DE729769C

DE729769C - Verfahren zur Reinigung von Kohlenwasserstoffen

Info

Publication number: DE729769C
Application number: DE1928729769D
Authority: DE
Inventors: Dr Mathias Pier; Dr Friedrich Ringer; Dr Walter Simon
Original assignee: IG Farbenindustrie AG
Current assignee: IG Farbenindustrie AG
Priority date: 1928-06-23
Filing date: 1928-06-23
Publication date: 1943-01-05

Description

Verfahren zur Reinigung von Kohlenwasserstoffen In dem Hauptpatent 727 921 ist ein Verfahren zur Reinigung von Rohbenzin, Rohleuchtöl oder Rohgasöl beschrieben, wobei man die Ausgangsstoffe in Dampfform bei Temperaturen von etwa 300° oder höher und unter einem Druck von 2o at oder mehr zusamm,en mit Wasserstoff oder Wasserstoff enthaltenden oder abgebenden Gasen derart über gegen Schwefel nicht empfindliche Katalysatoren leitet, daß keine wesentliche Bildung medrigsiedender Kohlenwasserstoffe auftritt.
Eis wurde nun gefunden, daß man nach dem erwähnten Verfahren mit Vorteil auch schwerere Mineral- bzw. Teeröle, beispiiel,sweise Rohschmieröle, sehr gut reinigen kann. Auch häer ist .es, unbedingt erforderlich, gegen Schwefel unempfindliche Kontaktmassen zu verwenden, da anderenfalls nach kurzer Betriebsdauer die Wirksamkeit der Katalysatoren nachläßt. Als Ausgangsstoffe eignen sich im vorliegenden Fall außer den höher siedenden Fraktionen von Mineral- und Teerölen insbesondere die durch Druckhydrierung von Kohlen, Teeren oder Mineralölen oder durch Spalten von Mineralölen oder Teeren erhaltenen höher siedenden z. B. zur Schmierölgewirrnung geeigneten Fraktionen.
Es ist zwar bekannt, Benzol durch Druckhydrierung zu raffinieren. Nach vorliegender Erfindung wird äher e'in. ganz anderer Ausgangsstoff behandelt, nämlich ein Gemisch hochsiedender Kohlenwasserstöffe, wie Rohschmieröl, von lern es nicht vorauszusagen war, daß es möglich sein würde, es wie Benzol in Gasphase durch Behandlung mit Wasserstoff unter Druck zu raffinieren.
Das Verfahren zum Entschwefeln von Kohlenwasserstoffen nach Patent 665 228, wobei unter Verwendung von Molybdänsulfid als Katalysator unter so milden Bedingungen der Temperatur und -des Druckes gearbeitet wird, daß eine wesentliche Hydrierung der Kohlenwasserstoffe nicht erfolgt, wird hier nicht beansprucht. Beispiel Ein durch Destillation von Braunkohlenschwelteer gewonnenes. Rohschmieröl, das im Vakuum bei 15 mm Hg von. 25o bis 3:z5 siedet, ein spez. Gewicht von o,96o, die Jodzahl 40 und eine Viscosität voll 9' E/:io- und -i,83- E/l(,o besitzt, wird bei 380- und Zoo at in Dampfform zusammen mit Wasserstoff bei einem Partialdruck des Produktes von etwa i at über einen Katalysator geleitet, der aus Molybdänsäure besteht. Die Verweilzeit des Rohschmieröls in dem Reaktionsgefäß hei der Wasserstoffbehandlung beträgt i/.; bis i Minute. Man erhält in guter Ausbeute ohne wesentliche Bildung niedrigsiedender Kahlenwasserstofe en harzfreies Schmieröl, das ein vorzügliches Maschinenöl ist und ein spez. Gewicht von o,o2o. die Jodzahl 22 und eine Visco:sität voll ; E/.3"- und i,8- F_ WO' besitzt. Nach den bekannten Verfahren konnte die Raffination dies genannten Rohsclunieröl:s nur untrer bedeutenden Verlusten durchgeführt werden.
Statt des Rohschmieröls aus Bratinkohl,enschwelteer läl')t sich auch ein bei. der Kohlehydrierung aus den Rückständen z. B. durch Filtrieren gewonnenes öl verwenden. Aus diesem wird durch Destillation ein Gasmaschinenö1 von verhältnismäßig ungünstiger Temperaturviscositätskurve erhalten. Durch dessen Behandlung unter den oben atigeführteil 'Bedingungen erhält man ein Schmieröl mit wesentlich verbesserter Temperaturvisco-.@xetskurve.
eatt des genannten Katalysators läßt sich "m4!t Vorteil auch ein molybdän- und zinklialtiger Katalysator verwenden.

Claims

PATENTANSPRUCH: Die. Anwendung des Verfahrens zur Reinigung von Kohleiiivasserstoffen nach Patent 727921, bei welchem die: Kahlenwass.erstoffe bei Temperaturen von et«-a 300 oder höher und unter einem Druck von etwa 2o at oder mehr zusammen mit Wasserstoff oder Wasserstoff en.fhaltendc@ii oder abgebenden Gasen in Dampfform derart über schwefelunempfindliche Katalysatoren geleitet werden, daß keine wesentliche Bildung niedrigsiedender Kohlenwasserstoffe eintritt, auf die Reinigung von schweren Mineral- bzw. Tetrölen beliebiger Herkunft, insbesondere Rohschmierölen, wobei das. Arbeiten in Geg,#nwart von Molybdänsulfid unter so milden Bedingungen der Temperatur und cles Druckes, daß eine wesentliche Hydrierung der Kohlemwasserstoffe nicht erfolgt, nach Patent 665 228 ausgenommen wird.