DE550123C - Verfahren zum Reinigen von Rohbenzol - Google Patents

Description

• Verfahren zum Reinigen von Rohbenzol Bisher hat man das aus Steinkohlenteer gewonnene Rohbenzol bzw. das bei der Waschung benzolhaltiger Gase durch Destillation des gebrauchten Waschöls erhaltene sogenannte Benzolvorprodukt dadurch gereinigt, daß man es mit Säure und Alkali behandelte. Hierbei sind aber im allgemeinen größere Verluste durch Emulsionsbildung und Harzbildung unvermeidlich.
• Es hat sich nun gezeigt, daß man Rohbenzol bzw. sogenanntes Benzolvorprodukt in ein reines neutrales und gesättigtes Produkt verwandeln kann, wenn man es in Gegenwart von Katalysatoren, die gegen Schwefel unempfindlich sind, bei hoher Temperatur und unter Druck, zweckmäßig unter Anwendung hoher Drücke, z. B. 5o Atm. und mehr, derart mit Wasserstoff, wasserstoffhaltigen oder -abgebenden Gasen behandelt, daß eine Veränderung des Benzols selbst nicht oder nur in geringem Maße stattfindet. Als gegen Schwefel und andere Verunreinigungen unempfindliche Katalysatoren kommen die bei der Druckhydrierung von Kohlearten, Teeren, Mineralölen u. dgl. verwendeten in Frage, wie z. B. Massen, die Chrom, Wolfram, Molybdän usw. enthalten. Eisen und Nickel, die man zur Reinigung von Naphthalin, das übrigens ganz andere Verunreinigungen enthält als Rohbenzol, verwendet hat, sind hier ungeeignet, ebenso Palladiumschwarz oder Platinschwamm, die man zum Geruchlosmachen von Petroleumölen und Krackölen schon vorgeschlagen hat.
• Aus dem gemäß der Erfindung behandelten Produkt kann durch Destillation reines und neutrales Benzol neben geringen Mengen anderer niedrigsiedender, wertvoller Kohlenwasserstoffe gewonnen werden.
• Beispiel i Ein durch Abtreiben mit Wasserdampf aus mit Benzol gesättigtem Waschöl irgendwelcher Provenienz gewonnenes sogenanntes Benzolvorprodukt wird in einem aus Chromnickelstahl bestehenden Hochdruckrohr zusammen mit einem Stickstoff-Wasserstoff-Gemischkontinuierlich unter Ersatz des verbrauchten UTasserstoffs durch Frischgas bei q.10° und bei i 5o bis Zoo Atm, über einen Kontakt geleitet, der durch Pressen von Molybdänsäure mit Magnesiumoxyd erhalten wurde. Aus dem gewonnenen hydrierten Produkt wird durch Destillation neben einem geringen Vorlauf eines Gemisches wertvoller, niedrigsiedender Kohlenwasserstoffe reines Benzol in nahezu quantitativer Ausbeute erhalten. Beispiel z Ein dunkelgefärbtes thiophenhaltiges Benzolvorprodukt wird in einem mit Aluminium ausgekleideten Hochdruckrohr im Wasserstoffstrom bei 400° und Zoo Atm. Druck kontinuierlich über einen Molybdän-Zink-Kontakt geleitet, der durch Pressen von Molybdänsäure mit Zinkoxyd erhalten wurde. Man erhält ein von ungesättigten Verbindungen freies, klares Produkt, das frei von Thiophen ist und aus dem man durch Destillation völlig reines Benzol neben einem geringen Prozentsatz wertvoller niedrigsiedender Kohlenwasserstoffe gewinnen kann.
• Auch .thiophenhaltiges Benzol des Handels kann durch diese Behandlung völlig thiophenfrei gemacht werden.
• Beispiel 3 Benzol des Handels mit einem Schwefelgehalt von o,2 bis o,3 % wird zusammen mit Wasserstoff bei 400" und Zoo Atm. Druck über einen Kontakt geleitet, der aus Molybdänsäure, Zinkoxyd und Magnesia besteht. Man erhält ein Produkt, das nur noch o,oo2 % Schwefel enthält.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Reinigung von Rohbenzol oder sogenanntem Benzolvorprodukt, dadurch gekennzeichnet, daß man dieses bei hoher Temperatur und unter Druck, gegebenenfalls hohen Drücken, in Gegenwart von Katalysatoren, die gegen Schwefel unempfindlich sind, derart mit Wasserstoff oder wasserstoffhaltigen oder -abgebenden Gasen 'behandelt, daß eine Veränderung des Benzols selbst nicht oder nur in geringem Maße stattfindet.