DE749708C

DE749708C - Verfahren zum Bedrucken von Faserstoffen mit Kuepen- und Schwefelfarbstoffen

Info

Publication number: DE749708C
Application number: DEK132707D
Authority: DE
Original assignee: JOH GEORG KAESTNER
Current assignee: JOH GEORG KAESTNER
Priority date: 1933-12-31
Filing date: 1933-12-31
Publication date: 1944-12-01

Description

Verfahren. zum Bedrucken von Faserstoffen mit Küpen- und Schwefelfarbstoffen Es ist ein Verfahren zur Herstellung von Zeugdrucken bekannt, bei dem man die Küpen- und Schwefelfarbstoffe mit- Verdickungen aufdruckt, trocknet,. hierauf - mit einer Lösung_ von -Älkalicai?bonat und -Reduktionsmitteln, z. B. Nätriumformäl.dehydsulfoxylat klotzt oder pflatscht, nach -erfolgtem Abquetschen trocknet, dann wie üblich dämpft und fertigstellt, -wobei 'die angewandten Verdickungen aus Cellulosederivatlösungen (z. B. Methylcellulose) bestehen, d. h. aus' Verdickungen, welche durch Alkali sofört b'zw:-während ,des Dämpfens 'koaguliert werden. An Stelle von solchen Verdickungen wurde auch schon die Verwendung von mit Alkali oder anderen .basischen Mitteln koagulierbaren Pflanzenschleimen vorgeschlagen. Diese Drucke fallen aber durchweg matt und schwach aus,- abgesehen davon, daß diese vorgeschlagenen Verdickungen in Mischung -mit den Farbstoffen entweder eine ungenügende Haltbarkeit haben oder z. B.. - für den sehr wichtigen Reliefdruck ungeeignet sind.
Es hat sich nun überraschenderweise gezeigt, daß man bedeutend bessere Drucke erzielt, wenn man Küpen- und Schnvefelfarb-Stoffe mit'Verdickuügen aufdruckt, -die ganz oder teilweise aus Pflanzenschleimen oder Pflanzenschleimpräparaten, die durch Alkalien während .des Pflatschens oder Dämpfens nicht' köägluliert oder gefällt werden, bestehen-- solche erhält man nach dein Verfahren .der Patentschrift 578 776 - und die .damit erhaltenen Drucke trocknet, hierauf mit einer Lösung von Alkahca.rbonat und Reduktionsmitteln, z. B. Natriumformal.dehydsulfoxylat, klotzt oder pflatscht und nach erfolgtem Abquetschen -'ohne Zwischentrocknung in üblicher Weise (z. B. im Matherplatt) dämpft, wobei man vorzugsweise der Dämpfvorrichtung den Foulard vorschaltet, auf dem die Foular-`dierung mit dem Pottasche-NatriumformaIdehydsulfoxylat-Bad .erfolgt.
Beispiel z 30 g staubfein gemahlener-reiner Jähannisbrotkernkeimhüllenwerden mit r g ,Schiiefelsäure 661/,i-er (oder einem anderen geeigneten sauer reagierenden oder während des Kochens ,Säure abspaltenden Mittel) und 969 g Wasser auf etwa 9o° C erhitzt,dann -sofort kalt zerührt. Beispiel 2 5o g Indänthrenblau GCD. Doppelteig wer-,den. mit 2oQ.g .Wasser gut verrührt. In diese Farb stofflösung werden 750 g Verdickung der nachstehend .genannten Zusammensetzungen eingerührt: i. 3o g staubfein gemahlener reiner Johannsbroükernkeim@hüllen werden mit = g Sohwafelsäure66°/aiger(odereinem anderen geeigneten, sauer reagierenden oder während des Kochens Säure abspaltenden Mittel) und 969 ,g Wasser .auf etwa 9o° C :erhitzt, dann sofort kalt geriihrt, oder 2. 70 g gepulverte Salepknollen werden mit 92.o g Wasser und io g Ameisensäure go°/oig gut durchgekocht.
Der damit hergestellte und getrocknete Druck wird .auf einem Zwei- oder Dreiwalzenfoulard unter etwa 8o °/oiger Gewichtszunahme mit einer wäßrigen Flüssigkeit gepflatscht, die auf i Liter j a 50 g Natriumformaldehydsulfoxylat undKaliumcarbonat enthält, und ahne Zwischentrocknung -sofort anschließend etwa 6 Minuten im Matherplatt etwa bei 1o2° C gedämpft. Der Foulard ist zweckmäßig mit dem Matherplätt gekuppelt. An Stelle eines Matherplattes ,können auch andere Dämpfvorrichtungen genommen werden. Der so gedämpfte Druck wird im kalten Wasser, wie üblich, bis zur Reoxydation gespült, heiß geseift, erneut gespült und dann getrocknet.
Das vorliegende Verfahren hat den Vorteil, daß man zwecks Erzielung gleich starker Drucke wie bei den bekannten Verfahren bei ihm mit wesentlich geringeren Mengen Farbstoff und demgemäß auch mit geringeren Mengen Pottasche und Natriümformaldehydsulfoxylat auskommt, auch erhält man wesentlich lebhaftere, klarere Drucke als bisher. Auch kann erfindungsgemäß der bisher erfor> derliche Zusatz an Glycerin oder an gleichwertigen hygroskopischen Mitteln ganz fortgelassen werden. Weiterhin ist z. B. beim Filmdruck die Verwendung von staubfein gemahlenen Keimhüllen der Johannisbrotkerne von ausschlaggebender Bedeutung.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Bedrucken von Faserstoffen mit Küpen- und Schwefelfarbstoffen mit Verdickungen aus Pflanzenschleimen, dadurch gekennzeichnet, daß man den Farbstoff zusammen mit den 'nach dem Verfahren der Patentschrift 578 776 erhältlichen Pflanzenschleimpräparaten aufdruckt, nach .dem Trocknen mit einer Lösung von Alkalicarbonaten und Natriumformaldehydsulfoxylat klotzt oder pflatscht rund nach erfolgtem Ab-' quetschen ohne Zwischentrocknung dämpft und in üblicher Weise fertigmacht. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom. Stad ,der Technik sind im Erteilungsverfahren- folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: deutsche Patentschriften .... Nr. 479 976, 495 712, 5014o7, 519 984, 520 2i93. 574 939, 578 776; französischePatentschriften. . Nr. 642 991 mit Zusatzpatentschriften 36 498 und 37282; Werbeschreiben der I. G. Farbenindustrie A.-G. vom April 1927 B 1097:d; Werbeschrift »Colloresin-I-Iydrosulfit-Verfahren« (I. G. 98/B-d der I. G. Farbenindustrie A.-,G.) ; Melliand, Textilberichte 193o, S. 46o; Schultz, Farbstofftabellen. 7. Aufl. Bd. 2. 7./8. Lieferung, 1932, S. 318, Abs. i.