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Meßgerät'zur Feststellung der Höchstgeschwindigkeit und des Bremsweges
eines Kraftfahrzeuges Gegenstand vorliegender Erfindung betrifft ein Meßgerät, das
im Fahrzeug angebracht ist und dem Verkehrsbeamten die Möglichkeit gibt, einerseits
nach Anhalten des Wagens die vorher gefahrene Geschwindigkeit, anderseits den vom
Beginn des Bremsens bis zum Stillstand, z. B. bei einem Zusammenstoß, zurückgelegten
Weg festzustellen. Bisher wurden die Fahrgeschwindigkeiten von den Beamten mittels
Stoppuhr über eine bestimmte Wegstrecke festgestellt. Diese Kontrolle ist nicht
absolut zuverlässig und führt in den meisten Fällen zu Meinungsverschiedenheiten
in bezug auf die Geschwindigkeit des Wagens zwischen Fahrzeugführer und den Beamten.
Erfindungsgemäß werden diese Mängel dadurch beseitigt, daß im Wagen selbst eine
Vorrichtung angebracht ist, wobei der Geschwindigkeitszähler die zunehmenden Geschwindigkeiten
anzeigt und bei Verringerung der Geschwindigkeit stehenbleibt, und zwar so lange,
bis eine bestimmte Strecke, beispielsweise ioo m, bei abnehmender Geschwindigkeit
durchfahren ist bzw. der Wagen vor Zurückle"gung der bestimmten Strecke zum Stehen
gekommen ist, während nach Durchfahren der bestimmten Strecke der Geschwindigkeitszähler
auf die momentan gefahrene Geschwindigkeit zurückgeht. Gleichzeitig zeigt ein zweiter
Zeiger auf einer Skala an, wieviel Meter der Wagen von dem Moment der Verringerung
der Geschwindigkeit an bis zum Stillstand durchfahren hat, wenn nicht die bestimmte
Strecke überfahren ist. In letzterem Falle geht der Geschwindigkeitszähler auf Null,
was bedeutet, daß der Geschwindigkeitszähler vor der bestimmten Strecke abgestoppt
worden ist.
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Es ist bekannt geworden, zur Ermittlung der Fahrgeschwindigkeit eines
Wagens durch eine nicht auf dem Wagen befindliche Person auf dem Wagen einen Höchstgeschwindigkeitsmesser
anzuordnen, dessen Zeiger nach Zurücklegung einer bestimmten Fahrstrecke selbsttätig
auf die dann vorhandene Geschwindigkeit eingestellt wird. Mit einer solchen Einrichtung
läßt sich wohl die Fahrgeschwindigkeit feststellen, wenn der Wagen angehalten wird,
bevor eine selbsttätige Rückstellung des die Höchstgeschwindigkeit angebenden Zeigers
erfolgt. Sie läßt aber weder ermitteln, ob der Wagen diese Strecke mit dauernd abnehmender
Geschwindigkeit zurückgelegt hat, noch gibt sie den Bremsweg an. Eine andere bekannte
Meßvorrichtung zeigt zwar infolge der gleichzeitigen Benutzung eines Wegmessers
und eines Höchstgeschwindigkeitsmessers sowohl die Höchstfahrgeschwindigkeit wie
den Bremsweg an; da aber die Rückführung des Höchstgeschwindigkeitszeigers in die
der jeweiligen Geschwindigkeit entsprechende Stellung und der Beginn der Bremswegmessung
abhängig von dem Willen des Fahrers gemacht ist,
können ihre Angaben
auf unbedingte Richtigkeit keinen Anspruch erheben.
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Zur Beseitigung der Nachteile der bekannten Vorrichtung ist gemäß
der Erfindung ein Höchstgeschwindigkeitsmesser mit einem Wegmesser derart in Verbindung
gebracht, daß der Wegmesser selbsttätig bei Abnahme der Fahrgeschwindigkeit in Gang
gesetzt wird und, wenn sich die Fahrgeschwindigkeit dauernd unter eine gewisse Grenze
vermindert, nach Zurücklegung einer bestimmten Wegstrecke in Nullstellung übergeführt
wird und daß der Höchstgeschwindigkeitsmesser nur nach Durchfahren dieser Wegstrecke
zugleich mit dem Wegmesser in die Nullstellung oder die der dann vorhandenen Geschwindigkeit
entsprechende Stellung gebracht wird.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt,
und zwar zeigen Abb. i die Gesamtansicht der Vorrichtung, Abb.2 den Wegmesser in
größerem Maßstabe, Abb. 3 den Höchstgeschwindigkeitsmesser in größerem Maßstabe,
Abb. q. die Seitenansicht der Abb. 2 teilweise im Schnitt.
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Die Regulatorwelle a eines Fliehkraftpendels erhält ihren Antrieb
von der Hinterradachse oder von der Differentialwelle des Wagens. In bekannter Weise
hebt und senkt sich bei zu- und abnehmender Geschwindigkeit die Hülse b und mit
ihr die angelenkten Stangen c und d. Die Stange c beeinflußt den Höchstgeschwindigkeitsmesser
e derart, daß er laufend die zunehmende Geschwindigkeit anzeigt und bei abnehmender
Geschwindigkeit durch die federbelastete Sperrklinke f, die in die Rasten g einspringt,
in der Anzeigestellung der Höchstgeschwindigkeit stehenbleibt. Nach Auslösung der
Sperrklinke /geht der Höchstgeschwindigkeitsmesser e durch eine vorher gespannte
Spiralfeder, die in der Zeichnung nicht angedeutet ist, bei Stillstand des Wagens
auf Null, sonst aber in die der jeweilig gefahrenen Geschwindigkeit entsprechende
Stellung zurück. Die Auslösung der Sperrklinke l wird später beschrieben.
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Wie bereits erwähnt, wird gleichzeitig mit der Stange c die Stanged
bewegt, welche über das Kugelgelenk h die Kurbel! um ihre drehbar auf der
Welle m sitzende Achse h dreht. Die Welle m ist fest im Gehäusen
gelagert. Auf dieser Welle m sitzen lose, jedoch miteinander gekuppelt, die Zahnradscheibe
o und die Sperr- und Antriebsscheibep. Auf dem Umfang der Scheibe p sind außer der
Verzahnung g für das Zeigerrad r Rastens vorgesehen, in welche die federbelastete
Sperrklinke t eingreift. Die Sperrklinke t wird durch die auf der
Welle a festsitzende Nockenscheibe u bei jeder Umdrehung der Welle aus den Rastens
herausgeschoben und darauf durch eine Feder zurückgezogen. Bei zunehmender Geschwindigkeit
hebt sich die Stange d und dreht zunächst über das Kugelgelenk h die Kurbel
l um die Achse h, so daß die Verzahnung v der Kurbel! außer Eingriff mit
der Verzahnung w der Scheibe o kommt, wonach sich dann die Achse k um die Welle
m
nach oben dreht, ohne jedoch die Scheibeo mitzunehmen (Abb. 2). Bei abnehmender
Geschwindigkeit dagegen drückt die Stange d unter dem Einfluß des Gewichtes der
Hülse b usw. auf die Kurbel i, die zunächst .eine kurze Drehung erfährt, wodurch
die Verzahnung v mit der Verzahnung w in Eingriff kommt. Bei weiterem Druck der
Stange d wird die Scheibe o und damit die gekuppelte Scheibe p in Pfeilrichtung
A in den durch die Auslösung der Sperret mittels des Nockens u gegebenen
kurzen Schritten gedreht. Bei dieser Drehung wird auch das mit der Scheibe p durch
die Verzahnung g in Eingriff- stehende Zeigerradr gedreht, wobei sich gleichzeitig
die in der Scheibe p gelagerte Spiralfeder x spannt, die einerseits an der Welle
m und anderseits im Gehäusep befestigt ist. Das Zeigerwerkr arbeitet daher nur bei
abnehmender Geschwindigkeit und zeigt hierbei die Wegstrecke in Metern an, welche
der Wagen vom Beginn des Abstoppens bis zum Stillstand zurückgelegt hat. Hierbei
darf jedoch die durchfahrene Strecke nicht größer 'sein als die festgelegte, vorher
bestimmte Strecke von beispielsweise ioo m. Diese ioo-m-Strecke entspricht einer
bestimmten Anzahl Umdrehungen der Triebwerkswelle a, so daß beispielsweise bei ioo
Umdrehungen der Triebwerkswellea durch die Nockenscheibe u der Sperrhebel t auch
ioomal aus den Rastens der Scheibe p herausgehoben wird, so daß beim Fallen der
Hülse b die Scheibe p um ioo Schritte von Rast zu Rast gedreht wird. Beim Abstoppen
des Wagens beispielsweise auf 6o m wird die Scheibe p nach 6o Umdrehungen der Welle
a in der 6o. Rast s festgehalten, wobei der Zeigen den Bremsweg von 6o m anzeigt.
Die Hülse b hat demnach, solange die ioom nicht mit abnehmender Geschwindigkeit
durchfahren sind, ihre tiefste Stellung beim Stillstand des Wagens noch nicht erreicht,
sondern wird durch die von dem Sperrhebel t festgehaltene Scheibe p über das Triebwerk
k, i,, d in der jeweiligen höheren Stellung- gehalten. Beim Wiederanfahren
müssen zunächst die noch fehlenden 40m der beispielsweise angenommenen ioo-m-Strecke
mit niedriger Geschwindigkeit durchfahren werden. Hierbei wird dann die Hülse b
weiter fallen und die Scheibep bei jeder Umdrehung der Welle a um eine Rast
weiterschalten,
bis bei der i oo. Rast der; Nocken y der Scheibe p unter den Sperrhebel t tritt
und diesen auslöst, während gleichzeitig der feststehende Stift z in die Kurve der
Ringnut a eintritt, die Scheibe o nach links bewegt (Abb, q.) und dadurch die Verzahnung
w der Scheibe o außer Eingriff mit der Verzahnung v des Schaltwerkes i, h
bringt.
Nunmehr springen infolge Entspannung der Federx die gekuppelten Scheiben
p, o und damit der Zeiger r in die Nullstellung zurück. Das geschieht auch,
wenn vor Zurücklegung der auf ioo m angenommenen Normalbremsstrecke die Fahrgeschwindigkeit
wieder erhöht wird und dadurch bei sich hebender Hülse b der Eingriff der Verzahnungen
v und w unterbrochen wird. Mit dem Anheben des Sperrhebels t durch die Nocken y
wird auch gleichzeitig der Sperrhebel f aus seiner Rast ausgehoben, so daß auch
der Höchstgeschwindigkeitsmesser e durch Entspannung seiner Feder in die der augenblicklichen
Fahrgeschwindigkeit entsprechende Stellung zurückspringt. Ist der Bremsweg größer
als die angenommene i oo-m-Strecke, so findet die Überführung des Wegmessers in
die Nullage und die des Höchstgeschwindigkeitsmessers in die der vorhandenen Geschwindigkeit
entsprechende Stellung beim Zurücklegen des i oo. Meters statt. Dann läßt sich beim
Anhalten des Wagens an der Nullstellung der Zeiger erkennen, daß der Fahrer vor
i oo m abgebremst hat. Damit nun das Schaltwerk für den Bremsweg bei geringerer
Geschwindigkeit, beispielsweise bis zu 3o km, die Scheiben o-p nicht beeinfiußt,
werden zweckmäßig die ersten Zähne der Verzahnung w auf der Scheibe o fortgelassen.
Der Wegmesser arbeitet demnach erst von 3o km .an aufwärts; auch wird der Geschwindigkeitsmesser
e bis zu einer ständigen Geschwindigkeit von 3o km nicht in seiner Stellung festgehalten,
sondern geht bei Stillstand des Wagens in die Nullstellung zurück.