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Fahrkontrollvorrichtung Die vorliegende Erfindung betrifft eine Falrrkontrollvorrichtung,
bei der ein Geschwindigkeitsmesser in bekannter Weise eine mit diesem verbundene
Uhr steuert. Das Kennzeichen der Erfindung besteht hierbei darin, daß für die Anzeige
verschiedener Zeitint@ervalle bestimmte Anzeigeorgane der Uhr bei fallender Geschwindigkeit
mit dieser gekuppelt werden und nach Stillstand des Geschwindigkeitsmessers gekuppelt
bleiben und ein weiteres Anzeigeorgan für die Anzeige kurzer Zeitintervalle bei
Stillstand des Fahrzeuges des Geschwindigkeitsmessers durch eine Sperre festgehalten
wird.
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m eine sich hin und her bewegende Verzahnung des Geschwindigkeitsmessers
greift zu diesem Zwecke :eine Klinke ein, welche; mit der Uhrkupplung verbunden,
diese steuert. Ein mit der Klinke starr verbundener Arm steht mit der Verzahnung
eines an sich bekannten Maximalzeigers in Wechselwirkung, derart, daß er in die
Verzahnung reingreift und den Maximalzeiger festhält, wenn Bise Klinke bei steigender
Geschwindigkeit ausgeschwenkt wird. Die Zeiger des Uhrwerkes sind frei drehbar-
gelagert.
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Die erfindungsgemäße Einrichtung dient in erster Linie der Feststellung
des Zeitpunktes; in dem sich ein Unglück des Kraftfahrzeuges ereignet hat, und zwar
hauptsächlich für den Fall, daß Zeugen des Unfalles nicht mehr vorhanden sind. Außerdem
ist die Einrichtung dazu geeignet, dem Kraftfahrzeughalter darüber Aufschluß zu
geben, ob das Fahrzeug seit der ihm bekannten letzten Fahrt von anderer Seite benutzt
worden ist.
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Das bei Stillstand des Geschwindigkeitsmessers festgehaltene Anzeigeorgan
läßt die Zeit feststellen, welche- das Fahrzeug zum Anhalten gebraucht hat. Damit
ergeben sich nicht nur Rückschlüsse auf die Ordnungsmäßigkeit der Bremseinrichtung,
sondern auch auf die Geistesgegenwart dies Fahrzeugführers.
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Es ist bereits bekannt, Geschwindigkeitsm:esser und Uhren in der Weisse
zu verbinden, daß der Geschwindigkeitsmesser die Uhr steuert. Die Uhr soll hierbei:
nur ermitteln lassen, wie lange das Fahrzeug gefahren wurde.
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Die beiliegende Zeichnung zeigt eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung, und zwar Fig. r den Teil eines Geschwindigkeitsmessers im Aufriß, Fig.
2 die Uhrzeiger in Ansicht, Fig. 3 die Uhrzeiger und deren Triebwellen im Schnitt,
Fig. ¢ schematisch die Sperrvorrichtung für einen der Uhrzeiger.
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Vor der' Teilung r eines üblichen Tachometers 2 ist der die jeweilige
Geschwindigkeit anzeigende Zeiger 3 angeordnet, welcher starr auf der Triebwelle
q. befestigt ist. Der Zeiger 3 bewegt sich bei steigender Geschwindigkeit
nach
der einen Richtung und bei fallender Geschwindigkeit nach der anderen Richtung.
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Hinter dem Zeiger 3 ist frei drehbar auf der Welle 4 ein zweiter Zeiger
5 ,gelagert, welcher auf der einen Seite durch .einen Ansatz 6 des Zeigers 3 hintergriffen
wird, so daß @er bei Bewegung des Zeigers 3 in der Pfeilrichtung 7 mitgenommen wird.
Der Zeiger 5 steht unter dem Einfuß einer nicht g ezeichn,eten Rückholfeder, welche
bestrebt ist, den Zeiger 5 in der Pfeilrichtung 8 auf die Nullstellung zurückzuführen.
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Die beiden Zeiger sind über die Welle verlängert und besitzen an ihren
Verlängerungen Segmente 9 und i o. Die unteren Kanten der Segmente sind mit Verzahnungen
i i und 12 versehen. In die Verzahnung i i des Zeig ers 3 greift eine Sperrklinke
13 ein, deren Eingriffsglied 14 in der Pfeilrichtung 15 verschwenkbar ist.
Durch eine an der Kante der Klinke angebrachte BI?Lttfeder 16 wird das Sperrglied
14 stets in Ruhestellung zurückgebracht. Die Klinke 13 ist starr auf einer
Welle 17 befestigt, welche, ebenfalls starr, im Winkel zur Klinke 13 stehend,
_ eine zweite Klinke 18 trägt. Diese steht in Wechselwirkung mit der Verzahnung
12 des Zeigers 5. Ein Stift i 9 beschränkt den Schwenkweg der Klinken
13 und 18.
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Die Wirkungsweise der Einrichtung ist folgende: Bewegt sich der Zeiger
3 bei steigender Geschwindigkeit in der Pfeilrichtung 7, wobei der Zeiger 5 mitgenommen
wird, so gleitet clie Verzahnung i i an dem Sperrglied 14 der Klinke i 3 ab. Das
Sperrglied i 4 wird hierbei in der Pfeilrichtung i 5 verschwenkt und kehrt jeweils
wieder unter der Wirkung der Feder i 6 in die gezeichnete Ruhestellung zurück. Durch
diese Bewegung der Verzahnung i i wird jedoch die Klinke 18 in der gezechneten
wirkungslosen Lage gehalten.
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Nimmt die Geschwindigkeit wieder ab, so bewegt sich der Zeiger 3 rückläufig
in. Richtung des Pfeiles B. Durch diese rückläufige Bewegung wird über die Verzahnung
i i das Sperrglied 14 der Klinke 13 entgegen der Pfeilrichtung i 5 verschwenkt,
-und die Klinke 18 tritt in Eingriff mit der Verzahnung 12 des Zeigers 5,
so daß dieser in der ihm gegebenen Höchststellung verbleibt.
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Erhöht sich die Geschwindigkeit wieder, so wird durch die Verzahnung
i i des Zeigers 3 die Sperrklinke 18 wieder außer Eingriff mit der Verzahnung 12
des Zeigers 5 gebracht. Dieser ist dem Einfluß seiner Rückholfeder freigegeben und
springt so weit zurück, bis er auf den Anschlag 6 des Zeigers 3 trifft. Durch diesen
wird er bei steigender Geschwindigkeit wieder mitgenommen. Kommt jedoch das Fahrzeug
nach abnehmender Geschwindigkeit zum Halten, so bleibt natürlich der Zeiger 5 stehen,
und es kann an dem Tachometer 2 abgelesen werden, welche Höchstgeschwindigkeit das
Fahrzeug zeigte, bevor durch den Fahrzeugführer die Geschwindigkeit zum Anhalten
des Wagens dauernd verringert wurde.
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Der erfindungsgemäße Tachometer ist ge-,eanet, zur Lösung der Schuldfrage
bei Kraftfahrzeugunfällen beizutragen. Er ist zweckmäßig vollkommen eingekapselt
und verplombt untergebracht, so daß er Zugriffen des Kraftfahrzeugführers entzogen
ist.
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Wie aus der Fig. i ersichtlich, erstreckt sich die Verzahnung i i
des Zeigers 3 nicht ganz bis zum linken Ende des Segmentes. Dies hat den Zweck,
daß nach dem Anhalten des Fahrzeuges durch leichtes Anschieben desselben. der Zeiger
5 nicht verändert werden kann. Die Stellung des Zeigers 5 verändert sich vielmehr
.erst dann, wenn das Fahrzeug ,eine Geschwindigkeit von mindestens i o bis i 5 km
je Stunde besitzt.
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Zur Lösung der Schuldfrage genügt in vielen Fällen nicht allein die
Feststellung der Geschwindigkeit, welche das Fahrzeug vor dem Beginn des Abstoppens
hatte, @es ist auch ,erforderlich, die Zeit festzustellen, innerhalb welcher das
Kraftfahrzeug zum Halten gebracht wurde.
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Zu diesem Zwecke sind .die beiden drehbar gelagerten Klinken
13 und i 8 mit ,einem H.ebe12o verbunden, welcher über ein Zugorgan vder
eine Stange 2 i auf die Kupplung einer Uhr wirkt.
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Diese Uhr besitzt, wie aus den Fig. 2 und 3 hervorgeht, drei Zeiger
22, 23 und 24. Der Zeiger 22 gibt die Zeit in 24-Stundenintervallen, der Zeiger
23 in Stundenintervallen und der Zeiger 24 in Sekundenintervallen an. Die Zeiger
22, 23 und 24 sind frei drehbar auf einer Welle 25 angeordnet, so daß sie unter
der Wirkung ihres Schwergewichtes selbsttätig im. die aus den Fig. 2' und 3 ersichtliche
untere Stellung zurückkehren. Die Wellen der Zeiger 22, 23 und 24 sind an ihren
den Zeigern abgekehrten Enden mit Klauen 26 versehen, welche bei aler Verschiebung
in die zugehörigen Klauen 27 der Zeigertriebwelllen 28, 29 und 30,dingreifen. Die
axiale Vierschiebung der Zeigerwellen im Sinne des Einkupp:elns :erfolgt über ,ein
die Welle 25 durchsetzendes Zugorgan 3 i, und zwar unter Vermittlung der Stange
2i (Fig. i).
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Der Sekundenzeiger 24 ist nicht unmittelbar auf seiner Zeigerwelpe
32 befestigt, sondern vielmehr auf einem Ring 33, welcher zügig auf der Zeigerwelle
32 gelagert ist. Der Ring 33 ist an seinem Umfang mit einer Verzahnung versehen,
in welche eine Klinke 34
(Fig. 4.) eines Winkelhebels 35 eingreift.
Der eine Arm des Winkelhebels 36 durchsetzt das Zifferblatt des Tachometers 2 und
wird durch den Zeiger 3 im Sinne des Verschwenkens b eein-Rußt, wenn dieser in die
Nullstellung zurückkehrt. Bei dieser Versschwenkung greift die Klinke 34 in den
verzahnten Umfang des Ringes 33 ein und hält damit den Zeiger 24 in der ihm gegebenen
Stellung fest.
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Die Wirkungsweise dieser Einrichtung ist wie folgt: Bewegen sich die
beiden Zeiger 3 und 5 in der Pfeilrichtung 7, so werden die Klinken 13 und
18 in der Pfeilrichtung 15 ausgeschiv,enlct, und diese geben über den Hebel 20,
die Stange 2 i und das Zugorgan 3 i die Zeiger 22, 23 und 24: der Wirkung
einer die Kupplung auslösenden Druckfeder 37 (Fig. 3) frei. Die Zeiger 22, 23 und
24 nehmen also, der Wirkung ihres eigenen Schwergewichtes folgend, die aus Fig.2
ersichtliche untere Stellung ein. Nimmt die Geschwindigkeit ab, so wird durch den
Zeiger 3 die Klinke 13, der Pfeilrichtung 15 entgegen, verschwenkt, und die Zeiger
werden über den Hebel 2o, die Stange 2 z und das Zugorgan 3 i im Sinne des Einkuppelns
in der Pfeilrichtung 38 verschoben. Ist die Kupplung vollzogen, so werden die Zeiger
durch das Uhrwerk mit der entsprechenden Geschwindigkeit fortbewegt.
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Nimmt die Geschwindigkeit wieder zu, so werden durch den Zeiger 3
und die Klinken 14 und 18 die Zeiger 22, 23' und 24 der Wirkung der Feder 37 freigegeben,
welche entkuppelt. Die Zeiger fallen wieder in die untere Lage.
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Kommt jedoch nach Abnahme der Geschwindigkeit das Fahrzeug zum Stillstand,
so wird die Kupplung zwischen den Zeigern und ihren Triebwellen nicht gelöst. In
Nullstellung beeinflußt jedoch der Zeiger 3 den Winkelhebel 35, welcher die Sperrklinke
34 in den Ring 33einrückt und den Sekunden: zeiger festhält, ohne daß jedoch der
Antrieb der übrigen Zeiger 22 und 23 beeinflußt wird.
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Auf dem Tachometer 2 kann an Hand der Stellung des Zeigers 5 abgelesen
werden, welche Geschwindigkeit das Fahrzeug bei Beginn des Abstopp:ens hatte. Der
Sekundenzeiger 2:1 (Fig. 2, punktiert) läßt die Zeit lerkennen, welche vom Bieginn
des Abstoppens bis zum Anhalten des Fahrzeuges verstrich.
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In den meisten Fällen genügt der Sekunden-Zeiger 24 24 zur Ermittlung
der Vorgänge. Die Zeiger 22 und 23, welche nach Stillstand des Fahrzeuges sich weiterbewegen,
lassen- bei Auffindung eines verunglückten Fahrzeuges erkennen, zu welcher Zeit
sich das Unglück ereignete. Nimmt der Zeiger 23 die in Fig. 3 punktiert dargestellte
Stellung ein, so weiß der Auffinder des Fahrzeuges, daß sich der Unfall vor einer
Stunde :ereignet hat. An Hand seiner eigenen Uhr kann @er dann feststellen, zu welcher
Tageszeit das Unglück sich @er-.eignete. Der Zeiger 22 läßt feststellen, wie viele
Tage der Unglücksfall zurückliegt.
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Die Uhr kann entweder durch irgendeine sich drehende Welle des Fahrzeuges
von Zeit zu Zeit selbsttätig aufgezogen werden, oder sie kann auch elektrisch betätigt
werden.