylindrisch gebogenen Matrize hergestellten
Stereotypplatten haben daher vielfach Typen, deren 'mittlerer Teil ihrer Oberfläche
konkav ausgebildet ist und daher mit dem zu bedruckenden Papier in keine Berührung
kommt; die so gedruckten Buchstaben haben daher weiße Punkte, die insbesondere dann
ins Auge fallen und schwer zu beseitigen sind, wenn der Druckzylinder einen sogenannten
harten Aufzug hat.
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Der Hauptzweck der Erfindung besteht daher in der Schaffung einer
Vorrichtung zum Trocknen und Formen von Matrizen, bei der die oben angegebenen Nachteile
vermieden werden. Bei dem Gegenstande der Erfindung, bei der die Matrizen in bekannter
Weise zwischen zwei halbzylindrischen Trägern gehalten werden, tragen nun beide
Träger auf ihren die Matrize nicht berührenden Außenflächen Heizkörper, die unabhängig
voneinander geheizt werden können..
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Auf den Zeichnungen sind einige Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
veranschaulicht, und zwar stellen dar: .
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Fig. i eine Seitenansicht einer Vorrichtung zum Formen und Trocknen
von Matrizen gemäß der Erfindung, Fig.2 eine Vorderansicht der Vorrichtung, Fig.3
einen im größeren Maßstab gezeichneten Schnitt nach der Linie 3-3 der Fig. 2, Fig.
q. eine schaubildliche Ansicht einerMatrize, Fig. 5 einen der Fig. 3 ähnlichen Schnitt
in noch größerem Maßstab, Fig.6 eine teilweise abgebrochene, in größerem Maßstab
gezeichnete schaubildliche Ansicht des Deckelgehäuses, Fig. 7 eine der Fig. 6 ähnliche
abgebrochene schaubildliche Ansicht des Grundgehäuses mit dem biegsamen Formkörper,
Fig.8 eine Einzelansicht zweier Heizkörper,
Fig. 9 einen Längsschnitt
durch einen Heizkörper, Fig. io eine in größerem Maßstab gezeichnete Draufsicht
der Vorrichtung mit dem äußeren Teil des Deckelgehäuses und den Barunterliegenden
Teilen fortgenommen, um die Heizkörper und die Formkörper (Träger) zu veranschaulichen,
Fig. ii eine Vorderansicht zu Fig. io, Fig. 12 eine schematische Ansicht einer abgeänderten
Ausführungsform der Vorrichtung nach der Erfindung, bei der die Vakuumkammer anstatt
in dem Deckelgehäuse in dem Grundgehäuse und in umgekehrter Lage vorgesehen ist,
Fig. 13 einen in größerem Maßstab gezeichneten Ouerschnitt durch die Vorrichtung
nach Fig. x2, Fig.14 einen in übertrieben großem Maßstab gezeichneten Schnitt durch
die konkav ausgebildete Typenfläche einer Stereotypplatte, die von einer Matrize
gegossen worden ist, die dadurch geformt und getrocknet wurde, daß nur eine Seite
der Matrize beheizt wurde, Fig_ 15 -eine Ansicht eines mit einer Type -nach
Fig. 14 gedruckten Buchstabens, Fig. 16 eine in größerem Maßstab gezeichnete Draufsicht
der Vorrichtung nach den Fig.12 und 13, Fig. 17 eine in übertrieben großem Maßstab
gezeichnete schematische Ansicht, aus der ersichtlich ist, wie eine Matrize dadurch
richtig geformt wird, daß beide Seiten beheizt werden, wobei in strichpunktierten
Linien die falsche Formgebung angedeutet ist, Fig.18 eine schematische Ansicht einer
weiteren abgeänderten Ausführungsform der Vorrichtung, bei der das Deckelgehäuse
senkrecht von dem Grundgehäuse abgehoben werden kann, und Fig. i9 eine Draufsicht
auf die Vorrichtung nach Fig. 18.
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Bei der in den Fig. i bis ii veranschaulichten Vorrichtung zum Trocknen
und Formen voi; Stereotypiematrizen ist in einem Gestell a ein Ofen mit einem halbzylindrischen
Grundgehäuse b und einem entsprechenden Deckelgehäuse c angeordnet, das bei d scharnierartig
befestigt ist. Das Grundgehäuse b ist mit einem halbzylindrischen biegsamen Fremdkörper
(Träger) versehen, der aus einem verhältnismäßig steifen Stück, zweckmäßig aus einer
Asbestplatte e' besteht. Diese wird von einem halbzylindrischen Rahmen f (Fig. 3
und 7) getragen. Das in der Nähe des Schamieres d des Deckelgehäuses c liegende
Ende des Rahmens f ist bei f' an dem Gestell a befestigt, während
das andere Ende auf einer die Reibung vermindernden Rolle g frei beweglich ist.
Auf dem Rahmen f sind zwischen ihm und der Asbestplatte e' quer verlaufende elektrische
Heizkörper h so befestigt, daß sie in Berührung mit dem Rahmen f stehen, jedoch
eine geringe Bewegung in ihrer Längsrichtung in Schlitzen h' (Fig. 8, 9) ausführen
können, um einen Ausgleich für Ausdehnungen und Zusammenziehungen zu schaffen, durch
die sonst der Formkörper e' in seiner Gestalt verändert werden könnte.
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Das Deckelgehäuse c ist in ähnlicher Weise mit einem Formkörper (Träger)
versehen, der aus einer Metallplatte Z' besteht. Diese wird von einem Rahmen in
(Fig. 6) getragen, dessen Enden fest mit dem Gehäuse c verbunden sind, der jedoch
im Abstand von dessen Wandungen liegt. An dem Rahmen m sind bei o' (Fig. 6) in der
Querrichtung verlaufende elektrische Heizkörper o vorgesehen.
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Durch diese Bauart kann, wie durch die strichpunktierte Linie z in
Fig. 3 angedeutet worden ist, der biegsame Formkörper f, e' entsprechend einer Formveränderung
des starren Formkörpers l' nachgeben, der durch die aufeinanderfolgenden Beheizungen
und Abkühlungen während des Gebrauches sich werfen kann.
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Wenn zwei Gruppen von Heizkörpern h, o für jeden Träger
e', l' vorgesehen sind und eine Matrize q zwischen diesen angeordnet wird,
werden die Unterteile der Typeneindrücke 2 (Fig. 17) gleichzeitig mit dem Körper
3 der Matrize getrocknet und werfen sich nicht, sondern passen sich der Krümmung
des Körpers der Matrize an, wie dies in Fig.17 in ausgezogenen Linien dargestellt
ist.
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Um das Ansaugen kalter Luft zwischen den Kanten der Formkörper e',
l' und der Matrize zu verhindern, wodurch das Trocknen verzögert würde, ist an der
Innenkante der Platte l' ein Umfangsflansch l" vorgesehen, der bei geschlossenem
Deckel c gegen. den Formkörper f sich stützt und die Kanten abdichtet, so daß die
einzige, um die Kanten der Matrize herumstreichende Luft vorher dadurch erhitzt
wird, daß sie über die Heizkörper h strömt. Der Flansch l" dient gleichzeitig als
Führung für den biegsamen Formkörper f, wenn dieser sich dem starren Formkörper
l' anpaßt, und trennt die beiden Formkörper f und Z' voneinander, um die Ausübung
eines zu großen Druckes auf die Matrize q zu verhindern, durch den die vorstehenden
Typen abgeflacht werden könnten.
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Die von der so bearbeiteten Matrize q hergestellte Stereotypplatte
4 (Fig. 14) hat mithin Typenflächen, die der Krümmung der Platte entsprechen, wie
dies in Fig. 14 durch die strichpunktierte Linie 9 angedeutet ist. Die Typenfläche
ist mithin in der Längsrichtung konvex ausgebildet und liefert einen schwarzen Druck
mit ihrer ganzen Fläche.
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Die strichpunktierte Linie 6 in Fig. 17 zeigt in übertriebenem Maßstab
das Ergebnis, wenn
Wärme nur auf die eine Seite der Matrize q, beispielsweise
die Vorderseite, ausgeübt wird, wodurch der Teil ?, der Typeneindrücke sich werfen
kann. Da die Rückseite der Matrize q fest gegen den anderen Formkörper gehalten
wird, biegen die Unterteile der Type sich einwärts, wodurch konvexe Flächen entstehen,
die in den Typenflächen der Stereotypplatten konkave Flächen bilden, wie dies übertrieben
groß in-Fig. 14 dargestellt worden ist. Solche konkav ausgebildeten Typenflächen
drucken nicht auf der ganzen Fläche des Buchstabens A in Fig. 15 schwarz.
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Das Deckelgehäuse c bildet eine Vakuumkammer y, deren Platte
l' (Fig. 3 und 5) mit Durchbrechungen s versehen ist. Die Vakuumkammer y
steht durch biegsame Leitungen t mit einer vom unteren Teil des Gestelles a getragenen
Vakuumpumpe u in Verbindung. Durch das Vakuum in der Kammer y wird die Matrize
q fest gegen den Formkörper l' gehalten; gleichzeitig werden die von
der zu trocknenden Matrize q abgegebenen Dämpfe abgeleitet, wodurch ein schnelles
Trocknen ohne Werfen oder Verziehen erfolgt. Die Vakuumpumpe u ist so leistungsfällig,
daß in der Kammer y ein größeres Vakuum gebildet wird, als zum Ableiten der Dämpfe
von der zu trocknenden Matrize q erforderlich ist; daher kann die in die Kammer
y eindringende Leckluft keinen Einfluß ausüben, so daß gegen das Deckelgehäuse c
durch das Vakuum das Grundgehäuse b, f fest angedrückt wird, ohne daß zu diesem
Zweck Klemmvorrichtungen o. dgl. erforderlich sind. Um zu verhindern, daß durch
das Vakuum der Formkörper l' aus seiner konzentrischen Lage herausgezogen und mithin
in seiner Gestalt verändert wird, sind in die Gehäusewand c eingeschraubte Zapfen
7 vorgesehen, die sich gegen die Heizkörper o des Formkörpers l' stützen, um diesen
in der richtigen Lage zu halten.
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Um zu verhindern, daß durch die vereinigte Wärme der Heizkörper
h, o die Matrize q überhitzt und verbrannt wird, sind die Heizkörper
unabhängig voneinander einstellbar, so daß sie einzeln auf vorher bestimmte Temperaturen
erhitzt werden können, wobei die Gesamtwirkung so gewählt wird, daß die Matrize
q auf die für ein möglichst schnelles und wirksames Trocknen und Formen erforderliche
Temperatur erwärmt wird.
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In den Fig. 12,13 und 16 ist eine abgeänderte Ausführungsform der
Vorrichtung nach der Erfindung dargestellt, gemäß der das Grundgehäuse io eine umgekehrte
Lage hat und eine Vakuumkammer ii bildet, die durch eine Leitung 12 mit einer Vakuumquelle
in Verbindung steht. Der Formkörper 13 des Grundgehäuses ist starr und mit Heizkörpern
14 versehen. Das Deckelgehäuse 15 wird von Armen 16 getragen, die fest an einer
Welle 17 angebracht sind. Diese ist in einer Verlängerung 18 des Tragrahmens i9
gelagert. Das Deckelgehäuse 15 ist in ähnlicher Weise wie bei dem vorher
beschriebenem Beispiel mit einem biegsamen Formkörper 2o versehen, der die Heizelemente
21 trägt. Die Arme 16 erstrecken sich rückwärts und tragen in Längsschlitzen 25
Gegengewichte 22, die mit Zahnrädern 23 versehen sind. Diese kämmen mit Zahnstangen
24 in den Schlitzen 25. Mit dem Ende der Welle 17
ist ein Hebel
26 verbunden, um das Deckelgehäuse 15 von dem Grundgehäuse io abzuheben.
Die Gegengewichte 22 dienen dazu, wie die Fig. i2 zeigt, wenn sie an den Außenenden
der Schlitze 25 liegen, das Deckelgehäuse 15 in der angehobenen Lage zu halten.
Wenn das Deckelgehäuse 15 gesenkt wird, rollen die Gegengewichte 22 einwärts, wodurch
der Hebelarm so weit verkleinert wird, daß das Gewicht des Deckelgehäuses 15 größer
wird als das der Gegengewichte 22, wodurch das Deckelgehäuse 15 abwärts gehalten
wird. In dem Grundgehäuse io sind Gewindezapfen 27 vorgesehen, die sich gegen die
Heizkörper 14 des Formkörpers 13 stützen und dessen Verschiebung durch das Vakuum
verhindern.
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Eine ähnliche abgeänderte Ausführungsform der neuen Vorrichtung ist
in den Fig. i8 und i9 dargestellt. Nur ist hier das Deckelgehäuse 30 drehbar an
winkelförmigen Armen 31 befestigt, die drehbar an einem Ansatz 32 des Tragrahmens
33 angebracht sind. An den Außenenden der Arme 31 sind Gegengewichtsrollen
34 mit Zahnrädern 35 vorgesehen, die mit Zahnstangen 36 kämmen. Bei dieser Ausführungsform
kann das Deckelgehäuse 30 senkrecht vom Grundgehäuse 4o abgehoben und durch
die Gegengewichte 34 in dieser Lage gehalten werden.