DE547532C

DE547532C - Verfahren zum Faerben von Textilgut in Cops- und Kreuzspulenform auf Apparaten

Info

Publication number: DE547532C
Application number: DE1930547532D
Authority: DE
Original assignee: Heinrich Karrer & Comp
Current assignee: Heinrich Karrer & Comp
Priority date: 1930-01-29
Filing date: 1930-01-29
Publication date: 1935-07-31

Description

Verfahren zum Färben von Textilgut in Cops- und Kreuzspulenform auf Apparaten Das Färben von Textilgut auf mechanischen Apparaten geschieht in der Weise, daß die Farbstofflösung das ruhende Material in einem Kreisprozeß durchdringt, bis dasselbe genügende Mengen Farbstoff aufgenommen hat, wobei man. j e nach dem Material der zu färbenden Faser und des zu verwendenden Farbstoffes eine neutrale, alkalische oder saure Färbeflotte benutzt.
Es wurde nun gefunden, daß man auch beim Färben mit Estersalzen von Leukoküpenfarbstoffen .Textilgut ,in Cops- und Kreuzspulenform auf mechanischen Apparaten färben kann, wenn man den Lösungen der Estersalze noch Oxydationsmittel, Neutralsalze und Alkalien zusetzt. Diese Lösungen können als Färbeflotte an und für sich oder als Zusatz zu irgendeiner anderen Farbflotte, z. B. Naphtholflotte, auf das im Apparat in Form von Geweben oder Spulenwicklungen befindliche Textilgut zur Einwirkung gebracht werden. Das .Textilgut wird sodann, nachdem es vorher geschleudert oder einem Zwischentrockenprozeß unterworfen wurde, mit sauren Lösungen entwickelt, die ein Oxydationsmittel oder einen anderen die Entwicklung und Spaltung fördernden Stoff :enthalten.
Das Färben nach dem vorliegenden Verfahren mittels Lösungen von Estersalzen von Küpenfarbstoffen mit den genannten Zusätzen hat den Vorteil. gegenüber der bisherigen Küpen- und Naphtholfärberes, daß man in der Lage ist, schneller, besser und billiger zu nüancieren, d. h. die verschiedenen Farbtöne zu kopieren, während beim Färben mittels Küpenfarbstoffen die Farben sich in verschiedenen Zeitabschnitten durch die allmählich wirkende Luftoxydation verändern, das Nüancneren daher sehr schwierig ist.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß nach dem neuen Verfahren die größte Elastizität in der Musterung gegeben ist, und in der Möglichkeit überhaupt, jeden beliebigen Farbton herzustellen sowie vor allem das gleichmäßige Färben ganz zarter Pastelltöne auf Spulen bzw. großen Wickeln zu erzielen.
Das Mustern, welches in der Küpen- bzw. Naphtholfärbe!rei vielfach mehrere Stunden erfordert, beansprucht nach dem neuen Verfahren nur wenige Minuten, stellt also eine große Vereinfachung dar.
Ausführungsbeispiel 2okg-Baumwollgarn in Cops- oder Kreuzspulform färbt man nach dem neuen Verfahren beispielsweise mit Indigosolgrün JB (Estersalz des Indanthrenbrillan bgrün B [vgl. Schultz, Farbstofftabellen, 7. Aufl., Nr. 1269]), derart, daß man i oo 1 einer 2- pro Liter enthaltenden Indigosolgrün-JB-Lösung herstellt und mit dieser das Baumwollgarn in Cops- oder Kreuzspulform durchnetzt. Die Farbflotte enthält i o g Natriumnitrit pro Liter, 2o g Kochsalz bzw. 40 g Glaubersalz und i 5 g Ammoniak bzw. 2o g Soda, calz. pro Liter. Nach gründlicher Durchfärbung wird das Färbgut geschleudert und in einem 2o ccm Schwefelsäure von 66'B6 pro Liter enthaltenden Srhwefelsäurebad entwickelt.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Färben von Textilgut in Cops- und Kreuzspulenform auf Apparaten, dadurch gekennzeichnet, daß cine Lösung aus Estersalzen von Küpenfarbstoffen in Wasser, die neben den bekannten Oxydationsmitteln noch Neutralsalze und Alkalien enthält, als Farbflotte an und für sich oder als Zusatz zu irgendeiner anderen Farbflotte im Apparat zur Einwirkung auf das -Textilgut in Cops-oder Kreuzspulform gebracht wird, worauf das vorher geschleuderte oder einer Zwischentrocknung unterworfene Textilgut zur Oxydation des Farbstoffes mit sauren Lösungen behandelt @ wir d, die ein Oxydationsmittel. oder einen anderen die Entwicklung oder Spaltung fördernden Stoff enthalten.