DE518197C - Verfahren zur Erzielung guter Durchfaerbungen auf Stueckwaren und Garnen mit Kuepenfarbstoffen - Google Patents

Description

• Verfahren zur Erzielung guter Durchfärbungen auf Stückwaren und Garnen mit Küpenfarbstoffen Bei dichtgeschlagenen Baumwall- und fast bei sämtlichen Leinengeweben, ebenso bei festgezwirnten, besonders meroerisierten Baumwollgarnen und ähnlichem Textilgut ist es bekanntlich stets als ein großer Nachteil empfunden worden, daß es seither nicht möglich war, mit Küpenfarbstoffen, wie z. B. Farbstoffen der Indanthrenklasse, eine gute Durchfärbung zu erzielen. Mit allen sonst für die Förderung der Durchfärbung bisher angewandten oder empfohlenen "Zusatzmitteln zur Färbeflotte selbst konnte der erwünschte Durchfärbeeffekt nicht erreicht werden.
• Es wurde nun ein neuer Weg gefunden, durch den diese Nachteile überwunden werden. Er besteht im wesentlichen darin, daß Körper, die die Eigenschaft des selbsttätigen Fließens zeigen, als Zusatz zu der Klotzung mit dem Farbstoff angewandt, benutzt werden. Die so erhältlichen Durchfärbungen des Textilgutes entsprechen selbst in nicht entschlichtetem Zustande den praktischen Erfordernissen vollkommen.
• Solche Körper sind in erster Linie Emulsionen von Fetten und Ölen bzw. ihren freien Säuren oder wasserlöslichen Derivaten, wie Türkischrotö1 usw., ferner Cellulosederivate, die in Wasser neutral oder alkalisch kolloidale Lösungen zu bilden imstande sind, wie besonders das Alkalisalz der Carboxymethylcellulose. Die Fließwirkung ist unabhängig von der Netzwirkung, denn es bewirkt z. B. eine Lösung des Alkalisalzes der Carboxymethylce-llulose, dem keine netzende Eigenschaft zugesprochen «erden kann, ebenfalls eine gute Durchfärbung, während selbst die bewährtesten bisher bekannten Netzmittel nur mangelhafte Resultate ergeben.
• Es sind bereits Küpenfarbstoffe in wässeriger Lösung ohne jeden Zusatz zum Klotzen der Faser benutzt worden. Die Färbung dringt jedoch bei schwerer, dichtgeschlagener Stückware nicht bis ins Innere des Gewebes ein. Auch der Zusatz von Sulfitcelluloseablauge ist nicht imstande, den Farbstoff his ins Innere des Gewebes oder Fadens zu bringen.
• Beispiel Der für die Erzielung der gewünschten Nuance notwendige Küpenfarbstoff wird mit 2o bis 30 g sulfonierter Ölsäure und heißem Wasser gleichmäßig angeteigt, dann mit Wasser auf ein Liter verdünnt und durch ein feinmaschiges Sieb passiert. Der Stoff oder das Garn wird mit dieser Klotzfarbe auf einer der üblichen Klotz- bzw. Passiermaschinen ein oder znehxere Male geklotzt. Der so imprägnierte Stoff wird dann auf dem Jigger bzw. Garn auf der Wanne etwa 1j'2 Stunde in einem 5o >yis 6o° C warmen Entwicklungsbad behandelt, welches pro Liter je nach Art des zur Anwendung gekommenen Farbstoffes mit 5 bis 15 ccm Natronlauge :4o° B6 und 5 g Hydrosulfit und gegebenenfalls 1o bis 30 g Kochsalz besetzt worden ist. Dann wird gespült, gegebenenfalls an der Luft oxydiert, mit 3 ccm Essigsäure pro Liter kalt abgesäuert, wieder gespült und kochend geseift. Es kommen für diese Farbweise Küpenfarbstoffe jeglicher Art in Frage.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur ErzieQung guter Durchfärbungen auf hart geschlagenen, gegebenenfalls schlichtehaltigen Geweben und festgezwirnten Garnen mit Küpenfärbstoffen, darin bestehend, daß man das Textilgut mit dem unverküpten Küpenteigfärbstoff unter Zusatz von Fließmitteln, wie Emulsionen von Ölen und Fetten bzw. ihren freien Säuren und_ wasserlöslichen Derivaten, oder Cellulosederivaten klotzt und darauf, wie üblich, in einer alkalischen reduzierenden Lösung von Hydrosulfit behandelt.