AT130217B - Verfahren zur Herstellung von Fibroinlösungen mittels Kupferhydroxyd und Ammoniak. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Fibroinlösungen mittels Kupferhydroxyd und Ammoniak.

Info

Publication number
AT130217B
AT130217B AT130217DA AT130217B AT 130217 B AT130217 B AT 130217B AT 130217D A AT130217D A AT 130217DA AT 130217 B AT130217 B AT 130217B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
ammonia
copper
fibroin
solution
hydroxide
Prior art date
Application number
Other languages
English (en)
Original Assignee
Ig Farbenindustrie Ag
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Ig Farbenindustrie Ag filed Critical Ig Farbenindustrie Ag
Application granted granted Critical
Publication of AT130217B publication Critical patent/AT130217B/de

Links

Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01FCHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
    • D01F4/00Monocomponent artificial filaments or the like of proteins; Manufacture thereof

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)
  • Processes Of Treating Macromolecular Substances (AREA)
  • Peptides Or Proteins (AREA)
  • Artificial Filaments (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren   zur Herstellung   von Fibroinlösungen mittels Kupferhydroxyd und Ammoniak. 



   Es ist bekannt, dass Fibroin durch Alkalien einen raschen Abbau erleidet ; diesem Abbau ist das Fibroin auch in seiner Lösung in Kupferoxydammoniak ausgesetzt. 



   Um den Abbau zu verringern, ist es notwendig, derartige Lösungen bei möglichst tiefer Temperatur herzustellen und zu verarbeiten. Die abbauende Wirkung des Ammoniaks kann aber noch weiter abgeschwächt werden, wenn man auf 1 Mol Kupfer höchstens 4 Mol Ammoniak verwendet. Man benötigt durch diese Verringerung der Ammoniakmenge zum Lösen des Fibroins   kaum   mehr Kupfer als bei Verwendung einer über das Tetraminverhältnis hinausgehenden Ammoniakmenge. Auf 10 Teile Fibroin kommt man mit 3 Teilen Kupfer in Form von Hydroxyd aus. Das Lösen wird aber erleichtert, wenn man auf 10 Teile Fibroin   3'3   bis   4'0   Teile Kupfer verwendet. Man kann dabei das Kupfer in Form von Kupferhydroxydpaste anwenden.

   Wird es in Form von basischen oder auch Neutralsalzen verwendet, so muss zur völligen Ausnutzung des Kupfergehaltes das Anion vollständig durch äquivalente Mengen   Ätzalkali   oder auch Erdalkali gebunden und das Kupferhydroxyd in Freiheit gesetzt werden. 



  Jedenfalls übt nur das in Hydroxydform vorliegende Kupfer eine besondere Wirkung aus. während z. B. in Salzform vorhandenes Kupfer wirkungslos ist und nur Ballast bedeutet. Ein   Überschuss   von Alkali ist dabei, um Schädigung des Fibroins hintanzuhalten, zu vermeiden. 



  Zweckmässig wendet man beim Lösen und bei den bis zum Spinnen darauffolgenden Operationen Temperaturen unter   0 ,   z. B. 0   bis-15',   an, wobei man viskosere Lösungen als bei Verwendung höherer Lösetemperaturen erhält. Das Lösen des Fibroins wird erleichtert, wenn man zu Beginn nicht das ganze Wasser in Form von verdünntem Ammoniak anwendet, sondern zunächst mit konzentriertem Ammoniak arbeitet und dann erst mit Wasser auf die beabsichtigte Konzentration verdünnt. Die Seide kann entbastet oder unentbastet verwendet werden. Im letzteren Falle geht das Lösen langsamer vor sich. Wird unter den oben gegebenen Bedingungen gearbeitet, so fällt die Viskosität im Laufe der Verarbeitung nur ganz unwesentlich ab. 



   Mit Lösungen die weniger als 4 Mol Ammoniak auf 1 Mol Kupfer enthalten, ist bisher noch nicht gearbeitet worden. Nach einem älteren Verfahren ist zwar schon als   Lösemittel   für Fibroin eine wässerige Lösung von   Kupfer-oder Nickel-Tetraminsulfat   unter Zusatz von Natronlauge verwendet worden ; bei diesem Verfahren wurde aber nicht'die dem Anion äquivalente Laugenmenge verwendet, sondern höchstens die Hälfte, so dass mehr als   50"/o   des Schwermetalls sich als nutzloser Ballast in der Lösung befanden und die Ammoniakmenge, auf das in der Hydroxydform vorliegende Kupfer berechnet, 4 Mol Ammoniak auf 1 Mol Kupferhydroxyd überstieg. 



   Die Einhaltung möglichst niederer Ammoniakkonzentration in der   Spinnlösul1g   ist eine absolute Notwendigkeit, wenn eine brauchbare, für den Spinnprozess genügend lang haltbare Lösung erhalten werden soll. 



   Die abbauende Wirkung des Ammoniaks in der Spinnlösung kann durch folgende Versuche gezeigt werden :
Bei 0  hergestellte Lösungen mit gleichem Fibroin-, aber verschiedenem Ammoniakgehalt werden nach bestimmten Zeitintervallen in angesäuerte Ammoniumsulfatlösung eingegossen und 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 die erhaltenen Fällungen getrocknet und zur Wägung gebracht. Es zeigt sich, dass bei dieser Arbeitsweise Lösungen mit einem Gehalt von 5'9 g Fibroin nach 108 Stunden mit   9 % Ammoniak   nur mehr 3-3 g ausfällbares Fibroin,   # 1#5 % # aber noch 5#3 g # # enthalten.   



   Beispiele :
1. 141 kg Kupferhydroxydpaste, entsprechend 33 kg Kupfer, werden mit 100 kg entbasteten Seidenabfällen (entsprechend 93 leg Trockensubstanz) und 98'1 kg 22%igem Ammoniak bei   #2  2¸   Stunden zusammengeknetet. Hierauf werden unter dauerndem Durcharbeiten und Kühlen 236 kg Wasser langsam zugegeben. Die Lösung wird filtriert und kann sofort versponnen werden. 



   2. 107-5   leg   frisch gefälltes, feuchtes, basisches Kupfersulfat, entsprechend 33-3 7cg Gesamtkupfer und   13#6     leg   Schwefelsäure als S04, werden mit 104-9 leg   32 tigern Ammoniak und   11 kg Ätznatron in Form von 500/oiger Lauge versetzt und in einem Knetwerk mit 100 leg entbasteter Seide, entsprechend   92#6      & y   Fibroin, 21/2 Stunden zusammengeknetet, wobei die Temperatur   auf -40 gehalten wird.   Hierauf werden unter weiterem Kneten 220 kg Wasser langsam zugefügt, wobei die Temperatur dauernd tief gehalten wird. Nach Zugabe des gesamten Wassers kann die Lösung filtriert und weiter verwendet werden. 



   3. 35-2 kg wasserhaltiges Kupfersulfat werden in 64-4   l   Wasser und   31 7 22"/obigem   Ammoniak gelöst. Zu dieser Lösung werden 34-2 kg   33% igue   Natronlauge zur Umsetzung des Kupfersulfates in Hydroxyd zugesetzt, die Lösung wird nun auf - 3  abgekühlt. Danach werden unter weiterer Kühlung auf-3  nach und nach 30   7. : g luftlrockene   Seidenabfälle unter gutem Rühren und Mischen eingetragen. Im Laufe von 1 bis 11/2 Stunden ist die Seide gelöst. 



  Einige ungelöste Fasernanteile, Verunreinigungen und ausgefallenes Natriumsulfat werden durch 
 EMI2.1 
 



    PATENT-ANSPRÜCHE :  
1. Verfahren zur Herstellung von Fibroinlösungen mittels Kupferhydroxyd und Ammoniak, dadurch gekennzeichnet, dass auf 1 Mol Kupfer nicht mehr als 4 Mol Ammoniak verwendet werden.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf 10 Teile lufttrockenes Fibroin nicht mehr als 4 Teile Kupfer in Form von Cu (OH) 2 verwendet werden.
    3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass alles Kupfer in der Lösung nur als Kupferhydroxyd vorliegt.
    4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Lösung des Fibroins sowie bei der Aufbewahrung der Lösung Temperaturen unter 0 eingeh alten werden.
AT130217D 1930-08-13 1931-06-12 Verfahren zur Herstellung von Fibroinlösungen mittels Kupferhydroxyd und Ammoniak. AT130217B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE562214T 1930-08-13

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT130217B true AT130217B (de) 1932-11-10

Family

ID=34559071

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT130217D AT130217B (de) 1930-08-13 1931-06-12 Verfahren zur Herstellung von Fibroinlösungen mittels Kupferhydroxyd und Ammoniak.

Country Status (6)

Country Link
US (1) US1955221A (de)
AT (1) AT130217B (de)
BE (1) BE381166A (de)
DE (1) DE562214C (de)
FR (1) FR719938A (de)
NL (1) NL31914C (de)

Families Citing this family (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2733975A (en) * 1956-02-07 Process of coating and dyeing textile
US2711376A (en) * 1949-06-25 1955-06-21 Thomas C Whitner Preparation and use of sericeous solutions

Also Published As

Publication number Publication date
US1955221A (en) 1934-04-17
FR719938A (fr) 1932-02-12
NL31914C (de)
DE562214C (de) 1932-10-22
BE381166A (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
AT130217B (de) Verfahren zur Herstellung von Fibroinlösungen mittels Kupferhydroxyd und Ammoniak.
DE561100C (de) Verfahren zur Herstellung von Fibroinloesungen mittels Kupferhydroxyd und Ammoniak
DE631527C (de) Verfahren zur Herstellung von Polyacrylsaeurenitrilloesungen
DE587365C (de) Verfahren zum Verdicken von starken Alkalilaugen und Salzloesungen
AT134270B (de) Verfahren zur Herstellung spinnfähiger, wässeriger Lösungen von Seidenfibroin.
AT103230B (de) Kupferoxydammoniakzelluloselösung zum Spinnen von Kunstseide nach dem Streckspinnverfahren.
DE436061C (de) Kupferoxydammoniakcelluloseloesung zum Spinnen von Kunstseide nach dem Streckspinnverfahren
DE244816C (de)
DE445503C (de) Verfahren zum Aufloesen und Wiederausfaellen von Keratinen (Hornsubstanzen)
DE438906C (de) Verfahren zur Gewinnung in Wasser unloeslicher bzw. wenig loeslicher Stoffe in Form von klaren, waesserigen Loesungen oder von klar wasserloeslichen Trockenpraeparaten
DE692925C (de) Netz-, Dispergier-, Schaum- und Reinigungsmittel
DE371507C (de) Verfahren zur Reinigung und Veraenderung der physikalischen Beschaffenheit von Zellstoffen
DE420802C (de) Verfahren zur Herstellung von Gerbstoffen aus Sulfitcelluloseablauge
DE719719C (de) Verfahren zur Herstellung von Kupferoxydammoniakcelluloseloesungen
DE542816C (de) Verfahren zur Herstellung von Celluloseloesungen mittels Kupferhydroxyds und waesserigen AEthylendiamins
AT127383B (de) Verfahren zur Herstellung von lösungen aus Proteinen, insbesondere Seidenfibroin und dessen Abfällen.
DE687851C (de) Verfahren zur Herstellung von Salzen der Alginsaeure aus Algen
DE564000C (de) Verfahren zur Herstellung von auf kuenstliche Gebilde, wie Faeden, Baender, weiterzuverarbeitenden waesserigen Fibroinloesungen
DE348905C (de) Verfahren zur Herstellung von Metallhydroxyden
AT88650B (de) Verfahren zur Herstellung eines Gerbmittels aus Sulfitzelluloseablauge.
DE405457C (de) Verfahren zur Herstellung von Kalisalpeter aus Kalirohsalzen
AT131108B (de) Verfahren zur Herstellung von haltbaren, spinnfähigen Fibroinlösungen aus Fibroinkupferoxydammoniaklösungen.
AT110854B (de) Verfahren zur Herstellung von Kunstseide aus Viskose und anderen anorganische Elektrolyte enthaltenden Zelluloselösungen.
AT79956B (de) Verfahren zur Gewinnung eines von MineralsubstanzeVerfahren zur Gewinnung eines von Mineralsubstanzen möglichst freien Produktes aus Sulfitzellulose-An möglichst freien Produktes aus Sulfitzellulose-Ablauge. blauge.
AT154669B (de) Verfahren zur Erzeugung von Holzschliff aus harzreichen Hölzern, insbesondere Kiefernholz.