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Vorrichtung an Handrundstrickmaschinen zur Herstellung offener oder
flacher Strickware Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung an Handrundstrickmaschinen
zur Herstellung offener bzw. flacher Strickware, durch deren besondere Ausbildung
es ermöglicht wird, an Handrundstrickmaschinen sämtliche Nadeln zum Flachstricken
heranzuziehen. Bei den bisher bekannten Handrundstrickmaschinen war es allgemein
üblich, den antreibenden Teil im Übersetzungsverhältnis i zu i mit dem angetriebenen
Teil, d. h. Fadenfüherr oder Schloßmantel, zu übersetzen. Man war allgemein der
Ansicht, daß durch das Übersetzungsverhältnis i zu i eine besondere leichte Handhabung
der Rundstrickmaschine gewährleistet sei, weshalb man immer an diesem Verhältnis
festhielt.
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Um auf einer Handrundstrickmaschine flache bzw. offene Strickware
herzustellen, hatte man daher immer nur mehrere bewegliche Anschläge zwischen den
zu bewegenden Teilen, sei es zwischen Schloßmantel und Maschinengestell oder Antriebskurbel
und Maschinengestell, angebracht, die es ermöglichen, infolge einer Relativbewegung
zueinander eine Drehung des Schloßmantels bzw. Fadenführers über 36o' hinweg auszuführen.
Sollte auf Rundstricken übergegangen werden, so mußten diese Anschläge abmontiert
werden, was vielfach sehr schwierig war, da bei verschiedenen Ausführungen der Anschläge
dieselben an dem Maschinengestell bzw. an den anderen beweglichen Teilen angeschraubt
waren. Da derartige Anschläge die Herstellung der Maschine wesentlich verteuern
und ihre Handhabung unnötig komplizieren, geht die vorliegende Erfindung dahin,
die hin und her gehende Bewegung des antreibenden Teiles, beispielsweise der Kurbel
bz-,v. des Antriebsrades, durch einen einzigen feststehenden Anschlag zu begrenzen,
wobei die Stärke dieses Anschlages durch geeignete Wahl des Übersetzungsverhältnisses
derart ausgeglichen wird, daß außerdem noch eine Drehung des Schloßmantels bzw.
Fadenführers über 36o' hinaus erfolgt, so daß sämtliche Nadeln zum Flachstricken
herangezogen werden.
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Der für die vorliegende Ausführung verwendete Anschlag ist vorzugsweise
als fester Anschlag ausgebildet, der aus zwei Teilen besteht. Der eine Teil arbeitet
als Anschlag mit dem anderen, dem Gegenanschlag, zusammen. Vorzugsweise ist der
eine Teil des Anschlages am antreibenden Teil derart abnehmbar bzw. auswechselbar,
daß rundgestrickt werden kann oder die pendelartige Flachstrickbewegung in ihren
Ausmaßen verändert wird. Wird der eine der Anschläge vollkommen aus der Maschine
herausgezogen, so läßt sich damit die Maschine in einfacher Weise auf Rundstricken
umstellen. Durch Verwendung verschieden starker Anschläge, die auswechselbar in
die entsprechende Fassung in der Maschine eingesteckt werden, läßt sich eine Regelung
des Strickbereiches erzielen.
Wird der eine der Teile des Anschlages
in seiner Stärke verstellbar ausgeführt, so wird die gleiche Regelung des Strickbereiches
ermöglicht. Genau so gut wie der eine dieser beiden Teile des Anschlages in seiner
Stärke verstellbar eingerichtet ist, so können auch beide Teile dieses Anschlages
gleichzeitig verstellbar sein.
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Die antreibenden Teile können dabei mit einem am Maschinengestell
sitzenden Anschlag zusammenarbeiten oder einen Widerstand erhalten, der die Drehbewegung
begrenzt, d. h. entweder wird zwischen dem Antriebsteil und dem Maschinengestell
ein fester Anschlag angeordnet oder auf dem Zahnkranz des Antriebsrades wird ein
Widerstand, beispielsweise zwischen den Zähnen ein Gummipuffer, eingeschoben, mit
dem ebenfalls die Drehbewegung begrenzt werden kann. Vorzugsweise sind die in Frage
kommenden aneinanderstoßenden Teile mit Gummipuffern oder anderen Abfederungen versehen,
so daß ein geräuschloser Gang der Maschine gewährleistet wird.
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Der Erfindungsgedanke, der noch andere konkrete Ausführungsmöglichkeiten
zuläßt, ist in der beiliegenden Zeichnung gekennzeichnet, und zwar zeigen Fig. i
einen Teilschnitt durch eine Handrundstrickmaschine, Fig. 2 denselben Teil der Maschine
in Vorderansicht, Fig. 3 und q. eine Ausbildung eines ver$tellbaren Anschlages in
Vorder- und Seitenansicht.
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i ist der Zahnkranz, auf dem der Fadenführer aufgebracht ist und durch
dessen Drehung der Fadenführer bzw. der Schloßmantel bewegt wird. 2 ist eine Führung
für diesen Zahnkranz. An der unteren Seite der Rundstrickmaschine sitzt auf einer
Welle 3 das Antriebskegelrad q., welches mit dem Zahnkranz i in Eingriff steht.
Die Welle 3 ist in einem feststehenden Arm 6 des Maschinengestelles gelagert und
trägt gleichzeitig auf ihrer anderen Seite die Antriebskurbel 5. Wie aus der Zeichnung,
insbesondere Fig. i, sehr gut ersichtlich ist, ist das Antriebsrad q. größer als
der Zahnkranz i. Bei der dargestellten Ausführung ist das Übersetzungsverhältnis
etwa i zu 1,3, d. h. dreht sich das Antriebsrad 4 einmal, so dreht sich der Zahnkranz
mit dem Fadenführer i dreimal. Das Übersetzungsverhältnis genügt, um den Fadenführer
bzw. den Schloßmantel bei einer Pendelbewegung des Antriebsrades q. derart weit
über 36o' hinauszudrehen, daß sämtliche Nadeln zum Flachstricken herangezogen werden.
Die Pendelbewegung des Antriebsrades wird bei der vorliegenden Ausführung durch
einen am Maschinenarm 6 festsitzenden Anschlag 7 begrenzt, der mit einem in das
Antriebsrad einsteckbaren Gegenanschlag 8 zusammenarbeitet. Um eine Regelmöglichkeit
in der Größe des Strickbereiches zu erreichen, können einer oder beide der Anschläge
in ihrer Stärke verstellbar eingerichtet sein. In den Fig. 3, q. ist ein derartiger
verstellbarer Anschlag wiedergegeben. Bei dieser Ausführung ist in dem feststehenden
Maschinenarm 6 eine Schlittenführung g eingearbeitet, in der der aus den zwei Teilen
io, ii bestehende Anschlag gleitet. Beide Anschlagteile sind durch einen Gewindebolzen
12 miteinander verbunden, wobei dieser Bolzen auf der einen Seite Rechts- und auf
der anderen Seite Linksgewinde hat. Jedes dieser Gewindestücke arbeitet mit dem
entsprechenden Gegengewinde im Teil iö oder ii zusammen. Wird daher der Gewindebolzen
12 verdreht, so entfernen oder nähern sich die beiden Teile io, ii. Auf diese Weise
kann der Drehwinkel der Antriebskurbel beliebig eingestellt werden, so daß auch
damit die Anzahl der weiteren zum Flachstricken heranzuziehenden Nadeln bestimmt
werden kann. Eine derartige Einstellmöglichkeit war mit keiner der bisher- bekannten
Vorrichtungen möglich.
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Die Wirkungsweise der vorliegenden Vorrichtung ist folgende: Beim
Rundstricken wird der Anschlagteil 8 aus dem Antriebsrad q. herausgezogen, so daß
dieses sich ungehindert in einer Richtung drehen kann. Infolge des besseren Übersetzungsverhältnisses
wird ein schnelleres Stricken herbeigeführt. Soll zum Flachstricken übergegangen
werden, so wird der Anschlagteil 8 wieder in seine Lagerung eingesteckt, so daß
nunmehr die Drehbewegung begrenzt ist. Die Antriebskurbel läßt sich nur abwechselnd
in der einen oder anderen Richtung drehen, wobei der Anschlag 8 einmal auf der rechten
und einmal auf der linken Seite des Anschlages 7 anstößt.