DE561100C - Verfahren zur Herstellung von Fibroinloesungen mittels Kupferhydroxyd und Ammoniak - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Fibroinloesungen mittels Kupferhydroxyd und AmmoniakInfo
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- D—TEXTILES; PAPER
- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
- D01F—CHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
- D01F4/00—Monocomponent artificial filaments or the like of proteins; Manufacture thereof
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Description
Es ist bekannt, daß Fibroin durch Alkalien einen raschen Abbau erleidet; diesem Abbau
ist das Fibroin auch in seiner Lösung in Kupferoxydammoniak ausgesetzt.
Um den Abbau zu verringern, ist es notwendig, derartige Lösungen bei möglichst tiefer Temperatur herzustellen und zu verarbeiten. Die abbauende Wirkung des Ammoniaks kann aber noch weiter abgeschwächt
Um den Abbau zu verringern, ist es notwendig, derartige Lösungen bei möglichst tiefer Temperatur herzustellen und zu verarbeiten. Die abbauende Wirkung des Ammoniaks kann aber noch weiter abgeschwächt
to werden, wenn man auf r Mol Kupfer höchstens 4 Mol Ammoniak verwendet. Man
benötigt durch diese Verringerung der Ammoniakmenge zum Lösen des Fibroins kaum mehr Kupfer als bei Verwendung einer über
das Tetraminverhältnis hinausgehenden Ammoniakmenge. Auf ro Teile Fibroin kommt man mit 3 Teilen Kupfer in Form von
Hydroxyd aus. Das Lösen wird aber erleichtert, wenn man auf 10 Teile Fibroin 3,3 bis
4 Teile Kupfer verwendet. Man kann dabei das Kupfer in Form von Kupferhydroxydpaste
anwenden. Wird es in Form von basischen oder auch Neutralsalzen verwendet, so muß zur völligen Ausnutzung des Kupfergehaltes
das Anion vollständig durch äquivalente Mengen Ätzalkali oder auch Erdalkali gebunden und das Kupferhydroxyd in Freiheit
gesetzt werden. Jedenfalls übt nur das in Hydroxydform vorliegende Kupfer eine besondere Wirkung aus, während z. B. in
Salzform vorhandenes Kupfer wirkungslos ist und nur Ballast bedeutet. Ein Überschuß
von Alkali ist dabei, um Schädigung des Fibroins hintanzuhalten, zu vermeiden. Zweckmäßig wendet man beim Lösen und bei
den bis zum Spinnen darauffolgenden Operationen Temperaturen unter 00C, z. B. ο bis
— 15 ° C, an, wobei man viskosere Lösungen als bei Verwendung höherer Lösetemperaturen
erhält. Das Lösen des Fibroins wird erleichtert, wenn man zu Beginn nicht das ganze
Wasser in Form von verdünntem Ammoniak anwendet, sondern zunächst mit konzentriertem
Ammoniak arbeitet und dann erst mit Wasser auf die beabsichtigte Konzentration verdünnt. Die Seide kann entbastet oder unentbastet
verwendet werden. Im letzteren Falle geht das Lösen langsamer vor sich. Wird unter den oben gegebenen Bedingungen
gearbeitet, so fällt die Viskosität im Laufe der Verarbeitung nur ganz unwesentlich ab.
Mit Lösungen, die weniger als 4 Mol Ammoniak auf ι Mol Kupfer enthalten, ist bisher
noch nicht gearbeitet worden. Nach einem älteren Verfahren ist zwar schon als Lösemittel
für Fibroin eine wässerige Lösung von Kupfer- oder Nickeltetraminsulfat unter Zusatz von Natronlauge verwendet worden;
bei diesem Verfahren wurde aber nicht die dem Anion äquivalente Laugenmenge verweil-
*) Von dem Palentsucher sind als die Erfinder angegeben worden:
Dr. Ernst Roßner, Dr. Karl Börner in Premnits, Westhavelland,
Dr. Herbert Mahn und Dr. Wilhelm Irion in Dessau.
det, sondern höchstens die Hälfte, so daß mehr als 50 ff/o des Schwermetalls sich als
nutzloser Ballast in der Lösung befanden und die Ammömakmenge, auf das in der Hydr-S
oxydform vorliegende Kupfer berechnet, 4 Mol Ammoniak auf 1 Mol Kupferhydroxyd
überstieg.
Die Einhaltung möglichst niederer Ammoniakkonzentration in der Spinnlösung ist
eine absolute Notwendigkeit, wenn eine brauchbare, für den Spinnprozeß genügend lange haltbare Lösung erhalten werden soll.
Die abbauende Wirkung des Ammoniaks
in der Spinnlösung kann durch folgende Ver-
>5 suche gezeigt werden:
Bei 00C hergestellte Lösungen mit gleichem
Fibroin-, aber verschiedenem Ammoniakgehalt werden nach bestimmten Zeitintervallen
in angesäuerte Ammoniumsulfatlösung eingegossen und die erhaltenen Fällungen getrocknet und zur Wägung gebracht.
Es zeigt sich, daß bei dieser Arbeitsweise Lösungen mit einem Gehalt von 5,9 g Fibroin
nach 108 Stunden mit 9 °/0 Ammoniak nur mehr 3,3 g ausfällbares Fibroin, mit 1,5 %
Ammoniak aber noch 5,3 g ausfällbares Fibroin enthalten.
i. 141 kg Kupferhydroxydpaste, entsprechend
33 kg Kupfer, werden mit 100 kg entbasteten Seidenabfällen, entsprechend 93 kg
Trockensubstanz, und 98,1 kg 22°/oigem Ammoniak
bei — 2° C 21^ Stunden zusammengeknetet.
Hierauf werden unter dauerndem Durcharbeiten und Kühlen 236 kg Wasser langsam zugegeben. Die Lösung wird filtriert
und kann sofort versponnen werden.
2. 107,5 kg frisch gefälltes, feuchtes, basisches Kupfersulfat, entsprechend 33,3 kg
Gesamtkupfer und 13,6 kg Schwefelsäure als SO4" werden mit 104,9 kg 22 °/oigem Ammoniak
und 11 kg Ätznatron in Form von 50 °/eiger Lauge versetzt und in einem Knetwerk
mit 100 kg entbasteter Seide, entsprechend 92,6 kg Fibroin, 2J/2 Stunden zusammengeknetet,
wobei die Temperatur auf
— 40C gehalten wird. Hierauf werden unter
weiterem Kneten 220 kg Wasser langsam zugefügt, wobei die Temperatur dauernd tief
gehalten wird. Nach Zugabe des gesamten Wassers kann die Lösung filtriert und weiter
verwendet werden.
3. 35,2 kg wasserhaltiges Kupfersulfat werden in 64,41 Wasser und 311 22%igem Ammoniak
gelöst. Zu dieser Lösung werden 34,2 kg 33 o/oige Natronlauge zur Umsetzung
des Kupfersulfates in Hydroxyd zugesetzt. Die Lösung wird nun. auf — 30C abgekühlt.
Danach werden unter weiterer Kühlung auf
— 3°C nach und nach 30 kg lufttrockene Seidenabfälle unter gutem Rühren und Mischen
eingetragen. Im Laufe einer bis I1Z2 Stunden ist die Seide gelöst. Einige ungelöste
Faseranteile, Verunreinigungen und ausgefallenes Natriumsulfat werden durch Filtrieren abgetrennt. Die filtrierte Lösung
enthält 15% Fibroin, 4,6 °/0 Cu und 2,75 0Zo
NH3.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von Fibroinlösungen mittels Kupferhydroxyd
und Ammoniak, dadurch gekennzeichnet, daß auf ι Mol Kupfer nicht mehr als
4 Mol Ammoniak verwendet werden.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß auf 10 Teile lufttrockenes
Fibroin nicht mehr als 4 Teile Kupfer in Form von Cu(OH)2 verwendet
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß alles Kupfer
in der Lösung nur als Kupferhydroxyd vorliegt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch-gekennzeichnet,
daß bei der Lösung des Fibroins sowie bei der Aufbewahrung der Lösung Temperaturen unter 00C eingehalten
werden.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB2701030A GB366963A (en) | 1930-09-10 | 1930-09-10 | Improvements in the manufacture of solutions of fibroin |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE561100C true DE561100C (de) | 1932-10-10 |
Family
ID=10252701
Family Applications (2)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1930561100D Expired DE561100C (de) | 1930-09-10 | 1930-08-13 | Verfahren zur Herstellung von Fibroinloesungen mittels Kupferhydroxyd und Ammoniak |
DE1930562213D Expired DE562213C (de) | 1930-09-10 | 1930-08-13 | Verfahren zur Herstellung von Fibroinloesungen in Kupferoxydammoniak |
Family Applications After (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1930562213D Expired DE562213C (de) | 1930-09-10 | 1930-08-13 | Verfahren zur Herstellung von Fibroinloesungen in Kupferoxydammoniak |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
DE (2) | DE561100C (de) |
GB (2) | GB366963A (de) |
NL (1) | NL31294C (de) |
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0
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-
1930
- 1930-08-13 DE DE1930561100D patent/DE561100C/de not_active Expired
- 1930-08-13 DE DE1930562213D patent/DE562213C/de not_active Expired
- 1930-09-10 GB GB2701030A patent/GB366963A/en not_active Expired
- 1930-09-10 GB GB41132A patent/GB366987A/en not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE562213C (de) | 1932-10-22 |
GB366963A (en) | 1932-02-10 |
NL31294C (de) | |
GB366987A (en) | 1932-02-10 |
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